Beiträge von Titus Duccius Vala

    Nur zur Überschwemmung der Padusebene: wir haben das kurz aufgespielt, um SimOn logisch erklären zu können warum Laberius Maturus es gleich im Norden Italias zu einem Kampf kommen lässt... weil er nicht einfach an der Adria gen Süden marschieren kann. Sollte uns Zeit ersparen und endlich die Entscheidung herbeiführen.


    Die Prätorianer hatte da keiner von uns auf der Rechnung, die hatten SimOn wie Off überhaupt nix mit der Überschwemmung der Padus-Ebene zu tun...

    "Der Faahahheeeeind ist da.", schrie jemand Vala quasi ins Ohr, der zur Zeit im hinteren Teil des Lagers die Aufteilung desselben begutachtete. Nicht, dass er es nach den Meldegedudel der vorgelagerten Wachposten nicht ohnehin mitbekommen hätte, dass was im Anmarsch war.. aber er gab sich dennoch negativ überrascht, hatte er doch gehofft den Laberius und sein Heer erst am kommenden ankommen zu sehen. Jetzt sah alles danach aus, als würde die entscheidende Schlacht doch schon am Folgetag eintreten... was für seine erschöpften Männer eine echte Herausforderung würde.
    Natürlich hatten sie einen nicht unerheblichen Vorteil auf den Hügeln bei Vicetia... aber er konnte nur zu den Göttern beten, dass dieser Vorteil nicht durch die Erschöpfung des Heeres zunichte gemacht würde.
    "Bring mich hin, zeig es mir..." , brummte Vala sichtlich missvergnügt.. das vor allem auch, weil ihm die Nachricht nicht nur im taktischen Sinne Sorgen machte. Er konnte förmlich spüren wie sich seine Magengrube vor Angst zusammenballte. War das Angst? Jetzt schon? Vala war definitiv aus der Übung, wenn er sich jetzt schon in die Hosen machte... was ihn umso mehr ärgerte. Es war mehr als zehn Jahre her, seit er zum letzten Mal etwas durchgemacht hatte was nur mit sehr viel Fantasie mit dem zu vergleichen war, was hier bevorstand. Dies war nicht der Busch des freien Germania...


    Langsam sein Reittier durch das Lager zu dem langen, zunehmend mit Schanzgräben und Hindernissen bewehrten Streifen hinsteuernd, an dem seine Männer morgen ihr blutiges Werk verrichten würden versuchte Vala das abzuschütteln, was ihn letztlich ohnehin wieder ereilen würde. Er hatte gekämpft, getötet und gelitten.. aber dies würde viele Nummern größer werden als alles was er bis dahin erlebt hatte... und vieles hing davon ab, dass er seine Arbeit so machte, dass man ihm nicht ansah wie es ihm innerlich ging.


    "Dort, Tribun...", deutete der Miles gen Südosten.. und als Vala die Augen zusammenkniff, konnte er tatsächlich in etwa zwei bis drei Leuga Entfernung die Masse des salinatorischen Heeres ausmachen. Zu weit weg um eine annähernd zutreffende Einschätzung seiner Größe machen zu können, andererseits wussten sie ja schon wieviele Einheiten sich in etwa auf sie zubewegten. Das würde eine verdammt knappe Kiste werden...
    Als er sich umwandte sah er, wie einige Männer abwechselnd in diesselbe Richtung blickten... und wieder zu ihm. Und das alles keinesfalls sorglos.
    "NUN DENN.. DIE SCHERGEN SALINATORS SIND GEKOMMEN UM SICH IHRE BLUTIGE NASE ZU HOLEN." , täuschte Vala soviel Zuversicht und Siegessicherheit vor wie er gerade aufbieten konnte, "UND ES IST AN UNS, IHNEN DIESE MORGEN ZU VERPASSEN. SCHANZT, MÄNNER DER RUHMREICHEN ACHTEN, SCHANZT FÜR EURE KAMERADEN UND FÜR EUREN KAISER! JEDER SPATENSTICH IST MORGEN EIN STICH IN DIE HERZEN DERJENIGEN, DIE ES WAGEN UNS UND DER SACHE UNSERES PRINCEPS ENTGEGEN ZU TRETEN..."
    Ob seine Worte wirkten konnte er nicht wirklich einschätzen, der Jubel blieb verhalten, wenn er nicht ganz ausblieb. Er winkte zwei Centuriones und den Primus Pilus herbei, bückte sich etwas herunter damit ihn nicht allzu viele andere hören konnten und raunte ihnen zu: "Und sorgt bei Morpheus dafür, dass so viele eurer Leute etwas Ruhe bekommen wie möglich... eine Schanze die nur mit totmüden Männern besetzt werden ist eine unbesetzte... lasst sie so viel und so früh wie möglich schlafen, so möglich. UND DU DA..." , raffte er sich wieder auf, "..LAUF RUNTER UND SCHAFF MIR DEN VERDAMMTEN ANFÜHRER DER MERCENNARI HERBEI! UND AUCH SEINEN KLEINEN GEHILFEN! Und ihr... vergesst die verdammte Artillerie nicht, die werden wir morgen bitter nötig haben.." Mit jenen hatte er noch ein Wort zu reden, und diese aufzustellen damit ihre Wirkung am morgigen Tag nicht einfach verpuffte.

    Es hatte nicht lange gedauert, bis die Anhänger Palmas nach der Plünderung und Brandschatzung Pataviums aktiv wurden. Zwar wagten sie noch keine offenen Attacken, aber in den Dörfern um Patavium herum tauchten an den Straßen immer öfter Graffiti und Texte auf, die sich an die Männer des gegnerischen Heeres wandten.


    Vor allem die Straßen nach Westen, also dort wo das Heer unter Flaminius Cilo und Annaeus Modestus wartete, häuften sich die Malereien... die oft Text enthielten, meistens aber nur flüchtige betitelte Schmähgrafiken für all die einfachen Legionäre, welche nicht lesen konnten.


    Dies war eines der komplizierteren Werke in einem Dorf an der Via von Patavium nach Vicetia:



    Soldaten des Maturus und Salinators,
    kehrt um!
    Eure Legaten befehlen euch eure Brüder zu morden!
    Euer Kaiser befiehlt [SIZE=7](scheisse, falsche Form)[/SIZE] euch die Res Publica zu zerstören!
    KEHRT UM!!!!


    Salinatur und Laberius die Übeltäter
    Valerianus als Opfer
    PATAVIUM
    Palma der Retter
    Der hingemordete Valerianus
    Das ehrliche Volk

    Nachdem die Nachricht von der Plünderung Pataviums ins Lager und mitten in die Vergabe der Donativa geritten kam, ging es nach dem Ende der Stabssitzung Knall auf Fall. Teilnehmende Offiziere gaben es nach unten weiter, bis es schließlich jeder Centurio und jeder Optio der fünf anwesenden Legionen und fünf Auxiliareinheiten den Text auswendig konnte: am morgigen Tag würde es weiter gehen, in Allergötterfrühe würde es noch ein kollektives Opfer an Mars geben bevor man das Lager verließ und anschließend das Lager in Brand steckte..


    Die Art und Weise wie das den Männern mitgeteilt wurde variierte dann natürlich manigfaltig mit jedem Uffz der das seinen Männern kundtat... vom barschen 'Auf ihr Hunde, morgen marschieren wir, die Schergen Salinators zu Pluto schicken...' über's knappe 'Aufraffen, morn geht's los.' zum fröhlichen 'Männer, endlich geht's dem Feind an die Kehle.. morgen früh brechen wir das Lager ab und den Männern Salinators paar Knochen.' war so ziemlich alles dabei.

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    http://www.kulueke.net/pics/ir…erkrieg_schlachtkarte.png Die Stellungen, die der Führungsstab des Rebellenheeres der ersten und zweiten Legion zugedacht hatten befanden sich im südlichen Zentrum der auf der langgezogenen Hügelkette südlich von Vicetia geplanten Frontlinie. Einerseits besaßen die beiden Legionen die geschütztesten Positionen von allen Einheiten, andererseits waren sie zwischen der XXI. und der VIII. Legion auch stark in ihrem Bewegungsspielraum eingeschränkt. Von der langgezogenen und für norditalienische Verhältnisse starkbewaldete Hügelkuppe fiel das Gelände gen Osten flach ab und der Wald wurde alsbald von lichtem Gestrüpp und schließlich von Feldern abgelöst, auf die man von oben einen guten Blick hatte. In zwei bis drei Leuga Entfernung zwängte sich der Astico zwischen den Feldern hindurch, der in einer weiteren Leuga Entfernung parallel von der Via Minor nach Patavium begleitet wurde, bis sich Fluß und Straße etwas weiter im Süden teilten, die Straße nach Patavium nördlich der Hügelkette des Mons Silicis einen Bogen beschrieb und der Astico demselben Hügelmassiv gen Süden auswich.


    Die Stellung war komfortabel und bot guten Sichtschutz aber wenig Raum zum Manövrieren. Sicher würde zu erkennen sein, dass sich hier Einheiten verbargen... um zu erkennen welche und wie groß es denn war würde man allerdings die Hügelkette hinaufkommen müssen. In der Kommandokette waren die beiden Legionen mit ihren Legaten einerseits direkt an Flaminius Cilo mit seiner XXI. Legion angeschlossen, die den nördlichen Teil des Zentrums bildete... andererseits Annaeus Modestus, der sich nahe der südlichen Flanke aufhalten würde.







    Im Gewaltmarsch hatte man die Strecke von Verona zurückgelegt, die meist anderthalb Tage gedauert hatte... so aber hatte man schon innert eines Tages die Hügel bei Vicetia entdeckt... und keinen Feind. Vala hatte wie einige andere auch innerlich nicht nur ein Stoßgebet gen Asgard/den Olymp geschickt um gute Wege und starke Beine zu bitten, und offensichtlich waren sie erhört worden. Einen Tagesmarsch von Patavium entfernt teilten sich die Legiones auf der Via vor Vicetia auf und marschierten das hügelige Gebiet hinauf, bis sie aus dem Dickicht von der flachen Hügelkuppe herab auf den etwa zwei Leuga entfernten Astico und die dahinter liegende Via Minor gen Patavium blickten.


    Als sie die Hügelkuppe erreichten verschwendeten sie keine Zeit... ein Teil seiner Legion begann sofort mit dem Ausheben eines provisorischen Lagers, das verhindern sollte das sie während ihres Nachtquartiers auch in so vorteilhafter Lage einfach im Schlaf überrannt wurden... der andere befestigte ihren Teil der Hügelkette mit langgezogenen Verschanzungen.. und vor allem gen Süden mit Blockaden die feindlicher Reiterei die Umgehung ihrer Position erschweren sollten. Weiter südlich lagerten die germanischen Söldner irgendwo im Dickicht versteckt, selbst Vala wusste eine lange Zeit nicht wo genau die sich niedergelassen hatten... da hatte die Ala II Numidia und die Ala I Scubulorum schon genauer festgelegte Positionen. Und auch ein dezent römischeres Verhältnis zur Nachrichtenübermittlung.


    Sowieso: auch wenn das Ende des Tages graute, oblag der achten Legion in ihrer Stellung als äußerste südliche Legion die Sicherstellung der Nachrichtenversorgung aus dem Süden... falls der Gegner sich doch entschloss die Via Minor nach Alteste direkt am Mons Silicis entlangzumarschieren.


    Es würde eine unruhige Nacht für alle, das war klar...

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    Vicetia war ein kleines Städtchen im Norden Venetias das sich zwischen die südlichsten Ausläufer der Alpes und die sumpfigen Ebenen zwängte die vom Padus und unzähligen kleineren Flüssen schmiegte. An der Via Maior von Verona gen Osten nach Aquileia gelegen profitierte die Stadt vom Handel auf derselben, gehörte aber dennoch nicht zu den maßgeblichen Städten der Region. Südlich an Vicetia schloss sich eine etwa fünf Leuga langgestreckte Hügelkette an die sich weiter gen Süden erstreckte und mit dem südöstlich liegenden Hügelgebiet des Mons Silicus die für norditalienische Verhältnisse noch stark bewaldete Grenze eines Tals bildete das sich bis in die fruchtbaren Ebenen des Attresis-Beckens hinzog. Vicetia selbst lag am Astico, einem mehrere pedes breiten Strom der sich aus den Alpen an der Stadt vorbei bis durch das Tal hinzog und die Gegend mit Quellwasser aus den Bergen versorgte. Ebenfalls bildete er genauso wie die Hügel eine schützende Barriere gen Osten, was der Stadt schon mehrere Male in der Geschichte geholfen hatte.










    Bildquelle

    In Etruria also alles bestens... Vala erlaubte sich selbst ein schmales Lächeln als der Aurelier die vorsichtig optimistischen Nachrichten referierte, und die Aussicht eröffnete dem Gegner den Weg an der Adria entlang nach Süden zu verwehren. Was letztlich die größte Sorge einiger Offiziere gewesen war: den Weg nach Westen zu blockieren und vom Feind einfach umgangen zu werden um dann mit potentiell in Rom vorhandenen Einheiten vereint ein deutlich überlegenes Heer zusammen zu stellen. Wenn das Vorhaben gelang, hatten sie eine vergleichbar bequeme Position, da der Gegner nur noch in ihre Richtung konnte und ein Treffen ohne Verstärkung in Kauf nehmen musste. Was das Kräfteverhältnis immernoch ausgeglichen ließ... ebenfalls ein Fakt, der in der römischen Militärgeschichte so ziemlich jedem Feldherrn Zahnschmerzen bereitet hatte. Allerdings blieb ihnen keine Option noch etwaige Verstärkungen aus den Städten Etrurias zu rekrutieren.. sie mussten es drauf ankommen lassen.. und auf Pluto komm raus einen taktischen Vorteil erringen.


    Da kamen ihnen die Erläuterungen des Iulius gerade recht.. der nicht nur Vala mit seinem groben Plan überzeugte, sondern auch einige der anderen Offiziere wie ersterer am verhaltenen Nicken gewisser Köpfe erkannte. Was also hatten sie? Sümpfe im Süden, im Norden Hügel, dazwischen die in einem Bogen um die Hügel verlaufende Straße nach Patavium. Vala hatte keine Einwände sich direkt nach Patavium zu begeben, immerhin würde sich da anhand der Informationen des Iuliers die Lage noch einmal ändern... also nickte er ebenfalls zustimmend und wartete auf das Urteil der Doppelspitze.

    Irgendwie muss ich gerade an Monopoly denken: das Grundstück alleine bringt 50Sz... mit einem Haus drauf bringt es 150... mit einer ganzen Mietkaserne vll. 300.


    Einerseits interessante Idee... andererseits: warum? Gefehlt hat es bisher nicht.

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    "So erklär ich euch im Angesicht der Götter und Sippen eurer Väter und Vätersväter zu Mann und Frau...", dröhnte die Stimme des Goden, der so nahe bei Alrik und dem Mädchen stehend schon seit geraumer Zeit beiden die Ohren klingeln ließ. Seit ebenso langer Zeit ließ Alrik das Prozedere mehr Schreckstarr als diszipliniert-gehorsam über sich ergehen, hörte nicht richtig zu und wünschte sich eigentlich einfach nur an einen ganz entfernten Ort. Weg von diesem Mädchen, die ebenso schreckstarr wie er neben ihm stand und das ihn bisher kein einziges Mal auch nur angesehen hatte! Nicht, dass Alrik sie bisher maßgeblich öfter angeblickt hatte... zwei mal hatte er bisher nur rübergeschielt um das blonde Geschöpft neben ihm verstohlen zu mustern, und was er sah mochte er nicht. 1. Sie war ein Mädchen 2. Sie war kein Junge 3. Sie war vom anderen Geschlecht. Das versprach höchst anstrengend zu werden, mal ganz davon abgesehen, dass Alrik immer noch nicht im geringsten verstand was hier überhaupt vor sich ging. Als er er sich während der Zeremonie hilfesuchend zu seinem Vater umgedreht hatte (dessen Zeugenschwur eine neue Höchstmarke an Lustlosigkeit gesetzt hatte), drehte dieser den Kopf seines Sohnes einfach wieder nach vorne.
    Das, die vielen Worte und die Tatsache, dass ihm immernoch niemand wirklich erklärt hatte was er hier überhaupt sollte (die Erklärungen Lintrads warteten seit Monaten auf Verizifierung durch seinen Vater, welche nie kam) ließ seinen Kopf gehörig schwirren... und er musste gehörig an sich halten, um nicht loszuweinen. Seine Mutter hatte es ihm nicht nur einmal eingeprägt, und ihm zur Übung mehrere Ohrfeigen verpasst, bis er seinen Drang loszuheulen selbst niederkämpfen konnte. Auch von ihr.. keine Hilfe.
    Umringt von den Menschen die er liebte fühlte er sich einfach nur verloren und allein.


    Plötzlich war Stille, und als Alrik deshalb aus seinen Gedanken aufschreckte, bemerkte er, dass der dicke Gode mit dem schwarzen langen Bart ihn herausforderungsvoll anblickte. Alrik verstand nicht, auch die beiden Godeshilven blickten ihn an... aber immernoch ging ihm nicht auf, was er jetzt tun sollte. Zögerlich wandte er den Kopf zu seinem Vater, der im Festornat eines seit Jahren heruntergekommenen Helden den Eindruck längst vergangener Tage zu erhalten versuchte, aber auch dieser blickte ihn nur stumm und herausfordernd an. Ebenso seine Mutter, und alle um ihn herum... vor allem aber Heriman, Rich der Sippe des Mädchens und sein künftiger Schwiegervater.
    "Du darfst die Braut nun küssen, Junge...", flüsterte irgendjemand ihm zu, aber wer genau war nicht auszumachen in dem menschlichen Wald aus starren Körpern und unfreundlichen Gesichtern um ihn herum. "Küss sie... das Mädchen, Junge", wiederholte jemand, und jetzt zum ersten Mal wandte Alrik seinen Kopf langsam zu dem Geschöpf, das dort die ganze Zeit neben ihm ausgeharrt hatte: mit für germanische Verhältnisse edlen Stoffen, Silber an Handgelenken und Hals und einem aus Frühlingsblumen geflochtenen Haarkranz machte sie im Vergleich zu Alrik einen absolut pompösen Eindruck... aber unter all dem Ornat blickte er auf ein ebenso eingeschüchtertes Gesicht wie er selbst wohl eins zur Schau trug. Godlindi, erinnerte er sich just in diesem Moment an ihrem Namen, war ein Pi mal Daumen ein bis drei Jahre älter als er selbst, und sie hatten sich bisher kein einziges Mal gesehen. Gelegenheit genug hatten sie gehabt, immerhin lagen die kleinen Siedlungen der Sippe nahe genug beieinander um innert eines Tages von einer zur anderen zu gelangen... aber sie hatten wohl beide die Pläne ihrer Väter so weit wie möglich von sich fortgeschoben und sich um Dinge gekümmert die ihnen eher lagen. Ihm fiel zum ersten Mal auf, dass sie strohblond war... und wohl das, was man als hässlich bezeichnete. Ihre Lippen waren klein und schmal, ihre Nase dafür groß und ihre Nasenlöcher noch größer.. und ihre Augen erinnerten ihn an die eines toten Fischs. Nein, Alrik mochte sie nicht. Ganz und gar nicht. Und er wollte sie auch nicht küssen.. da küsste er lieber das Maultier, das Gundraban einem römischen Händler abgenommen hatte.


    Unweigerlich machte er einen Schritt nach hinten, was sogleich ein ungläubiges Raunen und Tuscheln durch die nicht unbeträchtliche Menschenmenge fahren ließ, und als er noch einen Schritt zurückmachen wollte, weil sich der Widerwille dieses Geschöpf zu küssen sich immer mehr in einer Art Ekel in ihm niedergeschlug, packte sein Vater ihn sogleich grob bei den Schultern und schob ihn unnachgiebig auf Godlindi zu... die ebenso wenig begeistert schien wie er selbst. Kurz vor ihr blockierten dann seine Beine mit den ledernen Schuhen die schon zum siebten Mal ausgebessert worden waren, und mit aller Macht stemmte er sich gegen diesen Kuss: "Ich will nicht... Vater, lass mich. Ich will sie nicht küssen... ich will das nicht." Dieser Protest sorgte für zweierlei Dinge: einerseits wandte Godlindi sich ebenfalls um und versuchte sich in der Flucht, andererseits wurde Alrik von irgendwem umgerissen und so unvermittelt geschlagen, dass er nicht einmal sah von wem jetzt seine linke Gesichtshälfte in eine brennende Hölle verwandelt wurde.
    "KÜSS. DAS. MÄDCHEN.", zischte irgendeine Frau, und jetzt wo er sie hörte wusste Alrik auch, dass es eine Frau war die ihn geschlagen hatte. Wenn sein Vater ihn schlug, spürte Alrik eine ganze Weile erst einmal gar nichts mehr. Unvermittelt wurde er wieder umgerissen und in Richtung des Mädchens geschoben, das ebenso einfühlsam 'überzeugt' mit geröteten Augen und Schnott unter der Nase auf sein Kommen wartete.
    Natürlich war Alrik in einer Gesellschaft aufgewachsen, die das eigene Aussuchen von Heiratspartnern als vollkommenen Unsinn betrachtete... aber in seiner kindlichen Vorstellung (und von den verklärenden Erzählungen seiner Eltern aus einem längst vergangenen Leben jenseits des Rhenus) hatte es doch etwas anders ausgesehen.
    Als sein Vater ihm noch einmal möglichst unauffällig zwischen die Schulterblätter stieß, fiel sein Widerstand in sich zusammen und er bewegte seinen Kopf endlich in Richtung des Mädchens... die sich ein zaghaftes und sehr unechtes Lächeln abzwang.. sie hatte schiefe Zähne. Er schloss die Augen, warum wusste er auch nicht... wohl weil die Erwachsenen es auch ständig taten. Und um nicht zu sehen was er dort küsste, auch wenn Hässlichkeit ein Attribut war das in seinem Alter auf so ziemlich jedes Mädchen zutraf.
    Der letztendliche Kuss dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, aber für Alrik war es lange genug um sich danach ausgiebig den Mund abzuwischen... was seiner Braut wohl genauso ging. Den Erwachsenen war es egal: hörbar machte sich Erleichterung breit, es war als würden einige deutlich aufatmen. Was folgte war der Austausch von Geschenken zur gegenseitigen Gunst, und Alrik überreichte Godlindi eine in Haselholz geschnitzte Version einer Frigg, während seine Braut ihm einen schweren Speer aus Eibe mit metallener Spitze aus Bronze und einen ebenfalls mit Bronzeapplikationen umfassten Schild überreichte, der Alrik noch bis zur Brust ging. Der Witz von irgendjemandem, dass Alrik dort noch hineinwachsen würde, zündete nicht... zu angespannt war die Situation noch. Erst als Alrik die Hand seiner Frau nahm und über ein eigens errichtetes Feuer sprang entlud sich die Anspannung in lautem Jubel.


    Die Festlichkeiten danach zeigten Alrik, wie armselig er bisher gelebt hatte: es wurde mehr Essen aufgetischt als ihre gesamte Gruppe in einem Jahr zur Verfügung gehabt hatte. Man hatte sogar eigens ein Schwein geschlachtet! Sowieso: der Kontrast zwischen der Sippe Herimans und den Leuten die sein Vater anführte war überall erkennbar: an der ärmlichen Kleidung seiner Freunde und seiner Familie und der für seine Verhältnisse pompösen der Sippe seiner Frau. Die Geschenke die er und seine Leute der Sippe seines Schwiegervaters machen konnten, war ebenso wie sein Geschenk an seine Frau eher symbolischer Natur, während die Gegengeschenke klarmachten mit was für einer wohlhabenden und mächtigen Sippe sie sich hier eingelassen hatten.
    Fast den ganzen Abend über ging das Feiern vollkommen am Brautpaar vorbei, das am Ende einer herrschaftlich hergerichteten Tafel still nebeneinander saß und sich den Abend vorüber wünschte, während um sie herum die Leute ausgelassen und fröhlich feierten. Die Sippe Herimans, weil man eine tragfähige Bande zu einer römischen Sippe geschlossen hatte, die Leute unter Leif, weil sie die Jahre des Elends vorüber und an eine Zukunft ohne Modorok glaubten. Alrik verstand von all dem nichts.. und ließ das meiste der Festspeise und Tränke daher unberührt, genauso wie seine Frau.
    Da sie beide noch Kinder waren, legte niemand wirklich großen Wert darauf dem ersten Beischlaf der Brautleute beizuwohnen, und so waren es nur die Eltern die die Kinder in ihr gemeinsames Bett in einem nicht einmal symbolisch abgetrennten Bett im Haupthaus der Siedlung Herimans brachten, sie dort zum schlafen betteten und sich alsbald wieder zum Feiern verzogen. Nicht einmal dies konnte Leifs Gruppe sicher stellen: da seine Leute nichts besaßen, konnte Godlindi auch nicht in Alriks Bett überführt werden.. und so musste er unter dem Dach der Sippe seines Schwiegervaters schlafen.
    Dies ging ihm erst auf, als seine Eltern ihn verließen... es würde das erste Mal sein, dass er nicht bei seinen Eltern schlief.. nicht einmal unter dem selben Dach. Der Gedanke wirkte erst unwirklich, dann machte er ihm einfach nur noch Angst. Seine Frau hatte direkt nach dem Verschwinden der Eltern angefangen wimmernd zu weinen, und Alrik verstand wieder einmal nicht warum... erst als ihm die Angst über die Nacht alleine unter fremdem Dach in die Magengrube kroch, begriff er, dass seine Frau nicht die einzige war, die sich in den Schlaf weinen würde.


    Bildquelle 1

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    Das Ergebnis der nächtelangen Arbeit sah dann bei den Denares für die erste, zweite und achte Legion wie folgt aus:



    Wenig später lief ein Mammutprojekt an: um den Soldaten noch vor der erwarteten Auseinandersetzung mit dem Feind etwas Motivation in die Knochen zu spritzen wurde die Ausgabe des erbeuteten Edelmetalls in Münzenform so schnell wie möglich in Angriff genommen. Was auch bedeutete, dass man die üblichen Geldverteilungswege außer der Norm umging und die ganze Sache zentralisierte: um das Praetorium herum war eine große Reihe von Tischen aufgebaut worden, hinter denen eine weitere Reihe von Tischen mit haufenweise Tabulae das gesamte Heer verzeichnete. Im Prätorium selbst lagen die Münzen: hunderttausende hatte man mit dem Feldzeichen der verschiedenen Legiones und dem Antlitz des einzig wahren Kaisers ins heiße Metall gedrückt. Entsprechend groß war auch der Sicherheitsaufwand... aber sobald das Geld einmal in die Hände gedrückt war, oblag es ohnehin dem Soldaten selbst sich um sein Geld zu kümmern.


    Sim-Off:

    Nicht ganz historisch, aber als Punkt gedacht an dem mal alle Soldaten aller Legionen irgendwie in Kontakt miteinander kommen können...


    Ihr habt übrigens alle (diesem Post folgend) Überraschungen auf euren WiSim-Konten. Frohe Ostern!

    :rolleyes: Es ist reichlich bizarr eine Diskussion ins Unsachliche zu ziehen indem man jemandem Unsachlichkeit vorwirft.


    Ich habe kein Problem mit dir, ich habe mich rein und gänzlich auf das bezogen was du... öffentlich und nicht per PN an die SL... geschrieben hast.
    1. du hast dir Sorgen um etwaige Konsequenzen für IDs nach einem Ende des Bürgerkriegs gemacht
    2. da du, was Aurelius Lupus schon angedeutet hat, dich nicht schon vor Monaten in Sorge geäußert hast, als Senatoren auf Dauer ihrer Spielchancen verlustig gingen, kann man durchaus darauf schließen, dass es dir um die Haut deiner eigenen ID geht... und nicht um die von Pompeius Imperiosus oder Decimus Serapio.
    3. Ich habe dazu meine der SL einigen guten Willen unterstellende Meinung, begründet auf jahrelanger IR-Erfahrung und SL-Kontakten, kundgetan. Nicht ohne zu erwähnen, dass die SL trotzdem oft genug ein Haufen von Sauhunden ist. Allesamt. Ohne Ausnahme.


    Dass du aus meinem Post jetzt einen (oder mehrere) persönliche Angriff herausliest lässt mich grübeln.

    Also, Proximus... mal ganz im Ernst, was redest du da?


    Keine ID wird von der SL in die Tonne getreten... keine ID wird von der SL gekillt, gelyncht, oder auch nur ins Exil geschickt, so diese das überhaupt will. Wenn man sich anschaut wie Salinator/die SL bisher mit Gegnern seines Regimes umgesprungen ist, kann man der SL eher vorwerfen sie würden die IDs mit Samthandschuhen anpacken.
    Ich will jetzt nicht als der SL-Fan schlechthin dastehen (die Sausäcke haben mir selbst oft genug ans Bein gepinkelt), aber eines kann man ihr definitiv nicht vorwerfen: die Wünsche eines Spielers seine ID betreffend in den Wind zu schlagen und sie unhinterfragt tiefgreifenden Konsequenzen auszusetzen ohne ihr die Chance zu geben doch noch andere Wege zu beschreiten.


    Deine Angst, dass deine ID als Kriegsverlierer wert wäre in die Tonne gekloppt zu werden lässt viel eher auf etwas blicken, das bei dir ziemlich schräg ist: was genau ist denn ein Grund eine ID in die Tonne zu kloppen?


    Die SL sicher nicht. Die macht den Rahmen.. und trifft nur in sehr seltenen Fällen Entscheidungen über das Schicksal einer ID. Und das (afaik) ERST nachdem sie gewisse Erkundungen eingeholt hat was die Pläne und Vorstellungen des Spielers von seiner ID angeht. Da wird nicht über den Kopf des Spielers hinaus entschieden...


    ALLERDINGS sollte man sich als Spieler auch nicht der Illusion hingeben, man könnte mit seiner ID quasi vollkommen konsequenzenlos vor sich hinspielen. Die SL wird da sicherlich auch eine gewisse Angemessenheit der Konsequenzen in die Überlegungen mit einbeziehen... was auch nur logisch ist.


    Für dich gibt es folgendes Problem, das dir sicherlich selbst nur allzu bewusst ist:


    1. du hast deine ID eng an Salinator gebunden
    2. deine ID hat in den letzten 12 Monaten sehr davon profitiert
    3. andere haben ihre IDs nicht eng an Salinator gebunden, aber auch keine Opposition eingenommen
    4. andere haben mit ihren IDs dadurch weder großartig negative noch positive Konsequenzen erleben müssen
    5. wiederum andere haben mit ihren IDs starke Opposition zu Salinator ergriffen
    6. diese haben mit ihren IDs starke Nachteile in den letzten 12 Monaten erleiden müssen..


    Sollte Salinator gewinnen (betonter Konjunktiv), läuft rein theoretisch für dich alles so weiter wie bisher... für alle anderen auch. Sollte Salinator verlieren, könnte (wieder betonter Konjunktiv) es sein, dass du mit deiner ID negative Konsequenzen erleidest.


    Mir stellt sich die gleiche Frage wie Aurelius Lupus: warum macht dir das solche Angst?


    Die SL wird deine ID nicht in die Tonne kloppen... das einzige, was sich ändern könnte wäre dein Spielspaß, weil es für deine ID auf einmal nicht mehr so toll läuft wie bisher. Das ist eine Herausforderung an dich.. nicht an die SL. Kommst du damit klar?