Beiträge von Quintus Claudius Lepidus

    Der bisher wichtigste Tag im Leben von Lepidus doch von Aufregung und innerer Unruhe keine Spur, wartete Lepidus ab, bis die vor ihm vorgetragenen Amtseide ausgesprochen waren, und so war er schließlich an der Reihe und sprach mit fester durchdringender aber ruhiger Stimme.


    >EGO, QUINTUS CLAUDIUS LEPIDUS HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI
    ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE
    IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE
    SOLLEMNITER IURO.


    EGO, QUINTUS CLAUDIUS LEPIDUS OFFICIO TRESVIRI CAPITALIS IMPERII ROMANI ACCEPTO,
    DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE
    PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS
    PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, QUINTUS CLAUDIUS LEPIDUS RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM
    DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME
    ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, QUINTUS CLAUDIUS LEPIDUS OFFICIIS MUNERIS TRESVIRI CAPITALIS
    ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE
    POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO
    MUNUS TRESVIRI CAPITALIS UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS
    ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO.<


    Er fühlte sich gut. Er fühlte sich wirklich gut und an dieses Gefühl konnte er sich gewöhnen.

    Einen weiteren Sklaven braucht Lepidus eigentlich nicht, dennoch blieb er am Stand des Titus Tranquillus stehen und begutachtete die Ware.
    Lepidus lauschte den Worten des Sklavenhändlers, der wahrscheinlich wider einmal übertrieb, das sich die Balken bogen.
    Nach seinen Aussagen war dies ein Multitalent was hier stand. Lepidus blickte sich um und so langsam war die ganze Aufmerksamkeit auf den Stand gerichtet und allmählich ging das Gedränge los.
    Das er eigentlich kein Interesse an einer Sklavin hätte, hatte Lepidus auch schon wieder verworfen und so schien sein Interesse geweckt worden zu sein.
    Doch leider traf das nicht nur auf Lepidus zu.
    >Zweihundertfünfzig.<
    Erklang es aus dem Mund von Lepidus und er war von sich selber überrascht.

    Nach kurzer Wartezeit war nun auch Lepidus an der Reihe und begrüßte seinen erst kürzlich aus Baiae zurüchgekehrten Patron.
    >Salve Patronus, vielen Dank für den Glückwunsch. Schön dich gesund und munter wieder hier zu sehen. Ich hoffe, du konntest etwas Ruhe finden, während du Rom den Rücken gekehrt hattest. Was die Wahl betrifft, so war ich im Vorraus schon recht optimistisch. Doch das ein so, sagen wir mal, sensationelles Ergebniss dabei heraus kommt, hätte selbst ich nicht für möglich gehalten.<
    Irgendwie machte aber Durus den Eindruck, als sei in Baiae irgendetwas vorgefallen. Jedenfalls wirkte er nicht, wie der Durus, der Rom Richtung Baiae verlassen hatte. Aber vielleicht gingen Lepidus auch zu viele Gedanken durch den Kopf, das er fies missdeutete.

    Die Angelegenheit bezüglich der Societas war vorerst geklärt, denn das Gespräch wandte sich dem Nachwuchs oder das, was er einmal werden sollte zu. >Meinen Glückwunsch Lucius.< Entgegnete Lepidus etwas überrascht ob der Nachricht. Jedoch nicht wegen dem Faktum an sich, mehr der Tatsache, das sein Schwager dies in Abwesenheit seiner besseren Hälfte zum Besten gab. Frauen waren im bekanntgeben solcher Dinge etwas eigen, dachte sich Lepidus und grinste Furianus an. Nachvollziehen konnte Lepidus diese Art von Freude allemal. >Ich freue mich für euch.....< Mehr brachte Lepidus in dem Moment nicht heraus, stand doch seine Schwester am Eingang des Atrium's und schien alles mitbekommen zu haben. Dies jedenfalls entnahm Lepidus den Zornestreifen auf Catilina's Stirn, von denen sie schon als kleines Mädchen Gebrauch machte, wenn ihr irgendetwas nicht passte. Doch diesmal galt der Agregatzustand nicht ihrem kleinen Bruder und so erhob er sich von der Kline und breitete seine Arme ebenso aus, um seine Schwester zu begrüßen. >Das ist wahr! Schön dich zu sehen, Schwesterherz.< Eine kleine Ewigkeit, dauerte die geschwisterliche Umarmung an, ehe sich Lepidus wieder aus der Begrüßung löste und Catilina noch an einer Hand haltend einen Schritt zurück machend begutachtete. >Lass dich anschauen. Gut siehst du aus.< Grazil, rank und schlank wie damals schon, als der Altersunterschied noch deutlicher war. Seine große Schwester eben.

    Nach bekanntwerden des Wahlergebnisses hatte sich Lepidus auf den Weg zu seinem Patron in die Villa Tiberia gemacht, um die nächsten Schritte zu besprechen. Wie jeden Morgen betrat Lepidus die Villa ohne durch den Ianitor eingelassen zu werden, man kannte sich eben. Nun wartete er, bis Durus sich Zeit für ihn nahm.

    Rom hatte sich verändert. Von seiner Abreise bis zu seiner Rückkehr in die ewige Stadt wurden immer größere und pompösere Bauten errichtet. Die Stadtviertel mit den Bettlern und der Unterschicht wuchs aber genauso rasch wie der Luxus zunahm.
    >Doch, ich liebe diese Stadt, deswegen mache ich mir ja die Gedanken. Die Elendsviertel wachsen fast im Gleichschritt, wie prunkvolle Bauten errichtet werden. In den meisten Ecken stinkt es zum Himmel. Dies ist nicht das Rom, wie ich es verlassen hatte.< Doch wer Rom nicht kannte oder erst seit kurzem hier ist, für den ist Rom das größte, was er je gesehen hat.
    Lepidus schmunzelte, als die junge Aurelia Terentum mit Rom verglich. >Terentum ist dann eher der ort zum Entspannen und Urlaub machen, denke ich. Rom ist Hektik pur. Hier eine Seuche, dort ein Großbrand, in der anderen Ecke wieder Mord und Totschlag und überall dieser Gestank. Aber ich möchte dir nicht die Laune und die Hoffnung auf die eigentlich doch wunderbare Stadt nicht verderben.<
    Interessant war Rom allemal. Zu entdecken gab es immer etwas und die Märkte waren schon legendär.
    Lepidus beobachtete, wie bei der jungen Aurelia immer wieder die Augen bei dem wort Rom leuchteten.
    Lepidus deutete in Richtung des Berges, der zum Esquilin führte. >Das freut mich, das du mir noch Gesellschaft leisten möchtest. Lass uns dort hinauf gehen, dort wird es nicht mehr ganz so schlimm mit den Menschenmassen sein. Dort sind auch ein paar kleine Marktstände, die nicht ganz so überlaufen sind. Ist ein Geheimtipp.< Und Lepidus zwinkerte der Aurelia zu. Während Lepidus sich langsam in Bewegung setzte, hatte er noch die ein oder andere Frage an seine nette Begleiterin. Ach was, er hatte tausende.
    >Du wohnst sicher in der Villa Aurelia?<

    Nachdem Furianus es sich auf einer Liege gemütlich gemacht hatte, tat Lepidus es ihm gleich und es entwickelte sich ein netter Plausch über dies und jenes. Über Catilina und das wichtigste, der Beitritt von Lepidus bei den Arvalbrüdern.


    >Ich musste auch ehrlich gesagt nicht lange darüber nachdenken, welcher Societas ich beitrete. Dies stand eigentlich von vornherein für mich fest, das meine Anfrage bei den Arvales Fratres Vorrang hat.<
    So wie es aussah, war dies schon fast in trockenen Tüchern. Die Rede, um Furianus eben gebeten hat, wird da das geringste sein.
    >Gut, dann werde ich mich gleich darum kümmern. Ach übrigens, meinen Glückwunsch zu deiner siegreichen Wahl zum Consul.<

    Romana wird vielleicht Augen machen, dachte sich Lepidus, als er etwas von Überraschung und Romana vernahm. Derweil fiel wieder der Name von Lepidus und gedanklich ging er seine Termine durch. Dies wischte er aber gleich wieder beiseite.
    >Nun, ich denke, für solch seltene Anlässe, die vor allem die Familie betreffen kann ich die Zeit frei wählen, dafür muss einfach Zeit sein.<
    Denn so oft hat man die Familie nicht beisammen, das muss wirklich für solch Feste genutzt werden.
    Lepidus musste lachen, als er das Gedankenspiel von Menecrates vernahm. Gleich zwei seiner Töchter auf einem Haufen, das wird sicher eine Umstellung für ihn. Schmunzelte Lepidus immer noch und blickte dann zu Menecrates.
    >Bereite diese fest ruhig vor, wenn du es möchtest, helfe ich dir auch gern dabei. Bei dem Termin, da richte ich mich nach dir. Noch kann ich mir alles so einteilen, wie ich es möchte.<

    Die Wahlen zum Cursus Honorum waren Geschichte und der Ausgang noch erfreulicher für Lepidus, so das er sich heute einmal einen freien Tag. Nach Jahren, des eigenen schweißtreibenden arbeitens sowie des lernens, gönnte er sich heute einmal den Luxus, auf der Betrachterseite zu sitzen, ein paar hoffentlich spannende Kämpfe mitzuverfolgen und außerdem die angenehm milde Frühlingssonne zu genießen.
    Auf der Tribüne angekommen hielt Lepidus schon Auschau nach den Plätzen für die Oberschicht. Ein Leibsklave war vorrausgeeilt und deutete mit der Hand auf eine Reihe, doch Lepidus hatte jemanden entdeckt und gab dem Sklaven zu verstehen, das er diesen Platz heute nicht für sich beanspruchen würde und stattdessen schritt er auf einen alten Bekannten zu und blieb vor ihm stehen. >Sei gegrüßt Sermo, alter Freund. Wie ich sehe, sind wir beide heute Morgen mit demselben Ziel aus dem Hause gegangen und fröhnen dem Spektakel des Gladiatorenkampfes?!<
    Lepidus grinste den Quintilier an und nickte seinem Gefolge zu, diesen Platz einnehmen zu wollen.

    Noch bevor Lepidus mitsamt seinem Gefolge die Ränge des Flavischen Theaters aufgesucht hatte, war er auf einen Stand zugesteuert, an dem die Wetteinsätze für die anstehenden Kämpfe platziert werden konnten. Ohne umschweife ließ sich Lepidus seinen Geldbeutel reichen, entnahm daraus ein paar Münzen, um sie seinem Laufburschen, welchen er extra für solch Aufgaben mitgenommen hatte, zu geben. Lepidus blickte erneut auf die Tafel und segnete seinen Entschluß ab und der Laufbursche wusste was zu tun war.
    Einmal je einhundert Sesterzen auf die Siege von Ursus, Darius und Abrax auf meinen Dominus, Quintus Claudius Lepidus.
    Danach legte er die Münzen auf den Tisch und der Tross um den Claudier machte sich auf den Weg zu den anstehenden Kämpfen.

    Für Menecrates war es wie, als ob sich ein Kreis schloss. So allmählich trudelten alle seine Schäfchen im trauten Heim ein und es machte den Eindruck, als ob jeder von ihnen nie lange weg gewesen war. Auch schien er nicht gerade unglücklich darüber zu sein, das sich so langsam die ganze Familie wieder um ihn versammelte.
    Als er Livilla jedoch einen kleinen Überblick über die Anwesenheit sowie die Auffindbarkeit von Lepidus und Romana in der Villa gab, schmunzelte Lepidus leicht. Es war in der Tat so, die letzten Wochen gerade für die Vorbereitung der Wahlen war Lepidus mehr außer Haus denn zugegen.
    Lepidus vernahm außerdem die Äußerung von Menecrates bezüglich einer Familienfeier, der er positiv gegenüber stand.
    >Wieso nicht, jetzt wo die Familie so langsam wieder zueinander findet.< Äußerte er sich kurz und knapp.


    >Wie lang hast du Rom den Rücken gekehrt gehabt?< Erkundigte sich Lepidus bei Livilla, da er auch noch nicht lange wieder Rom sein Zuhause nennen konnte und noch nicht über alles, was die Familie betraf unterrichtet war.

    Dem Aurelier schienen die Ausführungen nun genügend Aussagekraft über Lepidus, seine Person und sein bisheriges Wirken sowie seine Verwandtschaftsverhältnisse zu enthalten und war anscheinend damit zufrieden, auch wenn da noch der ein oder andere Seitenhieb verteilt wurde, ließ diese Lepidus einfach an sich abblitzen. Als sich ein weiterer Senator der Aurelier zu Wort meldete.
    >Senator, verehrte Senatoren.<
    Ergriff Lepidus erneut das Wort, um die ihm gestellte Frage zu beantworten.
    >Das mir der Cursus Iuris nur für die Tätigkeit bei den Tresvir Capitales hilfreich sein würde möchte ich so nicht bestätigen. Denn Cursus zu absolvieren ist eines meiner nächsten Ziele, die ich erreichen möchte. Auch habe ich meine Wahl, bei den Tresvir Capitales meine Tätigkeit aufzunehmen, vorausgesetzt ist natürlich eine erfolgreiche Wahl zum Vigintvir, nicht unbedingt als Vorraussetzung gemacht. Dies war lediglich mein Wunsch. Sind die Senatoren der Meinung, meine Person wäre mit den Tätigkeiten um die Erbschaftsangelegenheiten besser vereinbar, wehre ich mich nicht dagegen und werde diese Arbeit mit genau dem Enthusiasmus und der Hingabe bewältigen, mit denen ich mich auch bei den Tresvir Capitales eingebracht hätte<.


    Dies war lediglich ein Wunsch. Nicht mehr und nicht weniger.

    Gerade hatte Lepidus die Prozedur des anlegens der Toga, heute mittels zweier Haussklaven, hinter sich gebracht und war in den Gängen der Villa unterwegs, als er aus der Richtung des Atrium's Stimmen vernahm und beschloss, jener Konversation auf den Grund zu gehen. Am Eingang ins Atrium blieb Lepidus stehen und versuchte die Stimmen, welche er schon ehe er den Blick ins werfen konnte vernahm, zu zuordnen. Menecrates hatte er gleich ausgemacht, doch wer verbarg such hinter der weiblichen Stimme, welche gerade von Menecrates verdeckt wurde. Lepidus setzte den ersten Fuss ins Atrium und so langsam erkannte er, mit wem er gerade zugegen war.
    Ist das nicht Livilla?! Sinnierte Lepidus während er auf die beiden zuging. >Salve Menecrates, salve Livilla!< Begrüßte Lepidus die beiden. Doch, sie war es leibhaftig und Lepidus hatte sich nicht geirrt. Sogar einen zufriedenen Gesichtsausdruck ließ sich Menecrates just in dem Moment entlocken, wobei man eine Gefühlsregung bei ihm ganz selten beobachten konnte. Aber irgendwie schien dies in der Familie zu liegen, war Lepidus keinen Deut anders.
    Abwechselnd blickte er zu Menecrstes und zu Livilla. >Verdammt, ist das lange her<

    >Terentum?! Interessant......., das muss ja eine riesige Umstellung für dich sein. Von der Ruhe und Gelassenheit in die gehetzte , stinkende Stadt.< Und wahrlich. Rom hatte sich auch in der kurzen Zeit, als Lepidus der ewigen Stadt für sein Studium den Rücken gekehrt hatte sehr zum negativen verändert. Ein Beispiel lag gerade vor. Obwohl dieses negative schon wieder etwas positives an sich hatte. Lepidus zupfte an seiner Toga und hoffte, seine Nervosität nicht preis zu geben. Sonst war er die Ruhe in Person. Es gab selten jemanden, der ihn so wie die Aurelia aus der Reserve gelockt hatte.
    Lepidus blickte kurz in der Gegend herum und ordnete seine Gedanken. >Hast du Lust mich noch etwas zu begleiten oder hast du schon anderweitig geplant? Ich könnte dir die etwas ansehnlicheren Ecken von Rom zeigen.< Insgeheim hoffte Lepidus natürlich auf eine positive Antwort, doch was sie über Lepidus dachte, vermochte er nicht herauszufinden.
    Auf die Frage von der netten Aurelia, ob sie Lepidus aufhalten würde, schmunzelte dieser und blickte in diese wunderbar anmutenden, grünen Augen. >Ich denke schon, das ich da eine Ausnahme machen kann.< das war jetzt doch schon eine Art großspurig. Doch irgendwie war Lepidus von seiner Gegenüber angetan, versuchte dies aber auf keinen Fall sich anmerken zu lassen.

    Im Atrium angekommen, wurde zu aller erst etwas leichte Kost gereicht, bevor Lepidus nach kurzer Wartezeit empfangen wurde.
    >Salve Furianus, schön dich zu sehen.< Begrüßte Lepidus seinen Schwager familiär vertraut.
    >Na aber sicher doch.< Entgegnete Lepidus auf die Frage bezüglich eines erfreulichen Anliegens und reichte den eben gereichten Wein dem Haussklaven zurück.


    >Ich selbst habe ein Anliegen, bin aber nicht nur deswegen hier. Wie du dich sicher noch erinnerst, hat Catilina bei meinem letzten Besuch nicht gerade mit Anwesenheit geglänzt.< Merkte Lepidus schmunzelnd an. >Der Hauptgrund meines Besuches ist jedoch der Beitritt in eine Societas. Ich habe mich ohne groß darüber nachdenken zu müssen, für die Arvales Fratres entschieden.<
    Das war der grobe Überblick, weswegen Lepidus die Villa Flavia aufgesucht hatte.


    Der Ianitor schien schon wie bei Lepidus´ letzten Besuch nicht gerade mit dem richtigen Bein zuerst aufgestanden zu sein doch das war ja nicht die Sache herauszufinden, weswegen Lepidus geklopft hatte.
    Lepidus wurde Einlass gewährt und ins Atrium geführt.

    Die Rede von Lepidus lief genau in die Richtung, wie er sich dies vorher vorgestellt hatte. Insgeheim hatte er sogar gehofft, das nach seiner bewusst kurzen Rede die ein oder andere Wortmeldung folgte. So konnte sich Lepidus sicher sein, das dies nicht nur eine Kandidatenschau war, die den gesamten Senat langweilte. Das Interesse war geweckt und der Einstieg war geschafft.
    Bevor Lepidus jedoch wieder zu Wort kam, führte sein Patron Tiberius Durus das Wort und fügte noch das eine oder andere Detail zu der bisherigen Tätigkeit von Lepidus hinzu, wo ihm selbst kein Urteil zustand.


    >Senator Aurelius Corvinus, hochverehrte Senatoren.<


    Blickte Lepidus einmal durch die Reihen.


    >Wie schon viele meine Vorfahren, die dem Kaiser und dem römischen Volk dienen und dienten wie Claudius Macrinius Restitutor, mein Vater Marcus Claudius Constantius, sowie mein Onkel, Herius Claudius Menecrates, stehe ich hier in den heiligen Hallen und erbete das Vertrauen des Senates, ebenfalls Rom, dem Kaiser und dem römischen Volk zu dienen.<


    Dann wandte sich Lepidus direkt an den Senator Aurelius Corvinus.

    >Was meine Planung bezüglich des Cultus deorum betrifft, so habe ich vor, mich für das Collegium Septemvirorum zu bewerben. Dort denke ich, kann ich meine Tatkraft, Energie und meine Person am besten verwirklichen.<


    Lepidus blickte abermals in das Rund, ob etwaige Fragen zu der Person Claudius Lepidus anstanden. So langsam wurde das Puzzle vom Candidatus Claudius Lepidus zu einem Bild.

    Wie eh und jeh wurde ich recht unfreundlich von dem Ianitor an der Porta der Villa Flavia empfangen, was mir jedoch ein leichtes entlockte.
    >Mein Name ist Claudius Lepidus und ich möchte meinen Schwager Flavius Furianus sprechen.<
    Vielleicht war es ja auch im Bereich das Machbaren, das Catilina zugegen war.

    Nicht nur Lepidus war von der ganzen Situation überrascht sondern auch die junge Aurelia. Sie musterte Lepidus von oben bis unten an und auch der Leibsklavin war ganz schnell klar, was in diesem Moment vor sich ging. Ihr zartes Gesicht nahm eine leichte rötliche Färbung an und ihr Blick senkte sich leicht. Doch auch Lepidus war gerade in diesem Moment hin und her gerissen. Lepidus, dem normalerweise recht schwer eine derartige Reaktion abzugewinnen war, blickte abermals in ihre grünen Augen. Der Wind spielte ganz leicht mit ihren braunen Haaren und auch wenn Lepidus eigentlich etwas anderes geplant hatte, beschloss er für sich, sofern dies von seiner eben erst kennen gelernten neuen überaus attraktiven Bekanntschaft noch etwas Gesellschaft zu leisten.
    >Solche Gesindel treibt sich meist da herum, wo etwas Kleingeld zu erwarten ist.< Antwortete Lepidus gewohnt sachlich, jedoch weiter lächelnd und die junge Aurelia musternd.
    >Das ist ja das schlimme und wenn man, wie du eben erwähntest, erst neu in Rom ist, hat das Lumpenpack meist leichtes Spiel.<
    Lepidus schossen tausend Fragen die er alle auf einmal loswerden wollte durch den Kopf. Nun galt es kühlen Kopf zu bewahren auch wenn dies eine neue unbekannte Herausforderung für ihn war.
    >Du bist erst seit kurzem in der Stadt? Wenn ich fragen darf, seit wann bist du in Rom und von wo führte dein Weg in die ewige Stadt?<
    Lepidus versuchte sich ein wenig zu bremsen. Doch bei dem Anblick fiel dies ihm recht schwer und die andere Seite seines Ich´s kam zum Vorschein.
    Doch die Aurelia war genauso neugierig wie Lepidus und so entwickelte sich ein netter Plausch. >Eigentlich hatte ich ein paar Besorgungen und Besuche abzuarbeiten. Die Wahlen stehen vor der Tür, da ist es wichtig, sich noch einmal in Erinnerung zu rufen.<