Nach einer ziemlich schnellen Überfahrt an Kreta vorbei erreichte die Corbita "Aphrodite" die Gestade von Alexandria. Das Wetter war durchwachsen. Sonne und Wolken folgten im ständigen Wechsel und ab und zu gab es einen kleinen Regenschauer. Für eine Region wie Ägypten war es um diese Jahreszeit eindeutig zu wechselhaft und zu kalt. Aristoxenus Leandros stand am Bug des Schiffes und beobachtete gedankenversunken das prachtvolle fast überirdisch schöne Panorama welches sich vor seinen Augen ausbreitete. Nie zuvor hatte er einen solch riesigen Hafen und so beeindruckend monumentale Bauwerke gesehen. Beim Anblick des riesigen Leuchtturmes überfiel ihn ein unbeschreiblicher Schauer der Erfurcht. Es war unvorstellbar, das ein solches Gebäude das Werk sterblicher Menschen sein sollte. Hier mussten schon Götter die Hand im Spiel haben. An der Backbordseite passierte man jetzt die Palastinsel und die ehemaligen königlichen Galeerenhäfen. Hier in diesen nun schon mehr als 300 Jahre alten Gebäuden residierten einst die Gottkönige der Ptolemäer, heute waren sie Amtssitz des kaiserlichen Statthalters. Danach folgte die Insel Antirhodos und der große Tempel des Gottes Poseidon.
Der Naurarch gab Anweisung die Segel zu reffen und nahm damit die Fahrt aus dem Schiff. Vorsichtig und mit geübter Hand manövrierte der Steuermann das Fahrzeug an die Kaimauern des großen Handelshafens und rund zwanzig Minuten später ankerte die "Aphrodite" sicher vertäut am Pier.
Aristoxenus Leandros beratschlagte mit dem Naurarchen was nun als nächstes zu tun sei.
Naurarch: "Es ist Vorschrift das sich alle ein-und auslaufenden Schiffe bei der Hafenverwaltung melden müssen junger Herr."
Aristoxenus: "Gut dann begeben wir uns dorthin." "Hoffentlich dauern diese Formalitäten nicht zu lange, denn ich kann es kaum erwarten dieses Wunderwerk von einer Stadt näher in Augenschein zu nehmen!"
Dann begab er sich sich zum achteren Teil des Schiffes wo seine beiden Diener auf Anweisung warteten.
Aristoxenus: "Thimoteos, du bleibst hier und passt auf mein Gepäck auf." "Achillas, du hingegen begleitest mich und den Naurarchen umgehend zur Hafenverwaltung."
Dann begab er sich wieder zum Kommandanten des Schiffes.
Aristoxenus: "Wie es bei guten Hellenen Brauch und Sitte ist werden wir nach Erledigung der behördlichen Formalitäten sofort zum Tempel des Poseidon pilgern, um der Gottheit für die rasche und glückliche Überfahrt zu danken und ihm ein Opfer darbringen!"
Wenige Minuten später standen der Naurarch, Aristoxenus und dessen Diener Achillas (man könnte ihn auch einen "Leibwächter" oder "Bodyguard" nennen) vor den Türen der Hafenverwaltung und umgeben von zahlreichen anderen Seeleuten und Händlern welche auf eine behördliche Genehmigung warteten.