Jetzt weißt du ja wo du demnächst nachschauen kannst bevor du Fragen stellst.
Beiträge von Iullus Quintilius Sermo
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Zitat
Original von Servius Thyrsus
@Cyprianus:
Warst du vor nem Jahr nicht noch Chef der Ala II??
Auch wenn ich nicht Cyprianus bin, so beantworte ich mal deine Frage: Nein, war er nicht.Solcherlei Dinge kannst du ganz einfach im Tabularium nachschauen. Dort sind sämtliche Provinzen, Städte, Einheiten, Berufsgattungen, also insgesamt alle Möglichkeiten, die deiner ID im IR offenstehen, aufgeführt. Dabei wird dir die Weltkarte wohl besonders hilfreich sein, wobei auch die verschiedenen Kartenoptionen (Militäreinheiten, Straßennetz, Warenherkunft, links unter der Karte zu finden) äußerst hilfreich sind.
Bei der Ala II Numidia wirst du dann schließlich den Posten des Parfectus Alae finden, wobei dir der aktuelle Inhaber des Postens angezeigt wird. Darunter sind seine Vorgänger aufgelistet.
Und wo ich das jetzt mal selber nachschaue würde ich sagen, dass du womöglich Gaius Terentius Primus mit Appius Terentius Cyprianus verwechselt haben könntest? -
Seit Sermo letztem Besuch in Confluentes waren nun bereits Wochen vergangen und nur wenige Nachrichten waren seither zu ihm vorgedrungen. Wenigstens hatten die Scribae es geschafft dem Ordo Decurionum die Organisation der Wahlen aufs Auge zu drücken, von deren Ergebnis sich Sermo jetzt persönlich überzeugen wollte. Immerhin konnte er es nicht dulden, dass in unmittelbarer Nähe seines Amtssitzes eine funktionsuntüchtige Verwaltung ihr Unwesen trieb.
"Der Procurator Civitatium Iullus Quintilius Sermo!" kündigte Issa auch diesmal seinen Herrn an, der in Begleitung zweier Liktoren und einiger weiterer Amtshelfer die versammelten Honoratioren aufsuchte. Denn es war eine Versammlung des Stadtrates einberufen worden, in der sich die kürzlich gewählten Amtsträger vorstellen sollten, so dass Sermo sich davon überzeugen konnte, dass sich im Folgenden der städtische Betrieb wieder normalisierte.
"Verehrte Herrschaften, Decuriones, Veteranen," adressierte daraufhin der eine der Duumvirn die Stadtväter, die zu einem nicht unbeträchtlichen Teil aus altgedienten Männern der Ala II Numidia bestanden, die sich nach abgelaufener Dienstzeit und dem Erhalt des Bürgerrechts in Confluentes niedergelassen hatten.
"Begrüßen wir den hochgeschätzten Procurator Civitatium Quintilius. Herzlich willkommen in Confluentes, ehrenwerter Procurator!"
Unter Applaus ließ Sermo sich auf dem Ehrenplatz unter den Beisitzern nieder und nickte dankend in die Runde, die Hände beschwichtigend erhoben um Ruhe zu erbitten. Er wollte hier keinen Rummel um seine Person. Beziehungsweise: Er wollte, dass es so aussah, denn eigentlich badete er gern in Jubel und Lob.
"Decuriones, der hohe Procurator ist heute hier, um die neuen Magistrate unserer geliebten Civitas zu begutachten und in ihr Amt einzuführen. Dem wollen wir nun nachgehen." Ein Schreiber trat unauffällig an ihn heran und reichte eine Tabula, auf der die Namen und Amtsbezeichnungen aufgelistet waren.
"So mögen vortreten die Magistrate Sextus Hosidius Sabula, Memmius Plotius Mela, Lucius Fuficius Barbillus und Faustus Atinius Laevus."
Die benannten Personen traten vor und gaben eine kurze Vorstellung ihrer Herkunft, bisherigen Tätigkeiten und Motivationen. Sie entstammten hauptsächlich Kaufmanns- oder Veteranenfamilien, wie Sermo es erwartet hatte in einem Castellvicus.
"Vielen Dank, werte Herren," entließ der Duumvir daraufhin die Magistrate und gab seinem Amtskollegen einen Wink. "Nun zu den Duumvirn. Das sind mein geschätzter Kollege Caius Pinarius Menecrates und ich. Procurator, wir versichern dir inständig, dass es unter unserer Führung in der hiesigen Verwaltung nicht noch einmal zu solch katastrophalen Mißständen kommen wird wie in der Vergangenheit geschehen!" Die beiden Duumvirn nickten eifrig und machten ernste Gesichter, um ihre Beteuerungen zu bekräftigen."Schon gut, ich bin von eurer Kompetenz überzeugt," ließ Sermo die Versammelten wissen, als er sich erhob und zu einer kleinen Ansprache anhob...
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Hauke der Wirt
Der so gerufene Wirt nahm sich ausnahmsweise der merkwürdigen Gesellschaft höchstpersönlich an. Eine Schwangere, ein bärtiger Kerl und einer, der sich gerade aus dem Staub machte wirkten zusammen in einer überfüllten Seitengassenschänke schon irgendwie deplatziert. Aber solange sie gut zahlten konnte ihm das ja egal sein.
"Was soll's denn sein?" brummte Hauke, der einen ordentlichen Bauch vor sich her schob und dessen rotbraunes Haar einen dichten Vollbart bildete. -
"Verstehe," entgegnete Sermo und gab seinem Sklaven einen knappen Wink. Issa zückte den Geldbeutel, legte fünf Aurei auf den Tisch und trat wieder zurück. "Bittesehr. Das wär's dann?" Sermo zeigte so etwas wie ein Lächeln, denn was man den Menschen entgegenbringt, das konnte man auch von ihnen zu bekommen erwarten. Jetzt erwartete er jedenfalls die Prüfungsunterlagen.
Sim-Off: Edit: Geld ist überwiesen.
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"Salve Optio," adressierte der Angesprochene den Offizier, den er bereits von seinem vergangenen Besuch in diesen Räumen her kannte. "Richtig, Examen Secundum. Muss ich noch einmal eine Studiengebühr entrichten, oder bin ich für diese und die folgenden Prüfungen bereits zugelassen?" Issa hielt sich schon bereit die Geldbörse zu zücken, um den erforderlichen Betrag zu zahlen, doch vorerst wartete er. Vielleicht war ja auch nur eine einmalige Studiengebühr fällig, so genau hatte Sermo sich da nicht informiert.
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Issa notierte Gesagtes, ließ den Brief von seinem Herrn unterschreiben und siegeln und entschwand dann gen Regia, wo er die Schreiben gleich zur Postannahme eingeben würde. Sermo lehnte sich derweil nachdenklich zurück. Weiber! Immer war es dasselbe mit ihnen. Nie machten sie das, was man von ihnen erwartete, es sei denn man bezahlte sie großzügig. Grimmig rief er nach Pera, die er in die Vorratskammer schickte, denn es dürstete ihn nach einem guten Tropfen. Als die Sklavin zurückkehrte, saß Sermo fernestarrenden Blickes an seinem Schreibtisch und schien sie gar nicht so recht zu bemerken. Erst als Pera das Glas vor ihm platzierte und halb-halb mit Wein und Wasser füllte, zeigte er wieder eine Reaktion.
Tief in Gedanken versunken betrachtete Sermo seine Sklavin. Seine Sklavin? Wenn er so genau darüber nachdachte wusste er überhaupt nicht, wessen Eigentum sie nun konkret eigentlich war. Gehörte sie seinem Vetter Valerian? Oder doch dessen Weib Calvena? Er konnte es nicht sagen. Jedenfalls hatte Sermo festgestellt, dass Pera sich in letzter Zeit verändert hatte. Sie war immer noch ruhig und besonnen, machte jedoch wenn sie sich von niemandem beobachtet wähnte häufig ein betrübtes Gesicht. Offensichtlich war sie nicht recht zufrieden, besonders seit ihre Schwester Gaia so hart bestraft worden war. Die jüngere der beiden Schwestern war seitdem deutlich verschlossener und anderen Menschen gegenüber kurz angebunden. Beinahe konnte man sie als scheu, gar ängstlich, bezeichnen.
Ob die schwere Strafe wohl diese Veränderung ausgelöst hatte? War Sermo daran schuld, dass Gaia anders geworden war? Selbst wenn, so kümmerte es ihn doch nicht. Die Schläge, die er der jungen Sklavin mit dem Stock gegeben hatte, waren gerechtfertigt und verdient gewesen. Sklaven, die sich nicht gebührlich benehmen konnten, mussten schließlich die Strenge ihres Herrn spüren, damit sie wieder zu sich fanden. Wenn man Sklaven nämlich wie Glas behandelte, wurden sie frech und stellten hinterher gar noch Ansprüche. Undenkbar für Sermo!
Im Gegensatz zu Pera hatte Sermo die jüngere Schwester Gaia auch noch nie so recht gemocht. Und wenn Sermo eine Frau mag, dann bezieht sich das üblicherweise nicht auf Sympathie oder ein Hingezogen Sein. Nein, Sermo mochte Pera auf der Ebene einer schlichten körperlichen Anziehung, die sie auf ihn ausübte. Immerhin entsprach sie dem typisch nordischen Klischee: Groß gewachsen, helles lockiges Haar, und die unverkennbare Bleiche der Bevölkerung der nördlichen Provinzen, die mit jener der Italiker, Iberer oder gar der Ägypter und Syrer nicht zu vergleichen war. So wirkte sie auf Sermo ebenso exotisch wie die keltische Caelyn. Wenig verwunderlich war es daher, dass der Quintilier sich Pera nicht selten ins Bett holte, wenn er keine Lust auf die wenigen mogontinischen Freudenmädchen oder eine riskante Affäre mit einer Nachbarstochter hatte. Es war also ein merkwürdiges Verhältnis zwischen Pera und ihrem Herrn einerseits und Pera und ihrer Schwester andererseits; und immer lag eine seltsame Spannung in der Luft, wenn sie zu dritt im Raum waren. Das jedoch kam bei weitem nicht oft vor, denn Gaia mied ihren Herrn so gut sie konnte. Sermo gefiel das gut, denn so nutzte die junge Sklavin jede freie Minute um fließig ihren Pflichten nachzugehen und so dem Quintilius aus dem Weg gehen zu können. Pera machte diese Situation sichtlich zu schaffen, aber auch dies störte Sermo nur geringfügig. Er würde diese elende Provinz, in der die Arbeit ihn nicht zu fordern wusste und deren Bewohner teilweise recht schräg drauf waren, hoffentlich in Kürze hinter sich lassen. Und damit würde er auch die Sklavinnen hier zurücklassen, die er einem Vilicus unterstellen würde, womit er sich nicht mehr mit ihnen würde herumschlagen müssen.Bei Iuppiter, wie sehr sehnte er bereits den Tag seiner Abreise herbei!
[Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/pera.jpg] Pera
Pera hatte indes der tiefgründiger Blick ihres Herrn verunsichert, was sich darin äußerte, dass sie in ihrer Bewegung inne hielt und fragend den Blick erwiderte. "Dominus?" brachte sie fast flüstern heraus, schluckend. Blinzelnd fand der so Adressierte zurück ins Hier und Jetzt, als wäre er aus einem Tagtraum erwacht. "Pera," gab er zurück; in einem Tonfall, der den Außenstehenden auf Verwunderung schließen lassen würde. "Hmm. Äh..." Einer plötzlichen Eingebung folgend suchte Sermos Blick den Hortus. Das Wetter war recht angenehm und im wingeschützten Garten würde es auch noch zu etwas späterer Stunde warm genug zum Verweilen sein. "Richte eine Liege und ein Tischchen im Garten her. Ich wünsche draußen zur Cena zu liegen." Pera brauchte einen Augenblick um die aufgetragene Anweisung zu verinnerlichen, woraufhin Sermo sie mit einem herrischen Wink entließ. "Sehr wohl," gab sie hastig ihr Verständnis kund und huschte hinaus, die nötigen Vorbereitungen zu treffen.
Sermo nahm derweil gemächlich das Weinglas zur Hand und führte sich einen großen Schluck des hellen Getränks zu. Es war ein Weißwein aus Norditalien, dessen Namen er allerdings leider bereits vergessen hatte. Er musste Pera noch einmal fragen, wenn sie wiederkam. Aber bis dahin würde er einfach noch etwas hier sitzen. Und nichts tun. Und dabei genüsslich Wein schlürfen. Oh ja, das würde er tun. -
[Blockierte Grafik: http://img130.imageshack.us/img130/7191/cleonjung.jpg] Issa
"Welches Anlie..." Issa stockte kurz, denn scheinbar hatte er sich ein bisschen mißverständlich ausgedrückt. So warf er einen hilfesuchenden Blick auf seine Füße, die ihm allerdings auch keine Formulierung nennen konnten, so dass er wieder den Greis fixierte und zu einer vernünftigen Antwort ansetzte. "Dominus Quintilius wünscht den Statthalter zum Essen einzuladen meine ich. Also...zu sich in die Casa Quintilia. Sofern das deinem Herrn genehm ist. Also..." Jetzt musste seine Botschaft aber eindeutig gewesen sein. Oder doch nicht? Forschend betrachtete der junge Botensklave sein Gegenüber ob einer Regung des Verständnisses in dessen Gesichtszügen.
SKLAVE - IULLUS QUINTILIUS SERMO -
Ich würde mich beim Begriff "Karriere" nicht auf Militär ODER Politik versteifen.
Ein Senator hat natürlich eine wesentlich politiklastigere Laufbahn als ein Ritter, aber auch Senatoren müssen standesgemäß ein militärisches Grundwissen besitzen, wenn sie später eine Legion führen wollen oder eine Provinz verwalten müssen, die beispielsweise stark befestige Grenzen wie den Limes aufweist.
Ritter hingegen können ihre Laufbahn deutlich stärker in zwei Kategorien etablieren: Verwaltung und Militär. In der Verwaltung geht es vom niederen Provinzbeamten bis zum Praefectus Aegypti, im Militär vom Tribunus Angusticlavius bis zum Praefectus Classis.
Die Laufbahnen findest du (mit näheren Erläuterungen) hier:
http://imperiumromanum.net/cms.php?a=v&p=329Allerdings solltest du dir im vorhinein bereits die Frage stellen, ob du dich aus den niedersten Rängen hocharbeiten willst und die Geduld und den Ehrgeiz dafür besitzt, oder ob dir gute Beziehungen, ein einflussreicher Patron und ein gut plaziertes Geschenk an der richtigen Stelle lieber sind.
Denn allgemein ist zu sagen, dass es nicht gerade schnell und einfach ist den Senatoren- oder Ritterstand zu erlangen. Aber das sagten meine Vorredner ja bereits. -
"So ist es," gab Issa sachlich zurück. Das Gesicht des Wachpostens kam ihm bekannt vor. Sermo runzelte derweil dezent die Stirn. Allein die Tatsache, dass er Toga und Angustus Clavus trug sollten Beweis genug sein, denn so viele Ritter gab es in Mogontiacum ohnehin nicht. Und gewiss gab es nicht mehr als einen solchen, der den Namen Quintilius trug.
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Zitat
Original von Spurius Purgitius Macer
Hast du mal deinen Statthalter gefragt, ob er diese Texte selber ändern kann? Das sollte er nämlich eigentlich können. Falls nicht, sagt nochmal bescheid.
So, um das hier mal wieder aufzugreifen:
Ich habe meinen Statthalter gefragt und der hat obiges verneint. Er hat keinen Zugriff auf die angegebenen Seiten. Bescheid. -
[Blockierte Grafik: http://img130.imageshack.us/img130/7191/cleonjung.jpg] Issa
"Salve," grüßte Issa, nachdem er geklopft hatte und die Tür geöffnet worden war. Er führte diesen Botengang nach getaner Arbeit in den Fluren der Regia durch, nachdem er für seinen Herrn sämtliche Sekretärsarbeiten erledigt hatte. "Ich bin Issa, Sklave des Procurator Civitatium Quintilius," stellte er sich vor. "Mein Dominus wünscht ein Gespräch mit dem Legatus Augusti Annaeus in privatem Rahmen. Wäre es möglich mir einen Termin zu nennen, wann er wohl Zeit aufbringen könnte?" Erwartungsvoll sah er dabei sein Gegenüber an.
SKLAVE - IULLUS QUINTILIUS SERMO -
An jenem Tag kam Sermo erneut mit seinem Sklaven Issa im Fahrwasser zur Porta Praetoria und ließ den Unfreien für sich sprechen. "Salvete Milites, mein Herr Iullus Quintilius Sermo wünscht Einlaß zur Ablegung des Examen Secundum." Der quintilische Dominus beschränkte sich dabei auf würdevolles Herumstehen und wichtigtuerisches Dreinschauen.
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Sim-Off: Quintilische Wertkarte bitte.
Ad:
Auctrix Actae Diurnae
et
Rectrix Scolae Atheniensis
Decima Seiana
Casa Decima
Roma - ItaliaHochgeschätzte Decima Seiana,
meine hochachtungsvollsten Grüße voran. Zudem möchte ich dir meine Glückwünsche über deine Ernennung zur Rectrix bekunden. Dir gelingt es wahrlich immer wieder noch eine Portion Ruhm und Ehre für die Decima zu erlangen. Glücklich schätzen kann sich ein jeder, der im Glanz deiner Gens wandeln darf.
Umso betrübter stimmt es mich darob dir folgendes mitteilen zu müssen.
Obschon wir eine Abmachung getroffen hatten dahingehend, dass nach meiner Tätigkeit in Germania Superior ich nach Rom bald zurückkehren sollte, um mit dir schließlich den Ehebund einzugehen, so muss ich doch feststellen, dass es mir so bald nicht möglich sein wird die ewige Stadt wiederzusehen. Meine Tätigkeit als Procurator Civitatium hält mich hier länger als erwartet und es ist nicht gewiss, wann sich mir die Möglichkeit bietet in die italischen Lande heimzukehren.
Darum halte ich es derzeit für nicht praktikabel dich weiterhin an unsere Abmachung zu binden und löse mich also hiermit von dem Heiratsangebot, das ich dir gemacht habe. Ich bedaure diesen Schritt sehr und möchte dich wissen lassen, dass ich deine Person weiterhin hoch schätze.
Im Übrigen liegt diesem Schreiben eine Übertragungsurkunde am Grundbesitz bei, den ich als Mitgift überschrieben bekam.Ich verbleibe mit hochachtungsvollen Grüßen und wünsche dir den Segen der Götter.
I. QVINTILIVS SERMO
CASA QUINTILIA - MOGONTIACUM - GERMANIA SUPERIOR[Blockierte Grafik: http://img24.imageshack.us/img24/8500/quintiliersiegelsmrot.png]
ANTE DIEM XI KAL AUG DCCCLXI A.U.C. (22.7.2011/108 n.Chr.) -
"Fertig? Gut. Dann notiere weiters folgende Urkunde," wies Sermo seinen Sklaven daraufhin an, der zur Wachstafel wechselte und zu schreiben begann.
URKUNDE
Hiermit übertrage ich, Iullus Quintilius Sermo, Eques Imperii im Amt des Procurator Civitatium, den Landbesitz, welchen ich als Mitgift vom Senator Marcus Decimus Livianus für die Ehebindung mit Decima Seiana erhalten habe, an eben diese mangels Eingehung der genannten Bindung.
I. QUINT. SERMO
ANTE DIEM XI KAL AUG DCCCLXI A.U.C. (22.7.2011/108 n.Chr.)
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Sermo pflegte für gewöhnlich die römischen Traditionen. In vielerlei Hinsicht war er dabei konservativ zu nennen, entsprach also dem typischen Bild eines Römers. Wieso nämlich etwas ändern, wenn man auch die Werte seiner Ahnen pflegen konnte und sich damit lästige Neuerungen sparte?
Nun hatte Sermo nach der Arbeit und dem darauf folgenden Thermenbesuch häufig noch viel Zeit bis zur Cena - die er seltener allein als vielmehr im Kreise der wenigen betuchten römischstämmigen Cives Mogontiacums verbrachte - in der er sich mithilfe zeitgenössischer oder klassischer Literatur bildete oder jenes einst Gelernte wieder auffrischte. Die mogontinischen Thermenbibliotheken boten zwar nicht einmal einen Bruchteil dessen, was jene in Rom beherbergten, doch es reichte aus.
An manchen Tagen jedoch war selbst die einsame Beschäftigung im Tablinum ihm ein Graus und so ließ Sermo derweil den Gedanken freien Lauf. Und so kam es nicht selten, dass ihn sein Geist nach Rom führte zu der Frau, die er sein Weib wohl hoffentlich bald würde nennen können. Vor einigen Monaten, als er nach Germanien kam, bestand für ihn kein Zweifel an der zukünftigen Verbindung zwischen den Decimern und Quintiliern. Doch mit jeder fortschreitenden Woche erwachten mehr kritische Stimmen in ihm. Insbesondere die Meldung, Decima Seiana sei nun auch noch Rectrix der Schola Atheniensis, ließ ihn aufhorchen. Was trieb diese Frau dort im Süden? Wie kam sie dazu so aktiv zu sein? So eigenständig? Seiana war nun Auctrix der Acta Diurna und leitete gleichzeitig auch noch die umfänglichste Bildungsstätte des Reiches, vom allseits bekannten Museion Alexandriens womöglich einmal abgesehen. Daraus wollte der arme Quintilier nicht so recht schlau werden, trotz allem stundenlangen Grübeln.
Das Treiben der Decima nämlich widersprach allen Vorstellungen, die Sermo von einer uxor bona, einer guten Gattin, hatte. Sie sollte fügsam sein, dem Manne gehorsam, sich niemals öffentlich in seine Angelegenheiten einmischen und ihm erst recht nicht widersprechen. Doch wie sollte das wohl möglich sein, wenn diese Decima die Acta führte? Musste sie da nicht zwangsläufig bald auch Dinge veröffentlichen, die womöglich auch irgendwann Sermos Meinung und Einstellung entgegen liefen? Und überhaupt war Seiana jetzt bereits um ein vielfaches bekannter und vermutlich auch angesehener, als Sermo es in den nächsten Jahren überhaupt werden konnte! Wie sollte er, der stolzeste Römer von allen, im Schatten seines Weibs die Sprossen der Karriereleiter weiter erklimmen? Würde er nicht auf ewig nur die Nummer zwei bleiben? Der Ehemann, der die hohe Decima geheiratet hatte? Nein, das wollte er nicht! Das konnte er nicht! Er musste handeln, jetzt sofort!
"ISSAAAA!" erscholl sogleich der Befehl, der dem jungen Sekretärsklaven des Quintilius galt. "Dominus?" gab dieser im gewohnt demütigen Tonfall seine Anwesenheit in Sekundenschnelle zu erkennen. "Issa, ein Brief. Decima Seiana. Notiere." Einen Augenblick ließ er dem Jungen Zeit, sich Wachstafel und Griffel zu schnappen und sich bereit zu machen, dann diktierte er folgende Worte.
Ad:
Auctrix Actae Diurnae
et
Rectrix Scolae Atheniensis
Decima Seiana
Casa Decima
Roma - ItaliaHochgeschätzte Decima Seiana,
meine hochachtungsvollsten Grüße voran. Zudem möchte ich dir meine Glückwünsche über deine Ernennung zur Rectrix bekunden. Dir gelingt es wahrlich immer wieder noch eine Portion Ruhm und Ehre für die Decima zu erlangen. Glücklich schätzen kann sich ein jeder, der im Glanz deiner Gens wandeln darf.
Umso betrübter stimmt es mich darob dir folgendes mitteilen zu müssen.
Obschon wir eine Abmachung getroffen hatten dahingehend, dass nach meiner Tätigkeit in Germania Superior ich nach Rom bald zurückkehren sollte, um mit dir schließlich den Ehebund einzugehen, so muss ich doch feststellen, dass es mir so bald nicht möglich sein wird die ewige Stadt wiederzusehen. Meine Tätigkeit als Procurator Civitatium hält mich hier länger als erwartet und es ist nicht gewiss, wann sich mir die Möglichkeit bietet in die italischen Lande heimzukehren.
Darum halte ich es derzeit für nicht praktikabel dich weiterhin an unsere Abmachung zu binden und löse mich also hiermit von dem Heiratsangebot, das ich dir gemacht habe. Ich bedaure diesen Schritt sehr und möchte dich wissen lassen, dass ich deine Person weiterhin hoch schätze.
Im Übrigen liegt diesem Schreiben eine Übertragungsurkunde am Grundbesitz bei, den ich als Mitgift überschrieben bekam.Ich verbleibe mit hochachtungsvollen Grüßen und wünsche dir den Segen der Götter.
I. QVINTILIVS SERMO
CASA QUINTILIA - MOGONTIACUM - GERMANIA SUPERIOR[Blockierte Grafik: http://img24.imageshack.us/img24/8500/quintiliersiegelsmrot.png]
ANTE DIEM XI KAL AUG DCCCLXI A.U.C. (22.7.2011/108 n.Chr.) -
Meine Glückwünsche.
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Sim-Off: Nochmal Wertkarte Quintiliae bitte.
Ad:
L. Quintilius Valerian
et
Germanica Calvena
Casa Quintilia
Roma - ItaliaCalvena, Valerian, ich grüße euch herzlich.
Ich habe Iunos Segen über eure Zweisamkeit erbeten, auf dass euch bald das Glück eines zweiten Kindes geschenkt sei. Gebt mir gut auf Rufus acht. Ich schreibe diesen Brief in der Überzeugung, dass ihr ihn gewissenhaft nach den Traditionen unserer Ahnen erziehen werdet und er sich zu einem gebildeten und tugendhaften Quiriten entwickelt, wie es eure Pflicht ist einen solchen aus ihm zu machen.
Der Tiberius hat offensichtlich nicht so viel Glück wie ihr. Es wird sich wohl zeigen, ob die neue Aurelia eine ebenso kurze Freude für den Senator darstellt. Die Beliebtheit seines Adoptivsohns gibt aber zumindest Grund zur Annahme, dass eine weitere Ehepleite zumindest in Erbsachen keinen katastrophalen Umstand auslösen würde.
Ich stimme dir zu, wenn du von Beunruhigung ob Salinators Treiben sprichst. Es mutet sehr gewagt an die vierundzwanzig Liktoren vor sich her zu führen und es ist wohl einem Mann in seiner Position gar nicht uneigen, dass er ihm Untergebene in den richtigen Positionen sehen will. Andererseits mutet es auch verwunderlich an, dass der Pöbel sich so ruhig zeigt. Selbst die Geschehnisse um die Schändung bei Nemi zogen immerhin keine nennenswerten Meldungen über Ausschreitungen nach sich, zieht man zumindest die Acta Diurna zu Rate.
Wollen wir dennoch hoffen, dass Befürchtungen um des Princeps Leben nicht berechtigt sind.Der Sommer in Germania ist allerdings nicht so heiß wie in Rom. Dennoch scheint dieses Jahr besonders der Mai sehr trocken gewesen zu sein, so dass eine allgemein geringe Ernte zu befürchten ist. Man wird sehen inwieweit sich dies auswirken wird.
So verbleibe ich mit sommerlichen Grüßen und in freudiger Erwartung eures nächsten Schreibens.
I. QVINTILIVS SERMO
CASA QUINTILIA - MOGONTIACUM - GERMANIA SUPERIOR[Blockierte Grafik: http://img24.imageshack.us/img24/8500/quintiliersiegelsmrot.png]
KAL IUL DCCCLXI A.U.C. (1.7.2011/108 n.Chr.) -
Sim-Off: Nochmal Wertkarte Quintiliae bitte.
Ad:
Consular
Spurius Purgitius Macer
Casa Purgitia
Roma - ItaliaAllseits gerühmter Patron, meinn Gruß voran.
Ich bin nun von meiner Reise zurückgekehrt und berichte dir gern über meinen Eindruck, der wahrlich vielfältig ausfällt.
Zunächst ist mir wohl nun mit eigenen Augen klar geworden, dass Germania sich in seiner Bevölkerungsstruktur und in ihren kulturellen Eigenschaften deutlich von den östlichen Provinzen, derer ich das griechische Mutterland in meiner Studienzeit bereisen und erleben durfte, unterscheidet.
Die Menschen hier sprechen eine rauhe Sprache, zu der ich bisher nicht im Geringsten Zugang finden mochte. Die Provinzreise wurde dennoch nicht von Kommunikationsschwierigkeiten beeinflusst, da ich beruhigt feststellen konnte, dass die Honoratioren der diversen Civitates zu gut neunzig vom Hundert das römische Bürgerrecht inne haben und das Lateinische meist schon seit ein oder zwei Generationen muttersprachlich beherrschen.
Dementsprechend ist die Oberschicht der Civitates fast ausschließlich von römischen Bürgern - wenn auch nicht italischer, sondern überwiegend provinzieller Abkunft - bestimmt. Dieser Umstand ist auch in einem Großteil der Leges Civitatis festgeschrieben worden, wie Mogontiacum es beispielsweise vorgemacht hat. Anbei schicke ich dir eine Abschrift jener Lex Civitatis Mogontiaci, um dir einen besseren Einblick zu gewähren.Meine Beobachtungen zeigten des Weiteren starke wirtschaftliche Gefälle auf. Borbetomagus beispielsweise ist spätestens seit dem vergangenen Aufstand in der Gegend noch immer recht arm. Die Nachwirkungen der Verwüstungen sind noch zu spüren, wobei auch der unglücklich trockene Maius in nächster Zeit beitragen wird, indem die Ernte wohl eher kläglich ausfallen wird.
Augusta Raurica dagegen blüht weiterhin auf. Die Großstadt kommt den Ausmaßen der - mir nur aus Schriften und Erzählungen bekannten - Colonia Claudia Ara Agrippinensium ziemlich nahe. Nicht zuletzt wird dadurch natürlich auch die Umgebung der Stadt positiv beeinflußt.
Überdies kann ich berichten, dass die Civitates die Provinzreform motiviert aufgenommen und die Bestimmungen der Lex Provincialis gern in ihre Satzungen übernommen haben. Probleme gab es schließlich nur bei der Verteilung der Fachkräfte der Regionalverwaltung aus dem Bereich der Aquarii und Agrimensores. Offensichtlich müssen hier erst noch jüngere Kräfte ausgebildet werden, um den Bedarf der Städte nun weitgehend decken zu können. Unmöglich für mich zu ergründen, wie die Regio ihren Aufgabenbereich zuvor ausreichend zu erfüllen vermochte, aber das sei nun dahingestellt. Spätestens in den nächsten drei Jahren sollte dieses Loch gestopft sein.
Insgesamt verlief die Provinzreise also fast schon zu ruhig. Doch bin ich guter Gewissheit, dass sich etwaige Probleme ohnehin erst in Zukunft offenbaren werden. Bis es dazu kommt beschränke ich mich auf die Erteilung juristischer Gutachten zu diversen stadt- oder privatrechtlichen Fragestellungen und erwarte was da kommen mag.Ich danke dir im Übrigen für die Unterstützung, die du Duccius Vala hast zukommen lassen. Neben des Ducciers Wahlerfolg wunderte es mich jedoch keinen Mann aus den Reihen deiner Klienten auf der Kandidatenliste vorzufinden. Umso erfreulicher kann man dagegen wohl die Ernennung des Terentius zum Praefectus Praetorio betrachten. Er ist einer derer, die mir zum Vorbild gereichen mögen und denen es nachzustreben sich lohnt. Wie steht es um den Rest deiner Klientenschar? Gibt es nicht mehr junge Männer, die allmählich das öffentliche Interesse wecken sollten?
Mein Dank geht weiters an dich ob der Opfer für meine Familie. Umso mehr, da mir kürzlich nun auch meine liebe Schwester Melina durch Krankheit genommen wurde. Möge sie ihren Frieden im Elysium finden.
So scheint wohl auch der Princeps nicht vor Siechtum gefeit. Trotz der Versöhnung mit den Göttern ist er noch immer nicht wohlauf? Kein Wunder, dass sein Stellvertreter sich wohl immer mehr herauszunehmen wagt. Wird solch ein Verhalten nicht bald allmählich den neuerlichen Zorn der Götter auf sich ziehen? Wollen wir es nicht hoffen.
Wie dem auch sei, ich will doch noch kurz etwas ansprechen, das mich nun doch einige Tage beschäftigt. So kam mir der Gedanke, dass es allmählich womöglich an der Zeit wäre die erste Stufe der Ritterlaufbahn zu verlassen zugunsten der nächsten. Meinst du es ist an der Zeit, den nächsten Schritt zu tun? Falls ja, so wisse folgendes. Das Examen Primum der Academia Militaris konnte ich hier in Mogontiacum bereits erfolgreich ablegen. Das aus dem Grund, dass es mich reizen würde von der puren Verwaltungsstelle einmal abzukommen und die zweite Stufe der Militia Equestris als Tribunus Angusticlavius abzuleisten. Mein Vater war bereits Tribun, dessen Fußstapfen ich nun ausfüllen oder, so mir die Götter hold sind, noch vergrößern möchte. Wäre das Bestehen des Examen Secundum Voraussetzung für das Tribunat? Wenn ja wäre es selbstverständlich kein Umstand, auch dieses alsbald anzugehen.
Nun denn, ich verbleibe mit den besten Grüßen und wünsche dir den Segen der Götter, dass sie deine Familie und dich immer vor Krankheit und Unglück schützen mögen.
I. QVINTILIVS SERMO
CASA QUINTILIA - MOGONTIACUM - GERMANIA SUPERIOR[Blockierte Grafik: http://img24.imageshack.us/img24/8500/quintiliersiegelsmrot.png]
KAL IUL DCCCLXI A.U.C. (1.7.2011/108 n.Chr.) -
Seit der Provinzreise hatte Sermo den Kopf nie richtig frei bekommen können. Zwar erreichten ihn auch jetzt regelmäßig Briefe der vielzähligen Civitates der Provinz, bei denen es sich in der Hauptsache um Rechtsfragen handelte. Es galt dementsprechend schlichtweg etliche - teilweise schon standardmäßig von den Schreibern vorgefertige - Gutachten zu erteilen, die Kompetenzen der Stadtverwaltungen oder der Provinzbeamten beleuchteten, Streitfälle ausgefallener Größenordnung - insbesondere Grundstücksstreitigkeiten - schlichten sollten, oder zur Errichtung einer Lex Civitatis beitrugen.
In all der Zeit kehrten jedoch die verfluchten Kopf- und Fußschmerzen regelmäßig zurück. Der Medicus hatte keine Ursache feststellen können und hatte sich daher mittlerweile darauf beschränkt seinen Patienten mit Schmerzmitteln zu versorgen. Sermo hatte es immer noch nicht begriffen. Straften ihn die Götter? Oder war sein Geist so krank, dass ihm bereits der Schädel schmerzte? Dafür gab es allerdings keinerlei anzeichen. Der arme Quintilier verstand einfach nicht, welche Bewandnis es mit seinen Leiden hatte und konnte somit nichts weiter tun als die Symptome zu betäuben.
Deshalb saß Sermo auch umso häufiger bereits früh morgens mit einer großen Karaffe verdünnten Weins bei der Arbeit. Das darf der objektive Beobachter selbstredend nicht so verstehen, als würde der Quintilier sich beim Tagewerk einen hinter die Binde kippen. Vielmehr kamen die achso lästigen Schmerzen gar nicht täglich vor. Sie traten dann und wann auf, wobei Sermo keinen logischen Grund dafür erkenenn konnte. Er war sich selbstverständlich nicht des Fluchs bewusst, den Caelyn ihm angehängt hatte. So konnte er nur immer hoffen, dass die Schmerzen bald wieder verflögen, sobald sie denn auftraten.