Beiträge von Iullus Quintilius Sermo

    Diese Information wollte so kurz nach dem knapp gehaltenen, der Salutatio vorangegangenen Frühstück erst einmal verdaut werden. Aus einem anerkennenden Blick für die Schnelligkeit, in der Macer die Grundstückssache geregelt hatte, wurde ein breites Lächeln. "Vielen Dank, das sind wahrlich großartige Neuigkeiten. Und..." Während er sprach, formulierten sich in seinem Kopf bereits einige Fragen, von denen er allerdings lediglich eine aussprach. "...wo genau wird dann das Land liegen, das letztendlich meins sein wird?" Wenn Macer solche Informationen gerne trocken servierte, hatte er gewiss nichts dagegen, wenn Sermo ausschweifende Dankeshymnen und Gedankengänge zum Thema ausließ.

    Sermo war zur Salutatio seines Patrons mit einer hoffnungsvoller Erwartung erschienen, denn ihm wurde mitgeteilt, dass es endlich Fortschritte in Sachen Grundstückserwerb und Ritterehren gäbe. Also drängelte er sich zu Beginn so weit nach vorne wie möglich, wobei er natürlich pingeligst darauf achtete, niemandem seinen angestammten und zustehenden Platz in der Warteschlange abzunehmen. Endlich kam er dann an die Reihe, wobei er nicht viel Worte verlor und gleich zur Sache kam, wie es ihm am liebsten war.
    "Salve Patronus. Man ließ mich wissen, dass du Neuigkeiten für mich hast?" Das übliche Geschwafel der Ehrbekundungen, Lobreden etc. auf Macer sparte er sich wohlweislich.

    "Danke, das erleichtert mir Einiges," lächelte Sermo, als er das Schreiben entgegennahm. "Wollen wir hoffen, dass dein Onkel ebenso positiv über unser Vorhaben denkt wie du," sagte er weiter. Hoffentlich entsprach das der Wahrheit. Nicht, dass Decimus Livianus ihn abblitzen ließ, weil er nicht gut genug für seine Nichte war. Das wäre unglaublich haarstreubend. Wie dem auch war, darüber musste er sich jetzt noch keine Gedanken machen. Erst einmal abreisen...
    "Kann ich dich für eine kleine Mahlzeit begeistern?" fragte er daraufhin ganz unverfänglich. Was folgte war eine weitere gemeinsame Cena, ein angeregtes Gespräch über viel zu viele verschiedene Themen und die Überzeugung, dass Sermo eindeutig die richtige Frau gefunden hatte.
    Trotz aller Sympathie, die sie einander gegenüber weckten, blieb Sermo jedoch noch immer höflich und letzten Endes gebührlich distanziert. Als Sermo seine Zukünfitge schließlich zur Tür begleitet hatte, verabschiedete er sie mit dem Handkuss, der Begrüßungs- und Verabschiedungsform seiner Wahl. "Auf bald, Seiana. Ich werde dir schnellstmöglichst schreiben." Er würde den Göttern opfern, dass es nicht lange bei Briefen bliebe.


    Das sehe ich auch so. Es kam nicht immer überall ein Postbote durch. Besonders nicht über die Alpen. Aber ich halte eine komplette Einstellung des Postverkehrs nach Germania für falsch. Insbesondere, da es ja noch wie gesagt den Umweg über Gallien gibt.
    Anstelle einer Einstellung des Verkehrs würde ich eine Verzögerung um mindestens drei sim-off Tage bevorzugen. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass der CP als allseits hochgepriesenes römisches Postsystem sich von schlechtem Wetter aufhalten ließ. Die Verzögerung würde meiner Ansicht nach die verkürzten Tagesstrecken, häufigere Rasten in Gehöften am Wegesrand, Ansammlung und Aufstauung von Post an Straßenknotenpunkten und Überlastung des Systems darstellen.
    Die Deutsche Bahn fährt ja auch noch. Nur eben nicht immer und noch viel später als sonst. :D

    Ich wünsche euch allen ebenfalls ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest.
    Lasst euch reich beschenken,
    vergesst nicht des Christkindes zu gedenken
    und vergesst auch nicht den Rest:
    Freunde, Verwandte
    und andere Bekannte.
    Kommt nicht um beim Schneeschippen,
    und wagt vor Glühwein bloß nicht umzukippen!


    Frohes Fest! :]





    Hat jemand den Reim bemerkt? Alter, ich hab gereimt! Krass. :D

    Zumal die verschiedenen Aushänge sich auch noch von Ort zu Ort unterscheiden. Hier steht zb., dass nur Germania Superior betroffen ist. Was für'n Quatsch. Immerhin gibt es doch auch den Schiffsweg nach Massilia, über den man die Alpen umrunden kann. ?(

    Ka-Tsching! In Sermos Kopf erklang das jubilierende Frohlocken seines höchstpersönlich erfreuten Ichs, das jedoch wohlweislich vermied auch seinen Körper ausflippen zu lassen. Deshalb zeigte er wie immer sein schmales Lächeln, das er immer aufsetzen konnte, wenn er unpassende Regungen verbergen musste. "Dein Entschluss ehrt mich sehr und erfreut mich zugleich, Decima." Das war wirklich untertrieben. "Wie du wünschst, dann werde ich nach meiner Ankunft ohne Zögern deinen Onkel aufsuchen. Soll ich ihm etwas ausrichten...?" Er hatte ja keine Ahnung, dass Seiana ein Schreiben bereits angefertigt hatte, das sie ihm mitgeben wollte.

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    Diomedes


    Diomedes öffnete die Tür und erblickte hocherfreut die Dame aus decimischen Hause, die ihm von ihrem Sklaven angekündigt wurde. "Sehr gern, bitte tretet ein," bat er Herrin und wie beiläufig auch den Sklaven herein. "Hier entlang," forderte er jetzt die Decima direkt auf. Sermo ließ er von Caelyn unterrichten, der wenige Augenblicke später im Tablinum seinen Gast empfing.





    SKLAVE - IULLUS QUINTILIUS SERMO
    VILICUS - IULLUS QUINTILIUS SERMO

    Diomedes führte die Decima höflich in den Raum, der schon eine Woche zuvor als Ort des Zusammentreffens fungiert hatte. Sermo stand in der Mitte des Raumes, höchst gespannt auf Seianas Antwort. "Willkommen zurück, geschätzte Decima," begrüßte er sie, bemüht nicht zu überfröhlich zu wirken. "Bitte, nimm Platz." Sie setzten sich, verdünnter Wein wurde serviert. Sermo schenkte ihr ein schmales Lächeln, das eine leise Aufforderung zu übermitteln suchte. Na los, sag schon! Ja, oder nein?! "Wenn du erlaubst, vergessen wir die Nebensächlichkeiten," erklärte er entgegen seiner rasenden Gedanken beherrscht und wohlweislich in ruhigem Ton. "Kommen wir einfach direkt auf den Grund deines Kommens zu sprechen, hm?"

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus schnaubte, als er plötzlich von der Lex Municipialis hörte. Er konnte sich nicht erinnern, das Ostia eine solche hatte bestätigen lassen! Aber wahrscheinlich hatte man sich gerade erst im Ordo Decurionum geeinigt und sie würde bald auf seinem Schreibtisch liegen! "Dann sehe ich sie ja bestimmt bald!" bemerkte er deshalb knapp. "Und liegt meiner Stadt sonst etwas auf dem Herzen?" fragte er dann weiter.


    "Gewiss," bestätigte Sermo die Bemerkung des Vescularius. Der Mann war ihm eindeutig nicht geheuer. Sermo fühlte sich extrem unwohl, hatte er doch die böse Ahnung, dass er mit jedem falschen Wort hier sehr abrupt seine Karriere - oder gar sein Leben - zu Ende führen konnte. Ein Glück, dass der Praefectus Urbi das Gespräch fortführte und Sermo wieder am Zug war. "Allerdings," begann er. "Die steigenden Getreidepreise sind quasi DAS Hauptthema der Kaufleute. Man ist froh, dass der Senat einen Quaestor entsandt hat, wartet jedoch sehnsüchtig auf ein Ergebnis dieses Handelns." Er nickte Iulius Centho dankend zu. Der Mann sollte glauben, dass Sermo seine Nachforschungen schätzte. Wirklich schade, dass keinerlei Ergebnis dabei herausgekommen war. Bisher zumindest.
    "Die Getreidepreise treiben nämlich auch die Lagerpreise in die Höhe, musst du wissen. Aber ich bin mir sicher, dass du für eine Lösung dieses Problems sorgen wirst." Er sprach mit genügend Überzeugung in der Stimme, um glaubwürdig zu wirken. Eigentlich war es ihm ziemlich gleich, ob gegen die Getreidepreise etwas getan wurde.


    Iulius Lucanus schien ihm ein eher kleines Licht in dieser Runde zu sein, genauso wie der andere Iulius. Einzig Centho und Salinator waren bereits in der Oberschicht Roms integriert. Merkwürdig, dass sich hier sonst niemand blicken ließ. Waren etwa nur so wenige Einladungen herumgeschickt worden? Lucanus' Bemerkung beantwortete Sermo mit einem verstehenden Nicken. Schön, schön. Und nun? "Na dann, prost. Auf das Feiern!" Was sollte er auch sonst sagen?


    Sim-Off:

    Entschuldigt bitte, wenn ich diesen Thread nicht zu Ende führen kann, aber ich muss mich heute oder spätestens morgen nach Germania ummelden. Sermo wird den Rest des Abends einfach in ausgelassener Stimmung mit Wein und Frauen genießen. ;)

    Ein Glück! Sermos Ich machte einen Luftsprung, gefolgt von einem Freudentanz. Erleichtert lehnte er sich zurück und fing an zu denken, nachdem der erste Schock überwunden war. Nach wenigen Augenblicken legte sich seine Stirn in tiefe Falten. Ein Auriga? Sklave?! Sein Blick wurde hart, seine Stimmung kehrte sich von Entsetzen zu Zorn. "Du hast also jemanden kennen gelernt," rekapitulierte er mit kalter Stimme. "Und gleich mal ein Balg mit ihm in die Welt gesetzt..." Abrupt erhob er sich, um ein paar Schritte hin und her zu schlurfen. Als er stehen blieb, wandte er sich wieder Caelyn zu. "Caelyn..." Er schnaufte geräuschvoll. "Du wirst bestraft für dein Verhalten. Warum? Weil du ohne meine Erlaubnis durch Rom stromerst. War dieser Auriga hier? Herrje..." Sermo schüttelte den Kopf. Er wusste nicht so recht, was er dazu sagen sollte. Eins stand fest. "Caelyn, ich gehe nach Germania, wo ich einen neuen Posten als Ritter bekomme. Du wirst mitkommen. Und dein Ungeborenes." Seine Stimme war mittlerweile in klaren Befehlston übergegangen, der keinen Widerspruch zulassen würde. "Wir fahren von Ostia aus mit dem Schiff, landen in Massilia und reisen von dort aus weiter. Damit weißt du jetzt alles notwendige. Wir reisen in einer Woche ab*." Mit einer forschen Handbewegung machte er klar, dass sie sich entfernen sollte. "Geh' mir aus den Augen." Sollte ihr Drecksblag doch in Sklaverei geboren werden. Er würde einen Dreck tun und sie vorher freilassen. Wo käme man denn dann hin, wenn Sklaven jetzt auch noch alles tun und lassen durften? Caelyn war immerhin SEIN Lustobjekt gewesen, nicht das irgendeines schmutzigen Taugenichtses! Auriga, wenn er das schon hörte. Verflixte kleine Keltenhure! Schnaubend schenkte er sich Wein nach, diesmal beinahe pur. Er sollte sich lieber eine Möglichkeit suchen seine aufsteigende Aggression abzubauen, bevor er Caelyn noch zu schlagen begann. Da gab es doch so eine schickes Lupanar in der Subura, wo er gelegentlich mal einkehrte. Die Huren waren billig und unerfahren, dafür fragte aber auch kein Schwein nach, wenn sie mal mit Blauen Flecken oder Schrammen zurückblieben...


    Sim-Off:

    *Kaeso Annaeus Modestus ist schon in Germania angekommen. Ich melde mich Morgen um. Komm einfach, wenn du in Rom alles abgehakt hast.

    Na, das lief doch beinahe schon zu gut. Man konnte zwar nicht sagen, dass Sermo sich seiner Sache endgültig sicher war, aber Seiana schätzte er intelligent genug ein, ein solches Angebot nicht wegen falschen Stolzes oder ähnlichem Schwachsinn auszuschlagen. Im Folgenden hatte er gut daran getan, die Stimmung etwas zu lockern. Während des Hauptgangs führten sie ein unverfängliches Gespräch über allerlei Nebensächlichkeiten, was Sermo aber recht entspannend fand. Die Aufregung war beinahe ganz gewichen, ebenso die Sorge eine direkte Absage zu bekommen. Einige süße Leckereien folgten dem Hauptgang, während die Mischung des Weins - zumindest in Sermos Fall - von Glas zu Glas etwas weinlastiger wurde. Letztendlich verflog die Zeit unbemerkt schnell, was Sermo irgendwann dann doch feststellen musste. "Meine Liebe, dieses Essen mit dir war ein einziger Genuss," lächelte er galant. "Die Zeit schwand nur so dahin und es ist spät geworden. Wie sagt man so schön: Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist?" Sermo grinste verschmitzt.


    Sie erhoben sich also, woraufhin Diomedes auch gleich Seianas Palla bereithielt, natürlich wohlplaziert am Rande des Geschehens. "Decima, ich danke dir sehr herzlich für dein Kommen. Ich hoffe, mein Angebot wird nach reiflicher Überlegung positiv von dir beantwortet." Diesmal lächelte er selbstbewusst, wobei er versuchte nicht zu aufdringlich zu sein. Er wollte sie ja nicht unter Druck setzen, das kam selten gut an.


    Nachdem Diomedes ihr dann letztendlich die Palla gereicht hatte und sie das Atrium zur Tür durchgequert hatten, hieß es Abschied nehmen von der Frau, die wohl hoffentlich bald mehr als nur irgendeine Frau sein würde. "Es ist schon recht dunkel. Wünschst du einen Fackelträger zur Begleitung?"

    Beiden war offensichtlich klar, wie ernst diese Unterhaltung war und wie schwerwiegend etwaige Entscheidungen sich auf ihre Zukunft auswirken konnte. Sermo zeigte sich mit Seianas Reaktion jedoch durchaus zufrieden und nickte zustimmend. "Meine Teuerste," erwiderte er. "Die Bedenkzeit will ich dir gern gewähren. Ich werde deiner Antwort mit größter Erwartung entgegensehen." Puh...der schlimmste Teil war vorüber. Die ganze Quaterei am Anfang, das Gelabere, dann endlich der harte Brocken. Alles überstanden. Jetzt galt es nur noch das richtige Ergebnis zu bekommen. Hoffentlich zeigte Seiana sich einverstanden. Wenn nicht, wäre er ganz schön angeschmiert. Zugegebenermaßen: Sie auch. Aber das wusste Sermo ja nicht so genau. Er sah zunächst erstmal nur seinen eigenen Vorteil in dieser ganzen Geschichte. "Nun gut. Da ich dir diese einmalige Chance nun so schmackhaft gemacht habe, wollen wir zur Auflockerung nun endlich den Hauptgang zu uns nehmen?" Ein schiefes Grinsen begleitete sein Angebot, das eigentlich eine versteckte Aufforderung war. Augenblicke später erschien auch schon Diomedes im Raum, der das Essen servierte. Er hatte die Anweisung seines Herrn aus einem Nebenraum heraus bereits erwartet.

    Allerdings hatte Sermo sich informiert. Er wusste, dass Seiana es eine halbe Ewigkeit als Verlobte mit diesem Aelius in Alexandria ausgehalten hatte. Und er wusste, dass diese Verlobung nach ihrer Rückkehr nach Rom schließlich wieder gelöst worden war...zugunsten einer Iunia Axilla, die er durchaus auch schon persönlich kennen gelernt hatte. Damals auf irgendeiner Feier. Bei den Iuliern? Gut möglich. Vor diesem Hintergrund verstand er nun auch Seianas nächste Worte, die allerdings nichts mit Verhandlungen zu tun hatten, sondern eine unabdingbare Forderung waren. Abseits von ihrem Kompliment ob seines Ehrgeizes, das Sermo ihr mit einem stillen Nicken dankte. Seine Antwort war jedenfalls folgende.
    "Ich verstehe. Deinen Onkel und Bruder werde ich gern kontaktieren wie es sich gehört." Er hielt kurz inne, bevor er vom Fragen Beantworten in die Offensive wechselte. "Ich mache dir einen Vorschlag. In Germania rede ich persönlich mit deinem Onkel. Von dort aus schreibe ich - sofern ich vom Senator eine positive Antwort erhalte - einen Brief an deinen Bruder. Nach dessen Bestätigung würde ich ganz einfach dich unterrichten und man könnte - im Fall der Fälle auch einfach schriftlich - die Verlobung arrangieren. Die Hochzeit selbst sollte dann recht zeitnah folgen. Wenn es dir recht ist, könntest du im Frühjahr, wenn die Alpen besser passierbar sind, nach Mogontiacum reisen und wir feiern dort unsere Hochzeit." Diesmal lächelte Sermo nicht, sondern versuchte eine etwas bequemere Sitzhaltung einzunehmen. Er hatte sein Konzept jetzt vorgebracht und erwartete gespannt Seianas Reaktion.

    Sermo schaffte es recht schnell sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Caelyns kleinlaute Bestätigung seines Ausrufs vereinfachte dieses Bestreben. Vollkommen überrumpelt runzelte er die Stirn in tiefen Furchen und sah seine Sklavin eindringlich an, während in seinem Kopf die Gedanken rasten. "Aber...von mir ist es nicht, oder?" Völlig unmöglich! Das war schon viel zu lange her. Seitdem hatte er Caelyn nicht wieder angerührt. Großartig. Wenn er sich seine Sklavin jetzt so ansah, bekam er beinahe schon Mitleid. Aber nur beinahe. Denn: Wer war denn nun der Vater? Wo trieb diese kleine Lupa sich nur herum, dass sie ihm hier ein Balg anschleppte? "Wer ist der Vater?" fragte er daher gerade heraus und mit keiner Spur Freundlichkeit in der Stimme.

    Sermo hörte sich Caelyns Bericht weiterhin interessiert an. Hm, gut, ja, okay. Viel Greifbares war dann letztendlich nichts mehr dabei. Getuschel und Behauptungen waren für ein ernsthaftes Nachrichtenblatt wie die Acta wohl eher ungünstige Quellen. Dennoch ließ er ein breites zufriedenes Lächeln sehen, als er sich letztendlich erhob. "Caelyn, das ist großartig. Vielen Dank für die Informationen." Er klopfte ihr nochmal anerkennend auf die Schulter. Die verlorenen Datteln waren komplett vergessen, ebenso das Geld. Er hatte jetzt andere Gedanken, die wichtiger waren. "Denk an meine Worte Caelyn, du hast dich heute ordentlich verdient gemacht." Sermo nickte und stand dann einen Moment lang unschlüssig neben ihr. Hochgehen? Essen? Einen Schluck Wein? Oder direkt zum Domus der Acta Diurna gehen? Nein... "Ich denke ich werde mich ein wenig auf mein Cubiculum zurückziehen..." stellte er fest, die Worte schon beinahe mehr an sich als an jemand anderen gerichtet. Daraufhin verließ er das Atrium und stieg die Treppen zu seinem Zimmer hoch, wo er ein Schreiben an die Acta verfassen würde.

    Sie fühlte sich geehrt. Das klang ja schonmal vielversprechend. Halbwegs konnte Sermo ein zufriedenes Lächeln unterdrücken, als sie weitersprach. Der Überraschungseffekt hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Gut für Seiana war jedenfalls, dass ihr Gegenüber ihre Gedanken nicht lesen konnte, denn andernfalls hätte er wohl über ihre damenhafte Schicklichkeit und all den Schmarrn noch eine Winzigkeit anders gedacht. So aber hörte er nur ihre folgenden Worte, die sich in Fragen äußerten, mit denen Sermo durchaus gerechnet hatte. Niemand wollte die Katze im Sack kaufen. "Gewiss," warf er nur zustimmend ein, bevor Seiana loslegte. "Die Kandidatur zum erneuten Duumvirat habe ich bewusst zurückgezogen, um an anderer Stelle aktiv zu werden. Genauer gesagt: An recht weit entfernter Stelle. Mein Patron, Senator Spurius Purgitius, hat mich an meinen Mitklienten Senator Kaeso Annaeus vermittelt, der in wenigen Wochen die Reise nach Germania antreten wird - als Ablösung des Statthalters. Er will mir einen Ritterposten erteilen, sobald der Praefectus Urbi meine Erhebung unterzeichnet hat. Das sollte nicht mehr lange dauern, da mein Patron sich gut für mich einsetzt." Ihr Interesse ließ erkennen, dass eine Verbindung für Seiana wohl nicht allzu abwegig klang. Das gab Sermo Mut. "In fünf Jahren...ja, wo sehe ich mich da?" Er tat kurz grübelnd, bevor er weitersprach. "Mit etwas Glück bin ich dann Tribunus Angusticlavius oder Procurator, der auf der Schwelle zur dritten Stufe der Ritterlaufbahn steht. In welchem Teil des Imperiums das sein wird, kann ich jedoch nicht sagen. Da wäre ich wohl erstmal an die Weisungen des Kaisers gebunden. Rom ziehe ich natürlich immer vor." Sermo lächelte schmal. "Ich hoffe einfach meinen Vater, der Tribun bei der II. war, um ein Weites übertreffen zu können."