Beiträge von Iullus Quintilius Sermo

    Sermo nickte. In ihm machte sich gerade ein Hochgefühl breit. Seine Hoffnung war groß, sein nächster großer Schritt auf seinem Weg war beinahe getan. "Ich danke euch beiden für euren Einsatz." Ein Blick rundum würde gleichzeitig allerdings zeigen, dass auch noch andere Klienten warteten. So langsam könnte man das hier wohl nun beenden, war doch alles Wichtige gesagt. "Das Ergebnis des Antrittsbesuchs werde ich dann ja die Tage erfahren." Er hatte bereits angekündigt, die nächsten Salutationes allesamt wahrzunehmen. Nicht zuletzt auch, um wieder Präsenz zu zeigen und den anderen Klienten klar zu machen, dass er wieder auf der Spielfläche aufgetaucht war. Jetzt war er erstmal dran mit Klientenförderung. Ein Glück, dass Macer als Patron so verdammt verlässlich und loyal zugleich war. So würde es ein leichtes für Sermo sein, Loyalität zu beweisen und Dankbarkeit zu zeigen. In welcher Form von Gefallen auch immer.

    Sermo genoss die Unterhaltung mit Seiana nur halb. Die ganze Zeit hatte er sein Vorhaben im Hinterkopf und wartete auf den richtigen Moment, um mit der Sprache herauszurücken. Doch noch bot sich dieser Augenblick nicht. Sie sprachen über Ostia, über die Stadtführung und solcherlei Nichtigkeiten. Sermo beherrschte derart Geplänkel. Doch heute nervte es ihn eigentlich nur. Deshalb war er auch erleichtert, als die Decima endlich nach dem Grund für die Einladung fragte.
    Während Sermo antwortete, richtete er sich auf der Kline auf und holte Luft, um dann zu seiner Erläuterung anzusetzen. "Der Umstand ist ein ganz besonderer," begann er etwas geheimnisvoll. Sachlicher fuhr er fort. "Ich bin kein Mann langer Reden, wenn es um die wirklich wichtigen Dinge des Lebens geht. Und jener Umstand ist eins dieser wirklich wichtigen Dinge, die mich veranlassten dich einzuladen." Aufregung drohte Besitz von ihm zu ergreifen, die er jedoch zu unterdrücken versuchte. Ein letztes Schlucken, dann überwand er sich endlich. "Geschätzte Decima...ich wage von mir zu behaupten ein pflichtbewusster Römer zu sein. Ein Römer, der seine Pflichten kennt, kann jedoch nicht immer ledig bleiben, so wie ich es derzeit bin. Überdies strebe ich seit längerem eine Verbindung an, die meiner Gens gute Vorteile bringt. Sowohl in politischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Da ich meine Ansprüche habe und auch eine Dame von Eleganz, Sittsamkeit und außerdem von ambitionierter Tatkraft favorisiere, ist mir eine Wahl bisher schwer gefallen.
    So, jetzt kam es. Was Seiana vermutlich schon mit Überraschung erahnen konnte, würde er jetzt aussprechen. Gerade heraus, zack-bumm. Er wollte sie nicht mit Gelabere aufhalten und das Überraschungsmoment zerstören.
    "Und so wollten es die Parzen, dass ich dich traf!" Er lächelte, wobei eine Spur Verlegenheit gerade noch unterdrückt werden konnte. Er saß mittlerweile auf der vorderen Kante der Kline, weil er vor Aufregung beinah nicht mehr still bleiben konnte. Erwartungsvoll sah er seine Gegenüber an. "Es mag ungewöhnlich erscheinen, aber mir ist niemand anderes bekannt, dem ich an deiner Stelle mein Anliegen vorbringen könnte. Decima Seiana, ich schlage dir eine eheliche Verbindung zwischen Decimern und Quintiliern vor. Um Konkret zu sein: Ich möchte dich zur Frau nehmen."

    Einfach nur so? Das war ja eine Überraschung. So freundlich hatte er Caelyn lange nicht erlebt. Na, da ließ er sich die Kekse doch doppelt gern schmecken! "Vorzüglich," lobte der Hausherr, dem die Kekse wirklich schmeckten. Er nickte anerkennend und nahm sich noch ein Gebäckstück vom Teller. Er kaute bereits auf der abgebissenen Hälfte jenes wohlschmeckenden Teigplättchens, als ihm in einer unseligen Stotterpartie abrupt der Appetit verdorben wurde.
    Erst hatte er nur argwöhnisch geschaut, als Caelyn ihre 'ganz wichtige' Ankündigung langsam vorbrachte. Eine stark gerunzelte Stirn kam hinzu, als sie davon sprach, dass er es ja vielleicht schon bemerkt haben könnte. Was wollte sie damit sagen? Hatte sie sich die Haare gefärbt? Oder war sie einfach fett geworden? Er vergewisserte sich schnell, dass dem nicht wirklich so war, um im nächsten Moment vom Hocker - oder von der Kline - gehauen zu werden.
    "SCHWANGER?!?!?" platzte Entsetzen und Verblüffung aus ihm heraus. Er ließ den Keks auf den Teller zurückfallen und starrte Caelyn mit weit aufgerissenen Augen an.

    Zitat

    Original von Gaius Iulius Lucanus
    "Salve Quintillius Sermo,Ich bin Gaius Iulius Lucanus,wenn Du willst kannst Du Dich gerne zu mir setzen."


    "Ja gern, danke," erwiderte Sermo, als er sich neben dem jungen Iulius niederließ. "Eine ordentliche Feier ist das hier. Im kleinen Rahmen, aber ordentlich." Er lächelte bei seinen letzten Worten. Kurz prostete er seinem Klinennachbarn zu, dann führte er das Gespräch mit Salinator weiter. "Und du bist ein Cousin oder Bruder von Centho?"


    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    [B]"Jaja, schon gut. Was gibt es Neues in meiner Stadt?"[B] Irgendwo musste Salinator sich ja auch rechtfertigen!


    "Es gibt grundlegende Gesetzesänderungen. Ich habe eine Lex Municipalis im Sinne der Lex Octavia et Aelia im Stadtrat verabschieden lassen. Das ist bahnbrechend und wird meiner Meinung nach noch viel zu selten in den italischen Städten genutzt." Irgendwie witzig wie diese Zwerge da vorn Faxen machten. Die konnten ganz schön ablenken! Sermo versuchte sich halbwegs auf den Praefectus zu konzentrieren, während er nebenbei auch dessen Gespräch mit Iulius Centho folgte. Mann, versuchte der Iulius da gerade ernsthaft einen Peregrinus für Lau zum Bürger zu machen? Das war ja eine Frechheit! Das hatte doch mindestens gute dreißig Aurei, wenn nicht mehr, zu kosten!

    "Na dann meinen Glückwunsch, Annaeus!" gratulierte Sermo daraufhin zunächst. "Procurator Civitatium..." wiederholte er, die Lippen anerkennend schürzend. Das klang doch gar nicht so schlecht. Und danach Procurator? Na, das ließ er sich doch nicht zweimal anbieten, besonders wenn er dabei einen so anerkannten und ehrgeizigen Senator zum Verbündeten hatte. "Das Angebot nehme ich gerne an. Wann willst du abreisen?" Kurz und knackig jetzt. Bloß keine langen Labereien, hinterher überlegte der Annaeus es sich doch noch anders.

    Ahja, hier ging es ja hoch her. Der Weinkonsum war offenbar schon etwas weiter vorangeschritten. Eine Zwergentruppe führte Kunststücke auf, die Sermo zunächst mit einem beiläufigen Blick bemerkte, jedoch erstmal links liegen ließ. Denn was er da über den Fettwanst herausfand, machte ihn für einen Augenblick ziemlich sprachlos. Das war doch nicht ernsthaft der Praefectus Urbi Vescularius in Person, der da gerade Kritik an ihm übte? Scheiße auch, das konnte er so nicht stehen lassen! Er unterließ es zunächst Platz zu nehmen, sondern ging direkt auf den Mann ein, der ihn angesprochen hatte.
    "Verzeih, aber habe ich es wahrhaftig mit dem Praefectus zu tun, der Stadtpatron von Ostia ist? Potitus Vescularius?" Die Frage war mehr rhetorischer Natur, war es doch ZU offensichtlich. Er verbeugte sich also respektvoll und fuhr fort. "Es ist mir eine Ehre, dich höchstpersönlich kennen zu lernen. Eine Schande ist es, wahrhaftig. Ich wollte dir ein Einladungsschreiben schicken, doch mein Amtskollege - Minicius Paetus - hielt das nicht für nötig. Sei versichert, dass der Ordo Decurionum deinen Einsatz jedoch nicht vergessen hat."


    Als die Begrüßung des Praefectus Urbi dann abgeschlossen war, ließ Sermo sich ebenfalls dankend nieder und begrüßte die restlichen Anwesenden. "Salvete die Herren. Quintilius Sermo, sehr erfreut." Er ließ sich Wein geben. Den Lorbeerkranz hatte er gern in Empfang genommen, er machte sich ganz gut auf seinem Kopf.

    Endlich wurde ihm die Ankunft der Decima von Diomedes gemeldet, der die junge Dame daraufhin hereinführte. Ihre Erscheinung konnte man wahrlich nicht als sonderlich aufsehenerregend definieren. Doch Sermo hatte daran bereits Gefallen gefunden, als er sie erblickte. Seiana teilte offensichtlich seine Vorliebe für schlichtes, dezentes Auftreten, das dennoch nicht stillos zu nennen war. Sie hatte einen guten Geschmack und verstand es wohl, sich elegant auf Empfängen zu bewegen. So schätzte er sie zumindest ein, denn wenn sie es schaffte ihn hier zu beeindrucken, dann würde sie das gewiss auch auf größeren Zusammenkünften der Nobilitas schaffen. "Decima, herzlich willkommen in der Casa Quintilia," begrüßte Sermo sie, nachdem er sich erhoben hatte und ein paar Schritte auf sie zugegangen war. "Danke für dein Kommen." Als Form der Begrüßung wählte er jene, die er beinah immer bei Frauen anwendete. Den Handkuss. So nahm er beinahe vorsichtig aber dennoch zielstrebig ihre Rechte und hauchte einen Kuss auf den Handrücken. "Gut siehst du aus," fügte er daraufhin an, denn ein gelungener Abend begann meist mit einigen gelungenen Komplimenten. Und er hatte bereits zuvor festgestellt, dass die Decima Komplimente offenbar sehr schätzte, wenn sie sich das auch nicht immer anmerken lassen wollte. "Setzen wir uns doch," führte er das übliche Begrüßen-Komplimente machen-Hinsetzen-Smalltalkquasseln-Prozedere fort. Sie ließen sich nieder, während Diomedes verdünnten Wein oder Wahlweise Fruchtsäfte nach Wunsch reichte. Sermo nahm stark verdünnten Wein. "Auf einen angenehmen Abend," brachte er seine Erwartung im Trinkspruch zu Wort. Den Göttern wurde ein Tropfen geweiht, dann nahm er einen guten Schluck. "Es freut mich, dass du meine Einladung angenommen hast. Unsere Stadtführung ist dir hoffentlich noch in bester Erinnerung geblieben?" Während die nächsten Floskeln ausgetauscht wurden, nutzte Sermo die Zeit seine Gegenüber näher zu betrachten. Er hatte sich wirklich die richtige Frau ausgesucht, das konnte er wohl mit Recht behaupten. Ihre feinen Gesichtszüge waren meist ernst, aber immer elegant. Wenn sie lächelte, dann tat sie das nicht übertrieben und versuchte ihre geraden Zähne zu zeigen wie ein Sklave, den man auf dem Markt begutachtete, sondern tat es ganz natürlich und mit einer Verhaltenheit, die Sermo irgendwie anziehend fand. Ganz zu schweigen von ihrem Körper. Herrje, man konnte Seiana mit Fug und Recht als verdammt schöne und begehrenswerte Frau bezeichnen! Ein Wunder eigentlich, dass sie nicht schon längst verheiratet war. Das wollte Sermo wirklich immer noch nicht in den Kopf gehen! Jedenfalls stand für ihn fest, dass Seiana eine Frau mit Stil, Eleganz und von großer Schönheit war, die dazu noch wohl erzogen worden war und sich sicher auf öffentlichem Parkett zu bewegen wusste. Eine gute Partie, zumal behauptet wurde, dass sie dazu noch einiges in ihrer Kasse besaß.

    Seit für Sermo feststand, dass er nicht länger in Ostia bleiben würde, hatte er bei Gabinius Fundulus seine Mietkündigung eingereicht. Er hatte sich recht herzlich bedankt und noch ein kleines Präsent übergeben, denn der Gabinius war wirklich ein angenehmer Vermieter gewesen. Wohl auch, weil Sermo ein recht angenehmer Mieter gewesen war. Er hatte niemals lautstarke Feten veranstaltet, keine ungeliebten Besucher mitgebracht. Mal abgesehen von regelmäßigem Damenbesuch, seien es Töchter oder Ehefrauen aus der ostiensischen Bürgerschaft oder auch Huren gewesen. Ansonsten war auch am Zustand der Möbel und der Wohnung insgesamt nichts auszusetzen. Sermo hatte alles so hinterlassen wie vorgefunden und auch im Lauf seiner Zeit hier keine Anstalten gemacht etwas zu ändern. Die wenige Habe, die er nach Rom zurücknahm, waren lediglich seine Kleidung, Schreibutensilien, Literatur, Essgeschirr und die kleinen Statuen seiner Ahnen, die er selbstverständlich auch in Ostia verehrt hatte. Das alles passte gut in eine einzige Kiste, die er von Tagelöhnern zum Hafen bringen ließ, wo er sich nach Rom einschiffte. Endlich würde er wieder in die Casa Quintilia einziehen.
    Vale Ostia! Ave Roma!

    Sermo genoss den weiteren Rundgang mit der Decima. Es machte Spaß die junge Frau herumzuführen, hier und dort seine Erfahrungen in Ostia einzuwerfen oder einen Witz über sonderbare Bewohner Ostias zu reißen. Die vorerst letzte Station sollte das Theater sein. "Derzeit steht Antigone auf dem Spielplan. Eine Schauspielertruppe aus Tibur führt es in Kooperation mit der hiesigen Theaterschule auf. Eine wirklich gelungene Interpretation, durchaus sehenswert." Mit einem Grinsen fügte er hinzu: "Zumindest wenn du mich fragst." Sie betraten soeben die Zuschauerränge. Auf der Scene wurde geprobt. Antigone stand bei den Wachen am Leichnam ihres gemordeten Bruders. Sermo musste wieder grinsen, als ihm ein Gedanke kam. "Schau, die Antigone. Sie wird von einem jungen Mann gespielt, der die Frauenherzen höher schlägen lässt. Schade nur, dass der Kerl andere junge Männer der Damenschaft Ostias vorzieht." Er grinste noch breiter, bevor er mit einem Schulterzucken einen Vorurteilsvolles "Grieche eben" von sich gab.
    Ein Rundumblick gewährte Einblick in die kunstvolle architektonische Leistung, die der Erbauers des Theaters erbracht hatte. Fein gearbeitete Statuen aus den verschiedensten mythischen Erzählungen zierten die Säulengänge auf dem obersten Rundgang im Rücken der Zuschauerränge, während die Scene selbst nicht minder kunstvoll ausgestattet war. Modernste Technik aus Aufzügen und Hängekonstruktionen boten ungeahnte Möglichkeiten eines professionellen Bühnenbildes und eines anspruchsvollen Schauspiels, während die Requisiten ebenfalls mit mancher praktischer Konstruktion umgebaut werden konnten.
    Letztendlich fanden Stadtführer und Ent...Geführte wieder aus dem Theater hinaus. Etwas unschlüssig blieb Sermo auf der Straße stehen und überlegte einen Augenblick. "Nun....ich denke, damit hast du dann soweit die meisten Sehenswürdigkeiten zu Gesicht bekommen. Ich denke den Traianshafen im Norden werden wir aus Zeitgründen nicht besichtigen können. Immerhin ist es noch ein ordentlicher Weg dorthin." Der Traianshafen war nämlich der eigentliche Umschlagplatz für Waren und vor allem für das Getreide Roms. Er lag außerhalb der Stadt und war wesentlich größer und imposanter als der eigentliche Hafen Ostias. "Ich hoffe jedenfalls, dir eine interessante und unterhaltsame Stadtführung geboten zu haben."






    DECURIO - OSTIA

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Hätte Macer die Träume seines Klienten gekannt, hätte er sich ein diebisches Grinsen nicht verkneifen können. So aber antwortete er relativ unemotional. "Ich persönlich habe nichts, aber es geht um eine Provinz, die ich selber kenne: Germania. Annaeus Modestus könnte dich mit dorthin nehmen und dir einen Posten besorgen."


    Germania! Sermo konnte gerade noch verhindern, dass seine Gesichtszüge ihm entgleisten. Vor Schreck? Vor Überraschung? Beides vielleicht. Jedenfalls erwischte ihn dieser Vorschlag völlig unvorbereitet und führte erst einmal zu einem Schweißausbruch mittleren Ausmaßes. Jetzt bloß nichts Falsches sagen! Wenn er das richtig sah, konnte diese Möglichkeit sein Sprungbrett in eine steile Ritterkarriere sein. Sermo warf Modestus einen anerkennenden Blick zu. Konnte er darauf zählen, von dem Annaer dort auch weiterhin gefördert zu werden? "Um welchen Posten handelt es sich denn?" fragte er also erstmal zurückhaltend. Zu große Begeisterung würde ohnehin gekünstelt wirken. Wer ging schon gerne freiwillig nach Germania? Nur unbeliebte Senatoren wurden dorthin abgeschoben oder Leute, die einen Durchgangsposten auf ihrem Weg nach oben suchten. So dachte Sermo zumindest. Man würde ihn hoffentlich eines besseren belehren. Eine Frage, verbunden mit Dankesworten, schob er jedoch noch hinterher, bevor er eine Antwort erhielt.
    "Also, danke zunächst für das Angebot. Es ehrt mich sehr. Zu welchem Zweck gehst du denn überhaupt nach Germania? Inwieweit würden wir miteinander zu tun haben?" Letztgenannte Fragen richteten sich direkt an Annaeus Modestus, dessen Ernennung Sermo zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst war, war sie doch noch nicht veröffentlicht worden.

    Die Wahlen in Ostia waren überstanden und Sermo war nun endlich wieder ungebunden. Jetzt gönnte der Quintilius sich einige ruhige Tage in Rom, die er hauptsächlich mit Thermenbesuchen, gemütliche Lesestunden, Salutatio bei seinem Patron oder einiger kleinerer Anstandsbesuche bei Freunden verbrachte. Heute Nachmittag hatte er sich wieder Literatur zur Hand genommen, die er jetzt im Tablinum durchstöberte. Gerade hatte er ein weiteres Mal mit dem zweiten Buch von Ciceros De Legibus begonnen, das er bereits im Studium gelesen hatte, aber häufig in Rechtsfragen konsultierte.
    Überrascht hob er den Blick, als Caelyn eintrat und ihre Kekse präsentierte. Die Augenbrauen hochgezogen schürzte er anerkennend die Lippen. "Dankeschön. Was verschafft mir die Ehre?" Er nahm einen Schluck vom Wein, der wie immer mundete. Caelyn erntete ein dankbares Lächeln und einen fragenden Blick, als der erste Keks zwischen Sermos Zähnen zermalmt wurde. Ciceros Schriften hatte er derweil etwas zur Seite gelegt. Irgendwie wirkte sie nervös, oder bildete er sich das ein?

    "Celerina, richtig. Ja, die ist tot," bemerkte Sermo trocken, bevor seine Freude wieder durchdrang. "Aufsparen?" fragte er dann jedoch kurz skeptisch und grübelte Sekundenbruchteile, um dann achselzuckend zuzustimmen. "Ach, was soll's. Spar es dir halt auf, soll mir recht sein." Unglaublich. Das tat ja fast schon gut, so nett zu sein. Sermo war ganz überwältigt, weshalb er auch lieber zügig seine Gedanken auf den Profit richtete, den er aus dieser Information vielleicht noch herausschlagen konnte. "Aber? Was aber? Na los, erzähl schon. Ich will alles wissen!" Er grinste aufmunternd. Leicht hibbelig saß er da neben seiner Sklavin auf der Bank und freute sich beinahe wie ein Schneekönig. Erwartungsvoll sah er Caelyn an, stierte geradezu neugierig. Komm schon, lass was hören! "Ich brauche Details!" beschwörte Sermo die Keltin energisch. "Und vielleicht springt am Ende ja doch noch ein bisschen mehr für dich dabei heraus..." Er grinste jetzt verschwörerisch, sich wohl bewusst, dass er sich nicht minder auf dünnem Eis bewegte. Nicht, dass er jetzt Versprechungen machte, die er nicht zu halten gewillt war!

    Sim-Off:

    Auch wenn ich an der Türe noch nicht reingelassen wurde, baue ich mich hier einfach mal ein, wenn's recht ist. ;)


    Sermo wurde hereingeführt und fand die Iulier bereits in angeregtem Gespräch vor. Gäste waren offenbar noch nicht so viele anwesend, bis auf einen. Und der hatte es in sich, trug er doch eine ganze ordentliche Wampe vor sich her. Gerade schob er sich Fleisch in den Mund, wobei seine feisten Backen sich schnellstmöglichst füllten. Wie es sich gehörte wandte Sermo sich zuerst seinem Gastgeber zu, den er ja seit längerem kannte. "Iulius Centho, ich grüße dich! Vielen Dank für deine Einladung." Er lächelte breit, als er dem Quaestor die Hand zum Gruß reichte. "Willkommen zurück in Rom," fuhr er fort. Er hoffte jetzt den anderen Gästen vorgestellt zu werden und dann sein kleines Präsent an den Mann bringen zu können, wie es sich gehörte.

    Bürger der Stadt Ostia!!


    Die Wahlen zu den Stadtämtern Ostias haben gemäß §2 I-III Pars Tertia Lex Municipalis Ostiensis stattgefunden.


    Hiermit wird das Ergebnis gemäß §3 Pars Tertia Lex Municipalis Ostiensis bekannt gegeben.


    Folgende Kandidaten sind gemäß §4 des Pars Tertia der Lex Municipalis Ostiensis in das Amt ihrer Kandidatur gewählt worden.


    Für das Duumvirat:
    Appius Minicius Paetus [NSC]
    Tiberius Cantilius Varenus [NSC]


    Für die Magistratur:
    Quintus Germanicus Stilo
    Aulus Avienus Sura [NSC]
    Cossus Scaptius Mamercinus [NSC]



    Die gewählten Stadtbeamten haben sich zur Vereidigung und Amtsübergabe am ANTE DIEM VI ID DEC DCCCLX A.U.C. (8.12.2010/107 n.Chr.) auf dem Forum Ostiensis einzufinden.




    Scitum per Signum:



    Iullus Quintilius Sermo
    _______________________________
    DUUMVIR - OSTIA

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Das mit dem Landbesitz wird sich klären lassen. Daran soll es nicht scheitern", hakte Macer diesen Punkt ab. Wenn überhaupt, dann würde er sowas nicht in aller Öffentlichkeit besprechen. Die Postenfrage war da schon interessanter. "Ein Verwaltungsposten also zunächst einmal. Bist du reiselustig? Wir hätten da vielleicht in den Provinzen etwas für dich", bot er bewusst vage an, um eine möglichst unvoreingenomme Antwort zu erhalten.


    Ein zufriedenes Lächeln war die verhaltene Reaktion auf Macers Feststellung bezüglich des Landbesitzes. Das klang ja einfacher, als er gedacht hatte. Die Frage, die sein Patron daraufhin stellte, war allerdings schon wesentlich pikanter. Reiselustig? Natürlich war er das! "Es wäre nicht falsch mich reiselustig zu nennen, wenn du so willst," antwortete er daher. "Meine Studienzeit verbrachte ich zu großen Teilen in Achaia, wobei ich weite Teile des Landes erkundete. Andere Provinzen würden mich ebenso sehr reizen." Er träumte immer noch von Aegyptus, vom prächtigen Alexandria! Oder Syrien mit seinen schönen braungebrannten Frauen! Er setzte einen fragenden Blick auf. "Was hättest du denn für mich?" Das interessierte ihn jetzt wirklich brennend! Wo würde der Wille der Parzen ihn wohl diesmal hin verschlagen?

    Sim-Off:

    Ah, danke für den Hinweis.


    Ein dunkelhäutiger Sklave öffnete die Tür und fragte nach Sermos Begehr auf ziemlich direkte und unintelligent artikulierte Weise. Das allein vermochte bereits Bände zu sprechen über den weiteren Verlauf des Abends. Wenn man so denken wollte.
    "Iullus Quintilius Sermo. Ich bin eingeladen," beantwortete er die Frage wortkarg. Mehr hatte er einem Sklaven eindeutig nicht mitzuteilen.

    Bürger der Stadt Ostia!!



    Die Frist zur Kandidaturverkündung ist am ANTE DIEM IV KAL DEC DCCCLX A.U.C. abgelaufen.


    Folgende Kandidaten sind gemäß §1 des Pars Tertia der Lex Municipalis Ostiensis zur Wahl zugelassen.


    Für das Duumvirat:
    Cnaeus Tutius Caudinus [NSC]
    Appius Minicius Paetus [NSC]
    Tiberius Cantilius Varenus [NSC]


    Für die Magistratur:
    Quintus Germanicus Stilo
    Aulus Avienus Sura [NSC]
    Cossus Scaptius Mamercinus [NSC]
    Numerius Marcilius Primus [NSC]
    Faustus Faucius Caesulenus [NSC]



    Scitum per Signum:



    Iullus Quintilius Sermo
    _______________________________
    DUUMVIR - OSTIA