Beiträge von Iullus Quintilius Sermo

    Sermo war wirklich der erste Klient, der an diesem Morgen zur Salutatio erschien. Verblüfft zog er die Augenbrauen hoch und schürzte die Lippe. Das Atrium war nun ungewohnt menschenleer und so stand er einen Moment einfach unentschlossen in der Gegend herum ohne so recht zu wissen was er mit sich und der Wartezeit anfangen sollte. Wenn er Glück hatte wusste Macer ja bereits von seiner Anwesenheit und empfing ihn vor der eigentlichen Salutatio.

    Es war noch früh am Morgen. Die Sonne war gerade erst aufgegangen, doch Sermo war bereits seit einer guten Stunde auf den Beinen. Er hatte sich seine beste Toga - von den zweien die er sein Eigentum nannte - angelegt, natürlich die Zeichen seines Status als Mitglied des Ordo Equester angelegt, und sich ausgiebig gewaschen und gestriegelt. Jetzt stapfte er durch den sommerlichen Straßenstaub Roms gen Casa Purgitia. An der Porta angelangt klopfte er eindringlich und trat dann geduldig einen Schritt zurück, um den Ianitor abzuwarten. Er war verdammt früh dran, aber er wollte auch der erste der Klienten sein, die ihren Patron sprechen konnten.
    Als die Tür letztendlich geöffnet wurde, begrüßte er den Öffner, der ihn mittlerweile kennen durfte, recht freundlich: "Schönen guten Morgen, Quintilius Sermo. Zur Salutatio bitte."

    Sim-Off:

    Sorry, hab das hier völlig aus dem Auge verloren...


    Sermo nickte zufrieden. Er hatte irgendwo das Gefühl, dass er der Claudia trauen konnte. Sie würde seinen Namen in dieser Sache für sich behalten, das spürte er irgendwie. Vielleicht hing es damit zusammen, dass sie Vestalin war und damit praktisch die Ehrlichkeit und Tugendhaftigkeit in Person darstellte. Zumindest im Idealfall.


    "Das hätte ich auch nicht erwartet," kommentierte er daraufhin Romanas Dementierung jeglicher Selbstmordabsichten ihrer Person. Er lächelte dabei wieder sein schmales Lächeln, das er ob ihres Lachens nicht zurückhalten konnte. Dann folgte sein Blick der Bewegung ihrer Hände und er musste weiter schmunzeln. "Lieber nicht," grinste er und hörte sich dann ihre Rede von ihren Befürchtungen, Anschuldigungen und ihren durchaus amüsanten Zynismus an.


    "Jener Titus wäre jedenfalls ein ebenso stattlicher junger Mann geworden, wie du eine ansehnliche junge Frau bist," schäkerte er mit bedeutungsvoller Miene. "Deine Befürchtung ist jedoch nicht unberechtigt. Vescularius Salinator interessiert nicht, was seine Mitmenschen denken, solange es ihm nicht von Nutzen sein kann. Um ihn zu einer Entscheidung zu bringen, musst du womöglich etwas gewichtigere Meinungen mit in diese Angelegenheit einbringen. Zum Beispiel die Oberste der Vestalinnen." In grübelnder Poste kratzte er sich kurz am Kinn, bevor er dann leicht zweifelnd hinzufügte: "Wobei dein Problem ja eher eins von persönlicher Natur ist...das ist dann schon wesentlich schwieriger...in diesem konkreten Fall jedenfalls."

    Es war ein stiller Fußmarsch gewesen von der Villa Aurelia bis hierher. Nachdem Caelyn sich im Servitricium verabschiedet hatte, waren sie auf die Straße getreten und hatten den Weg zur Casa Quintilia eingeschlagen. Gelegentlich machte Sermo knappe Anweisungen bezüglich des Weges, doch mehr wollte er zunächst nicht sagen. Er war nun Caelyns neuer Besitzer und als solcher wollte er einige Dinge klarstellen, was er nicht mitten auf der Straße tun wollte.


    Einige Zeit später standen sie also im Atrium der Casa. Diomedes hatte Sermo dazugerufen, der dann zügig dazukam und einen fragenden Blick zeigte. "Diomedes, das ist Caelyn." Er wies auf die hübsche Blondine und fuhr fort. "Ich bin von heute an ihr neuer Besitzer. Sie wird dir fortan bei deinen Aufgaben in und um das Haus zur Seite stehen." Diomedes staunte nicht schlecht, als er diese Neuigkeit so unverblümt präsentiert bekam. Einen Augenblick starrte er blöd, dann fing er sich und nickte ergeben. "Sehr wohl, Dominus Sermo. Willkommen in der Casa Quintilia, Caelyn."
    Sermo nickte zufrieden und füllte seine Rolle als derzeitiger Hausherr dann mit Genuss aus. "Diomedes, bring stark verdünnten Wein. Ich möchte derweil mit Caelyn allein sein. Es gibt Dinge zu klären." Damit wandte er sich um und tat einige Schritte ins Atrium hinein, wo er stehen blieb und sich wieder der neuen Sklavin zuwandte. "Dies wird von nun an dein neues Zuhause sein, Caelyn. Willkommen in der Familie." Er machte eine umfassende Geste, die die umliegenden Räumlichkeiten einschloss und lächelte schmal, als er die Keltin dann noch einmal persönlich willkommen hieß. "Wenn du möchtest, kannst du jetzt in den Genuss einer Hausführung kommen."


    Sim-Off:

    Zur Orientierung für die nächsten Postings findest du Grundrisse und Beschreibungen hier.

    "Und wenn ich es nicht erlaube?"
    Das klang nach einer recht eindeutigen Aufforderung, noch länger mit Axilla die Zeit zu vertreiben. Ihr unschuldiger Blick reizte Sermo. Dazu ihr gut gebauter Körper... herrje, diese Frau war viel zu verführerisch.
    "Wir werden das hier wiederholen," stellte Sermo daher schlichtweg fest und nahm behutsam Axilla Hand in die seine, als sie vor der Tür des Ladens standen. Iunia Axilla, ich wünsche noch einen angenehmen Tag." Kurzerhand küsste er ihren Handrücken flüchtig und fügte selbstbewusst hinzu: "Ich bin mir sicher wir treffen uns einmal unter bekömmlicheren Umständen. Du wirst von mir hören." Damit drehte er sich um und wollte schon richtung Hafen abmarschieren. Kurz vorher überlegte er sich jedoch, dass er noch eines zu tun hatte. Er drehte sich noch einmal um, sah Axilla in die Augen und meinte: "Vale...schöne Iunia." Dann beschleunigte er seinen Schritt und verschwand so schnell wie nur möglich hinter der nächsten Ecke, wo er im Getümmel der Straße untertauchte.

    Zitat

    Original von Publius Annaeus Domitianus
    von mir Reden hab ich doch eigentlich genug gemacht[...]


    Ganz ehrlich? Ich hab weder eine Ahnung wer du bist, noch was du geleistet haben sollst. Ich bin zwar recht neu, aber völlig ahnungslos bin ich ja nun auch nicht. Was hab ich verpasst? :D



    Ad:
    Iunia Axilla
    Domus Aeliana
    Palatium Augusti
    Roma



    Liebe Axilla,


    ich habe meinem Patron ein Schreiben bezüglich deiner Anfrage geschickt und letztens Antwort erhalten. Leider muss er dein Gesuch ablehnen. Dies begründet er damit, dass er einerseits derzeit kein öffentliches Amt bekleidet und somit keinen Bedarf für einen Scriba hat. Weiterhin würde ein Scriba Personalis ihm die Möglichkeit verwehren in späterer Zeit Klienten befreundeter Senatoren für das Tirocinium Fori in seine Dienste zu nehmen. Purgitius wünscht dir dennoch viel Erfolg und schlägt als schreibende Tätigkeit unter anderem eine Anstellung bei der Acta Diurna vor. Was hälst du davon? Vielleicht magst du dich ja einmal im Domus des kaiserlichen Tagesblattes informieren?


    Es tut mir leid, dass ich dich enttäuschen muss und in dieser Hinsicht nichts für dich tun kann. Dennoch hoffe ich, dass du Erfolg hast in deiner weiteren Suche nach einer Anstellung. Ich lasse dich wissen, wenn ich beizeiten einmal nach Rom kommen sollte. Suche dann nach einem Pegasus zwischen den Wolken, er wird dich als Entschädigung zu einem Ausflug in die Straßen des Viminal entführen.


    Ich hoffe deine Stimmung nicht zu sehr zu trüben und wünsche dir bis zu unsere nächsten Begegnung alles Gute.


    So verbleibe ich mit den besten Grüßen aus dem nicht weit entfernten sonnigen Ostia. Mögen die Götter dir stets beistehen.




    IVLLVS QVINTILIVS SERMO
    ___________________________________
    INSULA POTITI GABINII FUNDULI - OSTIA
    [Blockierte Grafik: http://img24.imageshack.us/img24/8500/quintiliersiegelsmrot.png]

    Glückliche Frauen waren doch immer wieder ein entzückender Anblick. Besonders, wenn sie so verflucht gut gebaut waren wie Axilla. Und ganz besonders dann, wenn sie wegen Sermo so glücklich waren. Ein marginales Grinsen war sein einziger Kommentar dazu, bevor er bescheiden abwinkte. "Bitte, bitte, ist doch selbstverständlich." Sich jetzt besonders großzügig zu zeigen würde sich hoffentlich im Nachhinein als gewinnbringend herausstellen. Wenn nicht, na dann konnte er ihr später immer noch einen Strick drehen. Sei es nun ein Strick aus ostiensischen Hafenverordnungsparagraphen wegen irgendwelcher Farben oder ein Strick aus feinem Hanfseil, der um ihren Hals gelegt würde. Wobei Letzteres ja auch irgendwie an Verschwendung grenzte. Zumindest in dieser plumpen Form. Lieber entführen lassen und nach Parthia oder Arabia verschachern? Auch keine schlechte Idee. Da fanden seine Gedanken endlich wieder zurück aus den weitläufigen Abschweifungen und der bekam gerade noch ein 'sicher nicht bereuen' mit. "Ich hoffe es doch," erklärte er mit wölfischem Grinsen. Ein Augenblick herrschte dann nur Stille zwischen den beiden. Axilla freute sich einfach unbändig und Sermo fand in Gedanken zu seiner Arbeit am Kai zurück. "Nundenn Axilla, es war mir eine große Freude diese Arbeitspause bei Speis und Trank mit dir zu verbringen. Wenn du erlaubst würde ich jetzt zu meiner Arbeit zurückkehren." Dabei winkte er bereits die Bedienung heran und kramte ein paar Münzen hervor. Selbstverständlich zahlte er sowohl sein Essen, als auch Axillas. Dann erhob er sich langsam und bot seiner Gegenüber die Hand an, um sie nach draußen zu führen. "Wollen wir? Du wirst gewiss auch noch zu tun haben..."

    Wirklich zufriedenstellend war ihre Antwort ja nicht gerade. Dennoch zeigte er sich freundlich. "Demnächst werde ich Leute brauchen, die mich auf meinem Weg in den Cursus Honorum unterstützen. Natürlich bietet mein Patron mir da schon eine gute Basis, denn er hat viele einflussreiche Klienten und ist selbst ein hoch angesehener Mann im Senat. Aber es ist eben besser, auch noch Beziehungen daüber hinaus zu schaffen." Er grinste ein wenig, als er einen Schluck von seinem verdünnten Wein nahm. Dann traf er eine Entscheidung zugunsten Axillas. "Na gut, hör zu. Ich habe niemals irgendwelche 'exotischen Mittel' oder so etwas in deinen Frachtkisten entdeckt. Dafür komme ich irgendwann einmal auf dich zurück. Was meinst du? Und zusätzlich schreibe ich meinem Patron bezüglich deines Anliegens. Hört sich das gut an?" Er setzte nochmal kurz den Becher an, dann fixierte er die Iunia mit einem erwartungsvollen Blick, der eigentlich kein nein zuließ.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Zwecks Prüfungsvorbereitung meld ich mich für die nächste Woche ab. Vielleicht schau ich zwischendurch rein, aber rechnet eher nicht damit. Ich tus auch nicht.


    Mir geht es ähnlich. Die Klausurphase steht Ende Juli für mich an und ich melde mich im Vorhinein schon einmal ab, bevor ich das im Stress nachher verschludere. Falls ich also mal was länger brauche, nehmt es nicht persönlich.


    Kurz: Bis 01.08. vorläufig absent.

    Tja, welcher Art Gefallen konnte er von Axilla wohl verlangen? Er wusste es nicht. Sie wohnte immerhin im Kaiserpalast, vielleicht ließ sich daraus irgendein Vorteil schlagen. Vielleicht kannte sie ja auch außerhalb des Palastes bereits bekannte Persönlichkeiten der Oberschicht? Senatoren, Ritter, alles was Rang und Namen hatte und bei denen sein Name womöglich mal erwähnt werden sollte. Angestrengt dachte er nach, aber zu einem entgültigen Schluss wollte er nicht so recht kommen. "Die Frage ist, was du mir bieten kannst. Du lebst im Kaiserpalast, kennst gewiss einige wichtige Persönlichkeiten? Hast du Kontakte, die mir weiterhelfen könnten?" Und wenn sie ihn so nicht weiterbrachte, konnte er ihr immer noch Geld abknöpfen. Mit ihr ins Bett zu gehen kam derweil immer noch nicht für ihn infrage. Zu groß die Gefahr eines rachsüchtigen aelischen Ehemannes, der ihn des Nachts von seinen Schergen in Stücke hacken ließ...

    Natürlich. Sie kam mit der Wimpernklimper-Methode. Wie hätte es auch anders sein sollen? Grummelnd runzelte Sermo die Stirn. "Vergessen? Hmm..." Er kratzte sich beiläufig am Kinn, während er einen Moment grübelte. "Ich denke eine Materielle Gebühr kann ich dir wohl erlassen. Allerdings finde ich, dass du mir als Entschädigung zumindest einen ordentlichen Gefallen schulden solltest. Was meinst du?" Er lehnte sich jetzt etwas vor und grinste gewinnend.

    Ja, sollte sie nur böse schauen. Sermos Gewissen berührte das kein Stück. Aber er brauchte auch gar nichts weiter tun, denn ihre böse Miene wechselte schnell wieder zu einem zufriedenen Lächeln. Axilla hatte ihr Tagesziel offenbar erreicht, doch eines ließ sie dabei außer Acht. Sermo war nicht so vergesslich wie sie wohl hoffte. Er kratzte den letzten Rest seines Essen aus der Schüssel und lehnte sich dann genüsslich zurück, um mit einem beinahe desinteressierten Gesichtsausdruck unvermittelt das Thema zu wechseln. "Pegasus hin oder her, mir bleiben immer noch gewisse Amtspflichten zu erfüllen. So sehr mir das persönliche Gespräch mit dir Spaß macht, so ungern komme ich auf das Geschäftliche zurück. Axilla, wie siehst du diese Kleinigkeit bezüglich deiner Farbeinfuhren?" Er tat das wirklich beinahe ungern. Ja, er wollte die Iunia eigentlich gar nicht an diese unschöne Sache erinnern, denn sie gefiel ihm gut, wenn sie lächelte. Aber er wollte ihr Geld. Ungeschoren kam sie ihm jedenfalls nicht davon.