Beiträge von Faustus Domitius Massula

    http://img268.imageshack.us/img268/3798/panphilosk.jpg Panphilos


    Gerade eben war sein Dominus nach Hause gekommen, da klopfte es an der Tür. Panphilos öffnete und erblickte eine kleine Delegation, deren Anführer ein Togaträger war. Außerdem befand sich auch eine Dame in der Gefolgschaft. Das verwirrte ihn etwas, sodass er seinen Standardsatz 'Wir kaufen nichts an der Tür' vergessen konnte. Aber es gab ja auch Trickdiebe, die sich vielleicht in solcher Aufmachung den Zutritt zu Häusern erschleichen wollten. Er setzte ein freundliches Lächeln auf, hielt erst einmal die halb geöffnete Tür fest und sagte: "Darf ich erfahren, mit welchem Anliegen die Herrschaften zu meinem Dominus wollen? Und wen darf ich melden?"


    Und er spitzte die Ohren.

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    Magonidas: "Nun Massula, niemand verlangt von dir das du Geheimnisse verätst."


    Innerlich musste ich etwas lachen. Lachen darüber, dass die beiden natürlich nur danach gierten, dass ich ihnen einige kleine Geheimnisse zusteckte. "Du hast recht Magonidas, ich kann über nichts reden, was der Legatus Augusti geheim halten will. Und dazu gehören in erster Linie die geplanten Aktionen der Legionen, Alae und Cohortes. Das ist nun schon das Äußerste, was ich rauslassen kann, versteh das bitte. Wenn ihr euch Sorgen macht wegen der Grenze, gut, dann mach ich mir das zueigen und rede mit dem Legatus Augusti darüber, dass die Zivilbevölkerung unruhig ist und einige Aufklärung nötig ist. Er wird das verstehen, aber ich muss ihm die Entscheidung überlassen, wie er das macht. Ich habe Vertrauen zu ihm und ich weiß, dass man sich darüber auch schon den Kopf zerbrochen hat".


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    Crispus: "Was ist denn das Problem mit ihm eigentlich?


    "Mein lieber Petronius Crispus, das Problem mit Vescularius Salinator ist eigentlich nur ein klitzekleines Problemchen :D Es besteht darin, dass er das Imperium schon seit Jahren belügt. Und auf einer solchen klitzekleinen Lüge hat er auch seinen Griff nach dem Kaisertum aufgebaut. Er ist ein Usurpator und bringt Schande über das Imperium."

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    Crisdpus: "Und kennst du übrigens diesen Cornelius Palma? Ich habe gehört, die beiden germanischen Provinzen haben diesen Mann zum Kaiser ausgerufen? Und ich habe gehört, er hätte etwas mit der Ermordung von Valerianus zu tun?"


    Mir wurde klar, dass man in Mogontiacum natürlich nicht die Informationen hatte, die mir in der Regia zugänglich waren. Aber als Princeps Praetorii war ich tatsächlich nicht in die militärischen Planungen eingeweiht. Ich hatte Sonderaufträge, die damit zusammenhingen. Das waren aber Dinge, die man nicht in Kneipen rumerzählt.


    "Petronius Crispus, du hast meine Frage nicht beantwortet. Sie lautete: Habt ihr, wenn es auf einen Feldzug ging, eure Strategien öffentlich gemacht? Ich beantworte die Frage für dich: NEIN! Was Cornelius Palma angeht: Du kannst davon ausgehen, dass ich ihn nicht kenne. Wie auch? Ich bin ein homo novus, der von Cornelius Palma noch nie zu einem Abendessen eingeladen wurde. Er hat sich selber zum Kaiser ausgerufen und die germanischen Legionen haben das ebenfalls getan. Wenn du jetzt wissen willst, wo ich stehe, dann sage ich dir das, was ich auch dem Legatus Augusti gesagt habe: ich bin dabei, wenn es gegen Salinator geht. Amen."


    "Ob Palma etwas mit der Ermordung von Valerianus zu tun hat, ist allenfalls ein Gerücht. Petronius Crispus, das Problem ist nicht die Ermordung von Valerianus. Das Problem hat den Namen Potitus Vescularius Salinator"!.

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    Crispus: "Andere machen das doch auch nebenher!"


    Mit einigem Interesse verfolgte ich diese Diskussion. Nicht, weil mir das Thema ans Herz gewachsen wäre. Aber, nachdem ich gesehen hatte, wie der neue Magister Vici Petronius sich mit Hingabe in die Probleme des Vicus geworfen hatte, sagte ich mir, dass er unmöglich noch Zeit für ein weiteres Amt aufbringen könnte.


    "Lucius Petronius Crispus, werte Decuriones, widmet sich, wovon ich mich angelegentlich überzeugen konnte, mit aller Kraft den Angelegenheiten des Vicus Apollinensis. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie er da noch Zeit für die Leitung des Collegium Fabrorum erübrigen könnte. Bei aller Hochachtung für seinen Enthusiasmus plädiere ich dafür, dass sich er keine zusätzlichen Belastungen aufbürdet. Und ich weise darauf hin, dass die Civitas ein Interesse daran haben muss, dass sich ihre Magistri Vici mit ungeteilter Kraft auf ihre Aufgaben konzentrieren können. Deshalb bin ich dagegen, dass er die Leitung des Collegiums übernimmt."

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    Crispus: "Nein, alles bestens!"


    Mir schwappte ein kalter Guss von Ablehnung entgegen. Es war mit Händen zu greifen, dass ich störte. Nicht, dass ich hier in eine fremde Liebesaffaire hineingestolpert wäre, nein, nein, die Chose roch penetrant nach Schwefel. Ich widerstand der Regung, in Gefilde zu flüchten, in denen frischere Luft anzutreffen wäre und befahl meiner Mimik, Erleichterung auszustrahlen.


    "Fabelhaft, Petronius Crispus, wenn ich zu hören bekomme, dass in dem Vicus, in dem ich wohne, alles in bester Ordnung ist. Und dies auch und vor allem dank der unermüdlichen Anstrengungen des Magister Vici, Petronius Crispus, Ich werde dies gelegentlich im Ordo Decurionum gebührend zu würdigen wissen." Natürlich würde mich dieser Bursche nach diesen Worten ruckzuck in die Kategorie Schleimer einstufen, aber ein Mitglied der Gens Domitia muss solches aushalten können.


    Und dann Petronia Octavena. Sie hatte nur mit Mühe ein 'Salve' hervorgewürgt. "Man kann den Göttern nur Dank sagen, wenn man einmal auf eine Hübsche trifft, die sich der Tugend der Wortkargheit verschrieben hat. Ich bin ganz hingerissen".


    Meine Norne machte ein bedenkliches Gesicht. Sie meinte, ich solle jetzt augenblicklich mit diesem sarkastischen Gequassel aufhören. Ich weigerte mich.

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    Crispus: "Ich bin der Magister Vici, das ist meine Aufgabe!"


    Auf den Weg nach Hause hatte ich noch bei Laubasnius reingeschaut, um die neuesten Gerüchte abzufragen. Es war aber kaum etwas brauchbares dabei, außer dass einige halbromanisierte Chatten sich vor der Kneipe eine endlose Schlägerei geliefert hatten. Nach einem Met verließ ich etwas unzufrieden die Taberna. Als ich in meine Straße einbog, kam mir Mella entgegen. Sie hatte ihre Empörungsmaschine bis zum Anschlag hochgefahren und schrie: "Schau dir das an, dahinten bei Dumnorix! Dieser verdammte Milchbart von Magister Vici spielt den großen Macker und kujoniert die armen Leute! Man sollte ihm kräftig in den Arsch treten!". Ich schaute in die angegebene Richtung und sah den jungen Petronier und seine Cousine, die sich offenbar stritten.


    Mit einem Lächeln sagte ich zu Mella: "Und? Hast du ihm in den Arsch getreten?" Sie baute sich vor mir auf und murmelte etwas von 'ist-unter-meiner-Würde' und rauschte davon. Ich sagte mir, dass ich dem Magister einen guten Tag wünschen könnte und ging hin.


    "Salve Petronius Crispus, ich sehe, du kümmerst dich um deinen Vicus. Und salve Petronia Octavena, schön, dass du Petronius Crispus bei seiner schweren Arbeit zur Seite stehst. Gibt es irgendwelche Schwierigkeiten?".

    Hungi!
    Schon wieder hast du eine tausendstel Äone hinter dich gebracht. Respekt! Wie ich höre, ist deine Liburne im Wüstensand gestrandet. Nicht schlecht. Man kann sich da wunderschön den Sand zwischen den Fingern durchrieseln lassen. Das entspannt ungeheuer.


    Ganz gut und schön, aber ich wünsche dir doch mal zwischendurch einen kühlen Hauch aus Germanien.


    Bleib xund!


    Gruß
    Massula

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    Marsus: "Ich würde eine Beteiligung des Konsortiums begrüßen."


    Zufrieden lehnte ich mich zurück. In ein paar Tagen würde der nächste Händler der Hermunduren hier auftauchen, dann würden wir sehen, wie sich die Dinge entwickeln.


    "Das ist ein brauchbares Ergebnis, Marsus. Dann warten wir mal auf die nächste Lieferung der Hermunduren. Der Lieferant wird sicher auch einiges zu erzählen dabei haben".


    Zu Silanus gewandt sagte ich: "Wir sind durch, du kannst jetzt mit dem Kritzeln aufhören". Ich ließ es mir nicht nehmen, ein leichtes Grinsen aufzusetzen und mich wieder zu Marsus zu drehen: "Mein Schreiber Silanus ist ja ein tüchtiges Kerlchen. Er kann sogar Germanisch, sagt er. Aber beim Verhör des Hermipus, der ja auf suebisch zu fluchen pflegt, ist er dann doch ein bißchen ins Stolpern gekommen. Aber, weil heute ein so schöner Frühsommertag ist, hab ich drauf verzichtet unser Gespräch auf Germanisch zu führen. Übrigens, gibt's was Neues bei deiner Sippe? Ich hab gehört, dass Vala im Land ist. "

    Salve,
    bin wieder zurück. Hat etwas länger gedauert. Versuche gerade, rauszukriegen, was ihr in der Zwischenzeit getrieben habt. Bei den Chatten war das Essen miserabel. Weiter hinten in der Germania Magna wurde es besser. Ich weiß jetzt, was die Chatten so aggressiv macht: miese Ernährung.
    Gruß
    Massula

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    Crispus: "Naja, es gibt ja einiges...was passiert hier in Mogontiacum. Weißt du, warum die Ala II sich hinter dem Castellum angesiedelt hat?"


    Schon ging dier Fragerei weiter. Aber mir war klar, dass jede auch noch so kleine Veränderung in diesen Zeiten für Unruhe sorgte und die Windmühlen der Gerüchteküche in schnellere Drehungen versetzte. Den Göttern sei Dank, dass es Crispus war, der mir über den Weg gelaufen war und nicht Mella ...


    "Die Ala Secunda? Ich wusste gar nicht, dass die hier ist. Aber, Petronius Crispus, du weißt doch, dass wir vor einem Feldzug stehen und du als alter Haudegen weißt auch, dass es dann Truppenbewegungen gibt. Vielleicht glaubst du mir das jetzt nicht, aber in die militärischen Planungen bin ich nicht eingeweiht. Die Regia steckt bis zum Dach voll mit Kommandeuren, die mit dem Legatus Augusti ihre Pläne besprechen. Das Einzige, was ich mitkriege ist, dass ich ab und zu einen Kommandeur mit mehr oder weniger verdrießlichem Gesicht die Korridore entlang laufen sehe. Ich habe zivile Aufgaben und es ist gut so, dass ich über die militärischen Schritte nicht informiert bin. Und die Legionskommandeure werden ihre Karten auch nicht öffentlich auf den Tisch legen, weil man damit rechnen muss, dass Salinator hier sicher schon seine Leute mit den großen Ohren herumlaufen hat. Oder habt ihr damals, wenn es auf einen Feldzug ging, eure Strategien rumerzählt?"

    Nach der Sitzung hatte mich noch Laetilius angehauen. Oh, welche Ehre, sagte ich mir. Aber es war ein Gespräch, das auf weite Strecken im Ungewissen blieb, weil der Gute mich wegen der Ereignisse, die infolge des Kaisermordes auf uns zukommen würden, stickum ausnehmen wollte. Weil er aus irgendeinem Grund nicht direkt fragen wollte und ich von Amts wegen nicht über alles und jedes Auskunft geben konnte, wurde es ein gigantisches Umeinandergeschleiche, bis ich ihm sagte, er solle doch zum Legatus Augusti gehen und den selber fragen.


    Draußen traf ich auf Magonidas und Crispus: "Wie, haltet ihr Kriegsrat?"

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    Marsus: " ... dass die FMQ deinen hermundurischen Händlern den Bernstein abnehmen, oder unter anderem neben deinen anderen Kontaktpersonen in den Handel einsteigen soll?"


    Marsus war etwas mißtrauisch. Verständlicherweise, denn es liegt auf der Hand, dass man bei einem solchen Geschäft nicht viel mit Konkurrenten am Hut haben will.


    "Die Sache ist die, Marsus: Die beiden Händler, Cinna und Teutomalius, sind von den Preisen ausgegangen, die in der CCAA gezahlt werden. Für Mogontiacum muss man aber auf der Rheinstrecke noch den Gewinn von mindestens einem Zwischenhändler und die Transportkosten reinrechnen. In der Colonia zahlt man 800 bis 900 Sesterzen pro Pfund oder auch weniger. Als ich dem Hermunduren 1400 Sesterzen - angemessen für Mogontiacum - geboten habe, rangen Cinna und Teutomalius sofort nach Atem. Sie sind nämlich so klamm, dass ihre Kasse schlottert, wie ich hinterher rausgekriegt habe. Sie können höchstens drei bis fünf Pfund pro Monat verkraften und das nicht lange. Wenn es die Hermunduren schaffen, dreißig Pfund oder mehr im Monat zu liefern, kann FMQ den beiden das bißchen gönnen. Zumal ihre Kasse durch den sicher stockenden Wiederverkauf der Klunker in der nächsten Zeit nicht unbedingt rasch saniert werden wird. Da hat FMQ den längeren Atem. Ich hatte ohnedies angeboten, einzuspringen, falls die beiden nicht nachkommen können. Und, ich bin doch, wenn ich mich nicht irre, Mitglied von Freya Mercurioque, oder?"

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    Marsus: "Ich weiß nicht wovon du sprichst. Das hier ist doch bester germanischer Frühling."


    Der germanische Frühling beeilte sich, noch ein paar Graupel hinterher zu schicken, um Marsus' Rede gebührend zu würdigen. "Marsus, war das nicht wieder eine jener Augenwischereien, wie man sie von Politikern gewohnt ist? Oh, halt, ich bin ja selber einer von der Sorte".


    Ich wandte mich zu 'Aurelius': "Salve Senator. Jetzt habe ich's komplett: Senator und Haruspex Aurelius Lupus, willkommen. Als du in meinem Officium warst, nanntest du dich nur Aurelius. Es tut mir heute leid, dass ich dich da so trocken abgefertigt habe. Aber mir fehlten damals so wichtige Fakten wie 'Senator' und 'Lupus'. Ich hoffe, dass es dir beim Legatus Augusti dann besser ergangen ist".


    Man glaubt es nicht, aber just da hörte es auf zu graupeln.


    "Der germanische Frühling ist großartig. Nur eben nicht immer".

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    Silanus: "... dass solche Beleidigungen und so mit aufgeführt werden... weil es den Befragten dann als umso schlimmeren... Sau..hund.. darstellt."


    Ob das in einem Prozess gegen Hermipus eine Rolle spielen würde? Beleidigungen. Sie standen auf vielen Grafitti an den Hauswänden, aber da kannte man den Täter nicht. Und sie wurden tagtäglich auf dem Markt zwischen rivalisierenden Händlern ausgetauscht. Meist ging man dann doch über solche Schimpfereien hinweg.


    "Nein, Silanus, im Prozess gegen Hermipus wird sich der Richter mit den Fakten befassen, die zu diesem Fall gehören. Es geht einzig und allein um das, was mit dem Diebstahl zusammenhängt und um nichts anderes. Es handelt sich je um einen schweren Diebstahl, da spielen die Schnörkel der Person Hermipus eine sehr unwichtige Rolle. Wenn sich Magonidas beleidigt fühlen würde, könnte er ja Klage erheben. Das wäre aber ein anderer Fall".


    Ich musste etwas grinsen. "Natürlich wäre es schon ein höchlicher Genuss, in einem Beleidungsprozess die sprachlichen Kunstwerke des Hermipus andächtig Stück für Stück abzuhandeln. Ich denke schon, dass es viel schallendes Gelächter gäbe. Vor allem, weil schon die Übersetzungen zur höheren Artistik gehören würden".

    Boduognatos ...


    schaute den beiden nach und kratzte sich am Kopf. Es war still hier draußen. Das morgendliche Vogelgezwitscher war schon vor Stunden verhallt und die meisten Vögel schienen sich davon auszuruhen. Nur ab und zu ein Piepser aus dem Ufergebüsch am Rhenus. Der Wind hatte sich gelegt, so dass die wenigen kleinen Haufenwolken auf der Stelle stehen blieben. Im Osten konnte man die Berge der Abnoba mir klaren Rändern wie Scherenschnitte sehen.


    Die beiden verschwanden, als sie die Uferböschung hinuntergingen. Boduognatos meinte ein schwaches Flirren in der Luft über den beiden gesehen zu haben. Vielleicht ein kleiner Zauber, den die Götter schickten, um eine Zuneigung wachsen zu lassen.


    Boduognatus tätschelte seinen Esel, "Komm Potitus, ich glaub, wir machen uns vom Acker".

    Als ich auf den Festplatz kam, fegte gerade ein kleiner Regenschauer über die Menge hinweg und brachte das Feuer dazu, einen fabelhaften Funkenzauber in die Dämmerung zu jagen. Ich entdeckte Duccius Marsus, der sich gerade die Regentropfen mit dem Handrücken aus dem Gesicht wischte und ging zu ihm hin.


    "Salve, Marsus, wischst du dir gerade die Tränen ab, weil der Winter sich immer noch mit Händen und Füßen dagegen wehrt, aus dem Land gejagt zu werden?"

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    Marsus: "Du hast durchaus recht, dass mir eine Beteiligung des Handelskonsortiums wünschenswert ist."


    Ich lachte: "Schön, dass deine schauspielerischen Fähigkeiten nicht so famos sind. Ich komme nämlich mit Politikern, die mit blendenden schauspielerischen Fähigkeiten ausgestattet sind, nicht so doll zurecht. Aber zur Sache. Bei meinem Gespräch mit dem Legatus hat der mir zu verstehen gegeben, dass das Staatsgeld jetzt für militärische Zwecke gebraucht wird und vorgeschlagen, dass Freya Mercurioque in die Finanzierung der Bernsteingeschichte einsteigen sollte. Denkbar wäre, dass FMQ den Handel übernimmt oder, wenn die Preise absacken sollten, den Bernstein mit Verzögerung auf den Markt bringt. Möglicherweise ist das letztere auch gar nicht zu vermeiden, wenn der Handel wegen Kriegshandlungen zum Erliegen kommen sollte".


    Über die Preise musste man noch reden. Wir hatten dem hermundurischen Händler gesagt, dass wir gute Preise machen würden. "Ich gehe von 1400 Sesterzen für das Pfund Bernstein aus. In guten Zeiten haben die Hermunduren dreißig Pfund etwa ein bis zwei Mal pro Monat geliefert. Ich schätze, dass sie in den nächsten drei Monaten da erstmal deutlich drunter bleiben. Sie müssen sich das Zeug ja mit Gewalt holen oder wenn sie an das Salz kommen, dieses erst gegen Bernstein tauschen. Was hältst du davon?"

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    Alwina: " Hmm...wie bekommen wir in die neuen Klotzbeuten Bienen rein, Boduognatos? Von den alten sind insgesamt 12 taub. Die haben einen roten Punkt."


    http://img818.imageshack.us/img818/8180/boduo2k.jpg Boduognatos


    Ja, wie kriegt man neue Bienen in die Klotzbeuten rein? Boduognatus wiegte bedachtsam seinen Schädel. "Ist eine etwas pfriemlige Sache. Schau, wenn es jetzt richtig warm wird, dann tragen die Bienen viel Blütenstaub und Honig ein. Das Volk wird größer und es werden bald neue Königinnen geboren. Dann verlässt die alte Königin den Stock und viele ihres Volkes fliegen ihr nach. Irgendwo lässt sich der Schwarm dann nieder und schickt Kundschafter aus, die einen neuen Nistplatz suchen sollen".


    "Meistens hängen sie dann in einem großen Klumpen in einem Baum", er beschrieb mir beiden Händen die Größe einer solchen Traube, "man kann sie dort abpflücken und in einem Behälter zu ihrem neuen Nest bringen. Man schüttelt sie dort hinein und verschließt den Stock. Die Viecher sind so freundlich, sich dann dort selber einzurichten".


    Er schnitt sich noch ein Stück Speck und ein Stück Brot ab. "Wir haben jetzt zwölf taube Klotzbeuten und fünf neue. Also Platz genug für neue Völker. Die tauben Klotzbeuten müssen wir vorher noch säubern. Aber das Schwärmen geht erst in vier Wochen richtig los".


    Kauend sagte er noch: "Die Schwärme fang ich ein. Aber du solltest mir zuschauen, Alwina".

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    Marsus: "Wie gehen die Geschäfte?"


    Nachdem ich das Kaminzimmer betreten hatte, hatte sich auch mein treuer Schatten namens Silanus geräuschlos in dem Raum postiert. Ich fragte mich, wie er an Albin vorbeigekommen war. Jedenfalls hatte ich ihn erst bemerkt, als wir an dem Alten vorbei waren.


    "Salve Marsus, die Geschäfte? Ja, sie gehen watschelnderweise. Du weißt ja, Geschäftsleute jammern immer und ich tu das halt pflichtbewusst auch. Das hier ist Iunius Silanus, mein Scriba Personalis. Ich komme auf unser letztes Gespräch über die Chatten zurück. Da hatte ich gesagt, dass ich zwei Kaufleute auf die Bernsteinchose angesetzt hatte und just in diesem Moment glaubte ich ein Zucken in deiner Mimik bemerkt zu haben. Das Zucken bezog sich wohl darauf, dass ich die Sache nicht in die Hände von Freya Mercurioque gelegt hatte. Richtig?"