Beiträge von Faustus Domitius Massula

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    Modestus: "Was ihn persönlich angeht, so dürfte er sicher sehr umgänglich sein. Vielleicht ein wenig völkisch. Aber egal."


    Völkisch? Wenn er auf die Art völkisch war wie Laetilius, würde es lustig werden. Aber am besten schaute ich mir das selber an. Ich überlegte noch: Schiff oder Landweg? Der Rhenus hatte Eisgang, also Landweg. Im Grunde hatte ich alles, was ich brauchte.


    "Dann wünsch mir, dass ich an einem Stück bin, wenn ich zurückkomme. Und halte etwas zum Auftauen bereit, Patron. Vale".


    Ich ging gleich rüber zu den Scribae und dann zu den Pedites.

    Er sprang von seinem Stuhl auf, was aber einen recht lächerlichen Eindruck machte, weil er wegen seiner Fessel ins Torkeln kam. Aber sein Zorn hielt ihn dann doch aufrecht.


    "Ha, dene Hurasiache henk i's Kreiz aus, dass sie ihr Ärsch en dr Schleng hoimtrage müesset! Ha, die Saukerle, die hent mi b'scheiße welle ... ", er stockte. Jetzt merkte er, dass er auf den ältesten Trick aller Vernehmer hereingefallen war. Und zwar gleich in zweifacher Hinsicht. Natürlich war meine Behauptung über die Festnahme seiner Komplizen reine Erfindung gewesen und er hatte geglaubt, dass sie ihn um seinen Anteil bringen wollten. Und er hatte den sauberen Beweis geführt, dass er Latein verstehen konnte.


    "Fein," sagte ich, "jetzt wirst du dem Ermittler Magonidas deine Geschichte haarklein erzählen und das in ordentlichem Latein. Panphilos wird sich hinter dich stellen und darauf achten, dass du eine hervorragende Aussprache und Betonung an den Tag legst. Wenn nicht, gibt's einen Apostroph hinter die Ohren".

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    ... ging es relativ schnell um die Herkunft von Mathayus die angeblich was mit Ziegen und Kuhfladen zu tun hatte und Beschuldigungen das er nur hier saß da er ein Konkurrent von Mathayus war.


    Als ich des Hermipus' Worte hörte, wusste ich gleich woher der Kerl kam. Ich konnte mir ein Lächeln kaum verbeißen, als ich es ins Latein übersetzte: "Hermipus sagte, du wolltest ihn aus dem Geschäft drängen, und das ließe er sich von einem krummbeinigen Lumpenhund, der in Kuh- und Ziegenscheiße aufgewachsen ist, nicht bieten. Nur fürs Protokoll, Silanus, falls du es nicht verstanden hast".


    Ich gab Panphilos einen Wink und der holte mit der rechten Hand aus. Da war aber der Hermipus trotz seiner Fessel schon unterm Tisch. Panphilos packte ihn am Kragen, setzte ihn wieder auf den Stuhl und schaute mich fragend an. "Nein, später, Panphilos", sagte ich. Dann zu Hermipus: "Her mol, du kannsch mer doch net weismache, dass du als Händler in Mogonsiaggo reisch worre bisch, ohne dass'd e Word Ladein kannsch". Hermipus schwieg, beobachtete aber genau, was Panphilos machte. Ich runzelte die Stirn: "S'dud mer leid, awwer wenn'd jetz net dei Maul uffmachsch, dann griggsch ens uff die Gosch, dass der die Zäh sektionsweis de Hals nunnerklappere". Hermipus schwieg, obwohl Panphilos näher kam.


    Ich schaute ihn freundlich an: "Das Geld haben wir inzwischen. Deine Komplizen hat die Classis bei Rigomagus auf einem Boot mit den dreißigtausend Sesterzen aufgegriffen".


    Da kam Leben in den Hermipus. Erst wurde er blass, dann lief er dunkelrot an.

    Wir trotteten hinüber ins Caldarium. Ich überlegte, 'hochgedient' hatte er gesagt. So hatte ich es noch nicht gesehen. Zumindest war mir nicht dieses Wort dazu eingefallen. Aber ja, so konnte man es auch nennen. Ich setzte mich auf den Beckenrand.


    "Na ja, ich kam recht ahnungslos hier an und hatte das Glück, gleich die Stelle eines Scriba Provincialis zu ergattern. Glück deswegen, weil für einen Peregrinus ein Gehalt von dreißig Sesterzen schon eine ziemlich fette Beute ist. Dann hab ich längere Zeit geschuftet wie ein Ochse, weil, du weißt ja, als Peregrinus musst du besser sein als die Römer, wenn du auf einen grünen Zweig kommen willst. Irgendwann bekam ich dann Lust auf mehr Geld und hab mich um die Stelle als Agrimensor bei der Regio beworben. Die Regio wurde aber leider ein Opfer der Provinzreform, sodass sich diese Stelle mit sechzig Sesterzen die Woche vor meinen Augen in Luft aufgelöst hat. Dann bewarb ich mich beim Legatus Legionis um die Stelle eines Scriba Personalis für 150 Sesterzen die Woche".


    Mit einem Zeh prüfte ich die Temperatur im Caldarium und ließ mich ins Wasser plumpsen. "Vielleicht hätte ich dort nach einigen Bechern Posca eine militärische Karriere angefangen, wer weiß? Aber die Parzen wollten es anders. Als der Magister Officiorum - eben jener erwähnte Fabius Vibulanus - von dieser Bewerbung hörte, benahm er sich wie der germanische Donnergott und bescherte mir einen solchen Anschiss, wie man ihn selbst in der Legio kaum zu hören bekommt. 'Gerade jetzt wo wir die Provinzreform haben, willst du abhauen, das ist Fahnenflucht' oder so ähnlich. Zum Schluss sagte er noch: 'Außerdem wirst du mein Nachfolger'. Diese Worte haben mich dann überzeugt und so bin ich in der Regia geblieben".

    Habe eine Dienstreise nach CCAA zu machen. Kann ich da in dem Form 'Germania Inferior' posten? Oder muss ich, weil dieses Forum geschlossen ist, unter 'Themen' mit "[Germania Inferior] Ein Besuch im Zoo" oder so ähnlich einsteigen?


    Massula

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    Modestus: "Selbstverständlich. Valens soll dir ein Contubernium mitgeben....
    ... Die Salzquellen klingen vielversprechend.


    Soweit so gut. Ich musste noch ein paar Dinge erledigen, dann konnte ich abreisen, möglichst gleich morgen früh. Wenn der Duccier nicht rechtzeitig auftauchte, würde ich den Scriba Calvus mit ein paar Notizen zu ihm schicken.


    "Sag mir noch, welche Botschaft ich Flaminius Cilo überbringen soll. Der Tod des Kaisers (wenn er es nicht schon weiß), die Einstellung der Provinz Germania Superior gegen Roma, id est, gegen Salinator, die Bitte um Unterstützung in dieser Haltung? Willst du mir eine schriftliche Botschaft mitgeben - nicht so gut, das könnte den falschen Leuten in die Hände fallen - oder willst du es mir überlassen, wie ich es an den Mann bringe? Hat Cilo irgendwelche Schrulligkeiten, auf die ich achten sollte?"


    Ich dachte noch kurz nach, was er über die Salzgeschichte gesagt hatte. "Nein, Salz aufkaufen würde den Chatten nur Geld ins Haus spülen. Aber das überlegen wir mit Duccius Marsus, wenn ich zurück bin".

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    Alwina: „ Kann ich dir helfen?“


    Boduognatos

    http://img818.imageshack.us/img818/8180/boduo2k.jpg


    lächelte, wischte sich die Hände an einem Tuch ab und meinte: "Ich dachte, du wolltest mir bei den Bienen helfen. Und jetzt willst du auch noch in meiner Küche arbeiten? Meinst du nicht, dass das ein bißchen viel wird?"


    Er setzte sich auch auf einen Hocker. "Im Augenblick ist alles getan. Das Fleisch muss noch eine Stunde köcheln und die Suppe ist warm gestellt. Um das Kraut kümmere ich mich erst kurz vor der Cena. Aber, wenn du neugierig bist, was ich hier mache, dann gucken wir mal in die Pötte. Erwarte keine römischen Feinschmeckereien, mein Dominus mag es gern etwas rustikal. Nur wenn wir Gäste haben, dann wird es etwas ausgefallener. Außerdem kann man in Germanien nicht allzu große Sprünge machen, weil im Winter außer Kraut kaum ein Gemüse aufzutreiben ist".

    Im Augenwinkel sah ich, dass jemand stickum durch die halb geöffnete Tür herein gekommen war. Ich wandte mich um.


    "Ah, salve Silanus. Du kommst ja gerade noch rechtzeitig". Zu Magonidas: "Das ist Iunius Silanus, mein Scriba Personalis, er soll das Protokoll machen, er kann auch germanisch".


    "Silanus, das ist Mathayus Magonidas, er ist der Ermittler und hat mit dem Delinquenten das Problem, dass der vorgibt, nur germanisch zu verstehen und das versteht Magonidas wiederum nicht. So bin ich gebeten worden, hier auszuhelfen".

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    Crispus: "Saurer Wein is' quasi das Leibgetränk des Soldaten. Belebt die Geister!"


    Ich griff mir ein Handtuch und begann mich abzutrocknen. Dann setzte ich mich auf einen Hocker und sagte: "Ich erinnere mich, als ich noch Scriba war, da haben wir Witze gerissen über die Posca-Trinkerei bei den Soldaten. Damals war Fabius Vibulanus, vielleicht kennst du ihn, Magister Officiorum, also mein Vorgesetzter. Er war stocksteif und durch und durch Soldat. Er konnte die Untätigkeit als Pensionär nicht aushalten und hat sich um eine Beschäftigung in der Regia gerissen. Am Anfang konnten wir ihn nicht ausstehen wegen seiner Herumpolterei und seiner scheinbaren Humorlosigkeit. Später habe ich ihn aber sehr geschätzt, weil er unendlich zuverlässig war. Jedenfalls haben wir unter vielem Gelächter damals eine Theorie über seine Humorlosigkeit aufgestellt. Nach dieser Theorie seien seine Lachmuskeln wegen des ewigen Poscatrinkens schließlich mumifiziert gewesen. Mir hat diese Frozzelei später ein bißchen leid getan, aber, was willst du, gelacht ist gelacht".

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    Modestus: "... Ich möchte deshalb, dass du für mich nach C.C.A.A. zu Gaius Flaminius Cilo reist, ...
    "Allerdings müssen wir auch eine Lösung für das Problem mit den Chatten finden".


    Ich fragte mich, ob die Nachricht vom Tod des Kaisers schon vor meiner Ankunft in der CCAA angekommen sein könnte. Sehr wahrscheinlich ja. Das machte es vielleicht ein bißchen schwieriger. Ich musste jedenfalls sofort aufbrechen. Und die Chatten? Ich überlegte, wo der Henkel sein könnte, an dem sie zu packen waren.


    "Ich denke, dass die Reise in die CCAA keinen Aufschub duldet. Kannst du mir ein paar Männer von den Pedites mitgeben?" Nicht sosehr wegen der Sicherheit, es würde mir in der Agrippina auch ein wenig Glaubhaftigkeit verschaffen.


    "Vor dem Hintergrund kann ich die Chose mit den Chatten allenfalls anstoßen, bevor ich abreise. In dem Zusammenhang ist es etwas ungünstig, dass eine ständige Verbindung zu den Mattiakern nicht vollständig installiert worden ist. Ich habe Liutbert - er war ja auch bei dir - auf der Beerdigung von Duccia Elva getroffen. Ihr Tod war für ihn ein ziemliches Problem, denn sie war als geborene Mattiakerin sozusagen der mattiakische Brückenkopf in Mogontiacum. Danach hat sich ergeben, dass Duccius Secundus, der Sohn von Duccius Lando zu den Mattiakern gegangen ist, um dort das Kriegshandwerk zu erlernen. Daraus ergibt sich aber, wie man sich denken kann, für Duccius Marsus eine kräftige Motivation, bei der Sache mit zu machen. Wenn ich es schaffe, ihn noch vor der Abreise zu treffen, weihe ich ihn ein."


    Ein kleines Henkelchen, an dem man die Chatten vielleicht anfassen konnte, fiel mir dann doch noch ein. "Vielleicht sollten wir mal über folgendes nachdenken: Vor ungefähr fünfzig Jahren haben die Hermunduren die Chatten recht kräftig verhauen und ihnen dabei die Salzquellen an der oberen Visurgis abgenommen. Seither tauschen die Hermunduren das Salz gegen Bernstein, den sie hier in den Handel bringen. Inzwischen scheinen sich aber die Chatten diese Salzquellen peu à peu mit kleinen lokal begrenzten Überfällen zurückzuholen. Ich kenne da zwar nur einen Einzelfall, aber du kannst auf dem Markt sehen, dass die Preise für Bernstein mit Schmackes in die Höhe gegangen sind. Die Sache scheint also Methode zu haben. Man könnte vielleicht die Hermunduren irgendwie dazu bringen, die Chatten ein Weilchen zu beschäftigen".

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    Alwina: " Er hat es am gemütlichsten von allen im Haus. In der Küche ist es immer warm."


    Als wir zur Küche rübergingen, sagte ich zu Alwina: "Ich bin jetzt zwar schon ganz schön verrömert, aber manche Dinge aus der Heimat stecken einem doch noch in den Knochen. Und dazu gehört das Herumhängen in der Küche. Meine Mutter hat immer geschimpft, weil wir alle um den Herd herum gehockt waren. 'Überall ist Platz, aber ihr klumpt immer hier herum. Es ist nicht zum Aushalten'. Ich kann's mir einfach nicht abgwöhnen und wenn die wirklichen Römer in Mogontiacum das erfahren, dann rümpfen sie die Nase. Von mir aus."


    http://img818.imageshack.us/img818/8180/boduo2k.jpg Boduognatos
    Als wir in die Küche kamen, schnippelte Boduognatos gerade Gemüse. Der Jahreszeit entsprechend handelte es sich um Kohl. "Salve, Boduognatos. Ich hab Alwina mitgebracht, dürfen wir dir etwas im Weg herumsitzen?"
    Er legte das Messer beiseite. "Salvete. Ich bin's ja von dir gewöhnt, Domine. Und wenn du jetzt auch noch Leute mitbringst, dann musst du mir eine größere Küche bauen. Salve, Alwina, Massula hat mich schon eingeweiht. Freut mich, dich kennen zu lernen".


    Wir griffen uns jeder einen der herumstehenden Hocker.

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    Modestus: "Staatstrauer muss ausgerufen werden und wir müssen einen öffentlichen Akt der Trauer begehen. Ein Opfer für den Geist von Valerianus und Maioranus oder etwas in der Art."


    Die Nachricht vom Mord an dem Kaiser hatte mich völlig unvorbereitet getroffen und dies war keinesfalls dazu angetan, jetzt klare Gedanken zu finden. Aber ich versuchte, diese Lähmung zu überwinden. Staatstrauer, Opfer. Das war mir bisher nicht unter gekommen. Dennoch, wir mussten handeln. Eine Staatstrauer für einen ermordeten Kaiser, während sich in Roma schon ein Usurpator zum nächsten Kaiser ausrufen ließ? Das brachte uns zwar nicht weiter, aber es war unumgänglich und zweifellos auch unverdächtig.


    "Wie soll die Staatstrauer ausgerufen werden? Soll eine Rede vor einer Versammlung der Bürger auf dem Forum gehalten werden oder soll es durch eine Bekanntmachung in der Basilika des Forums geschehen? Ich tendiere eher zu einer Bekanntmachung, bei der auch das Opfer angekündigt werden kann. Wichtig ist natürlich, welche Bitte an die Götter wir mit dem Opfer verbinden. Wir wissen ja nicht, wer den Kaiser ermordet hat. War es Salinator und seine Handlanger? Waren es andere, die damit Salinator schaden wollten? Schon eine ganze Weile gibt es Gerüchte um eine Verschwörung in Roma. Es ist so gesehen vielleicht nicht angeraten, die Rache der Götter zu erbitten. Wir sollten eher den Pontifex dazu anhalten, einen guten Ausgang der Sache in seine Bitte aufzunehmen und den Zorn der Götter über diese Tat zu besänftigen".

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    Crispus: "Aber du wirst das Ding ja sicher in der Curia vorstellen, bevor du zu bauen anfängst, oder?"


    "Nein, natürlich werde ich nicht jetzt im Winter mit dem Bauen anfangen. Es ist ja noch Zeit bis die letzten Kraniche nach Norden gezogen sind. Bis dahin können wir uns im Ordo noch gemächlich über die Entwürfe streiten. Ich freu mich schon drauf".


    Ich trank in kleinen Schlucken meinen Becher aus. Dann ließ ich die Beine über den Beckenrand hängen. Das sollte der Anfang meines Weges ins Caldarium sein. Sollte ich noch eine Massage nehmen? Nach reiflicher Überlegung beschloss ich, diese Entscheidung erst im Caldarium zu fällen.


    "Du bist doch ein alter Haudegen, der lange in der Legio II gedient hat, Petronius Crispus, nicht wahr? Stimmt es eigentlich, dass im Legionslager den Milites das Trinken von Alkohol verboten ist?"

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    Ihr Blick ging nach unten auf den Fußboden. Aus kleinen Steinen hatte man da ebenfalls ein Bild gelegt. Sie drehte den Kopf, wurde aber nicht so richtig schlau draus. Ihr gefielen die bunten Wände und die Bilder auf dem Fußboden.


    Ich hatte kurz geklopft und Panphilos ließ mich ein. Ich nickte ihm kurz zu, weil ich gleich in die Bibliothek wollte, da sah ich Alwina im Tablinum sitzen. Sie betrachtete neugierig das Mosaik, schien sich aber nicht so recht darin zurecht zu finden. Den meisten Römern, die hier herein kamen, ging es auch nicht anders.


    "Salve Alwina, hast du gut hier her gefunden? Es ist fies kalt geworden draußen und hier im Tablinum ist es auch nicht viel besser. Am besten gehen wir gleich in die Küche. Dort ist es wärmer und dort werkelt Boduognatos".


    Ich rieb mir die Kälte aus den Händen.

    Ich habe Spurius Iunius Silanus als Scriba Personalis eingestellt und dies auch im Control Panel eingetragen. Silanus müsste noch bestätigen. Wie läuft das mit dem Gehalt? Kann ich einen Dauerauftrag einrichten?


    Massula

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    Modestus: "Der Princeps und sein Sohn sind ermordet worden. Es sieht danach aus, dass es einen Bürgerkrieg geben wird."


    Das krachte richtig ins Gehirn. Der Kaiser war sicher schon vor Tagen ermordet worden. Solange hatte es wohl gedauert, bis die Nachricht Mogontiacum erreicht hatte. Und die ganze Zeit waren wir ahnungslos unseren kleinen Geschäften nachgegangen, die wir für das Wichtigste in unserem Leben gehalten hatten. Wenn wir gewusst hätten ..., ich verwarf den Gedanken. Jetzt kamen knochenharte Entscheidungen auf uns zu.


    "Bona Dea, das sind gleich zwei ganz schlimme Nachrichten, Patron. Die erste: Das Imperium ist enthauptet worden. Daran können wir nichts mehr ändern. Aber wir müssen uns Gedanken darüber machen, welche Auswirkungen das auf die Provinz und ihre Bevölkerung haben kann. Und uns darauf einrichten. Bei der zweiten schlimmen Nachricht fehlt mir noch eine Information: Wer wird den Bürgerkrieg beginnen? Lass mich raten: Sicher hat Vescularius Salinator schon damit angefangen. Ich kenne ihn zwar nicht, aber ich bin sicher, dass er üble Spielchen gemacht hat. Lass mich nochmal raten: Wir werden uns mit dem Bürgerkrieg befassen. Wenn es gegen Salinator geht, bin ich dabei."

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    Crispus: "Rhenus bicornis is' tatsächlich eine hübsche Idee. Übrigens würde ich ein achteckiges Becken hübscher finden. Aber mit 'nem runden kann ich auch leben."


    Innerlich bereitete ich mich schon auf die verlockende nächste Stufe des Aufwärmens vor: das Caldarium. Aber irgendwie hielt mich das Wasser des Tepidariums fest. Oder war es eine innere Trägheit? Nein, es war natürlich meine innere Ruhe, die mir riet, noch etwas hier zu bleiben.


    "Ja, Petronius Crispus, dann werde ich das Ding achteckig machen. Ich finde das auch praktischer. Ich überlege auch, ob ich nicht noch ein Dach darüber mache, damit die mogontinischen Weiber sogar bei Regen ein ausgiebiges Schwätzchen halten können. Ich kenne einige, die würden mich erwürgen, wenn ich so ein Dach vergessen würde".


    Ich ließ mir etwas verdünnten Wein geben und beschloss, zunächst mal im Tepidarium zu bleiben, bis der Becher leer wäre.

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    Iulianus: "Ave, ich komme im Auftrag des Statthalters. Der Princeps Praetorii wird unverzüglich in der Regia benötigt. Dingende Amtsgeschäfte warten, die keinen Aufschub erlauben."


    Nach einigem Hin- und Hergelaufe sowie lauten Rufen erschien der Hausherr augenreibend im Tablinum, hörte sich das Anliegen der späten Störer an, schnappte sich noch eine Tabula und einen Griffel - eine in Fleisch und Blut übergegangene Gewohnheit aus seiner Zeit als Scriba - und sagte: "Gehn wir, Leute"

    Nach einigem Herumirren in der Curia fand ich den Raum, wo das Verhör stattfinden sollte. Ich trat zusammen mit Panphilos ein. Nur Magonidas und sein Ianitor waren anwesend.


    "Salve Mathayus Magonidas, ich habe noch meinen Sklaven Panphilos mitgebracht. Ich denke, dass die beeindruckende Gestalt von Panphilos bei Gelegenheit hilfreich sein kann".


    "Ich denke, wir sollten auf jeden Fall versuchen, ihm klar zu machen, dass hier Latein gesprochen wird. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er es kann. Das ist doch unwahrscheinlich, dass jemand es in Mogontiacum als Händler zu Reichtum bringt, wenn er kein Latein kann. Aus irgendeinem Grund beharrt er auf Germanisch, vielleicht, weil er denkt, er könnte so davonkommen. Und für dich ist es auch besser, wenn du verstehst, was er sagt, ohne dass man erst übersetzen muss".