Beiträge von Faustus Domitius Massula

    http://img710.imageshack.us/img710/4316/calvuskl.jpg Scriba Calvus
    "Salve Legatus Augusti, nochmal Post aus Roma".


    Ad Kaeso Annaeus Modestus
    Mogontiacum


    Sp. Purgitius Macer K. Annaeo Modesto s.d.


    Ich werde wohl nicht der erste sein, der dir aus Rom berichtet und ich kann mir denken, dass du als Statthalter mindestens genauso gut informiert bist wie ich, wenn nicht sogar besser. Trotzdem möchte ich dir schreiben, was hier in Rom passiert, so dass ich dich gleichzeitig bitten kann, mir aus Germania zu berichten.


    Dass der Kaiser ermordert wurde und mit ihm sein Sohn und seine Frau, brauche ich dir sicher nicht zu berichten. Dass der Praefectus Urbi danach für mehrere Tage eine Ausgangssperre verhängt hat, wirst du möglicherweise ebenfalls schon wissen. Mehrere Senatoren wurden von den Praetorianern aus ihren Häusern abgeholt, darunter Tiberius Durus, Flavius Furianus, Vinicius Lucianus und Vinicius Hungaricus. Andere haben scheinbar heimlich die Stadt verlassen und werden nun als Geächtete gesucht, namentlich Flavius Gracchus, Cornelius Palma und Aurelius Lupus. Es ist nicht ersichtlich, ob damit die Teilnehmer des Komplotts genannt sind, oder ob es andere gibt, die daran beteiligt sind, oder die die Situation ausnutzen werden, denn auch die Nachfolge des Kaisers ist noch völlig offen. Sein Testament wurde aus dem Atrium Vestae vom Praefectus Urbi abgeholt, aber es wurde noch nicht öffentlich geöffnet und sein Inhalt verkündet. So wird abzuwarten sein, wenn der Kaiser als seinen Erben einsetzt und ob derjenige das Erbe wird ohne Machtkämpfe antreten können. Darum bitte ich dich mir zu berichten, was die Kommandeure der germanischen Legionen tun. Soweit mir bekannt ist, ist jener Cornelius Palma, den ich dir eben nannte, mit dem Statthalter von Britannia verwandt, so dass es mich auch interessiert, was die dortigen Legionen tun. Am anderen Ende des Reiches in Alexandria hat man wohl gerade erst vom Tod des Kaisers erfahren, wie mir mein Klient Quintilius Sermo berichten konnte, der dort seinen Dienst bei der Legio XXII tut.


    Ich werde dir berichten, sobald sich hier neue Dinge tun.


    Vale!

    Zitat

    Crispus: "Wie bist du dann ausgerechnet hierher gekommen? Colonia Agrippinensis wäre doch eine viel städtischere Stadt gewesen und hat viel mehr Möglichkeiten!"


    Die Frage lenkte mich von meinen Überlegungen ab, ob ich noch eine Massage drauf setzen sollte oder nicht. Ich runzelte die Stirn.


    "Die Colonia hat mich nicht so sehr gereizt. Ich hatte ein Auge auf Bonna geworfen. Das ist so ein schöner verschlafener Vicus. Wenn ich allerdings dort den Posten hätte, den ich hier habe, wäre ich natürlich in der Colonia. Aber in Bonna haben sie mir zu verstehen gegeben, dass ich dort nicht mit offenen Armen empfangen werden würde. Grund dafür war eine Mißstimmung zwischen den dortigen Militärs und meinem Vater. Da bin ich nach Confluentes gegangen und weil es dort keine Arbeit gab, dann nach Mogontiacum. Hauptsache war für mich, dass die Stadt am Rhenus liegt. Ich liebe diesen Strom."

    Kaum zurück aus der CCAA erfuhr ich, dass das Opfer für den verstorbenen Kaiser schon heute stattfinden sollte. Nachdem die unabdinglichen Angelegenheiten erledigt waren, eilte ich zum Tempel, angetan mit der Toga pulla, über die ich einen warmen Mantel geworfen hatte.


    Als ich über die Menge blickte, die sich schon versammelt hatte, wurde mir bewusst, dass viele hier die Hintergründe dessen, was sich abspielte und was in nächster Zeit auf sie zukommen würde, noch gar nicht kannten. Ich stellte mich zu den Decuriones. Petronius Crispus war schon da; ich nickte ihm zu. Nicht weit von uns stand der Legatus Legionis mit einigen Truppen; auch einer, der sicher mehr wusste als die meisten hier. Ich beschloss, den Göttern an dem Tag ein Opfer zu bringen, wenn dies, was da auf uns zukam, von allen Beteiligten gemeistert wäre.

    Meine Laune hatte sich im Verlauf der Debatte merklich gebessert. Allmählich konnte man sagen, dass der Ordo dabei war, ordentliche Arbeit zu machen, anstatt sich verbal an die Gurgel zu fahren. Obwohl dies gelegentlich ja auch Vergnügen bereitete.


    "Ich kann mich im Wesentlichen an die Worte von Petronius Crispus anschließen. Das heißt, dass jeder Freie, Peregrinus oder römischer Bürger, das mogontinische Bürgerrecht erlangen kann. Die Kinder der Bürger von Mogontiacum erhalten dieses Recht durch Geburt. Diesem Punkt stimme ich zu.


    Neubürger müssen als Voraussetzung für die Erlangung des mogontinischen Bürgerrechts ein Vermögen von 500 Sesterzen vorweisen. Diesem Punkt stimme ich auch zu. Obwohl", ich konnte einem leichten Grinsen nicht widerstehen, "auch hier gemogelt werden kann. Man leiht sich die 500 Sesterzen zusammen und schon geht es. Aber man man muss wenigstens vertrauenswürdig genug sein, um sich das Geld leihen zu können. Damit kann ich leben".


    Ich ließ mein Lächeln wieder verschwinden und wandte mich an Marsus: "Als ich den CRV als Voraussetzung für das Bürgerrecht vorschlug, habe ich übersehen, dass dieser ja nur als Voraussetzung für das Wahlrecht tauglich ist. Gut, wenn wir uns darauf einigen, dass das mogontinische Bürgerrecht nicht zwingend das Wahlrecht mit einschließt, dann stimme ich auch diesem Punkt zu."


    "Und da hätten wir doch auch schon den Inhalt des ersten Decretum Decurionum beisammen. Ich befürworte ausdrücklich solche Decreta, in denen diejenigen Angelegenheiten geregelt werden, die ausschließlich für unsere Civitas Geltung haben sollen".

    Zitat

    Alwina: " Hast du keine eigenen Tiere, die ihr im Winter schlachten könnt oder am Fluss Reusen, für Fisch? Verlässt du dich alleine auf das Angebot auf dem Markt Valgiso?"


    Sie schien sich für alles zu interessieren. Mir ging es durch den Kopf, sie zu fragen, ob sie auch lesen und schreiben konnte. Dann könnte man sie auch auf eine Bibliothek loslassen. Wahrscheinlich würde sie da wochenlang nicht mehr herauskommen und sich die Augen beim Lesen verderben. Aber jetzt standen bei ihr erst mal die Töpfe in der Küche auf der Tagesordnung.


    "Boduognatos sprach vom Gemüse und da ist das Angebot auf dem Markt im Winter tatsächlich etwas karg. Bei Fleisch ist das kein Problem und was Fische angeht, haben wir ja eine eigene Fischerei mit allem Drum und Dran. Aber jetzt, Boduognatos, gib mal bekannt, was da in den Töpfen brodelt."

    Wir hatten den Weg nach Mogontiacum zurückgelegt, ohne nach links oder rechts zu schauen. So eilig wie möglich unter den winterlichen Verhältnissen. Von Mansio zu Mansio und von Mutatio zu Mutatio. Etwas essen, ein wenig schlafen, Pferde wechseln, weiter. Bonna, Rigomagus, Confluentes, Baudobriga, Bingium und endlich Mogontiacum. Stadttor, Regia, Officium Primum. Jetzt hatte das Pferdegetrappel ein Ende.


    "Salve, Legatus Augusti. Ich bringe dir einen Gruß von Gaius Flaminius Cilo."

    Zitat

    "Dann sag ihm, ich werde ihn unterstützen. Aber ich will auf dem laufenden gehalten werden, was die Planungen angeht, bis wir die Truppen vereinigen. Meine Truppen bleiben auch dann unter meinem Kommando. Und ich erwarte noch ein Treffen mit ihm persönlich, damit wir noch einige Dinge besprechen können. Sag ihm das auch."


    Mit dieser Auskunft konnte Annaeus Modestus zufrieden sein. Und er sollte die Auskunft auch schnellst möglich erhalten. Das hieß, dass wir uns stante pede auf den Rückweg machen mussten.


    "Ich denke, Annaeus Modestus wird diese Nachricht gerne hören. Ich danke dir, Legatus Augusti. Für den Austausch von Nachrichten zwischen Mogontiacum und der CCAA schlage ich vor, dass wir nur entsprechend ausgesuchte, vertrauenswürdige Kuriere einsetzen. Ich bitte dich, uns zu unterrichten, wenn dich irgendwelche neuen Nachrichten von Belang erreichen. Wir werden das Gleiche tun. Und jetzt bleibt mir leider nichts übrig, als mich zu verabschieden und diese Botschaft umgehend nach Mogontiacum zu bringen. Mögen die Götter unser Tun mit Wohlwollen begleiten. Vale, Legatus Augusti".

    Zitat

    Cilo: "So, eine drohende Ursupation? Das heißt es gibt wohl noch keine Ursupation, nicht wahr?"


    Ich achtete auf den Gesichtsausdruck meines Gegenübers und hatte das eigenartige Gefühl, dass ich eine Nachricht transportiert hatte, die irgendwie verschlüsselt war, etwa wie ein Palimpsest, dessen wirkliche Botschaft der Bote nicht kennt, die aber beim Adressaten die vom Absender gewünschte Reaktion auslöst, weil der den Schlüssel dazu hat. Ich versagte es mir, mich weiter mit diesem Eindruck zu befassen, schließlich hatte ich einen Auftarg zu erfüllen.


    "Annaeus Modestus sagte, dass er mit einer Usurpation durch Salinator rechnet. Er fürchtet, dass Salinator sich zum Kaiser ausrufen lässt und dass diese Nachricht uns bald erreichen wird. Wenn du so willst, dann haben wir es solange mit einer drohenden Usurpation zu tun, bis uns die Nachricht über ihren Vollzug erreicht hat. Was nicht ausschließt, dass es schon geschehen ist".

    Zitat

    Cilo: "Nun, was sollst du mir von Modestus ausrichten? Ich hoffe er möchte kein gemeinsames Opfer zelebrieren. Das ist immer so furchtbar öde. ... Auch was, Domitius?"


    "Deine Hoffnung kann ich bestärken, nein, nein, Annaeus Modestus will kein gemeinsames Opfer zelebrieren und den Göttern werden auch zwei Opfer lieber sein als eines". Ich ließ mich auf dem angebotenen Stuhl nieder.


    "Ja, gerne auch was, Legatus Augusti, danke. Lass mich zu dem Anliegen von Annaeus Modestus kommen. Ich kann es nur wiedergeben, wie er es mir aufgetragen hat, aber ich kann es bekräftigen, denn ich habe dazu die selben Überzeugungen wie er. Modestus wird sich einer drohenden Usurpation von Vescularius Salinator entgegenstellen. Für ihn ist das eine gerechte Sache und eine Frage der Ehre. Wir wissen nicht, welche Pläne Salinator hat, wir wissen auch nicht, ob er in den Mord am Kaiser verwickelt ist, aber mit der Nachricht vom Tod des Kaisers hat sich der Gestank der Lüge, der in Roma von Eingeweihten schon lange wahrgenommen wurde, über das ganze Imperium verbreitet. Annaeus Modestus bittet dich deshalb, ihn in dieser Sache zu unterstützen".


    Ich nahm den zugereichten Becher entgegen, verschüttete ein wenig für ... sagen wir Donar und trank zwei kleine Schlucke. "Du kannst dich darauf verlassen, dass es nicht zu deinem Schaden sein wird und, ganz wichtig, er versichert dir, dass Cornelius Palma auf unserer Seite ist".

    Zitat

    Frugi: "Du kannst nun rein, Domitius."


    Ich trat ein. Ein riesiges Officium. Man brauchte einige Tagesmärsche bis zum Tisch des Legaten. Ich legte erst einmal etwa die Hälfte zurück, erhob die Hand zum Gruß und sagte:


    "Salve, Legatus Augusti. Mein Name ist Domitius Massula, ich bin der Princeps Praetorii von Annaeus Modestus. Wie ich gerade hörte, hat euch die Nachricht vom Tod des Kaisers vor wenigen Stunden erreicht. Und es ist genau dieses entsetzliche Ereignis, was Annaeus Modestus veranlasst hat, mich hier her zu schicken".

    Zitat

    Frugi: "Oder ist es eine mündliche Nachricht? In diesem Fall, worum geht es, kurz gesagt? Wir haben die Nachricht vom Tod des Kaisers vor ein paar Stunden auch erhalten."


    Ah ja, die üblichen Fragen. Ich machte das ja genauso. Die Principes Praetorii waren wohl überall die Gleichen, auch wenn das Milieu, wie hier in der CCAA etwas nobler war. Mit einem Lächeln nahm ich auf dem angebotenen Stuhl Platz.


    "Es freut mich richtig, einmal einen Kollegen kennenzulernen, Gessius Frugi. Man hat ja sonst keine Gelegenheit dazu, weil das gleich mit langen Reisen verbunden ist. Und die macht ein Princeps Praetorii normalerweise nicht ohne triftigen Grund. In diesem Fall ist es so, dass es, wie du schon richtig vermutet hast, um den Tod des Kaisers geht. Ich bin aber etwas betrübt darüber, dass ich jetzt nicht die ganze Botschaft meines Legatus vor dir ausbreiten kann. Der hat mich nämlich gebeten, dies eurem Legatus ausschließlich persönlich vorzutragen. Wie sieht es aus: hat er jetzt Zeit für mich?"

    Zitat

    ... führte die Männer dann auch gleich zum Officium des Princeps Praetorii. Er trat dort als erster ein und meldete den Domitier kurz an, bevor er zur Seite trat.


    Dem niesenden Soldaten wünschte ich noch eine gute Gesundheit und folgte dann seinem Kameraden zum Officium des in der CCAA residierenden Princeps Praetorii.


    "Salve, werter Kollege. Ich bin Domitius Massula. Der Legatus Augusti der Provinz Germania Superior, Annaeus Modestus hat mich gebeten eurem Legatus Augusti eine Botschaft zu überbringen".


    Ich war beeindruckt von der Größe und der erlesenen Ausstattung des Praetoriums und mir wurde klar, dass mein Legatus es lieber gesehen hätte, wenn er hier seinen Dienstsitz bekommen hätte. Aber die Provinzreform oder - wenn man so will - die Götter hatten es anders gewollt.

    Es grieselte unaufhörlich weiter. Auf unseren Kopfbedeckungen, auf unseren Schultern und auf den Schabracken der Pferde bildete sich eine hauchfeine, weiße pudrige Schicht, die allmählich dicker wurde. Wir bekamen langsam kalte Füße. Im Licht der Fackel neben der Pforte sah man, wie die winzig kleinen Flocken lautlos herunter wirbelten. In dieser Stille konnten wir beobachten, wie auch auf den Helmen der Wachtposten allmählich Andeutungen von neu enstehenden Gletschern sichtbar wurden. So etwas erlebt man ja nicht alle Tage, aber angesichts des bekanntermaßen milden Klimas in der CCAA erschien uns der Vorgang dann doch etwas befremdlich. Wir warteten noch ein kleines Weilchen, dann fragte der Miles, der sie gerade angesprochen hatte: "Ob sie schlafen?"


    "Könnte auch sein, dass sie schon erfroren sind", meinte ich, "geh mal hin und schubs einen an, wenn er die Augen aufmacht, lebt er noch, wenn er umfällt, ist er wahrscheinlich tot. Dann gehen wir einfach rein."

    Die letzte Wegstrecke bei diesigem kaltem Wetter mit Schneegriesel war nur kurz. Nach dem Pferdewechsel Ad Septimam Leugam erreichten wir das südliche Stadttor, wo man uns nach kurzem Wortwechsel einließ. Wir folgten dem Cardo Maximus, überquerten das Forum und hielten einige Schritte vor der Porta des Praetoriums an.


    Einer der Milites wandte sich an die Wachen: "Salvete, der Princeps Praetorii der Provinz Germania Superior wünscht den Legatus Augusti zu sprechen".

    http://img64.imageshack.us/img64/7180/euphorbuskl.jpg Scriba Euphorbus
    "Salve Legatus Augusti, Post aus Roma!"



    Legatus Augusti pro Praetore
    Kaeso Annaeus Modestus
    Regia Legati
    Mogontiacum
    Provincia Germania



    Salve Legatus Annaeus,
    Ich habe die traurige Pflicht dich über das Ableben unseres geliebten Kaisers zu informieren.
    Außerdem wird hiermit auch die Staatstrauer ausgerufen, es wird erwartet das die Statthalter ihren religiösen Pflichten nachkommen und sich besonders um die Opfer zu Ehren der Manes des verstorbenen Imperator Caesar Augustus Gaius Ulpius Aelianus Valerianus bemühen. Selbstverständlich ist es jedem selbst überlassen weitere Ausdrucksformen der Trauer zu praktizieren.



    Im Auftrag der kaiserlichen Kanzlei


    Gaius Pompeius Imperiosus
    ~~Procurator a Memoria der Admistratio Imperatoris~~


    [Blockierte Grafik: http://pages.imperiumromanum.net/wiki/images/5/5d/Siegel_Administratio_Impera.gif]


    Marsus schenkte mir einen Blick, der sagen wollte, nun rück doch mal endlich mit was Konkretem heraus, Massula.


    "Nun gut, ich schlage folgenden Passus für den Gesetzestext vor, mit welchem die Sache, die ich vorhin unter 'primo' umrissen habe, abgehandelt wird:
    I. De Civitate
    Das Municipium Ulpium Mogontiaciensis besteht aus der Gemeinschaft ihrer Municipes. Municeps ist, wer die in die Bürgerliste von Mogontiacum eingeschrieben ist und damit das Bürgerrecht von Mogontiacum erworben hat. Die Voraussetzungen für die Erlangung des mogontinischen Bürgerrechts regelt ein Decretum Decurionum.
    Diesen Municipes kommt das Recht zu, ihre Magistrate zu wählen und alle Rechtshandlungen zu vollziehen, zu denen sie dieses Gesetz ermächtigt.
    ...

    Die Voraussetzungen für das mogontinische Bürgerrecht könnten folgende sein:
    1. Peregrinus oder römischer Bürger,
    2. erfolgreich abgelegter Cursus de Rebus Vulgaribus,
    3. Einkommen aus beruflicher Tätigkeit.
    Über diese letzten Punkte sollten wir erstmal Einigkeit erzielen."

    Zitat

    Crispus: "Du kommst hier aus Mogontiacum? Oder woher?"


    Das Wasser tat richtig gut und ich ließ es auch in aller Ruhe auf mich wirken.


    "Mogontiacum? Nö. Ich komm aus dem Limesvorland östlich von Bonna. Vom Stamm der Sugambrer. Meine Verwandtschaft ist aber ziemlich zerstreut von der Siga bis in die Silva Arduina".

    Zitat

    Marsus: "Daher gehe ich auch erstmal nur auf den ersten Punkt ein. Und ich stimme zunächst Domitius zu. Wir sollten uns jetzt und hier auf die Voraussetzungen eines Municipalbürgerrechts einigen und diese auch direkt in die Lex mit einbinden.


    "Jetzt ist genau das eingetreten, was ich befürchtet habe, werte Kollegen, die Diskussion beginnt sich zu zerfasern. Ich komme daher noch einmal auf das zurück, was ich vorhin gesagt habe und was Duccius Marsus eben auch aufgegriffen hat. Ich schlage vor, dass hier zuallererst eine Einigung über Voraussetzungen, Rechte und Pflichten des mogontinischen Bürgerrechts hergestellt wird. Und in beantrage, dass zunächst dieser und nur dieser Punkt hier diskutiert wird".

    Der kommende Tag hellte allmählich das Himmelsgewölbe auf, als neun Reiter Mogontiacum verließen. Acht davon waren bewaffnet. Ich trug keine Waffen, dafür aber eine Botschaft, die ihr Ziel schnell erreichen musste. Die vergangene klare Nacht hatte dafür gesorgt, dass die Luft beißend kalt geworden war und der Atem der Reiter und der Pferde noch in der Luft schwebte, als die Reiter schon längst vorbei waren.


    Das monotone Getrappel der Pferde drang in meine Ohren ... drei mal drei ... drei mal drei ... Ja, wir waren neun. Mir schoss es durch den Kopf, dass die Zahl neun die ganze Welt umfasste. Dass die darin enthaltene Fünf für Raum und Zeit stand. Und die Vier, die man brauchte, um auf die Neun zu kommen, beschrieb die Himmelsrichtungen. Vier Zwerge tragen das Himmelsgewölbe, davon hatten wir uns Nordri ausgesucht. Ein langer Weg lag noch vor uns: Bingium, Baudobriga, Confluentes, Rigomagus und Bonna bis zur CCAA.