Beiträge von Faustus Domitius Massula

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    Wie geht es dir, was gibts neues


    Ich hob meinen Zeigefinger zum Gruß.


    "Salve, Ragin. Danke", ich nahm den Becher mit Met und stellte ihn nach einem kleinen Schluck auf das Tischchen. "Mir geht es am liebsten gut, wie du dir denken kannst. Ich hoffe und wünsche sehr, dass eure gens durch den Brand von Freya Mercurioque nicht allzu großen Schaden erlitten hat. Aber ich weiß, dass die Duccier schon viele Schwierigkeiten gemeistert haben".


    Ich schaute zu Ragin hinüber, "Neuigkeiten habe ich nicht viele. Nur eine: Wenn mir Mercurius wohlgesonnen ist, werde ich in dieser Woche in der Lage sein, dir Ton zu liefern. Die Tongrube 'Argilla Valgisi' kann also ihre Arbeit aufnehmen. Es hat die üblichen Problemchen mit der administratio gegeben, aber ich denke, da bin ich jetzt durch, Rosmerta sei Dank".


    "Wenn du willst, könnten wir jetzt vielleicht darüber reden, wieviel Ton du brauchst und uns ein bißchen über den Preis streiten".

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    Setz dich, nimm dir nen Keks.


    Brav setzte ich mich und nahm mir einen Keks.


    Der Alte gefiel mir irgendwie. Er schien sich für das einzeig denkende Wesen in diesem Universum zu halten und behandelte die Rest der Menschheit auch so wie man halt dumm glotzende Kühe behandelt. Ich fand sogar, dass sein raubautziges Willkommen eigentlich etwas herzerwärmendes hatte.


    So kaute ich auf meinem Keks und wartete auf Rufus.

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    "Wir kaufen nichts!" schmetterte er ihm entgegen und war schon wieder dabei die Tür zu schließen. Warum gab es eigentlich in ganz Midgard außer ihm nur lauter Wirrköpfe?


    Nach einer Weile ging die Tür auf und gleich wieder zu. Dazwischen flog mir ein 'Wir kaufen nichts' prasselnd um die Ohren. Da hatten die Duccier aber einen grantigen Cerberus an die Tür gestellt. Bevor die Tür noch ganz geschlossen war, rief ich: "Nicht so schnell, Alter! Salve, ich bin Valgiso und möchte Duccius Rufus sprechen".


    Gespannt wartete ich, ob die Tür sich wieder zu öffnen begann.



    Sim-Off:

    Das mit der Porta: wird nicht mehr vorkommen

    Nach unserem Gespräch bei heißem Met in der Taverna Silva Nigra hatten Rufus und ich noch eine Weile vor der Kneipe über dies und das geredet, bevor wir nach Hause gingen. Rufus hatte mir dabei den Vorschlag gemacht, einen Betrieb zu eröffnen, mit dem wir in eine Handelsbeziehung eintreten könnten. Ich hatte mir in den letzten Wochen auch schon überlegt, wie es mit mir weiter gehen könnte und dabei auch an derartiges gedacht. Weil ich aber noch keine klare Marktübersicht hatte, wusste ich nicht so recht, an welchem Zipfel man das Ding packen könnte. Rufus' Idee schien mir einen Einstieg in die Sache zu bieten.


    So ging ich zur Casa Duccia, um mit ihm die Sache im Einzelnen zu verhandeln.


    Ich ließ den bronzenen Türklopfer dreimal auf das Holz der Tür fallen und horchte.

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    Hm. das war der Fehler, die Knete muss auf deinem Konto liegen, sonst kann ich dir den Betrieb nicht freischalten. Du hättest gar nichts überweisen müssen


    Tut mir leid, aber dazu sagt die WiSim-Anleitung kein Wort. Ich hoffe, dass das mit der Rücküberweisung klappt und bedanke mich im Voraus.


    Zu dem zweiten Punkt, dass auch die Erhaltungskosten auf dem Konto vorgehalten werden müssen steht da auch nichts drin. Das wäre bei mir beinahe ins Auge gegangen, eigentlich hätte ich da einen größeren Kreditrahmen vorsehen müssen, aber es hat knapp gereicht.


    Auf den zweiten Punkt könnte man - jetzt im Rückblick - mit einer gründlichen Text-Exegese der WiSim-Anleitung mit etwas Glück kommen. Wie wäre es, wenn das in der Anleitung etwas durchblickfreundlicher gemacht werden könnte? So, wie es ist, braucht man sich nicht zu wundern, wenn Jungunternehmer immer behaupten, dass die Bürokratie eine einzige Wirtschaftsbehinderungsorganisation sei :D .


    Ich weiß auch nicht, ob das was ich jetzt noch mache, richtig ist:


    Ein Sklave ist vorhanden und wartet darauf, in meiner Tongrube Argilla Valgisi arbeiten zu können.


    Gruß
    Valgiso

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    @ Valgiso: Würde ich gern, aber du besitzt nicht genügend Geld für die Betriebsöffnung.


    Klar doch, nachdem ich die 300 HS für die Betriebseröffnung an die Staatskasse überwiesen habe, habe ich nicht mehr viel Geld. Gruß Valgiso

    @ Iulius Proximus


    Au weia, da hab ich mich mal über mich selber lustig gemacht und habe dabei auch noch - ohne es zu merken - das Kunststück vollbracht, in einige Fettnäpfchen zu tappen.


    Vergebung, bitte!


    :verbeug:


    Gruß Valgiso


    P.S.: Ich geh mir jetzt meine fettigen Quanten waschen.

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    Es ist meiner Meinung nach schöner, wenn man mit konkreten Adressen spielen kann und zB sagen kann "Wir treffen uns an der 28. Straße, Ecke 27. Straße"


    @Annaeus Domitianus
    Die meisten Straßen in römischen Städten hatten keine Namen. Namen hätten auch gar nichts genützt, weil es keine Straßenschilder gab. Eine Nummerierung gab es tatsächlich, aber nicht die Straßen wurden nummeriert, sondern die insulae (auf dem Land die centuriae).


    Diese Nummerierung war aber alles andere als praktisch, weshalb sie nur von der Fiskalverwaltung verwendet wurde (natürlich, um die Grundsteuer einzutreiben :D ).


    Die Nummerierung ging so: man nummerierte die insulae bezüglich ihrer Lage zum decumanus maximus und zum kardo maximus. In Mogontiacum sähe das so aus: ich wohne in der insula dextra decumanum II (das wäre die zweite insula südlich der Via Praetoria; die insulae nördlich dieser Straße sind sinistra decumanum) und in der insula ultra kardinem I (das ist die erste insula östlich der Via Borbetomagna; die insulae westlich dieser Straße sind citra kardinem).


    Also: ich wohne in der insula dextra decumanum II / ultra kardinem I ... oder kurz DDII VKI. Für weitere Auskünfte steht der amtierende Agrimensor zur Verfügung :D .


    Die Römer haben deshalb im Alltag auch ein praktischeres Sytem benutzt: geh vom Forum die breite Starße nach Süden und an der zweiten Querstraße nach der Taverna Silvra Nigra biegst du nach links ab; in dem Eckhaus bei dem Schuster Sufa wohnt Valgiso. Alles klar?

    Zitat

    Hausdrache


    Ich grinste über den Hausdrachen, "Ragin, da bist du nicht allein, Hausdrachen gibt es überall, auch da wo du sie nicht erwartest. Schau ich wohne zur Miete bei einem Schuster, er heißt Oualid Sufa und ist Numider. Da ich allein bin, müsste ich eigentlich eine hausdrachenfreie Zone haben. Dachte ich. Aber nicht lange. Sufa hat nämlich eine Frau, sie heißt Mella und ist eine Gallierin. Ich sage dir, eine richtige Xanthippe. Wobei natürlich der arme Sufa den Löwenanteil abkriegt. Aber bei mir kommt auch einiges an. Sie hat sich fest vorgenommen, mir ihre Moralvorstellungen, äh, zu vermitteln und überwacht penibel mein Kommen und Gehen. Den Göttern sei Dank, dass sie nicht schreiben kann, sonst würde sie auch noch eine Anwesenheitsliste führen".


    Ich hätte so noch weiter machen können, weil sich unter den mogontinischen Dächern so manches Wunder verbirgt, beispielsweise auch gute keltische Köchinnen, die einem alleinstehenden Mieter ihre Moralvorstellungen sogar via Kochtopf einflößen wollen. Bei Epona, sie schrecken vor nichts zurück!


    "Also vielen Dank für die Einladung zu einem Besuch bei euch, ich freue mich darauf. Komm darauf zurück, wann du Lust dazu hast und sag deinem Hausdrachen, dass Valgiso in Verlegenheit kommt, wenn man zuviel Aufwand um ihn macht. Oder, halt, das nehme ich zurück; als Gast sollte man keine Bedingungen stellen. Vale und gute Nacht, Ragin".

    Salve,


    ok, schon mal reiche Ernte nach einem Tag, danke. Danke auch für die neue Verortung des Threads, Venusia.


    Ich fasse zusammen:


    A) nach Rom gehen und einflussreiche Leute nerven. Ich kenne dort noch nicht mal einen Schuster. Es dürfte ein Haufen Arbeit sein, das erst mal aufzubauen. Tatsächlich keine gute Option.


    B) Klient werden. Muss ich nochmal in meinem Hirn rumwälzen.


    C) Ruhm und Ehre sammeln und dies dann den richtigen Leuten unter die Nase reiben. Auch viel Arbeit. Scheint mir aber machbar zu sein. Ich weiss, als Peregrinus auf den zivilen Pfad an das Bürgerrecht zu kommen, ist ein etwas steiniger Weg. Muss ich langfristig anlegen.


    Jetzt habe ich aber noch weitere Fragen: Aus Gründen, die in der Herkunft meiner ID liegen, habe ich mich für die Gens Domitia entschieden. Die Domitia wird aber im IR nicht (mehr) bespielt. Nehmen wir an, es kommt zu Schießen und die Bürgerrechtsverleihung steht bevor. Kann ich als Einzelperson diese Gens dann einfach neu gründen/reaktivieren? (Frage 1) Muss ich da nicht als Kern der Gens eine Familia vorweisen können? (Frage 2)


    Ihr wisst ja, dumm fragen bringt weiter. :D


    Gruß
    Valgiso

    Ich war eigentlich mit meiner Arbeit als Scriba recht zufrieden, aber da gab es in mir eine Neugierde, auch andere Tätigkeiten kennen zu lernen. Irgendwie drängte mich etwas, das nach Neuem schrie. Ich hatte gehört, dass bei der Regio Germania Superior die Stellen des Aquarius und des Agrimensor unbesetzt waren. Und die erregten mein Interesse.


    So ging ich zum officium des Comes und klopfte an die Tür.

    Zitat

    Äh...sonst noch was? Irgendwelche Vorkommnisse


    Vorkommnisse? Es war sehr ruhig gewesen in Mogontiacum über Winter. Also etwas konkretes hatte ich nicht, aber vielleicht etwas, was vorkommen könnte. "Es ist ja ziemlich wenig geklaut worden in den Wintermonaten, weil die Leute alle zuhause waren, wegen der Kälte. Mein Hauswirt sagt, wenn es jetzt wieder wärmer wird, dann geht die Klauerei wieder los. Ovius Rectus sagt das auch, er hat gestern die Kraniche zurückkommen sehen und zuhause gleich alles verrammelt und sein Geld versteckt".


    "Ansonsten ..., ja, da ist ein Berg von einem Mann in der Taverna Barbarorum aufgetaucht und hat eine ganze Horde Germanen mit links derart verhauen, dass sie ohne Gruß die Kneipe verlassen haben. So einer könnte beim Militär doch eine ganze Centurie ersetzen. Er ist ein Sklave und gehört, glaube ich, Aulus Flavius Piso. Du siehst, das Frühjahr kommt unaufhaltsam."


    Marsus hörte zwar zu, aber er war sichtlich immer noch mit seinem fiesen Problem beschäftigt. Also ging ich zurück in mein officium.

    Also, Leute, wenn ich eure Beiträge zu Nostalgie lese, dann konstatiere ich: ihr werdet alt - Entschuldigung, ihr werdet älter. Oder wie ihr wollt.


    Beim Älterwerden an, kuschelt man sich gerne in solche Erinnerungen. "Weißt du noch, wie wir damals ..., gib mir noch ein Zückerchen für den Kaffee, ja, sonntags ham wir immer Bonanza gekuckt, nä, war dat schön".


    Wir, meine Freundin und ich, haben vor ungefähr dreißig Jahren genau das Gegenteil gemacht. Wir haben uns vorgestellt, wie wir dreißig Jahre später, tatterig am Stock gehend mit klapperndem Gebiß uns an die früheren Zeiten erinnern würden. Wir haben uns das auch gegenseitig vorgemacht, gebeugt am Stock gehend: "hehehe, früher konnte man dich noch anschauen, jetzt siehst du aus, wie eine überwinterte Kartoffel mit Storchenbeinen". Es hat richtig Spaß gemacht.


    Die Realität: Ich sehe heute tatsächlich aus, wie eine überwinterte Kartoffel, aber festkochend. Mein Gebiß klappert wegen des technischen Fortschritts leider nicht. Da ich mich der Sekte, die mit Sommerskistöcken in der Gegend herumläuft, beim besten Willen nicht anschließen kann, gehe ich auch ohne Stock. Zu den Storchenbeinen will ich nichts sagen, weil sonst die Störche beleidigt sein könnten. Man muss da heutzutage vorsichtig sein, sonst kriegt man eventuell eine Fatwa an den Hals.


    Was bleibt?


    "Weißt du noch, .... wie doof wir damals waren?"

    Zitat

    Hoffentlich brachte sein Scriba nicht auch noch irgendetwas unerfreuliches.


    Als ich in Marsus' officium eintrat, sah ich gleich, dass er nicht gut gelaunt war. Er schien in den Klauen eines fiesen Problems zu zappeln. Fiese Probleme sind solche, die man nicht über die rechte Schulter hinter sich werfen kann, weil sie dann im nächsten Moment schon wieder vor einem auf der Matte stehen. So ist er, der Dienst am Imperium.


    "Salve Marsus", sagte ich, "für heute war noch ein Termin beim Legaten vorgemerkt. Es handelt sich um Fabius Vibulanus. Der ist aber bis jetzt nicht gekommen, obwohl ich ihn benachrichtigt hatte. Man hat mir gesagt, dass Vibulanus Mogontiacum am frühen Vormittag verlassen hat.

    Sim-Off:

    Er ist in exilium

    . Der Legatus sollte wissen, dass Vibulanus heute nicht mehr kommt".

    Ich merkte, dass ich schon etwas müde geworden war. Also keine gute Idee, Rufus zum Erzählen aufzufordern. Ich hatte ziemlich viel gequasselt und ehrlich gesagt, Rufus war etwas zu zu kurz gekommen, aber das war heute nicht mehr auszugleichen. Ich beneidete Amala, die schon seit einiger Zeit friedlich pennte. Hunde sind eben unverschämt natürlich.


    "Nein", sagte ich zu Rufus, "heute doch lieber nicht. Das machen wir dann, wenn ich dir einen Met ausgebe. Ich danke dir für die gute Idee, dem Winter mit einem heißen Met die Stirn zu bieten. Ich muss aber jetzt baldmöglichst meine testa (Däz, Kopf, Birne, Rübe) in die Kissen betten".

    Ich gerade dabei, meine tabulae ceratae auszumisten, als mir eine in die Hände fiel: 'Qu Fab Vibul causa vadimon Leg. Non resp'. Heute hätte eigentlich Q. Fabius Vibulanus zu einem Termin beim Legaten erscheinen müssen. War er aber nicht. Ich hatte ihn benachrichtigt, ohne eine Antwort zu bekommen.


    Ich sagte mir, 'Bevor der Magister spitz fragt, frag' ich lieber selber', und klopfte bei ihm an.