"Du wirst sehen, ob du..?" Marei staunte über die tollen Einfälle von Ursus Ehefrau. "Au backe.. das wäre toll... nein ganz toller." Gabs überhaupt eine Steigerung von 'toll'? Egal! Sie hatte ein neues Wort erfunden und steckte es in ihren Wortschatz mit dazu. Fröhlich lächelnd stimmte sie Septimas Erklärungen zu. "Ganz ehrlich.. es war ein ganz kleines Bildchen an der Wand über seinem Bett." Ihr Lächeln verschwand, als Septima sie nach ihrer Vergangenheit und somit auch nach ihrer Mam fragte. Das kleine Sklavenmädchen konnte sich nicht mehr an ihre Mutter errinnern.. diese Errinnerung war verblaßt. Sie lehnte sich zurück, blickte auf das selbst erstellte Mosaik.
"Das ist eine ganz lange Geschichte. Ich komme aus den dreckigsten Gassen von Roms. Meine Mam hat mich, bis ich laufen konnte, immer auf dem Rücken tragend zur Arbeit mitgeschleppt. Ich weiss gar nicht, was sie gearbeitet hat, weil ich meistens schlief. Weißt du, sie hat mir immer seltsam schmeckende Milch gegeben und von dieser wurde ich furchtbar müde. Irgendwann habe ich gesagt, ich will die Milch nicht mehr trinken, aber sie hat mich gezwungen sie zu trinken. Ich habe mich gewehrt. Dann hat Mam aufgehört sie mir zu trinken zu geben. Mir wurde ohne die Milch ganz ganz schlecht, bis ich sie angefleht habe, mir wieder die Milch zu geben. Mam sagte, sie hätte kein Geld mehr dafür und ich wäre deswegen einem Mann versprochen, der diese komische Milch besitzen würde. Ich musste bei dem Herrn einziehen und als Bote für die Milch arbeiten. Mam habe ich nie wiedergesehen. Immer wenn ich unterwegs war, habe ich nach ihr ausgeschaut und gefragt. Ich hörte, sie würde in ganz besonderen Häusern arbeiten, wo Frauen mit Männern im Bett rummachen. In diese Häuser dürfen kleine Kinder wie ich nicht rein... Also gab ich die Suche nach ihr auf und arbeitete für meine Milch. Irgendwann (ich habe nichts angestellt) hat der Herr gesagt, er muss mich auf dem Sklavenmarkt verkaufen, weil er kein Geld für meine Milch hat. Dort hat Celerina mich gesehen und gekauft. Sie hat verboten, dass ich wieder diese Milch kriege. Ich wurde deshalb krank.. aber Cimon pflegte mich wieder gesund. Nach einigerZeit hat die Herrin Celerina mich an Ursus und dich weiterverschenkt... aber das weisst du ja selber." Marei stellte wiede reinmal fest, dass reden durstig machte, nickte artig. "Ja gerne.. ich möchte bitte dasselbe, Frija."