Beiträge von Marei

    Auf einmal regnete es quasi Zahlen vom Himmel. Der Zahlenstrom stoppte bei einer bestimmten Zahl. Mit offenem Mund sah Marei die Frau an welcher sie eine Verbeugung gezeigt hatte. "Oh..." stammelte Marei und ging in die Knie, um ihren Habseligkeitenbeutel vom Boden aufzuheben. Sie stand schnell wieder auf und näherte sich dem Rand des Podiums, in der Absicht diese zu verlassen. "...380 Münzen... für mich!" Ihre kindliche Überraschung war echt und nicht gespielt! "Ich brauche dein Wasser nicht mehr, lieber Sklavenhändler, ich gehe jetzt und schon mal runter. Du brauchst mich nicht zu schubsen." Noch einmal ging sie in die Knie, diesmal, um sich an der Podiumskante auf den Hosenboden zu setzen. Jetzt konnten ihre Beine zu Pudding werden.. was kam jetzt auf sie zu? Mit baumelnden Beinen wartete sie auf die Flavierin und suchte zugleich nach Alaina.

    Tja.. es kam wie es kommen musste. Die beiden Frauen interessierten sich plötzlich füreinander und sie war nun die dumm schauende Dritte. Marei seufzte und fuhr mit der Zunge über die Wackelkandidaten innerhalb ihres Mundes. Hm, es waren noch vier Zähne die ganz übel wackelten. Die zuletzt herausgefallenen Milchzähne hatte sie in einem Beutel in ihrem Habseligkeiten-Beutel verstaut. Das machen alle Kinder so, hatten ihr die Sklaven erzählt.


    Marei holte tief Luft und seufzte, als sie spürte, wie ihr Magen zu knurren anfing. "Pschtpscht..." brummte sie leise und strich über den eigenen Bauch. "Wie lange muss ich noch hier oben stehen?" Die Frage galt dem 'ollen' Sklavenhändler. "Ich habe Durst. kann ich einen Becher Wasser haben..." bettelte sie mit Hundeblick weiter und fügte ein wichtiges Wort hinzu. "..bitte." Ein bißchen konnte man also erkennen, dass man sie erzogen hatte.

    "Also... wenn ich nachdenke, ich glaube, mein Herr kannte den Mann auch gar nicht. Schon gar nicht, wenn er in einem der vornehmeren Viertel dieser Stadt wohnte. Dahin schickte er mich jedenfalls nur gaaaannnz selten hin. Trotzdem kenne ich mich dort aus, weil man um dieses Viertel nie herum kommt. Die Umwege sind und dauern zu lange." entgegnete Marei und blickte in die Runde. Ihr Blick blieb auf einer Frau namens Flavia Celerina hängen, die gerade zu ihr rüberzuschauen schien. Sofort setzte Marei ihr bestes Lächeln auf und machte eine kleine Verbeugung.. ganz so wie es ihr beigebracht worden war. "Schöner Tag heute, net wahr?"

    Wie? Sie war keine 250 Münzen wert?!? Empört über diese Meinung der Interessentin schüttelte Marei den brünetten Kopf. "Und ob ich dieses Geld wert bin. Der olle Sklavenhändler hat gesagt, dass ich mich in Rom auskenne und das stimmt sehr wohl. Wetten, ich kann dir auf Anhieb sagen, wie man von hier aus zu laufen hat?" plusterte Marei sich Aufmerksamkeit heischend auf und wurde bei der Ermahnung wieder still... "Jajaja, schon gut, ich bin ja schon still!!! [SIZE=7]Immer diese Erwachsenen... wie lange wird des bloß noch dauern bis ich groß werde?[/SIZE]" seufzte sie brummend und verschränkte abermals die Hände ineinander. Sie dachte über die geflüsterte Frage nach und öffnette den Mund, um wieder etwas zu sagen. "Ich glaube, Titus Tranquillius kannst du nicht fragen.. da musst du meinen Herrn fragen. Der hat mich beim Würfelspiel verloren und an ihn verkauft, damit er wieder um Geld spielen gehen kann." erklärte Marei, eine Spur selbstbewusster, zugleich um das verlorene herrliche Botenleben trauernd.

    Ein neues Gebot flog über Mareis kopf hinweg und flugs drehte sie ihren Kopf in die Richtung zur Stimme weiter. Ee war eine Frau, die nun neben den beiden Männern stand, die vorhin mickrige Summen für sie geboten hatten. "Zwei... hundert.. fünfzig?!? In Münzen? Für mich?" hauchte Marei mit ehrlicher Furcht und starrte Alaina an. Das achtjährige Mädchen liess ihre Augen über Alaina wandern. Hm, die Kleidung sagte wenig über die Frau aus. Und ihre Mimik? Hm, die konnte sicherlich auch alles anders als freundlich aussehen. "Bitte... wer ist Senator Livianus? Den Namen kenne ich gar nicht!" Die Situattion verkauft zu werden war gar nicht mehr so schlimm. Den Sklavenhändler und seine Helfershelfer hatte sie vergessen. Sie verschränkte die Hände ineinander und wartete auf die ausbleibenden Antworten.

    So und soviel Jahre alt zu werden
    ist an sich noch kein Verdienst,
    denn es flieht die Zeit auf Erden
    schneller als Du Dich besinnst.


    Manches Mal kann man sich freuen,
    wenn die Zeit recht schnell vergeht,
    ein anderes Mal, wie einst im Maien,
    will man, dass die Uhrzeit steht.


    Die künftige Zeit sollst Du genießen.
    Nichts zu langsam, nichts zu schnell.
    In diesem Sinne lass Dich grüßen,
    im rechten Maße sei das Glück zur Stell'.


    All' Deine Geburtstagswünsche
    sollen in Erfüllung gehen,
    meine Glückwünsche zum Geburtstag. =)

    Zehn!! Fünfzehn!! Die Zahlen schwirrten Marei um die Ohren und flogen in den Himmel. Sie liess die erhobenen Hände sinken und sah die männlichen Bieter skeptisch musternd an. "Guck.. die wollen MICH haben und nicht dich.. du oller Sklavenhändler! Gell, da guckst du!!" zog sie den Sklavenhändler auf und sprang mit einem schnellen Hüpfer zur Seite. "Die wollen mich.. mich.. miicciicchhh.. mich wollen sie haben.. miiiicchh... die kleine Marei!" sang sie auf einem Bein auf und ab hüpfend udn drehte sich einmal um die eigenen Taille. Plötzlich hielt sie inne, musterte die Bieter und stemmte die Hände in die Taille. "Aber.. halt.. da muss ich jetzt mal etwas wichtiges wissen. Wo wohnt ihr hier?" fragte sie Avarus und Centho.

    Sie hatte die letzten Tage viel geweint, weil sie ihre bisherige Heimat hatte verlassen müssen. Was für ein dummer Herr war der Alte auch gewesen! Jetzt hatte er sie nicht mehr in seinem Besitz und musste wen anders für die Botengänge nehmen. Marei hoffte, dass er es bereuen würde, sie weggegeben zu haben, aber es nützte nichts, diese Hoffnung zu hegen. Keiner seiner Sklaven tauchte auf und holte sie zurück. Mit trauriger Mimik sah sie ein, das sie nicht mehr zu hoffen brauchte und nach vorne schauen musste. s


    Sie wischte die Tränen von den Wimpern und blinzelte scheu lächelnd in die versammelte Runde. Wie Titus sie anpries. Das war doch gar nicht wahr... aber eines stimmte. Sie hielt vieleviele Nickerchen vor den Türen verschlossener oder verlassener Unterkünfte bis jemand zurückkehrte und die Tür aufmachte, um ihre Botschaften entgegen zu nehmen oder die Antworten aufzutragen.


    "Du sprichst falsch, du oller Sklavenhändler! Ich bin schon zehn Jahre!" behauptete Marei spontan und hielt beide Hände in die Luft, zeigte zehn Finger vor. "Zehn!" behaupetete sie noch einmal und erntete ein paar Lacher von den Zuschauern.

    Alles klar, vielen Dank!


    Da ich noch keine PN verschicken kann, stelle ich mich auf diesem Wege vor.


    Ich bin ein Mädchen, werde aufgrund meines jungenhaften Aussehens (und ziemlich kurzer Haare) oftmals für einen Jungen gehalten. Ich kann weder lesen noch schreiben noch Hausarbeit noch Gartenarbeit. Dafür kenne ich mich in den Straßen Roms gut aus, denn ich wurde als Brief-Bote oder mündlicher Nachrichtenüberbringer auf zwei Beinen eingesetzt. Mein Herr hat mich beim letzten Würfelabend in Anwesenheit seiner Freunde verloren und verkaufte mich an den Sklavenhändler, um Geld für das nächste Würfelspiel aufzutreiben... denn er ist spielsüchtig! Achja.. ich bin acht Jahre alt und erfreue mich an meinen wackelnden Milchzähnen. Die Erwachsenen sagen, dass ich nun 'groß' werde. =)