Sie musste den nicht versklavten Menschen gegenüber immer ehrlich sein, ob sie wollte oder nicht, hatte Frija gesagt. "Ja, ich habe Angst vor denen..." Die Gespenster kamen bis in ihre Träume hinein. Ob Frija ihr Schreien auf das Geplärr von Septimas Sohn geschoben hatte? Gab es Beschwerden? Nickend nahm sie Sabinas Eingeständnis an und würde darüber schweigen "Bei welchem Fest habt ihr euch kennen gelernt? In der Villa Aurelia oder in der Villa von Calvena?" Wahrscheinlich war sie nicht mitgenommen worden, sonst würde sie sich errinnern. "Nein, ich lege nicht nur Blumenbilder. Neuerdings versuchte ich eine Pferdefigur zu legen, aber das war ganz schön schwer, weil ich noch nie Gelegenheit hatte, mir diese Tiere genauer anzuschauen und zu merken, wie sie aussehen. Ich durfte einmal einem der aurelischen Zwillinge mit ihrem Pferd helfen und zur Belohnung auf dem Rücken ihres Pferdes sitzen. Sie brachte das Pferd auf den Platz vor den Boxen, trieb das Pferd zum Schritt an und es lief an einem langen Zügel im Kreis. Wir waren unter uns. Das war toll! Ich würde das gerne nochmal machen dürfen..." erzählte Marei und betrachtete nebenbei Sabinas hölzernes Pferd.
Beiträge von Marei
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Tja, manchmal war Marei ein klein bisschen schwerhörig und sprach neue Wörter oftmals zuerst einmal falsch aus. "Upssalla.. entschuldigung. Madara heisst deine Puppe." verbesserte sie sich selbst rasch. "Unterm Bett würde ich mich nie verstecken.. da kannst du weder vor noch zurück noch raus, wenn sich jemand nähert." gab die kleine Sklavin zu bedenken und fand, dass ein unterm Bett-Versteck genauso gefährlich war wie ein in einer Kiste untergebracht und gefangen gehalten werden. Unbeabsichtigt stiegen ihr Tränen in die Augen, während sie Sabina zuhörte, die ihr Spielzeug aufräumen musste."Tut mir leid, dass deine Mutter nicht mehr lebt. Über meine Mutter weiss ich nicht Bescheid." bedauerte sie aufrichtig. "Woher kennst du meine Herrin?? Ich wurde ihr geschenkt." Der mitgebrachten Kiste und den Steinen würde die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt. "Ja, du hast richt, das sind total viele Steine. Meine Bilder werden nicht immer fertig."
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"Marada... hmm.. ein netter Name!" befand Marei und beobachtete wie und woher Sabina ihre Puppe holte. Die kleine Figur lag nämlich unterm Bett! Seltsam, wie kam sie dahin?! Mit Nina würde sie das nie machen. "Warum lag Marada unterm Bett? Hat sie etwas angestellt? Oder spieltest du mit ihr Verstecken?" fragte Marei drauflos. "Ja, man hat mir gesagt, wie das in deiner Familie ist: Papa, angeheiratete Mama, Papas Kind und Mamas Zwillinge. Wer ist denn deine richtige Mutter? Wie heißt sie? Lebt sie hier oder anderswo?" schob Marei neugierig hinterher.
Die kleine Sklavin hatte ebenfalls keine richtige Mutter, von der sie nicht wusste, ob sie noch lebte oder unlängst an den ansteckenden Krankheiten, die Huren befielen verstorben war. Frija war längst zur Ersatzmutter geworden und ihr Ehemann Baldemar hatte sich bereit erklöärt, den Vater zu geben. Marei war ganz glücklich darüber. "Die Kiste hat mir die Herrin Septima geschenkt. Das ist die Ehefrau vom Bä.. äh Aurelii Ursus. Ich mach sie mal auf..." Immer wenn sie an Ursus dacbte, fiel ihr zuerst sein Spitzname ein und das musste sie sich endlich mal abgewöhnen. Marei löste die Verschlüsse und öffnete die Kiste. Steinchen in allen möglichen Farben lagen drinnen. "Ich habe einmal eine Blumenwiese gelegt, da waren wir noch in der Villa Aurelia. Die Herrin sah es und es gefiel ihr. Sie war erstaunt, dass die Wiese mein erstes Legespiel war."
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"Hallo!" begrüßte sie Sabina und trug die Kiste Mosaiksteinchen mit beiden Händen in den Raum, während Puppe Nina unter dem linken Achsel klemmte. Marei schob mit dem rechten Fuß die Tür zu. "Ja, ich habe frei bekommen und freue mich total drüber. Das ist ganz selten frei zu haben. Was hältst du in deiner Hand? Ein Pferd? Von wem hast du das?" Scheu lächelnd musterte sie das andere Mädchen und hielt Nina am Arm fest. Noch war das Eis nicht gebrochen, zu lange hatte sie die Spielkameradin nicht mehr gesehen. "Ich habe meine Puppe mitgebracht. Sie heisst Nina. Die habe ich eigentlich immer bei mir. Aber wenn ich schaffen muss, dann liegt sie auf dem Kopfkissen in meinem Bett und wartet auf mich." Behutsam streichelte sie über Ninas blonde Haare und überlegte, ob sie Nina an Sabina weitergeben wollte. Und darüber aufklären, was in der mitgebrachten Kiste war, das konnte die kleine Sklavin immer noch tun. Sie hatte gelernt, dass sie nur dann etwas beantworten durfte, wenn sie danach gefragt wurde,
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Marei hatte den Legaten sowie Cimon seit der Abreise aufs Landgut nicht mehr gesehen. Frija wurde von der Herrin und ihrem Sohn beansprucht. Baldemar hatte ebensoviel zu tun. Marei half wie immer in der Küche aus und lernte neue Feinheiten. Sie wurde immer sicherer im Messer schneiden und durfte sich asbald eigenständig um die Ware 'Brot und Kekse' kümmern. Das verleitete ganz natürlich zum Naschen und Klauen von leckeren Stückchen, die sie heimlich verzehrte. Sie bekam als jüngste in der Sklavengruppe zu spüren, dass sie eine niedere Sklavin war und dass alles was ihr in die Hände fiel einzig und allein der Herrin gehörte.
Sie verliessen das Landgut und reisten zurück nach Rom. Sie kehrten allerdings nicht in die Villa Aurelia ein sondern kamen bei den Germanicern unter. Die kleine Sklavin vermisste Cimon schmerzlich und war ziemlich traurig, den schwarzen Löwen nicht wie immer sehen zu können. Frija und Puppe Nina halfen ihr über den Abschiedschmerz hinweg. Oftmals dachte Marei daran sich zu Germanica Sabina zu schleichen und mit ihr zu quatschen sowie sich mit Sabinas Freunden anzufreunden und dann mit allen spielen zu gehen. Aber Marei war immer noch eine ziemlich junge Sklavin, die bestimmte Aufgaben zu erfüllen hatte.
Die Lux-Alpträume, die sie nachts überfielen, waren immer noch präsent und liessen sie weinend aus dem Schlaf aufschrecken. Nur 'ihre' Eltern und Puppe Nina wussten davon. Zwei Tage nach der Ankunft in der fremden Villa bekam Marei frei. Sie wusste seit der turbulenten Ankunft, dass Sabina Hausarrest hatte und beschloß, diese auf ihrem Zimmer zu besuchen. Marei schleppte neben Puppe Nina auch die Kiste mit den bunten Mosaiksteinen mit sich. Bis auf die Amme, die sich um die Zwillinge im Zimmer nebenan kümmerte, war sonst keiner auf dem Flur anwesend. Marei klopfte an und schob die angelehnte Tür auf. "Huhu? Sabina?"
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Tausend bunte Schmetterlinge wünschen Dir nur gute Dinge, heut´ ist ein besonderer Tag, an dem man Glück Dir schenken mag!
Alles Gute zum Geburtstag wünscht dir Marei! -
"Ja.. das habe ich .. also Nina ist mein Kind." erwiderte Marei fröhlich grinsend und schmiegte sich an Frijas Seite. Von ihrer niedrigen Position aufsehend beobachtete sie Frijas Umgang mit Baldemar. Es gefiel ihr was sie sah. Mit einem Nicken stimmte sie Frijas Worten zu. "Wie wird das Baby uns denn auf Trab halten? Es schläft doch jetzt!" Mit diesen Fragen folgte sie dem Ehepaar in die ihnen zugeteilten Räume. Erstaunt stellte sie fest, dass eine Ecke des Zimmers mit einem Vorhang abgetrennt war. Neugierig wie sie war, lugte Marei sogleich hinter den Vorhang und fand dahinter ein Bett in ihrer Größe. "Oha... das muss mein Bett sein. Das ist viel besser als der olle kahle Boden von vorhin!" feixte sie und warf sich mit einem freudigen Aufschrei mitten in die schlichten Decken hinein. Das Holz ächzte und knarzte gefährlich. Man scheuchte sie wieder aus dem Bett, schickte sie sich waschen und sich schlaffertig umziehen. Als alles erledigt war, krabbelte Marei unter die Decken und schlief mit Puppe Nina im Arm recht schnell ein. Die Fragen, die sie an Frija und Baldemar gestellt hatte, wurden vom Gebrüll des Neugeborenen selbst beantwortet. Marei fragte sich, ob sie als Winzling auch so laut gebrüllt hatte.
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Baldemar erwischte sie doch noch beim Zunge herausstrecken. Sie nahm es ihm nicht übel, dass er ihre Zunge verbarg. Immer noch wusste sie nicht wie sie an ihrer Kraft arbeiten konnte. Sicherlich wusste Baldemar bereits einen schlauen Weg. Und dann würde sie es den Soldaten zeigen. Von wegen kleine Mädchen konnten nicht kämpfen. Die Soldaten hatten ganz am Anfang sicher auch Schwierigkeiten mit dem Stechen gehabt, mutmaßte sie in Gedanken und hörte Licinus zu. "Ohohoh! Papa... ich möchte gerne so eine Parade sehen! Echt gerne!" bettelte Marei Baldemar an. "Bei dem Opfer bin ich dann auch gaaannnanz still!" versprach sie mit treuherzigem Blick. Irgendwo schlug jemand eine Glocke an. Die Köchin hatte ihr erklärt, was das bedeuten sollte: die Küche nahm ihre Arbeit für das nächste Mahl des Herrn und seine Frau auf. "Och menno mensch... ich muß vor dem zweiten Glockenschlag in der Küche zurück sein. Danke für die Führung, Licinus. Bis bald mal wieder, ja?!?" Ein klein wenig hatte sie es jetzt eilig und zudem keine Lust von der Köchin für zu spät kommen ausgeschimpft zu werden.
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Marei hielt sich seit der Abreise und während der Reise nahe bei Frija auf. Sie zählte die Reisetage und bemühte sich die dunklen Wälder zu ignorieren. Es waren nur Bäume, die Schatten warfen und die Sonnenstrahlen kaum durch die Äste hindurch scheinen liessen. Es gab etwas, womit das kleine Sklavenmädchen sich beschäftigen konnte, nämlich ihre Puppe Nina. Die sie an Cimon und seine dunkle Haut errinnerten, an seine tollen Geschichten. Wenn sie schlafen sollte und die Dunkelheit sie umfing, spann Marei in Gedanken die Geschichten mit den bekannten Figuren weiter. Die erfundenen Geschichten halfen ihr einzuschlafen. Und nicht an jenes Dunkel zu denken, welches sie umfangen hatte als sie... Nein, nicht daran denken!
Auf dem Landgut angekommen bemühte sich Marei einmal mehr sich nahe bei Frija aufzuhalten, doch genau das wurde ihr ziemlich schwer gemacht. Denn die Herrin bekam ihr Kind. Marei wartete mit Nina im Arm neben dem Türrahmen der Türe auf dem Hosenboden hockend. Immer wenn Frija rauskam oder eintrat, sah Marei sie an, darauf hoffend, dass die Ersatzmutter Zeit für sie hatte. Es war eine ziemlich lange Zeitspanne in welcher Frija keine Zeit hatte. Müde von der Reise schlief Marei immer wieder auf der Stelle ein und schreckte hoch, wenn Septima wieder zu schreien anfing. Auf die Idee sich an Baldemar zu wenden kam Marei gar nicht. Frijas Ehemann hatte eine wichtige Stelle in der Sklavenschaft inne und wenn er eben diese erfüllte, durfte sie ihn nicht stören. Wollte ihn auch gar nicht stören.
Ein lautes Rumms und zerberstendes Geschirr weckten sie auf. Verschlafen blinzelnd, sie musste schon wieder eingenickt sein, stellte Marei fest, dass die Tür verschwunden war. Dass das Schreien aufgehört hatte. Baldemar war nicht mehr vor der Türe. Die Tür war immer noch verschwunden, wo war sie hin? Marei blickte ins Zimmer, entdeckte ihren Ersatzvater nahe bei Septimas Bett stehend. Frija stand nahe bei ihrem Mann. Die Herrin hielt ein Bündel im Arm. Daneben saß Blümchen Flora. Marei lächelte über den Spitznamen und rappelte sich auf, um sogleich das Zimmer zu betreten und direkt zu Frija zu laufen. "Mama!" rief sie halblaut aus. "Ist alles gut?" Frija sprach. Flora sprach. Marei drehte sich zur Herrin um, blickte Septima forschend an. Zaghaft trat sie näher und entdeckte das winzige Gesicht. "Ohh.. ein Kind! Guck, Papa, das Gesicht ist noch kleiner als Ninas!" stellte Marei staunend fest und zeigte allen Puppe Nina zum Vergleich vor.
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"Wann sind denn Festtage? Was ist eine Parade?" fragte Marei mit großen Augen udn schielte zu Baldemar rauf. Ob er sie in die Stadt mitnahm, wenn sie nicht daran dachte ihn zu fragen oder zu errinnern, dass sie so etwas Aufregendes unbedingt sehen wollte?
Licinus wies den Soldaten in seine Schranken. Marei verschränkte die Arme und streckte dem zusammengestauchten Soldaten in aller Heimlichkeit hinter den Rücken ihrer beiden Begleiter die Zunge raus. "Siehste..." brummelte sie zufrieden und sah enttäuscht drein, als Licinus meinte, dass der Soldat doch noch recht hatte. Ein kleines Mädchen sein, schön und gut, aber nicht kräftig genug sein? "Vielleicht werde ich noch kräftig." Nur wie? Mit ganz viel ekliges Grünzeug essen? Ihr Papa regte sich auch auf.
Ihre Laune sank merklich, als eine weitere Ermahnung folgte. Was denn? Nicht vor und über ihrem Vater angeben dürfen? "Na gut, dann eben nicht." fügte sie sich den Worten ihres Bekannten und zog den Kopf ein. Baldemars Blick erwiderte sie mit leisen Worten. "Ich möchte noch ein bisschen gucken gehen, Papa." Mit dem Fuß trat sie einen Stein beiseite, ging brav an Baldemars Seite weiter, um Licinus weiterhin bei seinem Rundgang zu begleiten. Es war für sie immer noch ziemlich aufregend hier am Übungsplatz zu sein.
Sim-Off: Farben editiert
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Zu Deinem Geburtstag ein kurzes Gedicht. Du bist ein Jahr älter - ich bin's noch nicht!
Alles Gute zum neuen Lebensjahr wünscht dir Marei! -
"Und ob ich Ursus fragen werde.. natürlich nur dann wenn er Zeit für mich hat!" erwiderte Marei prompt und nahm es sich fest vor. Marei schielte zu Baldemar hinauf. Was denn? Ihr Bekannter hatte keine Strafe bekommen, weil er nichts sondern alles zu erledigende später erledigt hatte? Das war was ganz neues für ihre Ohren! Ob sie das auch mal ausprobieren sollte? Einfach zu sagen, sie sei noch nicht dazu gekommen und es lieber später machen wollte? Bisher musste immer alles 'huschhuschhusch' erledigt werden! Ihr selbst ausgesuchter Vater teilte immer wieder zärtliche Zuwendungen aus und sie nahm sie gerne an, indem sie seine große Hand drückte oder verschmitzt mit einem Auge zwinkernd zurück lächelte. Wie sonst erwiderte man die Liebe eines Vaters? Sie hatte keine Ahnung und probierte aus was ihr einfiel und als angemessen erschien.
Mit großen Augen hörte sie Licinus zu. "Du, ich weiss noch gar nicht wie laut eine legio marschiert. Nimmst du mich dann mit? Oder nimm die blöde Köchin mit! Dann lernt die, wie laut sie schreien müsste, um alle Soldatenmänner zum Essen kochen anzutreiben. Warum wird der Soldat kein Krieger, Papa? Kann ich dieses Stechen selber ausprobieren?" Ihr fragender Blick wanderte von Baldemar und Lincinus hin und her. Ein kleines Holz stechendes Mädchen auf einem Übungsfeld wäre sicherlich ein sehr ungewöhnlicher Anblick für die übrigen anwesenden Soldaten und riss sie aus dem alltäglichen Einerlei heraus. Einer der Männer aus der trainierenden Soldatentruppe lachte nach ihren Worten und zeigte mit dem Finger auf sie. "Du bist ein Mädchen! Kleine Mädchen können nicht kämpfen!".Marei streckte ihm die Zunge raus. "Und ob ich kämpfen kann, mein Papa hier ist Marser und Krieger zugleich! Nimm dich besser vor ihm in acht!" Ein bisschen prahlen und angeben musste sein und einen Arm in die Taille stemmen auch sowie ein bisschen vor ihrem Vater stehen.
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Sie verharrte nicht lange bei Baldemar, denn sie wurde von einem weiteren Paar Arme umarmt. "Mama!! Ach... Mama...!" seufzte Marei schluchzend, während wie wieder einmal von einem Tränenausbruch überrollt wurde. Als ob die Tränen sie und ihr Inneres wieder rein waschen wollten! Mit tiefen Atemzügen nahm sie den vertrauten Geruch von Frijas hellen Haaren wahr und schmiegte sich eng an die Frau, die von Marsern abstammte. Mit heftigem Nicken beantwortete sie Frijas Worte. "Ja, ihr seid wieder da.. das ist so schön! Ich habe Euch vermisst!" Das kleine Mädchen sah Frija ins Gesicht und bemerkte, dass dieser Tränen in den Augen standen. Mareis schlechtes Gewissen wurde größer und schwerer. Och menno.. hätte sie sich doch lieber die noch nicht erforschten Räume des praetoriums angesehen anstatt sich draußen auf zu erkundenden Wegen zu begeben. Hätte, können, sollen; Gedanken, die nach dem Erlebtem zu spät kamen.
Septimas Stimme mischte sich in die freudigen-tränennassen Minuten des Wiedersehens mit ihren Eltern ein. Momentelang zog Marei die Nase kraus und öffnete den Mund, um sich dem Wunsch ihrer Herrin zu verweigern. Widerwillig presste sie die Lippen zusammen, als Baldemar sagte, dass sie gehen sollte. Marei wischte mit den Ärmeln über ihr Gesicht, darauf hoffend, dass es keine Tränenspuren mehr zeigte und pustete die Stirnhaare nach oben weg. Sie brauchte noch ein paar Atemzüge, bis sie endlich bereit war, sich zu Septima zu begeben. Als sie endlich vor ihr stand, hatte Marei das Gefühl schnellstmöglich zu ihren Eltern zurück zu müssen.... aber sie hielt dem stand, denn Septima war außerdem die Herrin von.. dem Mann. "Hier bin ich, Herrin. Mir war langweilig, ich wollte spielen gehen." Letzteres rutschte ihr über die Lippen und enthüllte den Grund ihres Aufenthaltes außerhalb dieser Mauern.
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Ihr Blick wanderte durch die Sklavengemeinschaft und erhaschte das Lächeln von Cimon, welches sie mit aufsteigenden Tränen in den Augen quittierte. Auch Cimon war wieder da! Wusste er es schon? Was passiert war? Au Backe, sie hatte sich nicht mehr um die beiden Kater gekümmert. Marei bekam sofort ein schlechtes Gewissen, weil sie sich viel mehr um sich selbst gekümmert hatte als um acht winzige Pfoten, die keine schlimmen Erlebnisse auf ihren Schultern zu tragen hatten.
Marei zuckte regelrecht zusammen, als ein Paar Hände auf ihren Schultern landeten, doch ein schneller Blick nach quer hinten oben reichte, um den Fluchtreflex mit einem Schwall purer Erleichterung auszulöschen. Baldemar stand bei ihr, er war wieder da und Frija wohl auch! "Papa...!!!" rief Marei aus, drehte sich und umarmte seine Taille so weit es ihre kurzen Arme es eben schafften. Fest presste sie ihr Gesicht in seine vertraut riechende Kleidung. Heftig bebende Schultern verrieten dem Germanen, dass Marei wieder weinte! Mann o mann... das war so schön, dass Baldemar und seine Frau wieder da waren! Unbewusst klammerte sie ihre Hände in seine Kleidung und wünschte sich von ihm auf seine starken Arme genommen zu werden, auch wenn sie schon sehr viel größer als ein Kleinkind war. "Du bist wieder da!... Ich.. es... war... der Mann.." flüsterte Marei stockend, noch nicht das Erlebte aussprechen könnend. Was hinter ihrem Rücken geschah bekam das kleine Sklavenmädchen vorerst nicht mit. Sie wollte einfach nur bei Baldemar sein. Die Herrin war vorerst unwichtig.. für den Moment.
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Mit fahrigen Händen strich sie eine unsichtbare Falte aus der wadenlangen Tunika, die die grünen und blauen Flecken entlang der Beine verdeckte. Es war für das kleine Mädchen eine ziemlich furchtbare Erfahrung gewesen, gefesselt und geknebelt in der Kiste zu liegen sowie nicht zu wissen, wie es mit ihr und Lux weitergehen würde. Die Rettung hatte sie nicht bekommen, da sie sich längst in eine Ohnmacht geflüchtet war, um nicht noch mehr von Lux Übergriffen mit bekommen.
Erst im Schlafraum der Frauen war sie wieder aufgewacht und sich sogleich in die hinterste Ecke ihres Schlaflagers zurück gezogen. Wenn man Essen oder Getränke brachte, hatte sie immer den Kopf geschüttelt zum Zeichen, dass sie nichts davon zu sich nehmen wollte. Quälendes Magenknurren und trockene Kehle hatten es inzwischen geschafft, dass sie Nahrung verzehrte.
Mit verweinten, verquollenen Augen betrat Marei das atrium und wurde sogleich angewiesen, sich in die erste Reihe der Sklavengruppe zu stellen. Ihre grünen Augen streiften den Blick von der zurück gekehrten Herrin. Ihr trauriges Herz hüpfte ein ganz kleines bisschen hoch, denn das die Herrin wieder da war bedeutete ja, dass Baldemar und Frija auch zurück sein mussten. Marei merkte, dass ihre Kehle schon wieder dick wurde und blinzelte die aufsteigenden Tränen nieder.
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Lux (NPC-Sklave)
Seine Bewusstlosigkeit dauerte nicht lange. Er kam zu Bewusstsein, als der Offizier ihn drängte aufzustehen und sich hopplahopp zu bewegen. Mit unverständlichem Gebrummel befolgte er die Anweisungen und versuchte irgendetwas zu sagen, doch es war unmöglich. Sein Gesicht verzerrt sich vor Schmerz asbald er Männern, die die Befehle des Offiziers ohne wenn und aber ausführten, übergeben wurde. Immer noch glaube Lux daran, dass er 'nur' ausgepeitscht werden würde. Unsanft wurde er mitgezogen in die dunkelsten Bereiche der Kerker und blickte wenig später durch Gitterstäbe, die seinen Raum beschränkten.
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"Fang mich doch..." schallte des öfteren Mareis fröhliche Stimme über den Hof, während sie sich bemühte Baldemars großen Händen zu entkommen. Zum Schluß wurde sie doch noch eingefangen und Richtung Küche manövriert. Ein Blick zurück über die Schulter verriet dem Mädchen, dass Ursus und Septima immer noch auf dem Hof waren. Sie standen ganz eng zusammen. Marei lächelte. Hmmhmmhm, ob sie ein Abbild der Verliebten mit ihren Mosaiksteinen legen konnte? Das würde sie ausprobieren, wenn sie wieder spielen gehen durfte. "Meinst du, Frija hat nachher Zeit übrig? Ich möchte sie was fragen.. weisst du, wo sie ist, Papa?." plapperte Marei drauflos, während sie nach drinnen ging. Nichts ahnend, dass sie wieder einmal von Lux beobachtet wurde. Von jenem einfachen Sklaven des Hauses, der rein 'zufällig' Baldemars Weg kreuzte und im nächsten Gang verschwand.
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Toll, Baldemar erlaubte, dass sie mitgehen würden. Diesmal aber hochoffiziell und nicht heimlich. Licinus Miene war herrlich anzusehen.. aber der Mann hatte recht. Man musste sich anziehen, wenn man aufstand und nach draussen gehen wollte. "Ist gut.. jetzt verstehe ich.. aber wenn sie nicht zum Ausrüstung anlegen können, weil die anderen schnelelr sind.. können die dann auch ohne alles kämpfen? Also nackig?" Der Offizier wies sie auf ein Detail der Vierbeiner hin, welches sie nicht bedacht hatte und musste lachen. "Pferde mit Federrnn... hihihihi.... dann wären das.. äh.. Hühnerpferde..." Ein kustiges Bild. Sie prustete immer noch, als Baldemar sie von seinen Schultern hob und nach kurzem 'Rundflug' wieder auf ihre Füße stellte.
Verschmitzt grinsend zu Baldemar aufschauend schob sie ihre Hand in die seine und ging an seiner Seite mit. "Aha... hast du Strafe bekommen, weil du wegen mir nichts angeschaut hast?" Das war wichtig, denn Cimon sagte immer wieder, dass sie niemanden von der Arbeit abnhalten durfte. Beim lautstarken Geschrei des Ausbilders zuckte sie zusammen. "Boah.. ist der laut! " benerkte sie anerkennend. Mit großen Augen sah sie den angeschrieenen Probaten an und wartete ab, ob dieser nun machen würde, was verlangt würde. "Papa, weisst du, dass ich weiss, dass Bienen stechen können?!? Das ist mir neu, dass Soldaten Holz stechen können..."
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Lux (NPC-Sklave)
Lux stöhnte auf, als der Stoß ihn traf. Instinktiv wollte er nach seinem Arm greifen und ihn umklammern. Aber das war nicht möglich, da der Offizier ihn bedrängte, ach was.. bedrohte. Er spürte den Schmerz und versuchte es unter einem höhnischen Grinsen zu verbergen. In Sekundenschnelle überlegte er, dass vom kleinen Mädchen bekommen hatte was er wollte und dies aufgeben konnte, da er entdeckt worden war. Lux vergaß, dass er ein einfacher Sklave war und glaubte, dass lediglich Peitschenhiebe ihn erwarten würden. "Siehst du ihn.. den mit Schaffell bespannten Holzrahmen? Die Truhe mit den Löchern an der Oberseite?" ächzte er und wand sich vergeblich noch einmal, um freizukommen. Der Offizier aber war größer und stärker und schwerer als er. Widerwillig liess er sich an einem Balken festbinden. "Nein, zu kalt.. absolut zu kalt.. ja.. jetzt wirds wärmer.. uhh.. nöch wärmer... beinahe heiss... ganz heiss." Während dem Sprechen immer noch höhnisch grinsend sah er mit an, wie die Truhen bewegt wurden und aus einer von ihnen sein jüngstes Opfer entnommen wurde. Mehr bekam er nicht mit, da ein heftiger Schlag an seinen Kiefer ihn bewusstlos werden liess. Ein Glück für ihn, mit gebrochenem Kiefer würde er nichts mehr sagen können, um den Offizier noch mehr reizen zu können.
Marei
Die junge Sklavin merkte, in der Ohnmacht gefangen, nichts von ihrer glücklichen Rettung. Ein schwacher Atem zeigte, dass sie noch am Leben war. Ihr Gesicht war verschmiert von Rotz und Tränen, die Beine übersät mit blauen Flecken. Die kleinen Hände aber waren zu Fäusten geballt..