Beiträge von Marei

    Nina schien die Geschichte gefallen zu haben. Die Puppe hatte sich kein einziges Mal gerührt und ihrer Stimme aufmerksam gelauscht. Da kam echter Besuch in 'ihren' Raum hinein.


    Marei drehte sich zu Cimon um und suchte seinen freundlichen Blick. Ihr dunkler Freund hockte sich zu ihr runter, so musste sie nicht zu ihm aufsehen. "Schildkröte Herkula feiert ein Fest, ihren Namenstag. Sie hat Besuch von vier Gästen bekommen. Es sind ihre Freunde Nashorn, Löwe, Elefant und Maus. Maus Aulus hat das richtige Geschenk mitgebracht und sie freut sich sehr über den grasgrünen Salatkopf. Jetzt weiss Herkula gar nicht, wie sie sich bei Aulus bedanken soll und überlegt gerade. Soll sie ihn zu einem Becher Wein einladen? Oder eine Geschichte erzählen? Vielleicht möchte Aulus Brot mit Butter und Honig geschmiert haben?" plapperte Marei erzählend drauflos.


    Das Sklavenmädchen hockte im Schneidersitz vor Cimon. "Was meinst du, was sie ihm zum Dank zurück geben soll?!? Sie ist eine Schildkröte. Er ist eine Maus." Sie blickte nachdenklich die winzigen Puppen an, die sich verlegen gegenübersaßen und die vorhin erwähnten Figuren darstellten. "Sie haben beide graue Augen.. so grau wie die Kieselsteine im Garten."

    Man nennt alae auch Flügel beziehungsweise Seitenflügel des Atriums. Meist sind diese Seitenräume zum atrium hin offen oder mit einem schlichten Vorhang verdeckt. In solchen Räumen lagerten die Sklaven Gebrauchsgegenstände und Werkzeug. Eine Ecke eines solchen Raumes hatte Marei zugewiesen bekommen, wo sie spielen konnte ohne jemanden zu stören. "Ihr" Raum wurde mit einem beigen Vorhang verdeckt und beherbergte Gartenwerkzeuge, die in einer Reihe an der gegenüberliegenden Wand lehnten. Irgendwer hatte gefährliche und spitze Gegenstände in einer Truhe eingeschlossen.


    Leise murmelnd hockte sie auf einem ausgefransten gelben Teppich und zeigte Puppe Nina die einzelnen Gegenstände die Ursus Geschenk beherbergte. Das schlichte Holzkästchen musste man ganz vorsichtig öffnen, allerdings hatte es in sich. Denn wenn man es öffnete und die Seiten abklappte, dann entstand eine winzige Wohnung bestehend aus einem Cubiculum, einem Atrium und einem Triclinium. Zwei winzige Püppchen gehörten dazu, die sogar kleine Kleidchen trugen. Es gab ein paar Einrichtungsgegenstände: Ein Bett, zwei Sesselchen mit einem Tischchen, kleine Topfpflanzen, Decken und Kissen, Teller und Becher und vieles mehr. Alles winzig klein.


    Marei setzte Nina neben sich ab und erfand ganz spontan eine Geschichte:


    Schildkröte Herkula feiert, freut sich auf ihre Gäste, die Geschenke und gute Laune. Sie hat Geburtstag und hofft darauf, dass ihre Geburtstagsgäste ihren größten Herzenswunsch erfüllen: einen großen Kopf frischen Salat. Doch niemand ihrer Gäste denkt über eigene Bedürfnisse und Glücksmomente hinaus und so bekommt die Schildkröte Geschenke, mit denen sie nichts anfangen kann. Ein kornreiches Sandbad vom Nashorn, blutiges Fleisch vom Löwen, einen Eimer kaltes Wasser vom Elefanten. Die Schildkröte wird immer trauriger, denn niemand erfüllt ihren Herzenswunsch! Doch dann erscheint das Mäuschen Aulus! Und was hat es wohl als Geschenk mitgebracht? Der Tag geht zur Neige und Schildkröte ist glücklich. "Und so feierte sie mit ihren Freunden ihren großen Tag bis in den Abend hinein." beschloß Marei die erfundene Geschichte.


    Sim-Off:

    Jeder ist eingeladen!

    "Wieso muss es anstrengend und schwierig sein?!? Niki sagt immer 'Basta', wenn sie entschieden hat, was es den Tag über zu Essen geben soll. Ab dann darf ihr keiner mehr widersprechen. Auch Brix darf man nicht widersprechen, wenn er entschieden hat, wer was wann wo tun soll. Manhcmal sieht er es aber ein, wenn ich etwas nicht erledigen kann, weil ich dem nicht gewachsen bin. Ich weiss gar nicht was er damit meint.. vielleicht weil ich noch so arg klein bin?" plapperte Marei über auftauchende Fragen und über ihre Erfahrungen.


    "Ja, sie kümmert sich gut um mich. Ich darf ihre Farben tragen... ich mag rot und gelb, Und ich wohne unter einem stabilen Dach und habe genug zu Essen. Dazu habe ich noch Cimon und Caelyn und Charis und Phraates gefunden und Katze Saba kennengelernt." Sie wunderte sich über Narcissas offene Verwunderung. "Nein, ich war niemals außerhalb Roms. Oh doch doch doch... einmal war ich außerhalb. Da hat mich die Herrin in ihrer Sänfte mitgenommen, weil ich nicht reiten kann." Oh jemine.. sie konnte vieles nicht, fiel Marei auf und sah Narcissa bewundernd an. Wie lange würde es dauern bis sie 'groß' war? Das Sklavenmädchen freute sich über das Ausflugsangebot, hob Puppe Nina auf die Füße, liess sie frühlich über ihren Schoß tanzen. "Ja.. ich komme gerne mit, aber ich und Reiten?!? Die Pferde im Stall sind schrecklich groß." Marei liess mit betretenem Blick von den inzwischen sauberen Fußnägeln ab. "Ich habe kein Zimmer, ich habe ein Bett und eine Truhe." Marei nickte. "Ich möchte gerne etwas hören, bitte. Sind es Geschichten?"

    Nina trohnte nicht mehr hoch oben auf dem Karren, saß mit dem Rücken an eine Karrenrad gelehnt auf dem Marmorboden und sah der eifrigen Puppenmutter stumm zu. Marei erhaschte einen Blick auf den Besucher, bemerkte, wie er sie ansah und grinste. Was guckte der nur so zu ihr? Weil sie sich so weit bückte bis ihr Po in die Luft ragte?! Am liebsten hätte sie ihm eine lange Nase gedreht. Doch noch waren die Zwillinge anwesend. Deshalb unterliess Marei diese veralbernde Geste und legte das nächste grün gebändelte Tuch in die Kiste mit dem grünen Punkt.


    Die fliessende Unterhaltung der drei Erwachsenen schien verstummt zu sein udn doch wurde ein Wort erwähnt, welches des kleine Sklavenmächen hellhörig machte. Wirbelwind? Wer hatte ihren Spitznahmen geklaut? Hatte der dunkle Löwe ihn weiter verraten. Misstrauisch blickte Marei einige Momente lang die Runde mit überraschtem Blick an. Da sprach eine freundliche Frauenstimme sie an. Es war Narcissa... der Zwilling aus dem Garten. "Ehm, ja, etwas Hilfe könnte ich gebrauchen, domina Narcissa, wenn ich sie von Euch annehmen darf." nahm Marei das Angebot an, pustete die Stirnhaare hoch, die ihr strähnchenweise in die Augen fielen.


    "Ihr seid freundlich, Herrin." fügte sie nach einem Blick zu Lysandra hinzu. Marei trat zur Seite und hob das nächste Laken aus dem zweirädrigen Karren heraus. Sie gab es Narcissa, gab ihr mit einem deutenden Nicken zu verstehen, wer außerdem noch anwesend war. "Nina möchte noch mal in die exedra gehen." flüsterte Marei ganz leise, hoffte Flora und den Besucher nicht zu.stören. Hoffentlich guckte de rjetzt nicht noch öfter rüber. "Sie weiss jetzt, wo Marmor zu finden ist... wir stehen gerade drauf. Dieser hier ist weiß.. wie Wolken am blauen Himmel."

    Charis traf marei bei Köchin Niki in der Küche an. Dort lehrte die Köchin Marei gerade, wie sie Celerinas kostbare Gläser und wertvolles Geschirr zu spülen hatte ohne das etwas zu Schaden ging. Köchin Niki entliess Marei mit einem Nicken und machte sich daran den Rest abzuspülen.


    Mit verwunderter Miene trottete sie neben Charis her und steckte die vom Abspülen verquollenen Hände in die Taschen ihres Kittels für Küchenarbeiten, welches sie über der Tunika trug. Ach herrjeh.. dieses sollte sie lieber überm Kopf ziehen bevor sie sich den Männern und Frauen zeigte. Eilig zog Marei den Kittel überm Kopf und verstaute ihn über ihren Arm hängend.


    Sie pustete die aufgewirbelten Stirnhaare zurecht und fand sich bald vor versammelter Gesellschaft wieder. Ihre Herrin, die Zwillinge, Ursus und seine Frau sowie weitere Männer waren anwesend. Den Hausherrn Corvinus kannte sie immer noch nicht persönlich, hielt ihn für einen Gast, der ausnahmsweise bei der ersten Mahlzeit des Tages dabei sein durfte.


    Mit leicht gesenktem Kopf ging sie an allen, die sie passierte, vorbei und kam neben ihrer Herrin zu stehen. So.. nun war sie hier. Was Celerina von ihr wollte ahnte Marei nicht. Fest verschränkte sie die verquollenen Hände im Rücken ineinander und wartete geduldig bis man ihrer Anwesenheit gewahr wurde. Sachte baumelte der Kittel in ihrem Rücken hin und her.

    "Ahaa.. achsoo... das ist nichts zum anfassen. Er tut besprechen und entscheiden? Vielleicht ist er deshalb so sill wie ein Geist wenn er heimkommt. Vielleicht weil er dann seine Stimme nicht mehr hören kann und seine Ohren Ruhe brauchen?" erwiderte Marei mit aufmerksamen Blick.


    "Stimmt, domina Narcissa. Ich habe gehört, dass Soldaten viele viele Münzen bekommen, wenn sie gut dienen so wie ich meiner Herrin. Aber die bekommen die Münzen nur deshalb, weil sie Ausrüstung und anderes brauchen.. richtig? Ich bekomme keine Münzen, weil domina Celerina alles nötige für mich besorgt und bezahlt." Nun, ihre Freiheit hatte sie nicht, aber sie kannte es von klein auf nicht anders. Es reichte, ein stabiles Dach überm Kopf, genug zu Essen sowie schöne Kleidung tragen zu dürfen und Aufgaben zu erledigen, weil die hier lebenden größtenteils netten Menschen es von ihr verlangten. "Mhm.. diese Dinger muss man zusammen reinstecken, gemeinsam hin und her bewegen und dann mitsamt allem wieder rausziehen." Man konnte das Bildchen auch für das Beisammensein von zwei Geschlechtern bezeichnen, aber das wusste Marei (noch) nicht. Kinder waren einfach da!


    "Außerhalb von Rom sein? Wie stellst du dir das vor? Ich komme nicht einmal an die Stadttore heran, weil die vielen Leute mich wieder zurückscheuchen oder zurückpfeifen. Ich bin ein kleines Mädchen. Ältere Mädchen und Jungen dürfen viel eher durchziehen." Marei nickte über die Erklärung zum Marmor und beschloß nochmals die Augen offenzuhalten, um diesen Gestein wirklich zu entdecken. "Alle Böden in diesen Farben sind aus Marmor? Ich finde, das ist ein ziemlich kalter Stein. Deshalb braucht man Schuhe, um nicht anzufrieren wie die Enten im zugefrorenen Fluß Tiber. Ich mag es wärmer." Langsam zog Marei ihre Puppe zurück, setzte sie an ihre Seite. Marei wackelte abermals mit den Zehen und fummelte unverzagt ein hängengebliebenes Stückchen Erde aus dem linken großen Zehennagel. "Wolltest du nicht lesen? Ich kann gut zuhören..."

    Marei zog einen kleineren Karren an einer geflochtenen Leine hinter sich her. Köchin Niki schien endlich gemerkt zu haben, dass sie vieles nicht sehr lange auf den Armen tragen konnte. Sie hatte mit Brix gesprochen. Dann war plötzlich dieser Karren da.


    Leise rumpelte der zweirädigrige Karren hinter ihr her. Ein Weilchen noch war es seltsam etwas hinter sich herzuziehen anstatt wie gewohnt auf den Armen zu tragen.. aber mit jedem gegangenen Schritt wurde es immer einfacher. Im Karren lagen von einem Tuch geschützt frisch gewaschene Tischwäsche und weitere Tücher. Diese sollte sie ins atrium bringen, wo Truhen standen. In diese gehörten die Tücher rein gelegt.. ach was, rein sortiert. bestimmt freuten die Tücher sich schon auf die Ruhe in den Truhen. Hach, das reimte sich! Lächelnd bewegte sich Marei ins atrium hinein, nahm die Zwillinge und den männlichen Besuch wahr. Auwei.. ab sofort musste sie doppelt so leise sein! Hoffentlich störte der rumpelnde Karren die Unterhaltung nicht!


    Ein Begrüßungsblick streifte die Sklavin Lysandra. Das kleine Sklavenmädchen kniete vor den Truhen nieder und hob mit zusammengebissenen Zähnen den schweren Truhendeckel an und hoch. Puh.. das wäre geschafft. Jetzt musste sie die Tücher hinein legen.. die mit grünem Bändel gehörten in die grün markierte Truhe. So hatte Brix es ihr gesagt. Nun, sie warf einen prüfenden Blick den Zwillingen zu, bedachte auch diese mit einem fröhlichen Lächeln und machte sich an die zu erledigende Arbeit. Huch! Diese Truhe mit dem grünen Punkt war beinahe leer. Um so mehr musste Marei sich in diese hinein bücken, um die Tücher ohne Knicke und Falten sauber hinzulegen.

    Der Weg war nicht weit. "So, da sind wir. Ich habe heute noch nicht bei ihr vorbeigeschaut. Und deshalb weiss ich gar nicht, ob sie da ist oder nicht. Ob sie wach ist oder schläft. Ihre Sklavin heisst übrigens Charis." entschuldigte Marei sich nebenbei leise sprechend bei den netten Blümchen.


    Gemächlich klopfte Marei an die Tür und hielt den Blick auf den unteren Türrahmen gerichtet. Vielleicht kam Katze Saba zuerst an die Tür? Oder gar Celerinas Sklavin Charis? Ob sie die freiheits liebende Katze noch erwähnen sollte? Vielleicht mochten die beiden gar keine Katzen?! Oder mussten sie sogar niesen?


    "Hier ist Marei.. die Blumen sind da! Ach nein! Aurelia Flora und Narcissa sind es und möchten domina gerne kennenlernen." Mit bettelndem Blick sah sie die jüngeren Frauen abermals entschuldigend an und fragte sich einmal mehr, wo ihr Kopf nur hin war! Sie war aber auch so ein Schussel, schimpfte sie sich selber im Stillen aus und wartete geduldig darauf, dass sie die Tür aufmachen und aufhalten durfte! Daß sie Celerina gehörte, wussten die beiden Frauen schon... von Ursus.


    Sim-Off:

    Link von der 'exedra' kommend eingefügt

    Das eine Mädchen hatte sie gehört. Kurz hielt sie den Atem an, machte sich auf ein kleineres Donnerwetter gefasst, aber es passierte nichts.


    Dafür ein Zwinkerchen da.. ein Zwinkerchen hier. Marei wusste kaum, wem sie zuerst antworten sollte und entschied sich lieber dafür beiden Zwinkernden unschuldig dreinschauend anzulächeln. Aber kaum, das sie sich fürs Lächeln entschieden hatte, wurde sie direkt angesprochen."Ähja... ja, das mach ich gerne, dominus. Nur über das Gute sprechen darf ich." antwortete sie eilig, trat wenige Schritte näher an die Zusammensitzenden heran. Fest glaubend, dass sie dies nun tun durfte, da sie erwähnt worden war.


    Stimmt, jetzt fiel es ihr wie ein Schuppen vor die Augen. Narcissa kannte sie schon! Oh, wo war sie mit ihrem Kopf? Marei nickte dominus Ursus bestätigend zu und antwortete Aurelia Flora. "In Ordnung! Ich führe euch rüber." Sie verabschiedete sich mit einem stummen Nicken vom männlichen Frühstücker und hielt die Tür auf. Dann erst ging sie den jungen Frauen voraus, kramte den Weg zu ihrer Herrin aus dem Gedächtnis heraus. "Von hier aus einmal rechts sowie links abbiegen und dann geradeaus bis zur Sackgasse." erklärte sie fröhlich. "Bis es nicht mehr weitergeht..."


    Sim-Off:

    Link zu Celerinas Zimmer eingefügt

    "Dinge.. zum anfassen?" fragte sie vorsichtig nach und schaute noch ratloser drein, wie die Ältere den Staat und die Regeln erwähnte. "Zum Entscheiden? Worüber muss er denn entscheiden?" wagte sie einen neuen Anlauf zum besser verstehen, was diese politischen Dinge waren. "Wichtig ist alles, was den Großen unter das Bett fällt und gebraucht wird.. oder eben von ihnen aufgegessen werden möchte.. wie Nüsse oder Trauben." versuchte sie zu erklären warum sie manchmal unter diverse Betten kroch. "Manchmal mach ich unten noch sauber mit Besen und Schaufel.. diese Dinger sind ganz schön groß und schwer."


    Die Puppenmutter lächelte stolz darüber, wie ihre handgefertigte Puppe bewundert wurde. "Ja, das hat er! Ich weiss immer noch nicht von wem die hellen Haare sind. Aber das ist egal! Hauptsache, Nina frieren ihre Ohren nicht ab oder es zieht von hinten." Sie liess zu, dass Narcissa Nina berührte, rückte die Puppe sogar auf dem Schoß etwas nach vorne, damit die andere sich nicht so strecken musste.


    "Ein Mittelounkt der Welt also?! Hmmhm... und dann gibts noch mal diese Villa als Mittelpunkt, weil man von dem immer fortgeht und wieder zurückkehrt, weil es eben das eigene zu Hause ist." stellte Marei für sich fest. "Was ist Marmor? Was heisst ländlich, domina?" Als waschechtes Stadtkind kannte sie die Welt außerhalb der Mauern nicht. Woher auch? Bisher führten ihre (Fuß-)wege immer entlang steinerner Wände entlang. Selten säumte etwas grünes die Wege... vielleicht war sie auch deshalb so gerne auf dem Gartenrasen??! Das Gras kitzelte nackte Füße! Marei lächelte verschmitzt ob der Errinnerung.

    "Die Wasserpfeife ist ein komisches Wort aber nichts für kleine Mädchen? Nun gut..." ereiferte Marei sich und nickte. "Au,.. fein.. eine kuschelige Decke für mich.. bitteee..." freute sie sich und freute sich auf den hoffentlich baldigen Kauf. Doch zuerst musste der Hunger gestillt werden... auch die Erwachsenen hatten offenbar Appetit. "Ja.. das riecht gut, Phraates. Gehn wir rüber?" Misstrauisch betrachtete sie den Mann, der ihnen vom auserwählten Stand abriet und schob sich etwas näher an Charis heran. "Aber, Herr, der Markt ist doch schon das hier. So viele Stände nebeneinander bedeuten schon ein Markt." warf sie ein, blickte fragend drein. "Wenn das Fleisch so schlecht ist, können wir auch nur Butterbrote essen gehen..." Wobei ihr dieser karge mehlige Imbiß eigentlich längst zum Halse raushing. Heute musste es einfach was anderes zwischen die Zähne geben.

    "Och.. das Merken ist ganz leicht." winkte Marei leichtfertig ab und war froh, dass Narcissa nicht genauer nachfragte, wie sie dies denn schaffte. "Was sind denn poloitische Dinge?" fragte sie dafür die Ältere aus, merkte nicht, dass sie das Wort falsch ausgesprochen hatte. Marei zuckte mit den Schultern. "Du, ich weiss nicht mal, ob sie ihn mag. Sie sieht ihn wohl immer dann, wenn ich nicht dabei sein kann, weil ich zu tun habe oder draußen unterwegs bin." versuchte sie eine Erklärung zu finden, warum sie dominus Corvinus gaannnz selten, eigentlich nie sah und hörte.


    Sie lächelte verlegen, als narcissa meinte, sie würde gerne essen. "Na.. hein.. ich versteck mich nicht gern unter flachen Betten. Nachts soll es unter Betten besonders gruselig sein und ich habe keine Ahnung, in welche Geisternester ich dann reinkrieche. Das drunter kriechen mach ich wirklich nur, wenn es total wichtig ist. Und Celerina ist eine gute Herrin. auch wenn sie mich nicht oft braucht. Dann geh ich zu Cimon und guck zu..." Achja, Nina hörte auch zu, sie streichelte die blonden Haare der Puppe. "Sie heisst Nina. Nicht die Köchin.. die hat den Ball gemacht. dominus Ursus Sklave Cimon hat sie gebastelt und mir zu den Saturnalien geschenkt. Sie sieht genauso aus, wie ich sie mir wünschte, als ich meine Milch nicht bekam und deshalb krank wurde."


    Mit fröhlich-fragendem Blick sah sie Narcissa verwundert an. "Pof.. alle Leute reisen und kommen hier her.. warum bloß? Ist Rom ein wichtiger Ort? Warum seid ihr nicht mehr zu Hause? Wie war das erste Wiedersehen?" Sie kannte selber nicht so viele Menschen, die sie wiedergesehen hatte. Langsam zog Marei die nackten Füße näher heran und stellte sie auf die Sesselpolster. So war es noch gemütlicher...

    Marei blickte die Zwillinge tatsächlich ziemlich irritiert an. es war ein Wunder, das sie nicht gleich mit Fragen herausplatzte, wieso die Mädchen sich wie ein Ei dem anderen glichen. Scheu lächelnd gehorchte sie dem Wink Narcissas und bekam einen Auftrag sowie eines der duftenden Küchlein. "Ist gut. Ich eile..." Mit leuchtenden Augen und eilte Marei von dannen. Das Küchlein aß sie auf dem Weg zur Küche auf und fragte Köchin Niki nach dem gewünschten Dingen, die sie auf einem weiteren Tablett stehend in die Hande gedrückt bekam. Den Kopf schüttelnd, dass sie noch ein Tablett zu tragen hatte, machte sie sich auf den Rückweg und stiess die Tür genauso wie beim ersten Mal auf. Uuuppss.. beinahe wäre die Milch aus dem Glas geschwappt. Das Sklavenmädchen ging näher und näher an den Tisch heran, stellte das Glas in Reichweite von Narcissas Händen ab. Die Erwachsenen redeteten miteinander. Marei konnte dem hin und her springenden Themenfaden nicht so recht folgen und zog sich in den Hintergrund zurück. Zuletzt ging es um Pflanzen und Garten. Die Lösung wie die eineiigen Mädchen zu unterscheiden waren kam langsam ans Licht. Marei nickte anerkennend... und beneidete die Silberketten, die an den schlanken Mädchenarmen hängen durften. "Schick.." murmelte sie in sich hinein und hoffte leise genug zu sich gesprochen zu haben, um das Gespräch der Großen nicht erneut unterbrochen zu haben.

    Hallo zusammen!!


    Es dauert jetzt erst einmal bis zum Wochenende,
    bis ich mich wieder schreibend im IR blicken lasse.


    Bis dann, eure Marei & Tilla *in die Runde wink*


    Sabina: Ich hab dich ganz schrecklich vermisst!

    Hallo zusammen, ich muss mich krankheitsbedingt für etwa zwei bis drei Wochen vom Imperium Romanum verabschieden... vielleicht klappt es vom Internetcafe aus reinzuschauen, ich kann aber nicht versprechen, ob Beiträge folgen werden.


    Lg Marei & Tilla

    Nun konnte sie die älteren Mädchen genauer betrachten und konnte den Blick von den beiden kaum mehr losreissen. Nanu? Ein Mädchen wie das andere? Jetzt musste sie aber wirklich mit offenen Augen träumen! Marei hörte ein danke schön von dem einen Mädchen und kniff sich danach in den Arm. das war ein seltsamer Traum, sicher würde gleich nur ein Mädchen am Tisch sitzen. Aber nein, es blieben zwei Mädchen! Ziemlich verunsichert über ihre eigene Wahrnehmung lächelte sie Narcissa schüchtern an. Das andere Mädchen lächelte sie so nett an, dass Marei unweigerlich freudlich zurücklächelte. Deshalb also machte eins und eins gleich zwei und nicht drei!


    Ursus sprach sie an und ermahnte sie. Ähm, ja, klar, so rum hätte sie es machen müssen. "Salve dominus, äh..ja.. ist klar. Danke." Freundlich nickte sie den Zwillingen zu, merkte sich noch einmal, dass eins und eins zwei machte. "Salve domina Narcissa, salve domina Flora... ich bin ein Mädchen." Cimon war in Ursus Räumen und kümmerte sich um dessen Kleider. Marei sah an ihrem eigenen Kleid runter, zupfte eilig den Faden aus dem linken Ärmel ins Innere. Den Faden sollte sie schon lange abreissen, aber der war zum festhalten gedacht und für zum sich beschäftigen, wenn sie stehen und warten musste. Und jetzt? Die Küchlein hatte sie gebracht. Marei blieb abwartend in der Nähe des Tisches und der Anwesenden stehen.

    "Ja, ich versuche es weiterhin so ohne Schuhe zum Sitzen auf der Bank zu kommen." versprach sie Cimon, zog ihre krabbelnde Hand vom nächst erreichbaren Ei zurück. Denn ihr Freund belegte einen Teller mit Köstlichkeiten, die von der Feier übergeblieben waren. "Mhm, ja.. ich bleibe gerne bei dir.. und dass mein Bett auf mich wartet ist gut." stimmte sie erleichtert Cimons Worten zu. Da war jemand, der ihr sagte, was sie zu tun und lassen hatte. Nur so konnte sie lernen, wie sie auf der möglicherweise nächsten Hochzeit sich zu benehmen hatte. Müde war sie nicht mehr, dafür ziemlich hungrig. Bevor sie aber zugriff und den Mund voll machte erledigte sie das nächstliegende, nämlich die Antworten für den Gast. "Ja, sie ist fortgegangen. Das Essen wurde abgeräumt und hierher gebracht. Die Großen, also die Erwachsenen standen alle nach und nach auf, um den Raum zu verlassen. Denn der Sohn eines Flaviers soll den Fackelzug anführen. Das letzte, was ich hörte war, dass jemand rief, dass die Tochter hier bleiben soll... ablassen soll." bestätigte Marei Pheanas Frage, erzählte zugleich vom jüngsten Flavierspross. "Phaeneas, woher weisst du denn jetzt auf einmal, dass Cimon der Ältere ist?" schob sie die nächste Frage nach, musterte die Gesichter des Gastes und ihren dunklen Freundes, um deren angeblich unterschiedlichen Alters auf die Schliche zu kommen. Boah war das schwer! "Achso, ihr habt schon gegessen und getrunken, dann will ich auch mal..." Marei trank vom Saft, hielt ein Ei und ein Brot in jeweils einer Hand, biss abwechselnd etwas von beidem ab. Hatte Cimons Stimme eben so geklungen als müssten sie die gemütliche Küche verlassen? Dann sollte sie schneller kauen, um ein weiteres Ei zu verspeisen. "Ich mag Trauben und Eier... beide sind rund." Naja, sie verschätzte sich in der Form, aber oval war auch rund.

    Die Frage, wieso dominus Ursus über ihren dunklen Freund Cimon sprach, lag der kleinen Marei auf der Zunge, doch sie schaffte es nicht mit der Frage rauszuplatzen. Eher konzentrierte sie sich auf das Tragen des vollgestellten Tabletts und tapste mit langsamen Schritten näher und näher zu dem Tisch. Je näher sie herankam, schien der Tisch zu wachsen... oder schrumpfte sie? Marei versuchte einen Blick auf ihre Füße zu erhaschen. Doch das beladene Tablett war für den schnellen Blick nach unten im Weg.


    Egal.. erst einmal das Tablett abstellen und hoffen, dass die frisch gebackenen Küchlein nicht über den Rand rollten. Endlich, stand es auf dem Tisch, erleichtert wischte sie mit der Zunge die trockenen Lippen nass und sah nach ihren Füßen. Die waren genauso so groß wie immer. Hm.. sie hatte offenbar mit offenen Augen geträumt. Neidisch, dass die plaudernen Erwachsenen die Küchlein essen durften, trat Marei zurück und hoffte, dass wenigstens ein paar Krümelchen übrig blieben.


    Warum war sie kein Hund? Die bekamen doch immer etwas ab, wenn sie sich unter die Tische schmuggelten und bettelten... Ach nee, besser kein Hund sein, sonst würde sie nicht mehr mit Cimon über ihre Erlebnisse reden können. Apropos Cimon... was war mit ihm? Die Antwort war interessanter als die rumkugel.. äh.. kommende und gehende Familienmitglieder. "Wo ist Cimon hin?" fragte sie in eine Redepause der Anwesenden hinein, blickte den aurelischen Mann fragend an.

    Sie liess sich von Cimon auf die Sitzbank helfen, setzte sich neben ihn. "Eckstein ist aus einem Spiel, das kennst du ganz bestimmt nicht. och menshc.. nicht enttäuscht sein. Ich übe ohne Füße.. aber wenn es schnell gehen muss, dann geht es nicht anders." versuchte sie sich zu erklären, setzte einen freundlichtreuenentschuldigenden Blick auf. "Nein, mir hat niemand was übers Bett gesagt, daher hab ich sie dann fragen wollen, ob ich darf. Celerina hat mich nicht gehört und ist weggegangen." erzählte sie, tauschte den Blick gegen einen enttäuschten Blick ein.


    Cimon flüsterte nun, ermahnte sie ein zweites Mal, diesmal wegen dem Ei. "Du hast recht, ich hab nicht nachgedacht, ehrlich! Darf ich bitte noch ein Ei haben, Cimon? Ich habe noch nichts zu Abend gehabt." erwiderte sie und errinnerte sich Phaeanas Anwesenheit. Sie musterte ihn aus ihren grünen Augen und meinte schliesslich. "Ab jetzt musst du Cimon fragen, ob du auch etwas essen oder trinken darfst..." Während ihre Beine von der Bank baumelten, krabbelte ihre rechte Hand gaannnz langsam zur Eierplatte. Mit den Augen suchte sie sich schon mal das nächste Ei aus, wartete aber noch auf Cimons 'Ja'. "Habt ihr schon gegessen? Und was trinkt ihr?"

    Marei musste kichern.. nämlich über die Vorstellung, dass die Villa ganz Rom sein könnte. "Achwooo... das glaubst du selber nicht mehr, wenn du Rom erst einmal von oben gesehen hast. Dann kommt dir die Villa richtig klein vor." Und musste staunen. "Du hast Bruder und Schwester? Pof... ich hab keine. Und dominus Orestes habe ich kaum gesehen... zuletzt meine ich. Na.. hein..ich lerne nicht lesen. Ich soll mir lieber alles merken, dazu hab ich nämlich meinen Kopf." Marei schüttelte den Kopf.


    "Och komm.. ich glaube, den Hausherr gibts gar nicht. Den Mann hat Celerina erfunden, weil sie selber eine Hausherrin sein will. Ich hab den Mann noch nieee rumkugel.. äh.. laufen gesehen!!!" Wenn der Hausherr mitbekäme, dass sie im nahenden Aufenthaltsort etwas zerstört hätte.. was würde dann geschehen? Würde er dann für ihre Kinderaugen immer noch unsichtbar sein? Am besten Cimon ausfragen!!, nahm Marei sich vor und stieg kichernd in Narcissas Lachen ein.


    "Phraates kommt wie Cimon aus einem fernen Land und er kann in fremden Zahlen zählen und in seltsamen Worten Lieder singen. Saba ist die Katze meiner Herrin. Sie ist wunderschön... und voll schade, dass sie nicht bei mir schläft!" Das kleine Mädchen liess Kissen und Ball auf den Boden fallen, nahm Puppe Nina mit in den Sessel, in welchem sie sitzen sollte und platzierte sie auf ihrem Schoß. "Über die Geschehnisse im Haus willst du wissen. dominus Ursus hat ein schönes Zimmer und ein flaches Bett, da passe nur ich drunter, um die druntergerollenen Nüsse aufzusammeln. Cimon dient für ihn und passt auf ihn auf. domina Celerina sagt, ich darf Trauben essen soviel ich will und Charis ist ihre Sklavin. Sie frisiert Celerinas Haare und sagt, wann ich baden gehen darf." Während sie plappernd erzählte, wackelte mit den Zehen, die am Feuer allmählich warm wurden. So kalt wars doch gar nicht im Garten gewesen!?! Komisch! "Spielst du mit Bruder oder Schwester Schlagball?"