Beiträge von Iunia Serrana

    "Wie? Ja, ich denke schon." nickte Serrana, obwohl sie sich noch nie Gedanken darüber gemacht hatte, wie und wo die Sklaven dieses Hauses badeten. Ein Haus ohne eigenes Balneum schien ihr dagegen nahezu unvorstellbar, denn selbst im deutlich bescheideneren Haus ihrer Großeltern in Nola hatte es Baderäume gegeben, wenn auch natürlich nicht so großzügige wie die hier in der Casa Germanica. "Ob ich was kann? Ein Geheimnis behalten? Also wirklich..." Eigentlich wusste sie es ja mittlerweile besser, trotzdem war Serrana immer wieder aufs Neue überrascht, wie unbedarft, denn unverfroren schien sie wirklich nicht zu sein, Marei ihre Kommentare von sich gab. Und das nächste Beispiel folgte dem ersten gleich auf dem Fuße.
    "In einem Lupanar? Oh, du gütige Minerva, auf was für Gedanken kommst du denn nur, und das in deinem Alter?" Serrana schüttelte fassungslos den Kopf und bemühte sich dann um moralische Schadensbegrenzung. "Adula und Hirpina haben sich von Anfang nicht verstanden, und am Ende ist die Situation dann eskaliert. Und nein, Hirpina ist jetzt keine Lupa, sie ist auf das Landgut deiner Herrin zurückgekehrt, du weißt schon, da wo die Babys nach der Flucht aus Mantua geboren wurden." Die letzten Worte wurden vollkommen von Victorius' lautstarkem Gebrüll übertönt, und Serrana ließ sich mit einem Seufzen auf der Steinbank nieder. Es fiel ihr schwer, nicht gleich mit ins Becken zu steigen und ihre Kinder in die Arme zu nehmen, aber es war wichtig, dass auch Adula mit diesen Dingen irgendwie klar kam, was sich dank der Hilfe von Marei als gar nicht so schwierig entpuppte. Als die kleine Sklavin sich neben ihn setzte und zu singen begann, schniefte der jüngste Germanicus noch ein paar Mann, dann begann er bereits sich auf seiner Stufe im Takt des Liedes hin und her zu wiegen, und unter Wasser hätte man auch erkennen können, wie seine Füße auf und ab tappten. Seine Schwester sah sich diese Szene einige Augenblicke an, dann begannen plötzlich große Krokodilstränen ihre Wangen herunterzurollen, überraschenderweise in volllkommener Stille.

    Auch Serrana trug sich kurz mit dem Gedanken ihren Cousin zu umarmen, zögerte jedoch eine Sekunde zu lang und verpasste den richtigen Moment. Die Initiative zu übernehmen, war noch nie ihre große Stärke gewesen, und so konzentrierte sie sich lieber auf das, was Seneca zu erzählen hatte.
    "Unsinn." winkte sie lachend ab. "Wenn die Götter dir gewogen sind, dann ist das ganz allein dein Verdienst, du hast ganz offensichtlich keine priesterliche Unsterstützung dafür gebraucht. Ich bin auch sehr stolz auf das was du bislang schon alles erreicht hast. Und ja..." jetzt war es Serrana, über deren Gesicht unübersehbarer Stolz glitt, wenn auch einer der anderen Art,"...du hast einen Großcousin und eine Großcousine, die mittlerweile hervorragend laufen und auch recht gut sprechen können." Vermutlich hätte sie noch ein bisschen weitergeschwärmt, aber dann fasste Seneca plötzlich ihr eigenes schlechtes Gewissen in Worte, und Serrana schüttelte sofort energisch den Kopf. "Oh nein, bitte, Aulus, entschuldige dich nicht. Ich hätte mich genauso melden können, aber irgendwie ist es nie dazu gekommen. Möchtest du nicht mal zu uns zur Cena kommen? Dann könnten wir uns in Ruhe unterhalten und du könntest meine Kinder kennenlernen. Der kleine Quintus spielt jeden Tag stundenlang mit seinen Spielzeuglegionären, er wäre sicher sprachlos vor Glück, einen echten Praetorianer kennenlernen zu dürfen."

    "Zum Baden dürfen die Sklaven hier normalerweise auch nicht rein." sagte Serrana schnell, bevor Marei noch auf völlig falsche Gedanken kam, was die Arbeitsbedingungen der germanicischen Sklavenschaft anbelangte. "Du bist da schon eine Ausnahme, aber auch nur, weil du Victorius schon recht gut kennst und ich nicht möchte, dass dich mit deinen nassen Sachen vollkommen verkühlst, bevor du zu deiner Herrin zurückkehrst." Wie aufs Stichwort betrat in diesem Augenblick eine weitere Hausklavin das Balneum, ergriff auf einen Blick Serranas hin die durchweichten Kleider des kleinen Hausgastes und verschwand dann ebenso schnell wieder.
    "Und was Adula betrifft..." Serrana schaute zu ihrer Leibsklavin hinüber, die wie ein hoher und mittlerweile reichlich bespritzter Felsen zwischen zwei kleinen Steinen auf ihrer Stufe saß und nur mäßige Begeisterung austrahlte".....ist sie eigentlich alles andere als eine ausgebildete Badesklavin, aber da sie es für nötig gehalten hat, die Amme der Zwillinge um ein Haar in einem Waschtrog zu ertränken und wir deshalb zur Zeit keine Amme mehr haben, muss sie in der Zwischenzeit einiges von deren Aufgaben übernehmen. Aber die Kinder hängen unheimlich an ihr, daher passt es irgendwie auch." Aus dem Becken kam ein undefinierbares Brummen, doch auch wenn Adulas Gesichtsausdruck ziemlich grimmig war, so war doch auch unübersehbar, mit welcher Sorgfalt und unerwarteter Sanftheit die muskulösen Arme der Sklavin die beiden kleinen Kinderkörper auf der sicheren Stufe hielten.
    Als Marei die ersten Blasen aufsteigen ließ, begann Vina zu glucksen und strampelte auch ein wenig mit den kurzen Beinen im Wasser herum, was natürlich deutlich weniger Wirkung zeigte als bei ihrem Vorbild. Als dieses sie aufforderte, den Namen noch einmal zu wiederholen, legte die kleine Germanica voller Konzentration die Stirn in Falten und versuchte es erneut. "Maaa...lei""MAREI!" verbesserte Victorius sie sofort und triumphierend, woraufhin Vina einen beleidigten Flunsch zog, zu ihrem Bruder hinüberlangte und ihm fest an den Haaren zupfte, was ein lautes Brüllen zur Folge hatte.

    "Ein kaiserlicher Beamter, dann hat sie ihn vermutlich kennengelernt, als sie mit Archias verheiratet hat..." überlegte Serrana laut und zuckte dann mit den Schultern. "Ist ja auch egal, wenn es so ist, dann scheint er ja eine ganz gute Partie zu sein, und Axilla ist ohnehin schon lange genug Witwe. Vor allem wenn man bedenkt, wie jung sie noch ist..."
    Ein bisschen motivierter als noch vor einigen Minuten, nahm Serrana die Einladung wieder an sich und schmunzelte. "Du willst dich schick machen? Dann hab ich wirklich einen guten Grund, auf diese Hochzeit zu gehen. Allerdings muss ich mir dann auch noch Gedanken über ein passendes Kleid machen, schließlich müssen wir ja mit den anderen Gästen mithalten können. Man weiß ja nie, wer dort alles hinkommen wird..."

    "Danke, das sind wir auch." beantwortete Serrana eine Worthülse mit einer anderen und stellte erleichtert fest, wie leicht ihr diese über die Lippen gekommen war. Wirklich wohl fühlte sie sich in Axillas Gegenwart immer noch nicht, aber das Herunterbeten von nichtssagenden Floskeln half ungemein. Natürlich war es auch alles andere als mutig, sich darauf zu beschränken und erst gar nichts anderes zu versuchen, aber Serrana sagte sich selbst recht überzeugend, dass Axilla am Tage ihrer Hochzeit vermutlich noch weniger an einem Gespräch mit ihr interessiert war als sonst.
    Während nun Sedulus seine guten Wünsche an das Brautpaar loswurde, ging Serranas Blick über die Menschen in ihrer nächsten Umgebung hinweg, doch plötzlich lenkte eine Stimme sie von allem anderen ab. "Aulus, wie schön dich zu sehen." rief sie aufrichtig erfreut und wandte sich ihrem Cousin Seneca zu, den sie auch bereits seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen hatte. Es war ein schönes Gefühl, die echte Freude und Wärme aus seiner Stimme herauszuhören, weniger schön war jedoch die Erkenntnis, dass sie, Serrana, in ihrem Bemühen Axilla aus dem Weg zu gehen, sich viel zu wenig um den Kontakt mit Seneca bemüht hatte. Aber vielleicht war diese Hochzeit ja eine Möglichkeit, das wieder ein Stück weit gut zu machen.
    "Wie geht es dir Aulus? Ich hab gehört, du bist jetzt bei den Prätorianern? Es ist sicher ein Zeichen der Götterl, dass das so schnell geklappt hat..." sprudelte sie los und zuckte nur einmal kurz zusammen, als der Praefectus Urbi Sedulus lautstark begrüßte und diesem mit der Hand auf die Schulter schlug. Was für ein entsetztlich vulgärer Mensch, hoffentlich hatte er nicht vor, sich auf der Hochzeit ihrer Cousine ähnlich unmöglich aufzuführen wie seinerzeit auf ihrer eigenen, wo er mitten in das Opfer hineingeplatzt war und dann einen Streit mit Calvenas Bräutigam vom Zaun gebrochen hatte, dessen Preis letztlich Valerians Karriere bei den Praetorianern gewesen war.

    "Den Göttern sei Dank sind wir nicht zu spät." wisperte Serrana Sedulus zu, obwohl bei dem aktuell in der Casa Iunia herrschenden Trubel wohl auch keiner der Umstehenden etwas mitbekommen hätte, wenn ihre Stimme lauter gewesen wäre. Während sich die beiden in die Schlange der wartenden Gäste einreihten, blieb ihr Blick immer wieder an dem einen oder anderen bekannten Gesicht in der Menge hängen. "Sieh nur, Quintus, wieviele Vertreter des Cultus Deorum hier sind." flüsterte sie erneut, diesmal unverkennbar beeindruckt und erfreut. "Da, ein Stück vor uns ist Flavius Flaccus, und dort drüben, da steht Flavius Gracchus, der Pontifex...und...oh, schau nur, sogar Tiberius Durus ist hier..." Auf diese Weise abgelenkt verging die Wartezeit doch recht schnell, und eh sie sich versah, fand sich Serrana plötzlich vor ihrer Cousine wieder, und die alte und so wohlvertraute Befangenheit stellte sich sofort wieder ein, obwohl Serrana sich alle Mühe gab, diese hinter einem recht unsicher ausfallenden Lächeln zu verbergen. "Axilla, ich wünsche dir den Segen der Götter für diese Ehe und besonders für diesen Tag. Dir natürlich auch, Pompeius." fügte sie recht schnell an den unbekannten Mann an Axillas Seite gewandt hinzu, denn diesem entspannt gegenüber zu stehen fiel ihr deutlich leichter.

    "Ob ich hingehen möchte?" Serrana verzog unwillkürlich leicht das Gesicht und zuckte dann mit den Schultern. "Nicht wirklich, wenn ich ehrlich bin. Ich hab keine Ahnung, wer dieser Mann ist, und warum Axilla ihn heiratet. Aber ich werde trotzdem hingehen, weil ich zur Familie gehöre, und weil es so richtig ist. Das wird auch der einzige Grund sein, warum Axilla uns eingeladen hat, in dieser Hinsicht ist ihr Brief ja ziemlich eindeutig." Serrana spürte wider Willen einen kleinen Stich der Kränkung, obwohl ihr im Grunde bewusst war, dass diese Distanz zwischen Axilla und ihr nicht nur von einer sondern von beiden Seiten gleichermaßen über einen langen Zeitraum geschaffen und ausgebaut worden, ohne dass eine von ihnen etwas dagegen unternommen hätte. Derart in ihren eigenen Überlegungen vertieft, wäre Serrana um ein Haar die letzte Bemerkung ihres Mannes entgangen. "Was ist denn?"

    [Blockierte Grafik: http://i839.photobucket.com/albums/zz312/Inpa67/_323051_grandma_walton150-1.jpg]
    _____
    Pedania Iunor


    Während sie die Vitalia der Taube genauestens inspizierte und untersuchte, war der alten Priesterin keinerlei Regung anzusehen. Erst nachdem auch die letzte Kleinigkeit überprüft worden war, sah Pedania Iunor wieder die Opferherrin an und nickte zufrieden.


    "Dieses Opfertier ist makellos, ich kann keinen Fehler daran finden. Ich denke, die Göttin steht deinem Wunsch wohlwollend gegenüber, du solltest also guten Mutes sein, dass die von dir ersehnte Leidenschaft dich finden wird." Oder besser gesagt, den Ort, an dem sie der jungen Frau von größtmöglichem Nutzen würde sein können.

    Serrana ließ sich ihrem Mann gegenüber auf dem Besucherstuhl nieder und schob ihm dann das Schriftstück zu, das sie mit ins Officium gebracht hatte. "Ich wollte dich bitten, dir den dreizehnten Tag vor den Kalenden des Dezember freizuhalten, da sind wir nämlich zur Hochzeit meiner Cousine Axilla mit....." sie zog besagte Einladung noch einmal kurz zurück, um einen Blick auf den Text zu werfen"....Gaius Pompeius Imperiosus eingeladen." Der Name des Bräutigams war Serrana vollkommen unbekannt, ebenso wie der Umstand, dass Axilla wieder heiraten wollte. Nicht wirklich erstaunlich, wenn man bedachte, dass sich die beiden Frauen seit dem Tod von Axillas erstem Mann nicht mehr gesehen hatten und auch sonst keine irgendwie gearteten Kontakte pflegten. Dieser Umstand hätte natürlich auch von Serrana jederzeit beendet werden können, doch die hatte längst entdeckt, dass das gegenseitige Schweigen durchaus bequem war, weil sie unangenehme Erinnerungen und Gedanken auf diese Weise überschaubar halten und weiteren möglichen Konflikten aus dem Weg gehen konnte.

    In der Hoffnung ihren Mann nicht mitten in der Arbeit zu unterbrechen, klopfte Serrana an die Tür zu dessen Officium und betrat den Raum, nachdem Sedulus sie hineingebeten hatte.


    "Quintus, ich müsste dich kurz sprechen, hättest du ein wenig Zeit für mich übrig?"

    Ein tödlicher Unfall? Von einer Patrouille aufgegriffen? Serranas Augen wurden bei dieser Erzählung immer größer und ebenso groß war ihr Erstaunen darüber, mit welcher Ruhe die junge Germanin von Erlebnissen berichtete, die bei Serrana bereits vom Zuhören eine Gänsehaut verursachten. Um welchen Aurelier es sich bei dem Toten wohl gehandelt hatte? Sie musste unbedingt Septima danach fragen, wenn sie die Freundin das nächste mal traf.
    Weder verlobt noch verheiratet, dabei war die Duccia durchaus im passenden Alter und noch dazu attraktiv. Serranas Neugier wuchs noch um eine gehörige Portion an, aber sie riss sich mit einigem Bedauern am Riemen und nickte nur kurz. "Ja, ich weiß, was du meinst, hier in Rom ist das nicht anders. Ich danke den Göttern immer wieder von neuem, dass ich einen Ehemann finden durfte, dem wirklich etwas an mir liegt, denn das ist alles andere als selbstverständlich. Und ja, ich werde Calvena wegen der gemeinsamen Betreuung der Kinder eine Nachricht schicken, ich bin sicher, wir finden schnell einen passenden Termin." nickte sie gleich erneut, denn offenbar wollte ihre unerwartete Besucherin jetzt wieder aufbrechen.

    Es war schon ganz gut so, dass die Zwillinge in ihrem nur wenige Räume entfernten Cubiculum tief und fest schlummerten, denn ihre Mutter hätte in diesen Minuten vermutlich weder auf ein Schreien noch ein Klopfen der Dienerschaft reagiert oder die entsprechende Geräuschkulisse überhaupt wahrgenommen. Immer wieder stemmte sie sich ihrem Ehemann entgegen, gierte während sie die eine Liebkosung genoss bereits nach der nächsten ohne dabei Sedulus' Körper zu vergessen, dessen Reaktionen und besonders empfindsame Stellen sie im Verlauf der letzten Monate und Jahre fast ebenso gut kennengelernt hatte wie die eigenen.
    Serrana hatte inzwischen jegliches Zeigefühl verloren, genoss es unglaublich, sich mit aller Hingabe voll und ganz fallen zu lassen, seinen Körper mit ihrem zu umschließen und das Spiel schließlich seinem Ende entgegen zu treiben, langsam und bedächtig zuerst, dann immer schneller und intensiver, bis sich ihre Spannung schließlich in einer Welle unglaublicher Empfindungen entlud, und Serrana vollkommen ausser Atem aber so glücklich und gelöst wie schon lange nicht mehr, die Arme nach wie vor um den Leib ihres Mannes geschlungen, auf das Bett zurücksank.

    Titus Aurelius Ursus hat mich gebeten, seine momentane Abwesenheit zu entschuldigen, die ihm sehr leid tut. Er kann sich aus familiären Gründen zur Zeit nicht aktiv ins IR einbringen, hofft aber, dass er in absehbarer Zeit wieder einsteigen kann.

    Als das letzte Hindernis gefallen und Sedulus sie wieder an sich zog, stieß Serrana ein kleines zufriedenes Gurren aus, bevor sie sich, die Arme um seinen Hals und die Beine um seine Hüften geschlungen, langsam wieder auf die zerwühlten Laken zurücksinken ließ, ohne die Lippen dabei von den seinen zu lösen. Sie liebte es einfach, ihn so nah bei sich zu haben, umhüllt von dem so vertrauten Duft seiner Haut, während ihre eigene von seinen Berührungen und Küssen nahezu zu vibrieren schien.


    "Das hat mir gefehlt." murmelte sie in einem der kurzen Momente, in denen ihre Münder von einander getrennt waren, und vergrub eine Hand in seinem Haar, während die andere den Rücken entlang wanderte.

    "Oh, es gibt keinen Grund, warum ich es dir nicht erzählen sollte, allerdings ist es auch nicht wirklich spannend." entgegnete Serrana wahrheitsgemäß und fragte sich angesichts von Sontjes Bemerkung, ob man ihr ihr kurzzeitiges Unbehagen derart deutlich angesehen hatte. "Ich hab deinen Verwandten vor einigen Jahren in der Casa Decima bei einer Cena kennengelernt. Meine verstorbene Cousine Narcissa hat damals dort gewohnt, daher war ich eingeladen. Und dann sind wir uns in Mantua noch einmal über den Weg gelaufen, als Vala Tribun Laticlavius der Legio I war. Dass mein Mann und ich Gäste des Legaten Aurelius Ursus und seiner Frau waren, hab ich dir ja schon erzählt." Serrana ließ sich nun ebenfalls von der Sklavin einen Becher mit Saft reichen und schmunzelte leicht."Mag sein, dass Calvena und ihr Mann keine weitergehenden Pläne geschmiedet haben, aber noch sind sie ein junges Paar, und solche beschenkt Iuno normalerweise gern mit ihrem Segen. Kinder entstehen schneller, als man glaubt." Wovon sie selbst ein Lied singen konnte, schließlich war sie offenbar unmittelbar nach ihrer Hochzeit schwanger geworden, obwohl sie alles andere als scharf darauf gewesen war. Während sie ab und zu an ihrem Becher nippte, hörte Serrana ihrem Gast weiter zu, und auf ihrem Gesicht malten sich immer deutlicher Überraschung und Neugier ab. Ob die junge Frau vor ihr das wirklich alles ernst meinte? "Entschuldige bitte, falls diese Frage zu indiskret sein sollte...." begann sie schließlich vorsichtig "....aber das mit der Ungebundenheit und Freiheit von der du sprichst, überrascht mich doch ein wenig. Du müsstest doch in etwa in meinem Alter sein, warum bist du da nicht verheiratet oder zumindest verlobt? Nach allem was ich weiß, heiraten die Germanen doch auch nicht wesentlich später als wir Römer, oder gibt es einen besonderen Grund, warum das bei dir nicht so ist?" Möglicherweise war Sontjes Ehemann oder Verlobter ja gestorben, oder man hatte sich aus irgendwelchen Gründen entzweit.

    Serrana hatte tatsächlich keine Ahnung von Sedulus besonderer Schwäche für ihren Po, ihr war nur bewusst, dass sie seine Hände ausgesprochen gern dort fühlte, ebenso wie auch auf dem Rest ihres Körpers. Der Stoff ihres Kleides war alles andere als dick, dennoch fing er zumindest einen Teil seiner Berührungen ab, und so kam Serrana der Aufforderung ihres Mannes nur allzu gern nach. Ein wenig ausser Atem und ohne den Blick von ihm zu nehmen richtete Serrana sich neben ihm auf die Knie auf und streifte sich das ohnehin schon halb gelöste Kleid über den Kopf, um es achtlos neben das Bett fallen zu lassen. Wenn Sedulus es ihr nun nachtat, dann konnte sie ihn bei dieser Gelegenheit auch gleich von seiner Tunika befreien, und sich so des letzten lästigen bisschen Stoffes entledigen, das ihre beider Körper noch voneinander trennte.

    Serrana folgte Mareis Blick und nickte: "Ja, das hab ich auch gedacht, als ich dieses Balneum damals zum ersten Mal gesehen hab. Im Haus meiner Großeltern gab es auch ein Balneum, aber das war viel viel kleiner als dieses hier." Sie selbst hatte das große Warmwasserbecken der Germanici erstmals am Tag nach ihrer Hochzeit in Gesellschaft ihres frischangetrauten Ehemannes getestet, aber diese Geschichte war für Kinderohren nicht wirklich geeignet. "Schau dir genau an, wie Adula es macht, dann kannst du es probieren, falls du noch mal mit den Kindern gemeinsam baden solltest. Aber wenn du helfen willst, leg ihre Sachen anschließend ordentlich zusammen, nur nicht direkt auf deine, damit sie nicht auch nass noch werden." Adula hatte derweil die Zwillinge mit den Füßen auf der Steinbank abgesetzt und zog den beiden mit einer für sie ausgesprochen untypischen Behutsamkeit die nicht besonders kostbaren aber dafür robusten Tuniken aus, die die Kinder im Haus zum Spielen trugen. Mareis Ansprache kommentierte sie mit einem kurzen aber nicht unfreundlichen Brummen, das schon viel eher zu ihrer sonstigen Art passte, dann stieg sie mit Vina auf dem Arm ins Becken und ließ sich auf einer der obersten Stufen nieder, auf denen auch ein Kind von der Größe der Zwillinge bequem im Wasser sitzen konnte.
    Serrana reichte ihr daraufhin auch ihren Sohn ins Becken, der sich sofort nach dem kleinen Sklavenmädchen umdrehte, bevor er vergnügt mit beiden flachen Händen auf die Wasseroberfläche schlug und alle Anwesenden nasspritzte. "Marei, komm!" Seine Schwester, die einiges an Wasser abgekommen hatte, drehte sich in Richtung ihrer Mutter und deren Besucherin und sagte etwas, dass sich, untermalt und verfremdet von diversen Platschern am ehesten wie "Mei" anhörte.