Für einen kurzen Augenblick genoss sie einfach nur die Umarmung ihrer Freundin, dann löste sie sich sanft wieder von Calvena und schüttelte den Kopf. "Ich weiß, dass du mir beigestanden hättest, aber ich glaube, dass es wichtig für mich war, diese Sache auch so durchzustehen. Ich verlasse mich viel zu gern auf andere Leute, aber das ist falsch." Calvenas Bemerkung über Laevina vertrieb die dunklen Wolken endgültig, und Serrana lachte laut auf. "Verkorkst? Ja, vermutlich. Allerdings muss man ihr eins lassen: ihr war es immer am Wichtigsten, aus mir eine möglichst tugendhafte Frau zu machen, und das ist ihr vermutlich gelungen. Was meine Vorliebe für den Dienst an den Göttern angeht, ist allerdings etwas schiefgegangen , damit konnte Großmutter nun wirklich noch nie etwas anfangen und deshalb hätte sie es auch sicher gern verhindert. Aber Pontifex Tiberius ist doch nun wirklich eine gute Partie, oder findest du etwa nicht? Na gut, er ist nicht mehr der Jüngste, aber dafür genießt er sicher das Wohlwollen der Götter. Trotzdem: ich würde niemals mit seiner Braut tauschen wollen, dafür bin ich viel zu glücklich mit Sedulus und unseren Kindern."
Beiträge von Iunia Serrana
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Es sah nicht wirkllich gut aus mit weiteren Drehungen, aber noch war Vina nicht bereit einfach klein beizugeben. Sie nahm ihren Daumen wieder herunter und verlegte sich stattdessen auf einen herzerweichenden Augenaufschlag gefolgt von einem eindringlichen "Baaappa", während sie ihre Ärmchen um den Hals ihres Vaters schlang.
Ihr Bruder seinerseits schien erst jetzt zu bemerken, welche Unterhaltungsmöglichkeiten das Kinderzimmer ausnahmsweise bot, sah neugierig zu Sedulus und Vina hinüber, stand dann auf und stolperte dann kurzentschlossen zu den beiden. "Will auch!" rief er dann und streckte seinerseits seine Arme zu seinem Vater hinauf.Serrana begann derweil, mit den verbliebenen Bausteinen eine kleine Mauer zwischen den Türmen ihres Sohnes zu errichten.
"Nein, tut sie nicht, aber Quadrata ist ständig in der Stadt unterwegs und die hat ihre Augen und Ohren überall. Es ist wirklich erstaunlich, was das alte Mädchen alles so mitkriegt." Sie sah zu Sedulus auf, und musste über seinen offensichtlichen Ärger schmunzeln. "Naja, Großmutter wird sicher nicht vergessen haben, dass du es warst, der sie aus dem Impluvium gezogen hast. Aber dich kennt sie nunmal, und das ist einfach nicht so aufregend wie ein Medicus, der sie vor aller Augen wiederbelebt." -
Herzlichen Glückwunsch nachträglich

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Alles Gute und herzlichen Glückwunsch

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Es sollte sich doch drehen, warum drehte es sich nicht? Der Daumen der kleinen Germanica schnellte erneut in die Höhe, ein wenig nachdrücklicher als beim ersten Mal, und diesmal zupfte sie sicherheitshalber auch noch mit der anderen Hand am Stoff der väterlichen Tunika und wippte mit dem Hintern auf Sedulus' Arm auf und ab.
"Decimus Mattiacus..., gute Frage, ich habe ihn zum letzten Mal auf unserer Hochzeit gesehen. Großmutter wird vermutlich wissen, was aus ihm geworden ist, manchmal denke ich, die weiß über jeden Bewohner dieser Stadt Bescheid, oder zumindest über die, die was zu sagen haben." Serrana begann zu kichern. "Und Mattiacus hat ohnehin bei ihr einen Stein im Brett wegen der Sache mit dem Impluvium damals. Großmutter fand ihn ausgesprochen schmuck, das behaupten zumindest die Sklaven, keine Ahnung, wie die darauf kommen."
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Serrana fing den Blick auf, mit dem Daphne das Cubiculum betrachtete, die junge Frau schien die kostbaren Möbel, Kleider und sonstigen Gegenstände im Raum förmlich in sich aufzusaugen. In Daphnes Augen war jedoch keine Gier zu sehen, sondern eher eine Mischung aus Faszination und sogar einer gewissen Ehrfurcht, und Serrana glaubte für einen Augenblick, in eine Art Spiegel zu sehen. Natürlich war sie selbst immer schon eine freie Bürgerin gewesen, trotzdem meinte sie recht gut nachvollziehen zu können, was in gerade in Daphne vorging.
"Du wirst dich bald daran gewöhnen, glaub mir." sagte sie mit einem aufmunterndem Lächeln, während auch ihre eigenen Augen über den unübersehbaren Luxus in ihrem Schlafzimmer glitten. "An angenehme Veränderungen gewöhnt man sich viel schneller als an schlechte, und ich denke, dass es dir in diesem Haus an nichts fehlen wird." Serranas Hand fasste in das Schmuckkästchen, zog eine Halskette mit einem einzelnen tropfenförmigen Opal hervor und ließ die goldenen Glieder langsam und ein wenig gedankenverloren durch ihre Finger gleiten.
"Ich bin auf dem Land bei meinen Großeltern aufgewachsen, unter deutlich bescheideneren Verhältnissen als diesen hier. Stell dir vor, ich bin damals auf einem Gemüsekarren in Rom eingefahren, das war alles andere als beeindruckend. Das Haus meiner Gens, die Casa Iunia war dagegen wie das Paradies, es ist wirklich schön, wenn auch nicht so groß wie dieses hier." Sie kicherte ein wenig verlegen und zuckte dann fast entschuldigend mit den Schultern. "Naja, so kann es gehen, wenn man einen Senator heiratet, wenn man mir das vor einigen Jahren erzählt hätte, hätte ich es vermutlich nicht geglaubt. Hast du eigentlich...also, hast du in dem anderen Haushalt jemanden zurückgelassen?" Sklaven durften mit der Erlaubnis ihrer Herren, Verbindungen unter einander eingehen, und Daphne war eine schöne junge Frau, also lag der Gedanke nahe.
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Daumen hoch bedeutete also eine Runde drehen...Vina prägte sich diese kleine Geste aufmerksam ein und hielt dann ihrem Vater freudestrahlend den eigenen kleinen Daumen in die Höhe gereckt unter die Nase. Nur ein paar Sekunden, dann würde es wieder losgehen...
"Ach so ist das, dann scheinen wir uns ja ähnlicher zu sein, als ich es je vermutet hätte." erwiderte Serrana Sedulus Grinsen, zog dann die Knie an und legte ihre Arme darum, während ihr Gesichtsausdruck allmählich wieder etwas nachdenklicher wurde. "Die Frau deines Onkels lebt inzwischen in Hispania, nicht wahr? Ich kann mich erinnern, dass Decimus Mattiacus mir damals bei den Fontinalia erzählt hat, dass seine Familia dorther stammt. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn sie irgendwann zurück nach Rom kommen würde. Immerhin sind unsere Kinder fast gleich alt, und ich hätte gern noch eine andere Frau hier in der Casa, Großmutter ist da nur ein schwacher Trost..." -
"Ja, das stimmt." Serrana scharrte nachdenklich mit der rechten Fußspitze in dem feinen Kies zu ihren Füßen herum. "Ein paar Wochen nur nach der Hochzeit, dann hab ich zum ersten Mal den Verdacht gehabt schwanger zu sein und gleich angefangen, mich deshalb verrückt zu machen." Sie seufzte und schüttelte leicht den Kopf. "Aber ich denke, beim nächsten Mal wird es mir leichter fallen, jetzt wo bei den Zwillingen doch alles gut gegangen ist." Kein schönes Thema, diese wochen- und monatelangen Panikattacken, mit denen sie sich wähend ihrer Schwangerschaft herumgeschlagen hatte, da dachte Serrana doch wesentlich lieber über Aurelia Flora und ihren deutlich reiferen Auserwählten nach. "Oh ja, mächtig ist er, der wichtigste Pontifex der Stadt, stell dir nur vor. Ich glaube, das wäre mein absoluter Traum gewesen, also, wenn ich Sedulus nicht kennengelernt hätte, meine ich natürlich." Serrana kicherte ein wenig verlegen und nickte dann. "Ja, sie war auch eine Aurelia, und zwar eine Laevina, so wie Großmutter und meine Kleine, deshalb hab ich es mir auch gemerkt. Was wohl aus ihr geworden ist? Da gehen ja die wildesten Gerüchte herum..."
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Der kleinen Laevina war es alles andere als schlecht. Gerade erst so richtig auf den Geschmack gekommen, klopfte sie erneut auf die väterliche Brust und legte sich vorsorglich schon ein wenig mit dem Oberkörper in die Kurve, um von den ihrer Meinung nach unzweifelhaft noch ausstehenden weiteren Drehungen so viel wie möglich mit zu bekommen.
"Hm,..wenn du zurückhaltend bist, was bin ich denn dann?" Serrana verschränkte die Arme vor dem Körper und legte den Kopf leicht schief, während sie von ihrem Platz neben Victorius nach oben zu Mann und Tochter hinauf sah. "Dein Onkel vermisst sicher seine Frau und seine Kinder." sagte sie dann nachdenklich. "Es muss doch furchtbar schwer für ihn sein, dass sie so weit weg von ihm leben."
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[Blockierte Grafik: http://i839.photobucket.com/albums/zz312/Inpa67/Victorius_klein.jpg]
Mit einem freudigen Quietschen stolperte Victorius zu der Stelle hinüber, an der Mareis Ball ins Gras gefallen war und hielt diesen dann triumphierend in die Höhe, um dem Mädchen zu zeigen, wie schnell er ihr Spielzeug wieder gefunden hatte. Sein eigener Versuch, den Ball nun seinerseits zu werfen, fiel allerdings deutlich kläglicher aus als bei ihr, denn das runde Bündel landete nur einen pes von seinen Füßen entfernt wieder auf dem Boden. "Ball" ertönte es erneut, diesmal mit unüberhörbar anklagendem Tonfall, dann bückte sich der kleine Germanicus und wiederholte das Experiment. Diesmal kamen ein paar Digiti mehr dabei heraus, nicht viel, aber immerhin genug, um seine Laune wieder zu heben. Irgend etwas schien er noch falsch zu machen, aber was nur?
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"Du kennst keine Bausteine?" fragte Serrana erstaunt und hätte sich eine Sekunde darauf am liebsten auf die Zunge gebissen. Ohne nachzudenken, hatte sie bei Marei die selben Kriterien angelegt wie bei der gleichaltrigen Sabina oder auch ihren eigenen Kindern, und doch konnten die Lebensbedinungen dieser drei wohl kaum unterschiedlicher sein. Die jungen Germanici wuchsen nach römischen Maßstäben im Luxus auf, und Marei, nun, Marei war ein mittelloses Sklavenmädchen, das sich schon glücklich schätzen konnte, weil es unter der übrigen Sklavenschaft seiner Herrin offenbar sowohl Zieheltern als auch einen weiteren erwachsenen Beschützer gefunden hatte.
"Wenn du magst, kannst du gern mal oben im Kinderzimmer mit den Bauklötzen spielen." setzte sie schnell hinzu und wies zum oberen Stockwerk hinauf. "Victorius wird sich freuen, und Vina sicher auch. Die beiden haben gern Gesellschaft, und so viele Kinder gibt es in diesem Haus ja nicht. Nur mit den bunten Steinen würde ich noch etwas warten. Die Zwillinge sind noch in einem Alter, in dem sie allerhand in den Mund stecken, und ich möchte nicht, dass sie versehentlich etwas verschlucken." Serrana hatte in der Zwischenzeit die Augen geschlossen und ein wenig die Wärme der Sonne auf ihrer Haut genossen, doch bei Mareis Frage nach der aktuellen Familienplanung öffnete sie sie wieder und zuckte leicht mit der Schulter. "Wie viele? Oh, ich weiß nicht, Marei. Ich hätte gern noch mehr Kinder und mein Mann vermutlich auch. Aber das entscheidet Iuno für uns Sterbliche, wir können nur das Beste hoffen. Du kannst übrigens gern ein paar Blumen für Vina pflücken, ich hoffe nur, sie zerrupft sie nicht gleich..." -
"Hier findest du mich für gewöhnlich morgens." Serrana öffnete die Tür zum Cubiculum, das sie mit ihrem Ehemann teilte, wartete, bis Daphne hinter ihr den Raum betreten hatte und drehte sich dann einmal um die eigene Achse. "In der rechten Truhe dort an der Wand befindet sich die Kleidung meines Mannes, die linke daneben und kleinere da vorn gehören mir." Sie ging durch den Raum und öffnete nacheinander die beiden Deckel. "In dieser hier findest du vor allem meine Tuniken, aber auch die Strophien und eine Auswahl an Gürteln und fibulae. Und in der anderen...." Serrana ließ die Truhe geöffnet, wandte sich aber dennoch bereits der anderen zu "....sind meine Pallae und die Stolen. Du kannst sie dir ja später mal in Ruhe anschauen und überlegen, was am besten zusammenpasst. Dazu gehört natürlich auch mein Schmuck, das meiste davon findest du dort auf dem kleinen Tischchen mit den Löwenfüßen, siehst du das kleine Kästchen auf der rechten Seite? Achja, und hier in dem Holzköfferchen...." ein paar Schritte, dann waren sie bei besagtem Tischchen angelangt"...hab ich alles gesammelt, was man zur Schönheitspflege braucht. Meine Kämme und Haarnadeln, Pinzetten und einige Salben und Parfums. Du wirst dich sicher schnell zurechtfinden, hoffe ich zumindest." Serrana ließ ihre Hände, mit denen sie mal hierhin mal dorthin gezeigt hatte, wieder sinken und sah Daphne abwartend an. "Hast du vielleicht irgendwelche Fragen?"
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"Richtig". bestätigte Serrana, die gerade einmal mehr feststellte, dass unerwartete Überraschungen manchmal unangenehm, häufig aber auch besonders angenehm ausfallen konnten, mit einem Lächeln. Sedulus' Neuerwerbung schien ganz offensichtlich zur zweiten Kategorie zu gehören.
"Nun, mich freut es auch, wenn ich ehrlich bin. Und damit du dich möglichst schnell hier einlebst, machen wir uns jetzt mal auf den Weg. Komm, ich zeig dir das Haus." -
Werter SimOn-Gatte, mach doch bitte mal deinen Postkasten leer

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Auch von mir alles Gute zum Geburtstag

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"Es ist mir wirklich unangenehm, Prisca, ehrlich." versicherte Serrana, die noch nie besonders gut darin gewesen war, scherzhafte Bemerkungen von ernstgemeinten zu unterscheiden, genauso wie Ironie sehr häufig an ihr vorbei ging, wenn sie nicht offensichtlich genug war. "Ich wäre schon viel eher gekommen, aber daheim gab es eine ziemlich unerfreuliche Reiberei innerhalb der Dienerschaft, und das musste unbedingt noch geklärt werden. Naja, aber jetzt bin ich ja da..." Immer noch ein wenig schuldbewusst aber auch mit wachsender Neugierde wandte sie sich auf Calvenas Vorstellung hin der Helvetia zu und bemühte sich, diese nicht allzu offensichtlich zu mustern.
"Salve, es freut mich dich kennenzulernen." sagte sie dann, auch wenn sie insgeheim noch nicht wirklich sicher war, was sie von der jungen Frau halten sollte. "Aus ihrem amourösen Leben, oh...." Aus der unverbindlichen Höflichkeit in ihrer Stimme wurde erst leichte Irritation gefolgt von wachsender Konsterniertheit."Du schläfst mit den Ehemännern anderer Frauen? Aber warum denn nur?" platzte es in der ihr eigenen Naivität und moralischen Empörung aus Serrana heraus, und auch, wenn ihr im selben Moment bewusst wurde, dass diese Frage vermutlich keinen wirklich optimalen Einstieg in ein Kennenlerngespräch unter Damen der Gesellschaft darstellte, konnte sie sich diese beim besten Willen nicht verkneifen.
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Meine Produktion lag zwischenzeitlich brach, aber jetzt sollte wieder regelmäßig was da sein

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Sie war eindeutig zu spät dran, und das, obwohl sie das gemeinsame Bad mit ihren Freundinnen seit den frühen Morgenstunden immer im Blick gehabt hatte. Erst hatte die Köchin sie aufgehalten mit ihren Fragen wegen des Essens der nächsten Tage, und das, obwohl sie das genauso gut mit Laevina hätte besprechen können. Aber nun gut, dass sich niemand freiwillig einer vermeidbaren Unterhaltung mit der alten Germanica aussetzte, konnte Serrana durchaus nachvollziehen. Ganz abgesehen davon, dass sie, Serrana, aufgrund ihrer Ehe mit Sedulus ohnehin den höheren Rang innerhalb der Familie einnahm, auch wenn ihre Großmutter sich alle Mühe gab, diesen Umstand so gut wie möglich zu ignorieren.
Den Diskussionen mit der Köchin hatte sich dann ein erneuter lautstarker Streit zwischen der Amme und Adula angeschlossen, in dessen Verlauf Adula ihre wild um sich schlagende Kontrahentin schließlich in den großen Waschzuber geworfen hatte, in dem gerade die Schmutzwäsche der Dienerschaft gereinigt wurde. Es hatte einiges an Zeit und Mühen gekostet, den Frieden in der Casa Germanica zumindest halbwegs wieder herzustellen, und Serrana hatte schnell das Haus verlassen und war zu den Thermae Agrippae geeilt, bevor sich weitere häusliche Dramen entwickeln konnten. Auf dem Weg warf sie ihrer Leibsklavin immer wieder ärgerliche Blicke zu, doch die schritt ganz entspannt und offensichtlich zufrieden mit sich und der Welt neben ihrer deutlich kleineren Herrin her, die für jeden Schritt, den Adula machte, zwei machen musste. "Du kannst froh sein, dass ich nicht so bin wie meine Großmutter, die hätte dich schon dreimal auspeitschen lassen." fauchte Serrana, während sie sich, in den Thermen angekommen, umzog und dann mit Adula gemeinsam das Caldarium betrat. "Verdient hättest du es allemal, auch wenn die Amme eine unerträgliche Zicke ist." Adula beließ es bei einem gebrummten "Ja, Herrin" und Serrana ließ den Blick seufzend über das große Wasserbecken schweifen, in dem sie sich mit Prisca und Calvena verabredet hatte. Da war der Löwenkopf, und ja, ganz in der Nähe davon konnte sie die dunklen Haarschopfe ihrer beiden Freundinnen ausmachen. Und gleich daneben noch einen dritten, aber die bemerkenswert attraktive junge Frau, zu der dieser gehörte, kannte Serrana nicht, wie sie beim Herankommen feststellte.
Die Unbekannte sprach gerade, und während Serrana die letzten Meter zum Beckenrand zurückl legte, schnappte sie noch einige Bruchstücke auf. "Sklaven zum Vergnügen", "Bettgehoppse" und "Affairen", um was, in der Götter Namen, ging es denn da gerade? Obwohl nun schon seit geraumer Zeit verheiratet und mit den Vertraulichkeiten zwischen Mann und Frau bestens vertraut, war Serrana im Grunde ihres Herzens der kleine Tugendbold aus der Campania geblieben, und so stieg sie die Treppen ins Becken doch enigermaßen misstrauisch hinunter. "Salvete, die Damen. Entschuldigt bitte die Verspätung, mir sind einige Dinge dazwischen gekommen" grüßte sie in die Runde, während sie bis zum Hals ins warme Wasser glitt und schloss bei Calvena und Prisca noch ein Küsschen auf die Wange an. Eine von den Beiden würde sie und die Unbekannte sicherlich miteinander bekannt machen. -
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"Ich? oh nein..." Serrana bemühte sich um einen betont arglosen Gesichtsaudruck, während sie Sedulus die gemeinsame Tochter in die Arme drückte. "Ich hab dich immer für einen ausgesprochen zurückhaltenden und vorbildlich höflichen Mann gehalten, sollte ich mich da etwa geirrt haben?" Mit einem Lächeln beobachtete sie, wie er sich mit der aufjuchzenden Vina um die eigene Achse drehte, die, wie es im Grunde nicht anders zu erwarten gewesen war, direkt eine Wiederholung des Spiels einforderte, indem sie ihrem Vater mit beiden Händen frohgemut auf die Brust trommelte.
Victorius hatte der derweil neben dem ersten Turm noch einen zweiten aufgebaut und betrachtete sein Werk mit stiller Zufriedenheit, während er an zweien seiner Finger herumnuckelte."Ein Baumeister, ja, wer weiß, ganz abwegig ist es ja nicht, falls er ein wenig nach deinem Onkel Avarus schlägt..." Serrana ließ sich vorsichtig neben ihrem Sohn auf dem Fußboden nieder und betrachtete die beiden einfachen Türme mit einem Interesse, das vermutlich nur eine Mutter für die Machwerke ihrer eigenen Kinder aufbringen kann. "Stell dir vor, Quintus, die Amme hat behauptet, dass dein Onkel vor einigen Wochen eine ganze Weile hier bei den Kindern im Zimmer war und mit ihnen eine richtige Stadt nachgebaut hat. Meinst du, das stimmt?"
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"Ach, das hört sich doch ganz vielversprechend an." Serranas Hoffnung wuchs noch ein ordentliches Stückchen an, während sich ihr Gesicht zunehmend erhellte, und bei der Erwähnung der Masken und Bäder einen sehnsüchtigen und fast gierigen Ausdruck annahm. "Dann lassen wir den Rundgang am besten im Balneum enden, dann kannst du mir direkt mal vorführen, was du kannst. Eine der anderen Sklaven wird die Dinge besorgen, die wir brauchen, während wir im Haus unterwegs sind." Serrana hatte in den nächsten Stunden ohnehin baden wollen, aber die Aussicht, das mit fachkundiger Begleitung zu tun, war doppelt angenehm. "Und was deine Sachen angeht..." Ein prüfender Blick machte deutlich, dass Daphne offenbar wirklich wenig mehr mit in die Casa Germanica gebracht hatte, als die Kleidung, die sie gerade am Leib trug"...werden wir dich in den nächsten Tagen erstmal vernünftig ausstatten. Du gehörst jetzt schließlich zum Haushalt von zwei Senatoren, das muss man auch nach aussen hin erkennen können." Serrana nickte der jungen Sklavin aufmunternd zu und wandte sich dann zum Gehen. "Dann lass uns mal anfangen. Ich würde sagen, wir fangen in dem Cubiculum, das mein Mann und ich uns teilen, an, dann weißt du direkt, wo du mich am Morgen am ehesten finden kannst."