Beiträge von Titus Vibius Vespa

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    Verdutzt schauten die beiden Wachen den Kerl an. Er war groß, tätowiert, vernarbt und sah irgendwie gefährlich aus, wobei auch eigentlich gerade nicht so, er schien ziemlich müde zu sein. "Anridedd.. was?!" meinte Antonius nur verwundert zu Marcus "Was erzähltn' der da?" "Soso.." fing Marcus an den Typen zu befragen ".. einen Platz zum Ruhen suchst du. Hm.." er musterte ihn von oben bis unten "Antonius, ich glaube er ist Kelte. Du bist doch Kelte, nich'? Aber er kann unsere Sprache. Wo kommse denn her?" Er schaute dabei immer abwechselnd zwischen seinem Kameraden und dem Kelten hin und her. Bevor sie den Typen reinlassen würden, mussten sie ihn erstmal überprüfen. Vorschrift war eben Vorschrift.














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    An diesem Tag hatten wieder mal Marcus und Antonius Wachdienst am Haupttor der Stadt. Wie jeden Tag gingen Menschen ein und aus.. Händler und Lieferanten passierten am häufigsten.


    Da fiel ihnen natürlich der völlig abgerissene Bursche auf, der mit einem Sack über den Rücken auf sie zu kam. "Bei den Göttern Marcus, sieh dir den mal an!" meinte Antonius nur zu Marcus, stieß ihm mit dem Ellenbogen in die Seite und deutete mit dem Kopf auf den Mann.


    "Haaaalt!" entgegnete Marcus dem Lump, der das Stadttor passieren wollte. "Wer bist du? Und was willst du?" natürlich war ihm klar, dass er in die Stadt wollte, aber dabei war immer gut zu wissen, wieso man das wollte.












    Zitat

    Original von Lucius Helvetius Corvinus


    Scarpus setzte sich und Alpina beantwortete seine Frage. Derweil war Decurio Vibius Vespa noch dazugekommen.
    "Salve Decurio Vibius." grüßte Corvinus ebenfalls recht knapp zurück. Dann sagte er aber, nicht ohne Stolz und Zuneigung in der Stimme und deutete auf die Frau in seinem Arm.
    "Darf ich dir noch meine Frau vorstellen. Susina Alpina!"
    Die Erwähnung das diese ihr gemeinsames Kind trug sparte er sich da es ja durchaus offensichtlich war das Alpina schwanger war.
    "Susina das ist Decurio Vibius Vespa auch von der Legio Secunda. Er kommandiert die.... entschuldige Vibius hast du die IIte oder die IIIte Turmae?"


    Gerade hatte der Grieche noch darüber gerätselt, woher er die Frau kannte - und schließlich sich auch daran erinnert -, da erklärte sein Offizierskamerad, dass es seine Frau sei, worin sich das im Castellum gehörte bewahrheitete. Der schon deutlich gewölbte Bauch der Frau war ein weiterer Beweis dafür.
    So nickte Vespa der Frau erneut zu und gab ein kurzes "Glückwunsch." von sich.


    "Die IIte." antwortete er ähnlich knapp auf die Frage des Helvetiers. Da er wusste, dass Corvinus die IV hatte, ersparte er sich die Gegenfrage. Erst neulich war dieser vom Centurio zum Decurio geworden, hatte also von den Plattfüßen zu den Berittenen gewechselt. In diesem Zuge wurden natürlich die anderen Decuriones darüber informiert.


    Scarpus, der die militärische Knappheit Vespas gewohnt war, sollte über eben jene nicht verwundert sein, immerhin war der Grieche ein äußerst stiller Mensch mit einem deutlichen Defizit bzgl. seiner möglichen Gesichtsausdrücke - meist war es ein monotoner, gleichgültiger. Corvinus hingegen könnte die Art seines Offizierskameraden als unfreundlich auffassen, was es aber in keinem Falle sein sollte.


    Als sein Blick noch einmal über Scarpus Uniform wanderte, bemerkte er, dass sein alter Kamerad, mit dem er zusammen bei der ALA seine Ausbildung durchlebt hatte, zum Decurio befördert worden war. Der Grieche machte eine kurze Kopfbewegung hin zu den Decurio-typischen Zeichen und kommentierte dies knapp mit einem "Glückwunsch." und einem anerkennenden Blick.

    Während immer mehr Menschen in das Theater strömten, schaute sich Vespa in aller Ruhe um. Irgendwann blieb er allerdings bei einer kleinen Gruppe hängen, von der Einer recht auffällig gewunken hatte. Der Decurio kniff die Augen zusammen und erkannte Scarpus. Etwas irritiert harrte er für einen Moment inne. Mit ihm hatte er überhaupt nicht gerechnet, hatten sie sich - wie schon gesagt - seit dem Ende des Bürgerkrieges nicht mehr gesehen. Der andere Mann, ebenfalls Soldat, nickte ihm ebenfalls grüßend zu, was der Grieche auch mit einem Nicken beantwortete. Scarpus schien seinen alten Kameraden heranzuwinken. Dieser Aufforderung kam er nun nach und stand von seinem Platz auf, um zu der kleinen Gruppe herüber zu gehen. Scarpus war immer noch bei der ALA, vielleicht hatten sie dort mehr Informationen, was die Barbaren jenseits des Limes anging.


    Bei ihnen angekommen griff er fest den Unterarm des Atiers zum Gruße und grüßte ihn in gewohnter Knappheit "Scarpus." Dann drehte er sich zu dem anderen Soldaten, den er nun ebenfalls erkannte und grüßte diesen ebenfalls militärisch knapp "Decurio Helvetius." Der Dritte im Bunde war eine Frau, dessen Gesicht er irgendwoher kannte. Er überlegte kurz.. hatte er sie nicht bei Erstregistrierung der Bürgerschaft als Municeps gesehen? Ja, es gab dort ein wenig Stress zwischen ihr und dem Sohn des damaligen Duumvirn Petronius Crispus. Den Namen des Bengels kannte er nicht und das musste er auch nicht, war er doch damals und vermutlich auch heute noch ein unbedeutendes Licht. So wie der Grünschnabel sich dort mit seiner Gefühlsduselei aufgeführt hatte, konnte er es ja gar nicht zu etwas gebracht haben. Vespa nickte also der Frau so freundlich es eben ging - und das war bei dem Griechen einfach nur ein monotoner und fast regloser Gesichtsausdruck - zu und nahm neben Scarpus Platz. Die beiden Soldaten schienen gerade etwas zu bereden gehabt zu haben, weshalb der Decurio - wie eben gewohnt - still blieb und weiter die Szenerie beobachtete.

    Seit dem letzten Bürgerkrieg war das Leben in der Legion doch deutlich langweiliger geworden. Zwischen dem ein oder anderen Botengang, zahlreichen Patrouillen, auf denen mit wenigen Ausnahmen nie besonders viel passierte, und den alltäglichen Abläufen des Lagerlebens sowie den Pflichten, die ein jeder Soldat der II. zu erfüllen hatte, gab es nur wenig Abwechslung.
    Daher bot die heutige Veranstaltung im Theatrum Germanica doch endlich mal etwas neues, denn es handelte sich nicht um Gladiatorenspiele oder andere übliche Spektakeln, sondern um einen Votragsabend.
    Vespa hatte also beschlossen sich dem Kampf zu stellen. In diesem Falle war es allerdings nicht der Kampf mit dem Schwert um Leben und Tod, sondern ein Kampf gegen die Langeweile, was ihm während der derzeitigen Lage allerdings fast wie dasselbe vorkam. Hierbei würde er allerdings keine Narben davon tragen, wie die Narbe über seinem Auge oder auf seiner Schulter, die er sich im Kampf gegen die Streitmächte des Vesculariers zugezogen hatte.
    Man mochte sich vielleicht wundern, dass der Vibier als rationaler, nüchterner und sehr ernster Mensch etwas für Lyrik übrig hatte, doch die Liebe zur Kunst und zum Wort war aufgrund seiner griechischen Herkunft stark in ihm verwurzelt. Vor allem bei seinem Onkel in Patavium hatte er immer wieder die Möglichkeit gehabt, das Theater der Stadt zu besuchen, was ihm und seiner Familie Jahre zuvor in Patrae aufgrund ihrer Lebensumstände nicht möglich gewesen war.


    So schritt der Decurio mit - wie gewohnt - gleichgültigem und nichtssagenden Gesichtsausdruck durch das Tor und suchte sich einen freien Platz. Dass sein alter Kamerad und Freund Paullus Atius Scarpus unter den Besuchern war, ahnte er nicht im Geringsten, hatte er doch seit dem Bürgerkrieg nichts mehr von ihm gehört. Vespa war auch nicht der Typ, der es verstand Freundschaften zu pflegen, da er eher privat eher ein Einzelgänger war. Sein ehemaliger Kamerad von der ALA saß jedenfalls in der Nähe seines Offizierskollegen Lucius Helvetius Corvinus, welchen er aber ebenfalls noch nicht entdeckt hatte. Von ihm wusste er natürliche ebenso wenig, dass er heute das Theatrum besuchen würde. So oft es ging verließ er das Castellum, um bei der Mutter seines Kindes zu sein, so hatte er es jedenfalls gehört. Die Familiengründung stand für den Griechen noch auf weiter Flur. Vor Beendigung seiner Dienstzeit würde er auch keinen Gedanken daran verschwenden wollen. Vespa setzte sich auf einen Platz und wartete in aller Ruhe ab.

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    Der Wachdienst an der Porta Regiae war eigentlich stink langweilig. Und das jeden Tag! Es kamen die üblichen bekannten Gesichter und gingen ein und aus, meist waren es Leute aus der Stadtverwaltung, ganz selten mal ein Klient des Legaten.
    Als dann aber plötzlich eine Frau mit ihrer Sklavin die Stufen hinauftrat, wollten die beiden Soldaten Rufus und Quintus sich gerade darauf hinweisen, dass der Eintritt nur für Befugte oder für jene mit bestimmten Anliegen war, da hagelte schon ein Schwall von Worten auf sie nieder. Irritiert ob der dominanten und etwas hochnäsigen Vorstellung schauten sich die beiden Soldaten kurz an. Quintus ergriff das Wort. "Du bist hier falsch. Hier wohnt der Statthalter und tagt die Provinzcurie." stellte er zunächst heraus. Dann schaltete sich Rufus ein "Watte suchs' is bestimmt den Magistraten ihre Büros. Die finnesse inne Curia Mogontiaci." zusätzlich erklärte er ihr noch den Weg dorthin, wobei sie nicht weit von der Regia war. "Du solltest allerdings eher mit dem Duumvir sprechen. Melde dich einfach beim Sriba an, er wird schon wissen, wo er dich mit deinem Anliegen hinschickt." ergänze Quintus.









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    Zufrieden postierten sich Marcus und Antonius stolz nebeneinander und warteten darauf, dass man ihnen das Schriftstück zeigte. Die Frau musste sich ihrem Willen beugen sowie es jeder Mann oder jede Frau musste, wenn sie in die Stadt wollte.


    Marcus nahm das Schriftstück entgegen und begutachtete es, wobei er sich sehr viel Zeit lies. Die Alte sollte ruhig noch ein bisschen zappeln! Leider mussten die beiden Soldaten feststellen, dass das Schriftstück tatsächlich echt war (zumindest glaubten sie das, aber es sah auch verdammt echt aus!). Sie hat 200 000 Sz bekommen und eine Villa!? Na das sollte mal gerecht sein.. die beiden Milites waren gerade mal in ihrem 8 Dienstjahr und hatten somit mindestens noch 17 vor sich, in denen ihnen NICHTS geschenkt wurde! Nunja.. dafür konnten sie hier ihre kleinen Machtspielchen des "kleinen Mannes" abziehen.


    "Nun, gut." entgegnete Marcus der Frau und gab ihr das Schriftstück zurück. "Du darfst passieren. Du solltest dich in der Curia melden." fügte er noch an, denn wie stellte sie sich das vor? Einfach zu dieser 'Villa' fahren, die Tür aufschließen und einziehen? Die Stadtverwaltung wusste bestimmt, was zu tun ist!
    Antonius, der immer noch etwas liebestrunken (wohl eher bockig) war, nahm wieder die hübsche Sklavin in den Blick "Ich bin öfters hier, Süße. Du darfst mich gerne besuchen kommen." schäkerte er. Dann zog die neureiche Libertina mit ihren Sklaven und dem Wagen durch das Stadttor und verschwand irgendwann zwischen den Menschenmengen, die ebenfalls in Richtung Forum unterwegs waren.
    Kopfschüttelnd schlossen die Soldaten den 'Fall' ab und wandten sich wieder den anderen Leuten zu, die in die Stadt wollten.





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    Die Frau hatte anscheinend große Anstrengung ihre Wut zu beherrschen. Nach ihrer Schimpftirade schauten sich die beiden Milites an, selbst Antonius war jetzt wieder voll auf der Reihe, und lachten herzhaft.


    "Du bist ganz schön vorlaut für eine ehemalige Sklavin." Marcus blieb eher auf der sachlichen Seite. Antonius hingegen zeigte sich streitlustig. "So läuft das hier nicht, Schätken!" entgegnete er der Frau. "Entweder du zeigst uns den Wisch, oder du kannst samt deiner reizenden Sklavin.." er zwinkerte dem Sklavenmädchen mit einem ekelhaft lustvollen Grinsen zu ".. wieder in den Wagen steigen und das Weite suchen." Vorgesetzten.. das die beiden nicht lachten. Sie hatten hier Wachdienst und somit das sagen. Ihre Vorgesetzten waren im Castellum und quälten entweder die Neulinge oder sorgten dafür, dass ihre Soldaten ihre Ausrüstung blitzblank polierten.
    "Du hast den Mann gehört. Papiere her, ansonsten musst du gehen, dein Wagen versperrt den Leuten den Weg." fasste Marcus noch einmal zusammen. Das hatte er ja noch nie gehört.. einfach so zur Curia durchlassen, seine Vorgesetzten würden ihm die Hammelbeine langziehen, wenn die das rausbekämen!










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    An diesem Tag hatten wieder mal Marcus und Antonius Wachdienst am Haupttor der Stadt. Wie jeden Tag gingen Menschen ein und aus.. Händler und Lieferanten passierten am häufigsten.
    Doch als ein römischer Reisewagen vorfuhr und am Tor zum stehen kam, stieß Marcus seinen Kameraden an und deutete auf die Frau mit ihren beiden Sklaven. Na die kam sich ja vor.. bestimmt die Tochter oder Cousine eines hiesigen Politikers, die zu Besuch nach Mogontiacum gekommen war. Aber zu Besuch? In Germania? Um diese Jahreszeit? Die beiden frohen sich ja schon fast den Arsch ab und immerhin waren sie gestandene Milites. Dabei fiel ihnen nebenbei auf, dass sie in letzter Zeit ganz schön oft zum Wachdienst "abgestellt" wurden, ob das vielleicht Gründe hatte?


    Als die Frau schließlich mit ihrer Sklavin zum Tor schreitete, versperrten ihr die Wachen vorerst den Weg und warteten darauf, dass sie sich auswies. Die Frau schien Asche zu haben, sie war alles andere als ärmlich gekleidet. Aber wer sich einen Reisewagen, mehrere Sklaven und derartigen Schmuck leisten konnte, nagte auch nicht gerade am Hungertod.
    Während Marcus recht nüchtern den Worten der Frau lauschte, besah sich Antonius in Ruhe mit einem etwas aufdringlichen Blick ihre Sklavin vom Scheitel bis zur Sohle genau an, ein hübsches Ding!


    "Soso." entgegnete Marcus der Frau. "Ich fasse mal zusammen. Dein Name ist Phryne, du kommst aus Rom und Sextus Acilius Priscus, wer auch immer das sein mag, hat dir hier in Mogontiacum ein Haus vermacht, dessen Besitz du jetzt 'rechtmäßig' auch beanspruchen willst, richtig?" fragte er skeptisch. "Na wenn das so ist! Dann komme ich gleich mit dir, der Legatus Legionis wollte mich eh noch sprechen, ich soll sein Nachfolger werden und seine Gemächer beziehen, er will sich nach Tarraco absetzen." sein Sarkasmus war dabei kaum zu überhören. Lachend stieß er wieder seinen Kameraden an, der immer noch mit den Augen an der Sklavin fest hing. "Nicht wahr, Antonius? .. Antonius? .. ANTONIUS!" stieß er ihn noch einmal heftiger an. "Was wie wo??" antwortete er aus seinen Gedanken gerissen "Ja.. jaja genau, der Tod und Ehre dem Legatus!" irritiert schaute Marcus ihn an. Dieser Döskopp hatte mal wieder nicht zugehört.. Er schüttelte den Kopf und widmete sich wieder der Frau. "Genug der Späße. Hast du einen Nachweis dafür, dass dieser Sextus Acilarius Pissicus oder wie auch immer dir hier ein Haus vermacht hat? Ich nehme an, du bist eine Libertina?" fragte er zuerst neutral und das letztere etwas abfällig. Es war zwar nicht unüblich, dass Freigelassene zu Reichtum kamen, aber so etwas war natürlich in der Civitas nicht gerne gesehen.. jaja die Eifersucht ist doch etwas schönes! Auf jedenfall musste sie eine Libertina sein, sonst würde sie nicht Phryne heißen. Eine Peregrina war das bestimmt nicht, die arbeiteten immerhin hart für ihr Brot, außerdem war sie dafür in zu edler Aufmachung.

    Nachdem sein Versetzungschreiben überprüft und ihm vom Accensus zurückgegeben wurde, schaute er etwas irritiert ob der Nachfrage des Duumvirs.


    Zitat

    Original von Titus Vibius Vespa
    [...] (sie hatten ihre normalen Uniformen an, da sie anschließend wieder zum Dienst antreten mussten) [...]


    Die Offizieren waren allesamt direkt vom Morgenappell hierher geschickt worden und trugen daher ihre Uniform, die sie klar als Offiziere kennzeichnete. Vespa beließ es aber dabei und antwortete militärisch kurz und knapp mit "Jawohl.", bevor er anschließend seinen Eid schwor.


    "Ich, Titus Vibius Vespa, schwöre bei Apollo Grannus Mogoun, Divus Augustus und allen Divi Augusti, beim Genius Cornelii Palmae und allen Göttern, der Lex Cornelia Municipalis, allen Decreta der Decuriones Mogontiaci und den Weisungen der Magistrate des Municipium Cornelium Mogontiaci zu jeder Zeit Folge zu leisten. Ich schwöre, diese Gesetze zu halten, solange ich als Municeps diesem Municipium angehöre."


    Nachdem er in die Bürgerliste Mogontiacums aufgenommen wurde, trat er einen Schritt zur Seite, damit sich der nächste seiner Kameraden, in diesem Falle Marius, eintragen lassen konnte bzw. Vespa dessen Lebzeit bei der Legio bezeugen konnte. Auch wenn er mit dem Marier noch nie wirklich gesprochen hatte, kannte er ihn. Dieser hatte bei ihm die Reitausbildung abgelegt und war bei einigen Manövern dabei gewesen. Außerdem musste er auch am Feldzug gegen den Vescularier teilgenommen haben, da er zu dieser Zeit schon seine Ausbildung abgeschlossen und vollwertiger Legionär war. Der Decurio wusste, dass er ein Germane war. Allerdings war sein Germanenhass ihm gegenüber von dem Respekt zurückgedrängt worden, den er sich im Felde bei ihm verdient hatte, wie viele andere Männer germanischer Abstammung auch, die nun zum Exercitus Romanus gehörten und sich ebenso bewiesen hatten. Das hieß ja nicht, dass sie direkt beste Freunde werden mussten, der gegenseitige Respekt reichte dem Griechen voll und ganz, denn Marius würde im Kern immer ein Germane bleiben.


    Sim-Off:

    Aufgrund der vielen Posts hast du das bestimmt überlesen, was aber nicht schlimm ist, dann kannst du das bei Madarus einfach übergehen.

    Es hatte sich natürlich in der Legion rumgesprochen, dass der ehemalige Primus Pilus Petronius seit einiger Zeit das Amt des Duumvir bekleidete, nachdem er anschließend an seinen Militärdienst eine politische Laufbahn eingeschlagen hatte. Ob Vespa so etwas jemals tun würde, stand noch in den Sternen, immerhin hatte er noch einige Jahre Dienst vor sich und noch viel mehr Geld zu verdienen, bevor er sich in den verdienten Ruhestand begeben könne, nach dem er jetzt noch keineswegs strebte.


    Wie von ihm gewohnt, versuchte der Decurio alles möglichst direkt und ohne Umwege, also mit so wenig Worten wie möglich, über die Bühne zu bringen.
    Kommentarlos drückte er dem Accensus sein Versetzungsschreiben als damaliger Eques zur Legio Secunda von vor einigen Jahren vor.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    TITUS VIBIUS VESPA


    MIT WIRKUNG VOM
    PRIDIE NON IAN DCCCLXII A.U.C. (4.1.2012/109 n.Chr.).


    ZUM
    EQUES - LEGIO II GERMANICA


    Herius Claudius Menecrates


    "Wir können uns gegenseitig bezeugen." fügte er noch an, in der Hoffnung, dass die anderen ebenfalls nur noch den Eid ablegen und nicht nochmal das wiederholen mussten, was der Decurio hier schon für alle erklärte.

    Der Decurio spürte, wie sich einige seiner Offizierskollegen doch von den hinteren Teilen der unteren Hälfte der jungen Frauen Mogontiacums loslösen konnten, nachdem sie etwas von einem "Problem" vernommen hatten. Einer der Kameraden stand sogar ziemlich dicht hinter Vespa, jener konnte es wohl kaum erwarten dem Grünschnabel eins über die Rübe zu ziehen, doch eine solche Szene war ganz und gar nicht im Sinne des Griechen. Doch zu einer Eskalation kam es den Göttern sei Dank nicht, da sich der Bursche zurückzog und somit die Frau in Ruhe ließ bzw. endlich seine Klappe hielt. Dessen Worte ließ der Decurio so stehen, warf der Frau einen kurzen Blick zu und drehte sich wieder zurück in seine ursprüngliche Position und so taten es ihm die übrigen Offiziere gleich. Jetzt hieß es wieder warten.. warten.. und warten.


    Nach und nach wurden die Bürger Mogontiacums bei den Duumviri vorstellig, schworen ihren Eid und wurden in die Listen aufgenommen. So kamen nun endlich auch die Offiziere der II. an die Reihe, für die Vespa, der als erster in der Reihe stand, das Wort ergriff.


    "Decurio Titus Vibius Vespa sowie einige weitere Offiziere der Legio II Germanica."


    grüßte er in gewohnter Knappheit den petronischen Duumvir.

    Nach dem Abendessen am späten Nachmittag gingen die Legionäre, welche dem Wachdienst oder sonstigen Diensten entgangen waren - was die deutlich kleinere Gruppe war -, trafen sich im Bad. Sie genossen das warme, von den diensthabenden Kameraden erhitzte Wasser, ließen sich zur Entspannung ihrer Muskeln, die täglich unter den schwersten Bedingungen im Einsatz waren, massieren oder ließen die Würfel fallen, um den Kameraden ihren Sold aus der Tasche zu ziehen. Bei all diesen Aktivitäten durfte natürlich Bier und Wein nicht fehlen, was natürlich je nach Pegel für hitzige Stimmungen sorgen konnte. Auch einige Offiziere waren anwesend, allerdings je nach Stellung untereinander an bevorzugten Plätzen der Thermen, an denen sie mehr oder weniger unter sich sein konnten.
    Auch Vespa war an diesem Abend wieder einmal in den Thermen und saß wie gewöhnlich an einer Ecke angelehnt im Wasser und genoss seinen Wein in stoischer Ruhe, wie man es von ihm gewohnt war. Einige seiner Männer alberten herum und gaben ihre Männergeschichten aus der Frauenwelt zum Besten, was er ihnen auf jedenfall gönnte. Sein Duplicarius war ganz in seiner Nähe, konnte sich aber nicht wirklich in die Entspannung fallen lassen, da er sich stets von dem Decurio beobachtet fühlte und sich somit von seiner besten und verantwortungsbewusstesten Seite zeigen wollte - vermutlich um sich einzuschleimen. Sich einzuschleimen brachte bei dem Vibier allerdings überhaupt nichts. Für ihn zählten nur Disziplin, Gehorsam und die Taten, letztere vornehmlich auf dem Schlachtfeld oder in kleineren Mannövern. Vespa beobachtete die Szenerie und versuchte einfach abzuschalten.
    Auch einige der neuen Tirones waren anwesend, welche es allerdings noch schwer hatten sich bei den übrigen fertigen Legionären einzugliedern oder einen bestimmten Platz einzufordern. So saßen die meisten Anwärter zusammen und unterhielten sich über ihre Ausbilder, was natürlich alles andere als bewundernd ausfiel, immerhin wurden sie tagtäglich geschunden, oder würfelten.



    Sim-Off:

    Ich habe mir gedacht, ein bisschen Lagerleben könnte nicht schaden, jetzt wo wir mehrere IDs beherbergen. Der Thread ist offen für alle, also Teilnahme unbedingt erwünscht! Das gilt natürlich auch für die neuen Herren der Schöpfung ;)

    Es waren schon ettliche Momente vergangen, aber wirklich vorwärts ware die Gruppe von Offizieren der Legio II noch nicht gekommen. Auch die Schlange, in der sie sich befanden, wurde immer länger, wie die Liste der Menschen, die den Vibier nervten. Hinter ihm spielte sich irgendeine Szene ab. Einer der zuständigen Assistenten hatte wohl seine Aufgaben hier für kurze Zeit schlichtweg vergessen und war zu ihrer Schlange geeilt. Immer noch mit verschränkten Armen drehte er sich leicht und warf einen schon leicht abschätzigen Blick über seine Schulter als das gefühlsduselige Gesülze des Jünglings an seine Ohren drang. Für solch Schwärmereien konnte Vespa schon kein Verständnis aufbringen, aber wofür er erst recht kein Verständnis aufbringen konnte war die Vernachlässigung seiner Pflichten wegen irgendwelcher Liebeleien. Diese hatten dem Jungen wohl den Kopf vernebelt. Solche Typen kannte der Decurio ganz genau, hatte er doch schon einige Sensibelchen in seiner Ausbildung gehabt, die schon nach wenigen Tagen dem "Druck" nicht mehr standhalten konnten. Je mehr schnulziges Gelaber über die Lippen des Jungen kam, desto mehr drehte sich Vespa um und konnte folglich nun auch die Frau sehen, an die diese Gefühlsduselei gerichtet war. Sie schien gar nicht so erpicht darauf zu sein, was der Bursche ihr da verklickerte, sie fühlte sich sichtlich unwohl, sie vermied es ihm in die Augen zu sehen. Während die anderen Offiziere zu sehr damit beschäftigt waren anderen Frauen hinterherzugaffen, drehte er sich nun vollständig um und fragte nüchtern "Gibt es hier ein Problem?" Dabei ging es ihm im Wesentlichen nicht um die Frau, sondern viel mehr darum, dass dieser törichte Bursche endlich seine Klappe hielt und seinen Pflichten weiter nachging, sodass sie diese ohnehin schon langwierige Prozedur endlich hinter sich bringen konnten.


    [SIZE=7]Edit: Rechtschreibfehler.[/SIZE]

    Am Tag der Eintragungen für die Municeps hatte auch Vespa zusammen mit den anderen Offizieren der Legio II Germanica, zumindest mit denen, die sich auch als Municeps eintragen lassen wollten, Ausgang bekommen, um sich eintragen zu lassen. So standen auch so in einer der Reihen und warteten. Während sich seine Kammeraden an den schönen jungen Frauen der Civitas satt gafften und sich schon fast prahlend zur Schau stellten (sie hatten ihre normalen Uniformen an, da sie anschließend wieder zum Dienst antreten mussten), blieb Vespa gewohnt ruhig und kümmerte sich nicht um derlei Scherereien. Nach einiger Zeit fiel ihm auf, dass es in der Reihe neben ihnen größere Bewegung gab. Mehrere hochgewachsene, langhaarige und bärtige (mit Ausnahme der jungen Frau) Bürger wurden vorgelassen. Man brauchte nun wirklich keine Erklärung um zu wissen, dass es sich dabei um die Duccier handelte, welche in der Stadt aufgrund ihrer Positionen und ihres mittlerweile erwirtschafteten Wohlstands bekannt waren. Für Vespa war es absolut unverständlich, wie es eine germanische Familie so weit bringen konnte. Aus Barbaren wurden romanisierte Bürger einer Civitas, die nun auch höhere Ämter bekleideten, sogar vereinzelt dem Ordo angehörten und zu dem auch noch einen Verwandten hatten, der dem Senat in Rom angehörte? Er erinnerte sich an die Parade zum Einzug des neuen Kaisers Palma, nachdem sie als Angehöriger der Rebellenarmee den Usurpator Vescularius Salinator gestürzt hatten. Dieser Duccier, aufgrund seiner damaligen Verfassung erinnerte er sich nicht mehr genau an den Namen, hatte er doch nicht wirklich alles hören können, aber es war irgendwas mit Vala, gehörte dem Kommandostab an und hatte aufgrunddessen einige Auszeichnungen erhalten. Eine Schande für das römische Reich, dass es Barbaren bis in die höchsten Reihen der römischen Politik schafften und immer mehr ansehen genossen. Die Zeit, in der sich Vespa mit dem Gedanken von barbarischstammigen "römischen" Bürgern anfreunden konnte, war noch lange nicht gekommen und würde vermutlich auch nie kommen. Verachtend beobachtete er, wie sie schlichtweg einfach an den anderen Bürgern vorbeigeführt wurden, um nicht länger warten zu müssen, was den übrigen auch nichts auszumachen schien! Eine Farce des Lebens..
    Der Decurio und seine Offizierskammeraden waren noch lange nicht an der Reihe und er rechnete auch nicht damit, dass sie bevorzugt wurden. Somit blieb ihm nichts anderes übrig als mit verschränkten Armen zu warten, bis er an der Reihe war.

    http://www.bilder-hochladen.net/files/hlfb-11-19ca.jpg[/wrapIMG]Die Stadtwache:


    Während die beiden Legionäre noch herumwitzelten versuchte der Germane die Sache zu erklären. Als er ihnen die Felle zeigte und erklärte, dass er eigentlich für den Pontifex in seinem Steinbruch arbeiten würde, merkten sie, dass es ganz schön unangenehm für sie werden könnte, falls das stimmen sollte und sie ihn nicht reingelassen hätten.


    "Mh. Nun gut. Du kannst passieren." entgegnete ihm Marcus, nickte dabei und trat einen Schritt zur Seite. Was sollte dieser Typ schon anrichten.
    "Das du hier keinen Ärger machst!" ermahnte ihn Antonius noch und gab ihm dann mit einer ruckartigen Kopfbewegung in Richtung Stadt zu verstehen, dass er sich samt seines stinkenden Esels vom Acker machen sollte.











    http://www.bilder-hochladen.net/files/hlfb-11-19ca.jpg[/wrapIMG]Die Stadtwache:


    Der Tag neigte sich langsam dem Ende und somit auch die Schicht von Marcus und Antonius, die heute für eine der Torwachen eingeteilt worden waren. Leute gingen rein, Leute gingen raus.. und das jeden Tag.. aber die beiden Legionäre wollten sich nicht beschweren, immerhin gab es im Castellum wesentlich langweiligere Aufgaben als diese hier.


    "Haaaalt!" entgegnete er dem kräftigen und großen Mann, der mit einem Esel daher kam und sich auswies. Mann war das ein Riese! Marcus warf Antonius kurz einen Blick zu. Ein Germane, war ja klar.
    "Aha aha. Pontifex Petronius Klient soso. Mh." misstrauisch schaute er den Fremden an, dann schaltete sich Antonius ein. "Ich glaube er sagt die Wahrheit, ein Lump scheint er nicht zu sein, immerhin hat er einen Esel." Irgendwie hatte dieser Esel etwas störrisches an sich, wovon er sich aber nicht weiter irritieren ließ.
    "Nun gut. Was willstn von dem Pontifex? Bringst ihm nen Esel als Opfertier, mh?" scherzte er und stieß seinen Kammeraden mit dem Ellenbogen an. Das jemand der Klient von einer höheren Persönlichkeit der Civitas war, konnte ja jeder behaupten, da wollte er wenigstens wissen, was sein Anliegen war. Immerhin sprach er recht akzentfrei Latein, schien also kein Dummkopf zu sein.








    Die Decuriones der einzelnen Turmae der Reiterei der Legio II hatten besonders darauf zu achten, dass ihre Männer rechtzeitig zur Gedenkfeier des Drusus und Germanicus die Paradeuniformen, dabei ist vor allem an die besonderen Paradehelme zu denken, sowie das Zaumzeug samt Medallions und anderen Metalteilen, die an der "Ausrüstung" der Pferde befestigt wurde, auf Hochglanz poliert hatten. Es gab kein Volk, welches stolzer auf seine Militaria war, als die Römer. Die Paradeuniformen strotzen nur von Verzierung und Schmuck. Vespa erinnerte sich noch ganz genau an die Parade nach dem Sturz des Usurpators Vescularius. Völlig erschöpft und noch gezeichnet von den Schlachtfeldern schwitzten sie in ihren Uniformen, dabei vor allem unter ihren üppig verzierten Paradehelmen, und mussten sich hüten vor Schwindel vom Pferd zu fallen. Der Grieche hatte nicht viel übrig für solche Paraden, dennoch gehörten sie zum Berufsoldatentum dazu und pflichtbewusst wie er war, wurde dies einfach durchgezogen.
    Relativ gelangweilt zog er mit seiner Turma secunda mit den Pedites und den restlichen Equites aus dem Castellum, wo sie bereits die schaulustige Civitas erwartete. Die vier Turma waren im Zug immer zwischen zwei Kohortenpaaren eingereiht worden, sodass nach zwei Kohorten immer eine Turma folgte. Einige von Vespas Männer, vor allem die jüngeren, welche noch nicht allzu viele Paraden miterlebt hatten, freuten sich auf diesen Tag. Mit stolzgeschwellter Brust trotz der überladenen Uniform, welche das Reiten nicht gerade bequem machte, suchten sie mit ihren Augen nach Frauen, welche die Soldaten bestimmt gerne in ihren Betten gewusst hätten, und Kindern, welche sie bewunderten und später einmal selbst Soldat werden wollten.
    Das einzige was man hörte waren die Fanfarenklänge sowie das Raunen der Civitas. Die Soldaten sprachen natürlich kein Wort, was Vespa natürlich aufgrund seines Wesens nicht besonders schwer fiel. Mit stoischer Ruhe ließ er die Parade einfach über sich ergehen, auch wenn er natürlich Stolz war, Teil dieser Legion zu sein und für ihn bzw. seine Nachkommen das Bürgerrecht erlangt zu haben.