Beiträge von Tiberia Septima

    „Du kannst nicht mit den Patriziern im Senat? Aber wieso denn nicht? Wollt ihr nicht alle das Beste zu Gunsten Roms? Was macht es da für einen Unterschied, ob jemand Patrizier oder Plebejer ist?“ Langsam hatte Septima das Gefühl, ihr würde der Boden unter den Füssen weggezogen werden. Und dann fragte Macer auch noch nach, was denn mit ihr sei!
    „Was mit mir ist? Verrate mir lieber, was in dich gefahren ist.“ forderte sie den Mann auf der zweiten Kline herrisch auf. War das noch immer ihr Macer? War das der Mann, in den sie sich verliebt hatte? Was war geschehen, dass ihn so verändert hatte? Oder war sie es, die sich durch die Heirat verändert hatte?

    Er kam ihrer Aufforderung nach und für einen Moment stockte ihr der Atem, denn er nahm sich recht rücksichtslos, wonach seine Natur in diesem Augenblick verlangte. Kurz zweifelte sie an ihrer Entscheidung, doch die aufsteigende Hitze raubte ihr bald den Verstand und sie ergab sich seinem Rhythmus, kam ihm sogar entgegen und ihre Bewegungen waren Zeugnis ihres eigenen Verlangens, welchem sie lustvoll freien Lauf ließ. Hier in der Villa suburbana gab es keinen Grund rücksichtsvoll zu sein. Es gab niemanden, der sie bei dem hätte stören können, was die beiden gerade in vollen Zügen zu genießen schienen, niemanden, der ihnen vorschrieb, wie sie sich zu benehmen hatten, niemanden, der aus dieser Tatsache seinen Vorteil oder Nutzen ziehen konnte. Nur sie beide und das gegenseitige Verlangen.


    Die Erlösung kam für sie beide und obwohl der anstrengende Part beim Mann gelegen hatte, war Septima ebenso erschöpft wie Furianus und sie drehte sich ihm entgegen, rutschte neben ihn und genoss die Hitze, die von seinem Körper ausging. Seine Berührung hinterließ ein angenehmes Kribbeln auf ihrer Wange und ein Lächeln auf ihren Lippen. Sie küsste seinen Finger, spielte kurz mit ihm, ehe sie in der Lage war zu sprechen.
    „Mhmmm… Vielleicht wäre genau jetzt der richtige Moment.“ merkte sie sanft und mit leicht belegter Stimme an. Ein kurzes Räuspern. Ihre Kehle war ausgetrocknet. Septima stützte sich leicht auf Furianus Brust ab und schaute sich kurz in seinem Zimmer um. Ah, auf dem Tischchen, etwas abseits vom Bett – was gewiss gut war, ansonsten hätte der Krug womöglich schon auf dem Boden gelegen – standen zwei Krüge und Becher. Da sie alleine im Raum waren, musste sich Septima entscheiden. Entweder sie stand jetzt auf und stillte ihren Durst, oder aber sie blieb noch einen Moment und genoss die Nähe und Wärme ihres Liebhabers. Sie entschied sich für letzters.
    „Gerade jetzt könntest du mir gewiss keinen Wunsch abschlagen, oder?“ neckte sie ihn und fuhr mit ihren Fingern spielerisch seine Brust entlang. Trotz seines Alters wirkte sein Körper sehr ansprechend auf sie. ‚Wie er wohl zu seiner Militärzeit ausgesehen haben mag.’ ging es ihr durch den Sinn und ein liebevolles Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie beugte sich vor und küsste ihn sanft auf den Mund.
    „Wir ruhen uns so lange aus, wie wir wollen und dann zeigst du mir noch mal dein Gestüt. Ich möchte es mir genau anschauen und von dir lernen.“ Ihre Hand umschmeichelte sein Gesicht. Sie spürte die Bartstoppeln und obwohl es sie bei Ursus stören würde, gehörte es bei Furianus einfach dazu. Zärtliche Gefühle zu dem Mann neben sich, stiegen in ihr empor und Septima versuchte diese zu verdrängen. Sie wollte sich nicht wieder durch ihre Gefühle an einen Mann binden, der sie hinterher nur wieder enttäuschen würde. Damit Furianus nichts von ihrer inneren Aufruhr bemerken würde, erhob sie sich und schlüpfte aus dem Bett.
    „Magst du auch etwas trinken?“ fragte sie ihn, während sie zu dem Tisch mit den Krügen ging. Der Geruch verriet, in welchem Wasser und in welchem Wein war. Septima entschied sich für reines Wasser. Fragend schaute sie in seine Richtung. ‚Er sieht richtig gut aus.’ ging es ihr erneut durch den Kopf, als sie den Flavier auf dem Bett liegen sah. ‚Und ist verheiratet… ebenso wie ich.’ Innerlich seufzte sie, während ein Lächeln ihr Gesicht erstrahlen ließ.

    Ich fürchte, ich werde nicht früh genug in Berlin sein, um noch bei eurem Treffen dabei sein zu können. :( Wenn der Weg bloss nicht so weit wäre und ich nicht so lange arbeiten müsste, dann... ja dann... Aber egal... Vielleicht klappt es beim nächsten Mal.


    Bin übrigens überrascht, wie viele Berliner, oder in der Nähe wohnende, es gibt. :D

    Ein kurzer Seitenblick auf ihren Sklaven, war alles was sie zu seinem abwertenden Kommentar über die römische Armee gewillt war zu geben. Septima wollte sich nicht auf eine Diskussion über Römer und Germanen einlassen. Lieber schaute sie den Soldaten dabei zu, wie sie anfingen sich zu entkleiden, um ins Wasser zu gehen. Lächelnd beobachtete sie, wie die Männer, nur mit ihren Tuniken bekleidet, in Reih und Glied ins Wasser gingen. Sie war selbst viel zu sehr abgelenkt, als das sie die drei Legionäre mit ihrem Optio am Flussufer wahr genommen hätte. Dafür hatte sie ihren Leibwächter dabei. Er würde sich um etwaige Störenfriede kümmern.

    Ihr Lächeln vertiefte sich, als Ursus absolut geschäftlich auf ihr Anliegen einging. Er machte einen selbstsicheren und souveränen Eindruck auf sie, was ihr an ihm sehr gefiel. Vielleicht hätte sie ihrem Mann den Vorschlag unterbreiten sollen, mit dem sie schon bei ihrem Onkel versucht hatte, mehr über die geschäftlich-politische Welt der Männer zu erfahren. Doch jetzt brauchte sie es gar nicht mehr versuchen, denn in wenigen Tagen würden sie nach Mantua abreisen und zuvor gab es noch so viel zu tun.
    Septima nahm auf dem Stuhl vor Ursus' Schreibtisch Platz und faltete die Hände in ihrem Schoß zusammen. „Ich wollte mit dir über ein geeignetes Stück Land für meine Pferdezucht sprechen. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich ein paar Angebote für ein Stück Land, nahe Roms einholen. Der Bedarf liegt hauptsächlich auf dem Weideland. Ein paar Felder zur Hafer und Heugewinnung, damit die Tiere auch im Winter gut versorgt werden können, mehr braucht das Land nicht aufzuweisen. Es muß keine besonderer Lage haben, außer das es nicht zu bergig sein sollte. Kannst du mir jemanden empfehlen, den ich mit dieser Aufgabe, ein gutes Stück Land für mich zu finden, beauftragen kann?“

    Der zweite Tag ihrer Reise nach Mantua zog sich zäh dahin. Ab und an versuchte Ursus ein Gespräch mit ihr zu führen, doch meist antwortete Septima einsilbig und die Unterhaltung endete sehr schnell wieder. Meist starrte sie die Wand gegenüber ihres Sitzplatzes an, oder sie schaute zwischen den Vorhängen nach draußen.
    Seufzend ließ sie sich aus der Reisekutsche helfen, als sie endlich ihr Ziel für die heutige Übernachtung erreicht hatten. „Frija, sorge dafür, dass ich ein Bad nehmen kann. Baldemar! Bring meine Truhe sofort in unser Schlafgemach und sorge dafür, dass ich ungestört baden kann.“ gab sie sofort Befehle an ihre Sklaven aus und schaute sich nach Ursus um. Als sie ihn entdeckt hatte, ging sie auf ihn zu und blieb dicht vor ihm stehen. Eine Hand legte sie ihm auf die Brust. „Magst du mir beim Bad Gesellschaft leisten?“ lockte sie ihn mit ihrer Stimme und war mit einem Mal wie ausgewechselt.

    Stillschweigend schaute sie sich den Rest des Hauses an. Hoffentlich würde eines der nächsten Objekte ihren hohen Anforderungen genügen. Septima überließ Ursus das reden und sprach erst wieder, als sie gemeinsam in der Sänfte auf dem Weg zum nächsten Haus waren. „Dieses Haus war schrecklich! Ich denke es war mal ganz nett, aber längst nicht gut genug für uns. Selbst wenn es besser gepflegt worden wäre, würde es mir nicht gefallen.“ Da kam absolut die Patrizierin in ihr heraus. Es war aber auch nicht leicht, gegen das Anwesen der Tiberia oder Aurelia anzukommen und inzwischen hatte sich Septima an einen gewissen Standard gewöhnt.


    „Ich gebe die Hoffnung aber nicht auf. Vielleicht finden wir noch ein geeignetes Anwesen.“ Sie rutschte näher an ihren Mann in der Sänfte heran und kuschelte sich leicht an ihn. Es galt acht zu geben, dass ihre Frisur nicht ruiniert wurde, ansonsten würde Ursus die nächsten Besichtigungen alleine machen müssen.

    Als sie von drinnen ein „Herein.“ vernahm, nickte sie dem Sklaven kurz zu, der für sie angeklopft hatte, so dass er ihr die Tür zum Officium ihres Mannes öffnen konnte. Septima trat lächelnd ein und blieb vor dem Schreibtisch ihres Gatten stehen. Es lagen viele Schreibtafeln in ordentlichen Stapeln herum. Alles sah nach Aufbruch aus, bald würden sie nach Mantua abreisen. „Ich würde gerne etwas geschäftliches mit dir besprechen.“ rückte sie mit ihrem Anliegen heraus und blieb zunächst vor dem Schreibtisch stehen. Sie wollte sich erst setzten, wenn Ursus sie dazu auffordern würde.
    Kurz mußte sie an ihren letzten Besuch in diesem Officium denken. Der war sehr aufregend gewesen, auch wenn sie bei ihrem Liebesspiel von Narcissa und Flora überrascht worden waren. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel und Septima wäre sogar bereit, ihre Bitte noch ein klein wenig aufzuschieben.

    Sie erklommen die Treppen zum Hügel des Iupiter-Tempels mehr schweigend, denn jeder brauchte die Atemluft für etwas wichtigeres. Oben angekommen, genoss Septima den herrlichen Ausblick auf die vor ihr liegende Stadt. Narcissas Frage brachte sie zum schmunzeln und sie ging einige Schritte weiter, um mehr Richtung Osten zu kommen. „Also ungefähr da, der Hügel, das ist der Quririnal und dort liegt die Villa Aurelia. Ich glaube kaum, dass wir sie von hier aus erkennen können.“


    Germanicus Aculeo hatte tatsächlich erst auf sie gewartet, als sie die Treppen zur Tempelanlage erklommen hatten, was ihm von Septima einen bösen Blick einbrachte. Als sie mit Narcissa zurück zu ihrem Ausgangspunkt ging, sahen sie den jungen Mann auf einer Bank sitzend. Seine Frage überraschte die Tiberia, doch war sie gewillt ihm zu antworten. „Unsere Familien sind gut befreundet.“ Dies sollte ihm als Antwort genügen, vorausgesetzt Narcissa würde nicht noch einen halben Roman hinzu fügen. Septima warf einen kurzen Seitenblick auf die Aurelia.
    „Und? Wie gefällt dir der Ausblick von hier oben, Aculeo? Hast du schon die Hütte von Romulus gesehen? Sie ist gleich links neben dem Tempel des Iupiter.“

    Ihr blieb nicht mehr Zeit, als kurz zu Ursus' Aussagen und Vorschlägen, bezüglich der Familie, zu nicken, als sie auch schon in das Innere des, von außen beschmierten Hauses traten. Leider schien es drinnen nicht besser zu werden. Skeptisch schaute sich Septima um. „Wie lange steht dieses Haus schon leer?“ wollte sie von dem Verwalter wissen und fuhr mit dem Zeigefinger über eine nasse Stelle an der Wand des Atriums. „Igitt!“ Kopfschüttelnd schaute sie zu ihrem Gatten. Dieses Haus gefiel ihr ganz und gar nicht.


    „Zwei Jahre.“ antwortete Clearchus auf ihre Frage.


    Septima rümpfte die Nase. „Und wie viele Interessenten haben sich seit dem dieses Meisterwerk maroder Baukunst angeschaut?“ bemerkte sie abfällig und ging wieder an Ursus Seite und ergriff seine Hand. Leise flüsterte sie ihm zu. „Hier würde ich den Totalabriss bevorzugen.“
    Nickend stimmte sie zu, als ihr Gemahl vorschlug, sich noch die Raumaufteilung und den Garten zeigen zu lassen. „Ich fürchte zwar, dass wird am Zustand dieses Hauses nichts ändern, doch anschauen können wir es uns. Wer hatte doch gleich die Vorauswahl der zu besichtigen Häuser getroffen?“ erkundigte sie sich sarkastisch bei Ursus und folgte ihm durch die anderen Räumlichkeiten.
    Sehr zur Überraschung aller, gab es tatsächlich den ein oder anderen Raum, der trocken und noch gut erhalten war. Hier waren die Wandmalereien, sowie die Fußböden gut erhalten und man gewann einen kleinen Einblick in die ursprüngliche Pracht dieses Baus.

    Die Entscheidung war gefallen und Septima war sehr zufrieden mit sich. Sie hatte nicht zu schnell ja gesagt, so dass es ausgesehen haben mußte, als ob sie ernsthaft über eine Ablehnung des Wunsches von Cimon nachgedacht hatte. Dabei stand ihre Entscheidung ab dem Moment fest, wo ihr der Nubier eines der kleinen Fellknäule vor Augen gehalten hatte. Den Dank von Cimon winkte sie mit einer läppischen Handbewegung in die Luft ab. Ob es dem Sklaven wirklich gelingen würde, die keinen Katzenbabys durch zu bringen, würden die nächsten Tage zeigen.
    Doch sehr zu Septimas Unmut, schien Brix mit ihrer Entscheidung nicht einverstanden zu sein. Er folgte ihr und sprach sie an. Ihre sonst großen, braune Augen verengten sich, als er sie einfach ansprach und vor brachte, dass jemand anderes in diesem Haus nicht mit ihrer Entscheidung einverstanden sein würde. „Es überrascht mich, dass du die edlen Geschöpfte aus Ägyptus als Ungeziefer bezeichnest.“ erwiderte sie pikiert und musterte den großen Germanen abschätzend. „Deine Meinung und auch die Meinung von jemand anderem aus diesem Haushalt, mit Ausnahme meines Mannes, interessieren mich nicht.“ Damit wollte sie ihn erneut stehen lassen und weiter gehen.

    Selbst wenn ihr Geliebter glaubte, sie hätte ihrem Mann schon des öfteren aus solchen oder ähnlichen Rüstung geholfen, so irrte er sich gewaltig. Das entkleiden eines Mannes gehörte für gewöhnlich nicht zu ihren Diensten, die sie zu tun pflegte, oder wenn, dann handelte es sich um leicht zu entfernende Kleidung, wozu Septima eine toga durchaus zählte. Doch seine Gedanken blieben ihr verborgen, bis auf den vordringlichsten, welchen sie immer mal wieder deutlich spüren konnte.
    Für einen Moment war es ruhig. Ihre Augen gingen wohlwollend über den Körper des Mannes und an ihrem Gesicht war abzulesen, dass ihr gefiel was sie sah. Furianus schaute sie einfach nur an, wie sie noch vollständig bekleidet vor ihm stand und Septima wollte schon anfangen sich zu fragen, was er nun von ihr erwartete, als er ihr Gesicht in seine Hände nahm und sie leidenschaftlich küsste. Die Spannung, welche sich in ihr aufgebaut hatte, entlud sich und sie erwiderte den Kuss ungestüm. Ihre Arme schlangen sich um seine Hüfte und die Hände strichen ihm sanft über das Gesäß, ehe er geschickt ihre Palla geöffnet hatte und diese von ihren Schultern zu Boden rauschte. Es interessierte sie herzlich wenig, was mit dem schönen Stoff passierte. Nur widerwillig entließ sie den Mann aus der Umarmung, folgte seinen ersten Schritten mit dem Kopf, ehe sie sich hätte drehen müssen, um den Flavier weiter anschauen zu können. Doch Septima blieb stehen, genoß den Moment der Unwissenheit, was er als nächstes tun würde.Dann spürte sie seine Hände auf ihrer Hüfte, folgte seinen Bewegungen und ließ ihn die Tunika über ihren Kopf streifen. Sie stöhnte wohlig auf, als seine Lippen ihre Schultern liebkosten und seine Hände über ihre Brüste weiter abwärts gingen. Als er näher an sie heran trat, schmiegte sich ihr Gesäß zärtlich gegen ihn und ein weiterer Laut der Lust entfuhr ihr. Sie hob den linken Arm, um nach dem Mann hinter sich zu greifen, ihn bei sich zu halten und seine Wärme, so wie seine Wallung deutlich spüren zu können.
    'Heute bist du ganz allein mein.' Seine Worte jagten ihr einen Schauer über den nun ebenfalls nackten Körper und schon wollte sie sich in seinen Armen drehen, als sie merkte, wie er sie langsam Richtung Bett drängte. Als sie direkt davor standen, beugte sie sich vor, um auf allen Vieren vor ihm aufs Bett zu krabbeln. Ein Seitenblick lud ihn ein, ihr zu folgen und sich zu nehmen, was immer seinem Wunsch oder seinem Begehren entsprach. Ursus hatte das eine mal den Wink nicht verstanden, welchen sie ihm gegeben hatte, oder aber er fand keinen Gefallen an dieser Art der Vereinigung. Septima selbst konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob es ihr gefallen würde, doch sie war bereit es auszuprobieren. Dem Flavier blieben alle Möglichkeiten offen, er mußte nur zugreifen.

    Ach her je, was hatte sie da nur gesagt? Kopfschüttelnd schaute Septima ihre Freundin an. „Nein, nein, du mußt nichts können. Es wird so sein, wie ich es dir beschrieben habe. Du unten, er oben. Aber es gibt halt auch andere Möglichkeiten sich zu lieben.“ Nun erklärte sie ihrer Freundin, was sie bisher selbst an Erfahrungen gesammelt hatte und verriet ihr, dass es nicht nur eine Stellung in der Liebe gab. „Aber das kommt mit der Zeit. Ihr werdet selbst heraus finden, was euch am besten gefällt. Oh Serrana, ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht zu sehr verwirrt?“ Besorgnis lag in dem Blick der jungen Frau. „Wenn du noch Fragen hast, dann frag bitte. Du siehst, ich versuche dir alles zu erklären.“

    Die Tiberia setzte sich auf einer der bequem gepolsterten Steinbänke im Atrium. Während sie darauf wartete, dass ihr custos corporis Baldemar zu ihr kam, ließ sie sich ein Glas verdünnten Weines geben und versuchte die Strapazen der Reise hinter sich zu lassen. Ob sie überhaupt noch genügend Energie haben würde, um heute abend mit Ursus beisammen liegen zu können? Wieder seufzte sie kurz auf. Es war ein langer, anstrengender Tag und die nächsten Tage versprachen weniger entspannt zu werden. An sich wäre ein Bad jetzt genau das Richtige. Ein kurzer Wink und Septima gab die Anweisung, dass balneum für sie zu heizen und ihr ein Bad mit Lavendelöl zu bereiten.

    Erleichtert, dass sie nicht in diesem großen Lager eingesperrt sein würde, atmete Septima auf. „Wirst du mir einmal das Lager zeigen?“ fragte sie ihren Mann mit süßer Stimme und schaute ihn kleinmädchenhaft von unten her an. „Irgendwann, in den nächsten Tagen?“ Es mußte nicht gleich heute oder morgen sein, doch würde es ihr besser behagen, das Lager von ihrem Mann gezeigt zu bekommen, als wenn sie sich selbst auf den Weg macht. Vielleicht gab es Orte, wo eine Frau mit Anstand nichts verloren hatte und wenn sie Titus dabei hatte, dann konnte er sie vor solchen Orten warnen.


    „Wie viele Stabsoffiziere gibt es?“ Und wenn nur ein paar von ihnen verheiratet waren, dann war die Auswahl an Gesprächsparnerinnen recht klein. Zusammen mit Ursus ging sie zurück ins Atrium und verabschiedete sich dort von ihm. Nun mehr allein stand sie im Atrium, wo die Sklaven, mit Gepäckstücken beladen, an ihr vorbei gingen. Septima seufzte kurz und schaute genauer hin, was die Sklaven hinein trugen. Nun folgten Anweisungen, wo das Möbelstück oder die Truhe hin sollte. Die nächste Zeit war sie gut beschäftigt und somit auch abgelenkt, dass es ihr gar nicht weiter auffiel, wie alleine sie sich mit einem mal fühlte.


    Als es langsam auf die Cena zuging, schickte Septima Cimon los, um in Erfahrung zu bringen, wann ihr Mann gedachte zum Essen zu erscheinen. Sie wählte mit Absicht Cimon, denn dieser würde sich hoffentlich im Castellum auskennen und die gewünschte Information schnell für sie in Erfahrung bringen. Dabei kam ihr eine Idee und sie ließ Baldemar zu sich ins Atrium rufen.

    „Solange du mich begehrenswert findest, bin ich durchaus gewillt, den ein oder anderen Kampf auch in horizontaler Lage mit dir zu fechten.“ gestand sie dem Flavier mit zarter Stimme ein. Vielleicht barg dies eine weitere Möglichkeit für ein Experiment, was sie noch alles in der Liebe ausprobieren konnte? Ein Laut der Überraschung entschlüpfte ihr, als Furianus sie kurzer Hand auf die Arme nahm und den Gang entlang zu seinem Cubiculum trug. Mit einem Arm hielt sie sich in seinem Nacken fest, während sie mit der anderen über seine Bartstoppeln strich. Ihre Augen leuchteten als sie zu ihm sprach. „Es wird Jahre dauern, bis ich überhaupt konkurrenzfähig bin. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen. Doch vielleicht magst du mir eines deiner schönen Pferde zur Zucht überlassen?“ Die Hand, welche eben noch seine Wange liebkost hatte, glitt an seinem Hals hinab und am Rande des Brustpanzers entlang. Sie spürte seine warme Haut unter dem Stoff der Tunika und konnte es kaum noch erwarten, bis er endlich dieses störrische, lederne Teil ausgezogen haben würde.


    Im Zimmer angekommen umfing sie ein angenehmer Duft und Furianus entließ sie auf die eigenen Füsse und führte ihre Hand zunächst an seine Lippen und anschließend auf seine Brust. Wie gern hätte sie jetzt seinen Herzschlag unter ihrer Hand gespürt, doch leider wurde ihr dies durch den Brustpanzer verwehrt. „ICH soll dir helfen?“ erklang es ungläubig von ihr. „Aber ich habe keine Ahnung davon, wie solch ein... Kleidungsstück entfernt wird.“ Neugierig ließ sie ihren Blick und anschließend ihre Hände, über den ledernen Brustpanzer wandern. An den Seiten spürte sie die Lederriemen, mit denen Vorder- und Rückenteil zusammen gehalten wurden. „Ahhh....Ich glaube jetzt weiß ich, wie das geht.“ Ein letzter Kuss und Septima machte sich zunächst an dem Umhang zu schaffen, der auf der Lederrüstung befestigt war. Flatternd glitt der Stoff zu boden. Sie führte den linken Arm von Furianus ein Stück nach oben, um sich an den Schnallen des Brustpanzers zu schaffen zu machen. Dazu stellte sie sich leicht seitlich von ihm und war angenehm überrascht, dass es doch einfacher ging als sie gedacht hatte. Langsam ging Septima weiter und stand nun im Rücken des Flaviers. Eine Hand strich dabei unterhalb seiner Lederbekleidung entlang und über sein Gesäß, während sie auf die andere Seite von ihm wechselte. Auch hier löste sie die Schnallen, um anschließend den Brustpanzer über seinen Kopf zu heben. Unter dem Leder war er angenehm warm und Septima schmiegte sich von hinten an ihn, um seinen Duft einzuatmen und seine Lust zu spüren. Den Gürtel der Tunika löste sie blind und mit geschickten Fingern, wobei ihre Hand auch durchaus etwas tiefer ging, um seine Bereitschaft zu prüfen. Langsam trat sie vor ihn. Braune Augen schauten in etwas dunklere, während ihre Hände seine Tunika langsam höher zogen. An der Taille angekommen, ließ Septima ihre Finger unter den Stoff und über seine Haut, langsam nach oben wandern, bis sie ihm auch die rote Tunika über den Kopf streifen konnte. Das letzte Stück Stoff fiel und sie hatte den Mann so, wie sie ihn bereits seit ihrer Ankunft hatte haben wollen. Nur, dass sie selbst noch völlig bekleidet war.

    Das Wechselspiel seiner Miene machte einem Schauspieler alle Ehre und brachte erneut einen Ausdruck der Erheiterung auf ihr Gesicht. Womöglich kam ein Senator nicht umhin, eine gewisses schauspielerisches Talent zu besitzen, denn immerhin galt es Stimmen für seine eigenen Vorhaben zu sammeln. Diese konnte der Flavier gewiss nicht nur durch seine Reden für sich gewinnen.


    Seine Reaktion auf ihren Annäherungsversuch blieb nicht aus und mit Wonne spürte sie die wachsende Zuneigung und sie war sehr froh darum, dass die Anziehungskraft zwischen ihnen beiden so groß war, dass es sie gar nicht viel Überzeugungskraft bedurfte, um den Flavier dort hin zu bekommen, wo sie ihn gern haben wollte. Dicht an ihn gedrängt stand sie da. Ihr Becken machte leichte Bewegungen, um seine Lust, und die eigene, noch zu steigern, während sie ihm antwortete. „In der Tat ist deine Pferdezucht ein Grund, weshalb ich hier bin.“ Eine Hand war in seinem Nacken, die andere strich sanft über seine Wange, die Schläfe entlang und in sein immer noch dichtes, wenn auch ergrautes, Haupthaar, während ihre Augen jedes Detail seines herb-männlichen Gesichtes wahr zu nehmen schienen. „Ich möchte eine eigene Pferdezucht. Eine Aufgabe, derer ich mich widmen kann, um der Tristes des Alltags zu entfliehen. Doch lass uns später weiter darüber reden. Im Moment sehne ich mich viel zu sehr nach dir.“ Die Hand in seinem Nacken dirigirte ihn wieder zu ihrem Mund und ein weiterer, intensiver Kuss folgte.


    Einzig den Brustpanzer empfand Septima als störend. Ihre Hand fuhr über das harte Leder und sie blickte anschließend hinauf zu Furianus. „Könntest du dieses durchaus schmeichlerische Stück deines männlichen Egos ablegen, damit ich dich besser spüren kann? Oder noch besser... Kannst du nicht alles ablegen?“ Ihre Stimme war neckisch, der Ausdruck in ihren Augen wolllüstig. Gewiss könnte sie sich besser auf den Grund ihres Hierseins konzentrieren, wenn sie nicht mehr dieses drängende Verlangen nach seiner Nähe spüren würde. Wieso erschien es ihr nur so, dass sie es war, den nun den Kopf verlor und nicht mehr klar denken konnte? Ihre Lust hatte das Kommando übernommen, was die forschenden Hände der Tiberia klar zum Ausdruck brachten.

    Sie waren noch immer ganz alleine im Triclinium und Septima beschlich ein ungutes Gefühl. 'Ahnt er etwa, dass ich ein klein wenig Einfluss auf die Entscheidung im Senat genommen habe? Aber ich wollte doch nur, dass er hier bleibt, bei mir!' Von Außen war der jungen Frau nicht viel anzumerken, doch die folgenden Worte aus seinem Mund ließen sie vollends erstarren.


    „Ist das dein Meinung?“ fragte sie ihn mit ernsthafter Stimme und richtete sich in eine sitzende Position auf. Ihr Herz, ihre Seele, wollten nicht glauben, was sie soeben gehört hatte. Macer, ihr Macer war gegen die Patrizier? War er damit nicht auch gegen sie? Was sollte diese angebliche Cena überhaupt? Wollte er sich für irgend etwas an ihr rächen? Wenn ja, dann war er auf dem richtigen Weg. Aber wofür?