Beiträge von Tiberia Septima

    Noch ehe das Gespräch zwischen Archias und Septima richtig in Schwung geraten war, und sie zum Kern der Sache vordringen konnte, betrat ihr Gatte das Atrium und kam auf Archias und sie zu. Sichtlich überrascht, schaute sie zu Ursus hoch, als er sich zu ihr beugte und ihr einen Kuss auf die Wange gab. „Salve.“ erwiderte sie zunächst nur und schaute dann zum Aelier. „Ehm… ja, Aelius ist gekommen um sich für sein Verhalten bei unserem Hochzeitsempfang zu entschuldigen. Er ist noch nicht lange hier.“ setzte Septima ihren Gemahl schnell in Kenntnis und widmete ihre Aufmerksamkeit erneut Archias.


    „Ja stimmt, Seiana war hier, um sich für ihren überstürtzen Aufbruch an eben jenem Tag zu entschuldigen. Wir…“ ein kurzer Blick zu Ursus, „… hatten uns ein wenig gewundert, das sie alleine erschienen ist. Nun, wo du hier bist, kannst du uns gewiss berichten, was der Auslöser für dieses denkwürdige Handeln deinerseits war?“ Neugierig war Septima schon.

    Offensichtlich war ihr Lächeln erfolgreich, oder war es doch der Teller mit Honigkuchen, der Celerina dazu veranlasste, sie in ihr Cubiculum zu lassen? Na egal, das erste Etappenziel war erreicht und Septima erwiderte, „Vielen Dank, Celerina.“ Die Tür wurde weiter geöffnet und als sie die ersten Schritte in das Reich der Flavier tat, bereute Septima es fast schon, hier her gekommen zu sein. Die Unordnung störte sie nicht so sehr, wie das bedrückende, dämmrige Licht, welches von der Sonne durch die zugezogenen Vorhänge und die wenigen Öllampen her rührte und die schlechte Luft.


    Suchend blickte sie sich um, wo sie nun den Teller mit dem Gebäck abstellen konnte und stellte ihn zunächst auf einem der Sessel ab, ehe sie für ein wenig Platz auf dem kleinen Tisch, welcher zu der allseits vertretenen Sitzgruppe gehörte, schaffte. Anschließend drehte sie sich wieder zu Celerina um. „Wieso sollte mich jemand geschickt haben?“ stellte sie die Gegenfrage. „Ich bin selbst darauf gekommen, wenn ich auch feststellen muß, dass ich wohl ein wenig zu spät dran bin.“ Ein Lächeln folgte und noch ehe Celerina Widerworte geben konnte, trat Septima schnell die wenigen Schritte zur Flavier vor und griff nach deren Hände. Eindringlich schaute sie ihr in die Augen. „Ich bin gekommen, weil ich mir Sorgen um dich mache. Du verkriechst dich schon seit Tagen in diesem Zimmer hier. Niemand weiß was los ist und selbst wenn ich es nur vermuten mag, so werde ich dich nicht fragen, ob du es ausgerchnet mir erzählen wirst, doch du musst etwas gegen dein Problem tun. Hörst du Celerina? Du darfst dich nicht einfach nur hier einschließen. Es gibt noch andere Menschen da draußen, in dieser Villa, denen du etwas bedeutest und die dir beistehen.“ Vorsichtig drückte Septima die Hände der älteren Frau und hoffte, dass sie jetzt nicht sprichwörtlich mit der Tür in die Villa gefallen war und Celerina sie sofort wieder aus Zimmer befahl. Angespannt wartete Septima nun auf die Reaktion ihres Gegenüber, innerlich gefasst auf alles, auf einen Wutausbruch, eine Heulattacke, bedrückendes Schweigen oder sogar eine Ohrfeige, weil sie sich hier viel zu viel anmaß.

    Ihr Versuch, ihn zu locken, gelang und Septima genoss den intensiven Kuss, dem weitere folgten, ehe der Flavier sie unterbrach und seine Lippen der süßen Spur auf ihrem Körper folgte. Er tat genau das, was sie von ihm erwartet hatte und sie stöhnte unter seinen Zärtlichkeiten leise auf. Es war für sie wie ein Rausch, der nicht von Wein, sondern einzig und allein von dem Verlangen nach körperlicher Vereinigung ausgelöst wurde. Gerade wollte sie ihre Hand ebenfalls auf Wanderschaft schicken, als Furianus aufhörte sie zu verwöhnen und sie mit seinem kleinen Einwand, es wäre nicht schlecht JETZT ein Bad zu nehmen, aus dem Konzept brachte. Septima stutzte und schaute den vor ihr liegenden Mann fragend an. Die Überraschung über seinen Vorschlag stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Sie war halt noch keine perfekte Frau, die ihre Gesichtszüge und Gefühle immer und überall beherrschen konnte.


    Noch ehe sie protestieren konnte, gab Furianus bereits entsprechende Anweisungen an seinen hispanischen Sklaven und Septima schüttelte den Kopf und ein schlemisches Lächeln zeigte sich bei ihr. Sie tippte sanft mit ihrem Finger auf seine Brust. „Du verfolgst einen Plan, meus amor*.“ tadelte sie ihn sanft. „Du weißt ganz genau das wir im Balneum darauf achten müssen, dass meine Haare nicht nass werden, ansonsten dauert es Stunden, ehe sie wieder trocken sind und ich abreisen kann. Was sollte ich dann zu Hause sagen? Das ich in einen Bach oder Fluss gefallen bin?“ Neckisch funkelten ihre Augen ihn an. Sicher würde Frija ihr die Haare gänzlich hochstecken können, aber ein vergnügliches beisammen sein im Balneum barg ein gewisses Risiko in sich.


    Dann überraschte er sie weiter, als er sich erhob und sie aufforderte, mit ihm die Ställe anzusehen. 'Was? Jetzt zu diesen stinkenden Viechern?! Und was ist...' ging es ihr sofort im Kopf herum und ihr Blick glitt zu seiner Mitte, wo keinerlei Anzeichen zu finden waren, die auf ihre Bemühungen hingedeutet hätten. Ergeben seufzte sie auf und legte ihre Hand in seine. „Also gut, wenn du meinst.“ Nun wirkte die junge Tiberia mehr wie ein Mädchen, dass seine Hand in die des Vaters gab, als eine verführerische Liebesdiebin, die nichts anderes als ihr eigenes Vergnügen im Kopf hatte. „Dann möchte ich aber auch Anubis sehen, deinen schwarzen Hengst von dem du vorhin erzählt hast.“ forderte sie keck und dachte an die Geschichte zurück, wo Furianus von dem Geschenk seines Vaters zum Eintritt des Flaviers in die Legio erzählt hatte. In ihrer Vorstellung mußte das Pferd schon unendlich alt sein.


    Abschätzend ließ Septima ihren Blick über die Gestalt von Furianus wandern und sie mußte grinsen. „Wenn wir jetzt in den Stall wollen, dann solltest du deine Toga richten lassen.“ merkte sie leise an und strich mit ihrer freien Hand über seinen Arm, hinauf bis zum Ärmel der Tunika und ein Stück darunter. Dann zog sie ihre Hand zurück und gab Frija ein Zeichen, woraufhin die Sklavin aus ihrer stillen Ecke hervor trat und mit geschickten Fingern die Haare ihrer Herrin richtete, so dass niemand bemerken würde, ob die Haare bei ihrer Ankunft nun genau so oder anders gelegen hatten. „Soll Baldemar euch begleiten, Domina?“ erkundigte sich Frija leise bei ihrer Herrin. „Nein, er kann sich anderweitig beschäftigen.“ erwiderte Septima schnell. Sie vertraute den beiden Germanen, aber es mußte nicht mehr Augenzeugen geben, als unabdingbar waren. „Und dich brauche ich erst später im Balneum wieder. Ihr könnte euch gerne zusammen anderweitig beschäftigen.“ fügte Septima anzüglich lächelnd hinzu und schlug mit ihrer Hand nach der von Frija, die es einfach nicht lassen konnte, hier und da noch weiter am Haar ihrer Herrin herum zu zupfen.


    „Wir können dann.“ wand sie sich an den inzwischen ganz nach Senator aussehenden Furianus, der in seiner weißen Toga eine wirklich gute Figur machten. 'Mhm, ob weiß so gut ist für einen Stallbesuch.' Doch das war nicht ihre Sache. Sie trat nah an ihn heran, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen ganz zarten Kuss. Zwar war ihr nach viel mehr zu mute, doch sollte dies der Flavier nicht merken.

    Sim-Off:

    Wenn mein Übersetzungsprogramm es richtig gesagt hat: *mein Liebling

    „Du fühlst dich also erwachsener?“ kommentierte Septima die offensichtliche Freude der Iunia über ihr nun erreichtes Alter. „Dann wird dir mein Geschenk gewiss gefallen.“ Mit der Hand winkte Septima ihren Sklaven herbei, der ein capsa, ein sogenanntes Schminkköfferchen mit interessantem Inhalt übergab. Es enthielt Kosmetika der unterschiedlichsten Art. Eine Creme zum jung und frisch halten der Haut, Kohle zum ausdrucksstarken umranden der Augen, Antimonpulver zum färben der Wimpern und Augenbrauen, sowie zwei Farben von Lidschatten und ein Rouge zum hervorheben der Wangen. „Damit du deine erblühte Schönheit noch mehr hervorheben kannst.“ fügte Septima noch lächelnd hinzu. Sie selbt übertrieb es mit dem schminken auch nicht und gleiches erwartete sie von ihrer Freundin. Sie waren schließlich keine Lupas, die wie eine wandelnde Farbpalette wirkten.


    Sim-Off:

    WiSim


    Baldemar brummte zustimmend auf die Bestätigung von Adula und erhob sich noch einmal von ihrem Tisch, um Serrana den mitgebrachten Koffer zu überreichen. Dann kehrte er zurück zum Tisch, nahm den Wasserkrug in die Hand und füllte zwei Becher. Einen stellte er vor Adula ab. Anschließend setzte er sich wieder und schaute die Sklavin abschätzend an.


    Die fremde junge Dame wurde von Serrana als eine Octavia vorgestellt und Septima wand sich dieser interessiert zu. „Willkommen in unserem Kreis, Octavia. Du bist also verwandt mit Octavius Macer? Wie nah ist dieses Verwandschaftsverhältnis?“ Somit wäre die Casa nicht mehr nur von Macer bewohnt und die Möglichkeiten, dass sie sich ungestört mit ihrem Liebsten dort treffen konnte, wurden mit einem mal verschwindend gering. Trotz allem war Septima sehr freundlich zu Catiena und setzte sich mit den anderen zusammen an den Tisch.


    Calvenas Begrüssung wurde ebenso freundliche von Septima erwidert und es versprach ein schöner Abend zu werden. Verschwörerisch zwinkerte Septima Calvena zu, denn sie beide hatten bereits ein sehr intimes Gespräch gehabt, welches Serrana noch bevor stand.


    Aurelia Prisca traf kurz nach Septima ein. Hätte sie eine Ahnung gehabt, dann wären sie gewiss zusammen hier her gekommen. Obwohl sie inzwischen in ein und der selben Villa lebten, liefen sie sich nur äußerst selten über den Weg, was Septima sehr schade fand. „Komm Prisca, setzt dich zu mir.“ forderte sie die Aurelia auf, denn sie konnte Prisca sehr gut leiden, vielleicht sogar ein kleines Stückchen mehr wie Serrana und Calvena, aus welchem Grund auch immer.


    Bei der Bedienung erkundigte sich Septima nach den verfügbaren Säften. Außer Traubensaft gab es keinen, doch das reichte der Tiberia vollkommen. Nachdem auch die anderen Damen ihre Wünsche geäußert hatten, ging die Magd und kam mit vier Krügen wieder zurück an den Tisch. Eine zweite Magd trug ein Tablett mit Bechern und verteilte diese auf dem Tisch. In zwei der Krüge befand sich klares Quellwasser, in einem weiteren war der Wein und der Traubensaft befand sich in dem vierten Krug. Einschenken konnten sich die Frauen selbst.

    Tzz...tzz...tzz.... Da muß ich mich doch selbst zur Stadtwache begeben.


    Immer rein mit ihr, sonst muß ich es mir mit ihrem Mann noch anders überleben. ;)



    Edit: zu früh am Morgen

    Noch während die Säbeltänzerinnen ihre Kust vorführten, erschienen Centho und Calliphana in der Öffnung zum Triclinium. Septima hatte die beiden vor Ursus entdeckt, der ganz offensichtlich sehr von der tänzerischen Darbietung beeindruckt war und sich mit dem Germanicer unterhielt. Somit erhob sich Septima und ging strahlend auf die beiden Verlobten zu. „Centho, Calliphana! Wie schön das ihr noch kommen konntet. Bitte, nehmt Platz. Es hat sich so ergeben, dass wir Frauen da und die Männer dort sitzen, aber langsam können wir die Tischordnung ein wenig lockern. Also… bitte nehmt Platz wo es euch beliebt.“

    Cimon übergab das mitgebrachte Geschenk von Ursus und ihr und der Beschenkte packte es auch sogleich aus. Interssiert beobachtete Septima die Reaktion des Mannes und ihr Lächeln vertiefte sich, als er sich darüber zu freuen schien. Ursus hatte eine gute Wahl getroffen, als er ihr beschrieben hatte, was sie kaufen sollte. Somit war das Geschenk tatsächlich von beiden. „Aber bitte, etwas so kostbares will gut verwahrt sein.“ gab Septima Licinus zu verstehen, dass sie damit einverstanden war, dass er zunächst das Geschenk in Sicherheit brachte. Außerdem trafen weitere Gäste ein, die begrüßt werden wollten, um die sich der Gastgeber zu kümmern hatte. Nicht anders war es auf der Hochzeit der Tiberia mit dem Aurelier gewesen und der Empfang am nächsten Tag war noch einmal so anstrengend.


    Der Hinweis mit den Getränken nahm Septima dankbar an und nickte Cimon kurz zu. Der Sklave würde sie schon verstanden haben und ihr etwas zu trinken bringen. Wenn es keinen Saft gab, den er verdünnen konnte, dann würde sie sich auch mit stark verdünntem Wein zu frieden geben.


    Da ihre beiden neu gewählten Gesprächspartner, Reatinus und Macer, nicht gerade die mitteilsamsten waren, lies Septima ihren Blick durch die Taberna gleichten. Sie versteckte ihr Interesse an den Menschen nicht, sondern schaute ihnen offen in die Gesichter. Unter den gerade hinzugestoßenen Gästen waren auch Centho und Calliphana. ‚Ahh… selbstverständlich ist Centho auch eingeladen, immerhin ist er in Iulier.’ Hätte sie das nur vohrer geahnt, so hätte sie gemeinsam reisen können. Gewiss wäre das um einiges lustiger gewesen. Doch auch so war die Reise nach Mantua eine nette Abwechslung, zumal sie sich die ganze Fahrt über auf Macer gefreut hatte. Doch nun war der Octavier stumm wie ein Fisch. Ob sie ihn mit ihrer Anwesenheit zu sehr überrascht hatte? Oder ob ihr Brief doch zu offen gewesen war und er inzwischen nicht mehr an ihr interessiert war? Mit einem mal bekam Septima Angst. Ihre Augen weiteten sich leicht und ihr Blick ging wieder zurück zu Macer. Fragend schaute sie ihn an. ‚Kann es sein, dass deine Liebe zu mir in den wenigen Monaten unserer Trennung bereits erkaltet ist?’ sollte dieser Blick sagen, doch ob es so beim Octavier ankam?


    Centho und Calliphana hatten noch eine weibliche Begleitung dabei und begrüßten selbstverständlich zunächst das Familienmitglied. „Nun Titus, gibt es hier noch irgendwen Wichtiges, den dur mir vielleicht vorstellen magst?“ erkundigte sich Septima bei ihrem Mann und hakte sich an seinem Arm unter. Wenn Macer schon nicht auf sie reagierte, dann hatte sie noch immer Ursus, der für gewöhnlich das tat, was sie sich von ihm wünschte.

    Es war eine wunderbare Idee von Serrana, ihren Wiegentag mal gänzlich anders zu feiern. Von Ursus hatte Septima erfahren, dass die Taverna Apicia durchaus als angesehen bezeichnet werden konnte und er hatte auch nichts gegen ihren Wunsch gehabt, dort mit Serrana und ihren Freundinnen, nur unter Frauen, zu feiern. Nur kurz hatte er die eine Augenbraue hochgezogen, was seine Skepsis zum Ausdruck brachte, doch einen langen Kuss später hatte Septima die gewünschte Zustimmung erhalten. Mit einer Sänfte wurde sie bis kurz vor die Taverne getragen und Baldemar schritt voran in das Gebäude.


    Zunächst mußte dieser Ort seinen gestrengen Augen stand halten, erst dann durfte die Dame Tiberia eintreten. Mit wenigen Worten hatte sich der Germane nach dem entsprechenden Tisch erkundigt und führte seine Herrin zu eben jenem. „Hier entlang, Domina.“


    Erfreut erblickte Septima sofort die zierliche Gestalt von Serrana, sowie ihre liebe Freundin Calvena. Eine ihr unbekannte junge Dame war ebenfalls schon da. 'Sehr schön. Nicht die Erste, aber auch nicht die Letzte.' grinste sie in sich hinein. „Salvete.“ grüßte Septima erfreut die versammelten Damen und wand sich gleich an Serrana. „Meinen aller herzlichsten Glückwunsch zu deinem Wiegenfest.“ gratulierte sie ihrer Freundin und umarmte diese herzlich. Wenn Septima auch sonst nicht für Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit war, bei ihrer Freundin machte sie gerne eine Ausnahme. „Und, wie fühlt es sich an, wieder ein Jahr älter zu sein?“ fragte sie amüsiert nach und sah dann zu Calvena und der ihr unbekannten Frau. „Wen erwartest du denn noch alles?“ Während sie sich setzten, suchte sich Baldemar einen guten Platz, an dem er sich setzten, aber seine Herrin und die anderen Damen gut im Blick hatte. Der beste Platz schien schon von einer weiteren Frau mit grimmigen Gesichtsausdruck besetzt zu sein. „Du bist Adula, oder?“ fragte der Germane mit seiner tief klingenden Stimme nach, deutet mit seiner Hand auf den anderen freien Platz neben der Sklavin und wartete gerade so lange, dass sie kurz nicken konnte.


    Die Schankmagd hatte den Aufruhr mitbekommen und beherzigte nun Serranas Worte und trat wieder an den Tisch heran. „Was wollte ihr Mädels denn trinken?“ erkundigte sie sich, wobei es ihr ganz egal war, ob eine oder mehrere der Damen Halbmode auf ihren Sandalen trugen, oder nicht.

    Das Missverständnis, bezüglich der beiden Hochzeiten an ein und dem selben Tag, war schnell geklärt und Septima seufzte erleichtert auf. „Da bin ich aber erleichtert. Ich hätte gar nicht gewusst, wem von euch beiden ich sonst beigestanden hätte. Aber den Göttern sei Dank muß ich mir darüber keine Gedanken machen.“ Erfreut griff Septima nach Serranas Hand und barg sie zwischen ihren Händen. „Ach Serrana, ich freu mich so richtig für dich!“ Das war ein durch aus heftiger Gefühlsausbruch für die sonst so sittsame und anständige Tiberia. Sie ließ Serranas Hand wieder los, als der Sklave mit den Getränken kam. „Saft mit etwas Wasser.“ gab sie kurz und knapp ihre Anweisung an den Sklaven.


    „Bevor wir weiter über deine Hochzeit sprechen, oder ich dir für etwaige Fragen zur Verfügung stehe…“ Septima zwinkerte Serrana zu, damit diese sich ermuntert fühlte ruhig zu fragen, wenn sie etwas wissen wollte, „… hätte ich ganz gern gewusst, wie das zwischen Sedulus und dir überhaupt passieren konnte. Ich meine… du liebst ihn, oder?“ Eine Frage die sie schon seit der Ankunft brennend interessierte. Wie war es, heiraten zu können, wen man liebte? In Septimas Vorstellung war es der Himmel auf Erden und ab und an träumte sie sogar davon, dass Octavius Macer neben ihr stehen würde, während sie den roten Schleier der Braut trug. Doch dies war nur Wunschdenken. Jetzt und hier saß ein lebender Beweis vor ihr und Septima war begierig darauf, Einzelheiten zu erfahen.

    Das Thema Sklaven sorgte für negative Spannungen zwischen Furianus und Septima, wobei die Tiberia es gar nicht beabsichtigt hatte. Aber sie hatte sich endlich an die beiden germanischen Sklaven in ihrer unmittelbaren Nähe gewöhnt, so dass sie sie nicht mehr missen wollte. Das verstand Furianus doch sicher, oder nicht? Und prompt lenkte er bereits ein. „Das ist auch gut so.“ erwiderte sie noch etwas unwirsch, doch das kleine Wörtchen ‚Liebste’, welches Furianus so unüberlegt ausgesprochen hatte, zauberte langsam wieder ein Lächeln um ihre Mundwinkel. ‚Ob er das nur einfach so gesagt hat? Oder weil es tatsächlich so ist? Kann eine Frau zwei… oder sogar drei Männer besitzen?’ Während sie über dieses kleine Wörtchen nachdachte, musterte sie den Flavier und versuchte ihre Gefühle, wenn es denn welche gab, genauer zu ergründen. Allerdings kam sie dabei zu keinem zufrieden stellenden Ergebnis und vertagte, wenn nicht so gar vergass sie die Gedanken wieder. Dadurch entging ihr, dass er ebenfalls abwesend war und Furianus ohne weitere Nachfragen davon kam.


    Statt dessen konnte sie nun den Anblick seiner tiefgründigen, dunklen Augen genießen, als er sie direkt ansah. Seine Augen fesselten sie und Septima lauschte den beruhigenden Worten und nickte leicht als Zeichen ihrer Zustimmung. „Ich danke dir, Furianus“ erwiderte sie gerührt und schmiegte ihr Gesicht kurz in seine Hand. Es tat so gut, berührt zu werden, so dass die aufkeimenden Zweifel schnell wieder schwanden. Ihre Frage, ob das was sie sich hier erlaubten, normal sei, behielt Septima für sich und ergab sich lieber dem, ihrer Meinung nach, viel zu kurzen Kuss, ehe sie sich sichtlich entspannter zurück lehnte. "Es beruhigt mich ungemein, dass du es so siehst, denn meine Sklaven und ich werden absolut verschwiegen sein. Mein Mann darf das hier niemals erfahren." Wenn sie sich in dieser Hinsicht einig waren, wer weiß, vielleicht würde es dann nicht bei einem einmaligen Treffen bleiben?


    Ihr lukanisches Würstchen war inzwischen erkaltet und sie hatte auch keinen Appetit mehr darauf, sondern griff lieber nach einer Feige. Als sie in die reife Frucht hinein biss, lief ihr der Saft am Mundwinkel entlang und den Hals hinunter. Schnell versuchte sie sich vorzubeugen, um zu verhindern, dass der Saft der Feige ihre schöne Seidentunika ruinierte, als auch schon Frija mit einem Tuch in der Hand herbei geeilt kam. „Hier Herrin.“ Sie legte Septima das Tuch auf die Stelle, wo der Saft in einem kleinen, langsamen Rinnsal gerade in den Ausschnitt der Tunika laufen wollte. Gerettet... zumindest für den Moment. „Wie ungeschickt von mir.“ schimpfte Septima vor sich hin und tupfte vorsichtig die süße Spur von ihrem Hals und Gesicht. „So etwas passiert auch nur mir. Aber ich liebe Obst einfach.“ Es hatte schon seinen Grund, weshalb sich die Tiberia in der Villa Aurelia immer das Obst bereits geschnitten bringen ließ. Gleich bei ihrem ersten gemeinsamen Frühstück nach der Hochzeit war ihr ein ähnliches Missgeschick mit einem Stück Birne geschehen. „Mit mir kann man nirgends hingehen.“ moserte sie weiter und schaute nun zu Furianus, ob er ihren Scherz verstand. Dabei zog sie einen Schmollmund und legte das Stück Stoff neben sich auf die Kline. Frija hatte sich wieder dezent in den Hintergrund zurück gezogen. „Gewiss schmecke ich jetzt besonders süß.“ lockte sie den Flavier mit schmeichelnder Stimme und erhob sich, um sich neben seinem Becken auf die selbe Kline zu setzten. Ihre Augen suchten die seinen. Spielerisch tippten ihre Finger, Zeigefinger und Mittelfinger im Wechsel, über seine Brust langsam aufwärts zu seinem Gesicht, strich ihr Handrücken über sein Kinn und der Zeigefinger anschließend über seine Lippen. Sie zog die Konturen nach und umrundete seine Lippen, ehe sie nahe genug war, um ihn ihrerseits in einen langen und intensiven Kuss zu verwickeln. Furianus schmeckte süss, hatte er zuvor gerade erst die Dattel verspeist und Septima seufzte wohlig auf. Er schmeckte wundervoll und sie bekam gar nicht genug von diesen Küssen.

    Corvinus lehnte sich an der Wand neben ihr an und schaute auf sie herab. Seine Nachfrage brachte sie zum Schmunzeln und Septima schüttelte leicht ihren Kopf ehe sie zu ihm aufschaute und ihn aus ihren rehbraunen Augen anschaute. „Du hast mir nicht richtig zugehört, Corvinus.“ erwiderte sie amüsiert und mit einer Leichtigkeit in der Stimme, wie sie nur die Jugend haben konnte. Außerdem nannte sie ihn zum ersten mal an diesem Abend bei seinem Cognomen. „Du selbst hast dir als Leitspruch ‚Fange nie an, aufzuhören und höre nie auf, anzufangen’ ausgesucht. Also halte dich auch daran.“ Sie löste sich vom Türrahmen und tippte ihm kurz mit dem Zeigefinger gegen die Brust. Anschließend trat sie den entscheidenden Schritt hinaus auf den Flur. Ihr Lächeln war warm und gewinnend? ‚Nichts wie weg hier, ansonsten treibe ich das Spiel noch weiter und begehe einen gaaaanz dummen Fehler.’ ermahnte sie sich selbst und versuchte das Kribbeln in der Magengegend, welches sich etwas tiefer zu sammeln schien, nicht zu beachten. „Gute Nacht.“ verabschiedete sie sich von Corvinus und ging den Flur entlang von dannen.

    Es wunderte Septima nicht, dass es einen Moment länger dauerte, ehe die Tür einen Spalt breit geöffnet wurde und Celerina mit einem Auge hindurch vor die Tür schielte. Ein abgestandener und verbrauchte Geruch entwich durch den Spalt, aber Septima lächelte der Flavierin freundlich entgegen. Doch offensichtlich nicht freundlich genug, denn sofort wurde die Tür wieder geschlossen. Das Lächeln auf dem Gesicht der Tiberia erstarb. ‚Was sollte dass denn?’ Gerade als sie erneut die Hand hob, um abermals anzuklopfen, wurde die Tür wieder geöffnet und eine etwas zerrupfte Celerina schaute hervor. Ihr Ton hatte etwas abweisendes an sich, aber Septima ließ sich so leicht nicht abschrecken. Das Lächeln kehrte, dieses mal nicht ganz so überladen herzlich wie beim ersten mal, dafür aber ehrlicher, wieder.


    „Ich wollte dir ein wenig Honiggebäck bringen und fragen, ob du vielleicht Gesellschaft beim Essen magst.“ Dabei hob Septima den Teller mit dem Gebäck ein wenig an. Dies war nur der erste Versuch, um sich Celerinas Wohlgefallen zu erhaschen, so dass sie sich zu einem Gespräch erweichen ließe. „Dir muß doch langsam die Decke auf den Kopf fallen, so allein in deinem Cubiculum.“ fügte Septima noch mitfühlend hinzu. Sie selbst wusste wie es war, wenn man sich vor der Außenwelt verstecken wollte und am liebsten nie wieder hervorkommen würde, nur damit einen keiner mehr verletzten konnte. Eben dieses Gefühl war sie bereit mit Celerina zu teilen, wenn seelischer Schmerz der Grund für die Zurückgezogenheit der Flavier war. Doch dazu musste Septima erst einmal in diese Zimmer kommen und ein Gespräch mit Celerina anfangen können, um heraus zu finden, was diese Frau bedrückte. „Darf ich herein kommen?“ fragte sie mit sanfter, leiser Stimme und einem Augenaufschlag, der jedes Mutterherz zum erweichen gebracht hätte. Nur leider war Celerina noch keine Mutter. Nun, vielleicht würde der Blick trotzdem ihre Bitte erfolgreich unterstreichen können.

    ~ ca. 2 Wochen nach Phraates Bestrafung


    Die Begegnung mit Corvinus hatte Septima vorsichtig werden lassen, so dass sie nicht gleich in den ersten Tagen nach Celerinas Nichterscheinen zur Cena vor deren Tür stand, sondern erst um einiges später. Ein paar Dinge waren ihr immer wieder dazwischen gekommen und in der ganzen Villa Aurelia herrschte eine sehr gedrückte Stimmung, zumal niemand zu wissen schien, weshalb Celerinas parthischer Sklave ausgepeitscht und fort geschickt worden war.


    An diesem Tag hatte sich Septima entschlossen, sich persönlich nach Celerinas Befinden zu erkundigen und so stand sie nun mit einem Teller voll Honiggebäck vor der Tür zum Cubiculum der Flavier und klopfte höchst persönlich an.

    | Caius


    "Häh!" war das erste was Caius zu dem einfiel, als er die junge Frau 'nicht' sprechen hörte. Ihre Lippen bewegten sich, aber kein Ton kam hervor und der Sklave kam auf die Idee, dass ihn jemand vereimern wollte. Somit streckte er seinen Kopf zur Tür heraus, schaute rechts und links an Tilla vorbei, sah aber niemanden. Dann schaute er sie wieder aus schmalen Augen an.


    Sie hielt ihm ein Pergament entgegen. Pergament? Wie kam eine wie die denn an Pergament. Er nahm es, entfaltete es vorsichtig und erkannte den Namen Aurelia Laevina.


    "Ist das deine Herrin?" fragte er Tilla laut und deutlich, in der Annahme, nur weil sie nicht sprechen konnte, wäre sie auch taub.

    Erst nach Serranas Aufforderung nahm Septima Platz und lauschte gespannt den Worten der jungen Frau. Sie konnte es noch gar nicht glauben, dass die ihr gegenüber sitzende Serrana schon bald heiraten sollte. Zu jung im eigentlichen Sinne war die Iunia nicht, aber wäre es keine Liebeshochzeit, so hätte Septima Vorbehalte gegen die Verbindung.


    „Mhm, noch keine genauen Vorstellung? Aber das Tunica recta so gut wie fertig ist, dass freut mich zu hören. Da hast du Calvena deutlich was voraus.“ erwiderte Septima gut gelaunt. „Aber Moment… Eine Doppelhochzeit? Soll das heißen… du und Calvena ihr wollt an ein und dem selben Tag heiraten?“ Nun zeichnete sich sichtbare Verwirrung auf Septimas Gesicht ab. „Aber… dann kann ich doch unmöglich bei euch beiden die Pronuba sein, oder wie habt ihr euch das vorgestellt?!“ Wenn sie einen Moment länger über den Sinn einer Doppelhochzeit nachgedacht hätte, dann wäre Septima womöglich selbst auf die Idee gekommen, dass beide Trauungen in einem Haus stattfinden sollten, aber so ging sie von zwei Häusern aus und ständig zwischen diesen hin und her zu laufen, wäre ihr zu anstrengend.

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    Frija


    Amüsiert hörte sich Frija an, worum es bei Marei’s Spiel ging. Als das Mädchen ihr die Puppe zeigte, nahm Frija sie vorsichtig und andächtig in die Hände. „Nina, du bist wirklich eine sehr schöne Puppe.“ lobte sie diese und gab sie mit einem Lächeln zurück an Marei. „Pass schön auf sie auf, nicht das sie dir eines Tages herunter fällt.“ konnte sie sich einen mütterlichen Rat nicht verkneifen. Oh, wie sehr wünschte sich Frija Kinder, aber Tanfana schien ihnen nicht wohlgesonnen zu sein, so das Baldemar und Frija noch immer kinderlos waren.


    „Ihr befindet euch also alle auf einer Feier zu Ehren des Namenstages von Herkula, der Schildkröte? Das ist interessant. Kann ich denn auch ein Brot bekommen?“ Frija setzte sich nun neben Marei auf den Boden und schaute das Kind auffordernd an.


    Edit: Farbe


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    Sklavin - Tiberia Septima

    Noch gut war Septima das Gespräch mit Decima Seiana in Erinnerung, zumal es nur wenig Tag zurück lag, und auch sie war gekommen, um sich für den Zwischenfall auf ihrem Empfang nach der Hochzeit zu entschuldigen. Wie es schien, hatte nun auch Aelius Archias eingesehen, dass er dieser Pflicht nach zu kommen hatte. Dies war eine erneute Gelegenheit, etwas mehr über die Umstände zu erfahren.


    Septima legte ihren Kopf leicht schief und schaute Archias einen Moment lang an, als würde sie in seinen Gedanken lesen wollen. „Das ist sehr höflich von dir, dich zu entschuldigen, aber wieso bist du nicht vor ein paar Tagen mit deiner Verlobten zusammen hier gewesen?“ fragte sie mit ruhiger Stimme und saß aufrecht auf der vorderen Kannte ihres Sessels, den ihr gereichten Becher hielt sie in beiden Händen.

    Septima hatte ein wenig das Gefühl, dass Ursus am liebsten mehr von Seiana erfahren hätte und nun ein wenig über die mangelnden Aussagen enttäuscht war. Sie legte eine Hand auf seinen Arm und versuchte ihn so ein wenig zu beruhigen. Außerdem gab diese kleine Geste wieder ein gutes Zusammengehörigkeitsgefühl wieder, welches Septima sehr bemüht war zu vermitteln. Zum Glück fiel es ihr in Ursus Gegenwart nicht schwer, wenn auch längst nicht so viel Liebe hinter den Gesten oder Blicken lag, wie es bei einem anderen Mann der Fall gewesen wäre.


    Die Decima nahm ihr Angebot zu einem späteren Treffen höflich an und ein Strahlen ging über das Gesicht der Tiberia. „Nun, ich denke die nächsten Tage benötige ich noch zum einleben in der Villa, aber wenn es dir recht wäre, dann würde ich ein Treffen in etwa zwei Wochen vorschlagen. Vielleicht so gegen frühen Nachmittag? Hier oder in der Casa Decima?“ Sie wollte Seiana die Entscheidung überlassen, für den Fall das sie sich in der Villa Aurelia im Moment nicht so wohl fühlte, sollte sie die Möglichkeit haben, in ihrer eigenen Casa das Sagen zu haben.


    Interessiert registrierte Septima, dass Decima Seiana eine Klientin von Aurelius Corvinus war. Also konnten auch Frauen Klienten eines Patrons sein? Wie interessant! Das musste sie gleich weiter hinterfragen. „Du bist Klientin von Aurelius Corvinus? Wie kommt das?“ erkundigte sie sich neugierig und nippte an ihrem Getränk.

    Ein tiberischer Sklave gab den Brief höchst persönlich im Auftrag seiner Herrin bei der Legio I in Mantua ab.




    Ad
    Tribunus Laticlavius
    Faustus Octavius Macer
    Legio I in Mantua
    Italia



    Liebster Macer,


    es ist nun schon Wochen, wenn nicht sogar Monate her, seit du nach Mantua gegangen bist, um dort dein Tribunat zu leisten. Vieles ist in dieser Zeit geschehen, was mein Leben sehr verändert hat, jedoch ist eines tief in meinem Herzen geblieben. Meine Liebe zu dir. Nun endlich finde ich die Zeit dir zu schreiben, um dich zu fragen wie es dir in der Ferne ergeht. Es würde mich sehr freuen, wenn wir uns regelmäßig schreiben, und uns so die Zeit bis zu unserem Wiedersehen verkürzen könnten.
    Was gibt es von mir zu berichten, fragst du dich sicher. In der Villa Aurelia habe ich mich recht gut eingelebt, was nicht zuletzt an den netten Familienmitgliedern dieser Gens liegt. Titus ist sehr mit seinen politischen Aufgaben beschäftigt, so dass mir viel Zeit zur eigenen Verfügung bleibt, die ich dafür nutzte, um mich auf dem Forum Romanum zu bilden oder einfach über einer Handarbeit sitzend im tablinum verbringe. Du fehlst mir so sehr, dass ich an manchen Tagen auch einfach nur da sitze und in die Ferne blicke. Gewiss hast du wenig Zeit und mir deshalb noch nicht geschrieben, aber das nehme ich dir in keinster Weise übel, denn ich weiß das uns etwas einzigartiges verbindet.
    Ich werde diesen Brief einem tiberischen Sklaven geben, der ihn dir überbringen soll, da ich vermeiden möchte, dass meinen Gemahl auch nur eine Ahnung ereilen könnte. Bitte verzeih mir, wenn ich nicht so viel schreibe, wie mich an sich bewegt, jedoch wollen die Worte nicht so zu Papier fließen, wie sie durch meinen Geist schwirren.
    Hast du schon von den Verlobungen unter unseren Freunden erfahren? Calvena ist mit Quintilius Valerian verlobt und unsere kleine Serrana mit dem Senator Germanicus Sedulus. Es sind wohl beides Liebesverbindungen, um welche ich sie sehr beneide. Auch dir möchte ich bei deinem Glück nicht im Weg stehen, und auch wenn mein Herz es gerne anders hätte, so lege ich dir nahe, ebenfalls eine Frau zu deiner Gemahlin zu nehmen, da ich es nicht sein kann die dir die erwünschten Nachkommen gebären wird. Wie gern wäre ich nun bei dir, würde deine Hand halten, deinen Lippen auf den meinen spüren und mich für die herrlichen Momente an einen andere Ort wünschen. Manchmal verfluche ich meinen Stand, aber ich muss glücklich darüber sein, dass es mir vergönnt ist die Liebe kennen gelernt zu haben und einen Ehemann zu haben, der nicht herrschsüchtig oder gewalttätig ist. Bevor du nun einen falschen Eindruck bekommst, Ursus ist ein guter Mann, der mir viele Freiheiten lässt. Freiheiten die uns eines Tages zu Gute kommen könnten.
    Nun ist mein Brief länger geworden als ich zunächst angenommen habe und wenn ich ihn erneut lese, klingt er sehr verworren, doch dies spiegelt meine momentane Zerrissenheit gut wieder, so dass ich ihn nicht neu schreiben werde. In der Hoffnung, dich bald wieder sehen zu können verbleibe ich


    In Liebe Septima