Als Furianus antwortete, lauschte Septima seinen Worten ganz genau, aber der Flavier war nicht umsonst Senator und das schon eine längere Zeit, wenn er nicht gelernt hätte, sich um eine feste Aussage zu drücken. Somit machte er sich nicht älter als er war und nicht jünger, doch eine genauere Aussage erhielt sie nicht. „Ich hatte bereits gesagt, wie alt ich dich schätze, aber wenn du nur so alt bist, wie du dich fühlst, dann freut es mich zu hören, dass ich zu deiner Verjüngung beitragen kann.“ erwiderte sie mit einem galanten Lächelnd und kopfnicken. Es war sehr unterhaltsam, zusammen mit dem Flavier durch die Massen von Menschen in der Nähe des Forums Romanum zu gehen. Außerdem spürte Septima eine merkwürdige Spannung zwischen ihnen beiden, wie wenn zwei Löwen sich gegenseitig umkreisten, kurz vor dem Sprung.
Der Gedanke, dass der Senator an ihrer Seite ein Wolf sein könnte, und sie das unschuldige Lämmchen, welches in seine Fänge geriet, gefiel ihr auf eine morbide Art und Weise. Ein kurzer Schauer ging ihr über den Rücken und Septima war froh um die Ablenkung durch den Stand eines Schmuckverkäufers, auf den Furianus zugehalten hatte. Septima ließ ihren Blick kurz über die ausgelegten Stücke schweifen, ehe ihr eine goldene Libelle auffiel. Das Stück war sehr fein gearbeitet und mit einem Dorn, zum in die Haare stecken versehen worden. Septima wäre keine Frau, wenn sie sich nicht von Schmuck beeindrucken lassen würde. „Dieses dort ist sehr schön.“ Damit deutete sie mir ihrem schlanken Finger auf die goldene Libelle und ein Funkeln lag in ihren Augen, als sie zum Senator aufschaute. Ihre Augen wanderten tiefer, fast zu seiner Mitte, aber sie suchte seine Hände, um zu sehen, ob er Schmuck in Form von Ringen oder Armreifen trug.
Wenn Furianus hoffte, dass die funkelnden Schmuckstücke die Tiberia von dem eigentlichen Thema ablenken konnte, dann hatte er sich gewaltig geirrt. Frauen konnten ihre Aufmerksamkeit teilen, somit lauschte sie mit einem Ohr auf den Händler, und mit dem anderen folgte sie den Ausführungen des Senators zu dem Problem der Verwaltung der Provinzen. „Sicher ist es in einem großen Stab einfacher, einem einzelnen Untergebenen die Schuld für einen Fehltritt zu geben, allerdings hätte der Senat schon eine falsche Entscheidung getroffen, wenn ein solcher Führer einer Provinz entsandt wurde, der seiner Aufgabe nicht gewachsen war. Auch hier könntest du sagen, wir Senatoren sind nur Menschen und können nur den Worten lauschen, welche der Kandidat für die Statthalterschaft spricht. Ich sehe schon, wir können uns mit den Worten im Kreis drehen, von daher schlage ich vor, du erzählst mir bei einer Cena einfach wie der Senat in dieser Sache entschiedene hat, und ich gebe mich zu Frieden.“ Damit hätte Septima gleich zwei Dinge erreicht. Eine Einladung vom Senator Furianus zu einer Cena und sein Wort, dass er mit ihr noch einmal über dieses Thema reden würde.