Wie es schien, hatte ihr Onkel etwas mit einem der ihr nicht bekannten jungen Männer zu besprechen, da Durus mit Orestes ein Stück bei Seite trat. ‚Ob das Arvinia’s Verlobter ist?’ fragte sich Septima, ohne zu ahnen, dass dies die richtige Schlussfolgerung war. ‚Oder gar meiner?!’ durchfuhr es sie anschließend und sie machte sich noch kleiner hinter Celsus Rücken. ‚Oh könnte ich doch nur Luft sein!’
Celsus war ein sehr angenehmer Gesprächspartner und Septima musste leise lachen als er wegen ihrer ausweichenden Antwort zu seinem Aussehen auf den verwandtschaftlichen Nachteil hinwies. Aber auf den Mund gefallen war ihr Cousin nicht. Das machte den Spaß dieser Unterhaltung aus. „Um deinen Intellekt mache ich mir keine Sorgen, Celsus, allerdings kann es nie schaden noch ein wenig üben.“ Ihr freches Grinsen konnte er zu Septimas Glück nicht sehen, dazu hätte sich Celsus umdrehen müssen. Aber bestimmt klang ihre Stimme entsprechend amüsiert.
Das Ausweiden des armen Lammes verfolgte Septima nur mit halben Auge. Zwar bekam sie, wie fast alle Anwesenden, große Augen als der Haruspex von KEINEN guten Omen sprach, aber der Priester rückte gleich alles wieder zu Recht und deutete sogar SEHR gute Vorzeichen. Puhh… Ein erleichtertes Ausatmen.
Langsam kam sich Septima, beim Versuch immer hinter Celsus versteckt zu bleiben, ganz schön albern vor. Deshalb wechselte sie die Position und ging auf die andere Seite der Säule, wo sie, dank der Säule, noch immer zum Teil verborgen war, den weiteren Vorgängen im Atrium aber gut folgen konnte.
Inzwischen hatten auch zwei weitere, ihr bekannte Damen das Atrium betreten und Septima stellte diese nun ihrem Verwandten aus der Entfernung vor. Dieses mal deutete sie nicht mit dem Finger auf die Personen, sondern beschrieb lieber deren Kleidung mit, damit Celsus auch die richtige Person anschaute. „Die hübsche Dame in der hellblauen Palle ist übrigens die Frau von Aurelius Corvinus, Flavia Celerina. Ich kenne sie noch nicht so gut, hoffe aber auf der heutigen Feierlichkeit etwas mehr mit ihr ins Gespräch zu kommen.
Dann haben wir da noch Aurelia Prisca, die junge Dame mit den schwarzen Haaren. Sie ist eine äußerst angenehme Gesprächspartnerin. Wenn du willst stelle ich sie dir später noch persönlich vor.“ schlug sie Celsus vor und schaute um die Säule herum, um besser in seinem Gesicht lesen zu können, ob Prisca seinem Frauengeschmack entsprach. An sich fand Septima, dass sie und Prisca sich recht ähnlich waren, zumindest vom Wesen her. Sie konnte die Aurelia sehr gut leiden.
Möglichst unauffällig versuchte Septima anschließend, durch dezente Handzeichen, ihre Großtante Arvinia zu sich zu winken. Wenn sie von möglichst vielen Menschen umgeben war, konnte sie Durus auch nicht so schnell aus der Konversation zerren und ihrem Versprochenen vorstellen. Dieser Gedanke ließ die junge Frau einfach nicht zur Ruhe kommen, geschweige denn diesen Tag in vollen Zügen zu genießen. ‚Wie sich Laevina wohl fühlt.’ Septima nahm sich fest vor, die Braut bei Gelegenheit und unter vier Augen, zu fragen.