Beiträge von Cimon

    Sein Herr trat bereits auf ihn zu und Cimon verharrte in angemessener entfernung zu Ursus. Wobei dies bedeutete, das sie doch recht nahe beieinander stehen würden. Denn Cimon beurteilte diese Situation als sehr vertraulich. Und inzwischen traute er sich, Entscheidungen in dieser Art zu treffen, wusste er doch das sein Herr ihm Fehler ruhig aufzeigen mochte.
    Dann holte er tief luft und sah auf, direkt in die Augen seines Herren. Es fiel ihm nicht leicht, doch er würde ehrlich sein müssen.


    "Ja, in der Tat. Wenn auch nicht viel. Also...sie lebt. Wir haben sie gefunden. Aber sie sah nicht gut aus. Ich habe ihr etwas zu essen gegeben. Doch während Marei ging um etwas Wasser zu holen, konnte sie mich .... austricksen. Sie rannte davon. Ich bin ihr gefolgt. Doch in der Menge habe ich mich entschlossen, sie laufen zu lassen. Sie ist sehr verbittert und wütend. Sie will nicht zu dir zurückkehren.


    Verzeih meinen Fehler, das ich sie hab laufen lassen, Herr. Aber... ich wollte sie nicht schreiend, über die Schulter geworfen Heim zerren."


    Nun fingerte er nach dem Beutel mit Geld und gab es seinem Herren. Dabei sah er ihm nochimmer in die Augen, doch der Nubier zeigte dabei seine Schuldgefühle. Kurz biss er auf seine Unterlippe. Dann holte er erneut tief Luft und sprach weiter...


    "Es fehlt nur das Geld, was Marei brauchte, um das Wasser zu holen. Da ich die Kleine verloren habe, vermute ich sie hier im Haus und würde sie gerne gleich suchen.... aber zuvor...zuvor würde ich dich gerne um Gnade bitten.... Gnade mit und Caelyn gegenüber...


    Es ... es gibt noch diesen einen Wunsch.... ich .... ich würde dich um die Freiheit bitten ... Freiheit für Caelyn. Es geht ihr nicht gut...und auf der Flucht wird sie niemals Arbeit finden können."

    In den Augen des Galliers versuchte Cimon etwas zu erkennen, doch er war zu fasziniert von dieser Farbe und seinen eigenen Gedanken. Egal was er machen oder sagen würde, es wäre falsch? Fragend sah Cimon Áedán in die Augen. Wie konnte eine gute Freundschaft falsch sein? Und die Nähe konnte man doch...nun ... verändern. Aber dazu musste er sich wohl etwas abkühlen. Kurz sah der Nubier an sich herunter.


    Das Zittern in der Stimme des Freundes mochte andeuten, das es für ihn nicht sehr leicht zu sein schien. Was wollte er am liebsten? Und warum nur würde es Cimon nicht gefallen? Immer verwirrender sah er dem Anderen in die Augen. Bis der Gallier den Blick senkte. Doch Cimon folgte mit den Augen und einer Kopfbewegung dieser Geste. Tief atmete er durch, während er über alles weiter nachdachte.


    Kurzentschlossen trat er ihm nach und legte die Handfläche auf die Tür, bevor der Andere diese würde öffnen können. Dabei sah er ihm direkt in die Augen.


    "Auch du bist mir wichtig, Áedán. Unsere Freundschaft ist mir wichtig. Sonst hätte ich dies wohl kaum gemacht... aber...es tat mir auch gut, denn du hast den Narben einen Teil ihrer Schmerzen genommen.
    Bleib ruhig. Wir können uns auch unterhalten."


    Damit ließ er die Hand sinken und drehte sich um. Er wollte zu seiner Kleidung um sie wieder anzuziehen. Wie Áedán sich auch entscheiden würde, besser er würde dabei etwas an haben.

    Cimon genoß immer mehr die angenehmen Berührungen und konnte zu den lieben Worten nur dankbar lächeln. Er wäre weiter gegangen? Nun weiteten sich die Augen des Nubiers leicht. Was meinte der Gallier nur? Wo er noch geschnitten ...was er ihm geraubt hätte..langsam verstand Cimon ihn und wurde sprachlos. Mit leicht geöffneten Lippen tauchte er lieber in der angenehmen Nähe ein, als darüber nachzudenken.


    "Ja...die Peitsche war eigendlich für...hint ...ohh..."


    Mehr konnte er nicht mehr sagen. Die Narben verschwanden tatsächlich aus seinen Gedanken und er atmete scharf die Luft ein. Zitternd bewegte sich leicht sein Becken und der Nubier hielt sich nun fast an den Armen des Anderen fest, um nicht zu fallen. Denn die Knie gaben kurz bedenklich nach.


    Das Gestammel von Áedán kam nur langsam bei Cimon an, der seine Augen inzwischen geschlossen hatte. Er sollte sich anziehen? Fragend blickte er zu dem Gallier. Die erröteten Wangen sagten dem Nubier nicht viel und man würde ihm seine Verwirrung nun sicher ansehen können.
    Was konnte nicht sein? Ja...sie gingen wieder zu weit...oder? Diese herrlichen AUgen wurden dunkler und Cimon verharrte in jeder Bewegung. Dabei wollte er den Gallier verstehen. Seine Hände gingen geistesabwesend über die helle Haut der unterarme, die ihm so angenehm nahe waren. Hätte er doch nur geahnt, was Áedán grade dachte, vermutlich hätte er sich umgehend angezogen. Aber er vertraute ihm und ging davon aus, das der Andere ihn niemals verletzen würde...in keinster Weise.


    "Ich....ich verstehe nicht...Oder? .... Ja....ja vermutlich ist es besser, damit wir keinen Fehler begehen... aber ein wenig Nähe wäre doch nicht verkehrt... etwas freundschaftliche Nähe?"


    Er versuchte es auf die Freundesebene zu bringen und hoffte auf innige Nähe, die Wärme und Sicherheit gab, ohne sich zu nahe zu kommen. Dabei dachte er zunehmend an Phaeneas, für den er sich entscheiden wollte. Dem Bithynier wollte er so nahe sein und wollte ihm ehrlich gegenübertreten. Nachdenklich entrückte sich sein Blick und Cimon wusste erneut nicht mehr was ihn bewegte und wieso dies so war.
    Denn die Freundschaft zu dem Gallier war ihm ebenso wichtig. Was sicher auch in seinen ruhigen Augen stand.

    Cimon war nicht sehr schnell gewesen, viel zu sehr hatte er nachdenken müssen. Der Nubier kam über die Seitentür hinein und machte keinen weiteren Umweg zu seinem Herren. Das Wasser gab er unterwegs einem anderen Sklaven, ebenso wie die kleine Tasche die er mitgenommen hatte.
    Auf seine ihm eigene Art klopfte Cimon an die Tür zum officium an. Da er ahnte, das er bereits erwartet wurde, trat er umgehend ein. Nur wenige Schritte brachten ihn zu seinem Herren. Abwartend sah er Ursus an, ob er sprechen dürfte. Nur wenige Zeichen mochten dafür ausreichen. Dabei sah er immer wieder unsicher zu Boden.

    Nur zu gerne ließ der Nubier sich von den braunen Augen seines Gegenübers einfangen und ergab sich immer wieder der wunderbaren Hingabe dieses Blickes, der alles andere unwichtig werden ließ. Sein Herz fühlte sich leichter an, als in den vergangenen Tagen, in denen die Angst und die Bedenken ihm alles schwerer hatte werden lassen. Das die Augen des Bithyniers ihn nicht ganz unähnlich ansahen, sorgten für ein offenes Lächeln des Nubiers.


    Jeder Kuss hatte ihn berührt und gab Cimon ein angenehm freies Gefühl. Die Zärtlichkeit, mit der Phaeneas alles in diesen sanften Berührungen der Lippen wiedergab, ließ den Nubier leicht schauern und sich dem Anderen im Geiste vollkommen hingeben. Er wusste nicht was es war, oder wieso es so war, doch er liebte diesen Augenblick in dem er es auch nicht zu wissen brauchte...


    Es waren nur wenige Berührungen, doch sie sorgten für eine Nähe, die Cimon so noch nicht hatte fühlen dürfen. Zwar war da noch immer Flora in seinen Gedanken und all die Fehler die er begangen hatte, doch etwas war in seinen Gedanken...etwas erwachte in ihm... etwas was er nicht verstand.
    Phaeneas gab sich in diesem einen Kuss wohl dem Nubier hin, zumindest fühlte es sich für Cimon so an. Sodass er kaum verhindern konnte, wie sehr er sich nach einer erneuten solch innigen Berührung sehnte.
    Doch dieser wunderbare Blick entschädigte für jeden Zentimeter, den ihre Lippen voneinander getrennt waren. Er suchte und fand etwas besonderes in den Augen des Bithyniers.


    Doch dann erkannte er mehr...Gedanken? Cimon hatte offen gesprochen...zu offen? Und nun sah er das Ergebniss und spürte Angst in sich aufsteigen. Angst, den Anderen verletzt zu haben, den Anderen zu verärgern...Doch äußerlich blieb er ruhig und demonstrierte durch seine Haltung die Stärke, die er im Inneren in diesem Augenblick leicht vermisste. Phaeneas wurde bleich und Cimon sah ihm mit Sorge in die braunen Augen, die so tief waren, das er sich fallen lassen konnte...und wollte.
    Schwer schluckte der Nubier bei der Nachfrage, was er getan hatte und konnte doch nicht sofort antworten.
    Unsicher sah Cimon nun wiederholt zu Boden, doch die wunderbaren Augen von Phaeneas fingen ihn immer wieder ein. Die Angst des Anderen sah er nicht, doch er ahnte das dieser Moment nun ehrliche und gut bedachte Worte benötigte. Ob er es ernst meinte? Cimon holte Luft und wollte sofort antworten, doch dann besann er sich eines besseren und dachte nach. Er sah dabei in diese brauenen Augen und fühlte etwas in sich.... dann nickte er langsam...


    "Phaeneas? Bester Phaeneas, ich habe so viele Fehler gemacht und kann dir nicht sagen was ich für wen empfinde...aber es gibt etwas was ich besser weiß als alles andere... Du bist ein sehr besonderer Mensch, ein Mensch den ich bewundere und dem ich vertraue. ... Und gleich was ich tat, du warst immer in meinen Gedanken. ... Ich hasse mich für das was geschehen ist...auch wenn ich nicht sagen kann das es Momente waren, die mir nicht gefallen haben. Du... Du bist der einzige, Phaeneas, der einzige, mit dem ich mich ...so verstehe..."


    Lächelnd sah er nun dem Bithynier in die Augen und versuchte mit einer stummen Geste an ihre erste Begegnung zu erinnern. Ein Tag an den er sich immer gern erinnerte. Denn noch nie hatte er sich derart mit einem Menschen verstanden. Dann bewegte er sich nur wenig und doch deuteten seine Mimik und seine Augen an, wie sehr er sich nach einer, wenn auch nur leichten Berührung sehnte.


    "Ja, Phaeneas. Ich meine es ernst. Ich... will dich kennenlernen...ich will nichts mehr als dir nahe zu sein und doch kann ich dich nur vor mir warnen. Mein Herz, mein Innerstes sagt mir, das ich alles geschehene vergessen muss und mich dir hingeben sollte.... aber... alles ist neu und unbekannt für mich."


    Wie sollte er es sagen? Wie sollte er sagen das der Körper des Galliers ihn erhitzt hatte, das Flora ihn eingefangen hatte und er dennoch von Phaeneas gefesselt werden wollte... Es gab keine Worte. Nur Blicke und Mimik, die versuchten seine Gedanken auszudrücken.

    Weiterhin blieb Cimon einige Augenblicke stehen und sah ihr noch nach, selbst als sie schon nicht mehr zu sehen war. Dann irgendwann drehte er sich um und ging zurück, zurück zu Marei, zu der Gasse...doch er fand nur eine Zeichnung an der Wand und das Wasser, welches er langsam aufnahm. Der Nubier sah sich die Wand nachdenklich an. Dann nickte er zufrieden und ging... er hoffte es richtig erkannt zu haben und machte sich auf den Weg in die heimatliche Villa. Dabei dachte er die ganze Zeit über das Nach, was er würde sagen können.

    Ihr Murmeln säuselte in seinem Ohr und Cimon lächelte stumm in die Dunkelheit, während seine Hand ihre Haut liebkoste. Seine Lippen schmeckten noch nach ihr und er zog ihren Duft gierig in sich ein, bevor er wieder ruhiger wurde... die Berührungen wurden nun fahriger.
    Sie musste gehen? Sein Kopf bewegte sich nur langsam und er beobachtete Flora mit bewundernden Blick. Der Abschiedskuss konnte der letzte sein, bevor er abreisen mochte. Also zog er sie kurz an sich und intensivierte diese Berührung der Lippen um einiges und zeigte ihr so, wie sehr er sie und ihr Herz, ihre Seele begehrte.
    Verwirrt sah er ihr zu und musste schmunzelnd feststellen das sie mit seiner getragenen Tunika davon ging. Einige Zeit sah er ihr traurig nach.


    Erst nach einigen Momenten begriff er was das bedeutete...es bedeutete das ihr Nachtgewand hier irgendwo liegen musste. Hastig stand Cimon auf und suchte begeistert den süß richenden Stoff. Als er ihn fand, drückte er diesen etwas an sich und nahm den Duft in sich auf. Dann überlegte er fieberhaft. Mit nunmehr ruhigen Bewegungen öffnete er eine kleine True in der sich seine Kleidung befand und versteckte dort weit unten das herrliche Nachtgewand. Seine Hände strichen nocheinmal darüber, bevor der Nubier es verbarg und dann auch die True schloss.
    Er strich über das Holz der True und lächelte in sich hinein...was für ein herrliches Abschiedsgeschenk... in Gedankn versunken legte er sich wieder hin und schlief in dieser Nacht sehr gut. Seine Träume waren geprägt von Flora und von herrlichen Momenten der Liebe und begierde. Auch wenn zwei Männer sich immer wieder in seinen Traum schlichen... es waren trotz allem keine schlechten Träume, kein schlimmes erwachen... nur die wunderbaren Bilder und Gefühle von Liebenden.

    Der Gallier schien keine Anstalten zu machen sich zu entkleiden, doch seine Blicke waren eindeutig und so sah nun Cimon seinerseits an sich herab. Dabei erinnerte er sich daran, wie die Narben entstanden waren...und er kannte den Grund für jede einzelne. Auch die Schmerzen waren in seinem Herzen noch immer präsent.
    Und ja, er hörte auch das Lachen des Griechen in seinen Ohren wiederhallen.


    Als Áedán ihn nun berührte, zuckten die Muskeln und er zog leicht die Luft ein. Es war angenehm derart untersucht zu werden. Denn für Cimon erschien es, als würde der Gallier ihm jede einzelne Narbe versorgen und somit die Schmerzen lindern. Der Schock war ihm in den Augen anzusehen und Cimon versuchte ihm ruhig in diese blaugrünen Seen zu schauen. Cimon dachte über die Worte des Anderen nach und nickte dann sehr langsam.


    "Ich weiß nicht, ob ich Glück hatte.... ich wollte ihm nie den Tot wünschen... er hatt meistens doch nur Fehler bestraft."


    Als Áedán in die Knie ging atmete Cimon etwas heftiger und zitterte ein wenig. Die Hände auf den eigenen Unterarmen spürend, beruhigte sich Cimons Atmung wieder etwas und er sah mit warmen Blick auf den Freund nieder. Eigendlich hatte er ihm doch helfen wollen..und nun...nun versuchte der Gallier ihm die Schmerzen zu nehmen. Cimon war seinem guten Freund sehr dankbar.


    "Ich...ich denke niemals darüber nach, was noch gekommen wäre... ich denke viel.... schlimmer wäre es nicht mehr gekommen... ich.... bei den ersten Narben war ich grade einen Tag bei ihm...ich war jung...ich muss vierzehn gewesen sein. Die letzten Narben stammen von kurz vor Atonis' Tot... das muss jetzt schon etwas mehr als zwei Jahre her sein."


    Lächelnd sah Cimon seinem Freund in die Augen und ließ dann seine Hände locker an den Seiten herunterhängen. Er wollte es richtig machen. Er war nicht so kleinlich? Ein Schmunzeln beantwortete diese lieben Worte.
    Nochimmer zog Áedán sich nicht aus, aber es störte Cimon immer weniger. Momentan war es sehr angenehm für den Nubier, die grausame Vergangenheit in dieser Art zu sehen und darüber nachzudenken. Denn normalerweise waren die Narben einfach nur da und er versuchte sie nach außen ebenso wie für sich selbst zu verbergen.
    Die Berührungen an den Oberschenkeln sorgten für ein angenehmes warmes Gefühl. Doch Cimon musste die Luft scharf einziehen, während sein Körper sich leicht bewegte. Die Beine begannen ein Eigenleben und stellten sich etwas anders, damit Áedán alle Narben würde sehen können. Wie angenehm es war, würde der Gallier nun sicher deutlich sehen können. Verlegen sah Cimon zu Boden und wich jedem Blick des Galliers aus.
    Mit zitternder Stimme versuchte er zu antworten und berührte dabei mit dem Zeigefinger der rechten Hand die angesprochenen Narben, um sie genauer zu beschreiben. Dabei dachte er auch daran, wie es geschehen war. Die dämpfte zumindest ein wenig sein inneres, leicht verwirrendes Beben.


    "Es...es war sehr schmerzhaft, ja.... Diese mit einem Messer, diese mit einem Stock...er hatte so oft geschlagen, bis bleibende Spuren blieben...und hier...da hat sich die Peitsche...verirrt.... "


    Cimon beobachtete wie Áedán den Narben nachfuhr und lächelte dankbar. Es war äußerst angenehm und nahm diesen Zeichnungen die grausamkeit der Erinnerung. Seine Muskeln zuckten leicht und er schloss schließlich langsam die Augen. Diese Art der Nähe verführte seine Seele zur gedankenlosen Hingabe. Denn sie verwies all die Grausamkeiten in den Hintergrund. Seine Hände tasteten nach denen des Galliers und berührten ihn aus reiner, offenen Dankbarkeit. Dabei strich er auch über die Unterarme. Ein Lächeln mochte anzeigen, wie zufriden Cimon in diesem Augenblick sein musste.

    Das mit dem Scherz würde er später erklären? Cimon nickte und legte den Kopf etwas schief. Das eine Wort...Moment... es reichte aus, das der Nubier in der Bewegung verharrte und ihn fragend ansah. Also doch den Blumenkranz? Ja, das war bestimmt gut so und würde Áedán dabei helfen mit der ganzen Sache besser umgehen zu können. Floras Blumen? Kurz sah Cimon in die wundervolle Weite eines besonderen Momentes... dann war der Gallier raus.
    Cimon entschied sich dazu zu warten und blieb regungslos und ruhig stehen. Es machte ihm rein gar nichts aus.


    Kaum kam der Gallier herein, erkannte Cimon den Blumenkranz und nickte lächelnd. Das Grinsen von Áedán tat gut und zeigte ihm, das es eine gute Entscheidung gewesen war, den Freund auf diese Art von den schlechten Gedanken zu befreien.
    Abwechseln? Cimons Grinsen zeigte, das es ihm gefallen würde.


    "Ja, das können wir tun."


    Damit machte er mit langsamen Bewegungen weiter mit dem was er unterbrochen hatte und entkleidete sich vollkommen. Dabei atmete er tief durch und zeigte seinen weitestgehend Haarlosen und doch von Narben benetzten Körper. Es war eine Mischung aus Schnitt-, Brand-, und Rissnarben. Hier und da zeigte sich ein Muster. Ein geübtes Auge mochte erkennen, das der Besitzer gefallen an den Muskeln gefunden haben musste. Auch zeigten die Narmen auf den Oberschenkeln, das der Vorbesitzer sicher bald weiter gegangen wäre. Woran Cimon natürlich niemals gedacht hatte...es waren einfach nur Strafen gewesen. Strafen für sein fehlerhaftes Verhalten... zu recht, wie er auch jetzt noch heufig dachte.


    Als er entkleidet war sah er Áedán auffordernd an, war dieser doch noch bekleidet. Auch jetzt dachte er nicht an etwas bestimmtes. Cimon lächelte verlegen und bemerkte das es sich tatsächlich seltsam anfühlte... seine Hände gingen wie aus einem Reflex heraus vor seine Männlichkeit und er zitterte leicht. Er konnte sich kaum vorstellen, wie schrecklich erniedrigend es für den Gallier hatte sein müssen.

    Cimon ging nicht weiter auf Flora ein und nickte nur verlegen als Antwort. Wie gut das er nicht wusste, wie sehr er sich und Flora grade verraten hatte. Der irritierte Blick des Galliers ließ den Nubier fragend in die blaugrünen Augen schauen. Dann plötzlich schien er zu verstehen und sah doch ein wenig seltsam drein. Schließlich nickte Cimon schlicht.


    "Ja, das würde ich tun. Das tun Freunde doch füreinander."


    Und mehr sah der Nubier tatsächlich in diesem Augenblick nicht hinter seinem Angebot. Das Stottern des Anderen sah er als Zeichen für die Nachwirkungen dieses grausamen Ereignisses. Wo bekam er nun einen Blumenkranz her? Das war eine gute Frage über die er ersteinmal nachdenken musste.
    Ein Scherz? Hatte Cimon schon wieder etwas nicht verstanden? Leicht schüttelte er den Kopf.


    "Ich weiß nicht, wo wir einen Blumenkranz herbekommen. Außer aus dem Garten vieleicht. Ein Scherz? Ich denke ich verstehe dich nicht...kein Scherz. Das...das war ehrlich gemeint."


    Die blaugrünen Augen hielten Cimon erneut gefangen. Die Hände die sich auf seine Arme legten, waren nicht unangenehm. Er sah es ebenso als freundschaftliche Geste wie seine noch kurz zuvor.
    Die Worte verstand er nur in Teilen, wie er glaubte und sah ihn kurz fragend an. Dann biss er sich nachdenklich auf der Unterlippe herum und trat einen Schritt von Áedán zurück. Dabei lösten sich auch die Arme voneinander und Cimon begann damit sich langsam zu entkleiden. Dabei schluckte er schwer, dachte er dabei doch an die Gefühle, die sein freund hat erleiden müssen.


    "Nun, dann besorg du doch den Blumenkranz, Áedán. Am besten gleich zwei. Im Metall der Rüstung kann man sich gut spiegeln."


    Das er die Neugier des Galliers nicht oder nur falsch verstand, ahnte Cimon nicht. Er wollte ihm einfach nur die Last von diesem grausamen Augenblick nehmen.

    Verstohlen sah Cimon nieder und erwiederte den Knuffer mit einem schlag...nur leicht und an die Seite des Anderen, auch wenn er wo ganz anders hingezielt hatte...doch das konnte er doch nun unmöglich tun...
    Er versuchte es mit einem Grinsen abzuschwächen und zuckte leicht mit den Schultern dazu.


    "Verzeih bitte, Áedán. Es war nicht so gemeint. ... Nein...sie ist nicht verheiratet...ich...ich achte die Ehe und würde soetwas niemals...egal ob erlaubt oder nicht, niemals machen."


    Cimon nickte, als der Andere fragte, ob er grade den eigenen Namen geschrieben hatte. Dann kam etwas, was ihn überraschte. Der Gallier sorgte für etwas Abstand und sprach. Er blieb ruhig und ließ ihn ausreden. Auch wenn er nur zu gerne gelacht hätte... nein, er nickte nur ernst als Bestätigung, das er niemals lachen und es auch nicht rumerzählen würde.
    Was er dann hörte sorgte für Verwirrung. Der Nubier bekam größere Augen und sah Áedán ungläubig an. Leicht musste er seine Lippen benetzen und trat an den Freund heran. Die Tafel landete unbeachtet auf einer True und er legte seine Hände auf die Schultern des Galliers.


    "Das muss schrecklich gewesen sein. Aber.... Naja.... Wenn du wissen willst wie du ausgesehen hast, kann ich dir mal den...Blumenkranz machen."


    Cimon versuchte mit seiner Bemerkung, die auch gleichzeitig ein Angebot sein sollte, die Situation zu entschärfen. Vieleicht würde er es dem Gallier so leichter machen, mit dieser Geschichte umzugehen... es gab schreckliche Dinge...aber deswegen waren sie auch nur...Einrichtungsgegenstände... Cimon selbst hatte einige Grausame Momente erleben müssen...aber ganz nackt stand er niemals vor seinem Herren. Auch wenn seine Kleidung damals nicht viel verbarg...es war Kleidung gewesen.

    Nochimmer strich er sachte über ihre Haut und bewunderte Flora mit jedem Augenblick etwas mehr. Alles was er fühlte nahm er nur noch als gegeben hin und wollte nichts mehr hinterfragen. So viel war geschehen und so vieles machte ihm das Denken schwer. Doch in diesem Moment sollte es nur sie beide geben.
    Sie würde ihn besuchen? Begeistert sah er in ihre wundervollen Augen und verlor sich auch umgehend darin. Seine Lippen lächelten zart und der Nubier spürte sein Herz vor Glück schneller schlagen.


    "Das...das würdest du tun?... Ich... das fände ich sehr...schön."


    Wieder spielte seine Hand mit ihrer hellen Haut, doch Cimon konnte seine Augen selbst in dieser Dunkelheit nicht unter Kontrolle halten. Der Kuss ließ sein Herz aufhorchen und seine Lippen zitternd nach ihr drängen. Sie sollte gehen? Ja, das wäre wohl besser gewesen...doch sie tat es nicht. Was Cimon sehr glücklich machte. Sanft senkten sich nun seine Lippen auf die Ihren und er genoß ihre Nähe.


    Schließlich legte er sich wieder entspannt so neben sie, das sie sich gut anschmiegen konnte und legte den Arm schützend um sie. Er selber dachte lieber nicht über die Zukunft nach sondern genoß vielmehr nur die Nähe und den Augenblick. Seine Finger strichen dabei sanft an ihrem Arm entlang und der Nubier atmete entspannt durch. So würde er glatt einschlafen können. So schloss er sogar langsam seine Augen und sein Atem wurde etwas tiefer, ruhiger.

    Der ernste Blick des Galliers ließ schreckliches erahnen. Dann aber musste Cimon plötzlich schwer husten und dabei halb lachen. Es dauerte einige Augenblicke, bis er wieder sprechen konnte.


    "Nein, nein...was denkst du? Septima? Domina Septima? Nein, niemals... aber...deswegen nicht weniger verboten....lass uns bitte nicht weiter darüber sprechen. Besser du weißt es nicht, dann brauchst du kein schlechtes Gewissen zu haben, es niemandem sagen zu dürfen."


    Langsam grinste Cimon immer breiter und zeigte dann Áedán bereitwillig die Schrift. Dann deutete er auf die eingeritzten Worte und erklärte dabei das jeweilige Wort. Sogar die einzelnen Buchstaben...dann schrieb er etwas. Es waren nur fünf Zeichen. Er grinste erneut.


    "Und das hier...das ist mein Name."


    Wie gut, das Cimon nichts von den Geschehnissen im Balneum wusste. Das dies bald anders werden würde, ahnte der Nubier nicht im Geringsten. Aber er sah, das dem Anderen etwas auf dem Herzen lag. Ruhig und durchaus abwartend sah er Áedán in die blaugrünen Augen.


    "Du hast mein Wort, Áedán. Niemals wird irgendjemand erfahren, was wir in diesem Raum besprechen... niemals."


    Cimon sah dabei sehr ernst aus und machte auch durch Augen und Mimik deutlich, wie ehrlich er dies alles meinte. Um es dem Gallier leichte zu machen, legte Cimon ihm eine Hand freundschaftlich auf die Schulter.

    Sie machten sich an die Arbeit und Áedán ging wirklich gut mit den Sachen um. Zufrieden lächelte Cimon ihn immer mal wieder zu. Bei alledem zeigte der Nubier in keinem Moment, das es ihm negatiev auffallen würde, das der Gallier nicht schreiben konnte. Er war ihm ganz im Gegenteil eine sehr große Hilfe.


    "Es ist gut, das sie es dir zumindest beibringen...wird, Áedán. Nein, gewiss nicht über nacht. Aber sicher wirst du schnell lernen. Da bin ich mir sicher."


    Erneut fiel dem Nubier auf, wie vorsichtig der andere mit den Sachen umging. Doch die folgenden Worte ließen Cimon inne halten. Zum Glück wusste er nicht, an wen der Gallier dachte, sonst hätte der Nubier sicher angefangen zu husten.


    "Nein...er wäre ganz und gar nicht erfreut. ... Ich ...ich werde acht geben. Ich habe ihr auch mein Wort gegeben...es fällt mir schwer... aber es ist besser so."


    Unsicher und ein wenig verlegen sah Cimon nieder. Rasch konzentrierte er sich wieder auf die Auflistungen. Seine Hände zitterten leicht. Dabei versuchte er seine Ruhe wiederzufinden und der starke nubische Sklave zu sein, den nichts zu erschüttern schien. Dabei hatte so vieles sein Leben in den vergangenen Tagen erschüttert.

    Sim-Off:

    Reserviert für Áedán und Cimon


    Nachdem sie gemeinsam bei der Seitentür aufgeräumt hatten, gingen sie nun in die kleine Kammer des Nubiers. Hier standen bereits einige Kisten gestapelt und auf einer davon lagen Tafeln auf denen Cimon notiert hatte, wo sich was befand. Die Rüstung war noch nicht verpackt ebenso wie einige Sachen, die noch zur Aufnahme in die Liste bereitlagen und natürlich Cimons Sachen, die er selbst als weniger wichtig erachtete.
    Er bat den Gallier einzutreten, schloss die Tür hinter sich und sah sich einen Moment lang um. Dann wieß er auf die Rüstung, die gut verpackt werden musste. Die True dafür stand bereits parat.


    "Wenn du die Rüstung und das Schwert in die True verpacken könntest. Ich notiere derweil, wo sie zu finden sein wirt. In der True sind Tücher zum Schutz vor verkratzungen."


    Unsicher lächelte Cimon Áedán an und erinnerte sich daran, das sie nur gute...sehr gute Freunde waren. Vor allem da er Nun durch Floras Besuch und Phaeneas Kuss mehr als nur verwirrt war.... er wusste nicht wo er mit wem stand oder was er genau für wen war. Doch er wusste, wem sein Herz gehörte....nur gestand er es sich noch nicht ein.

    Ernst hörte Cimon dem Gallier zu. Leicht nickte er und nahm es als gegeben an. Ihr Kennenlernen war sehr schön? Verlegen sah er kurz nieder.


    "Was geschehen ist, ist geschehen...ich...ja, das war es."


    Áedán erwartete keine Entscheidung? Von Flora fernhalten? Ob er das wohl könnte? Nein, das bezweifelte Cimon. Kurz schauerte es Cimon als der Gallier von Strafe sprach.


    "Ich...ich weiß nicht ob ich das kann.... ich meine sie ist...etwas sehr...besonderes...aber ich...ich werde auf mich acht geben, das verspreche ich dir.
    Gut...dann werde ich in Mantua mit Dominus Ursus sprechen, wie ich es dir versprochen habe.... "


    Er wollte mehr sagen, konnte aber nicht. Das Augenzwinkern gefiel Cimon und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf die blaugrünen Augen des Anderen. Aber seine Haltung war nochimmer nach unten gerichtet. Die Berührung des Galliers war angenehm und gerne ließ Cimon sich dadurch dirigieren. Er sah nun offen in Áedáns Augen. Helfen? Langsam nickte der Nubier.


    "Ja... das wäre sehr nett.... wenn du mir ...helfen könntest. Es gibt nicht mehr viel zu tun. Aber so könntest du etwas zusammenpacken, während ich Notiezen mache, wo sich was befindet. Dann geht das Auspacken leichter."


    Unsicher lächelte er. Dann griff er nach den Sachen die dort herumlagen und half so dem Gallier beim Aufräumen. Danach erst würden sie in die kleine Kammer des Nubiers gehen um die Reste gut zu verpacken.

    Der gehauchte Kuss ließ Cimons Atmung etwas zunehmen. Erneut haschten seine Lippen nach denen des Galliers, da ihm diese Nähe wirklich sehr gefiel. Er mochte es? Leicht erzitterte sein Körper. Mochte er es vieleicht tatsächlich? Forschend sah er in die Augen des Anderen, konnte aber nichts erwiedern. Nur leicht nickte er und lächelte dabei sachte. Ruhig hörte er dem Gallier zu und überlegte nur kurz, was er erwiedern könnte.


    "Das klingt sehr vernünftig. Ich werde mit meinem Herren in Mantua sprechen."


    Auch Cimon hörte die Rufe und schmunzelte auf die Frage ein wenig verlegen. Der Kuss unterbrach jeden Gedanken sowie den Versuch etwas zu erwiedern. Aber das war wohl auch nicht nötig. Natürlich würden sie sich später sehen. Davon ging der Nubier aus, auch wenn er sich nicht vorstellen konnte, wie er sich dabei verhalten sollte. ... Freunde....sie waren Freunde.
    Als der Gallier den Riss erkannte lachte Cimon verlegen auf. Er nickte und beobachtete die Bewegungen des Anderen. Dabei blieb er wo er war und dachte über das Geschehene nach.
    Als Áedán raus war, sah Cimon ihm noch etwas nach und schreckte kurz auf, als er ihn für einen Moment wieder sah. Danke Großer? Ein breites Grinsen zeichnete sich auf seinen Lippen ab.


    "Gern geschehen, Kleiner."


    Sagte er ihm noch leise nach. Nach einigen Momenten zog auch er sich an und räumte in seiner kleinen Kammer auf. Dann würde er sich um die Ausrüstung seines Herren kümmern und notierte sich einen Packplan für später.

    "Niemand kann etwas ungeschehen machen, Áedán. Du würdes es wieder tun? Aber...wäre das nicht...grausam und schmerzhaft? Dann ist es doch besser, das wir uns kennenlernen durften, oder?"


    Es gefiel Cimon nicht, das der Gallier lit und wollte ihm helfen. Doch er wusste nicht, wie er dies erreichen konnte. Wie die Augen sich schlossen musste er sich an etwas anderes, einn anderen Moment denken. Kurz wurde es ihm warm. Er lächelte dann aufmuntrnd.


    "Sicher werden wir uns wiedersehen...wann das weiß wohl niemand... aber es wird geschehen. Wenn du es wirklich willst, wirst du jemanden finden... vieleicht wird deine Herrin es dir beibringen lassen...einige Herren wollen, das ihre Sklaven gebildet sind. Ich... ich weiß nicht was du meinst...offen sein?..Ich meine...verzeih, aber ich bin noch immer sehr...durcheinander. Ich weiß nicht viel, nur das wir Freunde sind... Freunde die... Innigkeiten....angenehme Innigkeiten genossen haben.... Aber... ich verstehe das alles nicht wirklich gut. ... Auch und vorallem nicht...wieso ich mich derart ... danach sehne. Es war sehr....schön."


    Nun war es an ihm, dem Blickkontackt des Anderen auszuweichen. Er konnte es Ursus sagen? Aber Celerina durfte es nicht erfahren? Langsam nickte Cimon bestätigend und merkte, das er kaum mehr sprechn konnte. Er würde darauf achten, das er Áedán niemals Schwierigkeiten bereiten mochte.

    Marei ging und bat noch darum das sie nicht weglaufen sollten. Bestätigend nickte Cimon. Zumindest er hatte es nicht vor und er vertraute Caelyn. Sie war jemand besonderes, die hilfe brauchte... er vermutete keinerlei Falle. Ein Fehler, für den er sich noch tadeln würde müssen.
    Sie entriss ihm das Essen und er wartete weiterhin ab. Als sie meinte, sie wolle herauskommen nickte Cimon zufrieden. Langsam trat er hinter ihr her. Doch als sie so plötzlich losrannte, war er vollkommen überrascht. Einige Sekunden nach ihr, ging ein Ruck durch sein Körper und er sprang hinter ihr her. Eine Menschenmenge war für ihn kein Problem. Sich einen Weg zu bahnen, darin war er geübt. Er kam näher...sie war in Griffreichweite...doch er blieb plkötzlich stehen und sah ihr traurig nach.


    Nein, er wollte sie nicht einfangen. Er würde seinen Herren aber auch nicht anlügen... auch wenn es Strafe bedeutete, er würde sie nun fliehen lassen. Noch immer sah er in ihre Richtung und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Tief durchatmend musste er sich eingestehen, das er mehr als nur einen Fehler begangen hatte. Doch Caelyn war ein so guter Mensch, in seinen Augen, das er sie vor Schmerzen schützen wollte... aber ein solchen Leben? Das konnte doch nicht gut sein. Wieso nur wählte sie es und brachte sich selbst dabei in solche Gefahren? Der Nubier war von Menschen umgeben, die ihm noch ein wenig aus dem Wege gingen...doch er war allein. Zitternd ballte er die Hände zu Fäusten. Hass gegen sich selbst wuchs in ihm auf und er wünschte sich mehr als alles andere Schmerzen zu empfinden.

    Die Augen des Bithyniers mit der Mischung der Gesichtsfarbe, gefiel Cimon. Er sah ihn fast schon traurig an. Dabei merkte der Nubier ein Kribbeln in seinem Bauch. Seine grauen Augen erforschten jede Regung und er bemerkte wie seine Hände leicht zitterten. Dieses Lächeln...es hielt Cimon gefangen.
    Es war etwas besonderes miteinander hier zu sitzen und zu sprechen? Langsam nickte der Nubier mit steigender Unsicherheit. Ohne das er es kontrollieren konnte, legte seine Hand sich sachte auf die des Anderen. Als er es bemerkte, zog er sie rasch und unsicher zurück.


    Doch die Augen des Bithyniers und seine lächelnden Lippen beruhigten Cimon schnell wieder. So konnte er sich seinem inneren Zittern hingeben. Ein Beben das er nicht verstand. Es war dem bei Floras Berührungen nicht unähnlich...doch ganz anders. Das Blut rauschte in seinem Kopf und er atmete unruhig.
    Er war nicht mehr in der Lage zu sprechen. Er sah nur noch Phaeneas und dessen strahlende Augen, diese Lippen und die Haut und die Freundschaft, diese Gefühle...es schien alles so deutlich und doch hinter einem Nebel verschleiert.


    Noch immer spürte er den Kuss in sich und an seinen Lippen. Er wollte es erneut, sehnte sich nach diesem Augenblick der Innigkeit, nach dieser Nähe. Die sachte Berührung der Hand, die in Phaeneas Nacken lag, konnte er nicht mehr kontrollieren. Er hörte nicht auf ihn zärtlich im Nacken zu berühren. Als Phaeneas seine Augen wieder öffnete schien alles so klar und eindeutig. Cimon konnte es nicht mehr leugnen... dies war ein besonderer Moment.
    Das Schmunzln des Anderen schien alle Bedenken, alles was geschehen war, fort zu wischen. Diese Augen die ihm zeigten, wie richtig es gewesen war, wie sehr er es wert war...Cimon konnte nicht anders.
    Erneut zog er den Geliebten Mann an sich und liepkoste die Lippen des Anderen mit den eigenen. Noch einmal wollte er diese Süße schmecken und ihm nahe sein, bevor er alles zerstören würde.... oder würde es doch noch eine Möglichkeit geben? Würde der Andere ihm verzeihen? Nur sachte konnte er sich von Phaeneas lösen und brauchte einige Augenblicke, in denen er die Augen des Bithyniers erforschte.


    "Ich... ich bin vieleicht nicht so wundervoll wie du denkst... ich,....wegen meiner Unerfahrenheit habe ich...Fehler gemacht. Du..du bist ein ganz...ganz besonderer Mensch du bist so wundervoll.... ich kann dir nun...nur schlechtes von mir berichten.


    Ich... ich glaube ich ...ich habe mich in eine Frau verliebt...doch sie...sie ist verboten. Und... es würde sicher mein Tot oder eine harte Strafe bedeuten, würde mein Herr es erfahren... Und..."


    Unsicher senkte er seinen Blick und sah auf seine zittrnden Hände. Denn die Hand, die in Phaeneas Nacken gelegen hatte, lag nun in seinem Schoß. Tief atmete er durch und holte sich Mut. Bevor er weitersprach sah er wieder auf und seine Augen flehten um Vergebung.


    " ... ich habe wirklich ... keine Erfahrung...und... ich weiß nicht wieso es geschehen ist. Ich kannte ihn kaum. Aber... es geschah. Ich habe ihm vertraut... und nun ...nun fühle ich mich so schrecklich ... schlecht. Dabei war es ...gut. Aber es fehlte etwas. Bitte glaub mir, Phaeneas wenn ich sage, das das was fehlt...nun in mir tobt und mich einen Narren schimpft."


    Er wollte es doch nicht sagen....nicht jetzt. Sie hatten sich nun das erste mal so ...berührt...Und Cimon wollte nur eines.... das es nicht so schnell ging wie bei Áedán..er wollte sich nun sicher sein, wollte den Anderen erleben und kennenlernen. Aber jetzt hatte er es gesagt ... würde der Bithynier ihm wohl seine Dummheit verzeihen? Cimon hoffte es von Herzen und sah ihn sehnsüchtig an.