Beiträge von Cimon

    "Ja, Herr. Das sagtes du. Aber..Ursus...ich bin wirklich zufrieden. Vieleicht wird s nach und nach... Veränderungen in dem... meinen Raum geben. Aber zunächst ist es schon etwas besonderes, das ich einen solchen Raum, nur für mich, bewohnen darf."


    Was Ursus weiter fragte ließ Cimon leicht den Kopf schütteln. Doch er lächelte dabei offen. Kurz schaute der Sklave sich suchend um. Es war ein eher unauffälliger Blick, der ihm aber zeigte, das er nichts außer diese Unterhaltung in diesem Augenblick zu erfüllen hatte.


    "Ich denke, ich bin der Falsche, die Vorstellungen für diesen Raum betreffend. Frija weiß sicher besser als ich, was Domina Septima gefallen würde, Herr."


    Zufrieden neigte Cimon den Kopf und zeigte dadurch auch durchaus seine tiefe Ergebenheit, ohne dabei zu unterwürfig zu wirken. Ja, er lernte mit jedem Moment, seinen Herren besser zu verstehen und sich nach seinen Wünschen wie auch den eigenen Vorstellungen zu verhalten.

    Es reichte ein Wink, ein Blick, und Cimon nickte nur ergeben. Umgehend kümmerte er sich um zwei Becher, den einen mit verdünntem Saft gefüllt, der andere enthielt stark verdünnten Wein.


    Den Wein reichte er Ursus, den Saft Septima. Dabei achtete er sehr auf seine Haltung und würde trotz der offensichtlichen Ergebenheit durchaus seine körperliche Stärke nach außen hin zu tragen. Was weniger agressiev wirken sollte, denn ein Zeichen für die Stärke seines Herren darzustellen hatte.
    Umgehend nachdem er die Becher weitergegeben hatte, zog er sich wieder etwas zurück. Seine Augen sahen sich unauffällig, ohne Pause nach möglichen Gefahren um. Dabei achtete der Nubier allerdings in jedem Augenblick auf die Zeichen seiner Herrschaft, falls diese etwas benötigen würden.

    Nun wurde es ernst. Leichte Röte stieg in Cimon auf, die sicher kaum zu sehen war, dank der dunklen Haut. Seine Finger verschränkten sich hinter seinem Rücken ineinander und die Kiefermuskeln zuckten ein wenig. Aber er sah Ursus direkt an und trotz des leicht gesenkten Blickes schaffte er es, den Augenkontakt beizubehalten.


    "Ja, Ursus...Herr. Verzeih, aber ich denke schon lange über einen solchen Raum nach. Wie schön ein Raum sein kann, in den man sich zurück ziehen kann. Aber....niemals, niemals würde ich es ...außer in meinen Träumen wagen... mir soetwas vorzustellen ... Bitte, Herr. ... Ursus... frage nicht weiter."


    Er bat darum, das sein Herr nicht weiter fragen würde? Er sagte, was er dachte und wovon er träumte? Aber irgendwie war es dennoch nicht falsch. Es war richtig, seinem Herren alles zu sagen und ehrlich zu sein. Denn nichts anderes verlangte Dominus Ursus von Cimon. Zumindest verstand der Nubier dies auf diese Weise.

    Er sollte öfter egoistisch sein? Cimon grinste immer breiter und konnte dabei kaum mehr verbergen, wie gut ihm die ANwesenheit des Bithyniers tat. Dessen Augen, die von einem angenehmen Schmunzeln unterstrichen wurden, den Nubier in gewisser Weise befreite. Er war frei von Angst und Zwang, frei von Gedanken und Bilder. Was seine Augen ein wenig nach außen zu zeigen begannen.


    Dann hörte er Worte, die ihm aus der Seele sprachen. Ein nachdenkliches Nicken begleitete seinen offenen Blick. Cimon legte kurz den Kopf etwas schräg.


    "Gut, ich werde öfter egoistisch sein. Solange dies nicht gegen meine Überzeugung wäre... ich...ja, auch ich danke allen Mächten, das uns mehr eint als uns trennt. Differenzen? Nein, es wird keine geben, dafür werde ich sorgen... Freund?"


    Nur leise sprach er die letzte Frage aus. Cimon war nicht besonders gut im Umgang mit Menschen. Und viele Freunde konnte er noch nicht vorweisen. So zeigte sich durchaus eine kurze Unsicherheit. Er hätte sich längst sicher sein müssen, doch er hatte dieses Wort...diese eine Bezeichnung nie erfragt. Allerdings dachte er sehr oft darüber nach. Und nun war es die Zeit, es auszusprechen. Zumindest konnte der Nubier dies nicht mehr zurückhalten.

    Schon fast hektisch sah Cimon zwischen den beiden umher und nickte dann rasch. Kurz besah er sich das Armband. Aber eher um so zu tun, als würde er es nicht kennen, denn er kannte es bereits sehr gut und mochte es. Wie er alles an Flora mochte.
    Ohne ein Zögern zu zeigen machte er sich daran, die Bibliothek aufzusuchen. Natürlich ließ er es nicht aus noch schnell einige Worte ergeben an die beiden Frauen zu richten.


    "Wie du wünschst, Herrin. Fl...Domina Flora, Domina Narcissa, ich werde euch berichten, ob ich das Armband in der Bibliothek gefunden habe."


    Der Sklave ging schnellen schrittes, wirkte dabei aber dennoch ruhig und bedacht. Dann durchsuchte er wie gewünscht die Bibliothek. Dabei kroch er sogar teils auf dem Boden und suchte wirklich in jedem Winkel und an jedem Ort in dem Raum. So würde es doch etwas dauern, bis er bei Narcissa erscheinen würde.

    Den Scherz verstand Cimon in der Tat nicht wirklich, ahnte aber, das sein Herr grade amüsiert zu sein schien. Also versuchte er ein wenig zu grinsen. Über all die weiteren Fragen musste Cimon schon etwas mehr nachdenken, als man es vieleicht vermuten würde. Ganz langsam aber nickte er.


    "Ja, Ursus. Ein heimliches Herrichten wäre das besste. Es könnte gehen, wenn wir einen Raum im hinteren Bereich nehmen, wo Domina Septima sich weniger aufhält. ... Ich? Naja, ich denke oft über einen solchen Raum nach, aber nicht direkt in Verbindung mit Domina Septima, Herr."


    Der Sklave neigte leicht den Kopf, während er sprach und zeigte durchaus, das es ihm unangenehm, gar peinlich war, das sein Herr es durchschaut hatte. Cimon standen solche Gedanken doch gar nicht zu. Auch wenn er inzwischen durchaus wusste, das es Ursus eher weniger stöhrte. Cimon musste sich daran erst noch gewöhnen.

    Nun geschah so vieles und Cimon konnte kaum reagieren. Er blieb ruhig sitzen sah auf und zeigte nur kurz etwas Verwirrung in seinen Augen. Dann erst bemerkte er das er noch saß und grade zugesehen hatte, wie Flora aufsprang. Nach etwas Verzögerung folgte er ihr.


    "Salve....salve, Domina Narcissa. Ich...kann ich helfen, Domina?"


    Hektisch sah er nun zwischen beiden umher. Sie sahen irgendwie besorgtaus, fand der Sklave. Und er wollte helfen. Vieleicht mochte dies seine Gedanken wieder ordnen, die sich so vollkommen fremd anfühlten. Ergeben senkte er seinen Kopf und wartete lieber ab, was die Frauen entscheiden würden. Das seine Augen sich ab und zu dazu verleiten ließen, direkt zu Flora zu schauen, konnte er nicht verhindern. Doch Cimon strafte sich umgehend mit dem Schmerz des Fingernagels vom Mittelfinger in seiner Handfläche.

    Ruhig wartete Cimon ab, und reagierte umgehend auf den Wunsch von Domina Prisca. Nur kurz sah er sich um und stellte fest, das er hier wohl auch später nicht gebraucht werden würde. Allerdings würde der Sklave jemanden schicken, um später aufzuräumen. Dann machte er sich mit einem Kopfnicken daran, sich zu entfernen. Das nötige...


    "Wie du wünschst, Herrin."


    Sprach er unauffällig und so, das es nicht in der Unterhaltung stören mochte. Sein nächstes Ziel war es, ihren Worten zu folgen. Also sorgte er dafür, das im Tablinum das Schreibzeug von Domina PPrisca bereitgelegt wurde. Den weiteren Tag verbrachte er mit eben jenen Arbeiten, die sein Herr für ihn vorgesehen hatte.

    Mit ruhiger Pose und einem freundlichen Lächeln, das allerdings nicht ohne Ernst war, hörte Cimon seinem Herren zu. Er wog ab und wusste nicht wie offen er sein konnte. Aber er wusste das er nicht lügen durfte. Langsam nickte er ganz leicht.


    "Ich verstehe was du meinst Herr. Möchte dir aber zu bedenken geben, dass Frauen es nicht leicht haben und dein Neid deswegen sicher unbegründet wäre. ... Wenn sich jemand mit dem Geschmack von Domina Septima aukennt, dann sicher Frija. Und wenn sie weiß, das es zur Freude und zum Wohle ihrer Herrin ist, kann ich mir nicht vorstellen, das sie nicht helfen würde, Herr."


    Zufrieden holte der Nubier kurz tief Luft. Dann sah er sich erneut um, doch es hatte sich nichts auf dem Tisch geändert, sodass er ertseinmal Zurückhaltung üben musste. Es fiel ihm nicht leicht, doch er mochte es, so seine Gedult sowie die ruhige Ausstrahlung, die ihm eigen geworden war, zu verbessern.

    Phaeneas hatte leise gesprochen, sodass Cimon ihm kurz etwas näher gekommen war. Die Worte die er hörte waren recht angenehm und salbten seine Seele. Das Lächln des Nubiers wirkte zunehmend erfreuter, auch wenn dies schon fast unmöglich erschien. Er sprach ebenso leise, als er antwortete.


    "Das sind schöne Worte, Phaeneas. Ich glaube dir gerne und mit ganzem Herzen, das es keine Verantwortlichen gibt... es ist ein wirklich angenehmer Gedanke."


    Phaeneas war meist alleine beim lesen? Cimon neigte nur leicht den Kopf zur Seite und gab ein halblautes erfreutes Lachen von sich, was zeigen sollte, wie fröhlich der Nubier grade war.


    "Das ist wirklich schade. Nun, wir können dies gerne öfters machen, Phaeneas. Denn ich lese auch...bis jetzt immer allein."


    Vieleicht würde er einmal Zeit finden, mit Marei zu lesen, aber sie musste es sicher ersteinmal lernen. Als der Bithynier das Verspechen annahm, lockte dies Cimons Gedanken wieder in die Gegenwart zurück. Irgendwie begegneten sich immer wieder auf recht angenehme Weise ihre Augen. Sodass Cimon inzwischen das Gefühl hatte bei einem guten Freund zu gast zu sein. So vertraut und sicher fühlte der aurelische Sklave sich in diesem Raum gemeinsam mit Phaeneas.


    Den Sarkasmus hörte Cimon schon nicht mehr. Aber er dachte noch ein wenig über die anderen Worte nach. Es war also nützlich. Leicht nickte er. Dann kam eine Frage, die Cimon etwas aus dem Gleichgewicht brachte. Würde ein 'ja' bedeuten er musste gehen, oder würde er bleiben dürfen? Unsicher sah er Phaeneas in die Augen.
    Dabei fiel ihm auf das er keine Frage beantwortet hatte. Nicht einmal die über den Tot. Er dachte immer er sei sich über seine eigenen Meinungen und Überzeugungen sehr sicher...aber das war nicht so. Dies erkannte er in dem Moment, wo er Phaeneas etwas überrascht ansah.
    Seine Stimme war sehr leise und wirkte etwas rauh.


    "Ja, der Glaube kann nützlich sein. Ich glaube... ich weiß nicht was ich über den Tot glaube. ... Wirklich nicht. ... Ich..ja, ich bin ein wenig müde. Aber ... meinst du es gibt einen Platz für mich hier? Irgendwo.... solange dieses Fest die Straßen und die Villa Aurelia beherrscht möchte ich ungern gehen.
    Ich könnte doch noch etwas lesen."


    Seine Worte waren ehrlich und er hoffte, das Phaeneas die Möglichkeit haben würde Cimon irgendwo unter zu bringen, oder ihn weiterlesen zu lassen. Dann glitt seine Hand wieder über die Narben unter dem Stoff. Warum nur waren sie immer da und hielten auch jetzt seine Gedanken im Schach? Hatte er Angst, in der Nacht, wie jede Nacht schreiend zu erwachen oder zumindest sehr früh am Morgen nicht mehr schlafen zu können, wegen der inneren Unruhe? Cimon wollte nicht das Phaeneas diese Schwäche an dem Nubier sehen würde, dabei sehnte er sich danach sie jemandem zu zeigen. Caelyn kannte einen Teil dieser Seite, kannte einen Moment in dem Cimon sich selbst hasste. Aber etwas fehlte. Er wollte sich ihr zeigen, ihr seine Seele zeigen. Doch er hatte sich nicht getraut. Bei niemandem hatte er diesen Mut. Und auch jetzt fehlte dieser in dem Herzen des Nubiers.

    Der Blick der ihn traf ließ Cimon kurz die Schultern zucken, doch er dachte weiter nach. Wie sollte er das Bild, was er im Kopf hatte nur ausdrücken können? Nach kurzer Zeit fand er die rechten Worte und lächelte etwas unsicher zu dem was er sagte.


    "Nein, Herr. Das meinte ich wirklich nicht. Es gibt hier schöne Räume und einen wunderbaren Hortus. Doch wenn Domina Septima sich zurückziehen möchte, bleibt ihr nur ihr cubiculum. Wenn sie einen Raum, mit mit einer Liege, Pflanzen und wundervollem Vogelgesang hätte, wäre es vieleicht etwas anderes. Ich denke auch die Wandmalereien wären wichtig."


    Während er sprach wurde der Nubier immer unsicherer, ob seine Idee wirklich so gut war. Am Ende zweifelte er sogar daran, das es Domina Septima gefallen würde. Sein Gesichtsausdruck mochte dies im Ansatz zeigen. Doch im Grunde war die Richtung in die er dachte nicht die schlechteste, wie er meinte.

    "Ich werde auf alles acht geben, Herr. Es gibt genügend Platz in euren Räumen, um dem Vogel ein kleines 'Reich' zu bauen. Wäre es eine Idee wert, soetwas wie einen Entspannungsraum zu erbauen, Ursus? Einen Raum nur für Domina Septima?"


    Eine weitere Idee, die dem Nubier durchaus gefiel, doch er wartete lieber mit seinem erfreuten Lächeln, bis er sehen würde, ob es seinem Herren genauso zusagen würde. Rasch schaute er in den Becher und gab zur Vorsicht etwas Saft nach. Sobald er meinte, das Ursus nun in ruhe würde weiterarbeiten können, stellte er sich wieder etwas in den Hintergrund. Von hier würde er das Gespräch mit seinem Herren weiterhin folgen und war doch der gut erzogene Sklave, der sich zurückhalten würde. Trotz der eher vertrauten Worte und die, für den Sklaven, neue Art miteinander umzugehen, galt es, in seinen Augen den Abstand zwischen ihnen durchaus auch mal zu zeigen. Und dies lag bei ihm, dem Sklaven, der Ergebenheit zu leben hatte.

    Ergebenes aber dennoch ein wenig stolzes Nicken zeigte wie sehr der Sklave sich darüber freute, etwas gefunden zu haben, was auch dem Herren gefiel. Cimon blieb ruhig und wusste bereits wo er hingehen würde, um ein solches Tier zu erstehen.


    "Ja, Ursus. Ich werde mich darum kümmern. Ich danke dir für dein Vertrauen diesbezüglich, Herr."


    Damit wartete er darauf, das Ursus den Becher leeren würde, um ihn etwas beiseite zu stellen. Nicht das sein Herr ihn noch umwerfen würde. Allerdings war er bereit ihn erneut zu füllen, würde Ursus auch nur ansatzweise durch sein Verhalten oder einen Blick zeigen, das er etwas zu trinken wünschte.

    Auch Cimon konnte Domina Septima nicht wirklich einschätzen, was Haustiere anging. Doch er versuchte es. Dabei glaubte auch der Sklave, das die Haare der Herrin nicht zusagen würde. Aber gab es keine Tiere, die geeignet wären?


    "Dann müsste es ein Tier sein, was kein Fell hat. Vieleicht ein Vogel. Da könnte sie auch dessen Gesang genießen. Und Marei wäre verandwortlich für die Fütterung sowie der Sauberkeit, Herr."


    Grinsend nickte der Sklave zu seinen Worten. Er glaubte immer besser zu werden und fühlte sich auch zunehmend sicherer in seinem Verhalten. Dabei hörte er allerdings nicht einen Augenblick damit auf, sich aufmerksam umzusehen und seinen Herren zu beobachten. Damit er ihm bei Bedarf zur Hand würde gehen können.

    Zufrieden nickte Cimon und schenkte mit nun ruhiger Hand dem Herren verdünnten Saft nach. Dabei neigte er nur wenig den Kopf, während er erneut über die Worte seines Herren nachdachte. Es hörte sich alles nach Dingen an, von denen Cimon meinte zu wissen, das Marei es sehr gut machen würde.


    "Ja, Ursus. Das ist eine sehr gute Idee. Sicher wird Marei diese Aufgaben gut erledigen. Was Saba angeht, so bin ich mir nicht sicher, was die Beweggründe von Domina Celerina angeht. Vieleicht möchtest du deiner Frau ein Geschenk machen. Ein Tier, um das Marei sich dann mit kümmern könnte, Herr."


    Cimon grinste etwas. Denn so glaubte Cimon, das sein Herr zwei Dinge mit einmal würde erzeugen können. Einmal Mareis Aufgabe und zum Zweiten konnte es Domina Septima erfreuen, wenn sie ein Geschenk von ihrem Mann erhalten würde.

    Offenbar waren die Worte nicht falsch, denn Ursus redete ruhig weiter. Cimon sah also wieder etwas erleichterter auf. Langsam zeigte sich ein erkennendes Lächeln auf den Züger des Sklaven.


    "Es gibt ein Tier. Saba, die Katze von Domina Celerina, glaube ich. Marei mag sie sehr gern. Vieleicht könnte sie sich ein wenig um die Katze kümmern. Den Wasserkrug kann sie zusätzlich übernehmen. Dann wird sie gleich lernen, ihre Zeit einzuteilen. Ich werde ihr gerne am Anfang etwas helfen, damit sie nicht überfordert wird, Herr."


    Cimon wirkte nun etwas zufriedener und sah seinen Vorschlag offenbar als überaus gelungen an. Dann sah er auffordernt den Saftbecher an, denn er wollte etwas unauffällig seinem Herren zeigen, das dieser bisher zu wenig getrunken hatte. Cimons Sorge um seinen Herren war daraus durchaus deutlich zu erkennen.

    Bestätigend nickte der Sklave und hörte weiterhin ruhig zu, was sein Herr zu sagen hatte. Dann musste auch er schwer nachdenken. Was nur könnte man ihr auftragen, was sie alleine, ohne überfordert zu sein als Aufgabe würde erledigen können? Cimons Augenbraue zuckte nur leicht und er sah kurz in die Ferne. Dann sah er Ursus immer noch ein wenig nachdenklich an.


    "Das ist nicht einfach, Herr. Sie könnte dir Getränke und Essen aus der Küche bringen. Sie würde es gewissenhaft erledigen. Und du, Ursus, wärst gezwungen darauf zu achten genügend zu dir zu nehmen. Wer kann diesem Mädchen schon etwas abschlagen?"


    War er nicht zu vertraut? Aber sollte er nicht ehrlich zu seinem Herren sein? Aber es war doch ein wenig sehr vertraut, wie er grade geredet hatte. Also neigte er leicht, um verzeihung bittend, den Kopf. Doch er sprach nicht, denn Cimon meinte, das sein Herr ihn auch so verstehen mochte.

    Die Reise war für Cimon nicht wirklich anstrengend gewesen. Er hatte seine Herrschaften zusammen mit Baldemar auf dem Weg nach Mantua beschützt, war ein guter Sklave und achtete zusammen mit Frija auf das leibliche Wohl. Nur kurz waren sie in einem Gasthaus, wo Cimon sich erst um sich gekümmert hatte, als sein Herr ihn nicht mehr brauchte.


    Nun trug er eine langärmlige dunkelrote Tunika mit goldenen Stickereien. Dazu ein passendes Halstuch, das ebenso edel war wie die Tunika. Ja, er trug an diesem Tag die gute Kleidung, um seinem Herren gerecht zu werden. Seine Hose ließ er sich, wie sonst auch immer, nicht nehmen. Diese war in einer dunklen, passenden Farbe.


    Der Nubier hielt das Kästchen in seinen Händen und wartete auf ein Zeichen. Als Domina Septima dies gab, trat er vor um das Geschenk mit einem ergebenen Kopfsenken zu reichen. Dabei wartete er ab und würde sich erst wieder bwegen, wenn das Kästchen übernommen werden würde oder ein entsprechend anderslautender Wink seiner Herrschaften ihn erreichen mochte.
    Dann aber würde er sich bemühen, bei seite zu gehen und nicht mehr wahrgenommen zu werden. Dabei würde sein Blick ständig auf seine Herrschaften liegen, um jedes Anzeichen rechtzeitig zu erkennen, sollte er gebraucht werden.

    Was Ursus sagte, bestätigte nur seinen Blick und hielt den Augenblick einen Moment länger fest. Cimon nickte zufrieden und ergeben. Er meinte es in den Augen seines Herren gesehen und sich selbst offen gezeigt zu haben. Was nun folgte erhellte Cimons Gesicht. Nicht weil er Aufgaben abgeben würde sondern vielmehr da die neue ihn zutiefst zufrieden stellte.


    "Ja, ich werde Marei mit Freuden etwas lehren. Um ehrlich zu sein, bemühe ich mich zur Zeit es so gut es geht nebenbei zu machen. Wenn ich etwas mehr Zeit dafür hätte, würde es natürlich besser und schneller gehen. Ich danke dir sehr, Ursus. Es wird sie sicher ebenso freuen wie mich, davon zu hören. Sie lernt wirklich rasch... und gerne."


    Zumindest glaubte Cimon, das Marei wirklich gerne Dinge hinzulernte. Sie fragte ja auch viel. Der Nubier freute sich bereits auf diese Aufgabe.

    Ein leichtes, anerkennendes Nicken zeigte, das Cimon zumindest nicht unzufrieden war mit dem was Marei wusste. Doch er nahm sich für die nächsten Tage vor, ihr die Münzen des Herren genau zu zeigen und zu erklären. Dann sah er sie lächelnd an. Nichts anderes hatte er vermutet, natürlich hatte Marei sich bedankt. Schon wollte der Nubier etwas erwiedern, als sie über den Mann sprach. Kurz weiteten sich seine Augen nur um ein kleines Stück. Aber zum Glück wechselte sie von sich aus das Thema. Schließlich sprach man nicht schlecht von den Herren.


    Umgehend setzte sie Nina auf seinem Bein ab und fragte den Nubier nach den Puppenspielern. Kurz strich er Nina und dann Marei über den Kopf und überlegte dabei sehr angestrengt. Es war nicht leicht als Sklave soetwas wie sein eigenes Leben zu planen. Denn das gab es eigendlich nicht wirklich.


    "Nun, Marei. Das müssen wir sehr kurzfristig entscheiden. Ich kann es dir nicht versprechen, doch sobald wir die Möglichkeit erhalten, werden wir uns ein wenig in Roma umschauen."


    Es gab einiges, was er dabei zu beachten hatte. Die Zeit, das nötige Geld, und selbstverständlich die Erlaubniss. Aber Cimon würde es nicht vergessen. Ganz sicher nicht.