Beiträge von Cimon

    "Sie...ist so berauschend schö...was?..."


    Begann er noch recht leise zureden, als er sie sah...war sie es? Zuerst leuchteten seine Augen, dann wurden sie ernster und er neigte den Kopf. Was hatte sie gehört? Sie war so ernst, das Lächeln fehlte...aber sie ging zu Nada. Was sollte er nur davon halten. Diese Distanz...er sah ihre Augen, nur einen kurzen Augenblick, nur ein Wimpernschlag und er erkannte sie. Nun gab ihr Abstand ihm einen Stich.


    "Salve, ...Domina Flora. Es scheint ihm unverändert zu gehen, Herrin. Noch weiß ich nicht, wann Dominus Ursus Arbo wird wegbringen lassen. Aber zu lange kann es nicht mehr dauern, Herrin."


    Ergeben neigte er den Kopf. Legte diesen sogar auf Arbos Rücken. Was ging da grade in ihm vor? Wieso war alles so anders? So fremd? Tief atmete er durch und ging an Arbo vorbei, strich ihm dabei über das Fell. Dann stand er auf einmal bei Flora. Wieso ist er hier her gegangen? Wieso stand er so nahe? Und wieso suchte er nach ihren Augen? Warum hoffte er, das sie ihn ansehen würde?...


    "Flora?...Herrin? ... "


    Seine Hand ging an ihr vorbei zu Nada und strich ihr über die Stirn. Cimons Gesicht war ruhig und zeigte nicht das Chaos, was in ihm herrschte. Seine Muskeln zuckten nur leicht, ob seiner Nervösität. Er stand zu nahe, er wusste nichts gutes zu sagen. Doch zu deutliches Zurückschrecken würde seinen fehler doch nur noch unterstreichen.


    "Geht es Nada gut, Domina Flora?"


    Was für eine ausgesprochen dumme Frage. Aber Cimon versuchte alles als so normal wie nur möglich darzustellen. Dann würde es doch auch so sein, oder? Er war nicht zu nahe, er sprach keinen Unsinn ...und er verstand was er dachte... meist glaubte er sich selbst...doch diesesmal war es nur schwer möglich.

    Das Wiehern der Stute kam Cimon nicht seltsam vor. Sicher beschwerte sie sich nur, das er sich nicht um sie kümmerte. Denn sonst gab es doch wenigstens einen Apfel. Doch jetzt grade hatte der Nubier dafür keinen Kopf. ja, er vergaß es sogar.
    Arbo schien zu merken, das etwas nicht stimmte und wurde sachter in seinen Kopf bewegungen. Der Sklave kümmerte sich um Arbo, strich ihm über den Kopf, den Hals und dachte dabei nach. Eine hand ging über der kleidung an jene Stelle, wo diese Narbe war...die, welche Flora berührt hatte. Aber wieso? Und weshalb sah er sie nun vor seinem geistigen Auge?


    "Ich glaube.... sie... sie gefällt mir...sehr, Arbo. Aber es ist Unrecht. Niemals dürfte ich ... sie duftet wirklich gut. Und sie ist so ... fröhlich. So...frei. Ach Arbo... Was wird mein Herr nur sagen?"


    Konnte er es Ursus verraten, durfte er es verraten? Niemals. Cimon fürchtete sich vor den Folgen, denn es war eines der größten Vergehen, die sich Cimon vorstellen konnte ... nach der Flucht...oder Mord, doch das konnte er sich nun wirklich gar nicht vorstellen.
    Der Sklave ging zu Arbo in die Box. Mit langsamen Bewegungen strich er ihm über den Rücken und sah sich genau das Fell an. Dabei schlug er ab und zu die festen Muskeln des Tieres freundschaftlich. Noch sah er Flora nicht. Doch dies mochte nicht mehr lange dauern, würde er seinen Kopf nur etwas mehr zur Seite bewegen. Doch er sah nur Arbo ....noch.

    Normalerweise war Cimons Aufmerksamkeit ohne nennenswerte Fehler. Doch in diesem Moment achtete er auf nichts, außer auf Arbo und seine eignen Gedanken denen er nachkam. Er hörte die Stute wiehern und Arbo fing umgehend an sich mit dem Kopf fest an Cimon zu reiben. Cimon lachte kurz auf und versuchte seinen Halt zu finden. Dies ging gewohnt gut und der Nubier schlug dem Wallach freundschaftlich an den Hals.


    "Hehe, etwas vorsichtiger, mein Guter. Aha...ihr beide seit also Freunde ja? Wird dich freuen zu hören, das sie mitkommen wird, Arbo."


    Sachte strich Cimon ihm dann über die Stirn wobei er nicht nur an die Pferde dachte. Mit wem sollte er nur reden? Vieleicht mit Arbo? Schwer schluckte der Sklave und er legte den eigenen Kopf an den des Freundes.


    "Ach Arbo... es wird dir gut gehen...besser als mir. Was soll ich nur tun, Arbo?"


    Dabei versuchte er sich darüber im Klaren zu werden was genau er jetzt meinte. Wieso war es derart schwer? Wieso verstand er nicht, was vor sich ging? Es wurde Zeit, das er anfing sich in Floras Gegenwart angemessen zu verhalten. Wieso dachte er jetzt an Flora? Seufzend rieb er nun Arbo das offensichtlich juckende Ohr.

    Ruhig sah Cimon Ursus an. Sein Kopf legte sich leicht schräg und die Kiefermuskeln arbeiteten, während das Gesicht immer ernster zu werden schien. Schließlich nickte er ergeben und zeigte dabei ein kurzes, ehrliches Lächeln.


    "Herr? Du hast mir sehr geholfen. Was meinst du damit, Dominus Ursus? Du willst mehr aus mir machen? Was kann ich tun, um deinen Wunsch zu erfüllen, Herr?"


    Ja, ein Blick, eine bestimmte art zu sprechen...keine Peitsche...damit konnte Cimon umgehen. Und er würde beständig auf diese Zeichen achten. Aber was sein Herr aus ihm wohl machen wollte? Der Nubier konnte sich kaum vorstellen, was dieses mehr sein sollte. Jeder Gedanke in dieser Hinsicht schien ihm fremd und sehr fern. Aber er war neugierig genug um nachzufragen und alles zu versuchen, was immer Ursus äußern würde zu erfüllen.
    Das Gefühl, in Sicherheit zu sein und keine Angst vor Strafe haben zu müssen, verfestigte sich derart, das es in seinen Augen zu sehen war.

    Immer wieder verständigte sich Cimon mit den weiteren Begleitern der Zwillinge, die ebenfalls auf Sicherheit zu achten hatten. Man wies sich gegenseitig auf etwas hin, sah sich um und alles sehr unauffällig. Als Dominus Corvinus an die Gruppe herangetraten war, neigte der Nubier auch diesem gegenüber ergeben den Kopf.
    Da er so stand, das er wohl kaum seinen Herren, in angemessener Form, darauf hinweisen hätte können, blieb Cimon ruhig stehen. Auf die Unterhaltung achtete er nicht, denn dies war wohl kaum seine Aufgabe. Natürlich tat ihm die Frau unglaublich leid. Allerdings sorgte das Interesse der Familie seines Herren dafür, das er sich in dieser Hinsicht innerlich entspannte.
    Für die Sklavin hoffte er sehr, das sie in die Villa Aurelia kommen mochte.


    Als seine Augen sich gerade von einer Gruppe Betrunkener löste, nahm er im Augenwinkel eine Bewegung wahr. Seine Augenbraue zuckte. Flora winkte? Sein Blick suchte den Grund und fand Domina Septima. Er überlegte und war davon überzeugt das sie gute Gründe haben mochte. So nickte er nur ergeben und sah dann zu Flora. Dabei achtete er darauf, das die Herrschaften seinen Blick nicht erkennen mochten. Nur kurz versuchte er ihren Blick zu erhaschen und ihr mit einer leichten Kopfbewegung eine Verneinung zu vermitteln.
    Warum tat er dies? Es war vollkommen unangebracht. Sofort erkannte er den eigenen Fehler und kümmerte sich wieder um seine eigendliche Aufgabe.


    Sim-Off:

    Edit: Zweiter Absatz hinzugefügt

    Ergeben neigte Cimon leicht den Kopf, als Dominus Imbrex zu ihnen trat. Nun gehörte auch er zu den Menschen die er zu schützen hatte. Es war nicht leicht, doch der Sklave würde sein bestes tun, um mit Augenkontakt und offensichtlicher Stärke zumindest das einfache Volk von den Herrschaften fern zu halten.
    Dabei blieb er ruhig im Wesen, wobei seine Aufmerksamkeit kaum leidete. Achtete er doch immer mehr darauf, Flora nicht zu deutlich anzusehen. Am besten er sah gar nicht so recht in ihre Richtung. Nur um sie zu schützen...ja, es war seine Aufgabe und hierbei durfte er sich keinerlei Schwächen erlauben.

    Was sein Herr sagte ließ Cimon sich einen Sitzplatz wünschen. Doch er wusste das nicht einmal dieser Wunsch zulässig war...nicht in seinen Augen. Was er hörte tat gut und doch schüttelte er kurz entschlossen den Kopf, als Ursus meinte, er sei Schuld. der Herr war niemals schuld.


    "Nein, Herr. Es ist nicht deine Schuld. Ich...bin mir manchmal nur so unsicher Herr. Und ich...ich brauche die Sicherheit, Dominus Ursus.
    Es sind nicht die Wünsche an sich...es ist...das Allgemeine, Herr... Ich fürchte mich vor dem Moment, da ich die Freiheit, die du mir zugestehst, falsch verstehe und zu weit gehe. Dieser Blick...er ist ein Zeichen dafür, Herr. Früher gab es feste Regeln ... jetzt ist alles so ... frei.
    Welches Zeichen an dir zeigt mir, das ich vor einer Grenze stehe, Herr?"


    Das er sich manchmal sogar wünschte, bestraft zu werden und sich überlegte mal mit Absicht zu weit zu gehen, sagte Cimon lieber nicht. Für ihn bestand eine lange Zeit das Leben aus Regeln und Strafe ... nun gab es viele Fassetten dazwischen. Hatte er sich gut ausgedrückt? Der Nubier war sich alles andere als sicher. Konnte er doch seine eigenen Gedanken manchmal nicht erfassen.

    Schweigend begleitete Cimon seinen Herren und die Zwillinge. Nun ging es auf den Markt..und sie blieben stehen. Cimon mochte diese Versteigerungen immer weniger. Die Frau. Sie war wunderschön, aber so...geschunden? So ... er sah nicht lange hin. Sie tat ihm leid, derart zur Schau gestellt zu werden. Der Nubier wollte nicht sehen, wie sie diese Frau weiter behandeln würden.


    Dominus Ursus fragte einiges. Doch Cimon wusste das dies nicht unbedingtes Kaufinteresse war. Seine Augen gingen umher und er achtete nun darauf, das niemand seinen Herrschaften zu nahe kommen mochte. Mögliche Gefahren mochten gerade an einem solchen Ort nicht grade gering sein. Dabei konzetrierte er sich darauf, Flora nicht direkt anzusehen. Das würde seine Aufgabe nur um einiges erschweren.

    Kurz biss Cimon sich auf die Unterlippe. War es nun gut, wie beide reagierten? Zumindest war es nicht schlecht. So legte der Sklave den Kopf leicht schräg und ließ die linke Mundseite etwas stärker grinsen.


    "Ja, Herr. Ich mag die Hitze. Es kann auch an der haut liegen. Es gab einmal ein Sommer...ich habe ihn sehr genossen... Atonis war wenig draußen, nachdem er etwas zu lange in der Sonne gewesen war. ...
    Dann wünsche ich dir, Herrin, das der Besuch gut verlaufen mag."


    Nun sah er mit etwas fassungsloser Mine zu Ursus. Doch fragen, ob er also niemals in den Süden würde kommen können, wagte Cimon nicht. Sich ein wenig auf Arbos Rücken abstützend überlegte der Nubier, wie seine Worte grade waren. Und musste zugeben, das Atonis ihn jetzt sicher ausgepeitscht hääte. Aber er wusste auch, das diese beiden es anders sehen würden. Er lächelte wirklich offen und fing auch kurz Floras Blick ein, der ihn dieses mal nicht so sehr aus der Fassung brachte wie sonst.
    Ihre tiefgründigen grünen Augen machten ihm aber auch zu schaffen. Wieso nur? Cimon versuchte seinen gelösten Blick mit der neugefundenen Lockerheit zu überspielen. Allerdings war das was er locker bezeichnete, für andere noch immer recht steif und untergeben. Denn es gab Dinge die er nie vergessen wollte. Jedoch war es sein Rücken der das was er als Stolz bezeichnete, nun auch wirklich versuchte umzusetzen. In den vergangenen Tagen gewann seine Haltung durchaus an Stärke, allerdings merkte dies der Nubier nicht wirklich.

    Die Sicherheit verfestigte sich in Cimon. Seine Mimik begann leicht zu spielen. Es war eine Mischung aus seiner gewohnten Ruhe, fragende Augen und Nachdenklichkeit. Noch immer gab es die Möglichkeit, das er Grenzen überschreiten würde, doch er merkte auch, das diese lange nicht so streng waren, wie er es dachte. Dabei nahm er sich vor, das er gewisse Grenzen für sich behalten würde, gleich wie locker Ursus es sehen mochte.


    "Ich danke dir für diese Möglichkeit, Herr. Ob ich genügend Zeit habe? Dominus Ursus, die Zeit, die du mir gibst wird immer ausreichend sein, gleich worum es geht. ... Ja, ich denke ich habe es verstanden. Ich werde mich bemühen einfache Dinge weiterzuleiten, Herr."


    Denn es gab Dinge, die würde er niemals aus den Händen geben. Und der Nubier war der Überzeugung das auch sein Herr es so oder zumindest ähnlich sah. Kurz spielten seine Zähne mit der Lippe und er war sich etwas unsicher. Doch dieses Gespräch schien gut zu verlaufen. Gut genug? ...


    "Herr? Woran erkenne ich deine Grenzen und deine Wünsche?"


    Es ging nicht um Kleinigkeiten, denn diese erkannte Cimon bereits an wenigen Anzeichen. Seine Augen zeigten, das es eher um das Große Ganze ging. Cimon hatte sich einfach dazu entschlossen das zu fragen, was ihm solche Sorgen bereitete, das er manchmal nicht wusste, was er tun sollte. Der Sklave wollte perfekt sein, wollte alles richtig machen, seinen Herren niemals enttäuschen. Doch dieser ließ so vieles durchgehen, was zuvor noch Gesetz gewesen war. Unsicherheit war etwas, was Cimon nicht mochte. Und es erst merken, wenn die Petsche kam...nein, das wollte er um jeden Preis vermeiden.

    Es war bereits abends, als Cimon die Zeit fand, sich um Arbo zu kümmern und wollte sich dabei auch ein wenig verabschieden. In seinen Händen hielt er einen Apfel. Kaum war er eingetreten, sah er die Kiste, in der das Obst für die Tiere lag. Lächelnd dachte er an Flora und ging nun doch mit etwas besserer Mine zu seinem guten Freund.
    Arbo wieherte kurz und kaum stand Cimon bei ihm, rieb er seinen Kopf am starken Nubier. Natürlich gab es auch den Apfel zur Begrüßung. Sachte strich er ihm über den Kopf und sprach leise mit Arbo. Dieser Abschied würde ihm sehr schwer fallen. Noch wusste Cimon nicht, wann Ursus das Tier würde weg bringen lassen, doch so lange würde es sicher nicht mehr dauern. Warum musste der gute auch so husten? Kurz sah er ihn an und merkte dann wie sich ein breites Grinsen auf seinen Lippen zeigte.


    "Ach so...ich verstehe. Du willst hier weg, auf schöne Weiden und irgendwer hat dir verraten, das dir Husten dabei hilft. Ja, mein guter Freund..das tut es."


    Sim-Off:

    Reserviert

    Ja, natürlich auch für ihn... Cimon nickte ergeben und war froh, das er etwas gutes gesagt hatte. Zufrieden entspannte er sich ein wenig. Das erneute drücken des Armes und die begleitenden Worte sorgten dafür, das Cimon seinen Herren ansah. Stolz durchzog seinen Körper derart, das es sichtbar wurde. Es war gut dies jetzt von seinem Herren zu hören. Ja, genau das würde er sein.


    "Ja, Dominus Ursus. Das bin ich"


    Seine Stimme klang fest und unbeugsam. Ein Mundwinkel zuckte leicht nach oben, ob der positieven Gedanken. Dabei nickte er untergeben und sah seinem Herren ehrlich und direkt an. Ja, jetzt war es richtig. Sein Blick würde sich nun, in diesem Moment, in diesem Raum, nicht mehr dem seines Herren ausweichen. Denn es war kein Zeichen des Aufstandes oder der Gegenwehr. Nein, vielmehr war es in dieser Art, das deutliche Zeichen für sein Vertrauen und seine Ergebenheit.


    Schriften? Er würde sie einsortieren und ....lesen dürfen? Sein Lächeln verstärkte sich und war nun nicht mehr aus seinem Gesicht zu denken. Abschriften aus der Bibliothek von Alexandria? Aus dem Lächeln wurde ein Grinsen. Es wäre schön? ... War das eine Frage? Cimon sah es als Wunsch...als Wunsch, den er mit freuden erfüllen würde.


    "Ja... ja, Herr. Ich werde sie sortieren und ...lesen. Ich danke dir...vielmals, Dominus Ursus."

    Begeisterung verdrängte zunehmend die Unsicherheit. Und eine Hand auf Arbos Rücken gelegt stellte er nun fest, das sein Verhalten doch nicht unangemessen gewesen war. Morgen schon? Cimon sah beide nacheinander fraundlich an. Er würde Arbo wirklich vemissen. Allerdings versprachen die Worte seines Herren, das der Abschied nicht für immer sein musste.


    Die Flucht vor dem Sommer konnte Cimon nicht mit ruhigem Gewissen unterstützen. Sicher war der Geruch recht unangenehm. Aber die Hitze empfand er eher als angenehm. Sollte er es sagen? Zuerst schwieg er. Denn er war ein Sklave. Es stand ihm nicht zu.
    War dies eine Grenze? Sollte er es wagen? Wieso nur hatte er das Gefühl, unter Freunden zu sein? Das war gefährlich...unangebracht und gefährlich. Doch leider gewann der Cimon in ihm, der wissen wollte, ob das Gefühl vieleicht doch nicht ganz falsch war.
    Seine Haltung lockerte sich nur wenig. Doch er nutzte erneut Arbos starken Rücken als Ablagefläche. Der Sklave konnte dabei nicht verhindern das gewisse Befürchtungen und Ängste ihn in diesem Augenblick beschäftigten. Es war ein Kampf...ein Kampf, den er gerne für sich und seinen Herren ertragen wollte.


    "Flieht ihr vor dem Gestank der Stadt oder der Hitze? ...Herr...Herrin... Ich habe nie darüber nachgedacht was nun die Mehrzahl wäre ... Verzeiht bitte. ... Im Grunde ist der Sommer doch angenehm auf der Haut...Herr."


    Ja, solange man nicht rot wurde. Doch das wagte er dann doch nicht zu sagen. Cimon musste sich derart zusammenreißen, das jemand der ihn kannte wohl erahnen mochte, das etwas...wirklich unangebrachtes auf seiner Zunge lag. Dabei zuckten seine Mundwinkel leicht.
    Einerseits hatte er Angst und verlangte nach Strafe aber andererseits sah er beide Menschen mit denen er sprach als besonders an. Würde er nur mit einem von ihnen sprechen, wäre es anders...doch nun ... was würde sein Herr sagen, wenn er wüsste, wie gut er sich mit Flora verstand?

    Nachdem alles erledigt war, sah er wie zwei Augen Kontakt mit ihm suchten. Und er erwiederte diesen erfreut. Als Phaeneas die letzten Schritte tat ging auch Cimon zu ihm und achtete darauf, das sie etwas abseits stehen würden. Damit weder ihre Stimmen noch ihre Anwesenheit stören würden.
    Lächelnd nickte er dem Bithynier zu. Die Worte des Anderen sorgten für ein leichtes Schmunzeln.


    "Salve, Phaeneas. Ja, wie wahr. Es ist schön dich hier zu sehen. Was kann ich dir anbieten?"


    Damit reichte er Phaeneas bereits einen Becher, wobei er anbot diesen mit Wasser zu füllen. Fragend sah er den Bithynier an. hatte er es sich richtig gemerkt? Oder doch besser den Saft? Cimon etwas unsichere Lächeln zeigte, das er gerne bereit war, auch etwas anderes einzuschenken.
    Die freundliche Art von Phaeneas kam ihm dabei nicht komisch vor, kannte er den außerordentlich zuvorkommenden Sklaven doch bereits auf diese Art. Dabei merket er erneut, wie das Lächeln ansteckend auf den Nubier übergriff und sogar seine Augen erreichte.

    Die Berührung am Arm sorgte dafür, das Cimon Ursus direkt ansah. Und er sah die Augen eines ehrlichen und guten Mannes. Er nickte mit Bedacht aber Überzeugung.


    "Ich danke dir Herr. ... Dominus Ursus,..du sagtest es weil du nur das Beste für mich willst. Und dafür danke ich dir...Herr."


    Hatte er grad wirklich ausgesprochen, was er gedacht hatte? Cimon war zerrissen. Einerseits war es ein fehler so zu sprechen aber andererseits war es doch die Wahrheit...oder? Nachdenklich wich er nun dem Blick von Ursus aus.


    "Verzeih, Herr. ... Ich werde so handeln, wie du es wünschst, Dominus Ursus."


    Sein Leben, seine Gedanken ... alles schien sich zu verändern. Doch eines Blieb...sein Herr. Dies und das Wissen um dessen Schutz. Lächelnd sah er nur halb auf, blickte allerdings nochimmer nicht in seine Augen.

    Immer mehr verschwand die Freude und wich einem ruhigen, nichtssagendem Ausdruck. Aber er spürte etwas dunkles in ihm. Etwas in das er drohte zu fallen, als er hörte, was Ursus sagte. Cimon war kaum mehr in der Lage sich zu bewegen, doch er wollte deutlich machen, was er dachte und fühlte. ja, sie wollten einander ehrlich sein...


    "Ja, Herr. Ich werde aufmerksam sein...und niemals, Dominus Ursus...niemals werde ich mich an soetwas beteidigen. Niemals werde ich dich derartig enttäuschen, Herr."


    Dies sagte Cimon mit gesenktem Kopf und wahrheitsverheißender Stimme. Sein Herz sprach mehr denn sein Kopf in diesem Moment. Allerdings war es ein gutes Herz, wie der Nubier fand. Diese Sicherheit, sein Leben aufgeben? Eintauschen, gegen Angst und Furcht? Niemals. Cimon war entschlossen auch Cassim von solchen Dingen abzuhalten, so gut er es konnte.

    Geduldig wartete Cimon ruhig ab. Aber als die Zustimmung kam, ging ein Kurzer Ruck durch ihn. Jetzt verstand er den Drang von Caelyn Ursus zu umarmen. Sofort hiel der Nubier wieder inne und senkte ergeben den Blick. Nun hatte er zu zeigen, was für ein gut erzogener Sklave er war.


    "Ja, natürlich Herr. Wir werden dann darauf achten auf keinen Fall die Sklavenbereiche zu verlassen. Ich danke dir, Dominus Ursus."


    Hätte er nicht genau gewusst, das Ursus es nicht mochte, er wäre auf die Knie gefallen. Aber so blieb er stehen und sah zu Boden, während Ursus weiterredete. Alles hörte sich gut an und Cimon nickte. Doch dann... Der schuldbewusste Blick des Sklaven hob sich und er wusste, er hätte diese Einzelheit direkt sagen müssen.


    "Ja, Herr. Ein Pather. Sogar ein recht angesehener in seiner Heimat. ...ja...ja, er ist derjenige der zu fliehen versucht hatte. Aber er gab mir sein Wort, das dies nie wieder geschehen würde, Dominus Ursus.
    Sicher es war nur ein Wort. Aber wie er es sagte... ich glaube ihm, Herr."


    Das Cimon selbst niemals an soetwas denken würde, das sagte er nicht. Denn er sah es als überflüssig an. Alles in ihm wehrte sich gegen den bloßen Gedanken der absoluten Freiheit, sie machte ihm sogar Angst. Und er meinte zu wissen, das Ursus genau um diese Emotionen im Sklaven wusste.

    Begeisterung war kurz in Cimons Augen zu erkennen und er zeigte sehr deutlich seine Dankbarkeit in einer ergebenen Haltung. Dabei wurde seine Mine nur kurz von einem sehr tiefgehenden Lächeln verändert.


    "Hab vielen Dank, Dominus Ursus."


    Ja, er würde Phaeneas besuchen können. Sie würden sich nur irgendwie besprechen müssen, das sie beide einmal Zeit haben würden, um zu lesen, zu diskutieren ... Cimon freute sich bereits auf den ersten Besuch. Vieleicht ...


    "Herr? Darf ich dann davon ausgehen, das auch er hier willkommen ist?"


    Eine nicht ganz unbedeutende Frage. Denn so würden sie sich als 'Gastgeber' abwechseln können. Dann kam, was kommen musste. Und ihm viel ein Name sofort ein...Cassim. Aber war dieser Name nicht gebrandmarkt? Nein, er hatte ihm gesagt, das er nicht über ihn urteilte. Und Cimon würde dazu stehen. Sie waren nicht so gut befreundet, doch es wäre in Cimons Sinne, sollte sich dies bald ändern. Und das konnten sie doch nur umsetzen, wenn sie sich öfter sehen konnten. Vieleicht auch hier, dann könnte Phraates hinzustoßen und sie könnten ihm mehr über ihre Heimat erzählen. Seine Augen sahen Ursus fest an. Als ob der Sklave befürchtete, in kürze bestraft zu werden. Und doch sprach er es mit selbstsicherer Stimme und gradem Rücken aus.


    "Ja, Herr. Da gibt es noch jemanden. Cassim. Ein Pather und guter Mensch. Er ist der servus des Manius Flavius Gracchus."


    Nun galt es. War der Ruf des Sklaven wirklich so schlimm wie dieser behauptet hatte? Es war dem Nubier gleich. Hier und jetzt, in diesem Moment würde er zu dem Sklaven stehen. In seinem Herzen waren sie bereits Freunde und Freunde verriet man nicht.
    Die letzten Worte seines Herren hatten Cimon allerdings alle Gesichtszüge entgleisen lassen. Er sagte nichts. Nur sein leichtes Kopfschütteln mochte anzeigen, das er niemals auch nur daran denken würde, irgendetwas brisantes...oder auch nur einfaches ...hinauszutragen.

    Sie hielt seinen Blick gefangen und er den ihren. Es war ein kurzer Augenblick, den Cimon länger im Herzen halten würde, als dies gut gewesen wäre. Dann ruckte sein Kopf zu seinem Herren. War er doch mit gemeint? ...Ihr drei...das war deutlich. Langsam und ein wenig verwirrt nickte Cimon, noch immer sprachlos.


    Der Themenwechsel schien vollkommen vollzogen zu sein und der Nubier grinste nur leicht. Die Vögel, das Wetter ... nun wagte er etwas und legte die Arme über kreuz so auf den Rücken des Tieres, das er seinen Kopf darauf betten konnte. So sah er beide an. Es war falsch. Es war nicht ergeben genug. Aber hier waren die zwei Menschen, denen er emoment doch am meisten vertraute. Und bei jedem von ihnen konnte er unter vier Augen recht vertraut reden.
    Doch galt dies auch jetzt? Gedankenverloren achtete Cimon in seinen Augen viel zu nachlässig auf seine verbesserungswürdige Haltung. Er hatte geschwiegen...die ganze Zeit...hatte zugehört und beobachtet. Seine Unsicherheit Flora gegenüber schwand nun immer mehr und er legte den Kopf leicht schräg.


    "Ja, Herr. Und die Luft in der Stadt wird schlechter."


    Dabei lächelte er seinen Herren vielsagend an...zu viel. Seine AUgen wurden größer und er ruckte leicht zurück. Wobei sein Blick an sich selber herabging. Umgehend verbesserte er seine Haltung und lankte seine Aufmerksamkeit lieber wieder auf Arbo.

    Ruhig hörte Cimon Sivs Worten zu. Leicht nickte er immer wieder und machte sich doch ehrliche, ernsthafte Sorgen um sie. All diese Ungewissheit über das was geschehen würde und wann etwas geschehen würde, musste grausam sein. Stille schloss sich kurz an, in der er überlegte, was er gutes würde sagen können. Doch zu seiner Schande musste er gestehen, das ihm nichts gutes einfallen wollte.
    Entschuldigen sah er sie an und drehte seinen Kopf, als die Tür sich bewegte. Er lächelte..es war ein leichtes, ein tiefes Lächeln. Doch dann erkannte er sie. Nicht weil er sie kannte, sondern weil er Flora kannte. Seine Mine wurde umgehend wieder neutraler und er neigte ergeben den Kopf zum Gruß. Siv stellte sich vor und Cimon wand sich mit seinem Körper Narcissa zu.
    Das winzige Grübchen, wenn Flora lächelte, die Lippen...und natürlich die Schrift in ihren Händen... ja, er war sich sicher. Und er erinnerte sich, das Flora sagte, es würde nichts ausmachen wenn man sichirrte... dabei war er sich recht sicher sich nicht zu verschätzen.
    Zumindest behauptete das Herz grade, das ihm vormachte wie schade es war, das es nicht ...nein, er verbot sich weiter zu denken. Das war falsch, nicht rechtens.


    "Salve, Domina Narcissa. Mein Name ist Cimon."


    ergeben machte er Platz, falls Narcissa sich würde setzen wollen. Sein Blick streifte kurz Siv, um sicher zu gehen, das sie alleine...natürlich kam sie alleine klar. Cimon fing an zu bezweifeln, das diese starke Frau jemals etwas nicht würde bewältigen können.