Beiträge von Cimon

    "Ja, natürlich, Herr."


    Erwiederte Cimon als es noch um den Umgang mit Frija und Baldemar ging. Dazu lächelte er nur für einen kleinen Augenblick etwas mehr, als es um Domina Septima ging. Auch hier nickte er ergeben. Der Sklave verstand und stimmte seinem Herren wortlos zu.


    Die anschließende Antwort bezüglich Cimons Frage ließ den Nubier fast schon erleichtert grinsen. Ja, auch Bashir würde er nur zu gerne wiedersehen. Doch diese Möglichkeit war doch noch recht fern, wie der Nubier fand. Es schloß sich eine kurze Stille an, in der Cimon sich über alles klar werden musste. Natürlich hatte sein Herr recht und es war an der Zeit, vollkommen ehrlich zu sein.


    "Ich verstehe, Dominus Ursus. Das ich Bashir irgendwann wiedersehen könnte, erfreut mein Herz. Doch ich fragte aus einem ...weiteren...anderen Grund. Es geht um ein gutes Haus, Herr.
    Wenn nichts dagegen sprechen würde, wäre es dann möglich, Herr, das ich ab und zu Phaeneas, den Sklaven deines Patrons einen Besuch abstatte?"


    Jetzt war es raus. Und Cimon lächelte ohne das sein Gesicht die ihm eigene Ruhe verlor. Er sah gespannt, offen und direkt, wenn auch ergeben, seinen Herren an. Dies war ihm ein sehr wichtiges Anliegen, was er versuchte damit zu zeigen. Dabei dachte Cimon daran, was die beiden Sklaven noch alles würden lesen und besprechen können. Es war ein Glück, jemanden zu kennen, mit dem er so vieles gemeinsam hatte. Dabei lernte der Nubier von jeder Begegnung, die erst wenige waren, mehr vom Leben.

    Die Hand des Sklaven kümmerte sich weiter um Arbo, seinen guten Freund. Ja, er hatte es sich verdient...aber Cimon würde den Wallach dann weitaus weniger sehen. Was er dann hörte ließ ihn den Blick schuldbewusst senken. Ja, Gerede war niemals gut. Wobei er sowieso niemand war, der dazu neigte soetwas herum zu erzählen.


    Floras Liebe zu den Tieren ließ Cimon sie doch noch kurz lächelnd ansehen. Dies hatten sie gemeinsam...der Nubier tadelte sich selber und senkte wieder den Blick. Besser er konzentrierte sich auf das Tier. Ihr Lachen, ihre Worte...Cimon atmete so leise es ging tief durch. Kurz darauf hatte er sich wieder im Griff und er erinnerte sich an seine Stellung, an sein Leben. So stand er grade und mit ruhigem, ausdruckslosem Gesicht da. Bereit jede kommende Anweisung auszuführen, oder sollte dies nicht kommen, sich weiter um Arbo zu kümmern.


    Der etwas seltsame Themanwechsel lies ihn grinsend aufsehen. Seine Augenbraue zuckte leicht, als er zu seinem Herren sah. Nur ein leichtes Nicken das von einer ergebenen Haltung begleitet wurde, sollte seinem Herren zeigen, das alles gut war. Niemand würde von ihm wertloses Gerede erfahren. Er war froh, um die Entscheidung über Arbos weiteres Leben, der sich die Ruhe verdient hatte.

    Das Schmunzeln seines Herren nahm Cimon als positiev auf, wobei der Nubier seinen Kopf leicht neigte. Anschließend sah er Ursus ruhig an, als dieser fragte, wie der Nubier wohl behandelt wurde. Nur kurz überlegte der Sklave bevor er eine untergebene Bewegung machte, die seine Worte begleiten sollte.


    "Frija und auch ihr Mann Baldemar scheinen sehr nett zu sein, Herr. Domina Septima behandelt mich gleich, ob du anwesend bist oder nicht, Herr."


    Cimon versuchte dabei deutlich seine Zufriedenheit mit dieser Situation zu zeigen. Allein das Ursus ihn dies fragte, und sicher auch eine ehrliche Antwort erwartete, erzeugte ein Gefühl der Sicherheit in Cimon.
    Genügend Sicherheit um nun erneut seinen Herren etwas direkter anzusehen, wobei er, wie gewohnt seine Untergebenheit nicht vermissen ließ.


    "Herr? Ich... ich würde dich gerne etwas fragen, Dominus Ursus....Etwas hypotetisches."


    Natürlich wartete er auf den Wink, die Worte, damit er weiterreden konnte. Auch wenn er davon ausging, das dieser kommen mochte, so würde er es doch in diesem Augenblick nicht einfach als gegeben annehmen.


    "Sollte ich mich mit einem Sklaven aus einem anderen Haushalt anfreunden, Herr. Ist es dann möglich diesen...zu besuchen, Dominus Ursus?"


    Natürlich fragte er nicht ohne Grund. Dabei vergaß er völlig seinen weiteren Gedanken auszusprechen, das es gut wäre, hätte dieser dann auch Zeit. Dabei war es günstig, das Phaeneas der Sklave des Patrons seines Herren war. Doch Cimon konnte, was dies anging noch nicht ansatzweise einschätzen, wie sein Herr es handhaben würde.

    Nachdem Ursus Cimon an diesem Mittag die Erlaubniss gegeben hatte, den Raum, in dem die Ausrüstung lagerte als Schlafraum nutzen zu dürfen, war Cimon so bald es ging hier her gekommen. Bis Abends hatte es gedauert, das alles einen guten Platz fand und er mit Hilfe von anderen Sklaven ein Schlaflager hergebracht hatte. Sie hatten es recht ruhig und ordentlich hinbekommen.
    Kurz nachdem er sich bedankt hatte, gingen diese lächelnd ihrer Arbeit entgegen. Auch für Cimon hatte dieser Tag alles was er brauchte um sein Lächeln ab und an offen zu zeigen. Etwas was er früher verborgen hätte. Doch heute war ein besonderer Tag.
    Es war noch nicht perfekt aber ersteinmal musste es reichen, denn er wollte nicht zu lange brauchen. Cimon wollte rechtzeitig bereit stehen um seinem Herren am Abend beiseite zu stehen. Rasch schüttelte er den Kopf. Sicher würde er nicht lange brauchen, bis er wieder zurück sein mochte. Denn Domina Septima würde, so vermutete Cimon, mit hoher Wahrscheinlichkeit den Abend mit ihrem Mann, seinem Herren so gestalten wollen, das kein Platz für einen Sklaven war. Und darüber war er nicht besonders traurig. Denn er erinnerte sich nur ungern an diesen einen Morgen ... nein, er würde lieber gehen, um sich dann weiter um sein Zimmer zu kümmern...ja, sein Zimmer... er sah darin die Ausrüstung seines Herren und seine wenigen Sachen ... sein Leben befand sich in diesem Zimmer...
    Lächelnd ging er hinaus und schloss die Tür.

    Er wollte nicht aufhören sie zu berühren, wollte nicht das dieser Tag endete, wollte nicht das sie ging...und dann ihre Worte...sie tauchte weg. Cimon blieb zurück und sah in das seifig gewordene Wasser. Der Nubier wartete. Reden konnte er nicht. der kleine Wink reichte und Cimon wand sich um. Rasch, mit dem Blick an die Wand. Er betrachtete ein bild, doch was es war, sah er nicht.


    Nachdem sie das Tuch genutzt hatte, um sich zu bedecken, sah er sie wieder an. Sie brauchte ihn nicht, doch er blieb. Seine Augen betrachteten ihre Bewegungen. Wieso geschah dies alles? Wieso tat er nichts?
    kaum das Flora Anstalten machte sich anzukleiden, drehte er sich erneut. Diesmal in eine andere Richtung. Ein anderes Bild. Doch auch dies sah er nicht.


    Als er sich abermals ihr zuwand, kam Flora zu ihm und berührte ihn an der Schulter. Seine Augen sahen in die ihren und er wusste nicht wieso sie den seinen ausgewichen war. Er war doch nur ein Sklave. Er hatte den Blick zu senken. Dann ein Wort...nicht mehr...Danke...er nickte ergeben, wie es sich gehörte und sah zu wie sie hinausschritt.


    Eine ganze weile blieb er stehen und sah ihr noch immer nach. Erst als sein Kopf leer und seine Gedanken taub geworden waren, wand er sich der Arbeit zu. Mit geübten Handgriffen säuberte er den Raum und räumte alle Utensilien an ihren Platz zurück. Dann setzte er sich einfach in eine Ecke und zog sich die nasse Tunika aus.


    Mit der Hand über die Narbe streuchend, die sie berührt hatte, dachte der Nubier nach, ohne etwas zu denken. Er blickte an die Wand ohne etwas zu sehen. Er kratzte sich Striemen in die Haut, ohne es zu spüren. Dann stand er langsam auf, sah sich ein letztes mal um und ging, die Tuniker locker in der Hand haltend. den Rest des Tages würde er sich bis in die Nacht hinein mit Arbeit ablenken müssen. Doch dieser ort blieb in seinen Gedanken und seinem Herzen auf eine Weise bestehen, die er nicht verstand.

    Sie sagte nichts. Aber ihr Blick senkte sich. Was Cimon erst merkte als er ihre Augen nicht mehr bewundern konnte. Wieso hatte er das überhaupt getan? Unsicher nahm er die Seife und genoß den kurzen Moment der Brührung. Es stand ihm nicht zu. Dies alles war falsch.
    Doch sie drehte sich und er sha auf seine Hand, die die Seife hielt. Dann auf ihr wundervolles Haar. Oft hatte er andere Herren gewaschen...aber Flora? Cimon wusste das etwas nicht stimmte.


    Dennoch tunkte er die Seife kurz neben Flora ins Wasser und schäumtie sie dann in den Händen leicht auf. dann kümmerte er sich um ihre Haare. Sachte verteilte er den Schaum. Zuerst war er sehr vorsichtig, fast vermied er sie überhaupt zu berühren. Dann aber erinnerte er sich an seinen Grund zur Existens. Er war Sklave, sie war Herrin. Sie wollte saubere Haare, er hatte die Seife.


    Langsam gewann er so den nötigen Mut und tat nichts anderes als das was sie wünschte. Er wusch ihr die Haare. Dabei massierte er leicht ihre Kopfhaut, eben wie er es bei Atonis gelernt hatte. Dabei achtete er sehr auf ihr langes Haar, denn da musste er besonders acht geben, das es ihr nicht zog.
    Nachdem das ganze Haar eingeschäumt war und er es würde waschen können, massierte er nur noch die Kopfhaut.
    Jetzt erst kam ihm die Stille unangenehm vor und er reusperte sich kurz, bevor er dazu ansetzte etwas zu sagen.


    "Herrin? Wenn du möchtest, kann ich nun die Seife auswaschen."


    dazu würde sie ihren Kopf weiter nach hinten legen müssen. Mit einer Hand griff er bereits nach einer Schale die perfekt war um Wasser für diese Zwecke zu schöpfen und entsprechend über den Kopf fließen zu lassen. Aber umgehend legte er diese Hand wieder auf ihren Kopf. Denn solange sie es nicht wollte, würde er die Seife noch nicht entfernen. Solange massierte er mit leichtem Druck weiter.

    Verwirrt sah Cimon sie an. Dann wollte er schon gehen, doch er blib stehen. Nun hatte sein körper doch wieder die ihm eigene Ruhe gefunden und der Nubier ging wieder zu ihr. Langsam kniete er sich niedr und sah sie an. Waren ihre Augen vom Wasser gerötet? Von Seife? Einen weiteren Moment dachte er nach. Dann entschied er und er wusste das es gut war.


    "Ich muss nicht gehen, Herrin. Gerne bleibe ich und helfe dir, Domina Flora."


    Er reichte ihr die Hand, wartete aber, ob sie ihm Seife oder Bürste geben würde. Trotz der seltsamen Wärme spürte Cimon, das er Flora einfach nur helfen wollte. Alles sollte perfekt sein. Alles sollte so sein, wie sie es wünschte. Aber was würde er alles dafür tun? Und wieso? Cimon sah ihr direkt in die Augen. Die Nässe der Tunika wurde schon unangenehm. Er würde sie sicher bald wechslen...aber nicht jetzt...nicht jetzt. Das wusste er ganz sicher.

    Cimon hörte es. Die Kleidung, das Wasser. Doch er wagte es nicht sich zu bewegen. Dann sah er seine Tunika und ging schnell zu dieser, um sie, so nass sie war anzuziehen. Es war ihm egal. Leicht zuckten die Muskeln darunter und er hörte Flora ruhig zu. Seine Mine zeigte nicht, welch Durcheinander in ihm herrschte.


    Dann sprach sie ihn an. Und er konnte nicht anders als sie anzusehen. Ja, er sah ihr direkt in die wunderbaren grünen Augen. Langsam nickte er und konnte sich doch nicht so schnell von ihrem Anblick lösen, wie dies gut gewesen wäre. Was sie sagte tat ihr übriges für seine etwas dunklere Gesichtsfarbe.


    "Ich ...Danke....ja, Herrin...ich werde gleich zurück sein, Domina Flora."


    Beim Hinauseilen griff er die Nasen sachen und ging schnell...eilte gar. Das war nicht seine Art. Aber er konnte in diesem Augenblick nicht anders.


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    der Sklave hatte es geschaft, ohne jemanden zu treffen, die Sachen weg zu bringen, neue zu holen und hatte dabei sogar auf eine zumindest ähnliche Farbe geachtet. Es war nicht so leicht gewesen, durch ihre Mengen an Kleidung zu suchen. Aber letztlich war er erfolgreich gewesen. Cimon spürte dabei wie erleichtert er war, das Lysandra nicht zu gegen war.


    So trat er mit den Sachen im Arm wieder ins balneum und legte diese ordendlich auf eben jenen Platz, wo zuvor noch seine Tunika war. Allerdings trocknete er diesen zuvor mit einem Tuch. Rasch legte er dann alle Badeutensilien zurecht und achtete darauf immer zu Boden zu blicken.


    "Ich hoffe es ist alles nach deinen Wünschen, Herrin."


    Er musste einfach reden, er musste sich bewegen. In ihm war Chaos und sein Körper fror dank der nassen Tunika. Doch er konnte unmöglich gehen um sich umzukleiden. Die Wünsche von Domina Flora gingen vor. Vieleicht war es auch seine Art, sich zu bestrafen, da es sonst niemand tat.

    Ihre Worte, die ja zumeist einen Einwand darstellen sollten, ignorierte er lächlnd. Noch bevor er sich aber umdrehen konnte, trat sie vor ihn und berührte ihn. Nur sachte. Aber ihre kalten Finger ließen seinen Muskel zucken und einen Schauer seinen Rücken entlang laufen. Rasch drahte er sich.


    Seine Augen waren nun in die Ferne gerichtet, während eine Hand die Narbe berührte, an der eben noch ihre Finger waren. Ihre bewundernden Augen traten in sein Gedächnis und er wusste einen Moment nicht, was er denken sollte. Tief atmete der Nubier durch, nichtsahnend, das dies seine Muskeln spielen ließ.


    "Es war ein früherer Herr...Atonis. ... Diese Narbe ...diese ist von der Kante eines zerbrochenen Bechers."


    Als er meinte zu hören, das sie fertig war, drehte er sich wieder zu ihr um und sah ihr in die Augen. Er glaubte darin etwas zu sehen...es war nicht wie sonst diese unbeschwerte Freude. Kurz schüttelte er den Kopf und trat zu ihr, als sie nach den Zügeln der Stute griff, stellte er sich halb neben, halb vor sie, eben wie es das Tier zuließ. Dabei hielt er mit beiden, recht warmen Händen die ihren fest um sie zu wärmen. Das Tuch, was sie nicht hatte annehmen wollen, hatte er sich um das andere handgelenk gebunden.


    "Herrin? Bist du dir sicher, das du die nasse Kleidung darunter lassen möchtest, Domina Flora?"


    Fragend sah er sie an. Erst wenn sie ihm wirklich versichern würde, das es ausreichte, würde er sie kurzerhand auf ihr Pferd heben um dann auf Arbo zu steigen. Es würde nicht mehr so schnell gehen wie noch zuvor und er machte sich beständig Sorgen um ihre Gesundheit. Sobald sie ankommen würde, wusste er was zu tun war.


    Doch zuvor musste er so einige Blicke in der Stadt über sich ergehen lassen. Aber er dachte nur an Phaeneas, mit welcher Selbstverständlichkeit dieser Dinge tat...und dies tat er nun auch. Dabei half der Gedanke, das er dies alles tat, um Floras Gesundheit zu schützen. An der Villa nahmen sie den Seiteneingang. Und von dort ging es direkt ins warme Wasser für Flora.

    Nachdem sie sich über den Seiteneingang in die Villa geschlichen hatten, war es Cimon der sie direkt ins balneum führte. Dort kümmerte er sich sofort um warmes Wasser und richtete alles so her, das Flora recht schnell die Kälte aus den Gliedern bekommen mochte. Sie hatten Glück, denn außer ihnen befand sich grade niemand hier.


    Erst wenn dies erledigt sein würde, wäre es möglich für ihn, seine Tunika zu nehmen. Dafür aber würde er sich ihr zuwenden müssen. Leicht drehte sich sein Körper doch der Blick blieb gen Boden gerichtet. Schließlich wusste er nicht, ob Flora noch etwas an hatte.


    "Herrin? Es ist alles bereit. Darf ich dir neue Kleidung holen, Domina Flora?"


    Seine Augen suchten den Boden nach seiner Tunika ab. Irgendwie fühlte sich alles so falsch an. Und jetzt störte es ihn viel mehr als noch vor einigen Minuten. Denn hier konnte er sich nicht einbilden, halbnackt zu sein, um sie zu schützen.


    Sim-Off:

    Reserviert

    Ursus'Lachen wirkte ehrlich und ...nett. Sodass Cimon kurz grinsend nicken Musste. Ja, er hatte seinen Sklaven ganz gut durchschaut. Er hatte ja auch recht, doch Cimon konnte einfach nichts nur für sich tun. Das widerstrebte ihm noch immer so sehr, das er nur um so schlechter würde schlafen können.


    "Ja, du kennst mich gut, Dominus Ursus."


    Die Frage die dann folgte verwirrte den Sklaven. Er musste nachdenken. Dabei sah er sehr ernst aus. Und die wenigen Momente in denen es weniger nett war, rückten in den Hintergrund. Aber dafür all die guten Dinge nach vorn. Cimon lächelte etwas gelöster als er es jemals zuvor bei seinem Herren war.


    "Ich fühle mich sehr wohl hier, Herr. Natürlich gibt es auch weniger gute Momente, doch nichts, was zur Sorge führen würde. Ich...nun ich habe mich recht gut eingelebt, möchte ich behaupten, Dominus Ursus."


    Dankbar deutete Cimon eine Verneigung an und merkte, wie er spürte, das sein er seinem Herren nicht egal war. Sicher auch zuvor wusste er es bereits. Doch er hatte es nicht gespürt. Jetzt zeigte seine Haltung, das er sich dessen wirklich sicher war.

    Geschlachtet? Erschrocken fuhr Cimons Kopf hoch, bis er verstand, was sein Herr grade gesagt hatte, dauerte es einige Momente. Dann aber lächelte er erleichtert und nickte. Dabei sah er ein wenig zu vertraut in Ursus und dann in Floras Richtung. Da seine Taktik ansonsten aufzugehen schien, kümmerte er sich lieber weiter um Arbo. Schließlich gab es drei weitere Fesseln und Hufe zu begutachten. Dabei rieb er dem Tier auch über den Rücken und klopfte ihn vertraut. Arbo reagierte wie oft, wenn der Nubier da war. Er nutzte dessen Standfestigkeit aus, um sich ab und an dagegen zu lehnen oder den kopf zu scheuern. Letzteres war durchaus so stark, das Cimon leicht gehoben wurde und das Gleichgewicht suchen musste. Aber er kannte es und es machte dem Sklaven auch nichts aus. Nein, an sich gefiel es ihm sogar. Die beiden waren wirklich Freunde geworden.


    Ein landgut hier in der Nähe? Nun sah er fragend zu seinem Herren und seine Augen strahlten. hauptsache war do, er würde ihn ab und zu mal sehen können. Das andere Thema überging er völlig. Besser er ließ es den beiden, über Siv und ihr Kind und den...Vater? zu sprechen. Nun viel aber so einiges aus seinem Gesicht. Wie dumm von ihm, das er es nicht gesehen hatte. Dann erinnerte er sich an das Gespräch mit Siv...und nun schien für ihn alles um einiges deutlicher zu werden. Leicht schüttelte er den Kopf und senkte den Blick. Manchmal war er ein echter Dummkopf.

    "FLORA!"


    Kein Herrin, kein Domina...nur Flora. Und ohne nachzudenken sprang er ihr nach. Er wollte sie festhalten doch da lag sie schon. So schnell sie gelegen hatte, so rasch stand sie wieder und zitterte. Ohne nachzudenken trat er zu ihr, nahm sie auf den Arm um sie aus dem Bach zu tragen. Es war ein Reflex. Er hatte sie zu schützen, auch vor kaltem Wasser. Sein erstes Versagen musste er nun irgendwie wieder gut machen. Aber sie war so durchnäßt, das er zuerst nicht wusste, wie.


    "Verzeih, Herrin. Ich wollte nicht das du fällst."


    Natürlich sah er die Schuld bei sich und redete drauf los, während er sie aufs Trockene brachte. Dabei ließ er keinen Widerstand zu. Kaum auf der Wiese angekommen, ließ er sie sachte runter und sah sie besorgt an. Es würde ihm nichts ausmachen, ohne Kleidung, oder zumindest mit nur wenig da zu stehen. War er es doch von Früher gewohnt. Doch da es um Flora ging hatte er bedenken. Er konnte doch unmöglich sich ihr zeigen. Doch nur Bruchteile später gewann der Sklave in ihm, der für das Wohl der Herrin zu sorgen hatte.


    Also fing er an sich die Tunika auszuziehen. Sein Glück war, das er bei Arbeiten oftmals eine Hose drunter trug. Immer wenn es nicht nach einem offiziellen Anlass aussah, trug Cimon diese, um besser seine Narben verbergen zu können. Aus ähnlichen Gründen trug er auch, gleich bei welchem Wetter eine langärmlige Tunika.


    Das Tuch fiel dabei herunter und er hob es langsam wieder auf. Lächelnd reichte er es ihr. Vieleicht würde es ja ausreichen um sich ein wenig zu trocknen. Dann machte er die letzten handgriffe und zog schwer atmend die Tunika über den Kopf. Damit zeigte er den Grund für sein Zögern. Sein ganzer Körper schien überseht mit Narben. Sie stammten von Hieben mit Stöcken und Peitsche, verbrennungen, schnitte mit Messern... am schlimmsten sah wohl die Brust und der Rücken aus.
    Doch es war kein Platz für seine Empfindungen. Kein Platz für Scham. Das Halstuch fühte sich nun seltsam an und auch dies legte er ab. Er band es sich lieber um das Handgelenk.


    "Bitte zieh dies an, herrin. Und dann müssen wir so schnell es geht zurück, damit du dich nicht erkältest, Domina Flora."


    Damit drehte er sich zu Arbo um und band ihn los. Es war kühl, doch es störte ihn nicht. Er tat es für Flora, da war die Luft nur halb so schlimm...er kannte wahrlich schlimmeres.

    Sie gab ihm recht und stand bei ihm...Cimon sah erst etwas später zu ihr und musste dann feststellen, das sie nicht mehr bei ihm war. Seine Augen suchten und fanden die Herrin. Sie war aber auch schnell und leise dabei. Kopfschüttelnd eilte er ihr nach.
    Was sie über das wasser sagte ließ ihn schmunzeln. Er selbst machte es ihr gleich, zumindest was Arbo anging. Dabei achtete er darauf, das der Wallach an Wasser und Gras gleichermaßen ran kommen mochte.


    Dann ging er zu Flora, aber nur so weit, das seine Füße noch im Trockenen stehen würden. Sorge stand in seinen Augen. Der Blick ging in das Wasser. Wie tief es wohl war? Ob man dort ertrinken konnte? Er erinnerte sich an Atonis, der ihn einst untertauchte und den Sklaven erst frei ließ, als dieser schon mit dem Ende rechnete. Die Worte hörte er nun mehr als deutlich in seinem Kopf... Mann kan in jedem noch so flachen Gewässer ertringen, Sklave! ...


    Der Nubier zuckte ob dieser Erinnerung und konnte nicht anders als dem Reflex zu folgen, nach Flora zu fassen und sie am Arm fest zu halten. Er musste verhindern das sie fiel. Er durfte es nicht zulassen...und er? Nein, an die Möglichkeit, das er wüde...schwimmen müssen wollte er ebensowenig denken... denn das konnte er sich nicht einmal vorstellen.


    "Bitte sei vorsichtig Herrin."


    Flehend sah er ihr in die Augen. Es war als sei es ihm so ernst wie an einer Klippe oder an einer tötlichen Brandung.

    Nocheinmal drückte er kurz die Schultern, bis ihm plötzlich die haltung auffiel und er einen Schritt weg ging. Umgehend kümmerte er sich um Saftnachschub, damit er seine kurze Unsicherheit nicht zeigte. Das Zimmer... er sah, nun vor seinem Herren stehend, diesen erneut direkt und fast etwas erschrocken an.


    "Ich werde alles zum heutigen Abend bereitet haben Herr. ich...ich brauche wirklich nichts, Dominus Ursus."


    Was Marei anging nickte Cimon. Ja, das hatte er auch bereits gemerkt. Er überlegte und stellte seinem Herren den erneut gefüllten Becher hin. Es war seine Art zu zeigen, das sein Herr. nach seiner Meinung noch nicht genügend getrunken hatte. Selbstverständlich sah er seine eigene Überzeugung als unwichtig an und hoffte das sein Herr es einfach nur ähnlich sehen würde.


    "Ja, Dominus Ursus. Dies ist mir auch schon aufgefallen. ich bemühe mich und versuche sie auch weiterhin darauf aufmerksam zu machen, Herr."


    Ergeben neigte er den Kopf und wartete ab. Früher wäre er nun auf die Knie gesunken, doch er wusste das sein Herr es nicht wollte. Dabei würde es Cimon nichts ausmachen und es wäre auch bequemer. Doch der Sklave verhielt sich meist eben so, wie sein Herr es von ihm erwartete. Kleinere Ausnahmen wurden durch unerwartete Ereignisse erzeugt.


    Allerdings deutete hier grade nichts darauf, das ein solches Ereingniss eintreffen würde. Fragend sah er abermals auf. Der Teller war noch nicht geleert. Was aber kein eindeutiges Zeichen war.


    "Was kann ich noch tun, Herr?"


    Irgendetwas...Cimon wollte irgendetwas tun. Wollte bleiben, wollte seinem Herren zu diensten stehen und ihn dadurch besser kennenlernen. Nein...wenn er ehrlich war wollte er reden. Es war seltsam angenehm, mit Ursus zu sprechen und ehrlich seine Gedanken äußern zu können. Damit musste er ersteinmal lernen umzugehen. Dabei dachte er durchaus an die mahnenden Worte von Phaeneas, was das Vertrauen anging. Aber Ursus hatte sein Vertrauen doch mehr als nur verdient. Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen, eines was er bei dem Bithynier gelernt hatte.

    Cimon nickte nur ergeben, wollte er doch nicht stören. Und seine Stimme hätte ihn sicher verraten. Aber er wollte deutlich zeigen, das auch er bei der Auswahl eines Tieres helfen würde.
    Als Flora um Arbo herum ging, drückte er sich gegen das Tier und glaubte sie zu spüren, sie auf ihrer Stute sitzend zu sehen...leicht errötete sein dunkles Gesicht was dieses, wie er hoffte verbergen mochte.


    Rasch bückte er sich, um sich die Fesseln des Tieres genauer zu betrachten und die Hufe zu untersuchen. Dabei bemühte er sich um einen ruhigen Atem. Das Gespräch was herrschte, war eh nicht dazu gemacht den Sklaven mit Ruhe zu versorgen. Allerdings sah er auf und nickte, um die Worte der herrin vor seinem Herren zu bestätigen. Rasch verschwand er wieder hinter dem massieven Tier. Leicht lehnte er sich dagegen, da sein Körper plötzlich an Kraft zu verlieren schien. Arbo glich es kur leicht bei seite gehend aus.


    Cimon bemerkte dies nur am Rande. Er musste etwas unternehmen. Irgendetwas. Aber dazu musste er wissen, was sein eigendliches Problem war. Noch erschien ihm dies verborgen hinter Nebel. Das er sich diesen als Schutz vor den eigenen Gefühlen nur einbildete erkannte der Nubier in keinster Weise.

    Arbo gab sich alle Mühe und Cimon hatte selbige um sich auf dem Tier zu halten. Doch es klappte...zumindest das Halten. Doch Flora verschwand vor ihm. Zuerst in den Feldweg...dann weiter und weiter... erleichtert atmete Cimon durch, als er sah, das sie vor ihm auftauchte und nur noch langsam war. Zumindest im Vergleich zu vorher.
    Er holte rasch auf und als er angekommen war, verlangsamte auch er etwas außer Atem, durch die aufgekommene Panik, den Schritt des Tieres. Arbo war froh über die Bewegung gewesen. Doch nun war er froh über ein langsameres Tempo. Wobei ihm eine Pause noch besser gefallen würde. So missinterpretierte er umgehend die Signale des Reiters und fiel lieber in einen langsameren, wenn auch kraftvollen Schritt.


    Cimon konnte kaum darauf achten, denn seine Augen waren nur auf das gerichtet, was er sah. Flora war so unglaublich schön. So berauschend. Allein ihr Anblick ließ ihn träumen. Warum verstand er nicht. Auch nicht wieso er sie nun so ganz anders sah und weshalb er sich derartig warm anfühlte.


    Nochimmer in ihren Augen, ihrem Haar, ihrem...allem gefangen musste er zugeben, das er Arbo eine Pause zugestehen sollte. Ja, so langsam erkannte er es und sprach mit trockenem Hals.


    "Domina Flora?...Ich...wir sollten kurz pausieren. Für Arbo... wenn es dir genehm ist...Herrin..ich...du .... solltest ...dein...Kleid, Herrin"


    Hatte er grade hingesehen? Nein! Was für ein inakzeptables Verhalten. Cimon sah nieder. Dabei streifte sein Blick ihr.... nein...rasch schaute er in die Ferne. Was tat er da? Besser er kümmerte sich um Arbo. Ohne auf eine Antwort zu warten stieg er ab und strich dem Tier über das Fell. Arbo rieb seinen Kopf an Cimons Oberkörper. Was für ein toller Baumersatz. Währenddessen sah der Nubier sich nach einem schattigen plätzchen um, wo auch Wasser sein Mochte, wenn sie Glück hatten. Zumindest für den Schatten konnte einer der Bäume sorgen, auf den er fragend wies und erst jetzt aufsah. War sie noch da? Oder nahm er einfach zu wenig von dem wahr, was um ihn herum grade geschah? Hatte er sie zu offen angesehen? Cimons Hände zitterten leicht. Er musste sich dringend beruhigen.

    Wie gut das sein Herr die Worte überhörte oder gar als nicht unangemessen ansah. Cimon wurde wesendlich entspannter nun und konnte sich beruhigt an die weitere Lockerung machen, wobei er bereits merkte, das er bald aufhören sollte, da der Stoff es doch behinderte und Cimon nicht so recht einschätzen konnte, wann es ausreichend oder zu viel sein würde.
    Den Wunsch von Ursus würde er versuchen umzusetzen.


    "Ja, Dominus Ursus. Wie du wünschst."


    Als es um den 'Umzug' ging war Cimon derartig verwirrt, das er eine Antwort vermissen ließ und anschließend hörte, was Ursus über Marei sprach. Der Sklave unterbrach die Behandlung, wobei seine Hände nun ruhig auf den Schultern des Herren ruhten. Seine Augen waren fest auf Ursus gerichtet. Wie gut das dieser ihn grade nicht ansah...noch nicht.


    "Ich werde mich noch heute um den Raum kümmern Herr. Ich danke dir sehr, Dominus Ursus. Ich... werde es mir ...entsprechend einrichten.


    Marei? Nun seit ich ihr geholfen habe, als sie ein wenig krank war, ist sie oft bei mir, wenn sie nicht schlafen kann. Ich erzähle ihr Geschichten. Sie lernt gerne und schnell. Und...sie hört auf mich, Herr."


    Letztes sagte er nicht ohne Stolz in der Stimme. Hätte er jemals das Glück eines eigenen Kindes gehabt, so hätte er sich gewünscht, dies sei wie Marei. Jedenfalls dachte er dies von seiner eher unerfahrenen und einfachen Seite aus.
    Das er zuvor mit 'entsprechend einrichten' gemeint hatte, das er als Sklave nichts brauchte und alles in den Sklavenunterkünften finden würde sagte er nicht. Denn er sah es als selbstverständlich und normal an. Das sein Herr so großzügig war, dafür dankte er ihm, doch niemals würde Cimon dies ungebürlich ausnutzen.

    Nachdem er sich einen besseren Punkt zum Massieren gesucht hatte zuckte er nur kurz...so sehr hatte er nicht drücken wollen. Kurz hielt Cimon inne und sah seinen Herren überlegend an. Vorallem was den Raum anging, galt es ehlich zu sein...nein, es galt generell und hier im Speziellen ehrlich zu sein.


    "Verzeih Herr. Ich habe geahnt das es unangenehm ist, doch jetzt bin ich sicher, das jemand mit besseren Kenntnissen, dir heute noch helfen...sollte, Dominus Ursus."


    Hatte er grade etwas von 'sollen' gesprochen? Das war nicht ehrlich, das war dumm. Cimons Hände wurden sanfter, eben so wie er es bei Atonis gelernt hatte, wie man vorzugehen hatte, um sich beim Herren wieder etwas beliebter zu machen und eine eventuelle Strafe zu mildern.
    Wenn er nun rasch das Thema wechselte und auf die Frage mit dem Raum eine Antwort wüsste, dann wäre das sicher besser. ... ja, das wäre es...


    "Ja, Herr. Der Raum wäre ...perfekt, Dominus Ursus. Um...ehrlich zu sein... ich bin oft dort, um nachzudenken und allein zu sein, wenn es der Moment zuläßt."


    Die letzten Worte seines Herren nahm Cimon mit einem Nicken an. Der Nubier würde sich um das Bad kümmern und zumindest alles so vorbereiten, das sich eine Massage anschließen würde können. Aber nun galt es, von den eigenen Fehlern der unvorsichtigen Sätze abzulenken und sanft Schultern wie Nacken des Herren zu behandeln. Wenn es dem Herren gut ging, so fielen Strafen leichter aus. Das hatte Cimon gelernt.


    Obwohl Ursus nie soetwas wie Grausamkeit oder auch nur unüberlegtes Handeln gezeigt hatte, hatte Cimon Angst, ehliche Angst, vor dem was geschehen mochte, wenn die Grenzen überschritten waren. Denn Strafen von denen er nicht wusste, wie sie waren, wurden im Gedanken grausamer als jene, die er einzuschätzen wusste.

    Schon wollte er ihr hinaufhelfen, als sie sich einen Trittstein suchte. Er sah ihr lächelnd zu. Flora hatte es gelernt alleine klar zu kommen. Und das, wo doch alle um sie herum alles für sie abnehmen würden. Dafür bewunderte Cimon die junge Frau. Etwas zu viel wie er zu spät erkannte...ein lautes 'HE!' konnte er leider nicht unterdrücken, als Flora sich aufmachte ihm davon zu eilen.


    Rasch sprang er auf Arbos Rücken, der dies als Zeichen nahm, endlich der Stute nacheilen zu dürfen. Doch er wartete ungeduldig einen Wimpernschlag, das der Reiter auch ja das dazugehörige Zeichen gab. Dann preschte der Wallach los.


    Cimon war froh, das Reiten auch ohne Sattel mit Bashir geübt zu haben, ansonsten läge er sicher bereits am Boden. Arbo war zwar um einiges langsamer als die schlanke, leichte und jüngere Stute, doch er ließ sich nicht abhängen. Kraftvoll zuckten seine Muskeln und er wieherte ob der Freude nach so langer Zeit wieder im vollen Tempo gegen den Wind rennen zu dürfen.


    Es fiel dem Sklaven zunehmend schwerer, ruhig zu bleiben. Kurz lachte er und trieb Arbo ein wenig an. Es machte ihm Spaß. Wo am Anfang seine Augen noch aufmerksam umher gingen, um Gefahren rechtzeitig erkennen zu können, sahen sie nun nur Flora und das Ziel, sie einzuholen. Darin waren Pferd und Reiter sich einig.