Ihr Lächeln schien anders als sonst. Und wieder versuchte Cimon sie genau zu betrachten, um Details erkennen zu können. Es gab ihm ein unbekanntes warmes Gefühl, das er nicht wagte zu untersuchen.
Dann legte er den Kopf leicht zur Seite als sie ihn danach fragte, ob er dies öfter tat. Dabei waren seine Hände bereits soweit fortgeschritten, das nur noch wenig zu tun sein würde, außer die Rüstung aut dem Gestell zu platzieren, welches für eine schonende Lagerung sorgte.
"Ja, Herrin. Wann immer ich freie Zeit habe und nicht lese, pflege ich die Ausrüstung meines Herren. Dominus Ursus wird sicher in den Dienst zurückkehren. Dann sollte alles perfekt sein."
Das er dies aus eigenem Antrieb tat sagte er nicht. Cimon ging davon aus, das es seine Aufgabe war. Denn soetwas wie freie Zeit war ihm fremd. Also füllte er sie so gut es ging mit arbeit.
Dann sah er sie offen verblüfft an. Was für eine wunderbare Arbeit. Was für ein schöner Stoff. Und sie hatte ein Kleid aus dem selben...wieso nur gefiel ihm der Gedanke? Wieso sah er unsicher zu Boden?
Langsam bewegten sich seine Hände. Zuerst wischte er sie sich aber sauber. Dann erst griff er ergeben nach dem Geschenk, als sei es etwas ganz besonderes.
"Ich....es ist wunderschön...ich danke dir, Herrin. ..Was...?"
Seine Hände ertasteten etwas...er sah den Stoff genauer an und untersuchte ihn. Dann sah er das eingestickte Zeichen und fasste sich unwillkürlich mit einer Hand nach seinem Nacken. Auf dem Stoff würde er dies um einiges lieber tragen als dort wo es seinem Herzen schmerzte.
Dann strichen wieder beide Hände über den Stoff. Dabei zitterten sie leicht. Die Lippen wurden ihm zunehmend trockener und Cimon sah Flora direkt in die Augen. Reden konnte er nun nicht mehr. Es wurde ihm aber just in diesem Augenblick klar, das er grade über die Grenze geschritten war. So senkte er den Kopf und murmelte eine heisere Entschuldigung.
Auch Ursus hatte ihm Geschenke gemacht. Diese hatten den Nubier ebenso überrascht, doch bei weitem weniger vertraut reagieren lassen. Dabei kannte er seinen Herren besser als Flora. Der Sklave verstand sich nicht mehr. Dennoch bemühte er sich darum diese Gedanken nicht zu zeigen, während seine Hände den Stoff nicht mehr hergeben würden.