Beiträge von Cimon

    Das die Herrin, deren Namen Cimon noch immer nicht wusste, die Augen schloß, tat ihm irgendwie gut. Denn sie konnte allein mit ihren Augen schon fast seinen Rücken zum niederdrücken bringen. So konnte er sein Selbstbewusstsein etwas pflegen und sich ausruhen. Doch nicht lange denn sie fragte weiter. Wieso interessierte sie sich nur so für ihn und seinen Herren. Sicher vornehmlich um den Herren. Der Nubier prägte sich ihr Gesicht ein und würde später mit seinem Dominus reden müssen, damit dieser hiervon erfahren mochte.


    "In Mantua pflegte ich seine Ausrüstung und das Pferd, Herrin. Hier bin ich inzwischen für seine Sicherheit zuständig. Natürlich bin ich auch sonst für jeden Wunsch meines Herren da. Ist das nicht der Sinn eines Sklaven, Domina? Einfach alles für den Herren oder der Herrin zu tun?"


    Aus seiner Stimme konnte man deutlich seine Ergebenheit sowie die Ehrlichkeit seiner Worte heraushören. Denn natürlich kümmerte er sich noch immer um die militärische Ausrüstung von Aurelius Ursus, damit diese nicht durch die Lagerung verrostete. Davon abgesehen gab es für den Nubier keine Grenzen. Würde er sich solche überlegen, so wäre er doch kein Sklave mehr. Vor allem da die Wünsche seines Dominus nicht wirklich schlimm oder unmöglich waren. Er kümmerte sich sogar um Cimons Wohl und ließ ihn lesen und lernen. Diese Begeisterung konnte man ihm durchaus ansehen. Ansonsten blieb er ruhig und eher zurückhaltend in Haltung und Blick.

    Ein wenig wunderte sich Cimon schon, das die Herrin so viel erfahren wollte, doch zumindest die Frage nach dem wie lange Mantua her war, sah der Nubier als unverfänglich an. Alles weitere ließ ihn schon eher nachdenklich werden. Denn er würde sicher nicht einfach so über seinen Herren plaudern. Dieser vertraute schließlich seinem Sklaven und so sollte es auch bleiben.


    "Es mag schon einige Monate her sein, das wir Mantua verlassen haben. Im Besitz des Senators Aurelius Ursus befinde ich mich nicht einmal ein Jahr."


    Das war doch gut. Nicht zu genau aber auch nicht zu wage. Es wäre also eine ungefähre Antwort, die seinen Herren in keinster Weise in den Rücken fiel. Aber was sollte er sagen wegen ihrer weiteren Frage? Sie lächelte sogar um ihn zu einer guten Antwort zu bewegen. Allerdings merkte Cimon in welch brisanter Lage er sich nun befand. Als die Sklavin hineinkam schrak er kurz aus seinen Gedanken auf. Sie hatte wohl einige Probleme da ihr die eine oder andere Hand fehlte. So eilte der Sklave zu der Tür, um diese mit einem Kopfnicken, das an die Sklavin gerichtet war, zu schließen.


    Schnell war er wieder mit einem entschuldigenden Blick bei der Herrin um ihr so gut er konnte zu antworten. Seine Augen gingen dabei kurz umher. Es war eine Zwickmühle. Aber er erinnerte sich an die Worte seines Dominus... Ja, Cimon war in erster Linie ihm verpflichtet...


    "Ich weiß nicht viel mehr über Dominus Aurelius Ursus zu sagen, als das er ein sehr guter Herr ist, Herrin. Bitte verzeih, wenn dir dies nicht ausreicht, doch ich kann dir nicht viel mehr über meinen Dominus erzählen."


    War das nun ausreichend? War er ein guter Sklave? Oder würde es später eine Strafe geben. Nur kurz war er unsicher. Schnell fand er seine Selbstsicherheit wieder. Was man deutlich an seinem Rücken sehen mochte. Ja, er war ein guter Sklave.

    Nachdem Cimon den Wein und damit auch die Kleidung der Herrin gerettet hatte nahm sie das Getränk wieder an sich, als der Nubier niederschaute. Das er sie derart erschreckte, als seine Augen die ihren angeschaut hatten, tat ihm wirklich leid. Nur wusste er nicht was er tun sollte um dies auszudrücken.
    Wie gut das sie es ihm nicht übel nahm und normal mit dem Sklavn weitersprach. Ihre Fragen aber konnte er nicht sofort beantworten. Nachdenklich sah er die Sklavin an, die sich aber abwand und sich entschuldigte, um sicher einiges zu holen, um der Herrin die Schminke neu zu richten. Das Alter war dabei natürlich weniger das Problem. Tief durchatmend bemühte Cimon sich darum die rechten Worte zu finden.


    "Ich bin sechsundzwanzig, Domina. Nun,... Mein Herr ging über den Markt und ich ... stand bei einem Händler zum Verkauf. Dominus Aurelius Ursus hat mich nach meinen Fähigkeiten gefragt, eine kurze Verhandlung geführt und mich erstanden, Herrin. Senator Aurelius Ursus war Tribunus Laticlavius der Legio I."


    Der Nubier hoffte mit diesen Antworten ihre Fragen ausreichend beantwortet zu haben. Seine Augen waren dabei düsterer geworden. Ansonsten gab es keine Anzeichen für seine Gedanken oder Emotionen. Doch er selbst konnte nichts gegen die Bilder in seinem Kopf machen, die ihm zeigten, wie es ihm bei diesem Händler ergangen war. Sicher nicht so schlimm wie bei Atonis. Immer weiter kreisten seine Erinnerungen und machten es ihm schwer sich zu konzentrieren. Aber von außen war dies nur durch kleine Anzeichen zu erkennen gewesen.

    Die Selbstsicherheit die Cimon langsam wiedergefunden hatte wurde mit einem mal vortgewischt, als die Herrin einen schlimmen Hustenanfall bekam. Sofort stand er nebenihr und reichte zumindest die Hand. Er wollte nicht den Frevel begehen, sie zu berühren, würde ihr aber helfen, wenn sie es wollen würde. Zum Glück schien sie sich recht bald zu beruhigen und sah auf. Was der Nubier da sah war einfach nur grausam. Wie fatal Kohle wirken konnte, wenn Tränen diese verwischten. Schnell wand er sich um und war rasch bei der tür um diese zu schließen. So durfte wirklich niemand die Herrin sehen.


    Ein Wink zu der Sklavin, ein kurzer Augenkontakt, dann ein Nicken und er wusste das sie sich auch um dieses Problem würde kümmern können. Aber zunächst kam die Frisur drann. Dann würde sie die Domina abschminken um sie komplett neu zurecht zu machen. Die Sklavin hatte ein derart gutes Auge und ein noch besseres Gedächnis, das sie die Dame so würde herrichten können, das es sicher niemanden auffallen mochte.


    Beruhigt schritt Cimon nun wieder zu der Herrin, wahrte dabei aber den nötigen, wie auch respektvollen Abstand. Aber was sie sagte ließ ihn einen Fehler begehen und er sah ihr für einen kurzen Moment verwirrt direkt in die Augen. Bis er seinen Blick senkte und versuchte eine gute Antwort zu finden.


    "Noch nicht sehr lange, Domina. Dominus Aurelius Ursus kaufte mich auf dem Markt von Mantua. Doch selbst wenn ich länger in seinen Diensten gewesen wäre, so ist er doch nur wenige Jahre älter als ich."


    Cimon hoffte das richtige gesagt zu haben um von seinem Fehler abzulenken. Hinzu kam das er nicht wusste ob seine Wortwahl angemessen gewesen war. Seine Unsicherheit konnte man ausschließlich am leichten knabbern der Unterlippe erahnen. Doch schnell bemerkte er sein Verhalten und stellte dies ab.

    Während die Sklavin sich um die Frisur der Herrin kümmerte nahm diese den Becher von Cimon entgegen. Offenbar war sie nun viel ruhiger als noch zuvor, denn ihre Stimme wirkte um so einiges freundlicher als noch vor wenigen Minuten. Ihr Lächeln schien sogar ehrlich zu sein. Cimon bemühte sich so unterwürfig es ging dieses zu erwiedern.


    "Mein Name lautet Cimon. Ich bin der Servus des Senators Aurelius Ursus, Domina."


    In dem Moment als er den Namen seines Herren aussprach deutete der Nubier eine leichte verbeugung an um zu zeigen wie treu ergeben er diesem gegenüber war. Ebenso zeigte er ähnliche Gestiken als er die Frau als Domina ansprach. Er wollte auf gar keinen Fall einen noch so kleinen Fehler im Umgang mit einem der Gäste machen. Gleich ob es sein Herr sehen konnte oder nicht.


    Da Cimon noch nicht entlassen war, blieb er ruhig stehen und wartete ab, ob die Herrin nun vorhatte sich ebenso vorzustellen oder einen Wunsch äußern würde. Natürlich war es absolut nicht nötig, das sie ihm erklärte wer sie war. Er hatte es zu wissen. So hoffte er das der Mangel, das er eben dies nicht sagen konnte, nicht auffallen mochte.

    Es durchzuckte Cimons Körper als er derart angeherrscht wurde. Er sollte wen kennen? Panik kam in ihm auf. Im Gegensatz zu seinem Herren glaubte er nicht hier mit Ehrlichkeit weiter zu kommen. Würde er sagen das er nicht wusste was sie genau wollte, wäre dies sicher ein ganz schlechtes Bild das er damit auf seinen Herren werfen würde. Spätestens bei ihrem 'sofort' ging ein unangenehmer Ruck durch den Nubier. Er fühlte sich in diesem Augenblick wie ...Dreck. Gleich ob sie es so meinte oder nicht, war es für Cimon eher schmerzlich nach der guten Zeit bei Ursus erneut derart behandelt zu werden. Aber er zeigte dies nur in seinen Augen. War es doch gleich ob es ihm gefiel oder nicht. Er war ein Sklave und sie eine Herrin. Damit war schon alles geklärt.


    In dem Augenblick da er sich schon abwendcen wollte, fragte sie ihn nach dem was sich hinter der Tür befinden mochte. Cimon musste einen Moment nachdenken. Noch immer gab es Bereiche in der, für ihn riesigen Villa, die er nicht so gut kannte. Dies war einer davon. Aber er glaubte sich daran zu erinnern, das dort ein kleines Zimmer mit eher einfach eingerichtetem Schlafplatz war. Für Sklave zu gut... also wohl eher für einfache Gäste, vermutete Cimon. Er bemühte sich um eine möglichst feste Stimme, zeigte dabei aber auch seine Ergebenheit deutlich darzustllen. Auch wenn ihre Ungedult ihm ein wenig Angst machte.


    "Dort befindet sich ein einfacher Schlafraum, Herrin."


    Da sie nicht so aussah als würde sie es dulden, wenn Cimon länger brauchen würde, nickte er unterwürfig und entfernte sich rasch. Kaum war er ein wenig außerhalb ihres Sichtfeldes, rannte er und suchte hektisch nach einer...Ornatrix. Kaum begegnete er dem nächsten Sklaven fragte er diesen nach der Ornatrix und ließ sich mit wenigen Worten erklären was diese eigendlich zu tun hatte. Cimon verdrehte die Augen und schlug sich geistig die Hände gegen die Stirn. Natürlich.... wie dumm konnte ein einzelner Sklave eigentlich sein?


    Nach kurzer Zeit kam der Nubier also mit einer Sklavin wieder, die nun den Haarschmuck in Händen hielt und der Herrin mit flinken und geschickten Fingern die Frisur richtete. Reden würde sie nur, wenn es erwünscht sein würde.
    Cimon hatte auf dem Weg einen Becher mit verdünnten Wein besorgt und hielt diesen nun ergeben der Herrin hin. Er hoffte das nun alles nach den Wünschen der Frau sein mochte und er somit bald zurück zu Cassim gehen konnte. Er fühlte sich einfach etwas unwohl in der Nähe dieser sehr bestimmenden Herrin. Dabei hatte er doch in seinem Leben viel schlimmere Menschen kennengelernt... Vieleicht lag es daran, das er diese Domina nicht wirklich einzuschätzen vermochte.


    "Kann ich dir noch etwas bringen, Domina?"


    Sein Rücken war zwar nochimmer recht stolz, doch der Blick blieb gesenkt und der Nubier bemühte sich, in seiner Stimme deutlich zu zeigen wie wichtig ihm ihr Wohl war. Bei den meisten Herren hatte dieses Verhalten geholfen, um nicht bestraft zu werden. Bei allem achtete Cimon aber den Rücken so erhoben zu halten, wie es sein Herr von ihm wünschte.

    Cassim war also Pather? Cimon sah ihn überrascht an. Als die Frau, deren Haarschmuck er in Händen hielt, ihn zu sich befahl, bemerkte Cimon das es ihm leid tat, zu sein, was er war.


    "Ja, ich kenne zwei Pather. Sie sind wirklich gute Freunde. Bashir und Phraates sind ihre Namen. Auch wenn ich nicht glaube das du sie kennst, erzähle ich dir gerne von ihnen. Doch du entschuldigst mich kurz? Ich werde verlangt."


    Seine Frage war mehr eine Feststellung, doch er wollte nicht das sich der andere Sklave einfach so 'abgestellt' fühlen würde. So nickte er ihm noch einmal zu, bevor er davon eilte. Der Nubier bestätigte mit knappen Worten und einem ergebenen Nicken die Frage der Herrin und senkte leicht den Kopf. Sie schien ihm sehr ...patrizisch zu sein und wollte keinen schlechten Ruf auf seinen Herren fallen lassen, nur weil Cimon sich nicht benehmen konnte.
    Eine Ornatrix? Cimon fühlte Panik in sich. Von solchen Dingen wusste er nichts und wusste auch nicht wen er nennen sollte. Caelyn sah er noch immer nicht und brachte so die Herrin ergeben in den hinteren Bereich des Hauses. Noch immer hielt er unsicher den Schmuck in seinen Händen. Leicht zitterten diese ob der Befürchtung hart bestraft zu werden. Wo auch immer dieses bereits bewältigt geglaubtes Gefühl herkam.


    Zwar gewann sein Rücken an stolzer Haltung wieder, doch sein Kopf blieb ergeben gesenkt.


    "Ich bin mir nicht sicher, wie ich dir helfen kann, Herrin. Die einzige die mir eingefallen ist, ... habe ich nicht gesehen, Domina."


    Zuzugeben das er diese Bezeichnung nicht wirklich zuordnen konnte wollte er nicht, denn er befürchtete dadurch in Schwierigkeiten zu geraten. Vor allem da diese Frau einen sehr ernergischen Eindruck machte. Sicher würde sie einen Fehler nicht so leicht vergeben oder darüber hinwegsehen. Cimon hoffte das er gut mit dieser Hürde klar kommen mochte.

    Cimons Verhalten schien bei seinem Gegenüber positiv aufzufallen, was ihm ein Lächeln entlockte. Kurz erwiederte er das Nicken und legte den Kopf nur leicht schräg. In solchen Momenten bediente der Nubier auch einen Sklaven mit Freude.


    Die Antwort auf seine Vorstellung erschien ein wenig weniger stolz, doch dafür mochte es gute Gründe geben, die Cimon nichts angingen und die er in keinster weise zu bewerten hatte. So rührte sich keum etwas in seiner ruhigen Mimik. Nur das Lächeln und ein Nicken zum Gruße mochten verdeutlichen das er sich über diese neue Bekanntschaft freute. Das umsehen des anderen wirkte nur wenig angenehm. Aber auch hier wollte der Nubier keine voreiligen Schlüsse ziehen.
    Seine Stimme wirkte nun fest aber nicht unfreundlich, wobei er nochimmer darauf achtete ja nicht auf zu fallen. Gleich, ob sie etwas beiseite standen, Cimon achtete beständig darauf, wo die Gäste waren und das sie niemals mit ihrem Verhalten negativ auffallen würden. Noch schien es niemanden zu geben der ihn brauchte und die anderen Sklaven waren schlussendlich ja auch noch da. Es war allerdings nicht seine Art sich darauf auszuruhen und somit anderen mehr Arbeit zu machen.


    "Ah, Cassim, es freut mich ebenso dich kennenlernen zu dürfen. Ja, ich kann die Herkunft meiner Mutter wohl nur schwer verbergen. Bei dir fällt es mir um so schwerer zu erraten wo du wohl herkommen magst. Zwar ähnelst du zwei meiner Freunde, doch ich bezweifle, das mein bescheidenes Wissen dazu ausreicht, daraus irgendwelche brauchbaren Schlüsse zu ziehen. ...Es sei denn du solltest Parther sein."


    Seine letzten Worte sprach er eher im Scherz aus. Er kannte bisher nur Bashir und Phraates, also konnte diese ähnlichkeit auch einfach von einer zwar räumlichen Nähe stammen, aber dennoch andere Gründe haben. Cimon glaubte nicht an seine Menschenkenntnis. Sicher würde sein Gegenüber ihn auslachen...oder schlimmer noch beleidigt sein, weil er von einem ganz anderen Ort kam...einem den der Nubier kennen musste... Cimon stockte das Herz und er bemühte sich all dies nicht zu deutlich zu zeigen, während er auf die Antwort von Cassim wartete.


    Noch bevor Cassim ihm antworten konnte sah Cimon an diesem vorbei. In jenem Augenblick flog etwas silbernes durch den Raum und schlidderte auf dem Boden zu seinen Füßen. Langsam bewegte er sich dorthin und sah Cassim fragend an. Flink hob der Nubier die Haarspange auf. Sie war wunderschön gefertigt. Seine aufmerksamen Augen machten schnell die Besitzerin aus und er versuchte ihre Augen aufzufangen und mit einer unauffälligen wie auch untertänigen Handbewegung auf dieses Kunstwerk an Haarschmuck hinzudeuten.
    Dann wurde ihm bewusst das er doch keine ahnung von soetwas hatte. Hilfesuchend, fast panisch suchte er nun nach Caelyn. Vieleicht würde sie der Dame helfen können, das Haar wieder zu richten. Sollte er diese nicht sehen, so musste er eine andere Sklavin zuwinken, damit diese helfen würde. Oder würde die Herrin etwa wollen, das er ihr hilft? Nun musste er einfach abwarten, ob und wie die Dame reagierte, um dann selber handeln zu können.


    Bei allem sah er zunächst entschuldigend zu Cassim. Die Herrschaften gingen einfach vor, auch wenn er mit einer einladenden Geste versuchte deutlich zu machen, das er sich gleich nur zu gerne weiter mit ihm unterhalten wollte.


    Sim-Off:

    Edit: letzten beiden Absätze hinzugekommen

    Das Phaeneas ihm seine etwas falsche Ausdrucksweise verzieh, rechnete er diesem hoch an. Aber die folgende Frage ließ Cimon eher nachdenklich zurück. Wie sollte er dies nur beschreiben? Seine Tätigkeiten in Mantua waren wirklich nichts besonderes gewesen. Obwohl... im gegensatz zu vorher war es etwas ganz besonderes.


    "In Mantua war ich auch nicht mehr als der Sklave meines Herren. ich durfte mich um sein Pferd kümmern, es reiten und seine Ausrüstung pflegen. Aber vorallem erlaubte er mir mit einem anderen Sklaven das Kämpfen zu üben."


    Nun wirkte er wieder sehr stolz. Es war ein schönes Gefühl zu merken wie sehr einem vertraut wurde. Auch die weitere Beschreibung des wilden Germaniens konnte ihn da nicht verschrecken. Aufmerksam hörte er zu..wer wusste schon wohin es als nächstes ging? Außer sein Herr natürlich.
    Er sollte darauf achten nicht enttäuscht zu werden? Das war ein wirklich wertvoller Rat. Über diese Möglichkeit hatte Cimon noch gar nicht nachgedacht. Noch dachte er darüber nach was Phaeneas alles gesagt hatte, um etwas gutes zu erwiedern, als dieser meinte der Nubier sei seltsam. Ein schiefes Grinsen zeigte sich kurz auf seinen Lippen. Mann hatte ihn bereits vieles genannt, aber noch nie seltsam. Dabei hörte es sich nicht mal schlecht an.


    "Ich glaube du hast mich durchschaut, Phaeneas. Und dabei versuche ich es doch immer zu verbergen. Nein, ehrlich...ich denke du hast es richtig erkannt..ich..ja, ich möchte einfach nicht überflüssig werden."


    Wie merkwürdig es war, so ehrlich zu sein. Aber es tat auch gut und zeigte dem Nubier mal eine Sicht auf die Dinge, die er sonst nicht sah. Dafür war er wirklich dankbar, was seine Augen mehr zeigten als der Rest an ihm.
    Zuerst diese Frage, die ihn niederblicken ließ und dann Worte, die ihn aufmunterten. Langsam sah er wieder auf und man würde ihm sicher deutlich ansehen können wie es in ihm arbeitete.


    "Ja, ich bin unfrei geboren, das hast du ganz richtig erkannt. ... Ja, mir selbst helfen... ich werde wohl schwer daran arbeiten müssen, mir selbst treu zu sein. Doch wenn nicht bei diesem Herren, dann nie. ...


    Darf ich dich fragen ob du frei geboren bist?"


    Immer weniger unsichere Pausen und eine fester werdene Stimme mochte zeigen das Cimon seine Ruhe sowie diese unglaubliche Gedult wiedergefunden haben mochte. Neugier stand in seinen Worten. In letzter Zeit hatte Cimon verblüffend viele Menschen kennengelernt, die frei geboren und doch nun Sklaven waren. Noch glaubte er nicht sich selbst bewundern zu können, oder Stolz für jemanden anderen als seinen Herren zu verspüren...obwohl die Worte seiner Mutter in letzter Zeit immer heufiger wieder in seine Gedanken kamen.


    Das Lächeln seines Gegenübers beantwortete Cimon mit einem nur wenig größeren Schluck des verdünnten Weines. Nur so viel um zu zeigen, wie wohl er sich fühlte. Doch nicht so viel um nachhaltige Folgen zu verursachen. Es war unglaublich wie ruhig und mit welcher Leichtigkeit Phaeneas den Wein genoss. Wusste der Nubier ja nicht, das dieser seinen Wein um so mehr verdünnt hatte.

    Nach einiger Zeit kam ein anderer Sklave eines Gastes in die Nähe von Cimon. Er war recht großgewachsen und machte den Eindruck als sei er eher als Schutz denn als einfacher Leibsklave mit seinem Herren hier erschienen. Der Nubier wusste sehr genau, wie dieser sich nun, in vermutlich sicherer Umgebung fühlen musste und er wiederte den Gruß mit einem freundlichen nicken. Nur kurz aber dafür um so schneller sah er sich um, konnte niemanden entdecken, der ihn gerade brauchte und wand sich somit völlig dem Anderen zu. Solange seine Aufgaben ihn nicht daran hindern würden, konnte er mir ruhigem Gewissen ein gutes Gespräch führen. Zumal er langsam aber sicher lernte mit Freuden fremden entgegenzutreten. Auch wenn man ihm diese Gefühle nur selten ansah.


    Natürlich sprach er sehr leise und dennoch verständlich. Es galt zwei Dinge miteinander zu vereinbaren. Einerseits die Höflichkeit, die er jedem Gast, auch dem Sklaven eines solchen, entgegen zu bringen hatte und andererseits seine Pflicht darauf zu achten das die Herrschaften niemals gestört wurden. Seiner Meinung nach gelang es ihm recht gut. Dennoch machte er ein leichtes Zeichen und bemühte sich mit dem anderen einen guten Platz, etwas mehr noch im Hintergrund zu finden.


    "Salve. Kann ich dir etwas geben?"


    Mit diesen Worten reichte er ihm bereits einen Becher mit sehr stark verdünnten Wein. Cimon hatte extra für solche Momente einige einfachere Becher entsprechend vorbereitet gehabt. Nun machte es sich also positiv bemerkbar, das der Nubier ständig so viel nachdachte... endlich. Er reichte den Becher mit einem einladenden Nicken sowie einem nur leichten Lächeln, was nicht lange blieb. Dennoch wirkte der Nubier nicht wirklich unfreundlich. Vieleicht ein wenig... ruhig und zurückhaltend...wie er dachte.


    "Mein Name ist Cimon. Servus des Senator Aurelius Ursus."


    Das Stolz in seiner Stimme mitklang konnte Cimon nicht verhindern. Nicht auf sich, oder irgendetwas was sein Leben ausmachte...nein, nur und einzig auf seinen Herren. Er war den Göttern dankbar dieses Glück durchleben zu dürfen, nachdem doch alles andere zuvor nur aus Schmerz und Erniedrigung bestanden hatte. Voller Erwartung wartete er auf die Antwort des anderen. Denn trotz der meist recht guten Wahrnehmung des Nubiers, war ihm völlig entgangen, wen der Fremde begleitet hatte. Aber sicher muss es jemand sehr wichtiges gewesen sein. Obwohl... ein kurzer Blick... hier war jeder Gast sehr wichtig...gut der eine mehr als der andere...aber eigentlich ... es gab keine unwichtigen Gäste. Alle Gäste waren gerade die wichtigsten... ja, das würde er sich noch einige male selber sagen müssen, um auch entsprechend zu handeln, wenn es darum ging.

    Die Opferung sah Cimon nicht wirklich, denn er achtete lieber darauf, ob er irgendwo gebraucht wurde. Nachdem es niemandem zu stören schien, das Marei dem Jungen sehr nahe war, war es auch dem Nubier nun recht. Die angenehmen und positieven Worte die der Opferung folgten sorgten für ein kurzes aber durchaus ehrliches Läheln bei Cimon. Ansonsten bemühte er sich weiterhin im Hintergrund zu bleiben und nicht zu sehr aufzufallen.


    Den Sklaven der Gäste zeigte er ein willkommenes Kopfnicken. Dabei behielt er seine grade und stolze Haltung bei, um seinem Herren Ehre zu machen. Doch bei jeder Regung sah man ihm sicher seine Ergebenheit deutlich an.


    Mit einem Blick zu dem Ort des Geschehens stellte Cimon fest das er Glück hatte jetzt nicht für die Reinigung des Fußbodens zuständig zu sein. Wann hatte er eigendlich angefangen sich Gedanken über seine Aufgaben zu machen? Und seit wann mochte er etwas nicht? Seit wann interessierte es ihn, welche Arbeiten gut oder schlecht waren? Vermutlich seit es seinem Herren interessierte, wo Cimons Stärken waren.


    Allerdings achtete er nun natürlich darauf das es niemandem dursten sollte. Gespannt darauf, was folgen würde, beobachtete der Nubier aufmerksam alle Anwesenden. Noch nie hatte er einer derartigen Feier beiwohnen dürfen. Was seine Augen durchaus zum Leuchten brachte.

    Als Caelyn eintrat leuchteten Cimons Augen kurz auf, was er selber nicht wirklich bemerkte. Sehr wohl aber sah er das eher heimliche Zuzwinkern, welches der Nubier mit einem schrägen Lächeln erwiederte. Das Marei seinen Spruch zum Knotenbinden toll fand und eingeklatscht hatte, entlockte ihm ein fröliches Grinsen. Doch dies war nur von kurzem Bestand. Eben wie die meisten Emotionen die sein Geischt erreichten. Dabei sorgte allein Caelyns Anwesenheit für eine wesentliche Auflockerung seiner Gesichtszüge.


    Cimon wollte Caelyn stoppen, ihr andeuten das Marei keineswegs ein Junge war. Doch sie war zu schnell, genauso wie die Antwort der Kleinen. Als diese dann noch das Tropfen des Apfels kommentierte, musste Cimon in einem Anflug an Heiterkeit kurz auflachen. Dies kämpfte er aber rasch wieder nieder und bemühte sich nun recht ruhig zu wirken. Was sicher nur teilweise gelang. Die beiden erhellten aber auch das Herz eines Menschen in einem Maße, das man unmöglich ignorieren konnte.
    Aber sollte er als Mann nicht doch etwas sagen ...wegen des Verhaltens? Also rang er sich dann doch dazu durch den Zeigefinger mahnend zu erheben und Marei so ernst anzuschauen wie es nur ging.


    "Marei. Gleich was jemand sagt oder tut. Sei dir immer deines Standes bewusst. Nicht nur das du Sklavin bist, das sind wir alle. Aber denke auch daran das, in diesem Fall, Caelyn älter ist als du. Dein Verhalten, ob positiev oder negativ fällt immer auf deinen Herren oder deine Herrin zurück. Lerne es, dies immer zu bedenken."


    Seine Augen waren lang nicht so ernst wie seine Worte. Cimon war von sich selbst überrascht, das er solche Worte gefunden hatte. Dabei erinnerte er sich daran, wie seine Mutter ihm dies einmal erzählt hatte. Der Nubier hatte schnell gelernt gehabt. Aber bei ihm wurden die Mahnungen auch durch Prügel vertieft. Wie gut, das Marei all dies einfacher und leichter würde lernen können.
    Seine Lippen formten nun ein weiches Lächeln und Cimon spürte wie sein Körper sich weiter anspannte und den Stolz zeigte, den er in sich trug. Ja, er war ein guter Sklave... und er war es inzwischen nur zu gerne...für seinen Herren, der ihm das Leben lebenswert gemacht hatte.

    Cimons Augen waren nun fest auf Caelyn gerichtet und er war versucht sie einfach in den Arm zu nehmen. Doch es erschien ihm unangemessen. Die Worte seines Herren verrieten einen nicht unähnlichen Schmerz. Auch diesen hätte der Nubier gerne getröstet. Allerdings wäre das doch noch viel unpassender gewesen als Caelyn beruhigen zu wollen. Unsicher begann er zwischen den beiden umher zu sehen.
    Er wollte etwas machen, etwas sagen. Doch es gab keine Worte, nichts was er hätte tun können. Diese Unruhe zeigte sich ausschließlich in seinen Augen. Sein Gesicht blieb recht regungslos. Diese eher stolze Ruhe, an der er jeden Tag arbeitete, seitdem sein Herr angedeutet hatte, das es ihm gefiel, mochte leicht unpassend wirken. War aber nun soetwas wie ein Schutz für ihn selber. Denn die Trauer der beiden traf auch ihn. Cimon konnte spüren wie es in ihm zu rumoren anfing. Wie Gedanken und Bilder ihn zu fangen drohten. Die Vergangenheit tat so weh, das er lieber versuchte sich ins hier und jetzt zurück zu bringen. Wie gerne hätte er einfach seine Arme ausgebreitet und beide in diese eingeschlossen. Zwar zuckte er kurz, doch so einen Frevel würde er niemals begehen.
    Vieleicht konnte er ja fragen ob sie etwas wollten...ob er etwas bringen konnte... Aber auch das wäre mehr als nur unpassend gewesen. Diese Stimmung begann seine Schultern niederzudrücken.

    Cimon hatte die ganze Zeit abseits stehend gewartet, ob sein Herr ihn brauchen, oder sie gehen würden. Offensichtlich verabschiedete sich sein Dominus und so wartete der Nubier, bis dieser an ihm vorbei war um sich dann ergeben seinem Herren anzuschließen. Dabei zeigte er durch Körperhaltung und Mimik deutlich den Respekt vor seinem Herren sowie den Anwesenden des Hauses gegenüber.


    Ursus nahm ihn nicht mit offensichtlichen Zeichen war. Aber für Cimon war dies nur normal und auch richtig so. Sie wurden von einem Sklaven zur Tür geführt und Cimon nickte diesem zum abschied respektvoll zu.

    Das Gespräch entwickelte sich erstaunlich gut, sodass Cimons Lächeln derart erhalten blieb, das selbst die kleine Unstimmigkeit dies nicht ändern konnte. Als es um die verschiedenen Örtlichkeiten des Reiches ging nickte der Nubier bestätigend.


    "Ja...ich habe mich falsch ausgedrückt, verzeih Phaeneas. Der Umgang war nicht unbedingt so anders, doch ... das Leben... es war ... es waren einfach andere Aufgaben. Vieleicht war es auch das Land was diesen Eindruck verstärkte."


    So langsam ging ihm sein eigenes Gestammel auf die Nerven und er zuckte entschuldigend mit den Schultern. Das es dann um den Schnee und die Kälte in Germania ging, war dem Nubier ganz recht. Aufmerksam hörte er zu und konnte einen Schauer kaum mehr unterdrücken. An diesen Ort wollte er niemals gehen müssen. Allein das Phaeneas diese Gegend und die Umstände dort so gut überstanden hatte, imponierte Cimon.


    "Was für eine schreckliche Gegend muss das nur sein?"


    Es war zwar eine Frage sollte aber auch als Aussage dienen, das er es so empfand...von dem wenigen was er bis jetzt von dem Land gehört hatte. Die Veränderung in der Mimik seines Gegenübers ließ ihn zwar kurz stutzen, doch sein Lächeln blieb im Gesicht ebenso wie in den Augen. Das es gut war seinem Herren zu folgen anstatt zu arbeiten, konnte er nicht ganz glauben...aber es war besser als ausgepeitscht zu werden. Nur sehr kurz vermochten diese Gedanken seinen Blick düster werden.


    "Ich habe es besser getroffen, als ich es verdient habe, Phaeneas. Aber... ich strebe nach mehr... nach etwas besonderem. Jetzt, wo ich in der Villa...hier in der Stadt lebe, mit so vielen Sklaven... benötigt mein Herr mich weniger als in Mantua."


    Zwar zeigten die Worte eine gewisse Unzufriedenheit, doch an Cimons Gesicht würde man sicher deutlich erkennen können, das ihm das Ziel vor Augen wesentlich wichtiger war, als sich einem ihm unangenehmen Schicksal zu ergeben. Immer wieder schaute er ob sein Herr wohl das Gespräch beendet haben könnte. Die ersten Signale dafür erkannte er noch nicht und wand sich somit wieder recht fröhlich Phaeneas zu.


    "Ich versuche ja über dem zu stehen, was die anderen denken, aber es ist nicht leicht...kannst du es denn immer? ... Ich bin nicht genügend darin geübt,...glaube ich."


    Wieder nickte er kurz zur auflockerung des Gespräches und nahm einen kleinen Schluck des sehr guten, verdünnten Weines. Es sollte die Worte nicht unterbrechen sondern vielmehr unterstützen und begleiten.

    Ein wenig war Cimon nun doch von dieser Situation überfordert. Aber er nutzte die Zeit, um sich zu fangen und sein ruhiges Wesen wieder zu finden. Anscheinend hatte er nichts falsch gemacht...nichts bis auf das niederknien, das er sich dringend abgewöhnen musste. Ursus' Worte sollten Caelyn wohl beruhigen und trösten. Doch der Nubier glaubte das die Frau viel zu unberechenbar war, um auch nur ansatzweise erraten zu können, ob dies helfen würde. Seltsamerweise gefiel ihm dies. Kurz sah er leicht bewundernt zu der starken Frau neben sich, die es sogar wagte ihren Herren ungebürlich anzureden...und dafür nicht einmal eine Strafe bekam. Cimnon würde nicht einmal im Traume daran denken soetwas zu tun. Aber es imponierte ihn.


    Er wusste nichts wirklich gutes zu sagen, also war es sicherlich besser zu schweigen. Etwas von dem er glaubte das er es Caelyn vieleicht ab und an mal nahelegen sollte. Das sie ihm ins Wort gefallen war, vergab Cimon ihr fast umgehend. Denn es rettete ihn aus der Situation. Ursus musste doch erkennen, das es nur um Trauerbewältigung ging und Cimon niemals etwas ohne seine Erlaubnis tun würde.


    Allerdings nickte Cimon einige male sehr ergeben, als Antwort auf die Worte des Herren. Fragend schaute er sich noch zwischen den beiden um. Es war nun, wo dieses sehr traurige Thema kam, wirklich besser zu schweigen und ersteinmal die beiden reden zu lassen. Auch wenn er dabei saß, so bemühte er sich doch um eine gewisse 'unsichtbarkeit'.

    Sein Herr sah nicht zufrieden aus. Und Caelyns Worte ließen Cimon aufschrecken. Leicht schüttelte er den Kopf, konnte es aber nicht verhindern. Cimon ärgerte sich...natürlich, sein Dominus hatte es oft genug gesagt. Bedacht stand er auf und rückte nun zwei Sessel zurecht, damit auch Caelyn sich setzen konnte. Doch bevor er sich setzte sah er seinem Herren offen und ehrlich in die Augen.


    "Verzeih, Dominus Ursus. Ich... manchmal ist es noch so in mir."


    Zu versprechen das es nicht wieder geschehen würde, fühlte sich falsch an. Also ließ er es lieber, bevor er das Wort später aus einem Reflex heraus brechen würde.
    Sie sollten also miteinander reden? Cimon neigte den Kopf und sah kurz fragend zu Caelyn. Die Begrüßung war nun unerwartet kühl verlaufen, wie der Nubier fand. Aber er glaubte nicht das es diese Frau daran hindern würde offen und ehrlich zu sagen was sie dachte., Wie sehr er sie darum beneidete...und doch wusste er das es falsch war.
    Die Worte die Cimon dann hörte ließen ihn im Sessel ein wenig einsacken nur um dann etwa aufzuschrecken, als er verstanden hatte, wie Ursus dies alles wohl zu deuten schien. Schnelle Blicke gingen von Caelyn zu Ursus und zurück.


    "Herr... N..nei...also, ja. W..wir sind wohl das was man ...F Freunde nennt, oder...Caelyn? ..."


    Sein Blick war fast flehend. Er würde doch niemals ohne die Erlaubnis seines Herren auch nur daran denken eine andere Frau mit den falschen Gedanken zu nahe zu kommen. Vorallem nicht wenn sie trauerte und es ihm darum ging ihr Leiden zu lindern.

    "Du bist nicht allein Caelyn...glaub mir doch. Wir werden wann immer du es möchtest dort hin gehen...und du wirst mir von ihm erzählen. Das wird dir helfen."


    Sicher und fest hielt er sie in seinen Armen. Immer wieder strich er beruhigend über ihren Rücken. Ihm tat das immer gut wenn er damals... rasch verband er diese Gedanken und dachte lieber nur daran, wie er Caelyn ein guter Freund sein konnte.
    Das die Tür aufging bemerkte der Nubier für sein Verständniss zu spät. Was taten sie hier? Nichts gutes. Denn es war kein Raum für soetwas. Auch wenn ein Ruck durch seinen Körper ging brachte er es nicht fertig sie fort zu stoßen. So ließ er nur langsam los und flüsterte sehr leise in ihr Ohr.


    "Caelyn? Ursus... ich glaub er ist da."


    Tief atmete er durch und bemühte sich ihr anzuzeigen das sie sich trennen mussten. Sobalt dies der Fall sein würde, würde Cimon nichts dagegen machen können und rasch auf seine Knie sinken. Mit gesenktem Haupt wartete er lieber ab, was sein herr sagte.... oder sollte er besser sprechen und sie beide erklären? Gab es denn überhaupt etwas zu erklären? Seine Gedanken waren zu wirr, als das er Worte formen konnte. Das dieses wunderbare Tuch sein Nacken verdeckte, half ihm dabei zumindest den Rücken grade zu halten. So schaffte Cimon es am Ende mit stolzem Oberkörper und kraftausdrückendem Körper, gleichzeitig doch auf dem Boden zu knien und seinen Respekt durch die Haltung des Kopfes deutlich zu zeigen.

    Cimons Augen waren auf das wunderbare Gebäck gerichtet und er spürte den Zwiespalt, denn er hätte sich von Caelyn lösen müssen, um danach zu greifen. Noch nicht ganz fertig mit seiner Entscheidung erschrack er leicht als die Tür geöfnet wurde, was dafür sorgte das er nun doch Caelyn loslies.
    Seine Augen leuchteten nun als er Phraates eintreten sah. Aber was machte der da? Sein Münd öffnete sich, er wollte etwas sagen, ihn warnen...der Finger war bereits erhoben, doch es war bereits zu spät.


    In der Bewegung verharrend sah der Nubier zu, wie der Phater den offensichtlichen Brand im Mund zu löschen versuchte. Kurz sah er sich um. Die folgenden Worte zeigten das Caelyn und Phraates sich bereits begegnet waren. Lächelnd nahm er eines der Gebäckstücke...seines.... und reichte dies Phraates.


    "Mein Freund, Phraates. Bitte nimm dies lieber als alles andere. Ich denke mein Hunger ist weniger groß als der deine.


    Ihr kennt euch also? Caelyn? Dies ist Phraates, falls dir grad sein Name nicht einfallen sollte."


    Cimon grinste von einem zum anderen und schloß die Köchin mit ein. Die Freude war ihm für einen Moment deutlich anzusehen. Doch er wagte es nicht Phraates einfach so ungefragt zu umarmen oder nun doch zu überschwänglich in seiner Reaktion zu sein.

    "Ich..ich bin mir nicht sicher wie lang es dauern wird...aber sicher nicht zu lang, Phraates. ..."


    Cimon gewann immer mehr sein seltenes Lächeln und entspannte sich zunehmend in dieser mehr als nur angenehmen Gesellschaft. Er nahm sich fest vor so bald es ging seinen Herren darauf anzusprechen. Schließlich mochte Ursus es doch wenn Cimon lernte. Und das Training konnte auch nur von Vorteil sein.


    Fest sah er in Bashirs Augen, als dieser sprach und wusste doch wie viel Hoffnung und wie wenig Realismus in ihnen steckte. Er selbst gab sich auch viel lieber der Hoffnung hin und würde andere Gedanken einfach beiseite schieben.


    "Natürlich werden wir uns dann treffen. Und immer wenn unsere Herren uns in deine Nähe senden, können wir Dich besuchen."


    Aufmunternd lächelte er seinem guten Freund zu, konnte dabei aber die Befürchtung nicht ganz verbergen, das es nicht so bald in erfüllung würde gehen können. Aber es ist in den vergangenen Tagen so vieles geschehen, von dem er niemals gedacht hätte das er es erleben dürfte. Und doch war er nun...hier...nicht allein...unter Freunden. Wenn dies möglich war dann auch alles andere.