Die gaanze Szenerie wirkte immer fremder und fern auf den Nubier, der versuchte weiter in den Hintergrund zu gehen...ja zu fliehen. Die Worte die er hörte ließen Cimon erschrocken aufsehen. Er wollte für Marei da sein, konnte es aber nicht. Dafür sah er wie ihre 'Mutter' sich zu kümmern schien. Und Baldemars Hass war unübersehbar... für jeden. Nachdenklich blieb der Nubier stehen und verharrte in jeder Bewegung, als ihm bewusst wurde was geschehen würde. Nun dachte er darüber nach, was er an Baldemars Stelle machen würde. Würde der nubische Sklave DAS tun können? Dabei dachte er über verschiedene Schriften nach, in denen es über Rechtsprechung und Gerechtigkeit ging... Diese Gedanken halfen ihm, nun seine gewohnte Ruhe nach außen hin zu zeigen. Doch in ihm tobten die Gedanken einem Sturm gleich durcheinander.
Beiträge von Cimon
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Bashir würde das Tuch behalten dürfen...Cimon atmete erleichtert durch und sah Artorius Celer dankend an. Er sollte...durfte zur Hand gehen und seinem Freund die letzte Ehre erweisen. Die Tränen niederkämpfend nickte der Nubier ergeben. Der Herr drückte seine Schulter und Cimon sah überrascht und doch so dankbar auf. So viel Mitgefühl tat gut. Es salbte seine Seele. Die Tränen konnte er nicht mehr bekämpfen und bemerkte das er dem Herren direkt in die Augen geschaut hatte. So senkte er rasch den Blick und konnte nichts sagen. Sein Hals schmerzte ebenso wie sein Kopf, wie sein Bauch... alles war plötzlich so schwarz und so erbarmungslos. Der Sklave begann zu zittern und fühlte ein seltsames Kribbeln in Händen und Lippen. Wo kam das nur her?
Was er nun dem Tribun gegenüber sagte, bekam Cimon nicht mehr wirklich mit. Doch er ging einen unsicheren Schritt zurück, um Platz zu machen. Seine Augen sahen nun direkt Bashirs seelenlose Hülle an. So anders...so verzogen...so eingefallen... so... Er wollte wegschauen, doch seine Augen gehorchten ihm nicht.
Die Stimme von Bashirs Herren ließ den Sklaven aufschauen. Er hätte ihm die Freiheit geben sollen? Fragend, überrascht und verwirrt sah er ihn an. Er wollte etwas sagen...hatte aber auch Angst davor ungefragt zu sprechen. Die folgenden Worte ließen Cimon ein wenig mehr zittern. Angst... unbändige Angst kämpfte gegen den Wunsch etwas zu sagen. Seine Stimme war heiser und zitterte vor Trauer.
"Herr? Bashir... er war glücklich. So wie es war...war es richtig. ... Herr..."
Immer leiser wurde er. Ja, Cimon glaubte was er sagte. Denn sie beide hatten eine gute Zeit zusammen und hatten sich gerne um die Pferde gekümmert...hatten sogar ganz gut gelebt. Sicher wäre Bashir zu Hause glücklicher gewesen...doch das es nicht so war, lag doch nicht bei dem ehrenwerten Tribun. Plötzlich bemerkte er, das er den Kampf gewonnen hatte...er hatte gesprochen...er senkte den Blick abermals und hoffte keinen Fehler gemacht zu haben.
Als nächstes würde er sich um seinen guten Freund kümmern...ja, er hatte keine Angst. Wohl auch, weil er es nicht wissen wollte, weil er verdrängte, das er sich würde anstecken können. -
Angespannt sah Cimon Phaeneas an und hoffte auf eine positieve Reaktion. Doch irgendetwas sagte ihm das es anders war. Nur warum? Der Nubier stand nun ruhig und abwartend da. Dabei zitterte seine Unterlippe nur wenig. Warum nur hatte er nun solche Angst? Und warum wollte er dem Anderen so nahe sein? Er verstand sich selber nur wenig.
Das Lächeln des Bithyniers wirkte so ... zurückhaltend...oder? Er begann sich zunehmend unwissend und dumm zu fühlen. Was passierte da gerade? Und wieso? Seine Augen erforschten weiterhin die von Phaeneas und er sah ihre Tiefe und glaubte sich nie mehr von ihnen abwenden zu können.Dann erschrak der Nubier, als sein Gegenüber einen Schritt zurück wich. Sofort blieb er stehen wo er war und erstarrte fast dabei. Seine Augen sahen flehend aus, denn er wusste nicht was geschehen war... was hatte er nur wieder getan...oder gesagt? Das Cimon auch immer alles was gut war selber kaputt machen musste.
Das Lachen erleichterte Cimon und er hörte sehr aufmerksam dem Bithynier zu. Dabei lächelte er zart. Fragen zur Zufriedenheit beantworten? Seine Gedanken begannen zu rasen seine Augen zeigten die aufkeimende Panik. Diese Wortwahl...er kannte sie...von früher. Zufriedenheit... Atonis hatte er niemals das richtige sagen können... würde er es nun können? Oder was mochte folgen, wenn er es nicht konnte? Ängstlich nickte der große Nubier.
An gutes konnte er nicht mehr denken, denn er fürchtete nun alles zu zerstören...nur eine falsche Antwort und es würde schlecht enden.
Die Frage war überraschend und so wusste er zunächst in der Tat nichts zu sagen. Die Augen des Nubiers wurden größer und es raste in ihm. Wenn er jetzt etwas falsches sagte... Angestrengt dachte er nach... was hatte er seinem Herren gesagt? Seine Stimme war leise und zitterte leicht. Sein Kopf senkte sich und der Blick war als sei er der kleinere...als würde er im Stande unter Phaeneas stehen."Ich... ich habe ihm die Wahrheit gesagt... das... das ich etwas für dich empfinde... ich ..ich brauchte doch seine Erlaubnis um .... um ... mehr zu ... wollen. Und... und das wir..uns nicht unerlaubt nahe waren. W... wieso? Ich wusste nicht... das ich nichts hätte sagen dürfen. Ursus... ist ein guter Herr... ein Freund."
Ja, das war er... das erste mal sagte Cimon es nun so... auch wenn es etwas gab, was er Ursus immer übel nehmen würde und wofür ein Teil von ihm ihn immer noch hasste...doch er war ein Freund. Seit Bashir fort war ...sogar sein einziger. Denn Phaeneas war...kein Freund...er war mehr. Aber Cimon kannte kein Wort für das was er fühlte. Alles in ihm war durcheinander. Noch mehr als es bei Flora der Fall gewesen war.
Er wollte näher kommen...wagte es aber nicht. Still stand der Nubier da und fühlte etwas unangenehmes, etwas dunkles in seinem Bauch... etwas was ihm das Gefühl gab zu fallen. -
Die Trauer um Bashir wog schwer in seinem Herzen und bald würde es sicher nach Rom gehen... doch da kam dieser Brief. Er war sehr kurz, doch er ließ Cimon kurz lächeln. Marei hatte nicht die allerbeste Schrift, wie der Nubier fand, auch fehlten einige Buchstaben...doch sie hatte sich wirklich Mühe gegeben... Eine Träne verließ sein Auge. Er war nicht da um ihr beim Schreiben zu helfen. Und dann diese letzten Worte...schwer schluckte der dunkle Sklave und wusste nicht viel zu tun oder zu denken... wie grausam mussten diese Träume sein? Er legte den Brief nieder und bemerkte wie die Kater um ihn herum kamen und ihre Köpfe an dem Sklaven rieben. Dann sprang einer hinauf und legte sich auf den Brief. Nun konnte Cimon nicht mehr. Er weinte...er weinte bittere Tränen, die erst versiegten, als er den Brief beiseite legte. Eine Antwort wollte ihm nicht sofort einfallen...auch musste er zurück an die Arbeit. Es war sicher Zeit seinem Herren etwas zu essen und zu trinken zu bringen.
Cimon hoffte...betete... zu Göttern die er nicht kannte, deren Namen ihm nicht einfallen wollten, die ihm dennoch so viel gutes im Leben geschenkt hatten...zumindest seit er bei Ursus war. Ja, er flehte sie an, das sie Marei helfen mochten gut schlafen zu können. Mehr wollte er in diesem Augenblick nicht. Doch das mit seinem ganzen Herzen. So das er es erst sah, als es zu schmerzen begann. Das Messer in der Hand sah der Sklave nieder zu seinem Arm, an dem sich ein feiner Strich Blutes zu bilden begann. Mehr hatte er nicht, als dies. Mehr besaß er nicht und selbst das war das Eigentum von Ursus. Was tat er hier? So sinnlos...so unfassbar dumm und überflüssig...wer hörte schon auf einen Sklaven wie ihn? Nur sein Herr und andere Sklaven... rasch nahm er sich ein Tuch und begann den Schnitt so gut er es eben konnte zu verbinden. Wie gut das er lange Ärmel trug und es so recht brauchbar würde verbergen können.
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Weg... ja nur weg hier, das war etwas was Cimon nur zu gut verstand. Wenn es nach dem Nubier gegangen wäre, würde er nun mit Marei einfach gehen. Doch es lag nicht in seiner Hand. Er sah nur kurz zu Septima auf und senkte umgehend wieder den Kopf. Die Stimmung war sehr erdrückend und der dunkle Sklave wusste nicht wie er dagegen angehen sollte oder konnte. Die eigene Vergangenheit holte ihn immer mehr ein...
Ihn hatte nie ein Herr geholfen, ganz im Gegenteil... Und nun sah er das es auch anders ging. Das Verletzungen eines Sklaven geahndet wurden. Doch er wusste auch das es bei den Herren lag, selber für Verletzungen jeglicher Art zu sorgen. Seine Hand ging über den Nacken und er konnte nun niemanden mehr direkt ansehen.
Cimon sehnte sich nach einem Ende dieses Treffens um sich dann in Einsamkeit und Stille zurück zu ziehen. Er ging einen Schritt zurück. Einen weiteren. Doch er musste bleiben. Das alles schmerzte ihm sehr und doch wusste er genau das seine Schmerzen nichts im Vergleich zu jenen waren, die Marei durchleben musste. -
Aufgeregt folgte Cimon Evanoridas, jedoch zeigte er dies kaum nach außen. Er biss sich leicht auf die Unterlippe und musste sehr auf seine Atmung achten. Er war da? Seine Augen suchten Phaeneas und fanden ihn... sie begannen leicht zu leuchten, so musste es erscheinen, als die Freude über das Wiedersehen ihn ergriff.
"Ja...danke...vale, Evanoridas."
Er sah ihn nicht an, als der andere Sklave ging, denn er beobachtete sehr genau die Bewegungen, die Reaktionen den Bithyniers.
Wie er an der Säule stand und sich dann davon abstieß... ein Bild über das man ein Gedicht würde schreiben können. Doch etwas gefiel Cimon nicht. Ruhig stand der Nubier da und sah Phaeneas deutlich offen an. Fragend sah er sich um und fand nicht heraus, warum sie einen solchen Abstand zueinander wählen sollten. Oder?
Wie gut das er nicht ahnte, wie der Bithynier über Flora dachte...doch das sollte auch nicht mehr...nie mehr ein Thema für sie sein!Cimon kam ihm entgegen...langsam und bedacht waren die Schritte des Nubiers. War das Freude...oder Erleichterung? Der dunkle Sklave versuchte sich an einem schiefen Lächeln.
"Ja, aber mich hätte auch nichts davon abhalten können zu dir zu gehen... naja...bis auf die Quarantäne...vielleicht. ... Dich wiedersehen zu dürfen ...Phaeneas... "
Er unterbrach sich, als er bemerkte, wie dumm seine Worte waren und blieb einfach nur ruhig und leicht angespannt stehen. Seine Muskeln zitterten leicht unter der Tunika... etwas was er nicht unterbinden konnte, im Gegensatz zu seiner Mine, die er noch ein wenig unter kühler Kontrolle hatte.
Sie standen voreinander, direkt voreinander und Cimons Muskeln spielten fast verrückt..sie wollten sich bewegen..etwas tun. Aber er untersagte es ihnen. Seine Augen aber sahen tief in jene seines Gegenübers um sie zu erkunden. Wie schade, das er kurz die Augen schloss...um so deutlicher stand die Freude in Cimons Blick, als der Bithynier ihn wieder ansah. Etwas tat sehr weh....die Kühle, der Abstand...sollte er etwas tun? Etwas um das alles zu durchbrechen, oder würde er damit nur wieder einen Fehler machen? Leicht bebte seine Unterlippe als er zu antworten versuchte. Dabei kam er den halben Schritt noch näher...so dass sie sich fast spüren mussten, als sie so voreinander standen. Gleich wie lange Phaeneas das zulassen würde...Cimon würde jeden Augenblick davon genießen.
"Ja... ja ich habe viel Zeit.... w...wieso?... Wollen wir wieder etwas lesen, bester Phaeneas?"
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Er war weg? Große Enttäuschung zeigte sich plötzlich auf dem Gesicht des Nubiers, dabei musste er erkennen, wie sehr er sich nach Phaeneas sehnte. Dann sah er Antias vorbeirauschen, sah ihm nach, wies mit dem Zeigefinger kurz hinter ihm und erwiederte den knappen Gruß. Verwirrung...dann..Erleichterung... die Sonne schien auf Cimons Gesicht aufzugehen. Sein Blick wechselte zwischen den beiden, dann zuckte sein Körper als er bemerkte...jetzt...jetzt würde er zu ihm gehen können. Der dunkle Sklave versuchte nicht hektisch zu wirken oder zu rennen, als er Antias folgte.
"Danke, Evanoridas... vielen Dank."
Während er Evanoridas nach ging, überlegte er wie er sich auch bei dem viel zu schnellen Antias bedanken konnte, wobei er nun versuchte seine Freude nicht zu deutlich zu zeigen.
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Die Sklaven warteten die Entscheidungen der Herrschaften jeweils ab und sorgten dafür, das genügend Getränke und 'Kleinigkeiten' zur Verfügung stehen würden. Die beiden, die dem Bräutigam zugeteilt waren, bemerkten, das dieser lieber sitzen wollte. So sorgten sie dafür, das dies auch so lange wie dieser es wünschte auch so bleiben mochte. Die anderen Sklaven verteilten sich taktisch im Raum um so gut und unauffällig auf die Wünsche der Gäste eingehen zu können. Dies würde irgendwann schwieriger werden... doch sie waren gut verteilt und hatten, dank Cimon, ausgiebig geprobt.
Sobald der Hausherr und seine Frau auftauchten, zuckte Cimon leicht, beobachtete die anderen Sklaven und nickte zufrieden, als diese für das leibliche Wohl der beiden sorgten. Dabei waren die Getränke das Erste und danach folgte ein Tablett, das herangebracht und gehalten wurde, sodass sich jeder nach belieben würde bedienen können.
Cimon grüßte beide mir einem ergebenen Nicken, hielt sich ansonsten aber so unauffällig, wie seine Erscheinung dies noch zu ließ.-----------------------------------------
Soaemus wusste nicht was er tun sollte. Dann sah er den Blick von Domina Prisca und zuckte. Der Sklave war starr vor Angst und wartete ab, ob er wieder würde gehen dürfen, ohne das es Ärger gab... Domina Flora machte es deutlich und er zuckte erneut...dann verneigte er sich und rannte fast schon hinaus. Die Tür ging etwas lauter zu...dann wieder auf mit einer sehr erführchtigen schnellen Entschuldigung... rasch, aber diesmal leise schloss er sie wieder...in der Hoffnung das er schnell genug war, um keinen zu großen Ärger zzu bekommen.
Nervös rannte er zu Cimon um ihm mit wenigen Worten zu sagen, das die Braut gleich kommen würde. Dabei überschlug sich seine Stimme und der Nubier wartete ruhig ab. Dann nickte er und schickte Soaemus lieber in die Küche...der junge Mann war zu nervös als dass er sich direkt um die Gäste kümmern sollte. Er hatte bereits recht wage das Erscheinen dewr Braut angekündigt...zumindest dem Bräutigam gegenüber... nun entschied der Nubier das er deswegen nicht bei dem Gespräch der Herrschaften stören wollte. Allerdings suchte er, sobald er das erste Anzeichen für den Auftritt der Braut erkennen mochte, kurz den Blickkontakt seines Herren, in der Hoffnung, das dieser sein wissendes Nicken richtig verstand. Dabei deutete Cimon unauffällig in die Richtung aus der Flora kommen würde.
Seine Gedanken gingen dabei im Chaos umher... in einem Chaos das er nicht zeigte. Aber auch nicht verstand. Würde sie wohl mit diesem Mann glücklich werden? Cimon wünschte es ihr von ganzem und blutenden Herzen.
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Als die Tür sich öffnete lächelte der dunkle Sklave sein lang geübtes freundliches doch ein wenig nichts sagendes Lächeln. Bereit zu strahlen, sollte die Sonne aufgehen. Den Mann der öffnete, kannte er. Der Name... Cimon dachte einen Augenblick nach. Namen und Gesichter konnte er sich sehr gut und schon nach der ersten Begegnung merken...
Er neigte zum ergebenen Gruß leicht den Kopf, denn er war eine Art Bittsteller und der Sklave vor ihm im Zweifel derjenige der entscheiden würde."Salve, Evanoridas. Nein, es tut mir leid dir sagen zu müssen, das es nicht mein Herr ist, der mich schickt. Mein kommen ist eher privater Natur. Wenn möglich würde ich gerne mit Phaeneas sprechen...ist er denn da?... hat er wohl Zeit?"
Innerlich flehte er das es so sein mochte, bemühte sich aber weiterhin um eine nichtssagende Maske um sich nicht zu verraten. Das sein Gegenüber ebenfalls Probleme in Herzensangelegenheiten hatte, ahnte der Nubier nicht. Cimon würde es vermutlich nicht einmal feststellen können, wenn Evanoridas es ihm direkt sagen würde. Sicher er ahnte was zwischen dem einen oder anderen Sklaven vorgehen mochte...doch so gut kannte er die vinicischen Sklaven nun auch wieder nicht. An sich...wen kannte er? Kannte er Phaeneas? Lange nicht so gut wie er es wollte...das musste sich ändern... nervös kaute er auf seiner Unterlippe herum, ohne es zu bemerken.
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Sie waren nur wenige Tare in Rom. Doch an diesem Tag hatte der Nubier etwas Zeit. Der Tag nach einer Hochzeit eignete sich gut, um Phaeneas zu besuchen. Hoffendlich war er nicht bereits mit seinem Herren aufgebrochen. Nervös ging Cimon auf den Seiteneingang der Villa zu. Sein Herz hämmerte. Flora war nun die Frau des Senators Tiberius Durus und er? ...Er war froh, das sein Herr ihn an diesem Tag nicht brauchte. Der Nubier trug gewohnt gute Kleidung in einem dunkelblauen Ton und ein passendes Halstuch. Einige Male musste er tief durchatmen und bemerkte wie eine Angst ihn ergriff, die er nicht verstand, die aber dafür sorgte das er seinen Arm kaum erheben konnte.
Fast wäre er wieder gegangen.... und dann tat er es doch und klopfte an. Bitte...Bitte sei da... flehte der dunkle Sklave in sich hinein. -
Wenn der Nubier etwas hasste, dann hilflos zusehen zu müssen. Doch genau das musste er gerade über sich ergehen lassen... und dabei wollte er so sehr helfen. Nur wie? Cimon stand wie versteinert da und hörte Domins Septima zu. Die Grausamkeit mancher Menschen wollte er noch immer nicht verstehen. Nervös legte er die Hände auf den Rücken, wo die Finger miteinander zu spielen begannen. Der Rest seines Körpers ergab sich der Maske des großen dunklen Sklaven. Die Frage klang so, als hätte es auch jemand anders sein Können... Den Blick der Herrin konnte er nicht negegnen, dann hätte er vermutlich seine Tränen nicht mehr zurückhalten können. Er sah nieder und hoffte das diese erdrückende Stimmung bald vorrüber gehen mochte. Wie musste sich erst Marei fühlen? Cimon wischte sich kurz an den Augen entlang, bevor er die Hände wieder in einander legte.
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Alles war vorbereitet...allles bis auf Cimons Gefühlswelt, die er allerdings gut hinter seiner sklavischen Maske verbergen konnte. Er half dem Majodomus beim 'führen' der Sklaven und koordinieren. Darin war der dunkle Sklave nicht schlecht und die anderen hörten gerne auf den freundlichen Nubier. Er war in der Nähe der Porta, als ein Sklave die Ankunft des Bräutigams ankündigte. Sofort schickte er Soaemus, den jungen Sklaven, der sich normalerweise um die Bewirtung in der Villa mit kümmerte, los. Er sollte der Braut bescheit geben. Cimon selber öffnete die Porta und wartete auf den ehrwürdigen Bräutigam. Der Nubier würde sich ergeben und respektvoll verneigen und ihn mit einer einladenden Geste hinein bitten.
"Salve, ehrenwerter Senator Tiberius Durus, Herr. Domina Aurelia Flora wird in Kürze ins Atrium treten, Herr."
Während Cimon sprach, richtete er sich wieder auf, wobei sein Kopf noch immer ein wenig geneigt war, um seine Ergebenheit zu zeigen. Dabei kamen rasch zwei Sklaven zum Bräutigam. Der eine mit einer Schale Wasser und einem Tuch, die er dem Herren hinhielt, damit der Senator sich würde waschen können, wenn er es wollte. Der andere hatte ebenfalls Wasser und ein Tuch dabei, kniete sich allerdings zu den Füßen des Gastes um ihm diese zu waschen. Ein weiterer Sklave trat heran, um einen Becher m it verdünnten Wein und ein Tablett mit 'Kleinigkeiten' zu reichen. Diese beiden würden den Senator ins Atrium folgen sollte er weiter gehen damit es dem Bräutigam die ganze Zeit ja an nichts fehlen mochte.
Alle Sklaven trugen sehr gute Kleidung, die eher in einem dunkleren Rotton gehalten waren. Cimon bildete nicht in der Farbe eine Ausnahme wohl aber an der Art. Der Stoff schien ein wenig besser noch zu sein. Nicht das er soetwas für sich, für einen Sklaven gewollt hätte, doch Ursus war der Meinung, das die Sklaven nach außen auch den Herren representieren... da hatte er keine andere Wahl gehabt. Und es trug sich auch sehr gut, diese langärmlige Tunike, unter der er eine feine Hose trug. Nur um so all seine unansehnlichen Narben zu verbergen. Er schluckte seine Erinnerung nieder. Schließlich hatte Flora seine Narben nicht als störend empfunden...nein..sie hatte ihn mit allem gemocht, was ihn auszeichnete, was Teil von ihm war... Doch der Sklave wusste das er nichts davon zeigen durfte.
Auch sein Halstuch, das farblich gut passte stach ein wenig hervor. Er trug es um dieses Zeichen in seinem Nacken zu verbergen. Ursus hatte es ihm einmal erlaubt diese zu tragen und hatte ihm sogar welche geschenkt. Aber er hatte auch dafür gesorgt, das Cimon sich derartig gedehmütigt fühlte wenn er es nicht trug...dieses Zeichen, er würde es nicht vergessen.----------------------------------------
Soaemus rannte los, kaum das Cimon es ihm aufgetragen hatte und schlidderte fast in den Raum, wo er die Braut vermutete. Erst als er fast mit der Tür in der Hand drinn war, viel es ihm auf...er hatte nicht geklopft. Sofort wurde der junge Mann rot, sah nieder und klopfte gegen das Holz der Tür.
"Domina Flora, Domina Prisca? Senator Tiberius Durus kommt gerade an... Tschuldigung."
Leise hatte er das letzte Wort gemurmelt und hoffte, das die beiden gnädig mit ihm sein würden. Manchmal handelte er einfach bevor er dachte... was ihn nicht selten in Probleme schliddern lies.
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Still verabschiedete er sich bei den Männern mit einem ergebenen Nicken und folgte seinem Herren. Natürlich hoffte er bald zu Phaeneas gehen zu können, doch ob sein Herr ihm die Zeit geben würde, mochte er noch nicht einzuschätzen. Wobei die Wahrscheinlichkeit recht hoch sein musste...so wie er seinen Herren kannte.
Bevor sie eintraten, schlug Cimon sanft den groben Staub ein wenig von Ursus' Kleidung. Das war so viel zu unordentlich."Natürlich, Herr."
Antwortete der Sklave ergeben, als Ursus ihn anforderte, den Stammhalter anschauen zu gehen. Dabei lächelte er ihn offen an. Denn er freute sich für seinen Herren, das dieser mit der Frau die er liebte einen Sohn nun in seiner Familie aufnehmen konnte. Kurz legte er die Hand beruhigend auf den Arm des Römers. Es war eine Geste, die ihm zeigen sollte, nicht zu überhastet zu wirken. Ursus hatte immer gewollt, das Cimon ehrlich war und ihm sagte...oder zeigte, wenn sein Herr gegen die selbstauferlegten Regeln misachtete. Doch er wusste auch, wo er stand und zeigte bei allem was er tat stets seine Ergebenheit Ursus gegenüber, den er inzwischen mehr als eine Art Freund ansah... einen Herren, dem er sein eigenes Leben opfern würde. Nicht weil man es verlangte, sondern weil Ursus ihm wichtig geworden war.
Das war seltsam, doch Cimon wusste das er niemals vergessen würde, wer sie waren, was sie trennte...aber auch, was sie einte.Kaum waren sie eingetreten, kam ein Sklave mit dem Wasser, damit Ursus sich die Hände und sein Gesicht würde waschen können. Dieser würde ihm dann natürlich die Füße waschen. Doch Cimon winkte ihm zu und bedeutete dem anderen Sklaven darauf zu warten, das Ursus es verlangen mochte. So blieb der Sklave in der unmittelbaren Nähe zum Hausherren stehen. So dass dieser sich würde waschen können, wenn er es wollte. Der Nubier nickte zufrieden und atmete ein wenig erleichtert aus.
Das Stocken seines Herren sah er genau. Er schritt ihm nach und orderte mit leisen Worten bei einem der Sklaven den Wein für seinen Herren in eben jenem leicht bekömmlichen Mischungsverhältnis, wie Ursus es gewohnt war. Allerdings blieb er weit genug zurück um nicht zu stören oder unangebracht aufzufallen.
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Es war keine ruhige Reise, doch das hatte Cimon auch nicht erwartet. Wann immer es ging, sorgte er dafür, das es seinem Herren an nichts fehlte. Und wenn es nur eine Massage während einer Rast war. Sie hatten nicht viel Begleitung, was den Nubier dazu brachte seine alten Aufgaben wieder aufzunehmen. Jene, die er nur schwer an andere abgegeben hatte. Cimon war kein Leibsklave, er war Leibwächter... aber für den dunklen Sklaven gab es da keinen Unterschied. Er tat, was seinem Herren gut tun mochte, und von dem er glaubte, das Ursus es erwartete. Rasch war die Entfernung überbrückt...schneller als sonst, so dasss sie bald in Rom ankamen.
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Es ging nach Rom und damit auch zu seinem Phaeneas. Cimon blieb die ganze Zeit an der Seite seines Herren, um ihn zu schützen und zum Teil auch um Stärke zu demonstrieren. Dies allerdings tat er mehr um seinem Herren Stärke und Ruhe zu geben. Zumindest versuchte er es, auf die einzige Art, wie ein Sklave dies nach außen offen tun konnte... mit der Körperhaltung. Später während einer Rast vielleicht, würden sie reden können. Und Cimon würde zuhören. Ein Vater, der den Sohn noch nicht gesehen hatte, der die Frau vermisste, brauchte vielleicht ein Ohr.
Dabei versuchte er nichts von dem zu zeigen, was ihn bewegte. Denn der Tot seines besten Freundes, Bashir lag ihm noch immer schwer auf der Seele. Höflich und voller Respekt nickte er den Wachen zu, als sie vorbeiritten.
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Sein Herr war gegangen. Und Cimon sah die Zeit gekommen, das er den Brief abschicken wollte...und konnte. Für sein Anliegen hatte er sich in guter Kleidung gehüllt und trug ein farblich dazu passendes Halstuch. Es verdeckte das Zeichen, das er so hasste. Wie immer trug er eine Tunika mit langen Ärmeln sowie eine Hose darunter, um die Narben zu verhüllen. Ergeben neigte er den Kopf als er eintrat und hielt den Brief an Phaeneas ein wenig zittrig in Händen. Doch sein Gesicht zeigte keine Regung. Der Brief würde auf die Familienwertkarte seines Herren gehen. Obwohl dieser es so angeboten hatte, fühlte Cimon sich ein wenig unsicher.
Dann bekam er große Augen als er Ursus vor sich warten sah. Offensichtlich gab es Probleme mit der zusendung der Schriftstücke. Fragend sah er auf die Rolle, die er sicher in Händen hielt und dann zu seinem Herren. Ergeben neigte er den Kopf. Doch sein Grinsen, ob dieser unerwarteten Begegnung konnte er kaum verbergen.
"Salve, dominus Ursus."
Er wollte noch soetwas sagen wie... was für ein Zufall sich hier zu treffen ... oder ... Auch hier? ... Aber das schien ob der Anwesenheit eines Beamten unangebracht. Auch wollte er die Unterhalltung der beiden Männer nicht stören. Lieber wartete er ergeben, bis er an die Reihe kommen würde. Davon abgesehen schien sein Herr nicht in bester Stimmung zu sein. Der dunkle, recht groß gewachsene Sklave stellte sich so zu seinem Herren um ihm bei Seite stehen zu können. Natürlich würde sein Herr es nicht brauchen. Aber der Sklave glaubte das es seine Aufgabe war, immer zu zeigen wer sein Herr war. Und wer konnte schon ein solches Packet wie er es eines war übersehen?
Ad Phaeneas
Servius Vinicius Lucianus
Curator Rei Publicae
Villa Vinicia
RomaDein Cimon grüßt auch Dich, bester Phaeneas,
Es tut mir leid, das Du Dir Sorgen machen musstest. Es geht mir zumindest körperlich gut. Zu meinem Bedauern betrauere ich den Tot meines besten Freundes, Bashir. Ich hatte das Glück wenigstens noch bei ihm zu sein, als er ging. Doch leichter macht es das leider nicht. Nun halte ich mich von anderen fern um niemanden anzustecken. Aber bitte sorge Dich nicht. Man hat dafür gesorgt, das ich mich gründlich gewaschen habe und so sollte es wohl nicht auf mich übergehen.
Du hast mein Wort, das ich auf mich acht geben werde, mein bester.Die Tage fließen an dir vorbei? Und ich gehe davon aus, das Du wie gewöhnlich Deine Aufgaben hervorragend erledigst. Das haben wir wohl gemein. Beides. Denn auch ich sehe die Zeit vorüberlaufen und sehne mich danach Dich wieder zu sehen. Jeden Tag mehr.
Zu gerne wäre ich Dein Licht im Nebel und würde Dich sicher leiten. Ich lese viel, um meinen Weg durch den Nebel zu finden. Viel denke ich dabei über Dich nach und wünschte es Dir vorlesen zu können. Dann lese ich es den Katern vor. Allerdings erscheinen mir ihre Antworten reichlich ungenügend.
Mein Herr, Ursus hilft mir die Zeit zu überstehen. Doch er kann meine Sehnsucht nicht lindern. Wieso nur ist es so viel schlimmer als noch kurz nach der Ankunft in Mantua? Ich schelte mich oft, das ich so dumm war, das falsche gesagt zu haben.
Dir so eine schwere Zeit gegeben zu haben.
Dies will ich nicht noch einmal vollbringen. Der Abstand zu Dir sorgte dafür, das ich mir sicher geworden bin. So sicher ein Mensch sich nur sein kann.Freude. Darum beneide ich Dich in dieser Zeit. So gerne würde ich sie mit Dir teilen. Doch ich freue mich für Dich, das dein Herr Dich derart erfüllen kann.
So wie ich in Deinen Gedanken bin, so erfüllst Du die meinen. Meine Träume lassen mich ratlos zurück. Ratlos und einsam. Ich sehne mich danach, dir einmal nahe sein zu dürfen. Bitte verzeih mir, wenn ich nun zu offen bin. Doch wenn die letzten Tage mich etwas gelehrt haben, so die Tatsache, das unsere Anwesenheit nur begrenzt ist. Es wiederstrebt mir, diese Zeit wegen falscher Angst mit den falschen Dingen zu füllen.Phaeneas, ich weiß, das Du richtig für mich bist. Und ich weiß, das ich es für Dich bin. So sehr, das es schmerzt. Denn ich kann nicht in deine Augen sehen und es Dir sagen.
Ja, es ist in der Tat etwas besonderes der vertraute Sklave eines wichtigen Mannes zu sein. Zuerst habe ich mich daran gewöhnen müssen. Doch inzwischen merke ich, wie es zu meinem Leben wurde. Und es erfüllt mich sehr. Aber mehr haben? Mein Herr, der ehrenwerte Aurelius Ursus, sagt mir oft, das ich mir etwas kaufen kann. Ich könnte so einiges kaufen. Sicher würde er nicht fragen. Aber er vertraut mir. So kaufe ich nur das nötigste. Das ist es was uns ausmacht, lieber Phaeneas.
Wir missbrauchen nicht das Vertrauen un serer Herren. Wir leben es.Ja, unser Los ist es ihnen zu folgen. Aber vielleicht kann ich Dich einmal besuchen. Wenn es noch länger dauert, bis wir uns sehen können, dann werde ich meinen Herren bitten. Vielleicht hat er etwas, was ich für ihn in Rom erledigen kann. Natürlich erst nach dem Ende dieser sorgenbereitenden Krankheit.
Mein bester Phaeneas, so schließe ich meine Zeilen an Dich mit den allerbesten Wünschen für Dich und erhoffe unser baldiges Wiedersehen.
Sim-Off: In dem Schreiben ist ein kleines Stück guter, bläulicher Stoff eingerollt, der das Zeichen der Aurelier trägt. Cimon hatte es lange bei sich getragen.
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Es war nicht leicht gewesen, nach dem Tode seines besten Freundes sich nieder zu setzen und etwas zu schreiben... doch Cimon meinte, das es wohl genau das richtige sein würde. Er laß noch einmal das Schreiben seines Freundes, bevor er seine Schreibutensilien nahm und tief durchatmete.
Der Zettel, der noch daran hing, als er die Tafeln bekam, lag neben ihm. Und er sah immer wieder mit einem Lächeln darauf. Sein Freund... Er sorgte sich und fragte sogar den Herren des dunklen Sklaven ob er die Zeilen vorlesen könnte wenn... Er schluckte schwer und setzte zu seinen ersten Worten an bis irgendwann ein Brief daraus wurde ...Ad Phaeneas
Servius Vinicius Lucianus
Curator Rei Publicae
Villa Vinicia
RomaDein Cimon grüßt auch Dich, bester Phaeneas,
Es tut mir leid, das Du Dir Sorgen machen musstest. Es geht mir zumindest körperlich gut. Zu meinem Bedauern betrauere ich den Tot meines besten Freundes, Bashir. Ich hatte das Glück wenigstens noch bei ihm zu sein, als er ging. Doch leichter macht es das leider nicht. Nun halte ich mich von anderen fern um niemanden anzustecken. Aber bitte sorge Dich nicht. Man hat dafür gesorgt, das ich mich gründlich gewaschen habe und so sollte es wohl nicht auf mich übergehen.
Du hast mein Wort, das ich auf mich acht geben werde, mein bester.Die Tage fließen an dir vorbei? Und ich gehe davon aus, das Du wie gewöhnlich Deine Aufgaben hervorragend erledigst. Das haben wir wohl gemein. Beides. Denn auch ich sehe die Zeit vorüberlaufen und sehne mich danach Dich wieder zu sehen. Jeden Tag mehr.
Zu gerne wäre ich Dein Licht im Nebel und würde Dich sicher leiten. Ich lese viel, um meinen Weg durch den Nebel zu finden. Viel denke ich dabei über Dich nach und wünschte es Dir vorlesen zu können. Dann lese ich es den Katern vor. Allerdings erscheinen mir ihre Antworten reichlich ungenügend.
Mein Herr, Ursus hilft mir die Zeit zu überstehen. Doch er kann meine Sehnsucht nicht lindern. Wieso nur ist es so viel schlimmer als noch kurz nach der Ankunft in Mantua? Ich schelte mich oft, das ich so dumm war, das falsche gesagt zu haben.
Dir so eine schwere Zeit gegeben zu haben.
Dies will ich nicht noch einmal vollbringen. Der Abstand zu Dir sorgte dafür, das ich mir sicher geworden bin. So sicher ein Mensch sich nur sein kann.Freude. Darum beneide ich Dich in dieser Zeit. So gerne würde ich sie mit Dir teilen. Doch ich freue mich für Dich, das dein Herr Dich derart erfüllen kann.
So wie ich in Deinen Gedanken bin, so erfüllst Du die meinen. Meine Träume lassen mich ratlos zurück. Ratlos und einsam. Ich sehne mich danach, dir einmal nahe sein zu dürfen. Bitte verzeih mir, wenn ich nun zu offen bin. Doch wenn die letzten Tage mich etwas gelehrt haben, so die Tatsache, das unsere Anwesenheit nur begrenzt ist. Es wiederstrebt mir, diese Zeit wegen falscher Angst mit den falschen Dingen zu füllen.Phaeneas, ich weiß, das Du richtig für mich bist. Und ich weiß, das ich es für Dich bin. So sehr, das es schmerzt. Denn ich kann nicht in deine Augen sehen und es Dir sagen.
Ja, es ist in der Tat etwas besonderes der vertraute Sklave eines wichtigen Mannes zu sein. Zuerst habe ich mich daran gewöhnen müssen. Doch inzwischen merke ich, wie es zu meinem Leben wurde. Und es erfüllt mich sehr. Aber mehr haben? Mein Herr, der ehrenwerte Aurelius Ursus, sagt mir oft, das ich mir etwas kaufen kann. Ich könnte so einiges kaufen. Sicher würde er nicht fragen. Aber er vertraut mir. So kaufe ich nur das nötigste. Das ist es was uns ausmacht, lieber Phaeneas.
Wir missbrauchen nicht das Vertrauen un serer Herren. Wir leben es.Ja, unser Los ist es ihnen zu folgen. Aber vielleicht kann ich Dich einmal besuchen. Wenn es noch länger dauert, bis wir uns sehen können, dann werde ich meinen Herren bitten. Vielleicht hat er etwas, was ich für ihn in Rom erledigen kann. Natürlich erst nach dem Ende dieser sorgenbereitenden Krankheit.
Mein bester Phaeneas, so schließe ich meine Zeilen an Dich mit den allerbesten Wünschen für Dich und erhoffe unser baldiges Wiedersehen.
Cimon sah sich das Geschriebene erneut an und war sich nicht mehr so sicher, ob es gut war... nach dem trocknen legte der Sklave ein Stück feinen Stoff hinein. Es war bläulich und zeigte das Zeichen der Aurelier. Er hoffte, das es etwas gutes war, etwas was Phaeneas an ihn erinnern würde. Er hatte es einige Zeit bei sich getragen gehabt. Nicht in der zeit, in der er bei Bashir war.
Vielleicht mochte es helfen den Eindruck zu verstärken. Cimon rollte die Schrift zusammen und würde sie später weg bringen. ... Wenn er den Mut dazu haben mochte. Hatten sie es nicht langsam angehen wollen? Cimon hatte dem vorherigen Schreiben nicht geantwortet und nun tat es ihm leid und er wollte das was er verfasst hatte lieber verschwinden lassen...was nun? ... -
Er zitterte und sah Bashir noch immer in der Hoffnung an, das er wieder atmen würde. Doch er wusste es genau...es würde nicht geschehen... nie mehr. Als er die Berührung auf der Schulter spürte, sah Cimon traurig auf. Seine Augen flehten. Nicht nur um Hilfe für den toten Freund sondern auch um Worte der Heilung...wieso schmerzte es so sehr? Verbrennung? Er sah zu Bashir...dann nickte er ergeben und konnte seine Tränen, die langsam aber stetig hinabliefen, nicht zurück halten.
"Ja, Herr. Ich...kann er das Tuch behalten? Herr? ... Ich...nein...wir haben so viel geredet...aber nie über den...Totenkult seines Volkes... es ...es tut mir so leid, Herr. Bitte verzeih."
Er senkte den Kopf. Er hatte versagt. Er konnte seinem besten Freund nicht die Ehre erweisen, die dieser verdiente.
Cimon half dem ehrenwerten Römer bei der Vorbereitung des guten Freundes so gut er es nur konnte. Dabei sah er Bashir immer wieder betreten an.Als jemand hereinkam sah Cimon sich um. Sofort erkannte er den Tribun und senkte ergebenst den Kopf. Der dunkle Sklave wagte es nicht etwas zu sagen. Auf die Worte des Herren konnte Cimon nur mit gesenktem Kopf nicken. Er musste warten, ob noch etwas zu tun war...ob er bleiben durfte... ob er trauern durfte...ob er sprechen durfte... Nie zuvor hatte Cimon sich derartig unsicher und alleine gefühlt. Nur das eine Mal...als er von seiner Mutter getrennt worden war... doch dies war anders...
Er drohten keine Schläge als Strafe für seine Tränen...und doch schmerzte ihm so sehr sein Herz, das auch sein Körper es spürte. -
Kaum hatte er die Tafeln ausgehändigt bekommen, war Cimon in seine Kammer gegangen. Es gab nicht so viel zu tun. Nichts was nicht würde warten können. Ursus brauchte ihn gerade nicht und die Kater waren sehr brav... sie waren viel draußen inzwischen, zwar an einer Leine, aber doch draußen. Dennoch folgten sie ihm wo sie nur konnten, wenn sie den Nubier sahen. Auch schliefen sie bei ihm.
Der Sklave hatte sie mitgenommen um ihnen auch gleich eine Kleinigkeit zu Essen zu geben. Dann hockte er sich nieder um die Tafeln zu öffnen. Die Kater rollten sich satt und zufrieden bei C imon zusammen. Er kraulte sie beim Lesen abwechselnd. Das alles half ein wenig den Schmerz zu lindern, den er momentan spürte.ZitatOriginal von Phaeneas
An diesem Brief hatte Phaeneas gefühlt stundenlang gesessen – weil er fand, dass es nichts über sein Leben zu erzählen gäbe. Und er erzählte dann doch mehr, als er für gewöhnlich gern tat.An den zusammengeklappten Codex war ein Zettel gebunden, auf dem stand:
‚Für Cimon, Sklave des T. Aurelius Ursus - Wenn Cimon zu krank sein sollte, um diesen Brief selbst zu lesen, so wende ich mich mit der ergebenen Bitte an dich, Herr Aurelius Ursus, ihn ihm vorzulesen. Ich hoffe sehr, dass dir mein Anliegen nicht zu anmaßend erscheinen mag. Gratias ago* (1) – Phaeneas, Leibsklave des M. Vinicius Lucianus‘
Na ja. Diese Bitte war schon sehr formelhaft vorgetragen. Schließlich war Phaeneas der hochangesehene Leibsklave des natürlich noch angeseheneren Patron von Aurelius Ursus, da sollte es ihm das schon wert sein, seinem Sklaven einen Brief vorzulesen. Als officium* (2) gewissermaßen.
Phaeneas Cimoni suo s* (3)
Wie geht es dir? Ich mache mir Sorgen. Aus Mantua hört man die schrecklichsten Dinge. Ich hoffe, du bist gesund und die Seuche geht an dir vorüber. Dass der Brief dich wohlbehalten erreicht.
Hier fließen die Tage nahzu spurlos an mir vorbei. Ich erledige meine Pflichten, gehe in die Stadt, unterstütze Lucianus und warte ansonsten darauf, dich wieder sehen zu können. Trotz all der Dinge, die ich zu tun habe, ist mein Alltag leer und ungefüllt. Wie ein weites nebliges Feld, in dem man herumstochern und herumirren kann, ohne etwas zu finden. Hier ein paar Fetzen der Vergangenheit, dort eine Stimme, die mich aus der Gegenwart erreicht. Dort einige Eindrücke des Augenblicks. Ein Gang, eine Wand, ein Fenster. Menschen, Briefe, Pakete, etwas Tageslicht. Der einzige, der dort heraussticht, ist Lucianus.
Die leuchtende Galeonsfigur Phaeneas‘. Der, dem er bedenkenlos in den Tartarus folgen würde. Der persönliche Held seines tagtäglichen Lebens.
Was ich für ihn tue, ist keine Pflicht, sondern Gnade. Und was es auch ist, es schafft, was fast nichts schafft: es erfüllt mich mit Freude.
So wie die Gedanken an dich, die stetig wiederkommen. Nur leider haben diese positiven Gedanken auch eine unangenehme Kehrseite, in Anbetracht dessen, dass du nicht da bist. Die mich nun schon so sehr begleitet, dass ich mich fast an sie gewöhnt habe. Morgens wenn ich aufwache. Tagsüber unter der Zeit. Abends, wenn ich mich schlafen lege, und nachts, wenn ich wachliege oder wirr träume.
Das ist mein Alltag und die meisten stellen es sich viel glamouröser vor, das Leben des Leibsklaven eines mächtigen Senators. Ich meine, natürlich könnte ich dieses glamouröse Leben und viel mehr haben, als ich jetzt habe. Aber wollen ist eben noch eine andere Sache. Aber was erzähle ich dir, du weißt ja selbst, was es heißt, enger Sklave eines wichtigen Mannes zu sein.Cimon, ich würde dich so gerne wieder sehen. Wie einfach war es, als wir uns kennengelernt haben und wir beide in Rom waren. Aber das ist das Los, das ein Sklave tragen muss. Wir folgen unseren Herrschaften treu, wohin auch immer sie gehen.
Bis bald, Cimon!
Natürlich war es Untertreibung. Phaeneas konnte es kaum mehr aushalten, sehnte sich danach, dem Geliebten endlich wieder gegenüber zu stehen.
Im Großen und Ganzen überwog die Sehnsucht nun doch um ein Vielfaches. Alle Zweifel und Ängste.
Sim-Off: * (1) Ich danke dir
* (2) officium = Pflichterfüllung eines Klienten gegenüber seinem Patron
* (3) Phaeneas grüßt seinen CimonNoch einmal laß er die Zeilen. Tränen kamen ihm und er legte die Tafeln wieder zusammen. Mit zitternder Hand ergriff er seine Schreibutensilien....
-
Er atmete schwach. Aber er atmete. Cimon sah seinen Freund flehend an, das er ja nicht aufhören sollte zu atmen. So sehr hoffte er auf eine Antwort oder einen Blick...irgendetwas. Aber nichts war da...da war nichts. Dann...die Mundwinkel zuckten und der Nubier hielt die Luft an. Lächelte sein guter Freund da etwa? Ja, das musste so sein... Cimon legte seine Hand um die, die so fest das Holzstück im Griff hatte. Die andere Hand legte er auf den Arm des Pathers. Er ahnte was das alles bedeutete. Cimon schluckte schwer, als er loszulassen begann.
"Ja... ja, das bist du, mein guter Freund. ... reite heim... sie...sie warten sicher auf dich. Deine Liebsten. Sie werden stolz auf dich sein. ..."
Mit Tränen in den Augen erhoffte er sich etwas...ein Wiederwort, etwas was zeigen mochte, das der dunkle Sklave sich irrte. Das Rasseln war leiser geworden... zitternd formten seine Lippen ein stummes 'Nein!'. Der Seufzer...es war der Letzte... Cimon erkannte es. Und erinnerte sich an seine Mutter...an das eine Mal, als jemand starb. Er legte die Hände des Pathers auf die Brust, ließ das hölzerne Geschenk dabei dort, wo es war und drückte seine Hände fest darauf. Er brauchte etwas...irgendetwas...man gab etwas mit...etwas was der Tote brauchte...sein Pferd hatte er. Aber sein Freund... Cimon nahm das Halstuch ab. Es war aus einem Turban gefertigt...dieses Teil, was ihm doch wichtig gewesen sein musste...er konnte doch nicht ohne Heim kehren. Tränen liefen ungefragt an den Wangen des Nubiers hinunter, als er das Tuch dem Freund auf die Stirn legte und leicht um den Kopf. Es sollte gut aussehen. Mehr konnte er nicht tun.
Allerdings...Totenwache...soetwas gab es doch auch. Aber auch bei den Pathern? Cimon legte die Hände wieder auf die des gerade verstorbenen Freundes. Dann sah er traurig auf.
"Herr?....Was...was geschieht nun mir ihm, Herr?.... Kann... kann ich etwas tun, Herr? Bitte?"
Würde er doch nur Götter kennen, zu denen er würde beten dürfen. Wen der Götter fragte man nur damit die Seele des Toten gutes widerfahren mochte? Cimon spürte etwas, was er nicht mochte...Hilflosigkeit.