Beiträge von Cimon

    Ja, er würde sterben, sogar Schmerzen erleiden, was auch immer nötig sein würde... Cimon nickte leicht, bevor er erkannte, das dieses Thema damit wohl beendet schien...vorerst, wie er annahm. Nun gut, das wichtigste wusste er nun und der Sklave würde sich entsprechend verhalten.


    Sie hatten genug gesprochen und Cimon neigte den Kopf nocheinmal ergeben, bevor er sich langsam erhob. Er verstand was Ursus ihm sagte und lächelte zu seiner Antwort ein wenig.


    "Ja, Herr. Ich werde dich ansprechen, wenn es nötig wird, Ursus. Auch wenn es nicht...darum geht?"


    Er wusste es bereits...war es doch schon einige Zeit so, ohne das sie darüber gesprochen hatten...und schon kam ihm seine Frage dumm vor und er machte eine beschwichtigende Geste, die er sich bei Ursus abgeschaut hatte, ohne es wirklich gemerkt zu haben.


    "Verzeih, Herr. Ich ziehe die Frage zurück, Ursus. Kann ich dir noch etwas bringen? Ich würde ansonsten nun gerne ein wenig... Zeit im hortus verbringen."


    Er zog sich gerne mal einwenig zurück. Vor allem ging es ihm darum auch die Kleidung zu wechseln und die zerrissene zu versuchen ein wenig zu retten.... das er frei bekommen hatte war längst vergessen...soetwas wie frei gab es für ihn sowieso kaum, denn Cimon hatte damit noch immer so seine Probleme.

    Der Ianitor hatte Cimon darum gebeten kurz mal auf die Porta zu achten, da er etwas sehr eiliges zu erledigen hatte. Der Nubier hatte sofort zugestimmt und dem Sklaven hinterhergeschaut, wie dieser in Richtung der Latrinen verschwand. Sehr eilig...Cimon verstand und beneidete den Ärmsten nicht um seine Aufgabe. Wo war eigendlich der Junge, der hier manchmal mit saß und aufpasste? Der Nubier würde ihn später fragen.... es war nicht gut, das der arme Kerl so ganz alleine hier stand beziehungsweise saß.


    Kaum war Cimon alleine, da klopfte es auch schon. Bei den Göttern, die er nicht kannte... wieso gerade jetzt? Aber es machte ihm nicht so viel aus, war er doch ein guter Sklave, wenn auch normalerweise nicht für die Tür zuständig. Das würde er hinbekommen, ohne seinen Herren zu blamieren.
    So ging er an die Porta und öffnete selbige. Die Wachen würden sicher sagen, worum es ging.
    Er verneigte sich leicht und zeigte äußersten Respekt vor den Ankömmlingen. Auch wenn er nicht sofort platz machte, denn noch war nicht geklärt um wen es sich handelte. Seine Haltung war von Kraft gezeugt, allerdings in keinster Weise unergeben.
    Es war ein Mann mitsamt seinem Gefolge... aber das bedeutete, es war ein Mann...denn Sklaven begrüßte man nicht im selben zug, wohl aber zeigte er seine Ergebenheit der Gesamten Reisegruppe. Unhöflich wollte er auf keinen Fall sein.


    "Salve, Herr. Wie ist dein Name und zu wem möchtest du?"

    Aber gab es nicht immer die Gerüchte, wenn jemand sich den Stand nur gekauft hatte? Cimon nickte nachdenklich, da er schwierigkeiten hatte sich in ein solches Leben hinein zu denken. Aber er glaubte zu verstehen. Offen sprach niemand, das leuchtete dem Nubier ein, es würde schwer werden bei anderen Sklaven etwas zu erfahren...aber nicht unmöglich.


    Er konnte vieles tun? Nun wurde Cimon noch aufmerksamer und sah Ursus halb von unten her an. Denn er hatte sich ein wenig mehr gehockt, um nur ein klein wenig niedriger zu sein als sein Herr.


    "Ich werde alles tun, was ich kann um zu helfen, Ursus. Ich...danke...für dein vertrauen, Herr. Ich werde dich nicht enttäuschen."


    Nein, das würde er in der tat nicht. Es gab keinen Zweifel daran, mit welcher Energie der Sklave die Wünsche seines Herren ausführen würde. Und mit welchem Stolz, da er solch ein Vertrauen genoß.

    Der Nubier lächelte, als Ursus ihm erlaubte offen zu sprechen und auch Besuchen von Bashir zustimmte. Sicher würde Reatinus es erlauben ... es wäre schön sich wieder einmal mit dem Pather treffen zu können und einfach ein wenig zu reden. Er war ein guter Freund geworden, ein sehr guter Freund.


    Aber nun war die Zeit der vertrauten Rede vorbei, es galt über wichtigeres zu sprechen und der Sklave hörte aufmerksam zu, was sein Herr ihm über das 'Problem' zu sagen hatte. Dabei sah er ihn direkt und sehr ernst an. Tief atmete er durch und nickte leicht. Nun wurde seine Stimme etwas leiser aber nicht weniger fest.


    "Wieso wehrt sich niemand? Haben sie angst, Ursus? Ein gekaufter Stand kann doch nicht viel wert sein, oder? Ich habe es vermutet, das er Patrizier nicht besonders mag...Gerüchte unter den Sklaven verrieten es"


    Cimon musste sich kurz sammeln, denn der Gedanke gefiel ihm nicht sonderlich, das sein Herr einen mächtigen Feind haben würde... aber er konnte es doch nicht einfach mit sich machen lassen...er war kein Sklave ...nicht so wie Cimon, der alles hatte ertragen müssen...sogar das Zeichen. Seine Hand strich ihm über den Nacken und der Blick senkte sich, bis er wieder mit ernster und memorner Mine aufsah.


    "Was wirst du tun, Herr? Wie kann ich dir helfen?"

    Cimon hörte Ursus aufmerksam zu und versuchte sich ein eigenes Bild von seiner Situation zu machen. Er nickte ergeben. Ja, er wusste das ihm einiges erlaubt war, doch er war niemand der schnell Freunde fand. Dafür aber glaubte er das die, die er hatte, immer für ihn da sein würden...wie er für sie. Eine Amphore Wein durfte er leeren.... den des Herren? Eigenen hatte er ja nicht, also wurden seine Augen etwas größer. Dann war Baldemars Trinkverhalten doch nicht so verboten wie der Nubier immer gedacht hatte? Ein zartes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen...das war eine Möglichkeit viellleicht einmal an den Germanen heran zu kommen.


    "Ja, Ursus...ich sollte es wissen... Ich würde in der Tat gerne einmal mit Bashir einen Wein trinken und mehr über seine Heimat erfahren...oh, verzeih bitte, Herr...ich gerate ins...reden."


    Dabei hatte er sich doch fest vorgenommen, das nicht zu tun. Früher hätte das die Peitsche bedeutet, aber jetzt wusste er, das Ursus nicht ungerecht war...aber das sorgte eben für solche Fehlverhalten, wie Cimon es nennen würde.
    Was Gefühle anging so war der Nubier in der Tat kaum in der Lage diese richtig zu begreifen oder mit ihnen vernünftig umzugehen. Er wusste nicht wie er es würde ändern können.... er hoffte nur das es irgendwann einmal passieren mochte.


    Wie gut das es nun um etwas anderes ging, rasch versuchte er weiterzusprechen, um ja nicht über Freunde oder Gefühle sprechen zu müssen.
    Er sollte also mehr wissen... Cimon spannte sich leicht an, da er nicht wusste, was er zu erwarten hatte. In einer solchen Situation war der Sklave noch nie gewesen. Noch einmal sah er sich um und kam noch etwas näher. Inzwischen hockte er ja neben seinem Herren, die Hand die er auf dessen Unterarm gelegt hatte, nahm er nun wieder zurück, wobei seine Augen nicht nur Besorgniss zeigten. Auch Tatendrang mochte man in ihnen lesen. Sein ganzer Körper zeigte Zeichen der Anspannung, doch diese konnte nur erkennen, wer den Nubier wirklich gut zu lesen vermochte...er hatte keinen Zweifel daran, das Ursus es inzwischen gut konnte... da waren sie sich wohl gleich geworden, zumindest dachte Cimon es ...denn warum sollte er fragen?


    "Mein Leben, Ursus ist lange nicht so viel wert wie deines. Von welcher Gefahr sprechen wir, Herr? Der Praefectus Urbi? Ich glaube er ist nicht der beliebteste, wenn ich das sagen darf. Aber niemand sagt es laut. Und was ich gelesen habe... wenn ich mir diese Meinung erlauben darf, Ursus? ... Er scheint langsam große Veränderungen bewirken zu wollen.
    Wird er den Kaiser.... wohl vollständig ersetzen wollen, Herr?"


    Besorgnis klang aus seinen letzten Worten, denn er vermutete, das der Mann um den es ging nicht der beste Freund der Patrizier war und soetwas konnte schnell genug in Hass und Verfolgung umschlagen.

    Nachdem Cimon irgendwann hatte naufstehen könen, hatte er Paris in seine Kammer gebracht und danach versucht allem aus dem Weg zu gehen. Es klappte sogar überraschend gut, offenbar hatten die meisten genug mit sich selber zu tun. So verschwand er irgendwann wieder hier in seine Kammer und saß nur da. Nach einiger Zeit nahm der Nubier sich die Briefe von Phaeneas um sie erneut zu lesen. Aber er konnte nichts schreiben, konnte keine Worte finden, wusste nicht wie er die Einsamkeit besiegen konnte.


    Irgendwann gab es keine Tränen mehr und der Sklave bemerkte wie eine mamorne Maske sich auf seinem gesicht zu bilden schien. Seine Muskeln arbeiteten und er wusste das dies mehr war als seine normale zurückhaltende, nichtssagende Mine war... die Kater rollten sich in einer Ecke zusammen und versuchten nicht aufzufallen, was nicht so schwer war, da Cimon gerade keinen Gedanken für die drei Kater übrig hatte.


    Er fing an Fäuste zu bilden und stand auf. Doch anstatt auf die Wand einzuhämmern, stand er nur davor. Lange stand er nur da, bis er merkte das es bereits sehr spät sein musste. An diesem Tag hoffte er, das Ursus ihn nicht brauchte, denn er würde nicht zu ihm gehen. Seine Hand fuhr ihm über den Nacken. Seine Welt war aus den Fugen geraten, doch wie sollte er sie wieder aufbauen? Wie sollte er einen Platz für Phaeneas finden, wenn er doch nicht wusste, ob der Bithynier es überhaupt wollte. Und wo war er selber? Als Sklave von Ursus blieb nicht viel Spielraum...sicher mehr als bei den meisten anderen... aber wer war er? Wer war dieser Cimon? Er sah eine leichte Spiegelung in der Diploma, die wieder an der Wand hing.... Wer bist du? Fragte er sich selbst im Gedanken. Und dann laut... doch niemand antwortete.

    Der Nubier wollte nur noch das eine. Sie in den Arm nehmen und ihr nahe sein. Aber das schien weit entfernt von dem zu sein, was geschehen mochte. Es wäre ein Fehler sich zu küssen, sich zu lieben, doch es war das was er wollte. Sie schien sich gerade zu zu winden.


    Sie sah ihn an und seine Augen flehten Flora an ihn zu verzeihen. Cimon hoffte so sehr, sie möge alles vergessen, ihn sanft berühren, wie an jenem Tage, aber auch das sollte wohl nicht sein. Mit verschränkten Armen zeigte ihre Haltung nichts gutes. Der Nubier ließ langsam die Arme an ihren heruntersinken. Zumindest diese leichte Berührung war ihm noch vergönnt gewesen. Floras Seufzen ging dem Sklaven tief in sein Herz und schnitt eine Wunde, die nicht größer hätte sein können, denn nun ahnte er was kommen würde, was kommen musste...


    Sie löste sich von ihm noch bevor er die Berührung hatte genießen können und ihre Worte trieben ihm Tränen in die Augen. Seine Unterlippe begann zu zittern und mehr als ein stummes 'Bitte' konnte er nicht formen.


    Es konnte und durfte nichts zwischen ihnen geben. Nichts... ja, sie hatte recht, doch diese Wahrheit schnitt die ach so tiefe Wunde nur noch tiefer. Kein Blick in die Augen, nur diese Worte und sie ging....
    Cimon sah ihr hilflos nach, stand da und konnte sich nicht mehr bewegen. Ganz langsam...irgendwann...sank er nieder und hockte nur da. Seine Tränen kamen ungefragt und nicht einmal die Pfote von Paris, die sich auf seinen Oberschenkel legte konnte ihn aufmuntern. Auch nicht das Schnurren oder der Kopf, der sich gegen seinen drückte. Langsam nur erhob er die Hand um Paris fahrig durch das Fell zu gehen...
    An diesem Tag versuchte er das erste mal in seinem Sklavenleben sich von aller Arbeit fern zu halten, denn er wollte sich von den Menschen fern halten.

    Er ahnte nicht einmal welchen Kummer sie hatte durchleben müssen, oder was diesen ausgelöst haben mochte, aber Cimon wusste, das er ihr niemals etwas hatte antun wollen. Nichts was solche Schmerzen hervorrufen würde... dabei glaubte er das eine dunkle Kraft nach seinem Herzen kreifen müsste, in dem Moment, da sie sprach.
    Sie war ihm nicht egal...ganz und gar nicht, weshalb er auch tiefe Verzweiflung zu spüren begann.
    Als Cimon sie berührt hatte, hatte sie da etwa leicht gezittert? War es gut, oder schlecht? Er wusste es nicht, hoffte aber zunächst auf eine Verbesserung der Situation...
    Doch sie drehte sich weg... er zuckte, ließ sie aber nicht los. Nicht anfassen? Seine Augen bettelten sie an, sie möge nicht so sprechen, doch es hörte nicht auf. Allerdings klangen ihre Worte nicht so abweisend, wie er befürchtet hatte, was wiederum für Hoffnung sorgte.


    Ihre Augen funkelten den Nubier an, ihr Fauchen ließ ihn etwas zittern. Die Unterlippe des Nubiers bewegte sich, doch er konnte nicht sprechen. Sein schlechtes Gewissen? Er verstanbd ganz und gar nicht. Eine Kerbe im Bettpfosten? Er schüttelte ernergisch den Kopf. Sie war seine erste...und bislang einzige...und tiefgehenste Beziehung...Beziehung? War es das? Oder doch nur...was?
    Dann kam die Erkenntniss...Áedán...er hatte also Dinge gesagt... er hatte ihn verraten? Ihn vielleicht vor Flora mies dargestellt? Flora schüttelte ihn ab, doch er folgte ihrer Bewegung. Damit er nach wievor dicht vor ihr stehen konnte. Der Nubier verlor all seine Scheu, all sein Wissen, das er doch nur ein Sklave war...jetzt war er wie damals...nur Cimon, der Flora liebte. Auch wenn er es nicht durfte, auch wenn es nie wieder geschehen würde.... er wollte sie nicht im Hass verlieren...
    Seine Hände gingen zu ihren Schultern um sie sachte zu halten, ihr nahe zu sein. Der Kuss war vereitelt worden, doch so schnell würde er nicht aufgeben.


    "Ich habe nicht gepralt, Flora. Bitte glaube mir... Áedán? Er meinte Gefühle für mich zu haben und ich sagte ihm das ich eine Frau lieben würde...eine unerreichbare...aber ich sagte das ich sie liebe...keinen Namen, nichts! Ich flehe dich an, bitte glaube mir, Flora. Und nein...er hat mich geschlagen, wie du dich vielleicht erinnerst."


    Wieder war er ihr beim reden näher gekommen und nahm ihren betörenden Duft wahr. Wäre es eine andere Situation gewesen, er hätte sich nur zu gerne mit ihr im Heu einige Momente der Ruhe gegönnt...der Erholung vom Leben in Grenzen, die doch so oft Schmerzen bedeuteten.

    Irgendwie sah sie erschrocken aus und auch Cimon konnte sich nicht mehr so recht bewegen. Sie hielt ein Körbchen in Händen und er ahnte das es für die Katzen war. Flora wich zurück und der Nubier sah sie schon beinahe flehend an. Ihre Nähe war etwas besonderes gewesen. Wieso nur hatte sich alles derartig geändert? Es war richtig, das sie ... das nicht mehr taten...aber wieso dieser...Abstand? Nein danke? War sie etwa sauer? Aber wieso nur? Cimons Lippen zitterten und seine Muskeln taten es ihm gleich. Ihre Mine sagte alles...aber wollte sie nicht, das er sie nicht als Herrin ansah?


    Als sie an ihm vorbeiging nahm er ihren Duft wahr und erinnerte sich einen kurzen Moment mit halb geschlossenen Augen an einen wunderbaren Tag. Ihre Stimme aber entfachte Schmerzen in ihm. Rasch sah er sich um und stellte fest, das sie momentan noch alleine waren. Bis auf Rhea und Paris.
    Sie ging weiter....er sah ihr hinterher. Was sie dann zu ihm gewandt sagte, brachte alles ins Wanken. Was war nur falsch verlaufen? Entschlossen machte er wenige Schritte um vor ihr zu stehen. Diesmal hielt er sie sachte am Arm fest, damit sie nicht wieder weg lief. Auch wenn es gefährlich war...sie war eine Herrin...aber er konnte es unmöglich so stehen lassen.


    "Doch...doch das bilde ich...und das weißt du auch. ja, es war falsch, weil es unser beider Leben gefährdet hatte...aber es war das schönste, was mir...mir jemals im Leben geschehen ist. Ich träume oft von dir...wieso...wieso denkst du nur so schlecht von mir? Bitte...Flora... ich weiß das es besser ist... das wir das niemals... aber ich mag es nicht, wie du mich ansiehst... Du bist jemand ganz besonderes."


    Was sollte oder konnte er noch sagen? Sicher hasste sie ihn nun, aber wieso sollte sie? Seine Gedanken überschlugen sich und er wusste das es für ihn nur einen Weg gab...einen der ihn von ihr fort führen musste. Aber er wollte es noch einmal spüren, herausfinden, ob sie ihn wirklich so sehr verabscheute...er wollte seine eigenen Gefühle untersuchen um so jemand anderen...jemand der ebenso besonders war, eine eindeutige Antwort geben zu können. Würde sie nichts tun...so würde er wohl versuchen mit seinen Lippen den ihren ein letztes mal nahe zu kommen.
    Ihre Nähe ließ ihn einfach nicht mehr klar denken.

    Er verstand Caelyn sehr gut und dachte an seine kurze Zeit mit Flora. Und er wusste das es falsch war. Seit dann Phaeneas in seinen Gedanken immer heufiger Präsenz zeigte, hatte er mit Ursus darüber gesprochen...und es war das Richtige gewesen mit seinem Herren zu reden... er nickte ihr zu. Ursus meinte es gut. Auch wenn der Vorwurf sehr deutlich war...auch da hatte sein Herr recht. Cimon sah recht gequält aus, wollte er doch so viel sagen und durfte es doch nicht. Wo war nur sein einer großer Wunsch hingegangen? Was tat sie nur damit? Der Nubier konnte ihr nur wünschen, das es ihr und ihrem Liebsten gut ergehen mochte... der feste Glauben das er lebte...das war ein Wunwsch dem er sich im Geiste anschloss und für den er beten würde. Zu welchen ihm unbekannten Göttern auch immer.
    Ihr Weinen, ihr Blick...es schmerzte ihn sie so zu sehen. Wenn er doch nur etwas hätte tun können.
    Der Sklave sah, wie Ursus sich aufzuregen begann. So unbemerkt es nur ging, berührte er ihn leicht am Arm, um ihm ein Zeichen zu geben. Er wusste, das es seinem Herren nicht gefiel zu sehr die Fassung zu verlieren, vor allem nicht in der Öffendlichkeit. Auch dafür war er da. Wenn er diesbezüglich einmal zu weit mit seinen Zeichen gehen würde, würde er jede Strafe mit Demuth entgegennehmen. Es war nicht leicht den Wünschen seines Herren zu entsprechen und zu erahnen, was er zu tun hatte... er lernte eben niemals aus.

    Blut musste man wegwaschen? Cimons Grinsen wirkte ein wenig gezwungener, als noch zuvor. Er selber hatte noch nicht genug Wein getrunken um all das Blut, all den Schmerz wegzuwaschen... aber das würde er wohl auch nicht mehr wagen...nicht nach dem Gelage auf dem nubischen Schiff. Ursus hatte es ihm verziehen und ihm beigebracht auf den rechten Genuss des Getränkes zu achten. So würde er es in Zukunft auch halten wollen.
    Nicht wahr? Sollte er antworten? Das Lachen zeigte wie gelöst Ursus schien. So entstanden Freundschaften also? Freundschaften auf die man bauen konnte... solche Freunde zu finden war in der Tat sehr schwer. Aber Cimon hatte weder mit Bashir noch mit Phaeneas getrunken.... jedenfalls nicht zu viel. Und mit Àedàn? Das war etwas vollkommen anderes.


    "Zu dem Zeitpunkt, in der entsprechenden Gesellschaft, wahr es offensichtlich das Richtige, Ursus. Ob es so ist, kann ich nicht sagen, Herr. Viele Freunde dieser Art habe ich nicht. Und solche ...Trinkabenteuer sind mir...für gewöhnlich... untersagt, Herr."


    Ja, für gewöhnlich. Wie gut das Ursus von dem Fehlverhalten des Nubiers wusste, so hielt sich das schlechte Gewissen in Grenzen. Aber er nickte dennoch...die Nubier waren keine Freunde...aber sie würden für ihn da sein und zu Freunden werden können...da war der Sklave sich sicher.
    Dann erst erkannte Cimon die weiteren Worte als wesentlich bedeutungsvoller, als vermutet. Rasch sah er sich um. Da war niemand zu sehen und so stellte er sich direkt neben seinen Herren und hockte sich schließlich nahe bei ihm nieder. Damit er nicht hinuntersah...und Ursus nicht gezwungen war hinaufzusehen.


    "Ich höre aus deinen Worten, das ich mehr erfahren sollte, Herr. Um dich schützen zu können, Ursus."


    Cimon sprach ergeben seine Worte aus und zeigte dadurch auch seine Besorgniss. Allerdings klang die Stimme fest und selbstsicher, so wie sie früher nie gewesen war. Aber er hatte seinen Göttern, die er noch immer nicht kannte, geschworen auf Ursus mit dem eigenen Leben acht zu geben. Darüberhinaus war sein Herr inzwischen zu einem sehr wichtigen Mann für ihn geworden...fast wie eine Familie... und seiner Familie half man, ohne Einschränkungen.
    Dann machte er eine Bewegung, die neu für ihn war. Der Nubier legte besorgt eine Hand auf den Unterarm seines Herren. Es sollte eine art freundschaftliche Geste sein. Früher hätte er um eine Bestrafung gebeten, da dies unangemessen gewesen wäre...doch in diesem Augenblick erschien es richtig. Und seine frühere Furcht hatte ihn bereits vor einiger Zeit verlassen...nur manchmal kam sie wieder.
    Bei schweren Fehlern, bei Alpträumen die ihn aufschrecken ließen...oder wenn er an die Tätowierung dachte, dann kam die alte Angst, das schlechte Gefühl wieder. Jedoch nicht in diesem Moment.

    Cimon war auf der Suche nach Paris auch durch das Perisylium gegangen. Er vermutete den neugierigen Kater zwischen den Säulen. Dann...er verharrte und nahm Paris und seine Schwester nur noch am Rande wahr. Da war sie...Flora. Der Nubier stand nur da und starrte sie an. Was konnte...was durfte er sagen? Nervös sah er sich um... wie gut das niemand da war. Die Lippen des Sklaven begannen leicht zu zittern, erinnerte er sich doch daran, das Flora nicht gerade gut auf ihn zu sprechen war...warum ahnte er nicht.


    Ihr Lachen tat sehr gut und erinnerte ihn an...den Stall. Cimon sah kurz zu den Katzen... Paris ließ Rhea wohl gewinnen...so war der Kleine eben. Dabei wollte er ihr immer wieder übers Gesicht und die Ohren lecken. Was für ein friedlicher kleiner Kater. Cimon lächelte stumm und schreckte ein wenig auf, als er merkte, das Flora sich umgedreht hatte.


    Sah sie etwa gehetzt aus? Cimon versuchte eine beschwichtigende Geste, verharrte aber schließlich in der Erkenntniss, wie dumm das aussehen mochte. Er neigte leicht den Kopf in Ergebenheit. Ja, es war Flora. Er erkannte sie nicht nur weil er wusste das sie es sein musste...nein... aufgrund seiner Gefühle, die er hatte, konnte er die beiden Zwillinge gut auseinanderhalten. An sich erkannte er einfach nur Flora..an ihren Augen, den Lippen, dem Blick... Feuchtigkeit bildete sich in seinen Augen und der Sklave fühlte sich wie in einem dunklen Raum gefangen. Seine Stimme wirkte so ruhig er es nur konnte, doch das leichte Zittern war kaum zu leugnen.


    "D...Domina Flora... Salve. Kann...Kann ich dir etwas bringen?"


    Vollkommen wie ein Sklave gesprochen...vollkommen mit Abstand... nein, er konnte es nicht. Entgegen all seiner Erziehung sowie seiner eigendlichen Art, trat er nahe auf sie zu. Sie zu berühren wagte er nicht, aber seine Lippen schienen sie stumm anzuflehen. Sie hatten nicht darüber gesprochen...kein Wort. War er vielleicht doch nur ein Sklave unter vielen? Der eine der da war?Nein, das konnte und wollte er nicht glauben.

    Die freie Zeit war für Cimon nun vollkommen vergessen, was der Nubier nicht im Geringsten als störend empfand. Das 'Durcheinander' störte ihn wesendlich mehr. Den Blick seines Herren auf seine Hände nahm er kaum wahr. Dennoch fühlte er sich unbehaglich, zeigte er doch wegen des abgerissenen Ärmels seinen vernarbten Arm.
    Allerdings war es für Cimon unmöglich einfach so zu gehen. Ursus würde schon entscheiden, wann er ihn nicht mehr brauchte. Davon abgesehen waren sie gerade im Gespräch. Der Sklave verharrte, fand er doch keinen weiteren Grund, aufzuräumen. Das leichte Kopfschütteln seines Herren ließ ihn nachdenklich den Tisch betrachten. Dann erst erkannte er es... sein Herr mochte es nicht immer... in diesem Maße. Cimon lächelte als Antwort und nickte. Er übertrieb wiedereinmal...


    Ursus' Lachen wirkte fast ansteckend und so grinste Cimon breit. Eine Regung, die er nicht oft zeigte...vorallem nicht Fremden gegenüber. Doch seinem Herren vertraute er. Es war als wäre der Sklave zu einem kleinen Teil soetwas wie Familie geworden. Anders hätte er es nicht beschreiben können, da Cimon nur seine Mutter einerseits und grausame Herren andererseits kannte. Nun zu verstehen, wo Ursus und er dabei standen war nicht leicht für ihn. Auch wenn er schön länger bei ihm war, so suchte er dennoch nach sich selber.
    Denn immer wieder stach ihm das Zeichen im Nacken tief in sein Herz. Aber er wagte es nicht es zu offen, zu deutlich zu sagen. Auch die Angst wegen dem was zwischen ihm und Flora geschehen war, verhinderte ein klares Denken. Allerdings wusste er das trotz allem die Zeiten der Panik und der Angst um sein Leben...Angst vor Schmerzen... vorbei waren.


    Nun stellte Cimon sich vor, wie das wohl gewesen sein musste...sein Herr in einer Schlägerei? Aus seinem Grinsen formte sich ein Schmunzeln.


    "Das hört sich nach einer sehr... schlagkräftigen Freundschaft an, Ursus. Ich nehme an, es folgte viel Wein, Herr?"


    Ja, er wagte sich mit dieser Frage etwas weiter, ebenso wie mit dem Blick... aber sie waren ja unter sich. So dass Cimon, wie des öfteren in solchen Situationen, wagte etwas vertraulicher zu reden. Wobei er durch seine Haltung deutlich machte, wie ergeben er war.

    Die Anerkennung von Ursus tat gut und ließ den Sklaven lächelnd nicken. Dann hob sich eine Augenbraue des Nubiers. Eine Prügelei? Cimon wagte es sogar leicht zu grinsen.


    "Ich hoffe ihr beide hattet den gleichen Gegner, Ursus."


    Cimon ging davon aus, das nun der richtige Moment gekommen war, die Situation etwas lockerer zu handhaben. Dabei ließ seine stolze Haltung keinen Zweifel daran, das sein Stolz ausschließlich seinem Herren galt. Immer wieder neigte er leicht den Kopf und versuchte ständig, trotz der Körpergröße den Anschein zu erwecken von unten her zu schauen...alles nur kleine Zeichen, dafür, das er verstand und lebte, das er ein Sklave war. Dennoch nutzte er die vertrauliche Ansprache, da es anscheinend der rechte Moment dafür war und sie waren unter sich.


    Während er sprach konnte Cimon es nicht lassen, ein wenig aufzuräumen. Hier und da etwas beiseite legen...und dann sah er eine Tafel zu schief liegen, korrigierte es und hob dabei eine andere vom Boden auf. Wie war die denn da hin gekommen? Cimon hoffte, das nicht er dafür verantwortlich war. Sein entschuldigendes Kopfneigen zeigte, das er sich eh für alles in dieser Art verantwortlich fühlte.


    Dabei würde ein aufmerksamer Beobachter erkennen, das seine Hand wohl schon etwas länger keine Wand mehr geschlagen hatte. Alle Verletzungen und Narben, die zu sehen waren, schienen schon lange verheilt... zumindest auf der Haut.

    Als Ursus so überraschend stehenblieb, sah Cimon sich aufmerksam um und stellte sich bestmöglich hin, um die beiden weiterhin gut schützen zu können. Obwohl er seine Aufgabe nicht vernachlässigen wollte, konnte er nicht verhindern Caelyn überrascht anzusehen. Ein anderer Sklave? Leicht öffneten sich seine Lippen, doch er sagte kein Wort. Rasch wechselte er einen Blick mit seinem Herren. Er würde nicht viel tun können...aber das was er würde tun können, würde vielleicht reichen, um sie zu schützen.


    Dabei musste er auch über seine eigene Dummheit nachdenken...was wenn Flora...? Der Nubier wurde trotz der dunklen Haut blass... aber es war doch lang genug her, das sie es hätte merken müssen...oder? Seine Gedanken rasten unkontrolliert umher.


    Konnte Liebe Dummheit sein? Langsam nickte Cimon...oh ja...das konnte sie. Das wusste er nur zu gut. Und er wusste auch, das diese Gefühle das Denken sehr wohl ausschalten konnten.
    Das alles hörte sich so grausam an. Der Nubier konnte nichts anderesn tun, als zu hoffen, das alles für Caelyn gut ausgehen mochte...für sie und diesen anderen Sklaven.

    Er selbst hätte sich wohl niemals als Diamand bezeichnet aber das er zunehmend strahlte seit Ursus ihn erworben hatte, das würde Cimon ohne zu zögern zugeben. Inzwischen fühlte er sich zunehmend als eine Art Vertrauter seines Herren. Wo er doch sogar einfach so an das Geld von Ursus gehen konnte. Doch niemals tat er es ohne Grund oder Wunsch von Ursus. Der Nubier hatte inzwischen ein gutes Gespür dafür entwickelt, was er wann zu tun hatte und das alles ohne Furcht vor der Peitsche...oder schlimmeren.


    Ursus schien sich wieder seiner Arbeit widmen zu wollen, also wartete Cimon ergeben einen Moment. Dabei überlegte er, wie er weiter verfahren sollte. Wo doch sein Herr ihm an sich frei gegeben hatte. Aber das schien nun aufgehoben zu sein. Der Sklave empfand es nicht als schlimm, ganz im Gegenteil. Mit seiner Freizeit die Ursus ihm immer mal wieder zugestand konnte er weitaus weniger anfanbgen als andere.
    Da er selber seinen herren aufgesucht hatte, kam hinzu, das es von ihm aus ging. Cimon entschied sich gerade dafür, einfach da zu bleiben, um eventuelle Wünsche von Ursus erfüllen zu können, als dieser Fragen an Cimon richtete. Langsam hob sich der gut rasierte Kopf des Nubiers und seine Gauen Augen sahen Ursus fragend an.
    Er überlegte einige Momente, damit er die richtigen Wörter finden mochte.


    "Ich kann es nicht so genau bestimmen, Ursus. Aber seine Verletzung war an der Hand. An den Knöcheln am stärksten. Und ich glaube das seine schlechtere laune bereits vorhanden war, als ich ihn... angerempelt hatte.


    Er trug einen Brief mit sich. Vielleicht waren es schlechte nachrichten, Herr. Oder ich interpretiere zu viel hinein und habe unrecht... "


    Sein Kopf senkte sich leicht und der Nubier atmete tief durch, bevor er weiter sprechen konnte. Er wusste nicht, ob er es sagen sollte ...sagen durfte...doch er wollte es sagen. Cimon wollte das Ursus ihn verstand und wollte keine Geheimnisse haben, auch keine kleinen. Wo er schon das eine riesen geheimniss hatte, wollte er nicht noch mehr...


    "Die kleine Verletzung...sie erinnerte mich an... an mich, Ursus. So sah meine Hand aus, wenn ich wiedereinmal gegen Wände eingeschlagen hatte. Wenn es bei ihm auch nur nach wenig Schlägen aussah. ... Aber sicher sein kann ich natürlich nicht, Herr. Ich wollte nur das du es weißt, wenn er doch dein Freund ist."

    Er hatte richtig gehandelt. Natürlich war das so, warum hatte er nur etwas anderes befürchtet? Nein, er würde sich sicher nie mehr fürchten mit solcher Angelegenheit zu Ursus zu gehen. Er lächelte seinen Herren an und zeigte seine Dankbarkeit durch das kurze senken des Kopfes. Ansonsten zeigte er kaum mehr eine Regung.


    "Ja, Herr. Ich sollte dich in der tat inzwischen gut kennen, Ursus."


    Fasst hätte er über sich selbst, über die eigene Furcht gelacht. Was seine zuckende Augenbraue auch durchaus zeigte. Ja, er vertraute ihm und er wusste wie dumm er gewesen war, beinahe war es ein wenig peinlich so gehandelt zu haben. Wo doch das Leben des einen von dem anderen abhing und Cimon wusste genau, das er sein Leben für ursus geben würde...vorallem da er meinte zu wissen, das Ursus nicht unähnlich für ihn handeln würde. Natürlich auf anderer Ebene aber diese war sehr wichtig für das Leben des Sklaven. Dies bewies sein Herr auch gleich, wobei Cimon keinerlei Bedenken hatte, das ursus es nur so sagte.


    "Danke, Herr. Aber...möglicherweise war er bereits schlechter Laune, bevor ich ihn getroffen habe... vielleicht ...braucht er einen Freund, Ursus."


    Hoffendlich irrte er sich nicht. Aber er wusste ja, das er nichts schlimmes zu befürchten hatte, wäre es so. Aber da war dieses Gefühl, das etwas komisch an der Begegnung gewesen war. warum diese verletzung, die er so gut kannte? Der Nubier machte sich in der tat Sorgen um den Tribun. Jetzt erst recht, wo er wusste, das er ein Freund seines Herren war.

    So sehr er sich auch bemühte, Cimon konnte sich einfach nicht mehr konzentrieren. Immer wieder sah er zu Caelyn. Schwanger? Von wem? Und wie würde es weiter gehen? Der Nubier lauschte.
    Immer wieder sah er zu Ursus. Sein Herr würde es sicher schaffen. Er musste ihr helfen können. Fast flehend sah er ihn an. Dabei hatte er seinen Gefallen...den großen Gefallen doch bereits verbraucht. Für was? Dafür das es Caelyn nun schlechter ging als zuvor. nein, das war nicht gut...gar nicht gut.


    Cimon konnte sich kaum in das Gespräch einbringen. Es wäre auch falsch und unangebracht gewesen. Doch seine Augen nahmen immer wieder Kontakt zu den beiden auf. Er wollte ihr so gerne helfen. Gäbe es etwas, was er tun könnte, er würde nicht zögern...keinen Augenblick.

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Aaaaaah, warum sagst Du denn nix?


    Alles Liebe und Gute zum Geburtstag! *knuddel ganz doll*


    *Riesentorte reinschieb*


    Da hat mein Herr am Wochenende aber nicht gut aufgepasst :D *duck und rennt*


    Auch von mir, wenn auch zu spät* flöt* alles, alles erdenklich gute. *Kerzen auf Riesentorte anzündet*
    Liebe Grüße auch von Septima ;)

    Die Mine des Nubiers wurde immer weicher und er lächelte nun offen. Warum eigentlich, wo er sich doch derart unsicher in dieser Situation fühlte? Eine Überforderung konnte er bei Phaeneas beim besten Willen nicht feststellen, dafür war er auch zu sehr von seinem Herzen abgelenkt. Cimon wollte es geklärt haben, wollte ein für alle mal sein Innerstes in sicherheit wissen...doch dies war ein Wunsch, den er sich selbst verbaut hatte. Warum nur war ihm Phaeneas derartig wichtig geworden? Hatte es bereits beim Vorlesen begonnen? Seine Atmung wurde schwerer, als er auf die Worte des Freundes lauschte.
    Warum nur war es derartig kompliziert geworden? Zuerst war in seinem Leben nur Schmerz gewesen, dann der Wunsch nach Nähe aber wieder nur... Schmerzen. Mit Ursus kam die Hoffnung und mit der Freiheit, die er hatte auch die Nähe die er sich gewünscht hatte... nun aber stellte sich heraus das es zu viel und teilweise verbotene Nähe gewesen war. Und nun verlangte er von Phaeneas das alles zu richten? das war nicht gerecht vom Nubier, und dies sah er nun auch langsam ein.


    Das Lächeln was er sah, erhellte seine Augen und auch sein Herz. Dann aber schmerzen diese Worte erneut und er erkannte, wie ernst es doch geworden war. Langsam nickte Cimon zu Phaeneas' Worten. Die Kälte der Stimme schnitt in sein dunkler gewordenes Inneres.


    "Ja...ja, Phaeneas, ich habe verstanden. Du hast mein Wort."


    Damit nahm er sich vor zu schweigen, was vielleicht auch nicht richtig war, doch so verstand er es...besser er redete weniger...langsam verstand er warum dieser seltsame Germane im aurelischen Haushalt derart schweigsam war. Cimon für seinen Teil würde sein Versprechen halten. Auch wenn es ihm die Tränen in die Augen trieb. Er senkte den Kopf um diese zu verbergen. Der Kuss des Bithyniers war für ihn etwas ganz besonderes gewesen und würde es auch immer bleiben, gleich was noch kommen mochte.


    Mit Phaeneas' Bewegung sah auch Cimon auf und beobachtete ruhig sowie schweigsam Charmis. Kurz lächelte er ihm eher distanziert an bevor er wieder seine altgewohnte Haltung suchte...und fand.
    Beruhigend sah er ihn schließlich an. Seine Augen sagten dem, der ihn verstand, das es nicht schlimm war. Innerlich war er alarmiert und wollte zu seinem Herren rennen. Doch der Nubier zeigte es nicht. Langsam nickte er dem jungen Mann zu. Dann sah er Phaeneas zum Abschied tief in die wunderbaren Augen.


    "Ich werde sehen, wie weit sie sind. Danke für die...Worte, bester Phaeneas. Ich freue mich bereits auf unser nächstes Wiedersehen."


    Obwohl er sehr ergeben sprach und in keinster Weise zeigte, was er wirklich empfand, hoffte er das Phaeneas es in den Augen lesen mochte... denn er wollte vor einem anderen Sklaven dieses Hauses nicht zu offen mit dem Bithynier umgehen.
    Erst danach würde er sich zwar rasch aber nicht gehetzt Ursus nähern, um herauszufinden, ob er besser ebenfalls hinausgehen sollte, oder aber seinen herren nun nach draußen begleiten mochte. Schon die ersten Worte der beiden mochten ein Anzeichen dafür sein.