Beiträge von Germanica Sabina

    Sabina grinste breit und stolz. Sie konnte ganz gut Geheimnisse für sich behalten und fand das auch toll. „Ich hab ganz viele Freunde“, erklärte sie dann Calliphana. „Da sind Alba und Primus und Lyso und Marei“, zählte sie auf. Dabei schlüpfte sie wieder unter die Decke.


    Schließlich zauberte Calliphana ein Stück Honigkuchen aus ihrer Tasche und hielt ihn dem Mädchen hin. „Oh, lecker!“ strahlte sie und nahm den Kuchen entgegen. „Danke! Wollen wir teilen?“ fragte sie dann und hielt der Furia das Stück Kuchen hin, damit diese sich etwas nehmen konnte.

    Serrana war es tatsächlich gelungen, Sabina aus ihrem Schneckenhaus zu locken und so etwas wie Sympathie in dem Mädchen wecken. Doch aus Loyalität zu ihrer Mutter würde sie in der Iunia noch nicht so schnell eine Freundin sehen, sondern erst einmal nur einen Eindringling und eine Konkurrenz. Noch war Sabina zwar recht jung, aber sie wusste durchaus welche Konsequenzen es mit sich bringen würde, wenn ihr Vater neu heiratete. Sie würde dann nicht mehr das einzige Kind ihres Vaters bleiben und das gefiel ihr noch weniger.
    Doch diese Gedanken waren erst einmal ganz weit weg, während sie die kleinen Holztiere betrachte. Sie kicherte sogar, als Serrana ihr erklärte, dass die Kuh, die beste Freundin von dem etwas wackligem Esel. Mit einem zögerlichen Blick zu der Iunia nahm sie dann das graue Tier zu Hand und drehte es neugierig in ihren Händen.
    Schließlich warf sie ihrem Vater einen auffordernden Blick zu. Warum machte er eigentlich nicht solche Tiere für sie?

    Auch wenn sie sich dagegen sträubte, Serrana war nett und sympathisch und gab sich alle Mühe sie zu beschäftigen und ihr eine Freude zu machen. Das schlechte Gewissen wuchs dafür aber. Sie wollte doch diese Frau nicht mögen. Sie war nicht ihre Mutter.
    Neugierde zeigte sich in ihren Augen, als die Iunia so etwas wie eine Überraschung ankündigte. Sie konnte diese kindliche Eigenart gar nicht verbergen. Mit großen Augen folgte sie Adulua, bis diese aus der Sicht verschwunden war und nur wenig später wieder kam. Der Blick Sabinas blieb an dem Leinensäckchen hängen und einen Augenblick später purzelten ein paar Schweine und Ferkel und Kühe und Pferde und ein Esel und eine Ente und sogar ein paar Hühner über den Tisch.


    „Hopala!“ machte sie, als eines der Ferkel floh und vom Tisch purzelte. Ehe jemand sich nach der Holzfigur bücken konnte, war Sabina schon aufgesprungen und suchte das Tier unter dem Tisch. Mit einem triumphierenden Grinsen brachte sie das flüchtige Tier dann wieder zurück und legte es zu den anderen Tieren.


    Mit flinken Fingern stellte sie die Tiere gemeinsam mit Serrana dann auf.
    „Die sind aber hübsch!“ sagte sie dann mit leiser Begeisterung in der Stimme.

    Ein wenig nervös rutschte Sabina auf ihrem Platz hin und her. Schade das Marcus nicht dabei war, der hätte sicherlich ihr geholfen und mit ihr seinen Spaß gehabt und vielleicht auch der Iunia einen kleinen Streich gespielt. Aber so musste sie nun allein zwischen Erwachsenen sitzen und artig sein. Aber so schlimm war es nun auch nicht, sie war eben nur unsicher und kam sich etwas Fehl am Platze vor. Leicht wackelte sie mit den Zehen und nahm dann den Becher entgegen. Daran konnte man sich festhalten oder das Zeug der Frau isn Gesicht kippen… Aber von dem Gedanken rückte sie dann wieder ab, denn Serrana wandte sich nunwieder an sie und brachte sogar Verständnis auf?!?! Nun war Sabina erst recht verwirrt. Ihr Freund Primus hatte eine ganz furchtbare Stiefmutter, sie mochte den Jungen nicht, weil es nicht ihr eigener Sohn war. Genau so hatte sie sich die Iunia vorgestellt, eine böse und gemeine Frau. Aber sie war anders. Verunsichert sah sie Serrana an und nickte dann kurz.


    „Was anderes?“ fragte sie dann zögerlich.

    Zum Teil machte es Sabina Serrana extra schwer, zum Teil wusste sie einfach nicht, was sie ihr erzählen sollte oder von ihr halten sollte. In ihren Augen war Serrana nun einmal ein Eindringling der ihre kleine heile gewaltig ins wanken brachte und auch in Scherben schlug. Aber auf der anderen Seite schien sie nett zu sein… Das hatte sie nicht erwartet, machte es aber nun gar nicht einfacher für sie, denn sofort bekam sie ein schlechtes gewissen gegenüber ihrer toten Mutter. Sie musste doch zu ihr halten. Gar nicht einfach, überhaupt nicht einfach. Serrana jedenfalls gab sich alle Mühe, auch wenn es etwas gezwungen wirkte.


    Willig ließ sie sich von ihrem Vater zu der Sitzecke schieben. Sie wäre auch von selbst gegangen, aber da er ihr einziger halt war, hatte sie nichts dagegen.
    „Pfirsichtsaft bitte!“ sagte sie und warf Serrana einen kurzen schiefen Blick zu. Sie war eine Freundin von Calvena… aber deswegen musste sie diese ja noch lange nicht mögen. Schüchtern setzte sie sich neben ihren Vater.


    Bia jedenfalls wäre Stolz auf ihren Schützling, dass sie so artig war und so höflich.

    Als schüchtern konnte man Sabina nun eigentlich nicht bezeichnen. Zumindest hätte Bia schallend gelacht und der Iunia erklärt, dass Sabina eher ein aufbrausendes Temperament hatte. Es war eine seltene Ausnahme, dass Sabina so still war. Was daran lag, dass sie sich so unwohl fühlte. Außerdem hatte sie es versprochen.


    Sabina konnte nicht wirklich das Lächeln von Serrana erwidern, sie sah ihn ihr mehr denn je einen Eindringling.


    Am liebsten wäre sie jetzt weg gelaufen, doch sie war in einem fremden Haus und der wachsame Blick ihres Vaters ruhte auf ihr.


    „Ich würde gern etwas trinken!“ antwortete sie dann auf die Frage.

    Sabina hätte schreien können, oder toben oder auf andere Weise ganz unerträglich sein können, aber sie war still und brav, wie sie es ihrem Vater versprochen hatte. Nur war sie nicht fröhlich, auch wenn ihr der Anblick des alten Sklaven ein Lächeln auf die Züge gezaubert hatte. Der Vergleich mit einer Schildkröte war durchaus passend und sie fragte sich, ob er mit so einem Tier verwandt war. Ein wenig aufgeregt war sie schon, aber sie wollte nicht aufgeregt sein. Sie würde diese Frau auch nicht mögen. Aber sie würde artig sein.
    Das ihr Vater sie kritisch ansah bekam sie nicht mit, sie hatte ihren Blick auf die Fliesen gerichtet. Leise Schritte ließen sie dann den Kopf heben. Jetzt könnte sie ganz grimmig drein schauen und ganz böse, aber sie tat es nicht. Stattdessen sah sie der Frau entgegen, aus großen Augen und verglich die Iunia mit ihre Mutter. Ihre Mutter war schön gewesen und lieb und nett und alles was eine Mutter eben für ihre Tochter war. Diese Frau aber war eine Fremde. Ein Eindringling. Das sich die Erwachsenen ihretwegen unwohl fühlten bekam sie nicht mit, denn sie kämpfte gegen eine Welle der Traurigkeit. Sie würde nicht vor ihr weinen. Mit reiner Willenskraft verdrängte sie Trauer und Wut und andere Gefühle.


    „Salve Iunia Serrana!“ sagte sie ganz wohlerzogenes Mädchen und sah der Iunia in die Augen. „Es ist schön dich kennen zu lernen!“ fügte sie hinzu.

    Schweigsam war sie gewesen. Nicht einmal die Aufregung darüber, dass sie was neues sehen würde, hatte sie aus ihrem Schneckenaus gelockt. Sie hatte still dagesessen und zwischen den Vorhängen hinaus geschaut. Erst als die Sänfte zum stehen kam, sah sie sich um und kletterte dann nach ihrem Vater raus. Artig nahm sie seine Hand und sah den Sklaven der Iunia mit großen Kinderaugen an. Er war alt und hatte lauter Falten im Gesicht. Er sah aus wie eine Schildkröte. Dieser Gedanke entlockte ihr ein Lächeln. Sie folgte ihrem Vater in die Höhle des Löwen.

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    Bia


    Anscheinend hatte sie die richtigen Worte gefunden. Den Rest überließ sie dem Senator, sollte dieser sich doch seiner merkwürdigen Verwandtschaft annehmen. Sie ging erst einmal lieber auf die Suche nach Sabina und anschließend würde sie mit Marcus reden müssen oder zumindest noch einmal mit dem Senator, damit sie wusste, was nun Sache war.
    Das Leben konnte so herrlich kompliziert sein, dachte sie sarkastisch und fand Sabina im Triclinium auf dem Boden sitzend. Das Mädchen hatte sich leise selbst beschäftigt, so klein war sie nun auch nicht mehr.

    Nachdem Bia zu ihrer Verwunderung erfahren hatte, dass Sabina sich bereit erklärt hatte Iunia Serrana kennen zu lernen. Sabina nannte diese in Gedanken aber nur die Frau, für sie war die Iunia nur ein Eindringling, sie hatte nicht in ihrem oder in dem Leben ihres Vaters zu suchen. Un trotzdem würde sie ihren Vater heute begleiten. Bia hatte sie in ihre hübscheste Tunika gesteckt, sie war blau und am Saum und den Ärmeln mit Blumen bestickt, das Haar war so lange gebürstet worden bis es glänzte und aus dem Wirbelwind war doch glatt eine hübsche junge Dame geworden.
    Noch ehe Sabina auf den Gedanken kommen konnte, dass sie es sich anders überlegt hatte, steckte auch schon ihr Vater den Kopf zur Türe rein.


    Sie nickte, als er fragte ob sie so weit war. „Ja, bin ich“, erklang es eher leise aus dem Kindermund. Begeisterung sah anders aus.

    Wieder nickte sie nur stumm. Sie hatte das gesagt, was er hören wollte. Aber am liebsten hätte sie geschrieen und getobt und der dummen neuen Frau ihres Vaters, etwas an den Kopf geworfen. Aber dann würde ihr Vater nur wieder wütend sein. Sie hatte genug Kummer in der letzten Zeit gehabt.


    Kurz sah sie ihm nach, als er sie dann erst mal ihrer Bastelei überließ. Sie war froh, dass das Gespräch vorbei war, aber auf der anderen Seite wollte sie eigentlich nicht das er ging Das hieß nur, dass sie schon bald die Frau besuchen würde.


    Bias sah den Senator fragend an, aber dieser verschwand dann wieder irgendwo im Haus. An dem Gesichtsausdruck von Sabina konnte sie sehen, dass das Mädchen wieder bockig war. In leiser Verzweiflung warf sie theatralisch die Hände in die Luft. Zumindest machte Sabina gerade keine Szene.

    Die Aussicht, dass Calvena mit ihr gemeinsam ein neues Kleid kaufen würde und sie mit entscheiden durfte, welche Blumen das Haus zur Hochzeit schmücken sollten, begeisterte sie und versetzte Sabina in Hochstimmung.


    Kurz drückte sie Marcus Hand und nickte zu den Worten ihrer Cousine. Ein ähnliches Gespräch hatten sie ja auch schon bereits geführt. Und dann ging es endlich los. Durch Rom Straßen, an der Hand von Calvena. Sie drehte den Kopf hier hin und dort hin, als die Base ihr erklärte an welchen Gebäuden sie vorbei kamen. Sogart ein Spiel machte sie daraus. Sie liebte ihre Cousine, die hatte immer so viele Ideen für Spiele und es wurde nie langweilig in ihrer Nähe.


    Endlich waren sie da, artig blieb sie stehen, als Calvena ihr bedeutete sie sollte warten. Nur wenig später standen sie vor den Tiergehegen. „Schau, mal das ist ein Panter!“ sagte sie und deutet auf eine große schwarze Katze. Das Tier bleckte die Zähne, knurrte tief und lief in seinem Käfig gereizt auf und ab.

    Sabina freute sich riesig darüber, dass sie Blumenmädchen sein durfte. „Darf ich die Blumen aussuchen?“ fragte sie dann noch und klatschte in die Hände. „Rosen und Tulpen und Veilchen“, zählte sie auf und hüpfte dabei um ihre Cousine herum. „Bekomm ich dann auch ein neues Kleid?“ fragte sie dann noch und konnte ihre Begeisterung kaum verbergen. „Ich werde immer vorher Fragen, ob ich dich besuchen darf. Marcus kommt dann sicher gern mit“, lächelte sie und sah zu ihrem Cousin hin. Das Lächeln erstarb als sie seine finstere Miene sah. Als er meinte er wolle nicht das Calvena auszog ging sie zu ihm herüber und nahm seine Hand. „Ich will auch nicht, dass sie auszieht. Aber irgendwann würde sie sowieso heiraten. Valerian ist wirklich nett. Du wirst ihn mögen“, versicherte sie ihm und konnte ja nicht wissen, das er Eifersüchtig war.


    Calvena stimmte dem Ausflug zu den Tiergehegen zu und nickte dann eifrig, als diese ihre Bedinungen mitteilte. „Wir werden artig sein und auf dich hören und anschließend Papa und Onkel Avarus erzählen, was wir alles gesehen haben“, sie drehte ihren Kopf dann zu Vitale. „Ich kann noch nicht schreiben. Ich lerne das gerade erst. Ich kann nur meinen Namen!“ erklärte sie ihm. „Bia bringt es mir bei. Aber bald werde ich in die Schule gehen. Und Marcus auch. Dann lernen wir alles, was wichtig ist. Lesen und schreiben und Philosophie und Politik und viele andere Dinge!“

    Ihr Vater konnte nicht von ihr erwarten, dass sie vor Begeisterung durch das Zimmer hüpfte. Sie wusste immer noch nicht was sie davon halten sollte, dass er erneut heiratete. In ihren Augen war das Falsch. Ihr Vater gehörte zu ihrer Mutter und nur zu ihrer Mutter. So war das eben in ihrer kleinen Kinderwelt. Zwar hatte Bia versucht ihr zu erklären, warum ihr Vater neu heiratete, aber auch diese hatte sie nicht überzeugen können. Es war eben nicht gerade einfach für sie.


    „Ich werde artig sein“, versprach sie ihm dann leise. Nur weil sie ihm den gefallen tun würde, aber nicht weil sie die neue Frau mögen würde. Sie hatte sich ja bereits dazu entschlossen diese Frau nicht zu mögen.


    Wieder nickte sie, als er meinte er würde gleich einmal einen Boten schicken.

    Das Gespräch zwischen den Erwachsenen war langweilig, Von daher spielte sie viel lieber. Nur kurz sah sie zum Atrium hin, als Calvena und ihr Verlobter entschuldigten und dann Richtung Garten gingen. Ob sie ihnen folgen sollte. Sie schüttelte den Kopf, sollten sie ruhig ein wenig ungestört sein.


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    Bia


    Sie wusste nicht ob sie lachen sollte oder den jungen Germanicus ernst nehmen. Was er da forderte, würde ihr die Hände gänzlich binden und vor allem würde es ein schlechtes Beispiel für Sabina sein. Sobald sie merkte dass für Marcus jede Menge Ausnahmen gemacht wurden, würde sie diese auch einfordern. Sie seufzte und sah dann direkt dem Senator in die Augen, ehe sie dann Aculeo antwortet: „Was du verlangst, kann ich nicht machen“, sagte sie mit festern Stimme. „Würde ich für Marcus Ausnahmen machen, würde Sabina die Gleichen fordern und innerhalb von zwei Wochen herrscht hier dann Anarchie. Du wirst nicht oft genug da sein, um die Fehltritte deines Bruders zu ahnen. Marcus ist immer noch ein Kind. Kein Erwachsener, also hat er sich an die Regeln zu halten, die es für die Kinder dieses Haushaltes gibt. Ansonsten wirst du dir jemand anderen Suchen müssen, der sich um die Erziehung deines Bruders kümmert. Ich kann mir nicht von Marcus auf der Nase herum tanzen lassen. Ich mag nur eine Sklavin sein, aber zumindest gegenüber Sabina besitze ich Autorität. Du willst zulassen dass diese untergraben wird.“ Sie schüttelte vehement den Kopf. Nun richtete sie direkt ihre Worte an den Sedulus. „Wenn es dein Wunsch ist, werde ich auf Marcus achten und Erziehen. So wie bei Sabina. Du hast selbst miterlebt, wie es sein kann wenn Sabina ihren Willen durchsetzen will oder ihr etwas nicht passt. Ich kann mir nicht meine Autorität nehmen lassen, die ich ihr gegenüber habe!“
    Nur am Rande bekam sie mit, dass sich Valerian und Calvena verdrückten. Ihr war es recht.

    Einfach war es wirklich nicht für sie. Sie war nur wenig begeistert von der Vorstellung dass ihr Vater nun wieder heiraten wollte. Mit starren Blick schaute sie auf ihre Hände und die Perlen. Wieder nickte sie nur kurz zu den Worten ihres Vaters.


    „Klingt gut!“ meinte sie leise. Bedrückt.

    Sabina würde sich wohl niemals an den Gedanken gewöhnen können, dass ihr Vater neu heiraten würde. In ihrer kindlichen Vorstellung gab es nur ihre Mutter an der Seite ihres Vaters. Niemand sonst. Serrana passte da nicht ins Bild, sie verdrängte die ohnehin schon blasse Erinerung an ihre Mutter und allein deswegen wollte sie die Iunia nicht mögen. Diese würde immer nur sie bleiben. Ein störendes Subjekt, dass sie niemals mögen würde. Aber sie wollte auch nicht das ihr Papa unglücklich war. Ein Gewissenskonflikt von dem sie nicht einmal wusste, dass es so etwas gab. Sie wusste nur das sie wieder streitende Gefühle hatte.
    „Übermorgen klingt gut!“ sagte sie leise und auch ein wenig kleinlaut. Was hätte sie auch anderes sagen sollen. Dass sie nicht wollte, dass er heiratete? Konnte nicht alles bleiben wie es war?

    „Ich freu mich schon auf deine Hochzeit. Ich darf doch dabei sein? Ich will Blumenmädchen sein!“ bekundete Sabina lautstark und voller Begeisterung. „Ich darf dich doch sicher ganz oft besuchen bei Valerian, oder?“ fragte sie dann im selben Atemzug. Sie klatschte begeistert in die Hände und bekam gar nicht mit, dass sich die Stimmung von Marcus veränderte. „Ich finde Valerian nett!“ fügte sie dann hinzu und sah den Knaben an. „Du wirst ihn sicher auch bald kennen lernen. Mit ihm kann man toll spielen!“ erklärte sie ihrem Verwandten.


    „Einen echten Germanen willst du sehen? In der Casa leben einige Germanen: Da sind Saldir und Gundhraban. Sie sind zwar Sklaven aber sie kommen aus Germanien. Gundhi hast du sicher schon kennen gelernt, er macht immer die Tür auf!“ plapperte Sabina einfach munter weiter. „Ja, lasst uns weiter gehen!“ sagte sie und folgte Marcus dann. „Was wollen wir als nächstes machen?“ fragte sie Gut gelaunt in die Runde. Ihr kam plötzlich eine Idee. „Können wir nicht zu den Tiergehegen gehen? Bitte!“ Sie sah Calvena an, weil sie wusste, diese würde die Entscheidung fällen.

    Sabina blieben nicht gerade viele Möglichkeiten. Sie konnte entweder hier hocken und sich weigern die neue Frau kennen zu lernen, oder aber sie würde mit gehen und zumindest Frieden mit ihrem Vater schließen. Sie hatte ja nur noch ihn. Außerdem war er ihr nicht mehr Böse, weil sie sich so daneben benommen hatte. Aber sie nahm sich vor, sie würde diese neue Frau, diesen Eindringling niemals mögen. Sie war der Feind, sie wollte ihr ihren Vater weg nehmen und das konnte sie nicht zu lassen.


    „Wann willst du sie besuchen gehen?“ fragte sie leise und starrte viel lieber die Perlen an, als ihrem Vater in die Augen zu sehen. Aus Angst, dass er in ihren Augen sehen würde, dass sie seine Frau nicht mögen würde. Egal wie nett diese war. Den Kuss ließ sie über sich ergehen, ebenso den liebevollen Kommentar.