Beiträge von Germanica Sabina

    Ein wilder Kampf war zwischen den Praetorianern und einigen Attentätern entbrannt. Sie wollten den Kaiser töten, doch die heldenhaften Männer warfen sich mutig zwischen den Imperator und die tödlichen Dolche. „Sterbt ihr Hunde!“ brüllten sie und ein weiterer Mann brach Tod zusammen Die kindliche Fantasie kannte nur wenige Grenzen und die bunten Schneckenhäsuer waren nun stolze Soldaten. Eigentlich spielte sie selten Soldat, es war immer so blutig. Aber der Anblick von Valerian hatte sie dann doch beflügelt. Außerdem himmelte sie den Quintilier ein wenig an. Seitdem er sie bei den Fontinalien vor Bia versteckt hatte, hatte sie ihn ins Herz geschlossen und war ihrer Cousine auch nicht mehr Gram, dass sie heiraten würde. Calvena würde ihr ja nicht verloren gehen, auch wenn diese auszog. Sie würde dieser sicher ganz oft besuchen dürfen.


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    Bia
    Auch wenn Valerian ihr versicherte, dass Marcus eine gewissen Vorsicht walten ließ, fühlte sie sich reichlich Unwohl bei dem Gedanken, dass der Junge so mir nichts dir nichts aus dem Haus ausgebüchst war und sich selbständig durch Rom bewegt hatte. Sie konnte sich selbst diesen Fehler nicht verzeihen.
    „Natürlich dominus!“ sagte sie in Richtung Paullus, welcher seine Worte dann mit einem Lächeln versuchte abzumildern. Dieser hatte es versäumt, sie über seine Vorstellung der Kindererziehung aufzuklären. Nun gut, dann würde er dies eben noch nachholen müssen. Sonst machte sie ihre Drohung mit der Weigerung, nicht mehr auf Marcus aufzupassen wahr. Sie war nicht seine Sklavin, sie stand im Dienste von Senator Sedulus.
    Er wollte eventuelle Strafen abwenden? Was sollte das denn? Im Grunde würde er ihr die Hände binden und wenn Marcus merkte, dass er nur zu seinem Bruder rennen musste um ihre Autorität zu untergraben, dann war jeder Versuch den Jungen zu erziehen zwecklos. „Verstehe ich Dich richtig? Du willst dass ich in Zukunft die Fehltritte Deines Bruders nicht bestrafe? Du willst Dich darum kümmern? Wie willst Du das machen, wenn Du in Ostia bist?“ ein berechtigter Einwand. „Ich soll also auf Deinen Bruder aufpassen, aber in keinster Weise erzieherisch tätig werden… Ich fürchte das ist unmöglich. Innerhalb kürzester Zeit würde Marcus tun und lassen was er will. Er wird schnell dahinter kommen, dass Du nicht immer hier sein kannst, wenn er etwas angestellt hat!“ meinte sie ernst. „Was erwartest Du also von mir?“ Sie warf Sedulus einen kurzen fragenden Blick zu, wie gut dass sie zumindest bei Sabina freie Hand hatte. Aber wenn Marcus begriff dass für ihn nicht dieselben Regeln galten, wie für Sabina, dann würde Sabina sie schon bald auch nicht mehr ernst nehmen.

    Es verwirrte sie, dass ihr Vater sie anlächelte, obwohl sie ihn gerade ganz schön angefahren hatte. Eigentlich hatte sie jetzt erwartet, dass er wieder laut wurde und mir ihr schimpfte. Stattdessen stimmte er ihr zu. Sie ließ ihren Blick wieder zurück zu ihren Perlen wandern. Wollte sie die neue Frau kennen lernen? Eigentlich nicht... aber ihr blieb wohl nichts anderes übrig. Sie konnte die neue Frau ja trotzdem nicht mögen.


    Zögerlich nickte sie, als sie sein Versprechen hörte. Sie würde ihn daran erinnern wenn es nötig sein würde. Ein wenig besser fühlte sie sich nun schon.


    Was war besser, seine neue Frau einzuladen, oder zu ihr zu gehen. Wenn sie her kam, dann konnte sie sich im Notfall auf ihrem Zimmer verstecken.
    „Ich will mitkommen!“ sagte sie leise, ein wenig schmollend.

    In ihrem Versteck zuckte Sabina auch ein wenig zusammen. Armer Marcus, die Ohrfeige tat sicherlich weh. Unwillkürlich rieb sie sich über die eigene Wange. Hin und wieder bekam sie es auch zu spüren, wenn sie etwas Falsches getan hatte oder wirklich frech gewesen war. Nur zu gern würde sie Marcus hinter her rennen. Lieber würde sie versuchen sich an den Erwachsenen vorbei zu mogeln. Aber es war unwahrscheinlich ob ihr das gelang, viele Verstecke gab es im Atrium nicht. Außerdem konnte sie die Stimme ihres Vaters hören und dem wollte sie gerade jetzt nicht begegne. Da wartete sie lieber noch etwas ab. Kurzerhand setzte sie sich auf ihren Hosenboden, wie gut dass der Boden beheizt war, und holte einige bunte Schneckenhäuser aus der Tasche an ihrem Gürtel. Diese reihte sie auf und stellte sich vor, es seinen lauter kleine Soldaten. Kurz schielte sie zu den Erwachsenen, nein es würden lauter kleine Prätorianer sein. Sie musste leise vor sich hin kichern.


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    Bia
    Bia war hoffnungslos überfordert, da war Sabina die sich derzeit aufführte wie ein Märtyrer höchst persönlich. Wenn man nicht aufpasste, dann brach das Kind einfach haltlos in Tränen aus und sie dann wieder zu besänftigen konnte mit unter eine furchtbar anstrengende Aufgabe sein. Und dann war da Marcus: In ihren Augen ein Halbwilder, dem die nötige Disziplin fehlte. Ihr oblag es nun das aus dem Jungen ein vernünftiger Mensch wurde. Das sie ihren Zorn an dominus Aculeo los gelassen hatte, war sonst nicht ihre Art, aber ihre Sorge um den Knaben hatte sie kurzzeitig ihre Stellung vergessen lassen. Ein schlimmer Schnitzer in ihren Augen. Wenn sie selbst dann ärger bekam, dann war es durchaus berechtigt.
    Nachdem Marcus nun den Blicken entschwunden war, verpuffte ihr Zorn. Die Einwände des Praetorianers waren durchaus berechtigt. Sie hatte ihre Pflichten vernachlässigt. Sie hätte mit Marcus reden müssen, doch, als sie dies machen wollte, war ihr Sabina dazwischen gekommen mit einem ihrer Zornesausbrüche. Wo steckte das Mädchen überhaupt? Nicht dass ihr der nächste Schützling abhanden kam.
    „Ich danke Dir, dass Du Dich seiner angenommen hast!“ sie neigte ergeben den Kopf.

    Leicht zuckte sie mit den Schultern. Sie wusste nicht, wann sie die Tiergehege wieder besuchen würden. Da sie ja auf ihren Vater nicht gut zu sprechen war, würde dieser sie vermutlich nicht mitnehmen. Vielleicht konnte sie ja Bia überreden. „Ich weiß noch nicht… aber ich nehm dich auf jeden Fall mit“, versprach sie ihm. Auf Vitales Frage hin schüttelte sie eifrig den Kopf. „Ich darf nicht mit zu einer Vorstellung in den Circus. Das ist nichts für Kinder, sagen Bia und Papa!“ erklärte sie. „Aber die Tiergehege darf ich mir ansehen!“ fügte sie hinzu.
    „Ich darf keinen Hund haben, weil der alles schmutzig machen würde…“, antwortete sie, weil das de Grund war, der bei ihr hängen geblieben war. Schließlich hatten Avarus und Sedulus sie ja mit einem eigenen Pferd besänftigt.
    „Natürlich darf ich mir ein Pferd aussuchen. Das haben mir Papa und auch Onkel Avarus versprochen!“ erklärte sie. Was sie versprachen hielten sie auch. „Ich weiß nicht, wann wir nach Germanien reisen. Im Frühling…“, sie sah zu Calvena rüber. „Nach deiner Hochzeit, oder?“ fragte sie ihre Cousine. Eigentlich fand sie es schade, dass diese bald ausziehen würde. Dann sah sie wieder zu Marcus. „Du wirst sicherlich auch mitkommen… Ich glaub kaum, dass sie dich allein bei Laevina lassen!“ Marcus gehörte in ihren Augen nun dazu und musste mitkommen.

    Was bitte erwartete er von ihr, dass sie Begeisterung zeigte, nur weil er so mir nichts dir nichts eine neue Frau fand und ihre Mutter einfach so ersetzte? Außerdem fühlte sie sich abgeschoben. Außerdem hatte er sie einfach vor vollendete Tatsachen gestellt und sich wie ein Trampeltier benommen. Ihre Miene verfinsterte sie sich noch ein kleines Stück mehr. Das sie es ihm nicht leicht machte, war eigentlich nicht ihre Absicht, aber sie fühlte sich einfach nur missverstanden. Doofe Erwachsene die einfach Entscheidungen über ihren Kopf hinweg fällten. Sie war zwar noch jung, verstand aber mehr, als diese ahnten. Sabina war ja nicht auf den Kopf gefallen. Das sie Serrana noch nicht kannte, war ja nicht ihre Schuld. Sie zog eine beleidigte Schnute, unterdrückte aber erst einmal den Impuls in Tränen auszubrechen. Stattdessen sah sie zu ihm hoch, mit bockiger Miene. Dabei verschränkte sie die Arme vor der Brust.


    „Du hast sie mir ja auch gar nicht vorgestellt!“ giftete sie zornig. Es war nicht ihre Schuld, dass sie seine neue Frau nicht kannte.

    Sabina lief neben Marcus und hörte zu, wie sie er von Löwen erzählte. „Ich hab auch schon einmal einen Löwen gesehen!“ berichtete sie dann. „Papa hat mich zu den Tiergehegen des Circus mitgenommen. Da hab ich mir Löwen ansehen können! Und Elefanten! Und Bären! Und sogar einen Tiger hatten sie da!“ plapperte sie munter. Dabei leuchteten ihre Augen. „Wenn wir das nächte Mal hingehen, darfst du sicher mit, Marcus!“ meinte sie munter und vergaß für den Moment, dass sie ja eigentlich wütend auf ihren Vater war und nicht über ihn nachdenken wollte. Aber sie wollte auch ein klein wenig angeben.
    Sabina machte große Augen, als Vitale erzählte, er würde einen Löwen nach Rom bringen lassen. „Ich will deinen Löwen sehen, wenn er da ist!“ sagte sie begeistert. Sie kicherte, als Marcus die Mähne des Löwen mit der Frisur von Laevina verglich. Tatsächlich hatten die beiden Bestien eine gewisse Ähnlichkeit. Sie überlegte ob ihr Vater damit einverstanden wäre, den Löwen von Vitale zu behalten. Aber dann musste sie sich an die Diskussion erinnern, als es darum ging, dass sie gern einen Hund hätte. Das war rigoros abgelehnt worden. Dafür bekam sie bald ein Pferd. Sie konnte es gar nicht erwarten nach Germanien zu reisen.
    „Ich glaub kaum das Papa einen Löwen im Haus haben will. Und Onkel Avarus sicherlich auch nicht. Weißt du was Marcus? Ich bekomm ein Pferd!“ erzählte sie strahlend. „Im Frühling wollen wir nach Germanien reisen. Da ist die Pferdezucht von Onkel Avarus und dann darf ich mir ein Fohlen aussuchen!“ Sabina war ganz aufgeregt deswegen.

    Sabina war ungewöhnlich Still gewesen an diesem Morgen. Sie wusste welches Fest an diesem Tag und an weiteren neun Tagen statt fand. Das Fest der Ahnen. Tage in denen die Toten und deren Taten geehrt wurden. Doch dachte sie nicht an längst verstaubte und halb vergessene alte Männer deren wächserne Masken schon seit Jahren ihren Platz am Hausaltar hatten und irgendwie gruselig waren.
    Vielmehr dachte sie an ihre Mutter, welche sie heute besonders stark vermisste. So lang war es noch nicht her. Kinder konnten Kummer schnell verdrängen und auch schnell vergessen. Kinder hatten ein anderes Zeitgefühl. Doch der Verlust der Mutter konnte tiefe Wunde in die verletzliche Seele reißen. Sabina war bedrückt und auch unruhig und ließ sich auch nicht wirklich aufheitern. Nicht einmal von Marcus, der sich alle Mühe gegeben hatte.


    Mit viel Geduld hatte Bia den Kindern erklärt was es mit diesen Feiertagen auf sich hatte. Sie hatte erzählt, dass die oberste Vestalin diese Tage einläutete mit einem Opfer. Die Tempel blieben geschlossen, Amtszeichen abgelegt und Hochzeiten und andere glücksbringende Feste waren streng verboten. Diese Tage gehörten ganz den Ahnen.


    Während Sabina einen kleinen Blumekranz geflochten hatte, hatte sie Bia nur halb zugehört und vielmehr an ihre Mutter gedacht. Allmählich verblasste die Erinnerung und sie hatte Angst, irgendwann ihre Mutter zu vergessen. Aber das sagte sie niemanden. Hier und da zupfte sie noch an den Blumen bis sie zufrieden war. Mehr oder weniger willig ließ sie sich dann ins Lararium führen und sah sich dann um. Die Kerzen hinter den Masken zuckten. Unheimlich, fand sie das. Ihr Blick wanderte in dem Raum umher, dann tat sie es Marcus gleich und legte ihren Blumenkranz auf den kleinen Altar. Aber im Gegensatz zu Marcus bekam sie kein Wort über die Lippen.

    Ganz langsam nickte sie und ließ ihren Vater dabei nicht aus den Augen. Sie hatte ja bereits geahnt, dass er nicht wegen ihrer Freundinnen oder ihrer Basteleien hier war. Er wollte auf etwas anderes hinaus, aber sie tat ihm nicht den gefallen, ihn darauf anzusprechen. So langsam kamen auch die Wut und die Frustration zurück. Schnell richtete sie ihren Blick auf die unzähligen bunten Perlen und fädelte dann wahllos einige auf das dünne Lederband.

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus


    Sabina wurde mehr oder weniger aus dem Arbeitszimmer geworfen. War doch immer das Gleiche, dann wenn es spannend wurde, wurde sie hinaus geschickt. Kurz zögerte sie, denn sie wollte nicht wirklich zu Bia und Marcus. Denn Bia war sauer und Marcus bekam ärger, was ihr unangenehm war. Aber schließlich blieb ihr keine andere Wahl und sie trollte sich.


    „Vale, Onkel Avarus. Vale, Papa!” sagte sie artig und entschwand dann den Blicken. Sie hätte ja auch einfach an der Tür lauschen können, aber das würde dann nur dafür sorgen, dass sie Ärger bekam.

    Bia war stinksauer, dass konnte sie deutlich hören. Sie entschloss sich statt dem direkten Weg, lieber einen Umweg über den Garten zu machen und sich dann im Triclinium zu verstecken um aus sicherer Entfernung das Unwetter abzuwarten. Nicht dass sie am Ende auch noch bestraft würde, obwohl sie artig gewesen war.


    „Uih“, machte sie leise in ihrem Versteck. Sie kannte diese Haltung und diese Tonlage besser, wie Marcus. Es wäre besser gewesen, wenn er einfach die Strafe angenommen hätte, anstatt zu widersprechen. Leicht zog sie den Kopf zwischen die Schultern, auch weil sie Laevina gerade entdeckte. Die Alte sah aus wie eine große zufriedene Spinne, die Beute witterte.



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    Bia
    Die Miene der Sklavin versteinerte sich, als Marcus versuchte seine Strafe abzuwenden. Wenn er einen Grund brauchte sie zu hassen, dann würde sie ihm einen geben. Auf seine frechen Worte folgte eine Ohrfeige.
    „Es gibt Regeln in diesem Haus und da hast dich ebenso daran zu halten, wie Sabina!“ erklang es gnadenlos. Von so einem Drei-Käse-Hoch ließ sie sich nicht auf der Nase tanzen. „Geh auf dein Zimmer!“ fügte sie dann nur noch hinzu und deutete die Treppen hinauf. Eine weitere Diskussion würde alles nur noch schlimmer machen.



    Als Paullus dann meinte, es sei ihre Schuld, dass der Junge einfach ausgebüchst ist, schnappte sie empört nach Luft. Das machte sie doch glatt für einen Moment sprachlos. Als ob sie nicht schon genug damit zu tun hatte, auf die Kinder aufzupassen, sich um deren Sachen zu kümmern und rund um die Uhr für deren Erziehung zu sorgen.

    Sabina strahlte, als Vitale auf ihre Idee mit den kandierten Früchten einging und sogleich für alle einige der honigsüßen Leckereien besorgte. „Danke!“ sagte sie artig und setzte sich trotz Kälte einfach auf den Boden und steckte sich ein Apfelstückchen in den Mund. „Mhm…“, machte sie mit vollem Mund und wischte sich die klebrigen Finger an ihrem Kleid ab. Dieses war ohnehin schon vom auf dem Baum herum klettern schmutzig. Ein wenig Honig machte da keinen Unterschied mehr. Bia würde zwar nicht allzu begeistert sein, aber da das Kindermädchen wusste, dass sich Kinder schmutzig machten, hatte sie es aufgegeben in dieser Hinsicht das Mädchen ständig zu ermahnen. Sobald Sabina Älter war, würde sie selbst besser auf sich achten. Noch durfte sie einfach einmal total schmutzig nach Haus kommen. Dann wurde das Kind eben einmal ins Bad gesteckt.


    Ihr Kopf wirbelte herum, als Vitale in die Ferne deutete. „Was denn?“ fragte sie und war schon auf den Sprung. Es gab eine Menge zu sehen, Bäume, Felsen, Büsche und hinter allem konnte sich etwas verstecken….

    Wenn sie einmal groß war, dann wollte sie so werden wie Calvena. Aber das verriet sie ihrem Vater nicht. Das hatte sie ja nicht einmal ihrer Cousine erzählt. Stattdessen schwelgte sie in stiller Bewunderung. 8)


    So recht wusste Sabina nicht, was sie jetzt sagen sollte. Eigentlich war sie noch wütend auf ihren Vater und sie war sich ziemlich sicher, dass er nicht wegen ihrer Perlenketten hier war. Kurz warf sie ihm einen schiefen Blick zu.


    „Ich weiß noch nicht. Vielleicht eine Kette für Marei. Sie freut sich sicher darüber!“ antwortete sie ihm und reihte einfach weiter die Perlen auf.

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus


    Sabina bekam tagtäglich Ermahnungen zu hören, mal von Onkel Avarus, mal von ihrem Vater und ganz häufig von Bia, die wie Glucke über sie wachte und nur selten einmal allein herum streunen ließ. Meist dann, wenn sie dem allzu vorsichtigen Kindermädchen entkam. Doch an die Grundlegenden Regeln hielt sie sich fast immer: Nicht mit dem Ball im Haus spielen (zuletzt war eine der teuren, aber hässlichen Vasen zu Bruch gegangen), nicht allein das Haus verlassen (wenn sie Bescheid gab, dann durfte sie durchaus vor die Tür, aber sie musste in der Straße bleiben und selbst dann hatte einer der Hausgeister der Gens ein Auge auf sie), nicht zu laut sein (was sich aber nicht vermeiden ließ, wenn man einmal mit Marcus spielte) und und und…. Zu viele Regeln, als dass sie sie jetzt alle innerlich aufzählen würde. Zumal es jede Menge Ausnahmen gab. Sie konnte verstehen, dass Marcus deswegen verwirrt war und einfach ohne etwas zu sagen raus gegangen war. ZU gern würde sie es ihm gleich tun, aber sie wollte nicht schon wieder Ärger bekommen. Sie warf ihrem Vater einen schiefen vieldeutigen Blick zu.


    Eifrig wackelte sie zu den Worten ihres Onkels mit dem Kopf. Es sollte so viel wie ein Nicken bedeuten. Ehe sie dann etwas sagen konnte, konnte undeutlich Bia hören, die ziemlich laut war. Sie kannte diesen Ton, den schlug diese immer an, wenn sie etwas furchtbares angestellt hatte. Also war Marcus wieder zu Haus…

    Sabina war begeistert, dass sie den Soldaten mimen durfte. Sie versuchte eine strenge Miene aufzusetzen, konnte aber nicht so schön grimmig drein schauen wie ihre Cousine. „Hey, nicht befreien!“ rief Sabina und rannte ihrem Cousin dann hinter her. „Na warte du frecher Kerl!“ rief sie und bekam ihn kurz an seinem Mantel zu fassen. Doch Marcus konnte sich befreien. Sabina strauchelte, fiel aber nicht und sah sich kurz um, während sie Atem schöpfte. Dann grinste sie und rannte auf Vitale zu, zu zweit war es einfacher jemanden zu fangen. Schließlich konnte sie Vitale fangen und sah ihn stolz grinsend an. „Ich hab dich! Nun wirst du verurteilt! Wegen Fluchtversuch und und und ….. Diebstahl von kandierten Früchten!“ Es war kalr worauf Sabina hinaus wollte. Vitale musste nun diese Leckerei spendieren.

    Zitat

    Original von Furia Calliphana


    Eigentlich wollte sie sich nicht schon wieder hinlegen. Bis eben war sie ja noch im Bett geblieben, es war furchtbar langweilig krank zu sein. Sie durfte nichts machen. Aus diesem Grund war sie immer unerträglich, wenn sie krank war. Aber sie hatte ja jetzt überraschend Besuch da. Sie zog sich ihre Decke über die Beine, nach den ermahnenden Worten der Furia. Bia indes verließ lautlos das Zimmer.
    „Ja, das haben wir geflüstert“, nickte sie bestätigend und ziemlich stolz. „Ich hab nichts verraten, nicht mal Calvena!“ fügte sie hinzu. "Aber jetzt ist es ja kein Geheimnis mehr!"


    Eifrig nickte sie, sie wollte wissen, was Caliphana denn dabei hatte. „Ich würde sehr gern sehen, was du mir mitgebracht hast. Bitte!“

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus


    Sabina würde ihren Vater beim Wort nehmen und ungeduldig darauf warten, dass er sie mit in die Casa Aurelia nahm. Zu Marei, dann konnten sie wieder mit einander spielen. Viellicht würde ja Marcus mitkommen wollen. Schließlich hatte er noch nicht viele Freunde. Das Marei ein Sklavenkind war, spielte zumindest in diesem Alter noch gar keine Rolle. Noch zählte nur das Spiel und nicht die Standesunterschiede.


    „Ja, von Calvena!“ bestätigte sie ihm.


    Eifrig nickte sie, es waren ganz schöne Perle aus denen sie Ketten basteln konnte. Sie machte großen Augen, als ihr Vater meinte, er kenne den Händler. Naja, war ja auch kein Wunder, er war Senator und er kannte eine Menge Leute. Sie holte ein paar Perlen heraus und legte sie dann einfach in eine Reihe: blau, grün, grün, blau, gelb, blau...

    „Ich fühl mich schon viiiiiiiieeeel Besser!“ sagte sie und übertrieb ein wenig. Bia schüttelte leicht im Hintergrund den Kopf und hoffte das der Gast ihren Schützling nicht allzu lange fern vom Bett hielt.


    „Natürlich freu ich mich“, lächelte das Mädchen. Sie setzte sich auf ihr Bett, wobei sie die Beine baumeln ließ. Bia brachte einen Stuhl herbei.


    „Möchtest du etwas trinken, domina?“ fragte sie freundlich. „Saft oder etwas anderes?“


    Sabina grinste breit, als Calliphana sie verwundert fragte, woher sie denn von der Verlobung wusste. „Also Centho hat mir gesagt, das er dich heiraten will! Bei den Fontinalien. Aber da hat er zu mir gesagt, dass das noch ein Geheimnis ist. Und Calvena hatte gestern gemeint, dass ihr eure Verlobung feiern wollt!“ antwortete Sabina ihr und freute sich wie die Schneekönigin, dass sie das Geheimnis solange bewahrt hatte und nichts verraten hatte.

    Sie sah von ihrem Vater zu ihrem Onkel und wieder zurück. Betreten sah sie zu Boden, als Avarus sie kurz ermahnend ansah. Aber wirklich ein schlechtes Gewissen hatte sie nicht, denn sie rannte ja nicht so weg wie Marcus. Sie sagte Bia immer wo sie war.


    „Im Garten hab ich auch schon geschaut!“ bestätigte sie ihrem Onkel. "Da war er auch nicht...",fügte sie hinzu. Marcus würde jede Menge Ärger bekommen, weil er einfach raus gegangen ist.

    Sabina klammerte sich an den Ast und sah ängstlich runter. Bisher war sie noch nie von einem Baum gefallen und ihre Freunde auch nicht. Wohl auch weil sie die ständigen Ermahnungen von Bia im Ohr hatte. Aber Marcus war gerade vom Baum gefallen und selbst sie wusste, das so etwas ganz schlimm ausgehen konnte. Mit einem Male wirkte der Baum nicht mehr so toll, sondern irgendwie furchterregend und sooo hoch. Das es Marcus trotz allem gut ging, entlockte ihr ein kurzes Lächeln, doch nun stand sie vor einem Problem, wie sollte sie vom Baum wieder herunter kommen? Gaaanz vorsichtig! Vorsichtig ließ sie sich auf einen Ast unter ihr fallen und kletterte Stückchen für Stückchen vom Baum. Es dauerte länger vom Baum herunter zu kommen als das hoch klettern. Vorher hatte sie auch nicht darüber nachgedacht, was alles passieren konnte. Für die nächste Zeit hatte sie keine Lust mehr darauf auf Bäume zu klettern.
    Sie klatschte begeistert in die Hände, als Calvena vorschlug, dass Marcus der Verbrecher war. Es war doch mal toll, dass sie Soldat sein durfte. „Du wirst uns nicht entkommen!“ kicherte sie und streckte dem Jungen die Zunge heraus. Vergessen war der Schreck.

    Zitat

    Original von Marei
    Hallo zusammen, ich muss mich krankheitsbedingt für etwa zwei bis drei Wochen vom Imperium Romanum verabschieden... vielleicht klappt es vom Internetcafe aus reinzuschauen, ich kann aber nicht versprechen, ob Beiträge folgen werden.


    Lg Marei & Tilla


    Och wie schade :( Da werd ich dich aber vermissen ;)


    Gue Besserung =)