Ihre Augen wurden eine Spur schmaler, mit Hausarrest konnte er sie nicht wirklich bestrafen, aber die Androhung ihr das versprochene Pferd zu vorenthalten, machte sie nur noch störrischer. Sie sah ihren Fehler gar nicht ein. Die meiste Zeit war sie leise und tat, was man sie sagte. Kaum spielte sie einmal etwas lauter, wurde ihr Vater nicht nur laut, sondern auch unfair. Sabina sah aus wie ein kleiner Märtyrer der bereit war es darauf an kommen zu lassen. Außerdem hatte sie doch gar nicht verleugnet, leise zu sein. Sie hatte ihn nur ernsthaft gefragt, wie Marcus sie hören sollte, wenn sie nur leise zählte und ihr Kommen ankündigte. Ihr Vater war einfach nur noch doof. Mit bockiger Miene presste sie die Lippen aufeinander, unentschlossen ob sie nun laut herum brüllen sollte, oder einfach heulend auf ihr Zimmer flüchten sollte. Aber sie wollte auch nicht einfach nur klein bei geben...
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Bia, Sklavin und Kindermädchen
„Oh du meine Güte!“ seufzte Bia und tauchte nun auch wieder auf. Sie war im Untergeschoss des Hauses gewesen um sich um die Wäsche zu kümmern. „Was habt ihr denn nun wieder angestellt?“ fragte sie und sah von der verstockten Tochter zum verstockten Vater. Wie ähnlich sie sich waren, wurde trat gerade ziemlich zu Tage. Sie ahnte bereits, dass sie nun auch noch ein Donnerwetter zu hören bekam, weil sie ihre Pflicht vernachlässigt hatte. Dabei war es nicht gerade einfach zwei Kinder auf Dauer so zu beschäftigen, dass sie immer leise waren.
Sabina sah von ihrem Vater zu Bia und wieder zurück. Sie sah sich nun doppelter erwachsener Vernunft gegenüber und vor allem vorwurfsvoller Blicke. Das war dann doch zu viel für sie. Sie entschied sich für den heulenden Abgang...
Mit einem lauten „Ich hasse dich“ in die Richtung ihres Vaters, stürmte sie dann einfach davon. Bia sah ihr nur einigermaßen verdutzt hinter her und drehte sich dann Achselzuckend zu ihm um. „Glückwunsch, dominus. Anscheinend hast du dich sehr unbeliebt gemacht. Aber keine Sorge, sie verzeiht schnell, sie wirft mir das drei bis viermal die Woche an den Kopf!“ meinte sie leicht hin und nahm die Worte nicht so schwer, wie wohl Sedulus. „In ein paar Stunden hat sie sich wieder beruhigt...“, wieder seufzte sie und sah den Senator dann prüfend an. „Was hast du ihr eigentlich gesagt, dass sie so empfindlich reagiert“, ein leiser Vorwurf war in der Stimme zu hören. Sie war verantwortlich dafür, dass aus dem Kind eine vernünftige Frau wurde, aber wenn das so weiter ging, würde das eine ziemlich schwierige Aufgabe werden. „Ich hab nichts aus ihr heraus bekommen...“, fügte sie hinzu, ehe sie sich dann an Marcus wandte. „Hab ich dich nicht eigentlich ermahnt, leise zu sein?“ fragte sie streng, ehe ihre Züge wieder etwas weicher wurde. „Geh auf dein Zimmer... dann überlegen wir uns einmal, was wir gemeinsam spielen können“, schlug sie dem Jungen vor, ehe sie sich dann den Gesprächen der Erwachsenen widmen würde...