Beiträge von Germanica Sabina

    Noch war es etwas ungewohnt für Sabina, dass sie nun einen Spielkameraden um sich hatte. Bisher war sie immer das einzige Kind in der Casa Germanica gewesen und hatte dadurch so ihre kleinen Privilegien genossen. In wie fern sich das nun ändern würde, konnte sie nicht vorhersagen, aber zumindest würde sie nun jemanden haben mit dem sie immer spielen konnte und vielleicht auch kleine Streiche aushecken können.


    Sabina schüttelte den Kopf, als Marcus vorschlug sie könnten die Leute mit Kieseln bewerfen. „Das ist aber nicht wirklich nett!“ sagte sie leicht vorwurfsvoll und drehte den Kopf n Richtung ihrer Cousine. „Und wenn Calvena das sieht, wird sie nie wieder mit uns in den Park gehen“, sagte sie und war sich dessen ziemlich sicher. Das Letzte was sie wollte war, jetzt auch noch ihre Cousine wütend zu machen, weil sie sich daneben benahm.


    "Wir können ja auf den Baum klettern!“ schlug sie vor und deutete auf die Pappel.

    Raus aus Calvenas Zimmer, wie der Wind die Treppen hinunter und raus aus dem Haus. Immer wieder hatte sie verstohlen um die Ecken geschaut, denn ihrem Vater hatte sie nicht über den Weg laufen wollen. Zu ihrem Glück war er nirgends zu sehen und wurde auch von dem neuerlichen Lärm nicht angelockt. Vor der Casa warteten sie nur kurz auf die Erwachsenen und schon ging es durch Rom. Immer wieder hüpfte sie über das Straßenpflaster oder deutete auf einen Esel oder einen streuenden Hund. Ihr Kummer war von der frischen Luft vertrieben worden.


    Schließlich waren sie da und wie von der Feder gelassen, rannte sie hinter Marcus her, kreischte und lachte und blieb dann stehen, als der Junge auf eine niedrige Mauer kletterte. Sie zögerte, sie hatte ihrem Vater versprochen nicht auf Mauern zu klettern. Ob niedrige Mauern dazu gehören? Wirklich tief fallen konnten sie ja nicht... Schließlich zog sie sich doch hoch.


    „Was wollen wir jetzt spielen?“ fragte sie ihren Verwandten.Kurz sah sie sich um und winkte Calvena zu.

    Während Sabina an ihre Nüssen herum knabberte und dabei immer wieder ihrem Vater die Nascherei unter die Nase hielt um mit ihm zu teilen, sah sie sich viel lieber um, als dem langweiligen Gespräch zwischen den Männern zu lauschen. An einem Stand mit bunten Tüchern blieb sie kurz stehen, ehe Bia sie wieder an die Hand nahm und weiter führte. Und dann sah sie ihn einen Stand mit bunten Holzspielzeugen. Wie schon häufig an diesem Tag stürmte sie los und betrachtete dann mit großen Augen die vielen Dinge. Soldaten und Tiere und lustige Gestallten, geschnitzt aus Wurzeln und Ästen.


    Sie drehte sich um und sah ihren Vater wieder einmal mit großen Augen an. Eine Katze hatte es ihr besonders angetan. Sie hatte grüne Augen und ein lustiges buntes Fell. „Papa!“ erklang es wieder und bettelnd sah sie ihn an. In diesem Moment erklang hinter ihr ziemlich Lärm und sie stellte sich auf die Zehenspitzen um etwas zu erkennen. Doch war sie viel zu klein, als das sie etwas erkennen konnte. Eilig zupfte sie an der Toga ihres Vaters. „Ich will auf deine Schultern!“ sagte sie in dem Ton der keine Widerrede duldete. „Bitte!“ fügte sie wenig überzeugend hinzu und hüpfte von einem Bein auf das andere.

    Aufmerksam nickte Sabina, als ihre Cousine ihr das Fremde Wort erklärte und auch einmal richtig aussprach. „Also ist es etwas schlechtes...“, sagte sie verstehend und strich sich kurz über das Kleid. Dann lief sie weiter durch den Garten und sah sich die verschiedenen Statuen der verstorbenen Vestalinnen an. Die meisten schauen streng und ernst drein, so als hätten sie im Laufe ihres Lebens keine Freude erlebt. Vor der ein oder anderen Statue blieb sie stehen und ahmte die Mimik und Haltung nach. Das fand sie dann wieder lustig. Kurz zupfte sie sogar zwei Blumen an und steckte sie dann in das leicht verwitterte Marmor. Zwei blassblaue Blüten zwischen dem hellen Stein. Leicht legte sie den Kopf schief, schon sah die Statue etwas freundlicher aus. Kurz überlegte sie alle Statuen auf diese Weise zu schmücken. Hübsch würden sie dann auf jeden Fall aus sehen, aber dann würden wohl alle Blumen im Garten weg sein. Stattdessen sah sie sich weiter um und blieb bei einem kleinen Brunnen stehen.

    Sabina hielt Calvenas Hand fest und war ziemlich froh darüber, dass sich ihre Cousine ihrer an nahm. Ihren Mantel hatte sie bereits angezogen. Sie sah sich in dem Zimmer ihrer Basem sie mochte dieses Zimmer, vor allem weil Calvena nie schlechte Laune zu haben schien und wenn sie auf der Lyra spielte, dann hörte sie ihr unglaublich gern zu. Auch sie sah, dass Marcus seine Finger an dem Instrument hatte und zog eine kleine Schnute. Sie konnte genauso missbilligend drein sehen, wie Bia. Aber dann hellte sich ihr Gesicht auf, als Marcus sagte, dass es ihm Leid tat. Verlegen sah sie auf ihre Schuhspitzen.


    „Es war nicht deine Schuld!“ sagte sie ganz leise und krallte die Hand in ihr Kleid.

    „Warte!“ Sabina schlug die Decke zurück und ein kleines verweintes rotes Gesicht tauchte auf. „Ich will mit!“ erklärte sie und befreite sich aus dem Bett. Kurz sah sie zu Bia die nur erleichtert zustimmend nickte. „Ich werde Simplex Bescheid geben, damit er euch begleitet!“ meinte sie schlicht und ließ die Cousinen allein. Calvena erschien Sabina wie der rettende Fels in einem reißenden Fluß, ihre Cousine mochte sie und würde sie nicht einfach abschieben wollen. Wild umarmte sie diese und drückte ihr verquollenes Gesicht in den weichen Stoff. Zumindest einer schien sie lieb zu haben und daran hielt sie sich fest. Aber Bia hatte sie ja auch lieb. Sie sah an Calvena vorbei und winkte Bia zaghaft nach. Im Augenblick hatte diese es auch nicht gerade leicht mit dem launischen Kind.

    Dunkel war es in ihren Decken. Die ganze Welt war scheinbar ausgesperrt und selbst mit Bia wollte sie sich nicht unterhalten, welche sich redlich um sie bemühte. Nur dumpf drangen Worte an sie heran und da sie die Hände ganz doll auf die Ohren drückte, konnte sie auch diese aussperren. Tränen liefen ihr über die Wange. Die ganze Welt war im Augenblick angsterregend und finster. Warum wollte ihr Papa sie nicht mehr? Sie schniefte laut. Sabina bekam in ihrem Kummer gar nicht mit, dass Calvena in ihr Zimmer gekommen war und sich mit Bia unterhielt. Erst als das Gewicht sich neben ihr veränderte, ahnte sie, dass jemand anderes nun bei ihr war. Sie zog die Decken fester um sich, denn sie glaubte es war ihr Vater, der nur wieder schimpfen würde und Sachen sagte, die ihr nicht gefielen. Zu ihrer Überraschung war es dann ihre Cousine. Wieder schniefte sie und blieb ganz still liegen.


    In den Park... hatte aber Papa nicht gesagt sie habe Hausarrest... nein, das hatte er nicht gesagt, nur angedroht. Diese Gedanken lenkten sie ein wenig ab. Mit Marcus, der war nett der Junge und sie hatten noch ein Spiel zu beenden... aber würde ihr Vater nicht sauer sein, wenn sie einfach aus dem Haus ging? Was kümmerte sie sich eigentlich darum, was er wollte. Er wollte sie ja nicht mehr, also konnte sie auch einfach gehen.... Immer noch blieb sie still liegen und reagierte nicht, während ihre Gedanken wild um her kreisten.

    Sabina fand es ungemein witzig die ratlosen Blicke der Männer zu beobachten. Vor allem weil herum rätselten woher sie so plötzlich gekommen war. Sie konnte ja nichts von Calvena und Calliphana ahnen, die sich hinter den Säulen versteckten. Dieser Besuch war eine spontane Idee gewesen.


    Als Centho sie vorstellte nickte sie eifrig und grinste den fremden Iulier schon fast frech an. „Und wer bist du?“ fragte sie rund heraus und ignorierte die erste Frage Centhos, woher sie denn kam, einfach.


    Aber da er noch einmal nach fragte, sah sie ihn aus großen unschuldigen Augen an: „Ich bin nicht weg gelaufen!“ versicherte sie dann.

    Das Gespräch zwischen Romana und Calvena war für sie langweilig. Stattdessen streifte sie durch den Garten und steckte immer wieder die Nase in die Blumen. Begeisterung zeigte sich auf ihren Zügen, obwohl die Aufmerksamkeit nicht auf ihr ruhte. Sabina konnte gerade eine gewisse Freiheit genießen, denn ihre Cousine ließ ihr wesentlich mehr Freiraum, als ihr Kindermädchen oder ihr Vater. Als Romana dann vor einer streng anmutenden Statue stehen blieb, folgte sie der Vestalin betrachtete das Kunstwerk aus Marmor.


    „Sie schaut so streng“, sagte sie und sah Romana etwas unsicher an. Sie machte große Augen, als die Claudia erzählte, dass die Frau mit den strengen Zügen erstochen wurde. Das war ja unheimlich. „Was ist ein Progidium?“ fragte sie dann direkt weiter. Es wurde deutlich das der Schwerpunkt ihrer Bildung nicht gerade auf der Religion lag, sondern vielmehr auf den anderen Dingen.

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    Bia, Sklavin und Kindermädchen


    Einen Moment sah Bia ihn ziemlich fassungslos an. Es ging SIE nichts an? Meinte er das ernst? WER kümmerte sich denn rund um die Uhr um das Kind, während der Senator sich anderen Dingen widmete. Sie warf ihm einen ziemlichen kritischen Blick zu... anscheinend hatte er keine Ahnung, welche Rolle sie im Leben des Mädchen übernommen hatte.


    „Nun, du weißt es vermutlich besser...“, entgegnete sie mit einem leichten Schulterzucken. Bezweifelte aber stark, dass Sabina im Augenblick mit sich reden ließ. „Aber ich bezweifle, dass du dich beliebter bei ihr machst, wenn du deine Versprechen ihr gegenüber brichst. Sabina bekommt meist nicht ohne Grund einen Wutanfall...“, warnte sie ihn. Sie würde sich da nicht einmischen. Aber sie wusste, dass Sabina einen ziemlichen Dickkopf hatte und nach dem Blick zu urteilen, dem das Mädchen ihren Vater zugeworfen hatte, war sie nicht nur einfach wütend auf ihn, da steckte mehr dahinter. „Ich werde versuchen was ich kann, aber erwarte nicht, dass du heute Abend schon ein liebes nettes Mädchen neben dir zu sitzen hast. Du kannst froh sein, wenn sie dich nicht anschreit...“, sagte sie ziemlich nüchtern.


    Während sie dann den Kindern nach oben folgte konnte man sie so etwas wie 'Senatoren' und 'Väter' leise fluchen hören...

    Ihre Augen wurden eine Spur schmaler, mit Hausarrest konnte er sie nicht wirklich bestrafen, aber die Androhung ihr das versprochene Pferd zu vorenthalten, machte sie nur noch störrischer. Sie sah ihren Fehler gar nicht ein. Die meiste Zeit war sie leise und tat, was man sie sagte. Kaum spielte sie einmal etwas lauter, wurde ihr Vater nicht nur laut, sondern auch unfair. Sabina sah aus wie ein kleiner Märtyrer der bereit war es darauf an kommen zu lassen. Außerdem hatte sie doch gar nicht verleugnet, leise zu sein. Sie hatte ihn nur ernsthaft gefragt, wie Marcus sie hören sollte, wenn sie nur leise zählte und ihr Kommen ankündigte. Ihr Vater war einfach nur noch doof. Mit bockiger Miene presste sie die Lippen aufeinander, unentschlossen ob sie nun laut herum brüllen sollte, oder einfach heulend auf ihr Zimmer flüchten sollte. Aber sie wollte auch nicht einfach nur klein bei geben...


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    Bia, Sklavin und Kindermädchen


    „Oh du meine Güte!“ seufzte Bia und tauchte nun auch wieder auf. Sie war im Untergeschoss des Hauses gewesen um sich um die Wäsche zu kümmern. „Was habt ihr denn nun wieder angestellt?“ fragte sie und sah von der verstockten Tochter zum verstockten Vater. Wie ähnlich sie sich waren, wurde trat gerade ziemlich zu Tage. Sie ahnte bereits, dass sie nun auch noch ein Donnerwetter zu hören bekam, weil sie ihre Pflicht vernachlässigt hatte. Dabei war es nicht gerade einfach zwei Kinder auf Dauer so zu beschäftigen, dass sie immer leise waren.


    Sabina sah von ihrem Vater zu Bia und wieder zurück. Sie sah sich nun doppelter erwachsener Vernunft gegenüber und vor allem vorwurfsvoller Blicke. Das war dann doch zu viel für sie. Sie entschied sich für den heulenden Abgang...


    Mit einem lauten „Ich hasse dich“ in die Richtung ihres Vaters, stürmte sie dann einfach davon. Bia sah ihr nur einigermaßen verdutzt hinter her und drehte sich dann Achselzuckend zu ihm um. „Glückwunsch, dominus. Anscheinend hast du dich sehr unbeliebt gemacht. Aber keine Sorge, sie verzeiht schnell, sie wirft mir das drei bis viermal die Woche an den Kopf!“ meinte sie leicht hin und nahm die Worte nicht so schwer, wie wohl Sedulus. „In ein paar Stunden hat sie sich wieder beruhigt...“, wieder seufzte sie und sah den Senator dann prüfend an. „Was hast du ihr eigentlich gesagt, dass sie so empfindlich reagiert“, ein leiser Vorwurf war in der Stimme zu hören. Sie war verantwortlich dafür, dass aus dem Kind eine vernünftige Frau wurde, aber wenn das so weiter ging, würde das eine ziemlich schwierige Aufgabe werden. „Ich hab nichts aus ihr heraus bekommen...“, fügte sie hinzu, ehe sie sich dann an Marcus wandte. „Hab ich dich nicht eigentlich ermahnt, leise zu sein?“ fragte sie streng, ehe ihre Züge wieder etwas weicher wurde. „Geh auf dein Zimmer... dann überlegen wir uns einmal, was wir gemeinsam spielen können“, schlug sie dem Jungen vor, ehe sie sich dann den Gesprächen der Erwachsenen widmen würde...

    Heulend und wutentbrannt war Sabina die Treppen hoch gestürmt, nicht gerade leise. Einfach auch nur um ihren Vater zu ärgern. Er verstand ja überhaupt nicht. Mit einem Knall warf sie dann auch die Tür zu, nur um sich einen Augenblick später unter ihren Bettdecken zu verstecken. Nicht gerade ein allzu gutes Versteck, aber es reichte aus um allen zu signalisieren, dass sie mit NIEMANDEN reden wollte, schon gar nicht mit ihren Vater. Schniefend drückte sie ihr Gesicht ins Kissen und zog die Decke um sich herum zu einem festen Kokon...

    Von wegen dümmlicher Spruch, es war noch nicht lange her, da hatte er ihn ihr an den Kopf geworfen, nur weil er sich hatte auf keine Diskussion einlassen wollen. Sabina hatte einen ziemlich störrischen Gesichtsausdruck aufgesetzt. Sie sah es gar nicht ein, ständig nur leise zu sein. Außerdem wollte sie JETZT gegen ihren Vater rebellieren.


    „Wie soll Marcus mich hören, wenn ich leise zähle?“ stellte sie dann die rhetorische Frage, immer noch ahmte sie den Tonfall ihres Vaters nach. Der Tonfall den er immer Anschlug, wenn er ihr etwas erklären wollte. „Außerdem macht es keinen Spaß immer nur leise zu sein!“ stellte sie dann fest. Sie hatte sie in den Kopf gesetzt ihren Willen mal wieder durch zu bringen. In diesem Moment tauchte dann noch ein Zaungast auf. Vitale, er war bisher nett zu ihr gewesen, deswegen war sie jetzt etwas verunsichert, als er ihnen den Vorschlag machte in den Park zu gehen. Aber sie wollte ihrem Vater nicht den gefallen machen, klein bei zu geben. Leider traf der arme Scriba einen empfindlichen Nerv, als er meinte sie sollen ihren Vater höflich Fragen. Er fragte ja auch nicht, er machte einfach und heiratete irgend eine dumme Kuh und schob sie an Bia ab. Von daher schnaubte sie vernehmlich und gab damit ihre Meinung dazu kund, was sie von dem Vorschlag hielt ihren Vater zu fragen. Diesen mochte sie ja im Augenblick überhaupt nicht. Sie schenkte ihm einen zutiefst wütenden Blick.

    Wieder drehte sich Sabina einmal um die eigene Achse und sah sich suchend nach ihrem Verwandten um. Wo war er denn? Sie war sich ziemlich sicher, dass er hier sein musste. Sie wurden je unterbrochen, als ihr Vater mit wütender Miene auftauchte und gleich herum schimpfte. Sabinas Lächeln verschwand augenblicklich und sie verschränkte mit einem grimmigen Blick die Arme vor der Brust. Dabei presste sie die Lippen aufeinander. Mit ihrem Vater wollte sie eigentlich gar nicht mehr reden. Sie war wütend auf ihn. Das Laevina, die alte Schreckschraube auch aufgetaucht war, war ihr gerade völlig egal. Bevor Sabina irgend was erwidern konnte, stand ihr auch schon Marcus zur Seite.


    „Das Leben ist kein Ponyhof“, sagte sie und ahmte dabei den Tonfall ihres Vaters perfekt nach. Eigentlich wusste sie gar was es bedeutete, aber sie fand es passte. Außerdem war sie jetzt auf Krawall aus und wenn sich eine Gelegenheit bot gegen ihren Vater zu rebellieren, dann nahm sie diese auch sogleich war.

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    Bia, Sklavin und Kindermädchen


    Bia war ihr Leben lang schon Sklavin, von daher war sie es gewohnt jedes Familienmitglied mit ’dominus’ anzusprechen. Egal wie jung dieser war. Nur bei Sabina machte sie eine Ausnahme, da sie auch eine gewisse Strenge behandelte. Das Mädchen sollte schließlich nicht vollkommen verzogen werden.


    „Sabina ist nicht nachtragend… meistens. Ich denke dein Bruder wird sich mit ihr anfreunden!“ meinte sie recht zuversichtlich. Wenn es nun ein weiteres Kind im Haus gab, dann würde sich Sabina nicht mehr so oft langweilen. Außerdem würde das Mädchen dann einmal lernen zu teilen.


    „Ich werde den Jungen mit der Zeit kennen lernen. Ich vermute einmal Marcus soll dann auch zur Schule gehen“, vermutete sie.


    „Nun, wie es dein Wunsch ist, Aculeo!“ Sie würde es niemals wagen ein Familienmitglied mit Preanomen anzusprechen. Das war dann doch zu vertraulich. Mit Ausnahme von Kindern.


    „Kann Marcus schon lesen?“ fragte sie dann, damit sie wusste auf welchem Wissensstand der Junge war. Sabina hatte gerade angefangen es zu lernen und davor schon einfachen Unterricht bei einem Privatlehrer gehabt. Bildung war ihrer Mutter sehr wichtig gewesen und ihrem Vater ebenso.

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    Bia, Sklavin und Kindermädchen


    Eigentlich gab es nicht wirklich viele Räume in denen man nach Bia zu suchen brauchte. Entweder sie hielt sich im Zimmer von Sabina auf oder in den Sklavenunterkünften oder aber in der Küche. Am Ende fand Paullus sie in den Sklavenunterkünften, wo einige Wachstafel vorbereitete um den Schreibe- und Leseunterricht von Sabina voran zu treiben. Zwar war das Mädchen noch sehr jung, aber wichtig waren diese Fähigkeiten alle mal. Sie hob den Kopf, als der Germanica den fast leeren raum betrat, alle anderen Sklaven waren bereits aufgestanden und gingen ihren Pflichten nach.


    „Guten Morgen, domine!“ sagte sie und legte ihr Schreibzeug beiseite. „Ich kann mich an dich erinnern. Ich muss mich für das Verhalten von Sabina entschuldigen. Sie ist leider etwas empfindlich!“ sagte sie freundlich.


    Kritisch sah sie den jungen Mann an. Sie sollte sich nun also auch noch um ein weiteres Kind kümmern. Dabei war Sabina schon so schwer zu Hüten wie ein Sack Flöhe. Wie würde es dann sein mit zwei Kindern. Aber hatte sie eine Wahl? Nicht wirklich, sie war Sklavin und tat was man ihr befahl, auch wenn es für sie bedeutete, dass sie keine freie Minute mehr haben würde.


    „Ich werde auf ihn acht geben, domine“, versicherte sie ihm dann. „Gibt es etwas zu beachten bei dem Jungen?“ fragte sie dann direkt.

    Sabina strahlte, als er beteuerte, dass sie wie unsichtbar gewesen war. Sie mochte Marcus, der schlechte Start war völlig vergessen. Sie genoss das Spiel mit ihm, zumal sie ja sonst immer nur von Erwachsenen umgeben war.


    „viiiieeeeer….. füüüüüüünf…… seeeeeeeeeeeechs….“, zählte sie, als es ziemlich laut schepperte. Erschrocken sah sie sich um, Marcus musste irgendwas umgerannt haben „Hast du dir weh getan?“ rief sie und blieb erst einmal wo sie war, denn sie wollte ja nicht schummeln. Als er rief, ihm sei nichts passiert, nickte sie, obwohl er es nicht sehen kann und zählte dann weiter. „sieeeeeeben… aaaaaaaaaaaacht…. neeeeuuuuun… zeeeeeeehn. Ob du versteckt bist oder nicht: ICH KOMME!“ kreischte sie und rannte los. Der Lärm war aus dem Atrium gekommen. Dort sah sie dann den umgestürzten Dreifuß und einen Sklaven der ihr einen Vorwurfsvollen Blick zu warf. Frech streckte sie diesem die Zunge raus, ehe sie weiter rannte. Kurz schaute sie im Oecus nach, doch da war kein kleiner Junge. Leicht runzelte sie dir Stirn, jetzt wurde es schwieriger. Wo würde sie sich verstecken, wenn sie hier fremd war. Als sie zurück ins Atrium kam, stand der Sklave immer noch mit grimmiger Miene da und deutete dann raus in den Garten. Sabina kicherte und rannte dann raus, also musste Marcus hier irgendwo sein.


    „Wo bist duhuuuu?“ rief sie und sah sich um. Raschelte es etwa im Baum. Ihr Blick wanderte hoch in die alte Olive, aber da hinauf war er nicht geklettert. Also musste er irgendwo anders sein. Einmal drehte sie sich um die eigene Asche. Wobei sie Marcus den Rücken zu drehte, ohne ihn zu entdecken.



    Sim-Off:

    Gern darf sich jemand angelockt fühlen von so viel Lärm ;)

    In den Falten der schweren Vorhänge war sie nicht zu sehen und da sie auch nicht herum zappelte, würde sie sich nicht so schnell verraten. Es war ein schon fast perfektes Gespräch, vor allem auch vor ihrem Vater. Sie musste nur leise sein und das war sie.
    Sabina hörte wie Marcus immer laute zählte und dann losstürmte. Sie konnte hören wie seine Sandallen über die Fliesen tapsten und auch das er an ihrem Versteck vorbei kam. Sie konnte ja nicht ahnen dass er geschummelt hatte, dennoch fand er sie nicht auf Anhieb. Auch fiel sie nicht auf seinen kleinen Trick rein, dass sie einen Mucks von sich geben sollte, als er sie nicht fand. Sie blieb wo sie war und presste sich die Hände auf den Mund.
    Erst als sie das Kratzen der Vase hörte, schaute sie einmal kurz, ganz schnell hinter dem Vorhang hervor. Auweia, wenn die Vase zu Bruch ging, dann würde es ganz furchtbaren Ärger geben. Einen bangen Moment wankte das große Gefäß und stand dann unbeschadet an seinem Platz und sie versteckte sich wieder ganz schnell. Jetzt musste sie doch Kichern, sie versuchte es zu unterdrücken, aber irgendwie konnte sie nicht anders. Marcus würde sie niemals finden… Doch dann spürte sie wie sich die Arme de Jungen um den Vorhang und auch ihren Körper wanden. Er hatte sie gefunden… Sie befreite sich aus dem Stoff und grinste ihn an. „Da hast du aber lange gesucht!“ lachte sie.


    „Nun bin ich wieder dran!“ stellte sie fest und drehte sich an Ort und Stelle zur Wand um. Sie kniff die Augen zusammen und legte sich auch die Arme über die Augen. „eins…. zwei…. drei…“, fing sie an zu zählen. Nun war es an ihm, dass er ein neues Versteck fand.


    Bei dem Lärm den allein die beiden Kinder veranstalteten, konnte man fast Glauben, dass die gesamte Straße sich zum spielen in der Casa Germanica getroffen hatte. Hätte Avarus in diesem Augenblick auch gesehen, was der Junge mit einer der teuren großen Vasen anstellte, hätte er sie wohl kurzerhand auf ihr Zimmer geschickt. Doch da sich kein Erwachsener Blicken ließ, spielten sie einfach lärmend weiter.

    Marcus erschreckte sich, als sie ihn leicht an stupste und musste dann kichern. Es machte Spaß mit dem Jungen zu spielen. Er kam aus seinem Versteck heraus und lobte sie, was Sabina echte Freude machte. „Ich kenn ja auch das Haus“, sagte sie bescheiden. „Bald kennst du dich auch aus und dann wirst du mich auch sehr schnell finden!“ versicherte sie ihm und lächelte breit.


    „Nun musst du zählen. Mach die Augen zu. Aber nicht schummeln!“ sagte sie ernst und wartete darauf, dass er dann auch die Augen zu kniff. Nun fing er an zu zählen und auf leisen Sohlen huschte sie ganz schnell davor. Sie rannte ins angrenzende Trcilinium und versteckte sich dann in einer Ecke hinter einem schwerem Vorhang. Kurz bewegte sich dieser, als hätte ein Windstoss an ihm herum gezerrt und dann war alles wieder ganz ruhig. Sabina drückte sich eine Hand auf den Mund damit sie nicht laut lachte und achtete darauf, dass weder ihre Füße, sonst noch etwas von ihr hervor schaute. Schließlich blieb sie ganz still stehen und wartete darauf, das Marcus nach ihr suchte.

    Calvena und Sabina folgten Romana willig in den Garten. Das Mädchen wusste nicht wo es zuerst hin schauen sollte, schon das Lararium war für sie beeindruckend gewesen, weil sie dort so viele berühmte Männer gesehen hatte. Helden aus den Geschichten ihres Kindermädchens oder Männer über die ihr Vater und ihr Onkel hin und wieder redeten. Während sich ihre Cousine und die Vestallin nun mit Dingen beschäftigten, die sie langweilten, ließ sie ihren Blick umherschweifen und betrachtete Bilder und Mosaike und Reliefs. Dieser Ausflug machte ihr viel Spaß, sie lernte nützliche Dinge und sie sah mal etwas ganz besonders. Keiner ihrer Freunde konnte von sich behaupten, dass er schon einmal im Atrium Vestae war.
    Sie kamen in den Garten und Sabina klatschte begeistert in die Hände. „Hier gefällt es mir!“ bekundete sie und setzte sich dann Beine baumelt auf eine Bank.