Beiträge von Volubilis Vitale

    Vitale war beeindruckt. Es waren doch eine Menge Tiere hier auf einem Platz, von denen er selber manche noch nie gesehen hatte. Er konnte die Aufregung der Kinder gut verstehen.
    Der schwarze Panther sah wirklich majestätisch aus und auch Sabina schien sehr beeindruckt.
    Langsam liefen sie weiter von einem Gehege zum nächsten.
    "Das ist schon was anderes als Entenfüttern im Park. Was meint ihr, Kinder?"

    "Ich denke, ich werde mich für den kleineren Hain für den Anfang entscheiden. Aus meinen Verdiensten hier in Rom kann ich ca. 250 Sesterzen sofort aufbringen. Etwas Geld habe ich noch aus meiner Heimat mitgebracht." erklärte Vitale Sedulus.


    Sim-Off:

    Leider kann ich ja kein Geld aus der Heimat hier einbringen...

    Vitale setzte sich.
    "Ja, ich habe die Adresse gleich mitgebracht: Cluvia Jocasta und Roscius Blosius auf Narbo Martius." antwortete Vitale auf Calvenas Frage.
    "Du scheinst dein Instrument sehr zu lieben. Ich habe gar keine Erfahrung mit Musik oder Instrumenten. Was bedeutet es dir?" fragte er sie. Um nicht taktlos einer verlobten Frau gegenüber zu wirken, bat er sie lieber nicht, ihm etwas vorzuspielen.

    Vitale traf Calvena an, als sie gerade etwas verträumt Lyra spielte.
    "Salve Calvena! Wie geht es dir?" begrüßte er sie beim Eintreten.
    "Deinen Brief habe ich abgegeben." fing er an zu berichten. "Außerdem war ich bei Avarus. Er sagt, er würde gerne mit dir selber reden wegen der Hochzeitsgäste. Sedulus meinte hingegen, er hätte gerne die selben Leute wie bei eurem letzten Fest dabei. Außerdem würde er gerne noch Terentius Primus sehen, der jetzt wohl Tribun bei der Classis in Missenum ist.
    Was Decima Lucilla anging, hatte ich leichtes Spiel und konnte Auskunft bekommen, ganz ohne die Briefe Avarus durchzugehen. Die öffenltichen Behörden Roms scheinen gut über ihre Bürger bescheid zu wissen. Mir wurde mitgeteilt, dass sie sich zur Zeit in der Provinz Gallia aufhält. Außerdem sind Gerüchte in Umlauf, dass sie einen Wutanfall gehabt hätte und einiges ihrer Inneneinrichtung dabei zu Bruch gegangen sein soll. Angeblich ist sie deswegen zu einer Freundin abgefahren. Aber was daran wahr ist, wirst du vielleicht eher herausfinden."

    Sie gelangten mitten in das Gewühl Roms. Vitale fand es anstrengend, mit zwei quirligen Kindern in der Stadt. Doch Calvena lenkte die Aufmerksamkeit der Kinder auf die Umgebung, so dass sie erst gar nicht auf dumme Gedanken kommen konnten. Auch für ihn waren die Ausführungen Calvenas interssant.

    Vitale hatte den ganzen Vormittag mit Erledigungen verbracht und ihm knurrte der Magen. Seine Nase führte ihn immer dem Duft nach wie von selbst in die Küche. Gerade als er die Türe öffnen wollte, kam ihm ein trotziger Marcus entgegen, der ihn aber nicht weiter beachtete und wütend an ihm vorbei stapfte. Vitales Magen ließ ihn nicht weiter darüber nachdenken und während er an einen kleinen Imbiss zwischendurch dachte, öffnete er die Tür. Vielleicht konnte er hier ja ganz unverkrampft ein paar neue Bekanntschaften schließen. Er mochte es, sich mit einfachen Leuten eine Auszeit zu gönnen. Da musste man nicht ständig auf sein Benehmen achten - und das besonders in einem fremden Land mit fremden Bräuchen und Sitten. Vielleicht war ja sogar ein Maure unter den Sklaven und Angestellten`?

    [simoff] eigentlich wollte ich warten, bis Avarus das Zimmer wieder verlässt, scheint aber wohl noch länger zu dauern. Tun wir so, als wäre er nicht da?


    Vitale hatte alle Erledigungen für Calvena beendet und machte sich wieder auf den Weg zu ihrem Cubiculum, um ihr Bericht zu erstatten. Er klopfte an.

    Vitale hatte es eigentlich hier im Park gefallen. Von ihm aus hätten sie den Circus auch ein anderes Mal besuchen können. Aber er wollte kein Spielverderber sein.
    Auch er bemerkte, dass Marcus plötzlich ruhiger wurde, wusste aber nicht, ob es am Gesprächsthema lag oder, ob er sich doch mehr wehgetan hatte, als er zugeben wollte.
    Er wusste, dass die Kinder jede Bedingung eingehen würden, nur um in den Circus zu gehen. Ob sie aber später, wenn die Kinder müde wurden, auch noch eingehalten wurden, fand er eher fraglich. Gerade weil es Marcus nicht so gut zu gehen schien, fand er den Gang zum Circus eigentlich zu viel. Aber gut.
    "Hört zu!" sagte er also zu den Kinder bevor sie sich auf den Weg machten. "Der Weg zum Circus ist zwar nicht weit, trotzdem wollen wir ein paar Regeln aufstellen: Wir bleiben immer zusammen. Niemand rennt vor oder geht sich alleine etwas ansehen. Wer müde ist, sagt, dass er eine Pause braucht und fängt nicht an, zu quängeln oder zu streiten! Könnt ihr schon eure Namen sagen und wo ihr wohnt?" fragte er die Kinder.
    Zu Calvena gewand sagte er: "Wenn wir noch so viel vor uns haben, sollten wir den Kindern zwischendurch etwas Vernünftiges zu essen besorgen."
    "Außerdem werde ich euch einige Fragen stellen, auf die ihr bei der Besichtigung der wilden Tiere bitte achtet. Es wäre auch schön, wenn ihr über den heutigen Tag eine Seite oder einige Sätze in euer Tagebuch schreibt. Wisst ihr, was ein Tagebuch ist? Wenn nicht, werde ich es euch zu Hause bei Gelegenheit mal erklären. Dann können wir für jeden eines anlegen. Merkt euch also gut, was ihr seht."
    Er war sich im Klaren, dass das alles etwas viel auf einmal für die Kinder war, aber sie würden zustimmen.

    "Ja, das wäre für den Anfang wohl etwas zu hoch gegriffen." stimmte Vitale Sedulus zu. "Beim zweiten Angebot gehe ich davon aus, dass der Preis so um 400 Sesterzen liegen wird. Er hat Stufe eins und befindet sich etwas südlich von Rom. Ich werde sicher bald ein genaueres Angebot bekommen. Was hälst du davon?"

    Sedulus schien sich auszukennen in geschäftlichen Sachen. Vitale ging gleich darauf ein: "Wiviel betragen denn die Betriebskosten für einen Betrieb Stufe drei? Und gehen die Produkte meist automatisch weg oder muss man sich viel kümmern?" Vitale hatte ja noch keine Erfahrung mit Geschäften in Rom.

    Vitale freute sich über das Gespräch mit den Kindern. Sabina war auch ganz aufgeregt bei der Sache.
    "Ihr ward aber nicht zu einer Vorstellung im Circus, oder?" fragte er Sabina. "Wann fährst du denn nach Germanien?" wollte er dann noch wissen.
    Marcus hatte ja bereits gesagt, dass er sieben Jahre alt war. Auch von Sabina würde er gerne wissen, wie alt sie war: "Wie alt bist du eigentlich, Sabina?"

    Sedulus schien der Preis von 1000 Sesterzen sehr hoch zu sein.
    "Der Hain ist "Stufe 3" groß." erklärte Vitale. "Meinst du, das ist zu viel?" fragte er dann noch.
    Er trank den Rest seines Glases aus und freute sich über die freundliche Art seines Gegenüber.

    Vitale konnte sich ein Lachen kaum verkneifen bei Marcus´Bemerkung von wegen der Löwenmähne. Ein Prusten lag ihm schon zwischen den Backen, das er sich dann jedoch wegen der Anwesenheit Calvenas verkniff. Schließlich war sie ihre Verwandte...


    Ja, über die Unterbringung des hatte er sich auch schon Gedanken gemacht. Er wollte ihn zwar natürlich nicht behalten, denn er war ja als Gastgeschenk gedacht, bis er aber einen passenden Adressaten gefunden hatte, müsste er ihn doch selber unterhalten. Und in der Casa Sergia, wo er wohnte, war das kaum möglich. Das beste also: So schnell wie möglich jemanden finden, der wilde Tiere mochte.


    "Über die Löwenjagd kannst du ja in der nächsten Acta Diurna nachlesen" machte Vitale schonmal auf die Zeitung aufmerksam. "Weißt du nicht, wer sich so regelmäßig Tierhetzen ansieht?" fragte er dann noch Calvena. Sie schien von wilden Tieren nicht so viel zu halten, denn sie reagierte etwas reserviert auf das Thema.


    "Was sind denn eure Lieblingstiere?" fragte er dann noch die beiden Kinder.

    "Ja, das ist mir Recht. Nur um zu wissen, was ich einplanen kann: An welche Summe hast du denn pro Ausgang gedacht?" antwortete Vitale. "Mit Marcus verstehe ich mich gut, das wäre auch kein Problem. Wenn du mich brauchst, rufe einfach nach mir. Ich habe, wie du weißt, zwar kein eigenes Büro, bin aber meist beim Posteingang zu finden oder bei Erledigungen im Haus."
    Er nippte an seinem Glas und rutschte etwas nervös auf seinem Platz herum. Denn er hatte noch eine Frage an Sedulus, die ihm allerdings etwas unangenehm war. Er wusste nicht so recht, wie er anfangen sollte. "Da wäre noch etwas. " fing er zögerlich an. "Ich habe ein Angebot erhalten, einen Olivenhain zu erstehen. Da ich mich bei Oliven auskenne, wäre das eine Möglichkeit für mich, hier in Rom geschäftlich Fuss zu fassen." weiter traute er sich nicht zu sprechen und beließ es bei diesen Andeutungen. Erst einmal sehen, was Sedulus dazu so meinte. Vielleicht bot er ihm ja von sich aus finanzielle Hilfe an? Er vertraute auf die Gutmütigkeit Sedulus´.