"Salve, ich bin Tiberius Ahala und möchte gern zu Aelius Archias, falls der zufällig verfügbar sein sollte." grinste der Tiberius zurück. Offenbar gab es keinen anderen Ianitor in ganz Rom, der auch nur ansatzweise so miesepetrig war wie der der heimischen Villa Tiberia.
Beiträge von Aulus Tiberius Ahala Tiberianus
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"Ja, davon gehe ich allerdings auch aus." seufzte Celsus schicksalsergeben. Was auch immer Durus wohl mit ihm vorhatte, so gemütlich wie bisher würde sein Leben kaum weitergehen.
Die Frage nach der Ehefrau hatte sich leider als kompletter Griff in die Latrine entpuppt, und der junge Tiberius war dem Germanicus regelrecht dankbar für dessen Bitte, denn bei derart gefühlsbetonten Themen war er noch nie ein besonders begnadeter Gesprächspartner gewesen, so dass er sofort bekräftigend nickte.
"Dann drücke ich dir mal die Daumen, dass besagte Dame nicht gerade in Brittannia oder Aegyptus weilt, das könnte sonst eine etwas aufwendige Suche werden." Celsus sah sich noch ein bisschen in dem nach wie vor gut bevölkerten Caldarium um, dann kam ihm eine Idee. "Sag mal, was hältst du nachher noch von etwas Bewegung? Ringen vielleicht, oder sowas in der Art?" Sedulus machte einen durchaus durchtrainierten Eindruck, also war er sportlicher Betätigung offenbar nicht abgeneigt.
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Seinen Kopf? Hier ging es doch schließlich um eine Lupa, und wer brauchte für den Umgang mit einer solchen Dame denn schon seinen Kopf? Ausser zum Geldzählen vielleicht, aber das stellte selbst für Ahala keine übertriebene Geistesleistung dar.
"Nun, ähm, hätte ich geahnt, dass du mich mit deinem Besuch und damit deiner Gesellschaft beehrst, dann hätte Parysatis niemals hierher gebracht oder sie überhaupt besucht." grinste Ahala, dessen kurzfristige Verlegenheit längst wieder verflogen war, seine Cousine an. Wie niedlich die aussah, wenn sie sich aufregte...
"Was hältst du davon, wenn wir gleich gemeinsam zu Abend essen? Ich müsste nur vorher fix ins Balneum." fragte er dann, Septimas Frage nach seinen sonstigen Aktivitäten dezent überhörend. -
Verdammt...verdammt....verdammt..... warum in alles in der Welt hatte er nicht besser aufgepasst, schließlich hatte er doch schon früher mitbekommen, wie gern sein Senior auf diesem Thema herumritt. Ahala hatte nicht das geringste Interesse an einer Ehefrau, denn es war wohl mehr als unwahrscheinlich, dass auch er das Glück einer Gattin haben würde, die sich lieber weit weg in Baiae aufhielt als im angestammten Haus der Familie.
"Ich..öh...nun nein, da fällt mir auf Anhieb keine ein." bekam er dann heraus, bevor er sich erstmal einen großen Schluck Wein gönnte. "Aber vielleicht sollte ich mich auch erstmal ein bisschen auf meine Karriere kümmern, damit ich meiner zukünftigen Gattin auch was zu bieten habe." Bei dem von Ahala angestrebten Tempo würde das mit etwas Glück noch ein paar angenehm ungebundene Jahre oder gar Jahrzehnte herausschlagen. "Wie sieht es denn bei dir aus Lupus?" wandte er sich dann an den etwa gleichaltrigen Verwandten. "Bist du schon in festen Händen?"
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Ahala bedankte sich mit einem Kopfnicken bei dem Praetorianer und folgte dann dem anderen Soldaten zu der ihm mittlerweile bekannten Porta, an der er direkt anklopfte.
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"Oh ja, natürlich, kein Problem." nickte Ahala gleichmütig und stellte sich so auf, dass der Praetorianer ihn problemlos untersuchen konnte. Heute hatte er im Gegensatz zu seinem letzten Besuch auch keine pikanten Dokumente dabei, daher war er vollkommen entspannt und grinste den jungen Soldaten freundlich an.
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Die Rechtswissenschaft an sich interessierte ihn eigentlich herzlich wenig, aber vermutlich konnte es bei seinem Lebenswandel ganz vorteilhaft sein, wenn er ein bisschen Ahnung hatte, wie man den Kopf juristisch aus der einen oder anderen möglichen Klemme ziehen konnte. Und gegen eine Perfektionierung seiner Redekunst war auch nichts einzuwenden, die war schließlich neben seinem selbstredend blendenden Aussehen sein höchstes Kapital.
"Nun, um die Wahrheit zu sagen, konnte ich mich so lange nicht zwischen all den Angeboten entscheiden, dass ich schließlich die Anmeldefrist verpasst hab." gab er einigermaßen zerknirscht zu. "Aber ich werde das natürlich sofort nachholen, sobald der nächste Cursus angeboten wird." Ja, so wie es aussah, war die Zeit des süßen Müßiggangs nun fürs erste vorbei.... Ahala seufzte innerlich und tröstete sich dann mit ein paar netten Vorspeisen, bevor er kurz zu Arvinia hinüberschaute. Seiner Verwandten schien es wirklich nicht allzu gut zu gehen, so schweigsam wie sie war.
"Wie geht es eigentlich deiner Frau? Fühlt sie sich nicht einsam in Baiae so ganz allein und ohne Familie?" fragte er Durus dann, als ihm einfiel, dass er sich als braver Sohn auch mal wieder nach seiner Stiefmutter erkundigen konnte.
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Nachdem er sich eine ganze Weile fast ausschließlich den für ihn so wichtigen Bereichen der Körperpflege und Leibesertüchtigung gewidmet hatte, hielt es Ahala nun für angebracht, sich endlich um den Auftrag zu kümmern, den Senator Corvinus ihm erteilt hatte. Einen geeigneten Architekten für den geplanten Ausbau der Villa Aurelia auszumachen, hatte sich im Endeffekt gar nicht so schwer wie erwartet gestaltet, wie er im Rahmen seiner Recherchen festgestellt hatte. Einer der bekanntesten Kandidaten, Germanicus Avarus, befand sich zur Zeit offenbar gar nicht in Rom, aber dafür hatte der Tiberier zu seiner Freude festgestellt, dass ein guter Kumpel von ihm ebenfalls in besagter Branche tätig war und hatte sich an diesem Tag frohgemut auf den Weg zum Palatium Augusti aufgemacht.
"Salve, ich bin Aulus Tiberius Ahala Tiberianus und möchte gern in einer geschäftlichen Angelegenheit zu Aelius Archias." begrüsste er fröhlich den wachhabenden Praetorianer.
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Bislang war Ostia in Celsus' Augen eher unterdurchschnittlich reizvoll gewesen, aber wen zog es auch schon in ein kleines Hafenstädtchen, wenn er endlich im Zentrum der Welt angekommen war?
"Hm...dort zu leben kann ich mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen." sagte er und lehnte sich gemütlich an den Beckenrand, während er mit den Beinen ein paar kleinere Wellen produzierte. Sollte Durus ihn dorthin schicken, würde er sich natürlich nicht wehren können, aber mit etwas Glück ließen sich dessen Pläne für seinen künftigen Adoptivsohn mit einem gemütlichen Leben in der Hauptstadt vereinbaren.
Als Sedulus seine Witwerschaft verkündete, stellte Celsus für einen Moment seine Paddelbewegungen ein und räusperte sich. Na wundervoll, das war ja wieder ein richtiger Griff in die Latrine gewesen..."Oh, ähm, das tut mir wirklich leid." beeilte er sich dann mit der nötigen Betroffenheit in der Stimme zu sagen. "Aber bestimmt läuft dir irgendwann noch einmal die Richtige über den Weg, du bist ja noch jung." Und es sollte ja tatsächlich Männer geben, die auf etwas derartiges warteten. In seinem eigenen Fall hoffte Celsus allerdings, rechtzeitig ein paar rettende Haken schlagen zu können, falls mal eine derartige Dame am Horizont auftauchen sollte. -
Trotz seines überdurchschnittlich schmerzfreien Gemüts war Ahala verlegen genug, um sich den Geldbeutel widerstandslos aus der Hand nehmen zu lassen, und auch sein unausrottbares Grinsen fiel etwas dezenter aus als normalerweise. "Oh, das war aber sehr nett von dir." hüstelte er und kratzte sich dann am Kopf, ein untrügliches Zeichen dafür, dass er ausnahmsweise mal über eine passende Antwort nachdenken musste. "Nun, ähm...um die Wahrheit zu sagen, hat Parysatis mich gebeten, ihr das Haus zu zeigen, vermutlich weil es für ganz normale Leute ungeheuer spannend ist zu sehen, wie wohl ein Consul und Pontifex so lebt. Glaub mir, ich wäre genauso gern mit ihr in ihrem Zimmer geblieben, aber sie kann ziemlich überzeugend sein, wenn sie will...."Ein erneutes Hüsteln, dann hatte sich der Tiberier endgültig wieder unter Kontrolle und musterte nun seinerseits mit einiger Neugier seine Cousine. Wirklich schockiert wirkte Septima ja eigentlich nicht auf ihn, vieleicht lag es daran, dass sie mittlerweile ja schon eine Weile verheiratet war. Sein Blick huschte kurz hinüber zu seinem Lendenschurz, der immer noch an der Stelle lag. Hoffentlich dachte er daran, das Teil rechtzeitig vor Durus' Rückkehr aus Baiae zu entfernen, sonst könnten die Erklärungsversuche ein wenig peinlich werden. "Aber genug von mir." startete Ahala einen erneuten Ablenkungsversuch. "Sag, wie geht es dir, Septima, und was führt dich her?"
Am Nebenausgang nahm Parysatis durchaus mit leisem Bedauern die Ablehnung des Leibwächters zu Kenntnis. "Wirklich schade." sagte sie und musterte den imposanten Germanen erneut vollkommen ungeniert. "Frag nach Parysatis, falls du mal deine Meinung ändern solltest. Man kennt mich hier in dieser Stadt." Mit diesen Worten wandte sie sich ab und machte sich mit wiegenden Hüften auf den Heimweg. Der Tag war schließlich noch jung, und auch andere wohlhabende Männer hatten vergnügungssüchtige und freigiebige Söhne oder wollten selbst ein Stück vom Kuchen mithaben.
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Für dich, meine Werteste, entwickle ich sogar einen gewissen Fleiss
Es gibt wieder jede Menge Platz! -
Die Gattin des Senators schien nicht allzu gesprächig zu sein, oder ob das nur an seiner Anwesenheit lag und sie lieber mit ihrem Gemahl ungestört sein wollte?
Was ihn anging, so hatte er ja jetzt alles, was er für die Ausführung dieses Auftrags brauchte, und so erhob Ahala sich nach kurzem Räuspern, warf ein freundliches Lächeln in die Runde und hängte im Falle der Dame des Hauses noch eine kleine galante Verbeugung an."Dann will ich mich jetzt auf den Weg machen und wünsche euch noch einen angenehmen Tag. Es hat mich sehr gefreut dich kennenzulernen, werte Flavia." Ein weiteres kurzes Nicken, dann verließ Ahala die Exedra und machte sich auf den Heimweg. Ob vor der Cena wohl noch Zeit genug übrig war, um das unterbrochene Programm in den Thermen in Ruhe zu Ende zu bringen?
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"Gut, ich werde Syricus direkt nach der Cena ansprechen." nickte Ahala erfreut. Vielleicht hatte er ja Glück und bekam gleich den richtigen Tipp und musste sich nicht erst mühsam durch die Stadt fragen... Der junge Tiberius lehnte sich zufrieden mit sich und der Welt zurück, doch dann blieb ihm das frisch in den Mund gesteckte Ei fast im Halse stecken. "Nun, ähm, ich denke, das solltest du Aurelius Corvinus fragen, der wird besser beurteilen können, wie lange ich noch brauchen werde." brachte er nach kurzem Husten hervor und griff schnell nach seinem Weinbecher. Und Studien hatte er durchaus betrieben, was die Angebote der diversen Sportanlagen und des nächtlichen Treibens anging, konnte er sich bereits mit Fug und Recht als Fachmann bezeichnen, und das war angesichts der Kürze seines bisherigen Aufenthalts in Rom doch durchaus beachtlich! "Oh, ähm, es gibt so furchtbar viele Dinge, die mich interessieren, Vater. Ehrlich gesagt, bin ich ein wenig unschlüssig, wo ich am besten meinen Focus setzen soll. Was würdest du mir denn am ehesten empfehlen?" Gebildet...er.....Götter!
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Ein Mann in den besten Jahren, der nicht regelmäßig in Lupanaren verkehrte? Das war zumindest in Celsus' Augen eher ungewöhnlich, aber vielleicht verfügte der Senator daheim ja über eine nette Auswahl an schönen Sklavinnen, so dass er sich genauso gut dort austoben konnte. Das entsprechende Kontingent in der Villa Tiberia war leider eher dürftig, vielleicht sollte er bei Durus mal unauffällig eine diesbezügliche Aufstockung des Dienstpersonals anregen...Bislang hatte Celsus zwar relativ problemlos auch unter der freien Bevölkerung des römischen Reiches willige Partnerinnen gefunden, aber wenn man es sich noch ein bisschen gemütlicher machen konnte, warum nicht?
"Ostia? Hm...das kenne ich bislang nur von meiner Anreise aus Sizilien, aber es wäre einen Versuch wert." Und die Subura war auch ein ganz reizvoller Ort, wenn man wie der junge Tiberius keine Berührungsängste in bezug auf das gemeine Volk und die eher dubiosen Aktivitäten in diesem Teil der Stadt hatte. "Ach, so etwas besonderes suche ich gar nicht." wiegelte er schließlich ab. "Nur ein bisschen Unterhaltung dann und wann, du verstehst schon. Bist du eigentlich verheiratet?"
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Agrigentum...ein nettes Städtchen, da hatte er doch mal einige sehr schöne Tage mit seinen Kumpels verbracht... Ahala hatte bereits den Mund geöffnet, um die eine oder andere Anekdote zu dieser Reise loszuwerden, als ihm klar wurde, dass auch diese nicht für den schicklichen Rahmen einer familiären Cena geeignet waren. Vielleicht sollte er sich doch ab und zu mal mit langweiligen Dingen beschäftigen, damit ihm die unverfänglichen Smalltalk-Themen nicht immer so schnell ausgingen... Sein Tirocinium fori bot erfreulicherweise nicht allzuviele Stolpersteine.
"Nun, während Corvinus' Aedilat war es natürlich besonders interessant." gab er wahrheitsgemäß zum besten. "Da war ich zum Beispiel bei den diversen Marktkontrollen dabei, es ist schon erschreckend, was sich der Mob auf dem Mercatus so alles einfallen lässt, um unbescholtene Bürger zu betrügen." Ahala setzte ein betrübtes Gesicht auf und schüttelte in gespielter Empörung den Kopf. "Ansonsten lerne ich von ihm natürlich viel über den Umgang mit Klienten, und stell dir vor, Vater, er will die Villa Aurelia ausbauen lassen und hat es mir anvertraut, die Vorverhandlungen mit den hiesigen Unternehmen zu führen. Kennst du zufällig einen Architekten, der dafür geeignet wäre?"
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Orestes? Ahala runzelte einen Moment lang nachdenklich die Stirn und schüttelte dann den Kopf. "Nein, tut mir Leid. Ich fürchte, da kann ich euch auch nichts genaueres berichten." Im Rahmen seines Tirocinium fori hielt der junge Tiberius sich zwar häufiger in der Villa Tiberia auf, hatte dort jedoch in erster Linie mit Senator Corvinus zu tun und hielt ansonsten nur nach Aurelia Prisca Ausschau. Ahala sah zu Arvinia hinüber, und obwohl er nicht gerade der verständnisvollste Frauenversteher unter der Götter Sonne war, stieg eine Mischung aus Mitgefühl und Ärger in ihm hoch. Dass man kein Interesse an romantischem Beisammensein mit einer zukünftigen Ehefrau hatte, konnte er ja durchaus nachvollziehen, aber dann hätte es im Vorfeld doch genügend Möglichkeiten gegeben, sich vor einer Verlobung zu drücken, wie er selbst es nun schon seit geraumer Zeit ausgesprochen erfolgreich praktizierte. Und nach allem, was er auf der Hochzeit seines Stiefvaters mitbekommen hatte, hatte dieser Orestes sich aus freiem Willen und mit offensichtlicher Begeisterung verlobt. Seltsame Geschichte...
"Vielleicht hat er im Moment einfach nur zu viel zu tun." sagte er schließlich und zwinkerte Arvinia aufmunternd zu. "Oder er musste aus irgendeinem Grund Rom plötzlich verlassen und hatte keine Zeit mehr, dir rechtzeitig Bescheid zu geben. Er wird sich sicher in den nächsten Tagen bei dir melden."Das Gespräch wurde durch die Ankunft eines weiteren jungen Mannes unterbrochen, den Ahala freundlich angrinste und bei dessen Herkunft er natürlich sofort hellhörig wurde."Salve Lupus, freut mich, dich kennenzulernen. Aus welchem Teil Sicilias stammst du denn? Ich bin in Syracusae aufgewachsen."
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Von Architektur hatte er ungefähr soviel Ahnung wie ein Galeerensklave von der Bildhauerei, aber glücklicherweise sollte er ja nur einen entsprechenden Spezialisten auftun und nicht etwa selbst Hand anlegen. Ahala setzte ein zuversichtliches Lächeln auf und nickte. "Gut, ich denke, das werde ich hinkriegen. Am besten mache ich mich direkt an die Arbeit, es wird sicher einige Architekten hier in Rom geben, die gern am Umbau dieses Hauses mitarbeiten würden." Aus den Augenwinkeln beobachtete der Tiberier, wie Corvinus und seine Gattin Händchen hielten und war wieder einmal froh darüber, dass der Kelch der Ehe bislang an ihm vorbeigegangen war. Derzeit gab es in seinem Leben nur die durchaus begabte Parysatis und die zog einen gut gefüllten Geldbeutel romantischen Zuneigungsbezeugungen bei weitem vor.
"Nun, wirklich abschätzen kann ich das jetzt noch nicht, aber ich werde mich bemühen, so schnell wie möglich überzeugende Angebote zusammen zu bekommen. Am besten gehe ich auf dem Rückweg direkt in der Casa Germanica vorbei."
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Angenehm ermattet von einem ausgedehnten Tag in den Thermen mit gebührend großem Sportanteil (schließlich wollte er ja nicht aus der Form geraten) betrat schließlich auch Ahala das Triclinium der Villa Tiberia und begrüßte gutgelaunt die bereits anwesenden Familienmitglieder, bevor er sich auf einer Kline niederließ.
"Salve, Vater. Und du sei mir natürlich auch gegrüßt, liebe Arvinia. Ich hoffe, ihr hattet einen angenehmen Tag." An seinem gab es bislang jedenfalls nichts auszusetzen, auch wenn er mittlerweile Hunger hatte wie ein Bär. Nachdem er kurz und vergeblich nach der Vorspeise Ausschau gehalten hatte, betrachtete er seine Verwandte etwas genauer, und auch ihm fiel Arvinias etwas traurige Stimmung auf. Naja, vielleicht gelang es ihm im Verlauf der Cena ja, sie ein wenig aufzuheitern, denn Trübsal war so gar nicht Sache des nicht übermäßig empfindsamen Tiberiers.
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"Wie? Achso, ne, keine Bange." Celsus nickte bekräftigend und ließ sich dann ein Weilchen gemütlich auf dem Rücken treiben. Irgendwie schienen da ein paar Animositäten zwischen dem Germanicus und seinem Vater in spe in der Luft zu liegen, und Celsus hatte nicht das geringste Interesse daran, sich das Leben komplizierter zu machen, als es unbedingt sein musste. Warum auch, wo es doch so viele angenehme Erfahrungen gab, die man im Leben unbedingt mal machen sollte! Apropos...
"Sag mal, so von Mann zu Mann," begann er und richtete sich jetzt doch wieder auf, um Sedulus besser im Blick zu haben. "Wenn du in dieser Stadt schon so ewig lebst, dann kannst du mir doch sicher einen Tipp geben, wo man am besten hingehen sollte, wenn man etwas Geselllschaft sucht, du weißt schon, was ich meine." In Syracusae hatte er in dieser Hinsicht neben einem nicht zu verachtenden Kontigent an willigen Damen der Gesellschaft durchaus ein paar Stammlokalitäten zur Verfügung gehabt, aber in Rom fehlte ihm bislang noch eine gute Adresse.
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"Ist ja gut, ich geh ja schon. Kein Grund, um gleich grob zu werden" schnurrte Parysatis und ließ, am Boteneingang angekommen, ihren Blick anerkennend über die doch recht beeindruckende Statur des Germanen gleiten. "Jemanden wie dich würde ich sogar in meiner freien Zeit treffen, was meinst du, hm?" Ihre freie Hand legte sich auf die des Leibwächters, die immer noch wie ein Schraubstock ihren Oberarm umklammert hielt.
Ahala hatte inzwischen im Chaos seines Cubiculums eine Weile herumgesucht, um die geforderte Summe zusammen zu bekommen und kehrte schließlich, die 50 Sesterzen in einem kleinen Beutel, wieder ins Tablinum zurück. Mit nicht unerheblicher Erleichterung nahm er zu Kenntnis, dass seine neue Bekanntschaft offenbar nicht mehr anwesend war, dafür war seine Cousine allerdings umso präsenter hatte geduldig an Ort und Stelle auf ihn gewartet. Der junge Tiberius versuchte sich an einem schiefen Grinsen, in dem sich sowohl Verlegenheit als auch Neugier widerspiegelten. Ob Septima ihm jetzt wohl eine Szene machen würde? Bei einer frisch verheirateten und ehrenhaften Frau von Stand war das eigentlich zu erwarten, aber irgendwie konnte er seine Verwandte in dieser Hinsicht nicht einschätzen. Vielleicht war es das Beste, für den Anfang einfach den Dummen zu spieln.
"Ach, ist sie schon weg?" erkundigte er sich mit gespielt arglosem Gesichtsausdruck, als hätte sich gerade seine Mutter verabschiedet. "Wie nett, dass du mich besuchen kommst, liebe Septima, damit hatte ich gar nicht gerechnet."