Ich fand die Nummer mit dem Grundstück zwar auch ein wenig unglücklich, aber Tiberia Alba kriegt meiner Meinung nach jetzt ein wenig arg viel ab. Immerhin hat sie halbwegs regelmäßig gepostet und sich offiziell wieder abgemeldet. So etwas ist mir allemal lieber als IDs, die erst ein riesiges Fass aufmachen, Tag und Nacht posten und dann plötzlich von einer Sekunde auf die andere, möglichst noch mitten in zig Threads involviert, einfach verschwinden und ihre Mitposter ratlos in halb angefangenen Geschichten zurücklassen.
Beiträge von Aulus Tiberius Ahala Tiberianus
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Obwohl Corvinus Erklärungen über die Animositäten zwischen seinem Vater und einzelnen Germanicern zusätzlich Durus' Wutanfall und das daran gekoppelte Verbot untermauerten, zuckte Ahala gleichmütig mit den Schultern. "Ich werde in den nächsten Tagen mal in der Casa Germanica vorbeigehen, in dieser Hinsicht hab ich keine Berührungsängste." Dann griff er nach dem Papyrus, den der Aurelier ihm entgegen hielt und folgte seinen Fingerzeigen mit den Augen.
Weg mit den Stallungen, stattdessen ein neuer Flügel, vier neue Zimmer und ein Tablinum oder eine Exedra....Hoffentlich konnte er sich das alles merken, sein Schreibmaterial hatte er, wie so häufig, irgendwo vergessen.
Und dann würde er sich um die Namen der in Frage kommenden Unternehmen kümmern müssen. Schließlich konnte er ja nicht nur zu dem Germanicus gehen, auch wenn diese Option durchaus bequem und recht schnell durchführbar klang."Ich kann die Angebote ja erstmal auf der Basis dieser Informationen einholen. Denkst du, dass noch wesentliche Änderungen oder zusätzliche Erweiterungen hinzukommen werden?"
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Celsus nickte, nachdem er dem Germanicus mit wachsendem Interessen zugehört hatte. Irgendwie hörte sich die Tätigkeit eines Tresvir Capitalis in seinen Ohren nicht ganz so langweilig an wie die meisten anderen Tätigkeiten. Ob ausgerechnet er dafür geeignet war, Verbrechen zu untersuchen, stand natürlich auf einem ganz anderen Blatt, aber in dieser Richtung mal nachzuhaken schadete ja schließlich nicht.
"Das klingt ganz gut, ich glaube, ich werde Senator Durus mal fragen, was er davon hält." An den Umstand, dass von nun an nach langer Zeit wieder jemand ein Auge auf seine Aktivitäten und Ambitionen haben würde, musste sich Celsus erst noch gewöhnen, aber vielleicht war der alte Tiberier ja gar nicht so furztrocken, wie er auf den ersten Blick gewirkt hatte.
"Vermisst du deine Zeit bei den Cohortes Urbanae eigentlich ein bisschen, oder bist du froh, dass du als Zivilist mit all dem jetzt nichts mehr zu tun hast?"
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Da weder Selbstreflektion geschweige denn -kritik zu Ahalas ausgeprägtesten Eigenschaften gehörten, währte sein schlechtes Gewissen noch etwa zwei Minuten, dann kam er ganz schnell wieder auf andere Gedanken. Irrte er sich, oder hatte ihn Centhos hübsche Verwandte jetzt schon mehrfach angesehen? Nach einer unauffälligen Musterung, die zu einem durchaus angenehmen Gesamtergebnis führte, zwinkerte er der jungen Dame kurz zu und wandte sich dann nach einem ordentlichen Schluck Wein an die Herren der Runde.
"Was ist denn das für ein Themenwechsel? Von der schönsten Frau Roms hinüber zu den Schreibstuben? Über so einen langweiligen Kram können wir doch noch reden, wenn wir alle 80 sind." Schlimm genug, dass er mittlerweile zu mindest ab und zu mal arbeiten musste, da wollte er sich in seiner Freizeit doch nicht auch noch darüber unterhalten!
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Er war nervös. Ausgesprochen nervös sogar, und das war für den jungen Tiberier, der normalerweise mit einer gehörigen Portion Schmerzfreiheit durch die miesten Dinge des Lebens ging, eine ganz neue und alles andere als angenehme Erfahrung.
Komisch, dass das hier und heute so anders war, wobei Ahala nicht einmal die genauen Gründe dafür hätte festmachen können.
Ob es an der doch recht feierlichen und ehrwürdigen Atmosphäre lag? Oder vielleicht doch eher an der Anwesenheit seines Adoptiv-Vaters, der mit nicht zu übersehender Erwartung im Kreise der übrigen Arvales Fratres saß? Ahala wusste es nicht, und im Grunde war es im auch vollkommen egal, er wünschte sich in dem Moment, als sein Name fiel nur wieder einmal ganz weit weg. Mit reichlich wackligen Knien erhob er sich, sah in die Runde, und hatte für einen entsetzlichen Moment das Gefühl, keinen Ton herauszukriegen. Was sollte er denn jetzt hier nur erzählen, der Held der Hinterhöfe, Lupanare und Würfelbuden, das auch nur einen der Anwesenden ansatzweise überzeugen würde?
'Verdammt, nun mach schon' feuerte er sich selbst in Gedanken an, 'wenn du auch sonst nichts drauf hast, reden kannst du doch nun wirklich...' Ein riesiger Krug Wein würde jetzt gut kommen, aber den konnte er sich ja zur Belohnung gönnen, falls er diese Vorstellung halbwegs überstehen würde. Ein kurzes Räuspern noch, dann sprang Ahala ins kalte Wasser, in der stillen Hoffnung sich dabei nicht den Schädel einzuschlagen."Ehrwürdige Fratres, auch ich, Aulus Tiberius Ahala Tiberianus, Sohn des Manius Tiberius Durus, stehe heute hier vor euch, um die Aufnahme in diese so ehrenwerte Sodalität zu erbitten. Ich wünschte von Herzen, ich hätte zu diesem Zeitpunkt bereits mehr zu bieten als den guten und unbefleckten Namen meiner Familie und meinen absoluten Willen und die Bereitschaft, all mein Können und Wissen in den Dienst dieser Bruderschaft zu stecken, der auch mein so geschätzter Vater angehört, aber leider kann ich es nicht. Denn im Gegensatz zu meinem Vorredner, dem ehrenwerten Vigintivir Claudius Lepidus, der sich bereits seit einigen Jahren um unser geliebtes Rom verdient gemacht hat, stehe ich erst ganz am Anfang meines Weges in dieser Stadt. Eines Weges, den mir erst die Großzügigkeit meines Vaters, des Consuls Tiberius Durus überhaupt eröffnet hat, und dessen Vertrauen ich mich mehr als alles andere würdig erweisen möchte. Noch bin ich dabei, mir das nötige politische Rüstzeug für die Zukunft zu erarbeiten, was mir vor allem durch die kompetente Unterstützung durch meinen Lehrmeister, den Senator und Aedil Aurelius Corvinus, leicht gemacht wird. Aber schon bald, und dessen bin ich mir gewiss, werde auch ich eine Stütze dieses Staates sein und zumindest einen Teil all der Ehren, die man mir bislang erwiesen hat, wieder gut machen können. Daher bitte ich euch, verehrte Fratres, mein Ansinnen wohlwollend zu überdenken und mir die Möglichkeit zu geben, mich um euch und diese Bruderschaft verdient zu machen."
So, jetzt war es raus. Mehr als erleichtert, wenigstens diesen Teil schon hinter sich gebracht zu haben, wartete Ahala auf die Reaktion der anwesenden Fratres.
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Ostia und prachtvoll? Das hatte Celsus nun gerade nicht vermutet, aber seine Kenntnisse der italischen Städte hielten sich auch in recht bescheidenen Grenzen.
"Nö, da hast du recht." gab er frank und frei zu. "Ich bin nach dem Tod meiner Mutter direkt von Syracusae hierher nach Rom gekommen, und hab vom restlichen Italia noch nicht allzuviel gesehen. Ich war mal in Pergamon und Athen, aber das ist auch schon wieder eine Weile her." Und vor allem Athen war tatsächlich prachtvoll gewesen, auch wenn der junge Tiberier sein Hauptaugenmerk damals nicht auf die Sehenswürdigkeiten und kulturellen Errungenschaften dieser Stadt gelegt hatte.
"Was macht denn ein tresvir capitalis denn so?" Wenn das ein geeignetes Einstiegsamt war, dann sollte er sich vielleicht mal ein wenig schlau machen. Und es war allemal angenehmer den doch recht unkompliziert und sympathisch wirkenden Germanicus auszufragen als seinen Vater in spe. Zumal Durus angesichts einer derartig ausgeprägten politischen Unwissenheit vermutlich der Schlag getroffen hätte.
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Der finstere Blick der Verlobten traf ihn zwar nur für den Bruchteil einer Sekunde, dennoch hatte Ahala das Gefühl, schlagartig ein Stückchen Richtung Boden zu schrumpfen. Was für eine Pleite, und dabei war er noch so stolz auf seine Geschenkidee gewesen! Endlich mal kein Staubfänger sondern etwas von praktischem Nutzen und mit wahrhaftigem Erinnerungswert!
Naja, immerhin hatte keiner der übrigen Gäste (vor allem keiner der weiblichen) etwas davon mitbekommen, dafür konnte er dem Aelier und dessen Verlobten wirklich dankbar sein.
Aber nein, von wegen Verlobte, der Kerl hatte sie tatsächlich doch schon geheiratet, und damit war das Mitbringsel des Tiberiers auf der Skala der unpassendsten Mitbringsel aller Zeiten vermutlich noch ein ganzes Stück nach oben gerutscht...Und ob sein Gutschein jetzt jemals eingelöst werden würde, stand auch in den Sternen. Schade eigentlich, die gute Parysatis war allemal ein Zusammentreffen wert.Dankbar für die Ablenkung griff Ahala nach seinem Weinkelch und schloss sich dem Trinkspruch an.
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Ahala bemühte sich den Worten des Senators mit der gebotenen Konzentration zu folgen, aber seine Überraschung legte sich nicht wirklich. Natürlich hatte auch er schon Verhandlungen geführt, doch dabei war es um deutlich unwichtigere Dinge des alltäglichen Lebens gegangen und nicht um den Umbau einer herrschaftlichen Villa. Aber warum auch nicht, wenn Corvinus ihm so etwas zutraute, dann bitte schön! Irgend etwas würde er schon zustande bringen....
"Germanicus Avarus, der Name kommt mir so bekannt vor..." murmelte er gedankenverloren. "Kann es sein, dass Vater den nicht besonders leiden kann?" So ganz hatte der Tiberer das entsprechende Gespräch nicht mehr parat, konnte sich jedoch noch gut daran erinnern, dass Durus ziemlich unwirsch geworden war, als er gehört hatte, mit wem sein Iunior einträchtig in der Therme gesessen hatte.
"Nun, es wäre nett, wenn du mir erläutern könntest, wie deine Ideen in etwa aussehen, damit ich etwas in den Händen habe, wenn ich die einzelnen Angebote einhole. Und du natürlich auch, werte Flavia." fügte er noch mit einem galanten Nicken in Richtung der Ehefrau hinzu.
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"Oja, in der Tat." beeilte Ahala sich zu sagen. "Ich habe mich in deiner Abweseneheit bei Senator Flavius Furianus vorgestellt, und so wie es aussieht, wird wohl in der nächsten Contio über meine Aufnahme entschieden." Was für ein Glück, dass ihm diese Sache kurz vor Durus' Rückkehr zufällig noch wieder eingefallen war, sonst wäre das jetzt eine ziemlich peinliche Nummer geworden..."Dass Flavius Piso auch bei den Arvalbrüdern ist, wusste ich gar nicht, aber es freut mich, dort ein bekanntes Gesicht zu sehen.Hoffentlich wird man mir dort einigermaßen gewogen sein." Mittlerweile waren die beiden jungen Frauen bis auf Hörweite an die Tiberier herangetreten, und der Junior konnte sich nur mit Mühe von diesem doch sehr erfreulichen Anblick losreißen und auch Durus' Mutmaßung über den Aelier bestätigen. "Ähm ja, so weit ich weiß, ist Archias mit dem Bruder des Kaisers verwandt, er hat mal so was erwähnt." Vermutlich waren auch die genauen Verwandtschaftsbeziehungen zur Sprache gekommen,aber die hatte Ahala, wie alles, das ihn nicht wirklich interessierte oder gar fesselte, sofort wieder vergessen. In Aurelia Priscas Fall lagen die Dinge da natürlich ganz anders.
"Aurelia Prisca, welch unerwartete Überraschung, dich hier zu treffen." Ahala garnierte seine Begrüßung mit einem aufrichtig erfreuten und daher strahlenden Lächeln und einer kleinen galanten Verbeugung, die er bei Priscas ebenfalls sehr attraktiven Begleiterin direkt noch einmal wiederholte. "Meinen Vater kennst du ja bereits, nicht wahr? Senator Tiberius Durus hat mir nämlich vor einigen Wochen die große Ehre erwiesen, mich an Sohnes Stelle anzunehmen."
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Oja, Celsus machte soger eine ganze Menge falsch, und das mit schöner Regelmäßigkeit, aber das war nichts, was man direkt beim ersten Kennenlernen zum Besten geben sollte, auch wenn der Germanicer nicht gerade einen übermäßig verbissenen Eindruck auf ihn machte.
So grinste statt einer Antwort nur ein wenig verlegen zurück und konzentrierte sich lieber wieder auf das Thema Politik, das zwar langweilig, dafür aber deutlich unverfänglicher war."Ostia? Was soll ich denn da? Ich bin doch nicht aus Sicilia hergekommen, um mich hier in so ein Kaff zu setzen, in dem der Hund verfroren ist." Und Scriba hörte sich eindeutig nach einer Menge ungemein trockener Arbeit an,und so etwas würde er sich freiwillig ganz sicher nicht antun.
"Mit welchem Amt bist du denn damals eingestiegen? Nach deiner Zeit bei den Cohortes Urbanae, meine ich."
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Aufrichtig? Naja...Das einzig aufrichtige an Ahalas aktuellen Bemühungen um seine politische Zukunft war, dass er den letzten Wunsch seiner sterbenden Mutter so gut es ging erfüllen wollte und sich nach wie vor an sein Versprechen ihr gegenüber gebunden fühlte. Sein persönliches Interesse an Politik hielt sich stattdessen immer noch stark in Grenzen, aber vielleicht kam die Begeisterung ja mit der Zeit...
"Ja, es würde meiner Familie und mir viel bedeuten, wenn ich dem Weg meines Vaters folgen und ihn vielleicht noch ein wenig fortsetzen könnte. Natürlich war zu diesem Zeitpunkt selbst eine Quästur noch ferne Zukunftsmusik, aber ein paar Ambitionen musste er schon durchblicken lassen, wenn man ihn irgendwie ernst nehmen sollte.
"Mein Vater hat mir empfohlen, mein Tirocinium fori bei Senator Aurelius Corvinus zu absolvieren. Und dieser war so freundlich, mich als seinen Schüler zu akzeptieren."
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Irrte er sich, oder schaute Prisca schon wieder zu ihm herüber? Ahala, der das höchst mittelmäßige Abschneiden der Veneta aufgrund der mehr als reizvollen Aussicht längst vergessen hatte, setzte sich noch ein bisschen besser in Positur und schickte erneut das charmanteste Lächeln, das er zustandebringen konnte, ohne sich vor seinem Vater zum Affen zu machen, in die benachbarte Kurve hinüber und überhörte dabei fast dessen Frage.
Nichts gegen Centho, der war ein wirklich guter Kumpel, aber wer wollte schon über einen Iulier nachdenken, wenn er diese Aurelia vor der Nase hatte?"Wie? Achso....ähm, strenggenommen war nicht ich zu dieser Feier eingeladen sondern Septima, und ich hab sie nur zur Casa Iulia begleitet. Aber ich kenne Iulius Centho schon länger, wir haben uns seinerzeit bei meinem ersten Wagenrennen hier in Rom getroffen." Dass Septima bei diesem Ereignis auch anwesend gewesen war, ließ Ahala, ganz Gentleman, dezent unter den Tisch fallen. "An dem Tag hab ich auch Flavius Piso und Aelius Archias kennengelernt. Sagen dir die Namen auch was?"
Götter, konnte es sein, dass Prisca sich gerade auf ihn zubewegte? Und offenbar hatte sie auch noch eine Freundin dabei. Na, wenn das nicht sein Glückstag war... -
Gemäßigt also...Das hörte sich in Celsus' Ohren eigentlich ganz sympathisch an, zumal der sich bislang ohnehin nicht mit den verschiedenen politischen Strömungen und Fraktionen beschäftigt hatte. Da war es für den Anfang vermutlich am schlauesten, wenn man sich irgendwo in der Mitte niederließ und sich ansonsten ruhig verhielt.
"Ich gehe Ärger eigentlich auch gern aus dem Weg, blöderweise läuft er mir immer nach." Celsus seufzte schiksalsergeben und lehnte kurz den Kopf an den Beckenrand, bevor er sich wieder dem Germanicus zuwandte."Hör mal, früher oder später wird Durus sicher erwarten, dass ich mich in der Politik engagiere. Welches Amt sollte ich da denn am besten für den Einstieg anpeilen?" Nicht, dass er das nicht auch seinen zukünftigen Stiefvater fragen konnte, aber dem gegenüber wollte er sich nicht als politischer Komplett-Noob outen, auch wenn er zweifellos einer war.
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Celsus nahm zwar ausgesprochen gern die finanziellen und auch sonstigen Vorteile und Bequemlichkeiten des Patrizierdaseins für sich in Anspruch, war darüber hinaus jedoch noch nie von besonderen Standesdünkeln heimgesucht worden. Eher war das Gegenteil der Fall, denn seiner Erfahrung nach wurde es immer unkomplizierter und entspannender, je weiter man sich von seinem eigenen Stand aus in die Tiefe vorarbeitete.Das mit den Strömungen hörte sich auf jeden Fall interessant an.
"Und zu welcher Fraktion würdest du dich zählen, Germanicus?" Auf den ersten Blick machte dieser Sedulus keinen besonders radikalen Eindruck, doch da konnte man sich natürlich auch irren...
"Ja, da könntest du Recht haben. Wobei ich den Eindruck habe, dass viele von denen sich ihre Feinde redlich erarbeiten. An jedem zweiten Stand wird man doch über den Tisch gezogen, zumindest kommt es mir so vor."
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Na toll, jetzt hakte er auch noch nach....Ahala seufzte innerlich auf und unterdrückte den Impuls, Archias vors Schienbein zu treten, um ihn ein wenig für die delikate Situation zu sensibilisieren.
Anderseits bot die die als Scherz gemeinte Frage vielleicht auch ein winziges Schlupfloch..."Öhm ja, genau." sagte er daher schnell und drückte dem Aelier mit einem Grinsen die Schriftrolle in die Hand."Seit unserem Ausflug in die Su...äh sugumbrische Kneipe drüben am Markt hab ich dich so ins Herz geschlossen, dass ich dir zu Ehren ein kleines Gedicht verfasst habe. Aber das musst du natürlich allein lesen, schließlich sind es meine ersten Schritte in die Welt der Poesie und würden mich vor allen Anwesenden furchtbar blamieren." Ahala garnierte seinen Wortschwall mit einem eindringlichen Blick hinüber zu Archias und wandte sich dann erstmal wieder den anderen Gästen zu.
Das Lächeln der hübschen Iulia wurden mit der ebenso strahlenden tiberischen Variante erwidert und dann Centhos rothaarige Verlobte (oder war sie schon seine Frau?) begrüßt.
"Salve, liebe Furia Calliphana. Oja, ich hab mich auf eurer Verlobungsfeier bestens amüsiert. Hast du Centho, das alte Schlitzohr, eigentlich schon geheiratet?" Ob die beiden auch die liebreizende Sergia mitgebracht hatten? Ahalas Blick ging kurz über die übrigen Anwesenden, konnte die blonde Chaerea jedoch nicht entdecken. Dafür entdeckte unter den Männern doch noch ein bekanntes Gesicht. "Salve, Flavius Piso. Freut mich, dass wir uns mal wieder treffen." Kam es ihm nur so vor, oder hatte der Flavier damals beim Wagenrennen einen deutlich besser gelaunten Eindruck gemacht? Ahala nickte jetzt auch schnell noch den beiden Männern zu, die er bislang noch nicht namentlich kennengelernt hatte und lächelte die unbekannte Dunkelhaarige an, die seit seinem Eintreten noch nichts gesagt hatte. Ob das Archias Verlobte war? Oder gehörte sie zu einem der anderen drei Männer?
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"Oh, mich freut es auch. Kennen ist leider das falsche Wort, ich habe den Namen deiner Gattin auf der Hochzeit meines Vaters erfahren, aber leider hatten wir keine Gelegenheit, uns mit einander zu unterhalten." antwortete Ahala mit einem freundlichen Grinsen, das zwischen dem Ehepaar hin- und herging, bevor er sich auf dem Korbsessel niederließ, den Corvinus ihm gezeigt hatte.
Ganz in der Rolle des braven Scriba aufgehend nickte er zu den Ausführungen des Senators, sah gegen Ende dann jedoch reichlich überrascht aus der Wäsche."Ein Umbau des Hauses? Dieses Hauses, meinst du? Was kann ich denn dabei für dich tun?"
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"Hm, wenn du meinst..." Celsus hatte massive Zweifel, dass sich an seiner Einstellung in bezug auf das Heiraten nochmal jemals etwas ändern würde, aber man konnte ja nie wissen. Und eigentlich war ihm auch die Welt nicht wirklich zu klein, solange andere dafür Sorge trugen, dass er ein gemütliches und sorgenfreies Leben ohne allzuviele Stressmomente führen konnte, dann war er voll und ganz damit zufrieden.
Zu den Animositäten zwischen Germanicern und Tiberiern nickte er zwar verständnisvoll, vergaß diese Feinheit jedoch direkt wieder, da er keine Lust hatte, da es in diesem Fall vermutlich unendlich viele Hintergründe gab, die er ungern erfragen wollte. Das musste ja schließlich nicht während des Bades sein....
"Gibt es denn viele unterschiedliche politische Interessengruppen hier in Rom und vor allem im Senat?" Wenn er irgendwann doch mal endlich aktiv wurde, dann war es ja nicht ganz unwichtig zu wissen, wer auf welcher Seite stand."Na, das hoffe ich auch für dich." erwiderte er schließlich Sedulus' Lachen mit einem breiten Grinsen. "Mir geht es da ähnlich, allerdings bin ich verglichen mit einem Senator ja auch vollkommen unwichtig." Dass es unter seinen diversen Gläubigern durchaus den einen oder anderen gab, der dem jungen Tiberier alles andere als wohlgesonnen war, ließ dieser lieber vornehm unter den Tisch fallen. Hier in Rom hatte er sich ja bislang ganz tapfer geschlagen, und seine alten "Freunde" aus Syracusae würde es hoffentlich nicht hierher verschlagen.
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Und ob Ahala Priscas Blick mitbekam! Durus besaß zwar gerade sein Ohr, doch seine Augen ließ er doch deutlich lieber auf der jungen Aurelia als auf dem alten Tiberius ruhen. Na endlich, fast war er schon so weit gewesen, sich Sorgen zu machen.
Ahala erwiderte Priscas Lächeln so galant es nur eben ging und schickte seinerseits ein Kopfnicken hinterher."Petronilla? Nö, das sagt mir nichts." erklärte er wahrheitsgemäß, ohne länger nachdenken zu müssen. "Ich kann mich auch nicht erinnern, überhaupt schon eine Vinicia kennengelernt zu haben. Ich hätte eine Furia, eine Sergia und eine Germanica im Angebot, die hab ich auf der Verlobungsfeier von Iulius Centho kennengelernt. Da waren auch noch ein paar andere Frauen, aber deren Namen habe ich mir nicht gemerkt." Sein bislang einscheidendstes Erlebnis hatte Ahala bislang mit der guten Parysatis gehabt, allerdings fiel diese wohl kaum unter die Kategorie "Dame" , die seinem Vater vorschwebte.
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Ahala hatte wie an so vielen Tagen zuvor gerade entspannt im Caldarium seiner Lieblingstherme gesessen, als ihm plötzlich siedendheiß wieder eingefallen war, dass Corvinus ihn gebeten hatte, noch bei ihm in der Villa Aurelia vorbeizuschauen. Daher hatte er auf den Rest seines üblichen Programms verzichtet, war aus dem Becken gesprungen und quer durch die Stadt geeilt um den Termin noch rechtzeitig wahrzunehmen.
Ein wenig atemlos kam er in der Villa an und fragte sich dort nach der Exedra durch, wo er nicht nur Corvinus selbst, sondern auch eine hübsche dunkelhaarige Frau antraf, die, wenn er sich an Durus' Hochzeitsfeier richtig erinnerte, seine Ehefrau war."Salvete. Ich hoffe, ihr musstet nicht auf mich warten." sagte er eilig, bevor er die Dame des Hauses zusätzlich mit einer galanten Verneigung begrüßte. "Ich bin übrigens Tiberius Ahala."
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"Hey, Archias, altes Haus! Danke für die Einladung, ich bin wohl ein bisschen spät dran."Aber dafür hab ich dir auch was wirklich nettes mitgebracht!" polterte Ahala frohgemut in den Raum hinein und war schon fast bei den Klinen angelangt, als bei seinem Gehirn endlich die Nachricht ankam, dass er sich mitnichten in der erwarteten Herrenrunde befand. Oh nein, es waren sogar drei Damen anwesend, und zwar Damen im wirklichen Sinne des Wortes, ganz im Gegensatz zu dem Exemplar, das im bei der Ausarbeitung seines Mitbringels geholfen hatte....
Hätte er im Vorfeld mal ausnahmsweise ein bisschen nachgedacht, dann hätte ihm eigentlich auch klar sein müssen, dass bei einem verlobten Gastgeber die Anwesenheit einer Verlobten nicht ganz so unwahrscheinlich war. Aber leider war das nicht geschehen, und so stand Ahala nun, den zusammengerollten "Rundum-Wohlfühl-Deluxe-Gutschein" seiner speziellen Freundin Parysatis in der bereits ausgestreckten Hand vor der versammelten Gästeschaft des Aeliers und bekam nur noch ein einigermaßen dümmliches Grinsen und ein paar gekrächzte Worte heraus."Salve, Centho, lange nicht mehr gesehen! Und... ähm..., salvete die Damen. Ich bin Tiberius Ahala, freut mich eure Bekanntschaft zu machen." Verdammt, und wie ging es jetzt weiter? Verschwinden lassen konnte er die Schriftrolle nicht mehr, aber mit etwas Glück war Archias ja geistesgegenwärtig genug und ließ sich irgendetwas einfallen.