Beiträge von Publius Iulius Saturninus

    Auch Saturninus fand sich, nach der rauschenden Verlobungsfeier noch zum anschließenden Abendessen im Kreise der Familie ein. Der Iulier betrat das Triclinium offenbar als Vierte, denn Proximus, Centho und Antoninus, den er auf der Feier kennengelernt hatte waren schon da.


    "Salvete", grüßte der Iulier die drei Iulier freundlich. "Danke für die Einladung, Proximus!"

    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Antoninus
    Antoninus schüttelte schnell mit dem Kopf.
    "Nein, ich bin erst vor kurzem angereist."
    Auch er hob sein Glas, um auf die Verlobten zu trinken. Dann wandte er sich wieder dem Mann zu.
    "Und Du?", zwinkerte er dem Mann schelmisch zu, "Lebst Du auch hier in der Casa? Muss ich mich in der nächsten Zeit auf weitere Überraschungsfeiern wegen Dir einstellen?"


    Der Iulier nickte verstehend. Auch einer, der gerade erst hier angekommen war. "Wo warst du denn vorher, wenn ich fragen darf?" Vielleicht kam er ja zufällig auch aus Germanien. Auf die Gegenfrage von Antoninus schüttelte Saturninus den Kopf. "Nein, ich lebe nicht hier", sagte er. "Ich bin extra aus Misenum angereist um an dieser Feier teilzunehmen. Ich bin dort seit kurzem Magistratus und Decurio."


    "Keine Sorge", antwortete der Iulier ebenso schelmisch grinsend. "Das wird schon noch ein wenig dauern, bis wegen mir solche Feiern abgehalten werden." Gut gelaunt trank Saturninus genüsslich einen Schluck Wein. "Und wie ist das bei dir?", fragte er in scherzhaftem Ton. Er blickte vielsagend um sich, was durchaus eine Anspielung auf die vielen Damen, die sich um Antoninus geschart hatten darstellte.

    Zitat

    Original von Sergia Chaerea
    "Ich kenne sie beide aus meiner Casa. Centho war als erster bei uns als Mieter letztes Jahr. Nach seiner Rückkehr von seiner Reisen traute er sich nicht richtig Heim, denn er und sein Vater sind im Streit auseinander gegangen, was auch die Ursache für seine Reisen war. Er hat viel Arbeit rein gesteckt aus sich was zu machen, er wollte dass sein Vater stolz auf ihn ist, doch leider war er bereits tot. So erbte er dann die Casa hier.


    Calliphana wohnte im übrigen auch bei uns. Sie ist ein paar Monate nach Centho bei uns eingezogen. Ihre Mutter ging zurück nach Sparta, wo sie vor kurzem Starb. Die Arme. Calliphana steht so ganz alleine dar, bis jetzt, sie ist ja jetzt verlobt. Sie hat bald auch viel zu tun! Die Hochzeit, und sie zieht gerade um. Ein entfernter Verwandter teilte ihr was von einer leer stehenden Casa mit. Furchtbar viel Arbeit, wenn du mich fragst!" - plauderte sie einfach drauf los.


    "Interessant! Das wusste ich ja gar nicht..." Was ja eigentlich auch kein Wunder war, denn er kannte Centho ja auch erst seit kurzem, und so nah verwandt, dass er ihm das gleich erzählt hätte (außer das vom Tod seines Vaters), waren sie auch nicht. Und diese Calliphana hatte auch bei der Sergia gewohnt? Die junge Dame schien regelrecht eine Herberge zu betreiben. Ob sie die beiden wohl verkuppelt hatte? "Dann haben sie sich also bei dir kennengelernt?"


    Saturninus trank noch einen Schluck Wein und hörte Charea interessiert zu. Ihre folgenden Worte irritierten ihn allerdings ein wenig. "Werden die beiden denn nicht gemeinsam hier wohnen?", fragte er munter weiter. "Steht denn schon ein Termin für die Hochzeit fest?" Jetzt ertappte Saturninus sich schon selbst dabei, dass er aber ziemlich viele Fragen auf einmal stellte!

    "Vielen Dank", sagte Saturninus und nahm einen großen Schluck um seine ausgetrocknete Kehle wieder zu befeuchten.


    Ein Rennen? Das hörte sich interessant an! "Gibt es denn schon Pläne für ein neues Rennen?"


    "Schreibt am Besten einfach einen Brief an die Villa Iulia in der direkten Umgebung von Misenum."

    Nun gut, das leuchtete auch wieder ein. "Ja, nach Misenum sollte ich schon bald wieder, ich kann ja nicht meine ganze Amtszeit in Rom verbingen", sagte er scherzhaft und grinste dem Wortführer der jungen Männer zu.


    Der Vorschlag des Mannes hörte sich allerdings gut an. "Ja, das klingt vernünftig", bestätigte der Iulier. "Es eilt ja nicht, mit dem Beitritt. Was stehen denn als nächstes für Rennen an?"


    "Hättet ihr vielleicht einen Schluck Wein für mich?", fragte Saturninus schließlich. Das viele Reden hatte ihn richtig durstig gemacht.

    Saturninus lächelte leicht. Es war natürlich reiner Zufall, dass er damals beim ersten Rennen von Halil Torkebal in Mogontiacum zugegen war, aber dennoch schien es die jungen Männer zu beeindrucken.


    "Danke", grinste er breit zurück, um danach wieder ein wenig ernster zu werden. "Wann kann ich denn erwarten, dass darüber entschieden wird?" Immerhin musste der Iulier auch in Misenum seinen Pflichten als Magistratus nachkommen und konnte nicht ewig in Rom bleiben, auch wenn er es durchaus gerne täte.

    "Er hat einmal bei einem Rennen in Mogontiacum teilgenommen, bei dem ich zugesehen habe.", erklärte Saturninus dem Ligarius Calvisius. "Ist allerdings schon ziemlich lange her, aber ich erinnere mich an ihn, auch wenn er sich, wenn ich mich recht erinnere, nicht einmal für den Endlauf qualifiziert hat." Damals war auch noch ein anderer Fahrer für die Russata am Start gewesen, an dessen Namen er sich allerdings leider nicht mehr erinnerte...


    Ad Collegium Augurum
    In Regia Cultus Deorum


    P. Iulius Saturninus Collegio Augurum salutem dicit.


    Ich will nicht lange herumreden, sondern gleich mein Anliegen mitteilen: Vor kurzem wurde ich, P. Iulius Saturninus, Sohn des Iulius Drusus zum Magistratus der Stadt Misenum gewählt. Den Traditionen entsprechend wollte ich feststellen, ob diese, meine Wahl dem Willen der Götter entspricht, allerdings musste ich feststellen, dass es in Misenum gar keine Auguren gibt. Daher bitte ich euch, die Auguren von Rom, mir einen von euch zu entsenden um den Willen der Götter zu erfragen.


    Ich hoffe auf baldige Rückmeldung.


    Mögen die Götter euch schützen!


    Vale


    Publius Iulius Saturninus



    "Dann würde ich dieser Societas gerne beitreten", sagte Saturninus zu Centho.


    "Ein Termin wird sich schon finden lassen", meinte der Iulier schließlich. Da gab es immerhin einige Möglichkeiten. Geburts- oder Sterbedatum des Augustus, oder der Herrschaftsantritt des selbigen, vielleicht auch irgendein Datum mit Caesar.


    "Vielleicht könnte man ja sogar kleine Spiele veranstalten..."

    "Nun ja, ich weiß, dass die Anhänger den Anhängern der Veneta nahestehen, und denen der Aurata und der Praesina eher abgeneigt sind. Von den Fahrern kenne ich vor allem Halil Torkebal, den hab' ich nämlich schon mal in Aktion gesehen. Der Princeps der Russata, Senator Purgitius Macer ist mir auch bekannt, schließlich war er mal Statthalter in Germania", führte Saturninus aus.

    Nachdem Saturninus sich zum zuständigen Officium durchgefragt hatte, klopfte er an selbigen kräftig an und betrat es anschließend.


    "Salve!", grüßte der Iulier. "Ich würde gerne den Cursus Iuris ablegen."


    Währenddessen zückte er bereits seinen Geldbeutel, in dem sich die nötigen fünf Aurei befanden.

    Saturninus blickte den Fragenden erstaunt an. Auf so eine Frage wäre er nun wirklich nicht gekommen, also antwortete er dementsprechend:


    "Naja, ich denke schon, dass er ernsthaft krank ist, immerhin hat er seit seiner Ankunft in Misenum seine Villa praktisch nicht verlassen. Das klingt ja nicht wirklich nach Urlaub, oder? Wenn er nur nicht arbeiten wollte, müsste er dafür ja nicht extra nach Misenum reisen..."


    Der Iulier lachte leicht und blickte gespannt in die Runde.

    Sofort nach seiner Unterredung mit dem Duumvir machte sich Saturninus zum Lager der Classis in Misenum auf, um den Praefectus Classis aufzusuchen, um selbigem die neue Stadtverwaltung vorzustellen. In eine nicht besonders teure, aber auch nicht billige Toga gekleidet ging er auf den Wachposten am Tor zur Classis zu und sprach:


    "Salve! Ich bin Publius Iulius Saturninus und Magistratus der Stadt Misenum, ich würde gerne den Praefectus Classis sprechen!"

    Die beiden neuen Magistraten, Livius Salinator und Iulius Saturninus bezogen ihr Officium, montierten die alte Marmortafel ab und brachten eine neue an.



    Officium Magistratuum:


    Quintus Livius Salinator


    Publius Iulius Saturninus



    Ein Magistratus ist ein einfacher öffentlicher Beamter einer Stadt. Er wird von den Duumviri mit bestimmten Aufgaben betraut, z.B. der Bauaufsicht oder der Marktaufsicht.
    Für die einfachen Bürger stellt die Tätigkeit als Magistratus den ersten Schritt ins öffentliche politische Leben dar und verschafft ihnen ein gewisses Ansehen.


    Livius nickte zufrieden und Saturninus entschloss sich wieder das Wort zu ergeifen:


    "Sehr gut, wir werden das so machen."


    Nun nickte auch der Iulier noch einmal.


    "Dann beginnen wir als nächstes gleich mit unserer neuen Tätigkeit, wenn wir noch Fragen haben sollten, werden wir uns wieder bei dir melden. Vale, Duumvir!"


    Woraufhin die beiden Magistraten das Officium ihrer Vorgesetzten wieder verließen.

    Zitat

    Original von Sergia Chaerea
    "Ja es kommt mir auch so vor, als ob jeden Tag ein neues Mitglied der Familie an den Türen Roms klopfen würde ;) Aber das heißt nur dass ihr eine sehr große Familie habt, leider kann ich das vor mir nicht sagen. Zumindest nicht hier in Rom. Hier wohnen nur 4 - 5 Mitglieder aus unserer Gens, das bedauere ich sehr. Ist Centho ein entfernter oder näherer Verwandter von dir?"


    Während sie sprach winkte sie nach Maeve die dann mit einem Tablett voller Wein, Honigwasser, Säften ankam.


    "Centho und ich sind recht entfernt mit einenader verwandt. Sein Ugroßvater war mein Ururgroßvater, wenn ich mich nicht irre. So in etwa jedenfalls.", erzählte Saturninus und grinste ein wenig dabei. "Woher kennst du Centho denn, wenn ich fragen darf?"


    Der Iulier nahm von der Sklavin ein Glas Wein entgegen, nickte Charea dankend zu und prostete ihr und den anderen Umstehenden zu.


    "Dann auf die Verlobten!"


    Zitat

    Tiberius Iulius Antoninus
    "Salve Saturnius!", grüßte er ihn, nachdem Chaerea sie vorstellte und mit ihrem Redeschwall fertig war.


    "Salve Antonine!", grüßte Saturninus den anderen Iulier, der ihm noch unbekannt war. "Bist du schon lange in Rom, Antoninus?"

    "Das heißt, wir können dir das Geld zukommen lassen, und werden dann in den Ordo Decurionum aufgenommen?", hakte Livius noch einmal nach. Tausend Sesterzen waren ganz schön viel, aber zumindest Saturninus kein Problem, er hatte ja erst vor kurzem geerbt.

    Auch in der Casa Iulia wurde in Brief von Iulius Saturninus abgegeben.



    AD L. IULIUM CENTHONEM
    IN VILLA VINICIA


    P. Iulius Saturninus L. Iulio Centhoni salutem dicit.


    Si tu vales, bene est; ego valeo.* Was tut sich so in Rom? Gibt's was neues aus der ewigen Stadt? Und wie steht es um deine politischen Ambitionen?


    Ich habe jedenfalls gute Nachrichten aus Misenum zu verkünden: Am vergangenen Wochenende fanden in Misenum die Wahlen zu den Magistraten und Duumviri statt, ich habe mich als Magistratus zur Wahl gestellt und... gewonnen! Was hältst du davon, wenn du Zeit dafür hast mich in Misenum zu besuchen?


    Ich wünsche dir viel Glück für deine politischen Ambitionen und mögen die Götter ihre Hände schützend über dich und deine verlobte halten!


    Vale


    Publius Iulius Saturninus




    Sim-Off:

    *Wenn es dir gut geht, ist es gut; mir geht es gut.

    Saturninus lächelte geqüalt. Was sollte er denn jetzt über Mogontiacum erzählen? Daten und Fakten über die Stadt würden sie gewiss langweilen, sie würden ihn selbst ja auch langweilen. Vielleicht ein paar Anekdoten über die Barbaren, also die Germanen, die Mogontiacum bevölkerten? Das würden sie gewiss interessant finden, dachte Saturninus und dazu konnte er ja noch ein bisschen über das Stadtbild erzählen.


    "Nun ja", begann der Iulier. "Also in Mogontiacum leben vor allem Veteranen mit ihren Familien, mein Vater war ja auch Praefectus Castrorum bei der zweiten und romanisierte Barbaren, also Germanen. Die haben sich aber ziemlich angepasst, zumindest im öffentlichen Leben, wie's bei ihnen zuhause dann ist, wenn sie unter sich sind weiß ich natürlich nicht." Eine gewisse Rivalität zwischen "echten Römern" und romanisierten Germanen bestand da schon immer noch, wenn auch unterschwellig. "Mogontiacum ist schon eine tolle Stadt, ist ja auch meine Heimatstadt." Er grinste leicht. "Schon mein Vater ist dort geboren worden, aber ursprünglich kommt meine Familie ursprünglich aus Hispania." Das sagte er nicht ohne Stolz, wenn er auch nichts gegen die Germanen hatte, war er doch stolz von Römern abzustammen. "In Mogontiacum findet man auch fast alles, was man in Rom findet, nur halt kleiner. Aber arschkalt ist es dort, im Vergleich zu hier." Damit waren seine Ausführungen zu seiner Heimatstadt endlich beendet, hoffentlich würden sie den Ansprüchen der Zuhören genügen.


    "Den Kaiser? Nein, leider", schüttelte Saturninus auf die nächste Frage verneinend den Kopf. "Der Kaiser hält sich aber nur auf seiner Landvilla auf, nicht einmal mein Verwandter, der lange Zeit Duumvir in Misenum war hat ihn zu Gesicht bekommen..."

    Die beiden Magistrate nickten zustimmend. Saturninus nahm sich vor gleich nach dieser Besprechung zum Praefectus Classis zu gehen, aber es gab da noch etwas, dass Livius und Iulius klären wollten. "Äh, ja, wir hätten da noch eine Frage!", brachte Salinator zögerlich hervor und stupste Saturninus unauffällig an, immerhin hatten sie abgesprochen, dass der Iulier das übernehmen sollte.


    "Es geht um den Ordo Decurionum", erklärte Saturninus. "Wir wüssten gerne was die Vorraussetzungen für selbigen sind und ob wir dem Ordo beitreten können." Immerhin war der Ordo Decurionum das wichtigste Gremium der Stadt!