Noch nie war sie so froh darüber gewesen, Septima zu sehen. Obwohl ihr wohl jedes Familienmitglied im Augenblick herzlich willkommen war. Der Schreck war doch ziemlich groß. Sogar über ihre Mutter hätte sie sich gefreut. Diese hätte diesen Halunken wohl eigenhändig den Gar aus gemacht, weil man versucht hatte sich an einer ihrer Töchter zu vergreifen. Bei so etwas kannte Lucilla ja nun so gar keinen Spaß und wurde zu einem Gift und Galle spukenden Drachen, der so manchem Mann das Fürchten bei bringen konnte. Doch ihre Mutter war fern von Rom und ahnte nicht einmal, was in den Straßen der ewigen Stadt vor sich ging. Ansonsten hätte sie wohl ihre Töchter umgehend zurück nach Terentum geholt und anschließend an irgendeinen alten Senator verheiratet, der seinen Lebensabend dort verbrachte.
Flora hatte sich aber nicht in die Arme ihrer Mutter geflüchtet, sondern in die von Septima, welche aus heiterem Himmel plötzlich aufgetaucht war. Varena hatte sie für den Moment einfach mal vergessen. Auch bekam sie nicht wirklich mit, das Aculeo große Worte schwang. Dabei war er es gewesen, der durch seine dumme Aussage und sein gedankenloses Handeln diese Schlägerei herauf provoziert hatte. Dafür hatte er dann aber auch bezahlen müssen, er sah furchtbar ramponiert aus. Septimas vorwurfvoll klingende Frage ließ sie den Kopf heben. „Ich wollte zum Tempel der Diana, als der Tumult los ging…“, erklärte sie ihr. Allein war sie ja nicht unterwegs gewesen, aber sie hatte auch nicht damit rechnen können, dass plötzlich solche Panik ausbrach. Doch ehe sie weiter erzählen konnte, was passiert war, taumelte auch schon Aculeo auf sie zu. Er sah furchtbar aus…
Beiträge von Aurelia Flora
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Auch Prisca ließ sich dieses Theaterstück anscheinend nicht entgehen. Sie winkte ihrer Cousine gut gelaunt zu und rückte etwas bei Seite, damit diese sich zu ihnen setzen konnte. „Komm her, hier ist noch Platz!“ erklärte sie und freute sich darüber, dass dieser Theaterbesuch wohl so etwas wie ein Familienausflug wurde.
Just in diesem Moment betrat ein fülliger Mann die Bühne. Mit weit tragender Stimme forderte er die Aufmerksamkeit der besucher.
„Bürger Roms! An diesem wundervollen Tage präsentieren wir die MOSTELLARIA von Titus Maccius Plautus!“
Die vielen kleinen Gespräche um sie herum verstummten langsam. Alle Aufmerksamkeit richtete sich auf die Bühne.
„Wir befinden uns in den Straßen Athens…“, erklärte er noch, ehe dann auch schon die ersten Schauspieler mit ihren Masken auf die Bühne traten.Sim-Off: Huch
einen Tag zu spät. Natürlich sind immer noch weitere Zuschauer gern gesehen!
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Áedán war nicht der Einzige der eine kleine Luftveränderung brauchte. Seit ihrem Streit mit Lysandra ging sie der Sklavin aus dem weg und wechselte nicht mehr wie die nötigsten Worte mit dieser. Natürlich ging diese ihren Pflichten nach, aber es herrschte eisiges Schweigen. Weder Flora noch Lysandra war bereit über ihren Schatten zu springen und sich zu entschuldigen. Flora war einfach zu Stolz, die Worte, die ihr die Sklavin an den Kopf geworfen hatten, besaßen einen Kern der Wahrheit, aber die Sklavin war zu weit gegangen. Auch wenn sie diese schon ihr ganzes Leben begleitete, stand es ihr nicht zu, so mit ihrer Herrin zu reden. Selbst wenn sie nur unter sich waren. Um den giftigen und vorwurfsvollen Blicken auszuweichen, hatte sie sich entschieden ein wenig durch Rom zu spazieren. Natürlich nicht allein, seit den Vorfällen an den Nemoralien, war sie vorsichtiger und nahm lieber einen Sklaven mehr zu ihrem Schutz mit, als noch einmal in eine solche Lage zu kommen.
Zu ihrer Verblüffung stolperte sie fast über Áedán und eine Frau. Durfte der Sklave überhaupt das Haus verlassen? „Was machst du denn hier?“ fragte sie ihn. Nicht wirklich unfreundlich, aber sie erwartete eindeutig eine Erklärung. Sie unterstellte ihm nicht, dass er weg laufen wollte, aber es war schon seltsam ihn außerhalb der Villa anzutreffen und anscheinend auch noch ohne Aufgabe. -
„Ich bin mir sicher, du wirst schon heraus finden, wann dein Vater einmal nicht in den Stallungen der Faction herum rennt!“ meinte sie recht zuversichtlich und ließ sich auch etwas bequemer in die Kissen sinken.
„Du bist noch nicht lange in Rom, oder?“ Sie wollte die Tiberier näher kennen lernen. Schließlich hatten sie ja schon gemeinsam einen Plan ausgeheckt und waren irgendwie verbündete.
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Wieder einmal hatte sie sich nicht entscheiden können, was sie anziehen sollte? Zuerst hatte sie sich eine himmelblaue Tunika heraus gesucht, mit silbernen Stickereien am Saum, danach versuchte sie es mit einer magentafarbenen, einer lindgrünen und einer sonnengelben. Nichts hatte ihr gefallen und Narcissa hatte mir einem Schmunzeln sie beobachtet und dann entschieden dieses Trauerspiel nicht weiter zu verfolgen und stattdessen schon einmal Plätze zu reservieren. Nach einer weiteren Suche nach dem richtigen Kleid, hatte sie sich für eine dunkelgrüne Pala, mit blauem Saum entschieden, dazu passenden Silberschmuck und damit wollte sie aus dem Haus eilen.
Nur wenig später drängte sich ihre Sänfte durch die Straßen Roms, am Theater war leider dann kein durchkommen mehr und sie mussten zu Fuß weiter. Zum Glück hatten sie genügend Custodes dabei, die ihnen den Weg frei machten. Im Theater angekommen ging erst einmal die Suche nach ihrem Ebenbild los, denn vor lauter Menschen, war sie zunächst nicht auffindbar. Ein Sklave entdeckte sie schließlich.
Mit Kissen machten sie es sich auf einem der unteren Ränge bequem und warteten darauf, dass es beginnen würde. -
Zielsicher wurden sie durch die Straßen Roms zur Villa Tiberia geführt. Unterwegs unterhielten sich die beiden jungen Frauen über belanglose Dinge wie Schmuck, die neueste Mode und vor allem Pferde. Die liebe zu den Pferden war anscheinend nicht die Einzige Gemeinsamkeit zwischen ihnen. Flora war froh nun eine Freundin gefunden zu haben, die nicht mit ihr Verwandt war. Wobei sie sich vornahm Faustina auch ihrer Schwester vorzustellen und die Tiberier zu der geplanten Modenschau in der Villa Aurelia einzuladen.
Angekommen im Reich der Tiberier machten sie es sich erst einmal gemütlich und nahmen sogleich das Thema auf, welches sie bereits angeschnitten hatten: Einmal auf einem der Wagen zu stehen, mit denen sonst wilde Hetzfahrten durch den Circus stattfanden. „Hat dein Vater einen Sekretär? Du könntest diesen ja ganz vorsichtig aushorchen. Du musst nur aufpassen, dass er keinen Verdacht nimmt, sonst wird das wohl nichts. Weißt du zufällig welchen Fahrer wir fragen könnten?“ -
Die Verlockung einmal auf so einem Wagen zu stehen, stand beiden jungen Frauen ins Gesicht geschrieben. Sie waren Feuer und Flamme für solch ein Abenteuer und Faustina würde wohl schon einen Tag finden, an dem ihr Vater nicht in den Stallungen der Faction sich herum trieb.
Die tiberia hatte recht, es war nicht sondelrich klug ihre Pläne auf offener Straße zu machen. "Ich nehm gern deine Einladung an", grinste sie begeistert. -
Für alle Interssierte: MOSTELLARIA von Plautus am 10. gehts los, gern darf jeder sich dazu posten und als Zuschauer dabei sein.
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Titi Macci Plavti
MOSTELLARIAIn der Hauptrolle:
Valentius
als TheuropidesIn weiteren Rollen: Eburnus als Philolaches, Macatus als Tranio, Titus als Grumio und viele Andere
im
THEATRVM MARCELLIIIII Kal Sep. DCCCLIX A.U.C zur hora octa (10. September)
Inszenierung von
Volscius CerretanusSim-Off: Auf Wunsch einiger, prästentiere ich die Geistergeschichte von Plautus (Hab ich sogar in meinem Lateinunterrricht damals übersetzen dürfen :D) Über viele Zuschauer würde ich mich freuen!
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Also Ende September ist ein Theaterstück in Mogo geplant, zusammen mit einem größeren Fest.
Für Rom kann ich mir gern was einfallen lassen =), da die Ludi Romani sind, bietet es sich ja direkt an, auch noch einmal ein Stück aufzuführen.
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So schnell waren Pläne mit einer eigentlich noch völlig unbekannten Bekannten ausgeheckt. „Die meisten Kerle lassen sich mit einem Lächeln überzeugen und im Notfall versuchen wir ihn zu bestechen“, meinte sie enthusiastisch. Sie hatte gar eine Zweifel, dass sie schon einen Fahrer finden würde, der sich anstiften lassen würde ein paar jungen Frauen den Nachmittag zu versüßen. „Mhm.. dann müssten wir deinen Vater ablenken an dem Tag. Kennst du zufällig seine Termine? Dann nehmen wir einen Tag, an dem er eben ein Geschäftsgespräch hat.“ Die Frage war nur, ob Narcissa und Prisca sich auch hinreißen ließen. Sie hoffte es, denn sie wollte den Beiden einen spaßigen Nachmittag nicht vorenthalten.
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Ich wär so gern auch mit von der Partie, aber ich hab ja andere Verpflichtungen *knuddelz* Ich wünsche euch ganz viel Spaß und macht mir viele Beweisfotos
Heute Abend bin ich abwesend, bin beim Berlinerfirmenlauf dabei und anschließend gibt es große Party.
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Die Tiberia schien ganz angetan von ihrer Idee zu sein und anscheinend war sie doch nicht die einzige Patrizierin, die nach Abenteuer Ausschau hielt. Von wegen alle patrizischen Mädchen seien wohlerzogen und hätten keine Flausen im Kopf. Dem war eindeutig nicht so. Es überraschte sie ein wenig, dass anscheinend Faustina ebenso einen Hang zu Leichtsinn hatte wie sie selbst. „Wer nichts wagt, der nicht gewinnt“, meinte sie und zwinkerte der neuen Bekanntschaft zu. „Meine Schwester würde sicherlich auch einmal auf so einem Wagen mitfahren… Vielleicht können wir ja einen der Fahrer überreden uns mit zu nehmen. Unsere Verwandten sollten dies nur nicht mitbekommen, sonst wäre der Ärger sofort vorprogrammiert!“ Am liebsten wäre sie fast sofort los gelaufen um den Plan in die Tat umzusetzen, aber das wäre wohl vielleicht etwas zu spontan. Außerdem wollte sie unbedingt Narcissa einweihen… und vielleicht auch Prisca, denn mit ihrer Cousine konnten sie immer noch Pferde stehlen.
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Noch einen ganzen Augenblick lang, stand sie wie erstarrt da und sah der Sklavin nach. Dabei war Lysandra schon längst verschwunden. Ob sie jemals wieder ein Wort mit ihr wechselte? Sie wusste es nicht. Es war furchtbar. Konnte es noch schlimmer kommen? Rom ist wie Gift, langsam rieselten die Worte ihrer Schwester ihr in den Kopf und sie konnte ihr nur zustimmen. Langsam nickte sie schließlich auf den Vorschlag ihres Ebenbildes hin. Zerstreuung finden, vielleicht würde sie dann wieder einen klaren Kopf bekommen und auch den Mut finden, sich bei Lysandra zu entschuldigen. Sie ist eine Sklavin! Du bist ihr keine Rechenschaft schuldig! Waren das Worte ihrer Mutter oder hielt sie sich gerade aus reinem Selbstschutz ihren Stand vor Augen? Kurz schluckte sie trocken. Sie wollte doch nicht auf die ganze Welt herab blicken, nur weil sie eine Patrizierin war. „Ja, lass uns gehen!“ meinte sie leise und lustlos.
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Sim-Off: Mir war gar nicht bewusst, dass wir irgendwo in einer Taverne sitzen... bisher haben wir eigentlich nur am Straßenrand gestanden uns unterhalten
"Alle Eltern machen sich Sorgen, dein Vater scheint keine Ausnahme zu sein!" Wenn sie an ihre Mutter dachte, konnte sie sich glücklich schätzen in ihrer Kindheit nicht in Watte gepackt worden zu sein. Ihre Mutter hatte sich immer Sorgen gemacht und machte sich immer noch welche. Aber sie war in Terentum und die aurelischen Zwillinge nun in Rom. Sie waren der mütterlichen Fürsorge entkommen, wenn man einmal von den unzähligen Briefen ihrer Mutter absah.
Die Lenker der Gespanne bei den Rennen hatte sie schon bewundern können. Stattliche Männer, mit glänzenden Oberkörpern, denen die Frauen sicherlich zu Füßen lagen. "Man könnte einen der Fahrer fragen, ob sie einen auf einer Runde mitnehmen... natürlich nicht im halsbrecherischen Tempo, aber so das man einen Eidnruck gewinnt, wie das so ist!" Dieser Gedanke setzte sich in ihr fest. Allein um des Abenteuerwillen würde sie sich einmal auf so einen Wagen stellen wollen. Ob Narcissa mitmachen würde?Tibierus Dolabella verabschiedete sich von den beiden jungen Frauen und murmelte irgend etwas davon, weitere Leute für seine Factio zu begeistern.
"Schön, dass er eine Aufgabe gefunden hat, die ihn erfüllt!" meinte sie und wünschte sich nicht zum ersten Mal, ebenso eigene Entscheidungen treffen zu können, was ihr Leben anging. Doch sie musste sich ja dem Willen ihres Bruder beugen und das würde bedeuten, dass sie zum Wohle der Familie an einen einflußreichen Mann verheiratet werden würde. So etwas wie Selbstbestimmung würde sie wohl nie erlangen. Immer würden Männer über sie entscheiden.
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Flora war auch über sich selbst überrascht, sie war zwar schon immer Impulsiv gewesen, aber noch nie hatte sie die Geduld mit der Sklavin verloren. Schließlich hatte diese sie praktisch aufgezogen und hatte einen ganz besonderen Platz im leben der beiden Aurelier. Oft hatten sie schon miteinander gestritten, aber noch nie war es soweit gekommen. Eigentlich hätte es ihr Leid tun müssen, aber das tat es ihr nicht. Denn sie wollte die Wahrheit einfach nicht sehen und blendete diese nach Möglichkeit immer aus.
Für einen Augenblick herrschte vollkommen Stille, Flora sah Lysandra wütend in die Augen, bis diese den Blick senkte. Etwas hatte sich zwischen ihnen verändert. Aus der Freundschaft war nun etwas anderes geworden. Das Vertrauen zwischen ihnen schien verpufft. Erst als Narcissa sich wieder leise und schockiert einmischte, realisierte Flora, was sie getan hatte. Die junge Aurelia biss sich auf die Unterlippe, war aber irgendwie zu Stolz sich zu entschuldigen.
Noch während ihr Ebenbild sprach, ließ die Sklavin sie Beide allein und sie starrte immer noch vor sich. „Ich wollte das nicht“, wisperte sie erschrocken vor sich hin und bekam gar nicht wirklich mit, was ihre Schwester sagte. Der sonnige Nachmittag war mit einmal düster. Plötzlich fühlte sie sich ganz schrecklich allein. Narcissa würde schon bald nicht mehr da sein, weil sie Vestalin werden sollte und mit Lysandra, der sie sich immer anvertrauen hatte können, war sie verkracht. Ob sich das wohl jemals wieder einrenken würde? -
„Ich hab nicht viel Ahnung von Rennpferden, aber Pferde sind wunderbare Geschöpfe. Sie besitzen Kraft und Schönheit und Eleganz!“ schwärmte sie selbst. Da vermisste sie doch glatt ihre Stute. Doch diese war auf einem Landgut der Familie, weil hier in Rom einfach kein Platz für so ein Tier war. Floras Augen wurden groß, als die Tiberia ihr anvertraute, dass sie nur zu gern einmal einen Wagen gelenkt hätte. „Das ist doch gefährlich“, meinte sie, spürte aber ihr eigenes Abenteurerherz in der Brust schlagen. Und ganz sicher aufregend, flüsterte der Wildfang in ihr. Vermutlich würde sie wohl nie die Gelegenheit bekommen, einen Wagen zu lenken. „Ich denke, dein Vater hat sich nur Sorgen um dich gemacht!“
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„Auf dem Gestüt meiner Mutter werden Reitpferde gezüchtet“, berichtete sie und war erstaunt, dass sie endlich mal auch auf Pferdenarren getroffen war. Sonst standen sie und Narcissa mit ihrer Begeisterung meist ganz allein da. Aber wenn man nun einmal auf einem gestüt aufwuchs und von klein auf reiten lernte, dann war diese Begeisterung auch schwer abzulegen. Nur hatte ihre Mutter ihnen ja Grenzen vorgegeben, sodass aus ihnen doch recht anständige Römerinnen geworden waren. Sah man einmal von größeren und kleineren Eskapaden ab.
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Wie aus heiterem Himmel schien eine Verwandte des Tiberiers zu ihnen zu stoßen. Wie es sich herausstellte, handelte es sich dabei um dessen Tochter. Kurz verspürte sie einen kleinen Stich, so vertraut war sie mit ihrem Vater nie gewesen. Er war in Roma gewesen und sie in Terentum bei der Mutter. Deshalb konnte man das Verhältnis zu ihrem Bruder auch als unterkühlt bezeichnen, denn er war bei dem Vater aufgewachsen und hatte ihrer Mutter lange Zeit Vorwürfe gemacht, ihn im Stich gelassen zu haben. Im Grunde war die Familie zerrüttet und nur langsam gingen sie alle aufeinander zu. Es war so etwas wie ein Zeichen des Friedens gewesen, das ihre Mutter die Töchter zum Bruder geschickt hatte. Aber wirklich näher kennen gelernt hatte sie ihn nicht.
„Es ist mir eine Freude ich kennen zu lernen, Tiberia!“ sagte sie förmlich und mit einem Lächeln auf den Lippen. „Sowohl, als auch. Dein Vater versucht mich für seinen Verein zu begeistern. Doch ehe ich nicht mit meiner Mutter gesprochen habe, kann ich in dieser Hinsicht keine Entscheidung treffen. Es ist ihre Pferdezucht!“ fasste sie das Gespräch in wenigen Worten zusammen.
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Der Zorn Lysandras konnte mitunter genauso beängstigend sein, wie der Zorn ihrer Mutter. Die sonst so ruhige Sklavin brauste regelrecht auf. Flora verschlug es glatt die Sprache und sie war dankbar, dass Narcissa ihre Hand drückte. Narcissa Widerspruch, löste einen neuerlichen Wortschwall aus.
„Natürlich habt ihr dankbar zu sein! Ihr habt alles was ihr euch wünschen könnt, aber vergesst, das ihr auch Pflichten gegenüber der Familie habt!“ Flora hatte das Gefühl, dass direkt ihre Mutter durch die Sklavin sprach. Diese Predigt hörte sie nicht zum ersten Mal. „Es ist eine Ehre, als Vestalin zu dienen. Eine Ehre für dich UND die Familie. Damit kannst du endlich mal etwas deinen Verwandten zurück geben, anstatt immer nur auf deren Kosten dich zu bereichern!“
„Das reicht jetzt aber!“ verteidigte sie ihre Schwester. „Du hast doch keine Ahnung, was eine Vestalin ist!“ Die Sklavin wollte jedoch keine Einwände hören.
„Ach sei still, Flora! Du hast dich in letzter Zeit auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert! Du benimmst dich wie billige Lupa und verkaufst deinen Körper an den erst Besten!“ Das saß! Flora starrte Lysandra einen Augenblick lang wütend. Sie wusste gar nicht was sie dazu sagen sollte. Natürlich hatte die Sklavin recht, aber sie war immer noch eine Sklavin und solche Reden standen ihr nicht zu. Flora folgte eher einem Impuls, kam recht schnell auf die Beine und verpasste Lysandra eine Ohrfeige. „So redest du nicht mit mir!“ fuhr sie aus der Haut.