„Wenn du sagst, dass es in Alexandria gefährlicher ist, dann glaub ich dir das. Alexandria ist auch ein ganz heißes Pflaster, vor allen Dingen in Rhakotis geht es heiß her. Dort werden Leute auf offener Straße umgebracht, nur weil es manchmal den Leuten Spass macht. Von der Subura hört man Ähnliches. Aber ich werde mir mein eigenes Bild machen. Spätestens während meiner Ausbildung, denn vorher möchte ich mich eigentlich dort nicht alleine blicken lassen.“
Man musste es ja nicht übertreiben, dachte Libo noch, bevor das Thema wieder auf Centhos Verlobte kam.
„Ja, ich meinte ja auch nicht nur die Subura. Du solltest sie überallhin begleiten, wenn du ein ungutes Gefühl hast. Aber das würde sicherlich deine Zeit nicht erlauben.“
Jetzt betrat Phocylides das Tablinum und zwei Sklaven brachten einige Platten, die mit allerlei Köstlichkeiten angefüllt waren. Libo konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er Phocylides dabei beobachtete, wie er die beiden anderen Sklaven herumkommandierte.
„Vielen Dank Centho, dass du mich in die Factio einführen willst. Übermorgen passt mir sehr gut. Und wir könnten dann noch alles vor meinem Ausbildungsbeginn regeln.“
Libo trank einen Schluck, bevor er fortfuhr.
„Einen Versuch ist es auf alle Fälle wert. Dabei kann ich ja nur gewinnen. Und wenn nicht, bleibe ich eben in der Castra. Dann kann ich sowieso nichts daran ändern.“
Doch insgeheim hoffte Libo, dass alles sich zu seiner Zufriedenheit entwickeln würde.
Beiträge von Gaius Iulius Libo
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Libo machte ein erstauntes Gesicht, als Centho sagte, die Subura sei nicht so gefährlich. Da hatte er anderes gehört. Aber bisher hatte er ja auch nur darüber vom Hörensagen gehört. Und nur von Leuten, die auch noch nie Rom aus der Nähe erlebt hatten.
„Naja, man hört so Einiges, Centho!!!! Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Ich kann gut verstehen, dass es dir ein Dorn im Auge ist, wenn sich deine Angebetete dort aufhält. Und auch sonst in der Stadt ist es sicherlich auch nicht ungefährlich. So ganz allein als Frau mit Sklavin. Du solltest sie vielleicht öfter begleiten, wenn du ein ungutes Gefühl hast."
Centho schien irgendwie in Gedanken zu sein. Zu allem Überfluss war es jetzt kurz still im Raum und man hörte ganz deutlich das Grummeln von Libos Magen. Daraufhin musste er kurz grinsen. Hoffentlich kam Phocylides bald mit dem Mahl.
„Mein Hunger ist doch größer, als ich gedacht habe. Um noch einmal auf die Factio zu sprechen zu kommen. Gerne würde ich noch vor meinem Eintritt in die Castra Vigilum meinen ersten Besuch bei der Factio machen. Was hältst du von morgen oder übermorgen? Würde sich das bei dir einrichten lassen? Außerdem hätte es noch den Vorteil, dass ich einige Leute Roms kennenlerne. Ansonsten hätte ich bestimmt keine Gelegenheit mehr dazu vor meiner Zeit als Probatus und das wäre etwas schade.“
Libo rückte seine Tunika zurecht, bevor er fortfuhr: „Eine sehr gute Idee, mit meinem Vorgesetzten zu reden, ob ich für den Tag im Hippodrom frei bekommen kann. Aber es ist ja noch lange Zeit, es sind ja noch einige Monate hin, bis zu den Megalesia. Du könntest mich dann auch in der Castra besuchen und mir berichten, wie es mit meinem freien Tag aussieht. Was hältst du davon?“ -
„Ja, das dachte ich mir schon, dass dir die Subura nicht unbekannt ist. Als Junge ist es bestimmt ganz reizvoll, sich dort aufzuhalten. Wenn einen die Abenteuerlust packt. War das nicht gefährlich? Dort treibt sich ja allerhand Gesindel rum.“
Libo stellte sich vor, wie es in der Subura aussah. Er sah vor seinem geistigen Auge allerlei finstere Gestalten, verdreckte Straßen und so manche Rauferei. Es konnte natürlich sein, dass er sich bei alledem täuschte. Deswegen war er auf seine Erfahrungen gespannt. Ob sie sich wohl bestätigen würden?
„Das ist eine sehr gute Idee!!!! Ich würde mich freuen, wenn du mir das Capitolium näherbringen könntest.“
Das Capitolium war für Libo genau das Gegenteil zur Subura. Er war neugierig, welche Unterschiede oder vielleicht sogar doch Gemeinsamkeiten ihm auffallen würden.
„Zu den Megalesia sind also die nächsten Spiele. Da weiß ich gar nicht, ob ich dir versprechen kann hinzugehen. Ich glaube kaum, dass bis dorthin meine Ausbildung vorbei ist. Aber vielleicht kannst du mich schon vor meiner Zeit als Probatus bei der Factio einführen? Einige Tage wollte ich mich ja hier einleben und erst dann zur Castra Vigilum gehen." -
Auch Libo sah Phocylides nach: "Danke Centho, das werde ich sicherlich tun."
Jetzt war Libo an der Reihe herzhaft zu lachen!!! Irgendwie glaubte er trotzdem nicht daran, dass er einer Person etwas voraushaben sollte, die schon viel länger in der Stadt lebte als er. Und Rom war sicher viel zu groß, als dass Libo nach seiner Ausbildung sich schon überall auskenen konnte.
"Sicher kenne ich mich in anderen Gegenden Roms besser aus als du, wenn ich die Ausbildung abgeschlossen habe. Wahrscheinlich eher in der Subura. Du könntest mir ja zum Beispiel die anderen Gegenden Roms zeigen, die ich dann noch nicht kenne."Libo freute sich, dass Centho seine Leidenschaft für die Wagenrennen teilte.
"Ich interessiere mich ebenfalls für die Blauen. Würdest du mich bei Gelegenheit bei der Factio einführen? Und dann können wir zusammen ein Wagenrennen ankucken, wenn du möchtest?" -
Libo betrat die Schola und ging zu dem Büro, um sich für den Cursus Res Vulgares einzutragen. Er war zwar schon etwas spät an, hoffte aber, dass er noch teilnehmen konnte.
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Libo hatte also doch recht gehabt. Er hatte sich nicht getäuscht, dass kein Essen geplant war. Es hätte ihn auch sehr gewundert, wenn ihn seine Beobachtungsgabe im Stich gelassen hatte.
"In der Tat, Centho!! Die Reise war sehr anstrengend und ich bin sehr hungrig."
Libo hatte gar nicht mitbekommen, dass es schon so spät war. Deswegen hatte sich also schon mehrmals sein Magen gemeldet.
Centho klatschte in die Hände und es trat ein Sklave hervor. Irgendwie verwunderte es Libo immer, woher die Sklaven so schnell kamen, wenn man in die Hände klatschte.
Libo war gespannt, was die Köchin auftischen würde."Ich möchte nach dem Abschluss meiner Ausbildung etwas von Rom sehen, Centho. Mich interessieren außerdem die Wagenrennen und der Circus. Würdest du mich begleiten und mich etwas in die Geheimnisse Roms einführen, wenn es mein Urlaub zulässt?" fragte Libo, um ein Gesprächsthema zu haben, bis der Sklave mit dem Essen zurückkam.
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Centho schien über Libos Entscheidung wirklich verärgert zu sein.
"Natürlich werde ich bei meiner Entscheidung die Familienehre hoch halten. Das versteht sich von selbst. Ich bin stolz der Familie der Iulier anzugehören!!!!"
Langsam erhellte sich das Gesicht von Centho wieder.
"Ich werde dich natürlich dabei mit Kräften unterstützen. Auch wenn ich dann schon in der Castra Vigilum wohnen werde, sagte Libo und man sah ihm die Vorfreude auf seine neue Aufgabe an.
"So, in der Casa ist ein Essen geplant? Danke für die Einladung. Wer wird denn alles dasein?"
Libo schaute etwas verwundert, denn er hatte von der Haustür bis zum Tablinum gar keine Vorbereitungen zu einem Essen bemerkt.
Sollte dies wirklich so leise vonstatten gegangen sein?Sim-Off: Ist das Essen nicht erst nach der Verlobungsfeier, Centho? Und das Gespräch zwischen Libo und Centho einige Tage vor der Verlobungsfeier? Das passt doch dann von der Chronologie nicht. Oder versteh ich was falsch?
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Libo war sich der Tatsache wohl bewusst, dass ihm seine Zeit als Vigil bei der Legio nicht angerechnet würde. Doch er wollte sich von seinem Vorhaben nicht abbringen lassen. Es stand ja auch noch gar nicht fest, ob Libo überhaupt danach zur Legio ging. Es gab ja auch noch die Möglichkeit sich versetzen lassen nach Ostia.
„Das ist mir alles wohl bewusst, Centho. Danke, dass du hinter mir stehen willst und du mir bei meinem Vorhaben hilfst. Es bedeutet mir sehr viel, deine Rückhalt zu haben.“
Wenn Centho es ihm befohlen hätte, seine Ausbildung bei den Vigiles nicht zu beginnen, dann hätte Libo sich schweren Herzens fügen müssen. Aber er war erleichtert, dass ihm Centho keine Vorschriften machen wollte.
Um Centho nicht noch einmal die Gelegenheit zu geben seine Meinung zu ändern, fing er ein anderes Gesprächsthema an: „Und was hast du in der nächsten Zeit beruflich und privat geplant? Gibt es irgendwelche Ziele, die du dir gesetzt hast?“ Libo sah Centho gespannt an. -
Libo schaute kleinlaut drein. Anscheinend hatte er sich im Ton vergriffen. Eigentlich hatte Libo sich vorgenommen, sich nicht unbeliebt bei seinem Vorgesetzten zu machen. Schließlich wollte er Vigil werden und nicht unehrenhaft entlassen werden. Er musste sich etwas in Acht nehmen.
Die Vigiles sicherten also nur nachts die Straßen Roms. Da hatte Libo noch etwas gelernt. Die Vigiles mussten anscheinend die Drecksarbeit machen, die Cohortes Urbanae hatten es einfacher, sie hatten tagsüber bestimmt nicht mit solch üblem Gesindel zu tun, als des Nachts die Vigiles.
Währenddessen hatte sich der Centurio wieder vor die Probati gestellt und es ertönte ein weiterer Befehl.
Na toll, jetzt kam der unangenehme Teil. Zwanzig Runden laufen. Widerwillig setzten sich die Probati in Bewegung.
Libo war gespannt, wieviele Runden der Centurio die Probati ohne Kommentar laufen lassen würde. -
Sim-Off: Sorry, dass es etwas gedauert hat. Aber das RL hatte mich grade in seinen Fängen.
Der Centurio ging durch die Reihen und musterte die einzelnen Probati. Schließlich blieb er vor Libo stehen und schrie ihn an. Libo war darauf schon vorbereitet, dass der Ton bei der Legion etwas lauter war.
Er salutierte und versuchte die Frage des Centurios zu beantworteten: "Zu den grundlegenden Aufgaben der Vigiles zählt das Patroullieren tagsüber und des Nachts. In Schichten wird die Stadt durchkämmt, um Brände zu verhindern. Außerdem überwachen die Vigiles die Einhaltung der Brandschutzvorschriften des Kaisers. Vigiles können gegen Brandstifter, Diebe, Einbrecher, Räuber und Hehler vorgehen und sie einsperren." Libo schrie aus vollem Halse, dass ihn auch alle anderen Probati verstanden.
Jetzt kam Libo zugute, dass er sich vorher schon über die Vigiles informiert hatte. Aber er war sich nicht sicher, ob sich der Centurio mit dem bisher Gesagten zufrieden geben würde. Aber das würde er sicher gleich merken. -
"Ja, das wäre sehr merkwürdig!!!!", lächelte Libo Axilla an. Sie schien etwas lockerer zu werden, was Libo erleichtert zur Kenntnis nahm. Darüber hinaus war sie gerade sehr charmant gewesen, was Libo mit einem netten Blick zu ihr bemerkte. "Nicht direkt aus Alexandria komme ich. Im Laufe meines Aufenthaltes habe ich mich einige Monate in Alexandria aufgehalten. Ich habe mir ganz Ägypten angesehen und bin dort herumgereist."
Libo musste daran denken, dass er mehr oder weniger auf sich allein gestellt war in dieser Zeit. Er kannte dort im fernen Ägypten niemanden. Doch er wollte damals die Welt sehen. Als er genug hatte beschloss er, sein Leben nun etwas ruhiger angehen zu lassen. Er wollte nach Rom gehen, um die Hauptstadt der Welt kennenzulernen und seine Familie zu besuchen. Den Müßiggang die letzten Jahre hatte er satt, er wollte was Richtige machen. Deshalb beschloss er, zum Militär zu gehen.
Gerade als er sein früheres Leben und seine Pläne Revue passieren ließ, bewegte sich Axillas Kopf in Richtung Iunia Serrana und Quintus Germanicus Sedulus. Hatte er irgendwas falsches gesagt? Doch für ihn war es klar. Sie schauten sich wie zwei Verliebte an und die Reaktion von Iunia Serrana eben, als Sedulus zu der Gruppe stieß, war sehr eindeutig. Die anderen Anwesenden schienen davon nichts zu bemerken. Er würde natürlich Stillschweigen bewahren. Unwillkürlich schaute auch er hinüber. Axilla schien plötzlich wieder abwesend zu sein:"Habe ich was Falsches gesagt?", fragte er, denn es schien offensichtlich, dass Axilla gerade sehr weit weg mit ihren Gedanken war. Hoffentlich hatte er sie nicht wieder verärgert. -
Nach seinem Besuch beim Centurio und seinem Rundgang durch die Castra, bei dem er sich den Exerzierplatz, das Lazarett, das im Moment allem Anschein nach leerstand, und den Weg zu den Latrinen angesehen hatte, kehrte Libo wieder zu den Unterkünften zurück. Die Müdigkeit nach diesem anstrengenden Tag, der für ihn soviel Neues gebracht hatte, zehrte an ihm. Er legte die Rüstung ab, verstaute sie unter dem Bett, legte sich auf das Lager, um die Ereignisse des Tages noch einmal Revue passieren zu lassen und schlief darüber ein.
Libo erwachte erst wieder am anderen Morgen, als der morgendliche Weckruf durch das Lager hallte. Ausgeruht sprang er aus dem Bett und legte seine Rüstung an. Anscheinend war er wirklich alleine hier. Doch vielleicht waren seine Zimmergenossen schon aufgestanden. Er hatte nachts so tief und fest geschlafen, dass er überhaupt nichts mehr bemerkt hatte. Hätte er dann nicht ihre Ausrüstung irgendwo hier liegen sehen müssen? Oder hatten sie diese so gut verstaut, dass er sie nicht sehen konnte. Außerdem sahen die Betten unbenutzt aus, aber das musste ja auch nichts heißen Er hatte keine Ahnung, hatte aber auch keine Lust, jetzt auf die Suche nach Ausrüstungsgegenständen irgendwelcher anderer Probati zu gehen. Dafür hatte er auch keine Zeit. Er war noch nicht so geübt im Rüstunganlegen und brauchte daher noch seine Zeit, bis alles richtig saß. Nachdem er endlich fertig war, machte er noch das Bett, nahm seine übrige Ausrüstung zur Hand und stapfte zum Exerzierplatz. -
Plötzlich ertönte hinter Libo eine laute Stimme, die über den ganzen Exerzierplatz schallte. Es konnte nur ihr Ausbilder sein. Die anderen Probati standen mit einem Mal still und Libo tat es ihnen nach. Die Unterhaltung mussten sie auf ein anderes Mal verschieben. Es würde sich bestimmt bald die Gelegenheit ergeben, noch einmal darauf zurückzukommen. Libo rührte sich nun nicht mehr, er hatte zuviel Angst, einen Fehler zu machen. Er bemühte sich, es den anderen Probati nachzumachen, hatte aber keine Ahnung, ob es richtig war. Der Centurio beschritt die Reihen der Rekruten, er würde es den einzelnen Probati schon mitteilen, ob sie richtig standen.
Während er so dastand, ließ sich Libo durch den Kopf gehen, was der Centurio gerade gesagt hatte. Drei Ausbildungsschritte also. Zunächst die Theorie, Libo war nicht wirklich begeistert. Praktisch war Libo besser. Doch er würde auch die Theorie meistern, wenn es von ihm verlangt wurde. Der zweite Schritt gefiel ihm schon eher. Rausfliegen wollte er nicht, deshalb musste er die Theorie lernen, um später den zweiten Schritt meistern zu können. Den Abschluss der Ausbildung bildete also die Teamarbeit. Na toll, hoffentlich bekam er dort keine Probleme. Schließlich hatte er sich schon einen Fehltritt mit anderen Probati geleistet. Er musste unbedingt die Aussprache suchen, er wollte schließlich nicht, dass es unangenehm für ihn wurde. Libo nahm sich vor, dies bald in Angriff zu nehmen.
"Jawohl!!!!!!!!", antworteten alle Probati im Chor. -
Zunächst zögerte der Vigil, als Libo ihn um Hilfe bat. Doch schließlich erbarmte sich der Vigil und half Libo, seine Ausrüstung in die Unterkunft zu tragen. Sogar die Leiter nahm er ihm ab. "Vielen Dank, Vigil!!!" Libo konnte es kaum glauben, dass er keinen Rüffel bekam. Ein wenig überrascht schaut er drein.
Nachdem der Vigil die Ausrüstung in der Baracke abgestellt hatte, verschwand er auch schon wieder ohne ein weiteres Wort.
Libo schaute sich derweil zunächst einmal um. Es war ein Contubernium, also für acht Personen eingerichtet. Die Betten standen links und rechts, dazwischen war ein schmaler Gang, an seinem Ende stand ein Tisch, den wohl alle Probati gemeinsam nutzen mussten. Ansonsten war das Contubernium leer. Einen Schrank zum Verstauen der Ausrüstung gab es nicht, das hieß also, dass alle Probati ihre Ausrüstung neben oder unter dem Bett verstauen mussten. Libo musste sich an dieses Leben gewöhnen. Es war etwas vollkommen anderes, den ganzen Luxus der Casa Iulia auszukosten, oder hier das karge Soldatenleben zu fristen. Er würde sich mit der Zeit daran gewöhnen. Und wenn er irgendwann einen der höheren Ränge innehatte, hatte er vielleicht eine angenehmere Wohnstätte.
Libo legte seine Ausrüstung zunächst auf das erste Bett links, das er sich als Schlafstätte ausgesucht hatte. Er wunderte sich, dass nicht noch andere Probati anwesend waren. Sollte er wirklich der einzige sein? Das konnte doch eigentlich nicht sein. Vielleicht kamen sie noch.
Er legte seine Rüstung ordnungsgemäß an, um bei dem Centurio vorsprechen zu können. Schließlich wollte er einen guten Eindruck machen. Putzen musste er sie noch nicht, dies war erst nach seinem ersten Ausbildungstag nötig. Sie blitzte noch vor Sauberkeit. Seine übrige Asrüstung, den Eimer, die Spritze, die Axt und die Leiter beschloss er nicht mitzunehmen. Ebensowenig die Decke und die Hakenstangen. Es wäre beim Vorsprechen nur hinderlich, dachte er. An seinem ersten Ausbildungstag würde Libo sie mitnehmen.
Nachdem er seine Ausrüstung angelegt hatte schaute er sich noch einmal um und ging dann in Richtung des Officiums seines Ausbilders. -
Sim-Off: Das ist kein Problem. Komme damit klar.
Centho schien mit Libos Entscheidung zu den Vigiles zu gehen nicht einverstanden zu sein. Centho wollte die Iulier lieber bei den Stadtkohorten sehen. Libo dachte für einen Moment darüber nach. Doch er ließ den Gedanken gleich wieder fallen. Innerlich hatte er sich schon lange entschieden. Er wusste, dass er Rom in der Feuerwehr dienen wollte. Da war ihm seine gens mehr oder weniger egal. Libo konnte ja nichts dafür, als ein Iulier geboren worden zu sein. Was aber nicht heißen sollte, dass er nicht überaus stolz war, einem solchen Geschlecht anzugehören. Schließlich blickte die gens Iulia auf eine sehr ruhmvolle Zeit zurück und die Ahnengalerie war voll mit prominenten Persönlichkeiten.
"Ich habe mir meine Karriere gut überlegt, Centho. Die Cohortes Urbanae sind eine sehr gute Truppe. Aber es reizt mich im Moment nicht, dort meine Karriere zu beginnen. Was meinen Aufstieg betrifft, so habe ich nicht vor, mein ganzes Soldatenleben Vigil zu bleiben. Die oberen Ränge möchte ich natürlich anstreben. Das gebietet mir mein Stolz, aber auch die Zugehörigkeit zur gens Iulia. Ich habe ja immer noch später die Möglichkeit mich zur Legio versetzen zu lassen, oder vielleicht doch zu den Cohortes Urbanae zu wechseln. Aber im Moment habe ich das noch nicht vor. Zunächst möchte ich meine Ausbildung machen. Dann sehen wir weiter."
Libo hoffte, dass Centho nicht allzu böse auf ihn war. Ihm lag schließlich sehr daran, keinen Ärger in der Casa Iulia zu stiften. -
Sim-Off: Das mit dem Cognomen war mir gar nicht so bewusst. Dachte, dass wäre bei weiblichen Charakteren anders als bei männlichen. Na, wieder was gelernt.
Axilla warf Libo einen bösen Blick zu, den er auch gleich bemerkte und ihm auszuweichen suchte. Anscheinend fühlte sich die Iunierin gekränkt. Doch gleich darauf lächelte sie wieder und Libo traute sich, sie wieder anzusehen.
" Wenn es den Kuchen nicht stört, bin ich ja schonmal beruhigt. Es könnte ja sein, dass ich dich gerade störe und du lieber alleine sein möchtest. Du hattest dich ja von der Gruppe entfernt. Gerade hatte ich das Gefühl, dass ich Iunia Serrana und Quintus Gemanicus Sedulus im Weg stand. Deswegen habe ich mich entfernt von der Gruppe. Zwei Turteltäubchen wollte ich nicht im Weg stehen." Dann lächelte er und schaute Axilla an. Sie lächelte immer noch. Das Gespräch schien sie zu belustigen. Er hatte sich ja auch nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert und war so ziemlich in jedes Fettnäpfchen getreten, in das er konnte. Es war ihm auch leicht peinlich, was man ihm auch ansah. Er errötete mit einem Mal.
Noch einmal wich er dem Blick der Iunierin aus, bevor er sie wieder ansah und sie betrachtete. Sie war bestimmt nicht viel älter als Libo, wenn dann nur geringfügig. -
Auch ich hätte gerne ein Konto. Vielen Dank schonmal.
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Sim-Off: Hab ein neues Thema erstellt, der Übersicht halber. Ich hoffe, das war ok so.
Irgendwie schien sich die Iuniern nicht wohl zu fühlen, als Libo sie ansprach. Zu allem Überfluß zuckte sie noch zusammen. Sie schien sich nicht einmal an seinen Namen zu erinnern. Das war schon seltsam. Denn so lange war es noch nicht her, dass sie Serrana miteinander bekanntgemacht hatte. Sollte Axilla wirklich so ein schlechtes Namensgedächtnis haben? " Mein Name ist Gaius Iulius Libo, erinnerst du dich nicht? Wir haben uns vor ein paar Minuten bekanntgemacht. Es tut mir leid, wenn ich dich erschreckt haben sollte, Axilla. Das lag wirklich nicht in meiner Absicht. Serrana habe ich nur erzählt, dass ich aus Ägypten komme und sie hat mir dann davon berichtet, dass du auch aus Ägypten kommst."
Axilla schaut etwas verdutzt drein. Libo hatte keineswegs die Absicht gehabt, sie so vertraut anzusprechen. Schließlich kannten sie sich erst ein paar Minuten und sowieso nur dem Namen nach. Da war es für Vertrautheiten noch etwas früh. "Verzeih mir meine Direktheit!!!! Ich war nur grade etwas übermütig, da ich mich so gefreut habe, jemanden aus Ägypten hier zu treffen. Du musst wissen, ich bin erst seit ein paar Tagen hier in Rom, für mich ist das noch alles neu und ich muss mich erst eingewöhnen. Wenn ich dir ungelegen komme, werde ich einfach weitergehen." Axilla schien immer noch etwas nervös zu sein und Libo war dies sehr unangenehm. -
Nach seinem Besuch beim Centurio fand sich Libo am nächsten Morgen zeitig auf dem Exerzierplatz ein. Er war froh, dass die Ausbildung endlich begann. Neben ihm waren schon einige Probati anwesend. Auch diejenigen, die er gestern in der Rüstkammer übersehen hatte. "Entschuldigt bitte noch einmal meinen Fehltritt gestern. In welcher Cohors und Centuria werdet ihr dienen? Ich diene in der Cohors III Centuria III. Ich habe euch in den Unterkünften meiner Cohors und Centuria nicht gesehen. Oder war das Zufall und wir sind in den gleichen Uuterkünften untergebracht?" Es könnte ja sein, dass er gestern Abend wegen seiner Müdigkeit einfach nicht mitbekommen hatte, dass er Zimmergenossen hatte.
Er wartete ungeduldig, dass der Centurio sich einfinden würde, um seine Ausbildung zu beginnen. -
Der Vigil lachte laut auf. Unwillkürlich musste auch Libo lachen, der unter seiner Ausrüstung aussehen musste, wie ein Packesel.
"Vielen Dank, Vigil, ich bin froh, dass es so nah ist, ich könnte meine Ausrüstung nicht mehr lange so tragen. Es ist doch angenehmer, einen Teil davon am Körper zu tragen, als manches zu schleppen." Dann musste er noch einmal laut lachen. Dabei wäre ihm fast der Eimer auf den Boden gefallen, was sicherlich ein großes Poltern verursacht hätte. Doch er konnte gerade noch den Eimer ausbalancieren und ihn halten.
"Beim neuen Centurio war ich noch nicht. Zunächst wollte ich meine Ausrüstung anlegen und dann beim Centurio vorsprechen." Libo versuchte die Tür zu den Unterkünften zu öffnen, und in dem Moment fiel der Eimer nun doch auf den Boden. Es schepperte laut. Betröppelt schaute Libo drein und er würde jetzt bestimmt einen Rüffel bekommen. Kleinlaut bat der den Vigil: "Könntest du mir vielleicht helfen und mir die Tür zu den Unterkünften öffnen, sonst fällt mir noch alles auf den Boden." Man sah ihm an, dass es ihm sehr unangenehm war.