Einigermaßen sauber sah es aus in der kleinen Kemenate des Germanicus Aculeo als dieser nach längerer Absents eintrat. Er hatte, aus Intuition heraus, der Tochter des Vermieters einige Sesterzen versprochen wenn sich diese während seiner Abwensenheit um die Kammer kümmere.
Der Staub der sich normalerweise nach dieser Zeit auf die Möbel und Gebrauchsgegenstände gelegt hätte war nicht zu sehen und auch stand frisches Wasser bereit. Er wollte gar nicht daran denken welche Existenzen sich in der Kanne tummeln würden wenn es der Inhalt sein würde welcher bei seinem Verlassen in der Kanne war.
Aculeo öffnete eines der 2 Fenster und blickte Richtung Hafen hinaus. Das geschäftige Treiben war faszinierend denn trotz den augenscheinlichen Chaos lief der Betrieb reibungslos ab. Gerade legte ein Schiff an. Die Herkunft war dem Germanicer unbekannt denn diese Dinge hatten ihn bisher in keinster Weise interessiert.
KLOP KLOP Aculeo drehte den Kopf Richtung Türe und bat den Draussenstehenden herein. Es war Silvana, die Tocher des Vermieters die eintrat und freundlich lächelte. Guten Tag, Germanicus Aculeo. Es ist schön dich wieder einmal zu Gesicht zu bekommen. Vater dachte schon du wärst verschollen und machte sich Sorgen...zumindest ein wenig...dabei glitt ein breiteres Grinsen über ihr Gesicht.
Aculeo grinste selbst über beide Ohren als das junge Mädchen zu sprechen begann und musste schlussendlich lachen als sie endete.
Natürlich machte er sich Sorgen. Wer sollte sonst die Miete bezahlen. Und wie geht es dir Silvana? Ich danke dir jedenfalls für deine Mühen hier. Schliesslich ist es nicht selbstverständlich dass du für jemanden Fremden den "Haushalt" führst. Er schenkte sich einen Becher mit Wasser ein und machte einen großen Schluck.
Es ist ein Brief für dich abgegeben worden, Aculeo. Er wurde von einem Boten überbracht der nicht weitere Worte darüber verlor ausser dass du den bekommen solltest. Ist es was wichtiges?
Und mir geht es gut. Letztens war ich in Rom und war am Markt. Ich hatte wirklich Angst mich zu verlaufen. So viele Menschen und so viel Lärm. Ich war froh als ich wieder aus der Stadt draussen war Als sie den Brief an Aculeo übergab sprach die Neugierde aus ihren braunen Augen. Anscheinend war sie aufgeregter als der Empfänger selbst und daher öffnete Aculeo das Siegel und begann zu lesen.
Keine Sorge Silvana. Es sind keine schlechten Nachrichten. Es ist nur eine Art Benachrichtigung zu einer Versammlung die demnächst stattfinden soll. Das dumme ist dass ich am festgesetzten Termin nicht mehr hier sein werde. Wie...du bist nicht hier? Gehst du fort? Silvanas Tonfall war getränkt von Neugierde und Sorge. Der Grund dafür würde Aculeo für immer verborgen bleiben aber er wollte Silvana nicht in Unwissenheit lassen. Ich gehe nach Germanien. Möchte ein wenig mehr sehen als Rom oder Italia. Und da es dort zur Zeit ruhig ist möchte ich die Gelegenheit nutzen. Ja aber....setzte Silvana an beendete aber den Satz nicht sondern wechselte sofort das Thema. Vater meint wir würden auch bald von hier weggehen. Er sagt dass es zuwenig Leute gibt die hier wohnen möchten. Er sagt das Ostia an Charm und Schönheit verloren hat, auch wenn es eine Hafenstadt ist. Aber es ist eine Stadt die Geschichte hat und wichtig ist. Leider sehen das viele nicht. dann zuckte sie mit den Schultern. Ich finde Ostia toll. Jeden Tag kommen Schiffe und bringen neue Leute her. Alle sehen sie anders aus und sprechen auch ab und zu eine fremde Sprache. Das finde ich wirklich aufregend. Aculeo blickte Silvana an und schüttelte leicht den Kopf.
Ich komme ja wieder. Aber wenn du dann nicht mehr da bist und dein Vater...wo soll ich denn dann wohnen? So gut wie es mir bei dir geht wird es bei anderen sicher nicht sein sprach er um den Mädchen etwas von der Unruhe zu nehmen.
Ich habe etwas für dich und deinen Vater..als kleines Dankeschön. Er packte ein kleines Bündel aus und hielt dann einen Armreif hoch der als Schlange stilisiert war und mehrere Windungen besaß. Die Augen der Schlange waren Türkise.
Der hier ist für dich...für deinen Vater habe ich das hier...dabei hielt er eine Tunika in die Höhe. Ich hoffe sie passt.