Beiträge von Paullus Germanicus Aculeo

    Das wollte sie auch tun. Ihrer Ausführung nach wollte sie einen Sklaven ins Triclinium schicken um mir eine Nachricht übermitteln zu lassen. Doch wie es der Zufall so will hat sie in diesen Moment keinen gefunden und stand selbst vor der Türe des Speiseraums. Aculeo seufzte. Ich denke nicht dass es beabsichtigt war von ihr zu lauschen. Wir waren auch nicht unbedingt leise und wahrscheinlich hat nicht nur Roxane das Gespräch gehört sondern auch einige andere Personen im Haus.


    Und ja...sie kannte die Räumlichkeiten im Haus da ich sie hier durchgeführt hatte. Natürlich waren die Räume tabu die persönliche Räume sind. fügte der Germanicer noch hinzu.


    Du warst in Mantua...

    Es war nur die Grippe. Keine Pest, keine Maul und Klauen-Seuche. Einfach nur die Grippe. Wir waren in Ostia und bei den Regenfällen völlig durchnässt. Da ist es auch nicht verwunderlich dass man sich etwas Schnupfen und Fieber holt. Und nachdem was mir Roxane gesagt hat hatte sie nicht gelauscht sondern wollte mir persönlich eine Nachricht übermitteln wodurch sie eben das Gespräch ungewollt gehört hatte. erwiderte Aculeo gleichmütig


    Und was mit Decimus Verus betrifft bin ich ebenfalls völlig unwissend. Das letzte mal als ich ihn sag war vor dem Officium des...na des...Dings ähh...also da wo man Adoptionen bekannt gibt und solche Sachen...Aculeo griff sich an die Stirn. Im wollte partout der Name des Amtes nicht einfallen was natürlich auch dazu führte dass sich sein Gesicht mit einem rötlichen Schimmer überzog.

    Danke nein, Sedulus. Und ich stehe lieber. Es ist angemessener in meiner momentanen Situation.


    Roxane weilte unter deinem Dach während du in Matua warst. Du hattest mir die Verantwortung übertragen und daduch verfiel ich, anscheinend, dem Irrtum es sei rechtens wenn Roxane hier weilen würde. Bitte um Entschuldigung.


    Und natürlich müsste Roxane eine Entschuldigung gegenüber Laevina aussprechen wobei ich hier nun Veto einlegen möchte. Denn nicht Roxane hatte den Stein des Unglücks ins Rollen gebracht sondern Laevina. Du warst selbst dabei. Dass sich Laevina erdreistete über Roxane zu richten als wäre sie Mitarbeiterin eines Lupanars ist wirklich unter jeder Kritik. Roxane ist Mitarbeiterin der Acta Durna. Sie verwaltete meine Geschäfte während meiner Abwesenheit und ist, durch deinen Freund Decimus Verus Anerkennung, eine Decima. Warum und wieso Laevina Probleme mit den Decimer hat ist mir einerlei doch sollte man, wenn man Anstand und Sitte bewahren möchte, persönliche Gefühle und Abneigungen in bestimmten Dingen und Situationen beiseite lassen.


    Aber....ich werde Roxane darüber unterrichten dass es sich hier um eine unglückliche Verkettung handelte und sie zumindest sich in gewisser Weise entschuldigen soll.

    Flach wie eine Flunder kroch Aculeo herein. Seinem Gesichtsausdruck nach zu schliessen quälte schlechtes Gewissen den jungen Germanicer.


    Salve Germanicus Sedulus. Patron. Senator.


    Ich bin hier um deine Güte in Anspruch zu nehmen. Ich stehe hier vor dir, reuig und von schlechten Gewissen geplagt, um um Verzeihung zu bitten.
    Mein Verhalten an jenen Tag war nicht vertretbar und ich bin mir bewusst über die Tragweite und deren Konsequenzen. Germanica Laevina hat es nicht verdient so derart respektlos angesprochen zu werden....
    ein Moment der Stille...sie hat es aber verdient...da es meine Schuld ist und war dass sie derart reagierte.

    Einige Tage nach dem gemeinsamen Essen. Der Streit hatte einiges ausgelöst und das Innere Aculeo sah aus wie ein Schlachtfeld. Doch....er musste zu Sedulus. Nicht dass er etwas wollte aber er war darauf angewiesen nicht vollständig abseits zu stehen und keine Beziehung mehr zu seinem Patron zu haben.


    Nun, einige Tage waren vergangen. Roxane ging es besser und sie hatten einige Zeit miteinander verbracht die mit Gesprächen gefüllt war und Dinge ausgesprochen wurde die wichtig waren für die Zukunft.


    Leise schlich er sich ins Haus. Unbemerkt von anderen erreichte er auch das Officium Sedulus' und klopfte sachte an

    Seufzend musste sich Aculeo eingestehen dass Centho recht hatte. Auch wenn es ihm zuwider war ständig irgendjemanden um Hilfe zu bitten oder sich entschuldigen zu müssen um etwas zu bekommen.


    Ach Senator. seuftze Aculeo. Es sagt sich so leicht. Doch habe auch ich Stolz und lege keinen Wert darauf mein Gesicht zu verlieren. Natürlich werde ich meinen Patron besuchen und ihm sagen dass es nicht richtig war was geschehen ist. Aber das war es auch schon. Germanien ist mein Ziel und bleibt es auch bis auf weiteres.

    118...118 Sesterzen murmelte der junge Germanicer.


    Bevor wir hier noch länger über des Kaisers Bart streiten schlage ich ein. 118 Sesterzen sind zu verkraften. Wenn du nun bereit bist dies vertraglich festzulegen ist das Geschäft unter Dach und Fach...oder wo auch immer...grinste nun Aculeo breit.

    Aculeo verabschiedete sich ebenfalls mit einem Nicken von Corona und wendete sich Centho zu.


    Eine nette und äusserst hübsche Verwandte hast du da. Ist sie schon versprochen? Diese Frage war mehr rethorisch gestellt denn ohne eine Unterbrechung winkte er ab und antwortete nun dem Senator auf seine Frage.


    Tja. Das mit dem Ritterstand wird nun sicher nichts. Ich habe einige Probleme zuhause die durch mein Verschulden eskalierten. Egal. Ich werde nicht mehr lange in Rom sein. Habe mich dazu entschlossen die Stadt zu verlassen und in die Provinzen zu reisen...eigentlich in eine der Provinzen. Nach Germanien nämlich. Und deshalb...bleibt der Wunsch in den Ordo Equites erhoben zu werden nur ein Wunsch, ein Traum.

    Ohne weiter Aufmerksamkeit dem Geschehen zu schenken widmete Aculeo nun seine Aufmerksamkeit der jungen Iulierin. Höflich erhob er sich und lächelte er freut.


    Es freut mich dich kennenzulernen, Iulia Corona. Und ich hoffe die kleine Unstimmigkeit lässt sich bereinigen. Weiter äusserte er sich nicht. Einges zu dem kleinen Unglück zu sagen lag ihm zwar auf der Zunge aber...er ließ kein weiteres Wort hören.

    Zuerst dachte der Germanicer ein Geräusch gehört zu haben ließ sich aber nicht ablenken. Daher sah er auch nicht 2 junge Frauen in den Raum kommen da er mit dem Rücken zur Türe saß. Doch dann vernahm er ein leises Flüstern und nun drehte er den Kopf um die Quelle der Störung ausmachen zu können. Er wurde der beiden Frauen gewahr und blickte recht erstaunt und beim zweiten Blick auch angetan aus der Wäsche. Oha...dachte er....da werd ich nun mal kein Wort sagen bis sich Centho geäussert hat. Dabei nickte er kurz den beiden zu und zog ein zähnezeigendes Lächeln auf um sich dann wieder Centho zuzuwenden.

    Aculeo rutschte ein wenig auf seiner Sitzgelegenheit herum bis er schliesslich eine bequeme Position gefunden hatte. Dann lächelte er Centho an.


    Nun eigentlich ist es nicht dramatisches warum ich hier bin. Ich wollte mich nur erkundigen wie es der Societas Claudiana et Iuliana geht? Es ist doch schon recht lange her dass man sich in diesem Punkt getroffen hatte. ließ er Centho wissen.


    Ich weiß nicht ob hier Aktivitäten gesetzt werden und wann? Du bist in diesen Dingen besser informiert und hast den Überblick


    Und eine kleine Pause entstand dein Verwandter Iulius Flavus wurde zum Staionarius ernannt. Sein Weg geht nach Ägypten um dort eine Weile die Geschäfte der CP zu unterstützen. Du bist sicher darüber schon informiert nehme ich an. Mein Anliegen ist nun dass du dem jungen Mann etwas moralische Unterstützung zukommen lässt fernab der Heimat. Vermutlich wird er die erste Zeit mit Feuereifer bei der Arbeit sein doch die Zeit lässt einige zum Nachdenken anregen.


    Wäre das für dich im Bereich des Möglichen? schloss er nun seine kleine Rede.

    Du bist doch nicht ganz frisch entfuhr es Aculeo. Mehr mit Humor gemeint als ernsthafte anzweiflung ihres Verstandes.


    Wenn es meine Welt wäre würde es nie zu dieser Situation gekommen sein. Ich habe ebenfalls mit gewissen Dingen Probleme. Die Kurzsichtigkeit der Leute ist manchmal schon schmerzhaft. Aculeo brach ab und beendete nicht was er noch sagen wollte. Ohne Umschweife meinte er. Ich werde nach Germanien gehen. Mit der Hoffnung dort in irgendeiner Form so leben zu können wie es einem beliebt. Sich nicht unbedingt den Regeln und Formen unterwerfen zu müssen und sich nicht, wie es so manchen geht, prostituieren müssen.
    Wie er nach Germanien kommen würde war ein großes Fragezeichen was ihn aber nicht hinderte den Plan weiter zu verfolgen.

    Aculeo hastete hinterher. Die Aufforderung Sedulus ließ er ungeachtet auch wenn er sie noch klar vernommen hatte nachdem er das Triclinium verlassen hatte.


    Gerade noch sah er Roxane Richtung Porta eilen und hörte wie die Türe zuschlug. Eilig nahm er nun ebenfalls den Weg auf die Strasse und folgte der jungen Frau.


    ROXANE. BLEIB SOFORT STEHEN. VERDAMMT NOCHMAL. versuchte er mit lauter Stimme ihr Forteilen zu verhindern. Im Moment konnte er keinen klaren Gedanken fassen, zu sehr waren seine Emotionen durcheinander gerüttelt worden. Die letzten Minuten waren ein Alptraum wie er vorher noch nie erlebt hatte. Selbst der Tod seiner Eltern ließen ihn nicht so sehr Zweifeln wie hier und jetzt. Er beschleunigte seine Schritte und holte Roxane ein, seine Hand griff nach ihrem Arm. Mit festem Griff hielt er nun die Partherin fest und zog sie zurück.


    Verdammt nochmal, Roxane. Es war wirklich dumm von dir dich einzumischen. Du hättest es nicht hören sollen....sein Blick ging gen Himmel...jaja schon gut. Du hast es gehört und hast auf deine Art reagiert. Doch war ich derjenige der sich um die Situation gekümmert hat. Ich habe dich verteidigt. Je länger er sprach desto leiser und ruhiger wurde er, sein Arm wanderte auf ihre Schulter und sanft zog er sie an sich um sie dann vollends zu umarmen. Die Familie wird dir Ärger machen. Wahrscheinlich wirst du das Haus nicht mehr betreten dürfen. Von weiteren Sanktionen ganz zu schweigen. Was nun zu tun ist weiß ich noch nicht doch wird sicher eine Lösung gefunden werden. Dass er schon verlautbarte er würde Rom verlassen um in eine der Provinzen zu gehen verschwieg er noch. In dem Zustand in dem Roxane war würde sie möglicherweise alles falsch auffassen und noch mehr in Aufregung versetzt werden.

    Noch bevor Roxane den Raum betrat beantwortete Aculeo die angstlichen Fragen betreffend ihrer Krankheit. Es hieße dass sie eine Erkältung hatte und es nicht besonders beunruhigend sei, also es nichts mit der Seuche in Mantua zu tun hat. Zweifelsohne galt es nicht zu engen Kontakt zu haben da auch diese leichte Krankheit ansteckend sei doch der Tod würde weiterhin warten müssen bis er einen Namen von der Liste streichen konnte.
    irgendwie war er müde. Sehr müde. Die plötzliche Teilnahmslosigkeit die ihn nun umarmte machte sogar ihm selbst Angst. Es gab kein Argument Laevina zu befriedigen oder gar darüber nachzudenken dass es 2 Seiten gab.


    Dann der Auftritt Roxanes. Paullus schreckte zusammen als die junge Frau damit begann über Laevina herzuziehen und er war auch geschockt über ihre ungezügelte Roheit in der Wahl ihrer Worte.


    Nachdem sie geendet hatte und sich auch für ihr Eindringen und der unhöflichen Art das Essen zu stören entschuldigte machte Roxane kehrt und verließ ohne auf Antwort zu warten den Raum.


    Aculeo saß versteinert da. Für Sekunden konnte er sich nicht rühren und es fasste die ganze Situation überhaupt nicht.


    Dann, nach scheinbar unendlich langer Zeit sprang er auf. Er wandte sich an die Anwesenden.


    Es tut mir unglaublich leid was nun geschehen ist und ich möchte mit in aller Form bei euch allen entschuldigen. Ich bin mir nicht im klaren darüber was nun diese Situation für Probleme auslöst doch werde ich mit Roxane darüber sprechen und hoffe doch noch eine Klärung und Lösung der Geschehnisse zu finden. Auch möchte ich nun hier und jetzt bekanntgeben dass ich Rom verlassen werde. Ich werde Italia verlassen und werde nach Germanien gehen um dort der Familie keinen Schaden und Ärger mehr bescheren zu können.
    Es tut mir leid. Dabei ließ er den Kopf hängen wie ein begossener Pudel. Es gab nichts mehr zu sagen und jedes weitere Wort wäre wahrscheinlich sinnlos und vergebens. Auch er verließ nun den Raum ohne auf die Reaktion der Anwesenden zu warten und versuchte Roxane einzuholen