Beiträge von Marcus Octavius Maximus

    "Ah, freut mich sehr für dich, Agrippa."


    Maximus nahm erst einmal einen großen Schluck aus seinem Becher. Mit trockener Kehle spricht es sich schließlich nicht immer so gut.


    "Ich bitte euch, bei all den netten Worten und der Zustimmung weis ich schon garnicht mehr wie mir geschieht. Deine Wahl damals sollte dir doch von der anderen Seite dann ein gutes Beispiel sein, wie ein sicherer Sieger doch noch zum traurigen Verlierer werden kann."


    Meine von Natur aus pessimistische Ader rückte immer besonders während des Wahlkampfs in den Vordergrund.

    "Nun, ich denke schon, dass meine Rede gut war und ich den ein oder anderen dadurch überzeugen konnte, anscheinend ja auch euch. ;) Aber letztlich wird die Masse des Volkes über mich richten und ich sehe dem Beginn der Wahlen schon mit Spannung entgegen. Keinesfalls sehe ich den Sieg allerdings als gewiss und ich warne immer davor es zu locker zu sehen." Anschließend nur an Agrippa gerichtet. "Ich danke dir auch nochmals für deine Worte auf dem Forum, es war mir eine Überraschung und Freude zugleich, dich dort anzutreffen. Bist du nur aufgrund der spannenden Wahlen aus deinem sonnigen Spanien gekommen?"

    "Salve Agrippa, bei deinem kostbaren Wein, sag ich sicherlich nicht nein." Ein fast schon peinlich unbewusst gesagter Reim, wie ich im Nachhinein feststellte. :D Eine erfreuliche Überraschung war auch die Anwesenheit von Curio, denn ich nun auch schon eine lange Zeit nicht mehr gesehen hatte. "Salve auch dir Curio, wie ich sehe bist du wieder aus der Versenkung aufgetaucht." ;)

    Schon auf der Rostra bemerkte ich die Ankunft von Agrippa aus Hispania, es war schon eine Überraschung ihn dort zu sehen. Doch abseits des politischen Getümmels lies ich es mir nicht nehmen, ihn einmal in seiner Casa zu besuchen.
    Hörbar klopfte es an seine Tür.

    "Interessant." murmelte Maximus vor sich hin und sprach dann wieder deutlich. "Aber viel nützlicher als die Frage nach der Behandlung wäre wahrscheinlich die Ursache dieses Phänomens zu erfahren. Ich meine mal gehört zu haben, dass Hippokrates das Gehirn für diese Krankheit verantwortlich machte. Aber in wie fern selbiges geschädigt wurde um solche Anfälle hervorzurufen war wohl auch ihm unbekannt.
    Sag, du als sachlicher Mediziner, glaubst du ebenfalls an eine eher göttliche Ursache für das entstehen der Epilepsie?"

    Das Caesar mit dieser Krankheit zu kämpfen hatte, wusste Maximus ebenfalls. Es war mit ein Grund weshalb die Epilepsie einen gewissen Bekanntheitsgrad erreichte, nicht nur weil man es auch als eine von den Göttern hervorgerufene Krankheit ansah.
    "Ich selbst zum Glück nicht, aber ich hatte mal einen Legionär in meiner Centurie, der unter dieser Krankheit litt. Ein furcht erregender Anblick bot sich mir damals dar." Schauer überfuhr Maximus als er sich daran erinnerte, wie dieser Legionär nicht mehr im Stande war, sich selbst zu kontrollieren und sich qualvoll auf dem Boden reckte. "Er schied auch aufgrund dessen aus dem aktiven Dienst aus. Eine Behandlungsmethode die das Fasten und eine fetthaltige Diät vorsieht, war mit bisher noch nicht bekannt. Ich nehme nicht an, dass du zufällig über dokumentierte Fälle vom Erfolg dieser Methode verfügst, vielleicht sogar bei Caesar selbst?"

    Ich war auf der Suche nach einigen Medizinischen Informationen und nach einer Weile des Suchens, fand ich schließlich eine geeignete Arztpraxis. Auf dem Schild vor der Tür stand geschrieben: "Praxis von Marcus Decimus Mattiacus", ich hoffte, dass dieser Decima nicht sauer sein würde, wenn ich ohne ein persönliches Beschwerden hier auftauchen würde, doch nur er konnte mir weiterhelfen.
    Langsam klopfte ich an die Tür…

    Ich war sehr gerührt als ich die Stimmen von Victor und Agrippa vernahm. Wahrlich, wenn mein Onkel dies noch miterleben würde...
    "Ich danke euch, meine Freunde. Alles werde ich daran setzten die Familie und vor allem das Volk von Rom nicht zu enttäuschen, so wie es einst auch Anton von mir erwartet hätte."

    Eine wirklich eindrucksvolle Rede um für das Amt eines Quaestors zu kandidieren, dachte sich Maximus. Außerdem ist er bereits bis in den Rang eines Praefectus Castrorum aufgestiegen, was darauf schließen lässt, dass er auch sonst ein sehr fähiger Mann zu sein schien.


    Das einzig störende war leider die unangenehme Auffälligkeit meines entfernten Verwandten Detrius. Es schickte sich nicht den Namen der Octavia so in Verruf zu bringen. Doch seine Worte schmälerten die Rede des Lucianus keineswegs, meine Stimme war ihm jedenfalls sicher.

    Marcus Octavius Maximus Mein Blick wanderte durch die Menge, als ich die Frage vernahm und ich erblickte, den mir bestens bekannten Terentius Cyprianus, worauf ich ihn kurz belächelte.


    "Nun, wie ich bereits betonte, liegt mir sehr viel an der Verständigung zwischen den Plebejern und ihrem Volkstribun. Diese kann aber auch nur erfolgreich sein, wenn wirklich die größtmögliche Anzahl an Bürgern bei den Reden ihres Vertreters anwesend ist. Mit Zweifeln beobachtete ich nämlich die Entwicklung, in der sich wohl immer weniger Plebejer für die politischen Entwicklungen des Reichs interessieren und offensichtlich auch keinen Nutzen von ihrem Mitspracherecht, dass ihnen durch den Volkstribun durchaus zusteht, gebrauch machen. Dies sah man zum einen am erst kürzlich durchgeführten Plebiszit, in der nur eine knappe Mehrheit erschien um seine Stimme abzugeben und zum anderen an den Ansprachen des derzeit amtierenden Volkstribuns, in der die Teilnahme der Plebejer nur als äußerst dürftig zu bezeichnen ist. Jedoch kein Vorwurf an ihn. Seit einiger Zeit schon hat kein Volkstribun mehr wirklich etwas für die Begeisterung der Bürger getan, da sich dies auch als eine äußerst schwierige Aufgabe erweisen kann. Dies will ich nun allerdings ändern, indem ich meinen Einfluss als Tribunus Plebis nutze und die Menschen wieder dazu bewege mehr Anteilnahme zu zeigen. Ich will ihnen begreiflich machen, dass jeder vor mir die Möglichkeit hat sich Mitzuteilen und etwas zu verändern, dass ich auf jede Stimme, die zu mir spricht, Wert lege und auf dieses Recht ein Bürger Roms einfach nicht verzichten sollte. Gemeinsam können wir dann etwas gegen eventuelle Missstände unternehmen, sei es gegen Brotknappheit oder anderer besonderer Themen, die das Volk bewegt. Es bedarf letztlich nur keiner Scheu, die Plebejer müssen einfach erscheinen und dies werde ich erreichen, auch wenn ich an jede Casa einzeln klopfen muss!"


    Man konnte natürlich heraushören, dass die letzten Worte nicht zu 100% ernst gemeint waren, auch wenn sie im Wesentlichen das widerspiegelten was Maximus vorhatte.

    Nachdem ich nun langsam die Rostra erklomm, richtete sich mein Blick noch einmal gen Himmel der heut relativ unbewölkt zu sein schien. Die Sonne strahlte, erfüllte mich mit Wärme und gab mir Sicherheit. Nach einem kurzen Augenblick des Wartens war meine Zeit endlich gekommen und ich sprach aus vollem Herzen zum Volke Roms...


    "Bürger Roms, hört mich an!


    Vor einiger Zeit haben viele von euch sich schon einmal dazu entschlossen mir ihre Stimme zu leihen und ich wurde mit eurer Unterstützung zum Quaestor gewählt. Mit Freuden habe ich diese Aufgabe angenommen und ich hoffe auch zu eurer Zufriedenheit erfüllt. Doch für alle die mich noch nicht kennen sollten, stelle ich mich gerne noch einmal vor: Mein Name ist Marcus Octavius Maximus, ehemaliger Centurio der Legio II Germanica und ich stehe hier und heute auf der Rostra um euch von meiner Absicht in Kenntnis zu setzten für das Amt des Volkstribunen zu kandidieren.


    Ich will euch gleich sagen, dass mir die Verantwortung und Bedeutung dieses ehrwürdigen Amtes in höchstem Maße bewusst ist. So will ich den Stand der Plebejer bestmöglich und nach bestem Gewissen vertreten, wie es auch schon seit einer langen Zeit Tradition ist. Ich will mich im Senat konstruktiv einbringen, die Interessen der Plebejer stets im Auge behaltend, ohne das Gesamtwohl des Imperiums als wichtigste Priorität zu verlieren. Wichtig ist mir vor allem die stetige Kommunikation zwischen einem Tribunus Plebis und dem Volk. Diese sollte unter keinen umständen vernachlässigt werden und hat für mich besonderen Stellenwert. Ihr werdet mich regelmäßig auf dem Forum antreffen können, des Weiteren wird meine Tür, wie es auch die Tradition verlangt, immer für euch geöffnet sein. Ich will mit euch zusammenarbeiten, ich verstehe mich als das Sprachrohr des Volkes, also teilt mir eure Vorschläge und eure Sorgen mit und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um eure Rechte zu schützten und eure Interessen zu wahren.


    Geht wählen Plebejer! Ich hoffe, dass ihr mich letztlich als würdig genug erachtet, um euch zu vertreten. Ich kann euch am Ende auch nicht mehr versprechen als dass ich meine Aufgabe sehr ernst nehmen werde, dass ich mit Hingabe und Leidenschaft euer Volkstribun sein will und bei mir nicht eine einzige Stimme überhört werden wird.


    Plebejer, es liegt an euch!"

    "Es versteht sich von selbst, dass ich persönlich mit dir Kontakt aufnehme, immerhin gehörst du ja fast zur Familie." Sie schien relativ gefasst, deshalb fiel es mir auch nicht mehr so sonderlich schwer weiter zu sprechen. "Als ich die Nachricht erhalten hatte, dass mein Cousin entführt worden sei, begab ich mich umgehend nach Rom um mit den zuständigen Personen zu sprechen. Natürlich wendete ich mich zuerst an den Kommandeur der CU, der dir wahrscheinlich bestens bekannt sein dürfte. Obwohl schon einige Zeit vergangen war erfuhr ich das die Ermittlungen bisher ergebnislos verliefen..." Maximus hielt einen Moment inne um danach sofort wieder an zu setzten. "Ich beriet mich mit ihm was jetzt wohl am besten zu tun sei und traf letztlich die Entscheidung immer noch nicht auf die Forderungen der Entführer einzugehen und weiterhin auf die Untersuchungen zu warten. Inzwischen ist allerdings so viel Zeit vergangen in der mich nichts mehr erreicht hat, so dass ich am Ende zu der Einsicht gekommen bin, dass wir Avitius wohl niemals wieder sehen werden...Es tut mir leid..." Maximus hoffte das dies alles nicht zu herzlos klang, doch mit der Zeit hatte er sich bereits mit diesem Gedanken abgefunden. Wie Alessa dies allerdings auffassen würde, konnte er nicht ahnen.