Beiträge von Marcus Octavius Maximus

    Der zuständige Arzt nahm die Tafel entgegen. "Ah, ein neuer Rekrut. Dann wollen wir mal gleich mit den Untersuchungen beginnen, ob du überhaupt für die Legion taugst." Er untersuchte Scipios Körperbau, Kraft, Sehstärke, Gleichgewichtssinn und stellte immer wieder einige Fragen: "Regelmäßig Sport gemacht? Krankheiten in letzter Zeit? Unfälle mit anschließender ärztlicher Behandlung?"

    Der Schreiber notierte fleißig die Informationen und musste doch etwas schmunzeln als er seinen letzten Satz hörte. "Wie ein Löwe, ja? Da bin ich ja mal gespannt. Ich gebe dir aber vorher zur Sicherheit schon mal einen Rat: Nimm dich auf dem Exerzierplatz vor Optio Tyranus in Acht, sein Training gilt nicht als das lockerste." ;)


    Daraufhin reichte er ihm die Wachstafel und wies ihm den Weg zum Krankenhaus: "Damit gehst du jetzt zum Valetudinarium und lässt dich mustern, anschließend meldest du dich wieder hier bei mir, bis später..."

    Ein etwas mürrischer Schreiber blickte hinter seinem großen Schreibtisch hervor und konnte noch die stürmische Art des Neulings beobachten, bevor dieser sich offensichtlich selbst etwas beruhigte und sich zu Wort meldete. Dann holte er eine Wachstafel hervor und stellte ihm einige Fragen: "Dein Name ist also Publius Corenlius Scipio, gut. Dann hätte ich noch gerne für den Anfang deinen letzten Wohnort und deinen letzten ausgeübten Beruf."

    So wie ich das jetzt verstanden habe könnte Sinona auch mit 2 zu 1 der abgegeben Stimmen gewinnen, da die Enthaltungen einfach Wertlos wären. Die Prozentzahl ist egal, man muss nur die hälfte der abgegebenen und damit gültigen Stimmen haben um ins Amt gewählt zu werden. Wenn man den Kandidaten also wirklich nicht will muss man auch mit "Nein" stimmen, denn eine Ungültigkeit der Wahl, mangels Beteiligung wird es hier in diesem Fall nicht geben. Ich hoffe das konnte ich jetzt so richtig entnehmen...

    "Blicken wir doch einmal auf die erst kürzlich stattgefundene Wahl zum Volkstribun zurück, wir stellen fest dass es zwei Kandidaten gab, zwei sehr umstrittene Kandidaten. Das Volk beobachtete sie kritisch und befand sie letztlich als nicht fähig dieses Amt auszuüben, es sehnte sich wieder nach einem richtigen Volkstribun, jemand der die Plebejer wahrhaft repräsentieren konnte. Dementsprechend fiel die Wahl auch letztlich aus und es kam zu keinem Ergebnis, aus reinem Protest gegenüber den aufgestellten Kandidaten.


    Nun sollten Neuwahlen stattfinden, das Volk hoffte auf die Kandidatur eines Menschen, dem sie ihr Vertrauen schenken konnten. Jemand der erfahren ist und den man als würdig erachtet dieses Amt auszufüllen. Es stellte sich Curio zur Verfügung und man hoffte auf eine faire Neuwahl des Tribuns Plebis. Doch nun verweigert man ihm das Recht darauf zu kandidieren, das Recht des Volkes auf eine faire Wahl und einen fähigen Volkstribun. Man versucht ihn durch Fehlinterpretationen von Gesetzen an einer Kandidatur zu hindern, ihn davon abzuhalten Rom als ein guter Volkstribun zu dienen.


    Ist dieses Handeln ernsthaft im Sinne des Volkes? Waren denn die ganzen Diskussionen, die erst kürzlich stattfanden und speziell das Amt des Volkstribuns betrafen, völlig umsonst? Wird es nicht Zeit ernsthaft zu erwachen und den Wunsch des Volkes zu respektieren? Stattdessen wird sich dagegen einfach vollkommen quer gestellt und versucht die Kandidatur Curios zu verhindern. Gleichzeitig ignoriert man damit das Volk und tritt die Meinung der römischen Bürger mit Füßen. Denn Sinona wurde bereits einmal für nicht geeignet befunden und nun soll diese Wahl zur Farce werden weil man den Wählern wieder den gleichen Kandidaten ohne Alternativen vorsetzt? Das Volk wird geradezu hintergangen, weil man ihm das genommen hat, nach dem es sich so sehr gesehnt hat: Einen fähigen Kandidaten für das Amt des Tribuns Plebis!


    Aus diesem Grund wird sich die Factio Purpurea geschlossen ihrer Stimmen enthalten. Wir haben uns bereits bei der ursprünglichen Wahl enthalten und dachten mit Curio einen Volkstribun zu stellen, der den Erwartungen der Bürger entspricht. Da Curio die Kandidatur nun verwehrt bleibt können wir nichts weiter feststellen, als dass sich die Situation in keiner weise geändert hat."

    "Sie greifen an!" tönte es vom oberen Wachturm, während Maximus seine Männer zusammen mit den Hilfstruppen hinter dem Limes organisierte. Sobald sie den Grenzwall überschreiten, würde sich die kleine Streitmacht den Germanen sofort entgegenstellen können. Doch bis dahin feuerten die Bogenschützen erst einmal eisern weiter auf die Angreifer. Ein letztes mal ging ich dir Formation ab und überprüfte ob alles richtig stand und bereit war sich diesen Barbaren entgegenzustellen. Kurz fragte ich bei Petulius an und vergewisserte mich das alles in Ordnung sei: "Meinst du, diesmal haben wir einen richtigen Angriff zu erwarten?" Er lächelte mir zu und meinte: "Ich will es hoffen." Dieser kurze Kommentar brachte mir auch wieder etwas mehr Mut und so ging ich wieder zurück auf meine Position, in Erwartung dem Feind gegenüber zu treten...

    >>>Marcus Victricius Falco<<<


    Falco war völlig außer Atem und der Schweiß tropfte ihm von der Stirn. Er lehnte das Angebot einer Sitzgelegenheit ab und versucht sofort zum Punkt zu kommen.


    "Der Limes.....Legat, der Limes wird angegriffen. Ich bin Teil der Patroullie, die vor kurzem los geschickt wurde um den östlichen Abschnitt des Grenzwalls abzulaufen. Noch bevor wir an der ersten Stellung nördlich von Mogontiacum ankamen, sahen wir bereits das Rauchsignal von einem der Türme ausgehen. Es war ein Angriff der Germanen...Sofort informierten wir uns bei den Wachmannschaften und man teilte uns mit das wohl die Anzahl der Feinde auf etwa 700 Mann, womöglich auch mehr, geschätzt wird. Der Centurio Maximus entschied sowohl auf die Verstärkung aus dem nahe gelegenen Auxiliarlager, als auch auf die Hilfe der Legio II zu warten, da es sich eventuell um einen Großangriff handeln könnte."


    Falco atmete nochmals tief durch...

    Aufmerksam und zugleich aufgeregt beobachtete ich wie mein Factio-Genosse selbstsicher zur Rostra aufstieg um für das Amt des Volkstribuns zu kandidieren. Er besaß klare Vorstellungen von seiner nächsten Amtszeit und lies schon jetzt einige seiner überzeugenden Ideen aufblitzen. Auf die Umsetzung seiner Pläne durfte man wahrlich gespannt sein. Hat man doch in letzter Zeit noch so viel über das Amt des Tribunus Plebis diskutiert, es gar als sinnlos erachtet, so findet man in Curio jemanden der dieses Amt wieder mit dem richtigen Ruf schmücken wird.
    Und so blieb mir dann auch nichts weiter übrig als mich dem klatschenden Beifall anzuschließen… :app:

    Immer wieder kamen diese kleinen Trupps und schleuderten ihre Wurfgeschosse über die Palisaden. Auch der in der Nähe stehende Turm wurde regelmäßig in Angriff genommen und einige vereinzelte Verluste waren zu zählen. Doch auch die anrückenden Germanen wurden durch das Feuer der Bogenschützen regelmäßig stark dezimiert.


    Endlich war es dann auch so weit und es kamen die Hilfstruppen aus dem nahe gelegenen Auxiliarlager. Sofort nahm Maximus mit dem dortigen Befehlshaber Kontakt auf, während die Lage an den Palisaden sich erstmal entspannte.
    "Salve, Centurio. Wir haben den Rauch vom Turm aufsteigen sehen und sind daraufhin sofort hierher angerückt. Wie sieht die Lage aus?"
    "Nun, es gibt berichte über mehrere hundert Germanen, die sich wohl im etwas weiter voraus liegende Wald gesammelt haben. Dies konnte allerdings von meiner Seite aus noch nicht bestätigt werden, es könnte sich genauso gut um eine Täuschung handeln, denn bisher kamen uns nur kleine Trupps, bestehend aus einer Hand voll Leute entgegen. Nur vereinzelte Verletzte und an einer Hand abzählbare Verluste, mehr gab es bisher nicht zu beklagen. Dennoch habe ich aufgrund der Meldungen über etwa 700 feindliche Germanen, besser die Legio II benachrichtigt."
    "Hmm...und was gedenkst du jetzt zu tun Centurio?"
    "Wir lassen unsere Männer erstmal im Hintergrund, ich werde meinen Männern gleich den Befehl geben sich etwas weiter weg von der Palisade zu sammeln. Ihr werdet das mit euren Männern am besten ebenfalls tun. Wenn es tatsächlich noch einen größeren Angriff gibt, werden wir es in einer offenen Feldschlacht austragen und wenn es bei diesen kleinen Störangriffen bleibt überlassen wir den Leuten im Turm sich um diese lästigen Trupps zu kümmern....Da fällt mir ein, habt ihr Bogenschützen unter euren Truppen?"
    "Ja, natürlich."
    "Suchen sie einige aus und schicken sie sie mit auf den Turm, damit er immer besetzt bleibt."
    "Natürlich, kein Problem."
    "Gut sagt, was meint ihr? Sollte ich vielleicht besser die Legion wieder abbestellen, ich denke selbst wenn hier noch an die 1000 Männer hinüber stürmen, sollten wir mit ihnen fertig werden."
    "Sicher wäre es, sich Verstärkung schicken zu lassen."
    "Mag sein, aber die Wahrscheinlichkeit das uns heute wirklich noch ein ernstzunehmender Angriff droht ist bedeutend gering. In diesem Fall wäre es vielleicht sogar besser die Legio im Castellum zusammenzuhalten, falls an anderer Stelle ein Angriff droht."
    "Ich überlasse euch die Entscheidung. Ich würde das Risiko jedoch nicht eingehen, lasst ruhig Verstärkung kommen. Wenn wirklich kein Angriff mehr folgt, dann ist das Castellum auch nun wirklich nicht gerade weit weg um schnell wieder zurück zu kommen."
    "Ja, du hast recht, belassen wir es dabei..."


    Anschließend brachte Maximus seine Männer von den Palisaden weg und stellte sie, wie angekündigt, etwas weiter Abseits des Walles auf, wo ihnen keine Gefahr mehr durch Wurfgeschosse drohen würde und so warteten sie auf einen Angriff, oder darauf das sich ihre Gegner zurückziehen würden. Vielleicht wäre es auch bald an der Zeit für Maximus mit seinen Männern selbst in die Offensive zu gehen...

    Danach zogen sich die par wenige Germanen wieder zurück. Meinen Männern befahl ich das Pilum noch zurück zu halten bis ein richtiger Angriff folgen würde und so schossen wieder nur die Bogenschützen auf die fliehenden Feinde. Ein oder zwei wurden allerdings nur erwischt, der Rest konnte sich erfolgreich zurückziehen. Maximus wurde währenddessen etwas boshaft. "Bei den Göttern, was soll dieses jämmerliche Spielchen? Wo sind die 700 Mann von denen mir berichtet wurde?" Er wusste nicht was der Wachturm noch erkennen konnte bevor sie hier eingetroffen sind, auf den etwas weiter entfernten Wald hatte er ebenfalls keinen Überblick, doch bisher konnte er diese Zahl nicht einmal im geringsten bestätigen und hoffte das er die Legio II nicht umsonst benachrichtigt hätte. Wie dem auch sei....Vorsicht ist ja bekanntlich besser als Nachsicht und so wartete Maximus auf den nächsten Schritt der Germanen.


    Doch dann sah er, wie sich eine etwas größere Germanische Truppe aus dem Wald hinaus begab und sich frontal dem Limes langsam näherte. Das schien zwar immer noch nicht annähernd die große Armee zu sein, die er erwartete, aber nun gut. Es blieb abzuwarten mit welcher Strategie sie sich diesmal ranwagten...

    Maximus hielt immer wieder Ausschau nach seinem Melder und erblickte ihn dann auch nach kurzer Zeit. Schnell lief er ihm ein Stück entgegen um zu erfahren was es neues gibt.
    "Centurio, die beim Wachturm schätzen den Feind auf 700-800 Mann ein, wahrscheinlich sogar mehr."
    Ohne zu zögern gab Maximus dann auch schon den nächsten Auftrag an den Legionarius weiter.
    "Sehr gut gemacht, ich hoffe dass wir bald die Verstärkung vom Auxiliarlager erhalten, aber allein darauf können wir uns nicht verlassen. Deshalb bitte ich dich jetzt darum so schnell wie möglich zum Castellum der Legio II zu laufen. Dort berichtest du dem Legaten oder einem Tribun von unserer Lage. Sag ihnen das Selbe, was du mir gerade gesagt hast." Maximus klopfte ihm auf die Schulter. "Lauf so schnell du kannst, mit jeder Sekunde die du schneller bist, könntest du ein par mehr Leben retten." Der Legionarius Falco nickte nur und lief sofort auf dem schnellsten Weg zum Castellum. Währenddessen machte Maximus alles klar um die Germanen aufzuhalten, bis sich die Hilfstruppen und auch die Männer aus dem Castellum der Legio II hier eingefunden hätten. Er begab sich wieder auf die Palisade und beobachtete das Feld.


    Kurz darauf begannen auch schon die Bogenschützen ihre ersten Ziele in Angriff zu nehmen. Ein kleiner, sich langsam nähernder, Trupp bestehend aus mehr als 10 Mann wurde beschossen, als er versuchte sich Hoffnungslos im Gras lang zurobben. Nicht umsonst wurde das Gebiet vor dem Limes weitläufig gerodet und einsichtig gemacht, damit ein solches Anschleichen erst gar nicht möglich gemacht wird. ;)