Beiträge von Baldemar

    Er sah zu. Aber nicht so lange. Denn er stellte fest, das er auf Brüste starrte. Ein Grinsen. Ein schulterzucken. Ein liebevoller Blick zu Frija. Das musste reichen. Der Rausschmiss kam dem Germanen entgegen. Er ging. Ursus benachrichtigen? So weit kam es noch. Sie mochte ja ganz passabel sein. Als Römerin. Aber das galt noch nicht für den Römer. Baldemar war noch zu wütend auf den Mann. Auf das was er Verrat nannte. Jemand anders würde sich schon kümmern.


    Die Nähe seiner Frau beschwichtigte Baldemar. An ihrer Seite ging er zusammen mit seiner Tochter. Ihrer Tochter. Sein Arm hielt sie fest. Frija schmiegte sich an. Er küsste ihre Stirn. Die kleine Familie machte sich also auf. Marei freute sich über ihr Nachtlager. Der Germane lächelte. So war es gut. Er würde auf sie acht geben. Auf sie alle. Nach dem waschen und einem kleinen Abendhappen, hieß es schlafen. Baldemar schlief wie ein Stein.

    Ein Nicken. Langsam. Aber ehrlich. Ja, an der Kraft werden wir arbeiten. Ein Schnalzen. Eine Pause. Müssen. Es wurde angenehmer. Der Römer redete weniger. Gut. Ein Grinsen. Verstand Baldemar es doch falsch. Das war nicht das Verkehrteste.
    Sie gingen allmählich weiter.
    Seine Mundwinkel verzogen sich leicht. Bis er zu lächeln begann. Er nickte. Du wirst es sehen, meine Tochter. Der Marser strich ihr väterlich über den Kopf. Er selbst war neugierig. Eine Parade hatte er noch nie gesehen. Aber offen zugeben? Nein.
    Aus einer Ahnung heraus legte Baldemar seine Hand auf Mareis Mund. Ohne sie anzusehen. Kinder taten so etwas. Er grinste. Sie würde kräftiger werden. Aber deswegen jemandem die Zunge raus strecken? Das Lachen verkniff er sich. Ein prüfender Blick. Er hatte wohl richtig geraten.
    Ja. Beantwortete er Mareis Worte. Sie würden sich weiter umsehen.
    Auf die Paraden ging er nicht weiter ein. Mit den meisten Feiertagen konnte der Germane nichts anfangen. Das wollte er auch nicht. Lieber feierte er die heimischen Festtage. Aber die gesamte Legion? Er versuchte seine Überraschung zu verbergen. An mögliche Arbeiten an diesen Tagen vergeudete er ebenfalls keinen Gedanken. Er sah sich um.
    Die Augen schmaler. Das Grinsen weniger ausgeprägt. Der Blick ging zum Römer. Sag mal. Wieso tust du dir das alles hier an? Das sah doch alles schwer nach Arbeit und Stress aus. Wofür? Als Krieger hatte er sich das nie gefragt. Er tat es für Familie und Leben. Aber galt dies auch hier? Es hatte nicht den Anschein. Nicht für Baldemar.

    Grinsend beobachtete Baldemar jede ihrer Bewegungen. Sie hatte so wenig von einer Frau. So wie er es sich vorstellte. Doch sie faszinierte ihn. Schwer. Für solche Muskeln musste man hart arbeiten. Frau um so mehr. Ein fast grobes Lachen. Sie trank wie ein Kerl. Ein Nicken. Er tat es ihr gleich. Der Brief verschwand erst einmal. Der würde später zu Septima finden. Die Becher nach zufüllen war einer seiner leichtesten Übungen.
    Sie streckte sich. Seine Augen beobachteten sie genau. Sie trank schnell. Er wollte nicht hinten anstehen. So war der Wein den sie hier hatten bald geleert. Was hatte sie gefragt? Mit dem Wein? Worum ging es doch gleich? Ah. Ob sie zufrieden sei. Mit dem Wein? Auch. Antwortete er nach einer Weile. Das war nicht alles. Er gab die letzten Tropfen Wein nach. Schüttelte den Krug noch etwas. Hmm. Schade. Ein Schnalzen. Der Krug landete neben ihnen beiden. So allgemein. Meinte der Germane dann doch noch.

    Er hörte dem Römer zu. Sah sich um. Ein Nicken. Das war der Vorteil eines Vorgesetzten. Offensichtlich. Sein Mundwinkel zuckte. Ein Grummeln später sah der Germane Licinus an. Wäre besser für alle. Also wollte der Römer es abwarten? Der Marser sah ihn prüfend an. Wünschte ihm aber ein glückliches Händchen.
    Es ging weiter um Den Befehlston. Baldemar stand bewegungslos da. Ein Nicken. Das klang logisch. Was der Römer erklärte. Ein kurzes Lachen. Genau, sie konnten nicht schleichen. Was für ein Bild. Er war versucht dem Römer in die Seite zu stoßen. Unterbrach die unterbewusste Bewegung. Also wirklich. Er kannte den Römer doch kaum.
    Marei würde Ursus fragen. Gut. Er nickte zufrieden. Ihren Blick verstand er nicht. Ihre Reaktionen aber taten dem Vater gut. Er unterbrach sie nicht. Nahm alles hin. Gefiel sich in der Rolle des Vaters. Sie wollte wissen, wie eine Legion sich anhört? Ein Grummeln. Aber der Römer machte einen guten Vorschlag. Baldemar nickte. Ja, das wäre möglich. Ob sie das Stechen selber probieren konnte? Er nickte. Dann geschah so vieles. So schnell. Kaum das Licinus lauter wurde, stellte der Marser sich vor seine Tochter. Seine Augen funkelten den anderen an. Niemand sprach so mit seiner kleinen Tochter. Er entschied was sie lernte. Dann sah er zu dem Legionär. Seine Mundwinkel zuckten zunehmend. Sein Arm legte sich schützend vor Marei.
    Seine Augen bohrten sich in die von Licinus. Die Stimme war kühl. Nicht laut. Das brauchte er nicht. Das war etwas zwischen ihnen beiden. Wag es nicht noch einmal. Der Legionär war unwichtig geworden. Meine Tochter wird lernen, was ich entscheide! Sie ist Marser! Sie wird lernen mit dem Sax zu kämpfen. Ihren Stolz nimmt ihr niemand! Sollen sie es doch so verstehen. Ich habe keine Angst! Ich bin Marser! Dann sah er ihn abwartend an. Es waren viele Worte gewesen. Doch weniger gab es kaum. Nicht dafür. Noch immer stand er vor seiner Tochter. Ja, wir gehen. Stellte er dann fest. Es gab keinen Grund mehr für den Germanen zu bleiben.
    Er folgte dem Römer aber nicht. Seine Muskeln arbeiteten. Er knurrte. Baldemar sah Marei an. Sein Kopf bewegte sich in Richtung des Römers. Wollte sie weiter? Der Germane zeigte deutlich seine Abneigung. Wenn sie den gleichen Weg wie Licinus nehemn würden. Dann nur zufällig. Und mit etwas Verzögerung. Seine düsteren Augen suchten den Legionär. Wie gut das der zu 'arbeiten' hatte.

    Er lehnte gegen die Tür. Horchte. Hielt die Luft immer wieder an. Baldemar hörte Frija. Noch ein gutes Zeichen. Oder? Dann ruckte er nach vorne. Die Tür war weg. Sie wurde einfach so geöffnet. Er fiel mehr hinein, als das er ging. Er fing sich ab. Wollte nicht auf die Frau fallen. Hatte er sie doch genug erschreckt. Sein Blick ging runter. Die Sklavin machte sofort sauber. Andere kamen dazu. Der Germane sah auf. Versuchte unschuldig zu wirken. Seine Schultern zuckten. Septimas Lächeln tat irgendwie gut. Er erwiderte es. Warum nur? Er mochte sie doch nicht. Oder? Er stand nur da und beobachtete. Der Marser konnte das Kind nicht sehen. Nur den Stoff, in den es gewickelt war. Neugierig reckte er sich. Flora durfte es sehen. Die Glückliche. Noch immer beobachtete Baldemar nur. Stöße der Sklavin, die aufzuwischen versuchte, brachten ihn dazu zur Seite zu gehen. Damit auch etwas in den Raum hinein. Niemand warf ihn hinaus. Langsam kam er näher. Und näher. Und näher. Dann stand er hinter Flora. Er sah über die kleine Römerin hinweg. Das Kind wirkte so winzig. Unschuldig. Hilflos. Unrömisch. Er grinste breit. Ja, Septima. Er ist perfekt. Der Germane sprach einfach. Klein Titus sollte was werden? Baldemar schnalzte leicht. Hoffentlich nicht. Er sagte es nicht. Nicht jetzt. Er wirkte so friedlich. Baldemar sah zu Frija. Seine Hand ging zu ihr. Er wollte sie berühren. Nur kurz. Als Zeichen seiner Liebe. Eines Tages. Eines Tages würde sie ihm einen kleinen Baldemar schenken. Er verlor nicht den Glauben. Niemals.


    Der Marser zuckte zusammen. Brust? Er sah zu Septima. Zu Alba. Die Brust? Zu lange sah er Septima an. Zu viel sah er von ihr. Er drehte sich rasch um. Räusperte sich. Sah bettelnd zu Frija. Machten die das wirklich gerade? Er grinste. So unauffällig es ging, wollte er doch noch einmal hinsehen. Wenn Frija eines Tages den kleinen Baldemar so halten würde. Was für ein angenehmer Gedanke. Dass jemand Ursus benachrichtigen sollte, prallte an ihm ab. Das war ihm egal. Dafür waren Andere zuständig. Er wollte auch gar nicht gehen. Zu sehr hielt ihn das alles gefangen.

    Blicke trafen sich. Baldemar nickte. Auch für ihn war Cimon der Bruder von Marei. Den letzten Weg dieses Gedankens ging der Marser nicht. Noch nicht. Der Germane sah Septima ernst in die Augen. Marei hielt er fest. Marei zuckte. Er sah sie fragend an. Ihr Rufen. Ihre Umarmung. Es erleichterte den Germanen. Seine Arme gingen um den kleinen Körper. Der Mann. Ja. Sagte er nur knapp. Der Mann würde es noch bitter bereuen. Das würde er. Ganz sicher sogar.
    Sein Blick ging zu Frija. Sie war ganz Mutter. Baldemar ließ Marei los. Gab sie in die liebenden Arme ihrer Mutter. So wie es sein sollte. Er hatte etwas anderes zu tun. Dieser Kerl. Hass beherrschte den Marser. Niemand anders war schuld. Frija am aller wenigsten. Mama und Papa waren da. Er nickte. Eine Hand legte er auf Mareis Schulter. Die andere auf Frijas. Seine Augen starrten Septima an.
    Er reagierte nicht. Bis sie etwas sagte. Ihr Schaden zugefügt? Seine Augen verengten sich. Leise knurrte er. Sein Kopf kam Marei näher. Er flüsterte. Seine Hand drückte sie väterlich. Geh nur. Auch wenn er es nicht wollte. Sie musste. Sein Blick suchte Frijas. Sollte einer von ihnen bei ihr bleiben? Der Germane wollte seiner Frau den Vortritt lassen.

    Es war nicht leicht. Mochte er sie doch nicht. Sie brauchte Hilfe. Also musste er. Dann spürte Baldemar es. Erschrocken holte er Luft. Frija. Rief er seine Frau. Es bebte in seiner Stimme. Der Germane wurde schneller. Sie waren da. Erleichtert legte er Septima auf das Bett ab. Alba. Ja. Wo war sie? Die Schmerzen die er in Septima erkannte. Sie machten ihn unsicher. Hasste er sie nicht? Besorgt stand er nur da. Stand da und sah sie an. Flora bekam er gar nicht mit. Er sah nur sie.
    Dann sah er die Holzwiege. Sah wieder zu ihr. Was würde er tun können? Was nur? Die Anspannung konnte man ihm ansehen. Frija wollte das er ging. Sie musste ihn etwas schubsen. Mit den Augen auf Septima gerichtet ging der Germane. Die Hebamme. Er nickte. Diesmal rannte er. Der Marser rannte so schnell er konnte. Alba kam ihm entgegen. Er folgte ihr. Wieder zurück. Sie war so langsam. Ungeduld stieg in ihm auf. Aber tragen konnte er sie schlecht. Sie kamen an. Doch bevor er eintreten konnte, fiel die Tür vor seinem Gesicht zu. Verdutzt stand er da. Der Germane fing an auf und ab zu gehen. Wie es ihr wohl ging? Immer wieder horchte er. Er hörte den Schmerz von Septima. Er wollte hinein. Horchte. Hörte Frijas ruhige Stimme. Das war gut. Ein gutes Zeichen.
    Dann hörte er es. Seine verschwitzten Hände lagen auf der Tür. Das Kind schrie. Er atmete durch. Horchte. Ging es Septima auch gut? Er hörte es. Ein Junge. Ein Grinsen. Ein Junge. Das war gut. Der Marser nickte. War das etwas Stolz? Nein. Er konnte sie nicht besonders gut leiden. Septima war Römerin. Ihr Kind ein Römer. Tief durchatmend lehnte er sich gegen die Tür.
    Gut das Frija da war. Und diese Römerin. Flora. Er hatte sie gehört. Baldemar war überwältigt. Warum war er so froh darüber, das sie da waren? Es konnte ihm doch egal sein.

    Er stand ruhig neben ihr. Ganz ruhig. Sein Kopf ruckte. Was war los? Wollte sie Handdrücken machen? Verwundert sah er sie an. Sie schien Schmerzen zu haben. Baldemar stand einfach nur da. Regungslos. Diese Römerin. Was dachte die sich? Sofort ins Cubiculum? Frija nickte. Alle schienen zu wissen worum es ging. Plötzlich erkannte er es. Ja natürlich. Er sah nichts mehr. Wollte sie nur stützen. Aber das ging zu langsam. Das Kind. Das Kind. Es kam. Römer! Konnten nicht einmal auf einen besseren Moment warten. Er griff sie. Und hob sie hoch. Selbstsicher. UFF. Sie hatte zugenommen. Natürlich. Wie dumm! Er würde sie nicht loslassen. Nicht runter lasse. Und schon gar nicht fallen lassen. Seine starken Arme hielten sie sicher. Der Germane folgte seiner Frau. Rasch. Versuchte im Tritt zu bleiben. Ab und an stämmte er sich gegen eine Wand. Um ja nicht zu fallen. Ja nicht jetzt! Hörst du Septima? Er grummelte. Die ärmste Frau. Er fing an sich Sorgen zu machen. Sie war Römerin. Aber sie war eine Frau. Zwischen zwei knurrenden Lauten kam etwas Sprache hervor. Wir sind gleich da. Gleich. Er griff fester um sie. Jeder Befehl der Hebamme war vergessen. Ja. Baldemar würde sogar auf sie hören. Er würde auf jeden hören. Wenn doch nur Septima und dem Kind nichts passieren würde.

    Zwei Tage. Zwei bescheidene Tage. Er hasste sie. Septima war Römerin. Und überhaupt. Zwei Tage. Ging es ihr gut in dieser zeit? Immer wieder war er besorgt gewesen. Er hatte Frija gefragt. Es ging Septima gut war die Antwort gewesen. Er konnte sie nicht leiden. Diese schwangere Römerin. Aber er erkundigte sich ständig nach ihrem Befinden. Wie gut das Frija da war. Dann würde sich eine richtige Frau drumm kümmern. Eine Germanin. Die Hebamme vergaß er dabei immer wieder. Obwohl er oft lauschte, was sie sagte. Aber er mochte Septima nicht. Nein. Sie hatte ihn verraten. Sie war. Sie war. Schwanger. Vielleicht würde er ihr vergeben können. Nur für den Augenblick natürlich. Ein Soldat sollte sie ankündigen. Baldemar grinste. ja. Reite, Römer, reite.
    Entspannt saß er auf seinem Pferd. Diese Alba wollte etwas. Bevorstehende Geburt? Was?Wie?Wo?Wer? Er sah sie mit großen Augen an. Nickte schließlich. Wo war der Römer? Jetzt hieß es lauf Pferd,lauf. Der Germane holte ihn ein. Es sollte alles für die Geburt bereit sein. Es war ein Befehlston. Er mochte Septima nicht besonders. Aber es sollte ihr nichts passieren. So schnell es ging kam er wieder. Sagte Septima, wo sie waren. Er grummelte dabei kaum mehr.
    Der Germane hörte ein leises Stöhnen. Sofort war er bei Septima. Er sagte nichts. Sah sie nur an. Fragend. Besorgt. Er mochte sie doch ein wenig. Ihr Gesicht strahlte. Verdammte Römerin. Konnte sie nicht einfach das Kind bekommen? Baldemar half ihr aufstehen. Wenn nötig würde er sie tragen.

    Baldemar ritt neben der Sänfte her. Er hasste die Römerin. Er war nevös ob der bevorstehenden Geburt. Aber er hasste sie. Sie war so hilflos. Aber er hasste sie. Sie würde ein Kind bekommen. Hoffentlich würde sie nicht sterben. Wegen ihm. Nur wegen ihm. Und Frija. Damit sie nicht weg mussten. Nur deswegen. Er hasste sie. Sein Blick ging zur Sänfte. Ob es ihr gut ging? Die Wachen waren ihm egal. Septima gab Befehle. Ließ die folgenden Wagen anmelden. Es ging ihr gut. Er konnte sie wirklich nicht besonders gut leiden. Hauptsache die Reise würde ereignislos verlaufen.

    Baldemar sah sich um. Dieser Lux war nicht da. Der Germane wusste inzwischen wo der war. Und er wollte ihn bestrafen. Septima aber schien es nicht zu wollen. Typisch Römer! Wütend schnaubte er. Und musste darauf achten sie nicht wütend anzustarren. Stattdessen tat er es mit allen anderen Anwesenden. Septima schritt herein. Das konnten auch nur Römer. Schwanger sein und dennoch schreiten. Seine Mundwinkel zuckten.
    Dann sah er endlich Marei. Er trat hinter sie. Legte die Hände schützend auf ihre Schultern. Niemand sollte es wagen ihr zu nahe zu kommen. Er grummelte. Sie sah so mager aus. Das würde der Kerl bezahlen. Teuer bezahlen. Egal wie. Baldemar würde an ihn heran kommen. Und dann würde es keine Gnade geben.

    Verwirrt sah Baldemar sich um. Flora kam hinzu. Ein kleines Mädchen. Sedulus. Langsam wurde es voll. Grimmig sah er den Wunsch von Septima. Er ging zu ihr. Zu viele Römer anwesend. Sich jetzt aufregen bedeutete nur Ärger. Der Marser half Septima auf. Frija wäre in der Tat nicht unbedingt geeignet gewesen. Er schenkte seiner Frau ein Lächeln.
    Seine Augen folgten Septima. Ein leises Schnalzen. Der Germane war noch immer sauer auf die Römerin. Aber es war wirklich besser, würde sie gehen. Das war allerdings nicht seine Sache.
    Das Mädchen. Eine Römerin. Baldemar grinste breit. Was für ein Sonnenschein. Blieb abzuwarten, wann die Kleine anfangen würde Sklaven auspeitschen zu lassen. Ein Grummeln.
    Der nubische Sklave ging. Baldemar sah ihm nach. Der Glückliche. Er selbst wartete ab. Frija schenkte er dabei einen liebevollen Blick. Kaum sah er in den Raum, war er wieder wie versteinert.

    Es herrschte Aufregung. Baldemar wartete ruhig ab. Ursus stürmte an dem Germanen vorbei. Der Blick folgte diesem. Die Speckfeige verschwand im Mund. Die Sklaven tuschelten. Es ging um Septima. Und um die Germanica. Kaum das er das Wort Krankheit hörte, folgte er den lauten Stiefeln. Er betrat das Tablinum. Schweigsam. Ein Schnalzen. Ein fester Blick. Kein Wort. Da war seine Frau schon anders. So aufgeregt und besorgt. Die Mundwinkel des Marser zuckten. Es stand seiner Frau recht gut.

    Es rumorte in Baldemar. Er wartete ab. Seine Frau war tadellos. Wie immer. Dafür bewunderte er Frija. Er selbst kämpfte. Septimas Blick sagte alles. Der Germane knurrte. Dennoch sah er es ein. Es gab Momente. Momente in denen er sich zurücknehmen musste. Ein Nicken. Alle Sklaven ins Atrium. Das würde er schaffen. Sehr schnell. Und nicht gerade höflich. Da gab es keinen Zweifel. Sein Wunsch. Sein Wille war ungehört. Die Fäuste spannten sich. Ein Knurren später ging er hinaus.

    Er hielt Septimas Blick stand. Sein Hass war deutlich zu sehen. Als Frija zu ihr eilte. Da berührte er seine Frau liebevoll. Aber nicht einmal sah er weg. Fixierte die Römerin. Nun würde es sich zeigen. Ihre Frage war ein guter Anfang. Baldemar schluckte. Wie sollte er DAS aussprechen? Es war nur ein Gerücht. Niemand wagte es laut zu sagen. Ein Grummeln. Ein Knurren. Die Wörter kamen gepresst. Aber es brach heraus. Der Dreckskerl. Sohn einer verdreckten Hündin. Er hat sie sich genommen. Ich WILL ihn haben! Wiederholte er seinen Wunsch. Lauter diesmal. Sein Körper bebte. Alle Muskeln angespannt.

    Frija stockte im Raum. Septimas Stimmung war deutlich. Aber es gab wichtigeres. Er schluckte seinen Stolz herunter. Marei. Presste Baldemar hervor. Er war bereit jemanden zu töten. Seine Frau zitterte. Angst und Wut mussten es sein. Er trat zu ihr. Der große Krieger ertrug es nicht. Leicht berührte er Frija am Arm. Fest sah er Septima in die Augen. Jemand hat ihr etwas angetan. Mehr hatte er nicht verstanden. Nicht verstehen wollen. Der Marser schluckte. Ihr war deutlich anzusehen, wie grausam sie sich fühlte. Ihre Stimme. Baldemar wollte für sie sprechen. Es war seine Aufgabe als Familienoberhaupt. Da nutze es auch nichts, das der Germane es nicht wollte. So viel reden. Noch dazu mit Septima. Wo sie ihn doch bei dem Kampf, nach seinem Verständnis, verraten hatte. Naja, allemal besser als mit Ursus.
    Lux hat ihr etwas angetan. Ich will ihn haben! Mehr sagte er nicht. Seine Hände bildeten Fäuste.

    Das Gespräch war angenehm. Ruhig. So wie es sich gehörte. Adula grinste. Baldemar nahm den Brief entgegen. Ein Lächeln. Ein Grinsen. Nein. Bedauerte er die Abwesenheit von Met. Er gab vom Wein nach. Ein leichtes Schütteln. Aber er trank das Zeug. Den Brief legte der Marser neben sich. Ein Schulterzucken. Was nun? Ihre Anwesenheit war angenehm. Sie lenkte von den Gedanken über diese Römer ab. Das war sehr gut. Wo war Frija? Bestimmt in der Küche. Oder bei Septima.
    Der Mundwinkel zuckte. Brauchbarer Wein. Sagte er schließlich. Damit war alles gesagt.
    Sein Becher stieß gegen ihren. Ein Trinkspruch? Ihm viel keiner ein. Warum auch? Ein Grinsen. Er trank. Einen kräftigen Hieb. Ein Schnalzen später schenkte er beiden nach. Und? Zufrieden?

    Es war kurz nach der Ankunft aus Rom. Die Römer waren versorgt. Die Frauen gebadet. Frija fragte nach ihrem Kind. Wo war Marei? Die Aufregung gefiel Baldemar nicht. Seine Verschwiegenheit war geblieben. Seine Sorge um so größer. Ein Grummeln. Er folgte Frija mit etwas Abstand. Rennen wollte er nicht. Dabei sah er sich um. Hörte dies. Hörte das. Gemurmel. Es war etwas geschehen? Die Sklaven im Hause flüsterten. Jetzt reichte es ihm. Er zog sich einen am Kragen heran. Der Germane musste nicht groß drohen. Aus dem Gestotter entnahm der Germane, das es Marei nicht gut ging. Frija war zurück gekommen. Sie hörte es. Der Marser brummelte. Sein Blick traf ihren. Sie rannte. In eine andere Richtung. Zu Septima? Er verbiss sich jedes Wort. Denn es ging um seine Tochter. Er folgte. Seine Frau hatte Respekt. Sie blieb vor der Tür stehen. Vielleicht nur einen Moment. Baldemar wartete nicht ab, wieso. Er stürmte hinein. Seine Frau hinter ihm. Dann an ihrem Mann vorbei. Der Germane sah nur finster in den Raum.

    Die Wunde am Kopf war verheilt. Mit Ruja ging er hinaus. In jene Ecke. Dort, wo er sie gepflegt hatte. In der einen Hand die Axt. In der anderen die selbst gebaute Trommel. Sie war nicht groß. Baldemars Gesicht war wie Stein. Noch immer spürte er den Verrat. Er stellte die Trommel ab. Tief atmete er durch. Der Germane holte aus. Bei Tanfana. Ich gehöre Niemandem! Mit aller Kraft schlug er auf die Trommel. Das Holz splitterte. Das Fell riss. Es dauerte nicht lang. Ruja flog beim letzten Schlag neben die Überreste. Der Marser sah auf das Bild nieder.
    Er hockte sich dazu. Geschickte Hände zerlegten die Axt. Denn es konnte nur eine Ruja geben. Und dies war nur eine Kopie. Eine römische. Eine schlechte Kopie.
    Danach würde er das Blatt der Axt zurück in das Lager bringen. Und sich auf eine Suche begeben. Die beim Wein enden würde. Er fühlte sich schlecht. Von den Göttern verlassen. Von Menschen verraten. Er wurde stiller. Sprach noch seltener als sonst. Lachte kaum. Seine Tränen würde er nur Frija zeigen.

    Wie der Römer sprach. Baldemar knurrte. Das Spucken. Das Abwenden. Die Augen stachen in den Rücken des Optio. Der Germane verbiss sich jedes Wort. Es wäre auch verschwendet gewesen. Sein Blick traf den Legaten. Freundschaftlicher Kampf. Was? Verächtlich atmete er aus. Ernster war es. Ja.
    Tot? Baldemar sah wütend zu Ursus. Kein Treffer seines Gegners war tödlich gewesen. Dem Tode nahe? Ja. Der Römer wohl. Was sollte das? Seine Leistungen zu würdigen war wohl zu viel. Seine Mundwinkel zuckten. Nein. Sagte er deswegen auch nur. Mehr wäre überflüssig gewesen. Wohin sollte sie ihn bringen? Wieder ein 'Nein'. Fest und ohne Zweifel sehr ernst gemeint. Ein Befehl. Ja? Waren sie wieder da? Er sah zu Septima. Ihre Entscheidung war eher maßgeblich.
    Septima fauchte ihn an. Seine Schultern zuckten. Etwas erschrocken. Er sah sie an. Ihr Nicken sagte noch mehr aus. Warum tat sie ihm das nur an? Schwer getroffen von diesem Verrat sah er nieder. Dann zu Frija. Ohne ein weiteres Wort nickte er.
    Eine Belohnung? Für den Optio? Na ganz toll.


    Frija hatte sich derartig liebevoll um Baldemar gekümmert. Er lächelte sie an. Sie gab ihm Kraft. Nur durch ihre Liebe. Sie achtete sogar auf seine Ehrgefühle. Nur ein wenig verzog er seinen Mund. Es gab keinerlei weitere Treffer. Nichts, was Schmerzen bereitete. Leise hatte er ihr ein 'Danke' zugehaucht.
    Er raffte sich auf. Versuchte, kaum Hilfe von Frija anzunehmen. Ließ sich aber stützen. Dort, wo es nötig war. Er hörte Septima. Sein Blick traf sie. Enttäuscht? Er knurrte. Riskant? Er wandte sich ab. Wenigstens sah sie DAS.


    Baldemar wusste es nicht. Aber wieder sah der Römer nicht hinter den Schein. Wieder sah er nur, was er sehen wollte. Ein zorniger Germane? Er wurde durch das Verhalten nach dem Kampfende erst zornig.
    Den Optio bedachte der Marser mit einem letzten finsteren Blick.


    Auf ihn wartete später etwas. Das hatte der große Legat nicht sagen können? Das auch er eine Belohnung verdient hatte? Nein. Es musste heimlich sein. Er war nicht käuflich. Und dies war kein Zeichen der Freundschaft. Es zeigte wie großherrlich Ursus war. Nein. Baldemar sorgte dafür, dass der Met am selben Tag noch beim Legaten im Zimmer stehen würde. Er brauchte keine Almosen. Was dachte der Römer eigentlich?