Beiträge von Baldemar

    Die Musterung war nicht angenehm. Baldemar erwiderte sie. Was der Frau wohl erneut ein Lächeln entlockte. Adulas Blick schien wiederum dem Anführer zu gefallen. Oder wieso sah er sie so komisch an? Grinste der etwa? Dann ruckte sein Kopf zur Seite. Denn Adula sagte etwas. Etwas Unverständliches. Was erwidert wurde. Nun sah er zwischen den Fremden und ihr umher. Was ging denn da vor?
    Misstrauisch sah er zum Anführer. Dieser trat langsam auf sie zu. Die anderen beiden folgten. Die Frau sah dabei ohne es zu verbergen Baldemar an. Das war seltsam.


    Schließlich reichte der Anführer Adula den Arm und sagte etwas in der seltsamen Sprache. Der Germane verstand nicht, das er sie fragte woher sie diese Sprache konnte. Und ob sie eine Schwester wäre. Als Frage ob sie aus der Heimat kam. Nein, Baldemar verstand das alles nicht. Doch trat er näher zu Adula, um sie zu schützen, würden die Fremden etwas anderes wollen. Schließlich verstand er kein Wort. Das konnten auch alles Drohungen sein. Und der Armschlag nur eine Falle. Er beäugte die drei sehr genau. Die Frau trat etwas näher an Baldemar. Aber sie sagte nichts. Grinste nur. Verwirrte lenkte sie ihn dadurch ab. War das eine Falle? Der Marser war angespannt. Äußerst angespannt.

    Seine Frau hatte ihn in die Küche geschickt. Baldemar sollte es endlich machen. Nervös hielt er den Knochen Anhänger in der Hand. Das Lederband war zusammengelegt. Langsam trat er ein. Die Köchin war auch da. Er nickte ihr zu. Aber sah sie ernst an. Sie hatten ein Gespräch geführt. Eines in der er klar gemacht hat, dass niemand so mit seiner Tochter umging. Wie gut das Frija geschlichtet hatte. Stumm setzte er sich auf seinen Platz auf die Bank. Auf dem Weg nahm er sich einen Becher Wein. Und einen mit Saft. Den mit Saft stellte er neben sich. Das Lederband lugte dabei aus der Hand. Der Germane nickte neben sich. Marei hatte genug in der Küche geholfen. Baldemar lächelte Marei an.

    Sie ließ sich hoch ziehen. Gut. Ja, hinterher. Er grinste, als sie zustimmte. Sie zahlte. Fragend sah er auf den Tisch. Noch einmal zeigte er auf den Tisch, während sie ging und er hinterher. Baldemar wollte ein ‚Aber‘ einwerfen. Er hatte doch zu zahlen. Dann zuckte er mit den Achseln. Er trat so zu ihr und musste sich ebenso an die Helligkeit gewöhnen.
    Er grinste als sie den Mann von sich weg schob. Der zeterte nicht schlecht. Der Marser ließ ihn einfach unbeachtet links liegen. Die vielen Menschen und Stimmen verwirrten den Germanen. Wo sollten sie nur lang? Er sah niemanden von dem kleinen Grüppchen. Die Frau? Er spürte ihre Hand an seinem Oberarm just in dem Moment, da er ein bekanntes Lachen wahrnahm. Grinsend nickte der Krieger.


    „Ja“ War alles was er erwiderte. Auch der Marser schob die Menschen beiseite. Ging neben ihr her. Manche der Passanten beschwerten sich lautstark, andere nahmen es einfach als gegeben hin. Baldemars Blick ließ die Beschwerden rasch versiegen. Denn seine Augen zeigten deutlich, zu was er im Stande war. Offenbar war noch niemand bereit ihn herauszufordern. Wirklich zu schade. Grinsend stellte er fest, dass einige auch durchaus mit Furcht Adula ansahen. Also wirklich. Römer. Angst vor einer Frau. Der Germane sah sie von der Seite her an.


    Sie kamen dem Lachen näher. Warum grinste er nur immer mehr? „Da lang“ sagte er kurz vor einer Abzweigung und sie gingen um die Häuserecke. Dort waren sie. Und plötzlich verstummte das Lachen. Das Grüppchen blieb stehen und jeder von ihnen drehte sich um. Offenbar glaubten sie verfolgt worden zu sein. Na, ganz falsch war das ja nicht. Baldemar machte eine abwehrende Geste mit den Handflächen zu den anderen. Was ihm ein Grinsen der Frau einbrachte. Einer der Männer. Wohl eine Art Anführer, fixierte sie aus schmalen Augen. Eine unangenehme Stille zog den Moment in eine Länge, die nicht gut war. Fast wie aus Reflex versuchte Baldemar ihre Chancen abzuschätzen.

    Sie wirkte verwirrt. Mit Sorge sah der Germane Adula an. Sagte aber nichts. Der Marser rollte mit den Augen. Ein Schnalzen. Ein beherzter Griff. Seine Hand ging um ihren Arm. Mit Nachdruck wollte er sie hoch ziehen. Na, hinterher. Antwortete er nur knapp. Der Daumen der freien Hand wies hinter sich, zur nun geschlossenen Tür.
    Sie mussten sich beeilen. Die seltsamen Fremden hatten sein Interesse geweckt. Nicht nur wegen Adulas Reaktion. Wobei ihm merkwürdigerweise gerade dies wichtig erschien. Der Germane wusste das sie sich an vieles nicht erinnerte. Die Wurzeln. Die Vergangenheit. Sie waren wichtig. Sie waren ein Teil des Lebens. Und wenn diese Leute irgendetwas auslösten dann mussten sie es ergründen. Da war Baldemar sich sicher.

    Da war was faul. Etwas stimmte nicht. Die Lippen bewegten sich. Adula sprach aber nicht. Baldemar sah sie fragend an. Versuchte zu verstehen was geschah. Ein Mann kam nur hinein, um zu gehen. Sein ‚Befehl‘ nahm die Neuankömmlinge mit. Der Germane fing den Blick der Frau ein. Erwiderte das Lächeln. Dann waren die auch schon wieder weg. Seltsam. Wirklich seltsam. Adulas Stimme zog den Marser zurück zum Gespräch. Sie verstand es? Er sah zur Tür. Es war also lange her. Baldemar erinnerte sich. Adula kannte ihre Herkunft nicht so wie er die seine. Kurzentschlossen stand er auf. Leerte den Becher in einem Zug. So dass er eine freie Hand hatte. Die er Adula entgegenstreckte, um sie hinaufzuziehen. Los. Komm. Knurrte er entschlossen. Eine Verfolgungsjagd. Das konnte interessant werden.
    Was in seinen Augen stand musste reichen. Neugier. Freundschaft. Abenteuerlust. Sie mussten schnell sein, wenn sie die drei einholen wollten.

    Es war beinahe wie Heimat. Baldemar zog den Kopf ein. Sein Grinsen wurde breiter. Der Marser folgte Adula. Setzte sich neben sie. Sah sich um. Die Kleine tat ihm leid. Er schenkte ihr ein Augenzwinkern. Das schien ihr zu gefallen. Begeistert hörte er die Bestellung nach Met. Ein Schnalzen. Ein Grinsen. Er tat es Adula gleich. Ein Zug reichte. Der Becher war leer. Einfach zu klein für seinen Durst. Das Mädchen kam mit dem Krug wieder. Gut. Murmelte der Germane. Trink. Das musste sie nicht zweimal sagen. Ein Knurren. Ein Durchatmen. Und wieder leerte sich der Becher. Nun sah er sich, zu tiefst zufrieden um.


    Der Blick des Germanen traf verwirrt auf Adula. Etwas war nicht in Ordnung. Mit Sorge sah er sie an. Die Hand griff nach der ihren, die den Becher hielt. Sein Blick folgte ihrem zum Eingang. Als dieser sich öffnete. Lachend traten zwei Männer und eine Frau ein. Die Sprache war unbekannt. Sie sahen irgendwie wild aus. Sie bahnten sich ihren Weg. Niemand stellte sich in selbigen. Der Nebentisch war ihr Ziel. Die drei setzten sich. Baldemar verstand kein Wort. Fragend sah er Adula an.
    Die Frau der Gruppe sah herüber. Lächelte. Die Männer bemerkten ihren Blick. Und machten es ihr gleich. Kaum dass Becher vor ihnen standen, prosteten sie zu. Sie riefen einen Trunkspruch. Keinen den der Marser verstand.
    Was? Mehr fragte er Adula nicht. Sie würde reden. Oder nicht. Auch wenn er ein wenig neugierig war.

    Er begleitete Septima. Mit düsterer Mine. Frija hatte sich auch um seine Kleidung gekümmert. Er sollte gut aussehen. Und schon wieder mit dieser römischen Kleidung über Hemd und Hose. Knurrend hatte er es geschehen lassen. Nun folgte er Septima. Achtete auf sie. Schützte sie.
    Marei wollte seine Hand halten. Er hörte ihr zu. Nickte nur. Der Germane wollte sich nicht ablenken lassen. Weshalb Frija lieber nach der Hand ihrer ‚Tochter‘ griff. Liebevoll zog sie Marei ein wenig von Baldemar weg. Sie lächelte. Der Germane nickte dankbar. Bevor die Kleine gehen konnte grinste er sie an. Nur ein kurzer Blickkontakt. Sie wollte zu ihrer Freundin. Und diesen Römer. Naja. Licinus war ganz in Ordnung. Für einen Römer. Nicht nur das. Der Römer hatte seine Tochter gerettet. Baldemar würde ewig in seiner Schuld stehen. Hatte es aber noch nicht laut ausgesprochen. Nur gegenüber Frija.
    Ganz der Leibwächter blieb er der Feier über immer in Septimas Nähe. Es gefiel ihm nicht. Ursus wurde geehrt. Was sollte das? Ein Knurren. Das würde ein sehr langer. Sehr schweigsamer Tag werden.
    Applaus? Wie gut das er etwas anderes zu tun hatte. Für Römer? Nie! Der Marser sah sich um.

    Auf zum Praetorium. Baldemar zog an der Tunika. Frija hatte behauptet es würde gut aussehen. Besser noch ohne das Hemd darunter. Er knurrte. Ja ja. Besser. Von wegen. Oder? Nein! Römischer Mist!
    Nach dem absteigen vom Pferd glättete der Marser seine Kleidung.
    Die Wachen gaben den Weg frei. Ein Grinsen. Die armen römischen Hunde. Standen nur herum.
    Verblüfft sah der Germane Septima an. Gepäck rein bringen? Wer war er denn? Frija würde ihn beruhigen können. Sie kümmerte sich aber um Thingmar. Der kleine Kerl sah bewundernd zu den Soldaten. Baldemar schüttelte den Kopf.


    Gepäck? Ja, Gepäck! Ein Grummeln. Ein Knurren. Marei sollte Frija helfen. Das gab der Germanin die Zeit, sich um Baldemar zu kümmern. Bevor er noch verstand wie sie mit ihm redete, während er leise fluchte, war er schon bepackt. Gerade als er Bin ich denn ein Packesel? Grummelte, gab sie ihm einen liebevollen Schlag auf den Rücken. Und einen Kuss. Das half. Er brachte die Sachen rein. Frija würde sie auspacken. Der Marser würde sich bald etwas suchen, wo er die Aufsicht haben konnte. Schließlich musste er darauf achten, dass die Sachen seiner Herrin kein Schaden nahmen. Ja, seine Herrin. So schlimm war es doch nicht. Nicht wenn man es dachte. Der Marser sah sie sich an. Ging weiter. So schlecht sah sie gar nicht aus. Und sie war doch auch ganz nett. Frija behauptete sogar sie sei gerecht. Ja. Das war sie. Und schützenswert. Mochte er sie etwa?


    Immer wieder beobachtete er seine Frau. Half ihr sogar mal. Nur zufällig. Nur wenig. Genug um zu sehen, dass Frauen. Vor allem die römischen. Offenbar nicht ohne ihren ganzen Hausstand leben konnten. Oder was war das alles? Thingmar lernte dabei Germanische Flüche. Er kannte es. Und schien genau zu wissen, dass er sie besser nicht vor seinen Eltern preisgab. Er hörte viel zu. Lernte. Und dachte sich wohl sein Teil.


    Der Eimer mit Wasser und den kleinen Viechern kam als letztes dran. Frija bat allerdings darum, sie frei zu lassen. Sonst würden sie sterben. Baldemar musste ihr Recht geben. Seine waren damals auch immer gestorben. Er würde sie später frei lassen. Zusammen mit seiner Tochter. Wenn sie die Zeit hatten. Vielleicht würde es auch erst am Folgetag geschehen.

    Baldemar trug Hosen. Unter der guten Tunika. Er zog an dem Mistding herum. Na toll. Der Marser hatte es nicht gewollt. Nicht einmal die Peitsche sollte ihn überzeugen! Jawohl! Zum Glück hatte er Frija. Sie bewahrte ihn meist vor schlimmeren Dingen. So auch diesmal. Für sie trug er diesen römischen Mist. Doch die Hose ließ er sich nicht nehmen! Nichts zeichnete ihn als Sklaven aus. Keine Tafel. Kein Tattoo. Ein Lederband. Verborgen. Am Unterarm. Unter dem Stoff des Hemdes. Septima bestand darauf. Es zeigte wer seine Herrin war. Und es brannte. Jeden Abend warf er es in eine Ecke. Jeden Morgen legte Frija es ihm an. Die Küsse machten es ihm leichter.


    Die Reise war wie immer. Die Rast kam nicht unerwartet. Wieder einmal. Furianus. Es gefiel Baldemar nicht. Mehr als einen Blick. Ein Schnalzen während der Reise gab es aber nicht von dem Germanen. Es war ihre Sache. Römer! Obwohl sie viel zu süß war, als dass der Marser lange böse sein konnte. Nicht das er es zugeben würde. Ihr Sohn Titus. Oder besser gesagt. Thingmar! War mit dabei. Ein guter Junge. Baldemar grinste.
    Was plötzlich erstarb. Denn Septima wollte das er sie anmeldete. Na ganz toll! Ausgerechnet er! Der Germane biss die Zähne aufeinander. Nickte. Grummelte etwas.


    Er ritt neben dem Reisewagen her. Sein Blick suchte ihren für einen Augenblick. Musste das sein? Aber die Antwort kannte er. Besser er wartete nicht darauf. So ritt er vor. Stieg rechtzeitig vor der Porta ab. Ging auf die Wachen zu. Römer! Pah! Was sollte schon passieren? Schließlich war Septima nicht irgendwer. Heilsa, Wachen. Mein Name ist Baldemar, Sohn des Baldur. Tiberia Septima wünscht zu passieren. Musste denn wirklich mehr gesprochen werden? Sein Fingerzeig ging zu dem sich nähernden Reisewagen.

    Sie kannte den Laden also. Gut. Oder nicht? Irgendwie verwirrte ihn die Frau an seinem Arm. So recht denken konnte Baldemar nicht. Adula war weiter gegangen. Er sah ihr nach. Als sie zurück kam versuchte er zu grinsen. Als wenn alles so war wie es sein sollte. Naja. Fast alles. Wie sie ihn ansah. Er schluckte. Das musste er überspielen. Würde es später Geschichten hierrüber geben. Diesen Teil würde der Germane vergessen. Oh ja, er war diszipliniert und wachsam. Er sah genau wie die Brust der Frau sich hob und senkte. Dann waren sie weg. Genau wie die Lippen. Moment. Was tat er gerade? Niemals würde er seine Frija betrügen! Hau ab? Adula tat, was er hätte tun müssen.
    Als sie sich ihm zuwandte grinste er. Ein Schnalzen. Ein vielsagender Blick. War ja alles nur ein Spiel. Genau! Er war nicht hilflos gewesen. Er doch nicht!


    Die Lupa war weg. Die Beschimpfungen aus dem Gebäude klangen nicht gut. Ein kurzer Blick. Dann grinste er Adula wieder an. Was für ein Pfundsweib. Sie wäre eine tolle ‚kleine‘ Schwester gewesen.
    Ja. Klar. Sagte er nur schlicht. Sie konnten. Was für eine Frage. Das war doch nichts! Das hatte ihn kaum aufgehalten. Und niemals würde er es Frija erzählen. Seine treudoofen Augen würden ihn eh verraten.


    Rasch waren sie bei der Taverne. Der Marser sah sie sich an. Met. Murmelte er etwas leiser. Seine Augen glänzten. Vorfreude sorgte für ein typisches Grinsen. Spielerisch deutete der Marser eine Verbeugung an. Öffnete die Tür. Und würde nach ihr eintreten. Es schlugen ihm Geräusche entgegen. Alkoholdunst. Und mehr. Schnalzen. Das war gar nicht so übel. Nein! Gar nicht übel. Sagte er deswegen etwas lauter.


    Seine Augen sahen sich um. Aufmerksam. Wachsam. Ein wenig überrascht. Langsam trat er ein. Sie kannte den Laden. Vielleicht erkannte sie wen? Solange es kein Römer war! Aber solange es Met gab. War es eben doch nicht so wichtig.
    Der Germane stieß sie von der Seite her an. Ich glaube heute komme ich nicht mehr heim. Nur ein Raunen. Hatte er heim gesagt? Er meinte natürlich zu Frija. Genau. Und nichts anderes. Das es Folgen haben konnte war ihm gleich. Bislang kam er mit den meisten Sachen durch. Er hatte es auch noch nie derart ausgereizt. Noch war es ja nicht so spät. Ein Zucken der Mundwinkel. Noch!

    Der Tag war viel zu kurz. Baldemar wollte weiter singen. Aber das würde wohl nicht gehen. Denn Garulf musste gehen. Vielleicht sollte er auch besser gehen. Casa Decima Mercator also. Gut. Der Marser nahm sich vor ihn mal zu besuchen. Nachdenklich nickte Baldemar. Wir können uns zu den Festen hier treffen. Wenn du nichts dagegen hast, Argast. Aber der winkte nur ab. Natürlich hatte er nichts dagegen. Nur zu gerne würde er die beiden wieder bewirten. Erst recht, wenn es etwas zu feiern geben würde.


    Es gefiel Baldemar nicht sonderlich, das auch er abhängig war. Abhängig von Septima. Sie würde ihn sicher feiern lassen. Sonst ging es auch. Wenn nicht. Er würde schon eine Möglichkeit finden.
    Ja. Danke, Argast. Garulf. Auch bei den Söhnen und der Hausherrin bedankte er sich. Dann sah er Garulf an. Hm. Das war das Signal. Ich werde dann auch lieber gehen. Haben wir den gleichen Weg? Baldemar dachte nach. Zuckte mit den Schultern. War ja auch egal. Dann lass uns mal schnell gehen. Bevor wir noch aufräumen müssen. Ein Grinsen. Nicht dass er jemals aufräumte. Das war Frauensache. Oder Sklavenarbeit. Das eine war er nicht. Das andere wollte er nicht sein. Der Alkohol ließ den Marser ja geradezu schwätzen. Er verabschiedete sich mit Armschlag und Schulterklopfen. Was für eine Heimat. Rom konnte gar nicht hässlich genug sein um es ihm zu nehmen. All die Römer konnten ihm diesen Abend nicht madig machen. Vielleicht Frija. Würde sie den Alkohol riechen. Vielleicht Septima. Hätte sie nach ihm gesucht. Aber das war weit weg. Sehr weit weg.

    Der Germane ahnte es nicht. Was Adula hatte durchmachen müssen. Doch ihre Stärke. Die konnte er vermuten. Konnte er sehen. Sie schien in sich zu ruhen. Etwas was sie sehr sympathisch machte. Nein, sie war nicht zurückgeblieben. Nur etwas groß. Ein wenig ruhig. Ihm nicht unähnlich. Baldemar grinste als er es feststellte. Sie könnte seine Schwester sein. Wüsste er von dem ‚Daumen‘. Der Marser würde schnalzen. Würde es laut sagen. Sie wäre seine Schwester.


    Adulas Verwirrung bemerkte Baldemar nur am Rande. Grinsend nickte er. Ja, Met. Die Stimme klang rau. Sie wies die Gasse entlang. Das Lupanar sah er sich einen Moment länger an. Ob Frija heute zu müde sein würde? Ein Grinsen. Er würde es später herausfinden. Er sollte mitkommen? Zuerst stand der Germane noch da. Dann nickte er und folgte Adula in die Gasse. Seine Augen betrachteten die Menschen. Es wirkte so düster an diesem Ort. Er blieb nahe bei Adula. Natürlich nur um sie zu schützen. Wieder ein Grinsen. Lieber nicht mehr zum Lupanar sehen. Von sich ablenken.
    Schnalzend besah er sich seine Begleiterin. Kennst du den Laden? Es war nicht wichtig. Aber es lenkte ab. Von seinen Blicken. Seinen Gedanken. Besser er würde ab jetzt mehr an den Met denken. Dann sah er wieder die Menschen an. Bis er eine Frau ansah. Sie kam auf ihn zu. Der leichte Stoff den sie trug verhüllte sie nur so, dass man sich wünschte mehr sehen zu können. Baldemars Augen weiteten sich. Eine Lupa. Rasch sah er von ihr weg. Grinste Adula an. Um erneut abzulenken. Aber die Frau ließ nicht locker. Sie trat an die beiden heran. Berührte den starken Mann sofort am Arm. Mist! Kerle konnte er zusammenschlagen. Aber die Frau?


    Na. Meine Lieben? Wie kann man euch denn behilflich sein. Unser Haus hat vieles. Alles im Angebot. Sie deutete auf das Lupanar. Ihr Körper wirkte kaum verbraucht. Das Lächeln fast unschuldig. Es war eine Masche, dass genau sie vor dem Haus die Männer anlocken sollte. Baldemar fiel drauf rein. Er blieb stehen. Sah sie direkt an. Eine Einladung für die Frau. Sofort sah die Wildkatze ihre Beute. Und wollte sie erjagen. Ihre Finger spielten am Oberarm des Germanen. Die zweite Hand ging zum Gesicht des Marser. Baldemar gefiel es. Natürlich nicht. Nein! Es gefiel ihm nicht. Er räusperte sich. Was würde Frija sagen? Einen Mann konnte er verprügeln. Aber was sollte er tun? Er sah zu Adula. Jetzt brauchte er doch tatsächlich ihre Hilfe. Während die Frau sich siegessicher an ihn schmiegte. Sie begann ihm Dinge ins Ohr zu flüstern. Mit großen Augen musste Baldemar schwer schlucken. Wie sollte er hier raus kommen? Doch zusammenschlagen? Oder einfach weiter gehen? Mit ihr am Arm? Kräftig genug war er. Für alles. Doch was würde Frija sagen? Eine Frau schlagen. Das ging gar nicht!

    Er hatte geendet. Nun stand Garulf auf. Gespannt sah der Marser ihn an. Er nickte zum Takt des nun folgenden Liedes. Es klang wie eines aus dem Norden. Ein Grinsen. Baldemar begann den Takt zu fühlen. Schlug ihn auf den Tisch. Der Hausherr stieg begeistert mit ein. Die Jungs folgten dem Beispiel ihres Vaters. Sania summte im Hintergrund.


    Der wiederkehrenden Worte bewusst, erhob nun auch der Marser seine Stimme. Stand auf. Trotz seiner kräftigen Stimme blieb er doch die zweite. Dieses Lied war neu. Hätten sie Zeit. Er würde es lernen wollen. Vielleicht irgendwann. Jetzt ließ er sich mit der Seele des Gesanges tragen. Kaum das Garulf geendet hatte, nickte der Marser anerkennend. Das alles. Das war Heimat. Alles zusammen. Dankbarkeit durchströmte ihn. Es fing an sich zu verselbstständigen.
    Der Hausherr bemühte sich zu singen. Nicht schön aber selten. Ein weiteres Lied aus dem Norden. Über Odins wilde Jagd. Und einen Krieger der die Geschichten nicht für wahr nahm. Aber er lernte. Auf harte weise.
    Diesmal stiegen die Söhne um so kräftiger mit ein. Sanias liebliche Stimme erklang. Übernahm die Führung. Wenn Baldemar nicht acht gab. So würde er bis spät in der Nacht bleiben.


    Der Marser lachte sogar. Trinken, singen, lachen. Das war ein guter Tag. Ein sehr guter Tag. Ob sie noch Zeit für ein paar Geschichten haben würden? Er war neugierig. Vor allem auf Garulf. Hatte er sich doch mit Argast bereits ausgiebig unterhalten.
    Würde Garulf noch bleiben? Er hatte nicht so viel Zeit. Hatte er gesagt. Baldemar schnalzte. Immer waren einem die Römer im Weg. Auch jetzt! Besonders jetzt! In einer Pause beugte er sich rüber. Die Zunge schwer von Met und Bier. Aber noch nicht schwer genug. Sania schenkte nach.
    Das war ein gutes Lied. Es gefällt mir. Er fragte nicht ob er es ihm beibringen konnte. Die Zeit fehlte. Auch die ganze Bedeutung wollte er nicht hinterfragen. Doch er würde es sich merken. Und später fragen. Wenn es ein später geben würde.


    Wo wohnst du? Wie wäre es wenn wir unsere Feste gemeinsam feiern würden. Meine Frau. Und mein Kind. Sie würden sich freuen. Er redete ganz schön viel. Dann grinste er. Rasch setzte er noch an. Wir wohnen in der Villa Aurelius Ursus. Nicht einmal sagte er wer seine Herrin war. Nicht einmal nutzte er die entsprechende Wortwahl. Nein. Das wäre fehl am Platz gewesen. Jetzt. Jetzt gerade, war er sein eigener Herr.


    Sim-Off:

    Sehr schöner Link

    Da standen sie. In der Subura? Er sah sich um. Das erklärte einiges. Römer! Was für ein dreckiger Ort. Baldemar dachte dabei nicht über Adulas Weiblichkeit nach. Sie war deutlich eine Frau. Sie konnte sich sicher allem erwehren. Zumindest einigem. Doch der Marser war verheiratet. Seine Gedanken waren rein freundschaftlicher Natur. Es tat gut mit Adula. Sie war herrlich still.
    Für die Gebäude hatte er keine Augen. Die waren eh nur römisch.
    Subura. Wieder dachte er darüber nach. Adula konnte sich wehren. Das war klar. Allerdings wollte er sie schützen. Was für ein Dilemma. Sein Messer war griffbereit. Ein langsames Nicken. Ja. In Ordnung.
    Er grinste sogar. Sollte er hier einen Römer erstechen. Würde es jemand merken? Die Mundwinkel zuckten. Erneut sah er sich um. Nickte dann in eine Richtung. Es sah aus, als wenn dort vor den Häusern Dinge verkauft wurden. Es hatte nichts von einem großen Markt. Es wirkte düster. Alles hier wirkte irgendwie düster. Und kalt. Seine Augen besahen sich stechend die Umgebung.
    Dann sah er Adula. Er musste lächeln. Sieht nach einer Metgegend aus. Sprach er seine Gedanken aus.

    Auf die Götter. Sie tranken. Baldemar genoss diesen Augenblick. Er vergaß dabei alles andere. Die Frau des Hauses achtete auf die Becher. Niemals sollte einer vollkommen leer sein. Der Marser dankte mit einem Grinsen. Sah dem Schmied in die Augen. Dann Argast.
    Aber das Essen hatte Vorrang.
    Baldemar nahm nicht nach. Saß da und beobachtete. Hörte zu, wie der Händler über seine Heimat sprach. Sah dabei immer wieder zu Garulf. Sein Becher war stets kurz davor geleert zu sein.


    In einem Moment der Stille. Der Ruhe. Schlug er rhythmisch auf den Tisch. Die Jungs kannten den nicht. Machten aber kurzerhand mit. Dann sang er. Das eine Lied. Über Vidar. Dem schweigsamen. Wie er der Stimme Lokis widersteht. Wie er seinen Vater, Wodan, rächt. Wie er Fenris tötet.
    Ein besonderes Lied. Der Marser sang es das erste mal, als er ein Krieger geworden war.
    Die Jungs kannten es nicht. Grölten aber den Refrain mit. Der Hausherr erkannte es. Sang allerdings nur halblaut mit. Er war es nicht gewohnt. Sania nutzte die Zeit. Sie räumte auf. Lächelte die Männer an. Es tat gut die Heimat im Hause zu haben.


    Dem Marser tat es gut trinkend. Singend. Lachend die Heimat in sich neu zu entfachen. Trotz allem hatte er sich von seinem Erbe entfernt. Nun sah er Garulf auffordernd an. Er kannte ihn nicht. Nur den Namen. Ein Bruchstück seiner Geschichte. Aber nicht mehr. Doch das würde sich ändern können.

    Nette Römer? Die sollte es geben? Baldemar war noch keinem begegnet. Aber er wollte es nicht ausschließen. Vielleicht irgendwann. Thingmar konnte ein netter Römer werden. Also nickte der Marser. Eine Antwort die ausreichte. Nachdenklich war er nun. Nur für einen Augenblick.
    Der Met verjagte jeden Gedanken.


    Drinnen waren auch die Bänke an den Tisch gestellt. Vor Kopf war frei. Auch links und rechts daneben. Die Jungs setzten sich gegenüber. Sania deckte den Tisch. Es gab einfaches Essen. Eintopf. Das Brot aber war frisch. Sie backte es selber. Immer wenn sie die Möglichkeit hatte.


    Argast nickte zufrieden und wartete, bis das Horn zurückkam. Bevor er antwortete Trank er es aus. Schwer holte er Luft. Reichte das leere Horn an seine Frau. Die es mittig auf den Tisch stellte. In eine Halterung. Dieser Met ist etwas ganz besonderes. Ich mache ihn selber.
    Baldemar schnalzte. In diesem Falle ein Zeichen der Anerkennung. Es galt Garulf. Für dessen Fähigkeit dem Met zu wiederstehen. Aber es galt ebenso dem Hersteller dieses Getränkes. Es war als käme es aus Asgard.
    Argast bot den beiden die Plätze neben seinem an. Setzte sich vor Kopf. Dann wies er auf seine Familie. Dies ist meine Frau Sania. Und meine beiden Söhne Argiat und Argwig.
    Die Angesprochenen nickten. Sania gab ihrem Mann zuerst auf. Dann allen anderen. Sie reichte eine Feuerschale. So konnte Argast das Opfer vor dem Essen bringen und opferte dies Frigg. Um die Familie und Freunde zu schützen.


    Baldemar hatte sich gesetzt. Grüßte die Familie. Sah sich um. Es war ein römisches Haus. Aber so voller Heimat. Nie hätte er das für möglich gehalten. Beinahe hätte er einfach so gegessen. Rechtzeitig stoppte er sich. Bis die Opferung dargeboten war. Er dankte dem Hausherren für die Bitte um Schutz.
    Der Marser nahm etwas Brot. Argiat hatte es ihm gereicht. Reichte es an Garulf weiter. Ein einfaches Essen. Aber es war gut. Mit Liebe gekocht. Heimat. Dazu gab es Bier. Das herbe Getränk passte gut zum Eintopf. Auch das war sehr stark. Sein Blick traf Argast. Der grinste nur.
    Nehmt bitte reichlich, meine Freunde. Wir teilen gerne mit euch.
    Die Jungs besahen sich neugierig die Gäste. Dachten an Geschichten aus der Heimat. Die beiden kamen aus der Heimat. Dem Land aus dem die Geschichten stammten. Sie würden sehr aufmerksam zuhören. Ihre Augen leuchteten. Ja. Sie sahen auf die beiden Gäste auf.


    Für Baldemar war das neu. Seine Augen trafen jene von Garulf. Fragend sah er ihn an. Er mochte Stille. Aber jetzt gerade. Der Marser wollte etwas sagen. Er hob den Becher. Auf die Götter. Mögen sie uns viele solche Tage schenken. Ja. Das war ganz brauchbar.



    Sim-Off:

    Ich hoffe das Einleuten des Essens geht in Ordnung. Und ich bin nicht zu 'schnell' :) Kann mich auch mehr zurückhalten ;)

    Und wieder hörte Baldemar es. Das was Ursus schon gesagt hatte. Er wollte es nicht hören. Ein Knurren zeigte das. Aber er wusste, das Wahrheit darin steckte. Es gab einen wichtigen Unterschied. Richtig. Es sind Gefangene. Im ehrlichen Kampf errungen. Für Baldemar machte das einen riesen Unterschied. Und ausnutzen? In der Gaue des Alrich war es nicht so. Wir haben sie gut behandelt. Manche wurden sogar Krieger in unserem Dorf. Ja, das war ein weiterer Unterschied.


    Fragend sah der Marser Garulf an. War es bei seinem Stamm anders? Dann waren sie mehr Römer? Nein! Ein Germane blieb immer ein Germane. Die Götter sollten sich ähnlich sein? Baldemars Blick stach. Nein! Vielleicht haben sie ähnliche Aufgaben. Ist ja klar. Aber sie sind so unterschiedlich wie sie nur sein können. Es war ihm unmöglich anders von seinen Göttern. Von Tanfana zu denken.
    Dann gab es noch etwas. Langsam folgte Baldemar Argast. Aber sie sehen uns nicht als Menschen. Das werden sie nie. Bitterkeit sprach aus ihm.


    Ein Grinsen. Ein Schnalzen. Die Römer hatten Angst. Ja. Und mit was? Mit Recht! Baldemar lachte auf. Schlug Garulf auf die Schulter.
    Die waren wurden in Rom nicht geschätzt.
    Argast bestätigte das mit einem Nicken. Aber er beschwerte sich nicht. Niemals. Er kam zurecht. Und ihm gefiel das römische Leben inzwischen. Manchmal. Aber gerade jetzt fiel es ihm auf. Wie sehr ihm seine Heimat fehlte.
    Baldemar konnte auch ein Lied davon singen. Seine ständige Suche nach Met war nicht immer leicht.
    Garulf würde noch etwas bleiben. Gut. Erneutes Grinsen. Na dann. Lasst uns die Römer vergessen.


    Der Händler freute sich das beide Zeit hatten. Bei Sklaven selten. Aber er sah sie nicht so. Sah sie mehr als Germanen. Als Krieger. Als Schmied. Als das was sie waren. Nicht als Sklaven. Sania brachte ein großes Horn. Die Spitze mit Metall eingefasst. Reichte es ihrem Mann. Argast reichte es weiter. Er wollte die beiden willkommen heißen. Das freut mich, meine Freunde. Kommt herein. Und nehmt an meiner Tafel platz. Seit Gäste in meinem Hause.


    Baldemar nickte. Fast ehrfürchtig nahm er das Horn an. Es war lange her gewesen. Musste er es leeren? Aber sie waren zu zweit. Also entschied er sich für einen kräftigen Hieb. Es war ein sehr starker Met. Nicht husten! Nicht husten! Für dieses Zeug würde ein Rich töten. Der Marser reichte das Horn an Garulf. Die Augen sprachen Bände. Dieser Met war nicht von schlechten Germanen. Baldemar atmete durch die Nase. Fürchtete doch noch zu husten. Das würde ihm nie passieren. Nicht dem besten Krieger in Alrichs Gaue. Das stand außer Frage.
    Dann sagte er doch etwas. Gepresst kamen die Worte. DAS ist Heimat. Ja. Auch Baldemar vermisste es. Vielleicht würden sie gleich etwas singen. Er hatte immer gerne gesungen. Damals. Wenn man Frija fragte, konnte er es auch recht gut. Ihm fiel ein Lied ein. Eines über Vidar. Dabei besah er sich Garulf. Würde der Met ihm Heimat schenken?

    Baldemar grinste. Sie tranken alle. Zusammen. Argast sah sich um. Ließ von zwei Jungs den Laden wegräumen. Die beiden fast Männer mochten 14 oder 15 Winter zählen. Sie nannten den Händler Vater. Eine Frau erschien im Eingang des Hauses hinter dem Stand. Der immer mehr verschwand. Später würde nur noch das Gerippe des Standes stehen. Baldemar sah es sich grinsend an. Genau. Römer stahlen sicher wie nichts Gutes.


    Argast hörte zu. Er sah betroffen aus. Das Schicksal von Garulf traf ihn. Ja. So ist es wohl. Man könnte sagen wir sind Nachbarn. Naja, der Handel hat mich her getrieben. Ich bin mit einer römischen ‚Reisegruppe‘ in den Süden gekommen. Und dann. Immer weiter. Meine Frau und meine Kinder sind schuld. Ich wollte ihnen etwas bieten. Das kann ich am besten da, wo das Geld ist. Aber was rede ich so viel? Bitte kommt doch rein, meine Freunde. Meine Liebe Frau, Sania hat sicher schon das Essen fertig.


    Die Augen von Baldemar wurden etwas größer. Hörte er das was gesprochen wurde doch mit anderen Gedanken. Er sah Garulf zweifelnd an. Dann fragte er sich, ob auch er gemeint war. Sollte er auch etwas zu sich sagen? Die Einladung kam unerwartet. Ja, danke. Sagte er deswegen knapp. Knurrend atmete er durch.
    Der Marser wollte etwas sagen. Du magst die Römer? Das sind Verbrecher. Ja. Genau das waren die. Gut Septima ging so.


    Sie würde er mit seinem Leben schützen. Genau wie Thingmar. Ihr Sohn. Aber sonst? Nein. Es waren schlechte Menschen. Mit einem Zug leerte er seinen Becher Met. Ein tiefer Atemzug. Ein Schnalzen. Jetzt würde er es sagen. Es offenbaren. Das er ein Sklave war. Nichts zeigte es nach außen. Sein Ledernes Armband trug der Germane mittig am Unterarm. Nichts sollte seine Unfreiheit zeigen. Jetzt? Garulf war ehrlich gewesen. Dann konnte er es auch sein. Marser waren ehrlich. Nicht wie die Römer.
    Ich bin mit meiner Frau auf Reisen gewesen. Wir wurden überfallen. Römern ist es egal wo das herkommt, was sie kaufen. Von wegen Recht. Nur wenn es ihnen passt. Was habt ihr denn gemein?
    Genau so sah Baldemar das. Er war verbittert. Wollte zurück nach Hause. Tanfanas Heiligtum ehren. Frija eine Hütte bauen. Der Mann sein, der er sein sollte. Der Marser konnte nicht glauben das ein Germane etwas mit einem Römer gemein haben konnte. Egal was es war. Das er mit Ursus gesungen hatte vergaß er dabei.


    Die Frau am Eingang lächelte. Winkte die Männer heran. Es war ein etwas heruntergekommenes Haus. Aber es war etwas. Ihr eigen. Ein kleines Haus. Ein Heim. So wirkte es auch von innen. Heimisch. Bewohnt. Lebhaft. Es schienen dort auch andere zu leben. Die hielten sich aber gerade zurück. Durch die Tür konnte man den Hof sehen. Wo die beiden Jungs einen Tisch zurechtstellten. Fragend sah Baldemar nun Garulf an. Germanische Gastfreundschaft kannte der Marser kaum noch. Ob sie sich gleich ein Horn teilen würden? Nun grinste er wieder. Der Elenbogen stieß leicht in Garulfs Seite. Na? Schmied? Wie ist es? Noch Zeit? Das würde sicher ein guter Tag. Ein guter Abend. Eine gute Nacht? Werden. Baldemar dachte nicht an Septima. Nur kurz an Frija. Er lächelte. Das nächste Mal würde er sie mit nehmen.