Beiträge von Baldemar

    Septima begegnete seinem Blick. Reagierte nicht. Gut so. Ein Lächeln streifte Marei. Bevor Baldemar sich überrascht zu Ursus wandte. Das Lachen wirkte ansteckend. Aber nur kurz. Seine Mundwinkel zuckten. Die Sklaven machten sich eiligst an ihre Arbeiten. Ein deutliches Zeichen der Macht. Er schnalzte. Fragend legte sich sein Kopf schräg. Der Germane trat heran. Die Einladung war deutlich gewesen. Er nickte durchaus anerkennend. Das Wasser tat gut. Der Marser grinste. Unauffällig stieß er Ursus leicht von der Seite an. Wenn der Römer es wollte. Baldemar hatte nichts gegen eine Wiederholung. Sein Blick streifte erneut Septima. Dann suchte er nach Frija. Sah sie aber nicht. Schulter zuckend wusch er sich ein wenig. Ein Sklave stand bei Ursus mit dessen Kleidung. Seine Augen machten seine eigene Kleidung aus. Na die würde noch ein wenig rum liegen.

    Sie schlugen ein. Es war ein Wort. Baldemar grinste. Einen Ort finden? Seine Schultern zuckten. Sie würden einen finden. Ganz sicher. Ja. Das wird aber leichter sein, als den Met zu besorgen. Vor allem in einer entsprechenden Menge. Dieser Gedanke stand offen in seinen Augen. Der Germane war dankbar. Seltsam. So mit einem Römer geredet zu haben. Seltsam diese Abmachung getroffen zu haben. Doch es war gut so, wie es war.
    Er sollte zurück? Baldemar blickte zum Himmel. Wie lange war er hier gewesen? Offensichtlich zu lange. Er grinste. Na das würde noch interessant werden. Es war ein guter Tag? Er nickte. Ja, Ursus, das ist er. Das wird er auch. Er sollte Frija grüßen? Der Marser grinste viel sagend. Ja. Sagte er aber nur knapp. Sein Lachen sagte aus, das er daran dachte, wie er einen Germanen nun anzügliche Dinge an den Kopf werfen würde. Er dachte nach. Das Grinsen wurde breiter. Das klang ja so, als würde er ihn heute nicht mehr sehen. Ja. Er verstand. Mit Verzögerung. So lehnte er sich wieder etwas zurück, um noch ein wenig die Umgebung zu genießen. Diesen Tag würde er gut zu nutzen wissen. Am Ende auch mit Frija. So hoffte er.



    Sim-Off:

    Das ist wahr ;)

    Baldemar hatte den Tag frei bekommen. Überraschend. Aber angenehm. So dauerte es weit länger als die zwei Stunden die er benannt hatte. Der Soldat war ihm egal. Ursus. Die Abmachung. Das war ihm wichtiger. Das und der Gedanke an Frija. Sie würden den Tag wunderschön enden lassen. Er lächelte sogar ein wenig. Das Tier war noch zu seiner Bewegung gekommen. Für den Germanen hatte der Ausritt etwas von Freiheit gehabt. Nun kam er auf die Porta zu geritten. Heilsa. Grüßte er. Verblüffend gut gelaunt wartete er darauf rein gelassen zu werden.

    Für den Germanen war es weitaus weniger schlimm. Celerina? An sich kannte er sie gar nicht. So wie jeden Römer. Außer vielleicht Septima. Inzwischen auch Ursus. Soweit er das glauben konnte. Aber wenn ihre letzte Tat etwas so angenehmes war. Dann konnte sie doch kein schlechter Mensch gewesen sein. Was für Götter waren denn gegen diese Freude? Ah, ja. Die römischen. Obwohl. Baldemar war sich nicht sicher. Vielleicht auch der ein oder andere heimische Gott. Lieber nicht weiter darüber nachdenken. Konnte nur übel enden.
    Corvinus? Fragend sah er zu Septima. Zu einem trauernden Mann? Die Mundwinkel zuckten.
    Ihre Blicke begegneten sich. Das war wieder seine Septima. Ja. Sein Arm schnellte zu ihr. Je mehr man ihre Schwangerschaft sehen konnte, umso mehr veränderte auch er sich. Er ergriff ihre Hand. Inzwischen war er geübt darin ihr zu helfen. Der andere Arm ergriff Septimas Arm. Er sollte Halt geben. Sie war schwerer geworden. Das Grinsen verkniff er sich.
    Sofort? Zweifelnd sah er sich um. Dann zuckten seine Schultern. Wenn sie das wollte. Der Marser würde bei ihr bleiben. Nun ein wenig entspannter. War sie doch wieder die Alte. Zumindest sah es so aus. Aedan nahm er nicht mehr wahr. Der hatte nicht einmal den Blick erwidert. Naja. Offensichtlich trauerte er. Komisch. Baldemar wäre sauer. Auf sich. Die Umstände. Aber trauern? Würde Septima denn jemals um einen, irgendeinen Sklaven trauern? Sicher nur solange, wie der Weg bis zum nächsten Markt war. Römer eben.

    Der Schild stellte sich fest auf seinen Oberkörper. Noch immer war die Luft knapp. Baldemar spürte Schmerz. Nicht nur den einen. Was für eine Demütigung. Was für ein schlechter Gewinner. Was für ein Römer! Voller Wut und Hass über diese Behandlung riss er den Arm hoch. Schade dass die Waffen gepolstert waren. Ein wuchtiger Schlag. Wenn auch schwächer als jeder zuvor. Gegen das Bein. Ob Schienbein oder Wade konnte er nicht sehen. Der Blick war verschwommen. An der Stelle wo eben noch sein Kopf lag war ein dunkler Fleck. Nichts was er sah. Nichts was ihn interessierte. Diese Schmach. Das Gefühl, mehr als nur einen Kampf verloren zu haben. Ein Met würde wohl kaum folgen. Wie hatte er nur glauben können? Ehre und Respekt waren also doch nur leere Worte an diesem Ort.

    Er lachte. Ihre Worte waren toll. Sie war ein wahrer Sonnenschein. D-i-s-z-i-p-l-i-n sprach er langsam aus. Denn er wollte es ihr leichter machen. Nein. Wir werden nicht stören. Bestätigte er. Sie gingen weiter. Am Rand entlang. Baldemar war sehr gelassen. Er beobachtete die Männer. Das ah in der tat seltsam aus. Der Marser zuckte mit den Schultern. Die Üben anziehen. Können wohl nicht alle Römer. Scherzte er mit einem Lachen. Ob er es konnte? Seine Schultern zuckten. Sicher. Behauptete der Germane. Aber er würde es nicht beweisen. Sollten die nur machen. Helm mit Federn drauf? Er sah den Mann. War er doch recht auffällig. Ja. Sagte er kalt. Die kannte er. Centurio. Sagte er knapp. Centurio. Noch einmal leiser. Wie der, der einst den Sohn seines Freundes erschlagen hatte. Kaum ein Mann. Gerade erst zum Krieger ernannt. Baldemar schüttelte den Kopf. Was sollte das nur? Blöde Gedanken waren das. Er befiehlt diesen Männern. Überflüssig das zu sagen. Er grinste. Sah zu ihr runter. Ohne Vorwarnung hob er sie hoch, auf seine Schultern. Ein besserer Überblick war nicht zu verachten.

    Sie war ihm sympathisch. Sie sprach nicht so viel. Aber sagte das nötige aus. Das war vor allem bei Frauen nicht verbreitet. Außer bei dieser großen. Wie war noch ihr Name gewesen? Er war fremd. Baldemar lächelte. Er verschob dieses nachdenken auf später.


    Das jemand nicht schwimmen konnte. Daran dachte der Germane nur selten. Wo er selber doch eine wahre Wasserratte war. Sein Scherz schien aber durchaus gut gewesen zu sein. Grinsend sah er Parthenope an. Wie gut das sie nicht ahnte, wie wenig Ahnung der Marser von Entfernungen im Reich hatte.
    Es hätte ihn überrascht wenn sie den Marserfluss gekannt hätte. Er war in seiner Heimat. Auf der anderen Seite des Rhenus. Dort wo man frei war. So frei wie er es sich wünschte. Seine Augen weiteten sich. Ob es schön war? Aus einem Lächeln wurde ein Grinsen. Daraus ein so breites Grinsen wie selten. Und wie. Dichte Wälder. Wilde Tiere. Freiheit. Es kann nichts schöneres Geben.
    Das waren wirklich viele Worte für ein erstes Gespräch. Aber es ging ja auch um seine Heimat. Was war aber mit ihr? Sehnte sie sich auch nach ihrer Heimat. Wie er? Wie ist es in. Er brauchte einige Momente um sich zu erinnern. Epirus? Seine Aussprache war mangelhaft.

    Der Kampf lief trotz allem gar nicht so schlecht. Baldemar lag nach Treffern vorne. Normalerweise würden sie beide durch Verletzungen nun behindert sein. Zum Glück war es nur ein Übungskampf. Der Römer schien immer mehr Probleme mit dem Schild zu bekommen. Das machte Mut. Unvorsichtigerweise. Baldemar griff die Seite an. Mit einer so schnellen Bewegung hatte er nicht gerechnet. Das Schild war plötzlich da. Wo kam das denn her? Er duckte sich. Vielleicht würde er ihn so rammen können. Die Kante? Wieso? Weiter kam er nicht. Denn sein Hals kollidierte mit der Kante des Schildes. Der Germane sackte umgehend in sich zusammen. Auf dem Rücken blieb er liegen. Die Hände warfen sich seitlich daneben. Der Kopf landete unangenehm auf dem Boden. Wie auch der Rest. Sofort versuchte er im Dämmerzustand die Arme zum Schutz hoch zu reißen. Dass es viel zu spät war, bemerkte der Marser gar nicht. Nach Luft schnappend bemühte der Germane sich sichtlich um Haltung. Irgendeine Haltung. Nur nicht derartig verlieren. Das durfte nicht wahr sein. Nicht so.

    Mulsum? Ja. Das geht auch. Mulsum. War der wohl besser als Wein? Er grinste. Denn zu früh war es nie.
    Titus? Er riss den Kopf herum. Die Sklavin rief ihn Titus? Seine Augen funkelten sie an. Auch wenn er selbst das gerne und oft tat. Sicher tat er es aus anderen Gründen. Der Kopf schnellte zu Ursus. Septima? Wieder zurück. Jetzt erkannte er sie. Ursus stand auf. Ohne die Hilfe des Germanen anzunehmen. Die Mundwinkel zuckten. Ursus angelte nach der Kleidung. Sofort rannte ein Sklave herbei um dem Herren zu helfen. Der Marser atmete fast schnaubend aus. Da war es wieder. Herr. Herrin. Und er. Er wartete einfach mal ab. Jemand klopfte ihm beim vorbeigehen auf die Schulter. Sein Blick streifte den Sklaven. Der brachte Wasser und ein Tuch. Ah, natürlich für den Herren der Schöpfung. Baldemar dachte kurz darüber nach sich dem einfach zu bemächtigen. Entschied sich dagegen. Die Augen gingen zurück zu Septima. Hatte sie seinen Blick bemerkt? Er nickte nur. Kein Anzeichen von Verbeugung. Er zeigte seinen Respekt lieber ohne diese Unterwürfigkeit. Dinge die ihm schlecht werden ließen.

    Er wollte es erleben? Baldemar verschränkte die Arme vor der Brust. Grinste aber sofort breit. Kann ich mir vorstellen. Kam die belustigte Erwiderung. Wir bekommen es hin? Seine Augen weiteten sich. Es war kein Scherz? Der Römer war doch glatt immer für eine Überraschung gut. Er würde Met besorgen. Gut. Der Germane nickte. Singen? Er sollte singen? Leicht schüttelte der Marser den Kopf. So gut kann ich es auch wieder nicht. Versuchte er es abzuwehren.
    Keine Frauen? Außer die eigenen? Ein Schnalzen. Ein breites Grinsen. Du hast Recht, Ursus. Bestätigte er die Vermutung des Römers. Frija würde ihm was erzählen, wenn andere Frauen da auftauchen würden. Am besten nur leicht bekleidete Tänzerinnen. Obwohl der Gedanke nicht unangenehm war. Er reichte dem Bruder den Arm, um diese Sache zu bestätigen. Was für eine seltsame Strafwoche. Seltsam, dabei nicht gerade unangenehm.

    Ein richtiges Training der römischen Soldaten kannte auch Baldemar nicht. Er nickte nur. Sein Blick ging hinunter. Ihre kleine Hand suchte nach seiner. Er umfasste sie. Ein gutes Gefühl, ein Vater zu sein. Er lächelte. Wieder ein Nicken. Sie konnte es sich nicht vorstellen? Ja. Du wirst sie sehen. Versprach er knapp. Er würde sein Wort halten. Keine Frage.
    Um den Mut der Kleinen machte er sich keine Sorgen. Im Notfall war er ja noch da. Sie gingen dabei weiter. Dann nickte er und wies nach vorne. Hier gleich rechts. Dann geht es auf den Platz. Den Weg kannte er gut. War nicht so schwer. Bei den einprägsamen Wegen im Lager. Das sie auf einen Soldaten zeigte störte Baldemar nicht. Er musste lachen. Ihre Frage hätte von ihm kommen können. Die nennen das Disziplin. Ohne Brüllen keine Ordnung. Baldemar grinste breit. Es ging zum Exerzierplatz. Er blieb stehen und ließ eine Gruppe Soldaten passieren. Sie gingen in Formation. Man sah den Gesichtern an, wie schwer es fiel. Aber sie zeigten sonst keine weitere Schwäche. Da musste er doch glatt anerkennend nicken. Aber nur kurz.

    Der Gegner blieb hinter dem Schild verborgen. Er ging weiter an ihm vorbei. Drehte sich zu ihm. Was dem Germanen die Möglichkeit offenbarte tatsächlich den geplanten Schlag in die Seite zu vollziehen. Dazu blieb er nicht stehen. Bewegte sich weiter. Immer um den Gegner herum. Vor und zurück. Auf einen Fehler, eine Lücke wartend. Baldemar griff nicht mehr frontal an. Nur seine Finten. Die kleinen Vorstöße kamen von vorne. Er vollendete sie nicht. Der Marser rechnete mit dem Schwert und wich seitlich aus. Langsam wurde es anstrengender als er es vermutet hatte. Trotz der Bewegung war es unglaublich schwer eine Lücke in der Deckung auszumachen. Diese dann noch gut treffen zu können. Das schien unmöglich. Aufgeben kam nicht in Frage. Er hatte einen Treffer Vorsprung. Ausbauen oder bestätigen. Etwas anderes kam dem Germanen nicht in den Sinn.
    Schweiß und Atmung zeigten die Anstrengung. Aber er war noch lange nicht am Ende seiner Kraft. Rücken oder Seite. Etwas anderes sah er nicht mehr als Ziel an. Die Axt diente zur Abwehr beziehungsweise um Finten zu unterstützen. Treffer des Römers konnte er mit der Zeit nicht mehr so gut abwehren. Er schaffte den Vorsprung zu halten. Was nicht leicht war. Römer. Hatten sie doch mehr drauf als er es zugeben wollte? Offensichtlich.

    Sie setzte sich? Septima setzte sich zu einem Sklaven? Baldemar sah ungläubig zu ihr. Stärke demonstrierend blieb er ungerührt stehen. Sie berührte ihn? Eine Falte in der Stirn später zuckten auch die Mundwinkel des Marser. Er sah die Tote an. Was er hörte schien unglaublich. Römer!
    Die Nähe der beiden gefiel dem Germanen nicht. Er beobachtete es. Die Frage nach der Schuld war für Baldemar unwichtig. Es schien ein Unfall. Oder der Wille der Götter. Dinge denen ein Mensch nicht viel entgegenzusetzen hatte. Zwei Jahre? Er schnalzte. Naja. War sicher der Schock. Die Augen verengten sich. Sich vereinen. An einem heiligen Ort? Klang doch gar nicht so schlecht. Was war daran ein Frevel? Römer!
    Dann nickte er. In der Tat. Die Frau alleine zu lassen war ein Fehler gewesen. Für den Marser gab es keinen Zweifel daran. Ein tragischer Tot. Die Schultern wollten zucken. Er ließ es nicht zu. Auch das Grinsen verbat er sich. Tugend in Person? Im Gegensatz zu Septima? Ganz sicher. Gedanken die er nur mit Frija teilte.
    Wieder ein Nicken. Diesmal als sie die Hand des Sklaven los ließ. Der Befehl war eindeutig. Der Germane sah strafend in die Augen des Galliers. Er sollte sich ja nicht einfallen lassen, dem zuwider zu handeln.
    Hörte er da Tränen aus ihrer Stimme heraus? Na toll. Wo er es so gut ertragen konnte, wenn Frauen weinten. Die Kiefer bissen fest aufeinander.
    Reichte es nicht langsam? Er räusperte sich. Feste Augen sahen zu Septima. Irgendwie gefiel es ihm nicht sie als schwache Frau zu sehen. Sie sprach auf einer Art mit einem Sklaven, die er so nicht kannte. Ob sie auch mit Frija so sprach? Der Gedanke an Met geriet immer mehr in den Vordergrund

    In einer Versammlungshütte? Baldemar schnaubte. Dann doch lieber an einem großen Feuer. Unter freiem Himmel. Der Marser dachte nicht darüber nach, ob es DIE Mattiaker hätten sein können. Er nickte. Und wie. Erwiderte Baldemar ernst. Es lohnte sich. Das stand für ihn fest. Der Met würde ihn früh von den Füßen holen? Dann solltest du wirklich viel üben. Scherzte Baldemar. Ursus lachte. Etwas was ansteckte. Er wollte erleben, wie er? Der Marser schüttelte den Kopf. Nein, das willst du nicht wirklich. Hinzu kam, das Baldemar nicht miterleben wollte, wie Frija ihm danach den Kopf waschen würde.
    Der Germane dachte nach. Ernst war sein Gesichtsausdruck. Ein großes Feuer und guter Gesang. Vielleicht am Tag der Frija und der Venus. Baldemar sah es als Versöhnungsangebot an. Sie würden etwas von beiden Seiten feiern können. Ein Gedanke der ihn zum Träumen einlud. Das er die angegebene Zeit längst überschritten hatte war ihm gleich. In diesem Moment fürchtete der Germane nicht einmal mehr seine eigene Zunge. Im Übermut stieß er gegen Ursus. Beinahe hätte ich vergessen die Frauen zu erwähnen. Oh ja. Hübsche Frauen. Singend. Tanzend. Anschauen konnte ja nichts schaden. Frija und Septima würden die Männer schon zurecht rücken.

    Baldemar hatte alle sicher nach Hause gebracht. Natürlich mit Hilfe der anderen Leibwächter. Dabei hatte er keine Ohren mehr für den Mob. Sie waren nun entkommen. Das reichte. Das schrie nach einem Met. Oder wenigstens nach einem Wein. Wie so oft nahm der Germane nichts. Aber so rein gar nichts von der Stimmung auf. Dann sah er sie. Er atmete tief durch. Das war kein gutes Zeichen. Gar nicht gut. Er sah Flora nach. Blieb stehen. Septimas fragender Blick war verständlich. Aber was sollte er sagen? Seine Schultern zuckten. Er wusste es nicht. Der Name. Hatte er ihn doch gehört? Er schwieg lieber. Das war meist besser. Er sah ihr Zittern. Trat zu ihr. Nah neben sie. Aber ohne sie zu berühren. Mehr konnte er nicht tun.
    Worte des Sklaven waren nicht wirklich hilfreich. Ein scharfer Blick traf Aedan. Septima fragte nach. Baldemar schwieg. Verluste waren immer schwer zu verkraften. Im Reden war der Germane nicht der Beste. Dann ließ er es lieber ganz.
    Tote auf einem fröhlichen Fest? Das war kein gutes Zeichen. Wenigstens erklärte der Sklave nun ein wenig. Baldemar zog die Luft scharf aber leise ein. Blieb neben Septima stehen. Also doch. Hatte er richtig gehört. Der Mob. Aber wieso? Fragen standen in seinen Augen.

    Er traf die Rüstung. In der Bewegung rief er es hinaus. Treffer! Er hatte den Schlag nicht gebremst. So vermutete er nicht im Geringsten, das man den nicht spüren würde. Er hatte mit eigenen Augen gesehen, wie die Rüstung eines Römers einmal aufgegeben hatte. Er kannte die Schwachstellen. Wusste, das sie nicht perfekt war. Ahnte das jeder Römer aber davon ausging.
    Der Tritt hatte geholfen. Zischend atmete er aus. Das war knapp gewesen. Die gepolsterte Waffe des Römers sah er noch vor den eigenen Augen. Der gegner war in seinem Angriff gestoppt. Stand aber noch. Was für eine Standfestigkeit. Hatte der sich auf dem Boden nageln lassen? Zumindest war der Schlag vereitelt.
    Der Römer warf sich ihm entgegen. Wie gut das der Germane ohne jede Art von schwerer Rüstung beweglicher war. So drehte er sich am Schild des Gegners entlang zur Seite. Das Schild war oben. Baldemar versuchte den Gegner an sich vorbeirennen zu lassen, um ihn von der Siete oder Hinten zu erwischen. Ein Schupser würde sicher helfen. Das Schild des Gegners behinderte ihn nicht in seiner Bewegung. Nur machte es einen direkten Angriff von Vorne unmöglich. Das die Waffe so nur von weiter unten kommen konnte war klar. Doch Baldemar stand ihm nicht abwartend frontal entgegen. Dennoch konnte er kaum verhindern nun seitlich einen Angriffspunkt zu zeigen. Aber das machte er bewusst um mit einem Sprung an die Seite oder den Rücken des Optio zu kommen. Er stand nicht einen Augenblick still. Bewegung verhinderte Treffer. Das sagte er sich immer wieder.

    Wohin? Das war eine gute Frage. Die sie eigentlich nur zurück gab. Der Germane grinste. Sein Blick folgte den Soldaten. Die Schultern zuckten. Der Marser sah in die Richtung aus der die Römer kamen. Der Übungsplatz? Warum nicht? Er schlug die Richtung ein. Die Maultiere? Nichts was Baldemar besonders interessierte. Was sie sagte verwirrte. Lass uns nachschauen gehen, wieso die Männer derartig erledigt sind. Muss ja einen Grund haben. Sagte er im gehen. Sein Grinsen zeigte die Freude. Römer die litten gefielen ihm. Er hatte ein seltsames Bild im Kopf. Von seltsamen Tieren. Nein, Maultiere haben als Mutter ein Pferd und als Vater einen Esel. Andersherum wäre es ein Maulesel. Also nur ein Kopf und vier Beine. Fasste der Germane zusammen. Überraschend lang war seine Wörteraneinanderreihung hierfür.
    Aber wie sollte er ihre komische Vorstellung auch beseitigen? Zwei Köpfe? Kurz lachte er auf. Komisch war die Vorstellung schon. Und zumindest hatte sie korrekt gerechnet. Grinsend strich er ihr über den Kopf. Klever war die Kleine. Ganz wie der Papa.

    In der Tat war es leichter. Flexibler. So ganz ohne ein schweres Schild oder diese Rüstung. Baldemar konnte sich nicht vorstellen, wie man damit würde kämpfen sollen. Der Römer zeigte ihm, das er es konnte. Der Germane knurrte kurz. Ein Schlag. Ein guter Treffer. Das würde jedem reichen. Das Schild ging leicht runter. Sein Gegner hielt nicht dagegen. Das war ungewöhnlich. Sorgte für Vorsicht.
    Mit der Klinge hatte er gerechnet. Plan B also. Den Hieb mit dem Sax führte er zu ende. Doch nur um den Optio in Sicherheit zu wiegen. Bevor dieser ihn traf, ging der Oberkörper des Marsers zurück. Baldemar hatte sich auf seine Aktion vorbereitet. Er stieß den Römer von sich. Dafür fehlten ihm die Hände. Nur ein wenig die Hand, die die Axt hielt. Aber er trat mit voller Wucht gegen das Schild.
    Dazu musste er sich ducken. Denn einem Nachsetzen wäre er sonst ausgeliefert gewesen.

    Seine Sichel ging ins Leere. Wieso nur? Der Römer war trotz der Rüstung verdammt flink. Naja. Der würde schon müde werden. Baldemar ließ ihm einfach keine Pause. Nutzte den Schwung. Stand wieder. Griff sofort wieder an. Mit der Axt schlug er auf das Schild um es von oben runter zu drücken. So würde er es fixieren können. Gleichzeitig holte er mit dem Sax aus. Es gab nur zwei Mögliche Dinge die er nun würde treffen können. Das gegnerische Schwert. Oder den Körper des Gegners. Der Germane rechnete damit das der Soldat einen Hieb würde versuchen wollen. Für den Fall das er die Klinge des Römers sehen würde, würde er versuchen so schnell wie möglich den Optio von sich zu stoßen. Wenn nötig mit einem Tritt gegen das Schild zu unterstützen.

    Ja. Bestätigte er seinen Namen. Ihren Dank nahm der Germane achselzuckend an. War doch selbstverständlich. Das sie nichts nahm bemerkte er kaum. Selber trank er ohne Genuss. Wein. Nein, Met wäre besser gewesen. Na gut. Wein auch. Ihr Lächeln war angenehm. Machte den eigenen Fehler harmlos. Seine Augenbrauen schoben sich aneinander. Sicher. Griechenland. Hätte er doch drauf kommen können. Müssen. Er hörte zu. Konnte sich aber kaum vorstellen wo dieses Epircus, oder so, war. Italien am Nächsten? Er nickte. Verstand zumindest grob die Richtung.
    Chaire war also Heilsa. Das konnte er sich merken. Vielleicht. Lächelnd nickte der Marser. Also praktisch um die Ecke. Meinte er kurz. Ein lockerer Scherz half doch immer. Und machte weitere Worte manchmal überflüssig. Gut so.
    Ja. Antwortete Baldemar in seiner eher wortkargen Art. Er war Germane. Der Marser leerte den Becher. Sah sie fragend an. Ach so. Hätte er mehr sagen sollen? Welche Stadt viel ihm ein. Es musste eine römische sein. Mogontiacum. Und dann noch weiter. Über den Marserfluss und dann rechts. Grinsend beschrieb er den Weg zu seiner alten Heimat. Genau sagte er es niemals irgendjemandem. Mann wusste nie welcher Römer zuhörte. Und was dieser vor hatte.