Ein Schnalzen. Ein Nicken. So etwas in der Art. Grinsend bestätigte er damit die Nachfrage nach möglichen Übungen. Das könnte in der Tat interessant werden. Sein eigenes Lachen erstarb. Ja. Es gab Gründe. Und die antwort war recht gepresst gewesen. Er erinnerte sich gerade noch rechtzeitig an die Verallgemeinerungen. Der Germane musste zugeben, das es nicht DIE Marser. Oder DIE Mattiaker waren. Eine Gaue der Mattiaker in der Nähe meiner Heimat war unser Feind. Es war zu viel geschehen, als das er das alles mal eben erklären konnte. So musste dies erst einmal reichen.
Da beendete er lieber dieses Thema. Feuer und Gesang waren schon besser. In Häusern? Baldemar schnalzte. Wie ein Kind? In der Tat. Ein Lachen später erst kam die Antwort. Bist du schon mal in einer germanischen Hütte gewesen? Da macht Feiern keinen Spaß. Mit Gesang. Mit Feuer. Unter dem Himmel den die Götter erschaffen hatten. Da werde auch ich zum Kind. Gab er offen zu. Seine letzte Feier war so lange her gewesen. Er konnte sich kaum mehr daran erinnern. Allerdings wusste er noch ganz genau, wie glücklich er gewesen war. Die letzten Worte von Ursus brachten dem Römer noch einen brüderlichen Schlag in die Seite ein.
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Puh. Baldemar pfiff die Luft hinaus. Er wartete das Husten ab. Musste dann lachen. Dann teilen wir uns den Sieg. Für den Germanen war dieser Sieg nicht wichtig. Bashirs Leben schon eher. Der Dank ließ ihn inne halten. Er wurde ernst. Hätte er dieses Spiel nicht vorgeschlagen. Dann wäre das alles nicht geschehen. Ohne mich wär nichts passiert. Sagte er deswegen auch knapp. Seine Schultern zuckten. Besorgt sah er Bashir in die Augen. Der Marser machte sich Vorwürfe. Deutlicher aber wollte er es nicht sagen.
Besser nicht weiter drauf eingehen. Hauptsache es geht dir gut. Fasste er schließlich seine Gedanken zusammen. -
Ursus lachte. Baldemar stieg mit ein. Der Römer ging tatsächlich darauf ein. Gut. Der Germane nickte zufrieden. Met. Oh man. Wenn Frija das erfahren würde. Moment. Bedeutete das, er hätte auch anderes bekommen können? Verdammt. Seine Mundwinkel zuckten. Das nächste Mal würde der Marser besseres finden. Obwohl. Gab es denn so viel Besseres als Met? Nicht viel. Ja, gut. Sagte er kurz. Mal schauen, ob ursus es in der Tat hinbekommen würde.
Ursus schien Met sehr gut zu kennen. Wieder ein Lachen. Das lernst du schon. Ja, jeder lernte irgendwann den Met zu genießen. Dabei aber immer weniger zu leiden. Schlagartig wurde der Germane ernst. Sah den Römer aus schmalen Augen an. Mattiaker? Fragte er knapp. Die Stimme klang rau. Ein Knurren. Bei Tanfana, Baldemar würde diesem Volk nie Gutes zuschreiben. Dabei war es nur ein Rich. Nur eine Gaue. Sie waren Gegner gewesen. Verhasst. Hinterhältig. Verlogen.
Baldemar beruhigte sich ein wenig. Wir Marser sind noch viel schlimmer. Versuchte er einen Scherz zu machen. Die Schultern zuckten nur wenig. Der Germane lockerte seine Haltung. Nur Met? Oder? Einen Versuch war es wert. Mit Gesang und Feuer trinkt es sich am besten. Meinte er es neutral gestalten zu können. Das wo er doch sonst so direkt war. -
Der Germane stutzte. Ursus schien einen ganz anderen Humor zu haben. Seine Schultern zuckten. Eine starke zuverlässige Frau? Damit war der Marser einverstanden. Ja. War seine knappe Antwort. Der Schalk kam zurück. Wie er die Dankbarkeit ausdrücken sollte? Er grinste breit. Met wäre ein guter Anfang. Ein germanischer Abend ein besserer. Für Baldemar war es selbstverständlich sich um Marei zu kümmern. Vor allem nachdem Frija sie derart in ihr Herz geschlossen hatte.
Die Sache war also beschlossen. Gut. Jetzt wollte Baldemar Ursus weiter kennen lernen. Für einen Römer war der Mann wirklich kein schlechter Kerl. -
Mit großen Augen beobachtete Baldemar den Pather. Die Antwort erlöste den Germanen. Erleichtert atmete er die angehaltene Luft aus. Das Husten war nicht schlecht. Es war ein Zeichen von Leben. Der Marser versuchte Bashir etwas aufzurichten. Das konnte eventuell helfen. Er lächelte. Danke? Seine Mundwinkel zuckten. Gut. Sagte er knapp. Die Erleichterung war ihm allerdings anzuhören. Baldemar legte ihm freundschaftlich eine Hand auf die Schulter. Du hast gewonnen. Musste er anerkennend zugeben. Schließlich hatte Bashir als letzter den Stock in seiner Hand.
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Die Stimmen der Menschen mahnten zur Eile. Er wusste wohin. Aber er entschied sich dagegen. Die Damen zu ihren Häusern zu bringen erschien klüger. Der Besuch konnte verschoben werden. Sie geleiteten alle sicher zu ihrem jeweiligen zu Hause. Besser nicht zu lange auf der Straße sein. Nicht an diesem Tag. Es war durchaus beruhigend, das die Urbanen Kohorten zu hören waren. Vielleicht würden diese nun die Rädelsführer ausschalten. Es war nicht mehr Baldemars Sorge. In der Ferne glaubte er einen bekannten Namen zu hören. War das möglich? Ach was. Selbst wenn. Die Schreie der Menschen, die zu leiden hatten, blendete der Marser aus.
Der Sicherheit entgegen. Die Leibwächter bahnten den Weg. Hier und da wurden Menschen unsanft zur Seite geschafft. Die Klingen waren zwar wieder verborgen. Aber jeder Zeit einsetzbar. Solange die Damen und der Römer in der Mitte der Sklaven bleiben würden, gab es keinen Grund zur Sorge. Baldemar war sich sicher bald in der Villa Aurelia zu sein. -
Sie errötete ein wenig? Baldemar schmunzelte. Hatte er diese Wirkung auf Frauen? Seine eigene Frau errötete nicht mehr so leicht. Früher, ja. Ihr Lächeln riss den Germanen aus seinen Gedanken. Ihr Mann musste sehr glücklich sein. Was für ein Lächeln. Sie setzte sich. Baldemar erwiderte das Lächeln. Seine Mundwinkel zuckten. Chaire? Er sah ein wenig überfordert aus. Irgendwoher kannte er es. Nach einem Moment erkannte der Marser, das es wohl eine Grußformel war. Aber nicht Latein. Wo sie wohl her kam? Der Name könnte es verraten. Wenn man Ahnung davon hätte. Sein Lächeln wurde sanfter. Sie gehörte Claudia Romana? Er nickte. Kein Mensch gehörte irgendwem. Das glaubten die Römer. Er spielte mit. Was für eine Wahl hatte er auch?
Heilsa, Parthenope. Baldemar. Knapp und vollständig. Er wies mit dem Kopf in Richtung von Septima. Er reichte Parthenope einen Becher mit verdünntem Saft. Frija mochte so etwas. Also versuchte er es auch. Denn Septima würde sicher ziemlich wütend werden, sollte er Wein für sich und Pathenope bestellen.
Eine Frage war noch offen. Er sah sie direkt an. Chaire? Er sprach es eher mangelhaft aus. Ein rauer Akzent verriet die Herkunft seiner eigenen Sprache. Land am Nil? Vermutete er. Wie hieß das noch? Seine Augen wurden schmaler. Die Schultern zuckten. Aegyptasus? Oder wie? Er beließ es dabei. War auch nicht wichtig. Baldemar grinste. Trank. Sah ab und an zu den Frauen. Alles schien ruhig. Gut. -
Die Zuschauer waren alle vergessen. Der Moment zählte. Es gab mehr Rufe für Ursus. Klar. Wer von denen rief schon offen gegen den eigenen Herren? Er würde es. Alles Rufen und Anfeuern half nichts. Der Bär fiel. Sofort drehte Baldemar sich. Seine Beine schlugen dem Gegner um den Oberkörper des am Boden liegenden. Die Hände noch immer am Hals. Baldemar hatte gewonnen. Einen Moment genoss er den Sieg.
Langsam lockerte sich sein Griff. Der Germane stand auf. Seine Hand streckte er Ursus entgegen. Er würde ihm aufhelfen. Als Geste. Dabei nickte er ihm zu. Der Römer war ein guter Gegner gewesen. Leicht war es nicht. Der Sieg aber schmeckte so süß, das der Marser grinsen musste. Normalerweise würde nun die Feier folgen. Seine Mundwinkel zuckten. Die beiden waren nah genug. Der Germane grummelte. Normalerweise würde ich dich jetzt auf ein Met einladen. Er grinste. Ob der Römer dies so verstehen würde? Für einen Marser wie Baldemar war das nicht wichtig. Er war niemals besonders lange etwas schuldig geblieben. -
Baldemar verschluckte sich. Nach dem Aushusten sah er Marei überrascht an. Na ein Marser eben. Er war sich nicht sicher ob sie es ernst meinte. Das konnte unmöglich ihr Ernst sein. Nach einem großen Schluck hatte er sich gefangen. Wie Ursus ein Römer ist, sind wir Marser. Das war doch gut. Mit wenigen Worten. Nicht schlecht. Baldemar war zufrieden mit seiner Erklärung. Essen? Schwätzen? Er nickte. Schmatzte. Trank. Ob er fertig war? Fragend bedachte der Germane das Mädchen mit einem fragenden Blick. Er sah zu den Fingern auf seinem Arm. Das Grinsen wurde breiter. Zu einem Lächeln. Zu einem kurzen Auflachen. Nein. Aber das wird schon. Damit war das geklärt. Der Marser stand auf und deutete auf die Tür. Hinaus also. Das Lager. Die Mundwinkel zuckten. Es gefiel ihm nicht. Für Marei machte er eine Ausnahme.
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Es gefiel Baldemar nicht. Für Marei machte er eine Ausnahme. Sie traten auf den Weg. Er griff nach ihrer Hand. Die Soldaten ignorierte er. Römer. Das der ein oder andere Römer ihm bereits einiges bewiesen hatte, ignorierte der Marser ebenso. Vorerst. Noch waren die Beweise nur marginal. Er blieb stehen. An was hattest du gedacht? Fragte Baldemar knapp nach. Ihn selber interessierte nichts. Nichts was mit dem castellum zu tun hatte. Also ließ er ihr die erste Wahl. Seine Schultern zuckten. Was für ein trister Ort.
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Die Sklavin schien recht schüchtern. Baldemar zuckte mit den Schultern. Noch ein Grinsen. Ein Zwinkern. Dann setzte er sich. Damit war der Tisch direkt neben den Damen gleichzeitig besetzt. Er saß nur da. Sah sich um. Schweigsam. Aufmerksam. Jetzt einen Becher Met. Aber das war nicht drin. Ob die Frau bei der Römerin bleiben sollte? Warum? Ein versuch war es wert. Der Germane nickte ihr zu. Deutete auf den Platz ihm gegenüber. Mehr war nicht nötig. Nicht nach seiner Überzeugung. Sie würde her kommen. Oder nicht. Der Wortkarge Germane wüsste eh nichts zu sagen. Doch eine hübsche Frau als Gesellschaft. Da konnte doch kein Mann nein sagen. Grinsend sah er sich weiter um. Was war das da hinten im Krug? Met? Was für ein bescheidener Tag.
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Ja, sieht so aus. Körperliche Ertüchtigung. Konnte gut sein. Seine Schultern zuckten. Sicher sein konnte er sich eh nicht. Also warum streiten? Das war es nicht wert. Die Augen des Germanen zeigten aber das er es für unwahrscheinlich hielt. Die Soldaten waren vergessen. Er verschränkte die Arme vor der Brust. Auch um unbewusst die eigene Stärke zu demonstrieren. Langweilig? Was sollte er denn sagen? Ja, Septima. Er zog kurz etwas schärfer die Luft ein. Er kannte sie. Sie wollte es hören. Sie hatte sicher keine Probleme damit ihn zurecht zu weisen. Nicht das er Angst davor hatte. Die Peitsche entfachte keine Furcht in ihm. Sehr wohl aber dachte der Germane an Frijas Worte. An sein Versprechen. Herrin. Es klang nicht so gepresst wie bei Ursus. Allerdings auch lange nicht so ergeben wie bei andere Sklaven. Sein Kopf neigte sich nur leicht. Das war schon wirklich viel für seine Verständnisse. Seine Art einzulenken.
Ein Wink. Die anderen räumten zusammen. Baldemar nickte, als alles fertig war. Wie gut das es zurück ging. Ein letztes Mal sah er sich um. Der Germane biss sich auf die Unterlippe. Interessante Übung. Schon ging es zurück. -
Baldemar begleitete Septima. Das war normal. So weit so gut. Er war nicht der einzige Leibwächter. Aber er war ihrer. So stand er am nächsten zu ihr. Er schwieg. Beobachtete. Nach Mantua musste er zugeben, das diese Soldaten doch mehr drauf hatten, als er jemals gedacht hatte. Versuchen hindurch zu kommen? Alleine? Sicher nicht. Es gab Grenzen des Machbaren. Dies war eine sehr deutliche Grenze. Vielleicht in einer Gruppe. Mit einem guten Plan. Gut aufeinander abgestimmt. Der Germane sah sich um. Mit den Männern? Sicher nicht.
Er grummelte etwas und rollte leicht mit den Augen. Die Sklaven sollten sich für die Frauen zum Gespött machen? Er nicht! Ganz sicher nicht! Wie gut das Septima das letzte Wort hatte. Wobei. Sie war unberechenbar. Oh, Thyr. Lass diesen Kampf gut für mich ausgehen. Seine Gedanken zeigte er nicht.
Sein Grinsen wurde breiter. Er selber würde gerne sehen, wie die Frauen es versuchten. Seine Aufmerksamkeit wurde abgelenkt. Da war ein Mann. Ein Römer. Er war nahe. Der Marser stellte sich so, das die Frauen beschützt werden konnten. Seine Augen fixierten ihn. Der Kerl zwinkerte den Frauen zu. Baldemar versuchte ihn abzuschätzen. Die Kleidung erschien ihm zu einfach für einen Patrizier. Damit war er eindeutig nicht in dem Stand, den Septima dulden würde. -
Der Römer war überraschend schnell. Für seine schwere Kleidung ganz schön flink. Baldemar hatte ihm nicht einmal den Rücken zugewandt. Er lief rückwärts von ihm weg. Sah also den Schild. Sah die Richtung. Er ließ sich fallen. Rollte sich zur Seite ab. Das rechte Bein trat wie eine Sichel nach den Beinen des Gegners. Bereit den Schwung zum Aufstehen zu nutzen. Mit gutem Auge war es ein leichtes das Standbein auszumachen. Dies galt als Primärziel.
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Baldemar wusste um die Einsatzmöglichkeiten eines Schildes. Sein Kopf hatte es sich gut gemerkt. Der Germane würde darauf achten müssen. Die Klinge war ohne Gefahr. Nur ein Abtasten also? So konnte Baldemar sich auf diese wenigstens einstellen. Seine Axt war schnell genug zur Abwehr da. Der Körper schnell weg gedreht. Nun wurde es ernst. Der Optio war schnell. Baldemar wurde schneller. Hoffte so den Römer aus dem Tritt zu bekommen. Dann ein Angriff. Die Axt riss er zur Abwehr des gegnerischen Schwertes nach oben, als er nahe genug war. Wenn er es gut abpasste, würde er den Hieb nach oben lenken können
Da dieser Angriff nach einer Finte an der Schwertseite des Optio war, schien die Gefahr des Schildes kleiner. Aber dennoch musste er bereit sein sich abzuducken. Der Marser achtete darauf, das sein Gegner ihm von seiner Position nicht das Schild gegen die Beine schlagen könnte.
Ohne abzuwarten, wie gut er den Hieb abwehrte, schlug der Germane beim weiterlaufen in einer Drehbewegung seitlich auf den Gegner. Wenn es gut lief, hätte er die Klinge des Römers durch die Axt weggelenkt und würde einen Treffer landen können. Sein Plan war es nicht den Erfolg abzuwarten. Er zog diesen Angriff beim Vorbeilaufen durch. Der Körper drehte sich auf Höhe des Gegners. Schnell wegdrehen. Aus der Reichweite des Optio hinaus kommen. Soweit der Plan. Hatte er ein Überraschungsmoment? War es ungewohnt genug für den Römer? Baldemars Kampfschrei hatte bestimmt keinen Einfluss auf das Ergebnis. Es gehörte dazu. Es gab Kraft. -
Baldemar hatte ihn. Sicher. Im flachen Wasser blieb er nicht stehen. Bis zurück an das Ufer. Wenn nötig würde er Bashir hinaus zerren. Sogar tragen. Besorgt hörte er ob der Pather atmete. Doch es rauschte in seinen Ohren. Er tastete ihn ab. Tätschelte ihm ins Gesicht. Außer Atem sah er besorgt auf Bashir nieder. Der sollte sich ja nicht einfallen lassen einfach so aufzugeben. Bashir? Alles in Ordnung? Er sprach aufgeregt. Mit Pausen. Er hatte nicht einmal wahrgenommen, ob der Pather sich bewegt hatte. Hatte er etwas gesagt? Baldemars starke Arme ergriffen die Schultern von Bashir. Wenn nötig würde er ihn in seinen Körper zurück schütteln. Oder schlagen. Wenn das eher helfen sollte.
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Baldemar brummelte etwas. Sie waren stolz. Er nickte. Das ganze war kein schönes Thema. Es erinnerte den Germanen an sein eigenes Schicksal. An seine Heimat. Die Familie. All das was er vermisste. Was er eines Tages wieder sehen würde. Ganz sicher.
Gut, das er das mit diesem Caesar etwas durcheinander gebracht hatte war nur natürlich. Und an sich auch egal. Die Sache an sich blieb ja. Der Marser nickte. Ursus hatte nicht Unrecht. An sich konnte man es so zusammenfassen. Der Marser war damit zufrieden. Sie einigten sich offenbar stillschweigend auf einen Themenwechsel. Sehr gut.
Doch nun wurden seine Augen weiter. Immer weiter. Als Kind anerkennen. Was für eine Wortwahl. Er nickte vorsichtig. Vermutete eine Falle. Er hatte also Recht? Zustimmung war gut. Aber Dankbarkeit? Verhöhnte der Römer ihn gerade. Baldemar konnte es nicht glauben. Sein Mund bewegte sich. Doch er sprach nicht. Es dauerte einige Augenblicke. Dann hatte er sich gefangen. Zumindest genug um Ursus mit schmalen Augen zu fixieren. Ein Grinsen bahnte sich seinen Weg. Dankbar, was? Knapp wie immer. Sein Grinsen ließ weitere Gedanken erahnen. Ein Auflachen. Ein brüderlicher Schlag gegen das Bein des Römers.
So. Und wie gedenkst du diese Dankbarkeit auszudrücken? Beinahe hätte er los gelacht. Aber nur beinahe. Baldemar glaubte nicht, das Ursus darauf eingehen würde. Er rechnete sogar fest damit das dieser nun den Römer heraus hängen lassen würde. Darüber machte der Germane sich eher weniger Gedanken. Die Situation war viel zu vertraut als das er an irgendjemanden Standes nachdenken würde. Was er so schon recht wenig tat. Nur wenn es unbedingt sein musste. Hier und jetzt schien es nicht notwendig. Bislang.
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Marei war Römer? Ungläubig schüttelte er den Kopf. Sie war jedenfalls kein römischer Bürger. Sie war Sklavin. Das reichte Baldemar um anzunehmen, das sie keine Römerin war. Davon abgesehen konnte er unmöglich der Vater einer Römerin sein. Nicht einmal der Nennvater einer solchen. Er lachte. Nicht nur wegen der Wortschöpfungen. Auch wegen seiner Gedanken. Die er versuchte in Worte zu fassen. Gewohnt knapp. Mein Kind ist keine Römerin. Magst du Marser sein?
Vor die Tür gehen? Warum eigentlich nicht. Heute war ein wenig Zeit. Oder? Der Germane nickte. Deutete dann auf den Becher. Und auf etwas zu essen. Danach gehen wir raus. Sagte er als Antwort. Seine Hand ging auf ihren Arm. Während er ganz nebenbei etwas trank. Nur um sicher zu gehen, das sie nicht zu hektisch wurde. Dann nahm er sich selber etwas. Es war nicht schlecht. Für römische Verhältnisse. Gar nicht schlecht. -
Die Überzeugung von Ursus war zu hören. Und zu sehen. Baldemar grummelte. Du sagst es selber, Ursus. Wer sich nicht unterwürft wird vernichtet. Wir sind ein stolzes Volk. Solange unsere Gebiete nicht geachtet werden, wird es Widerstand geben.
Mit bitterem Ernst sah er Ursus in die Augen. Der Römer verteidigte noch immer die Eroberungen. Als sei es das gegebene Recht der Römer. Seine eigenen Leute kämpften an den Grenzen ihrer Gaue um mehr Gebiete. Aber deswegen sah Baldemar dennoch, das sie nicht das Recht hatten. Er lebte lieber in Frieden. Nebeneinander. Vielleicht in einem Bündnis. Aber nicht aus dem Selbstzweck heraus, andere zu unterwerfen. Sich auszudehnen. Gleich was es andere kostete. Auf Dauer konnte so etwas unmöglich gut gehen. Aber was verstand schon ein einfacher Bauer davon? Ein Wilder. Ein Barbar.
Die römische Obrigkeit. Nun war es an Baldemar den Kopf zu schütteln. Sein Mundwinkel verzog sich leicht. Manche bevorzugen eben die germanische Obrigkeit ihres betreffenden Stammes.Nur gesichtslose Feinde konnte man töten? In düsterer Erinnerung senkte er den Kopf ein wenig. Manchmal töten sich auch Brüder. Er erinnerte sich an viele Geschichten. Auch römische. War das nicht dieser Caesar. Da kämpften Brüder. Er sah dabei auf. Ursus vertraut in die Augen. Einige Momente dachte er nach. Aber ja. Hass lässt töten. Auch Brüder, Väter und Freunde.
Was für ein böses Thema. Schlechtes Omen? Seine Augen wurde schmaler. Mal was anderes. Sagte er unvermittelt. Ohne auf eine Antwort zu warten. Da war noch etwas. Etwas worüber er hier sitzend nachgedacht hatte. Marei braucht einen Vater. Eine Mutter. Grinsend stellte er es knapp fest. Lieferte auch umgehend die Antwort auf die unausgesprochene Frage, wer es sein konnte. Frija und ich wären eine gute Wahl.
Nur für einen Wimpernschlag hatte der Germane darüber nachgesinnt, einfach zu sagen, das sie die Eltern wären. Punkt. Ohne die Meinung von Ursus abzuwarten. So war es auch gut. Keine Frage. Kein Betteln. Nur eine Aussage. -
Die Frauen waren beieinander. Gut. Der Römer auf dem Weg dorthin. Auch gut. Die Gegner weitestgehend besiegt. Sehr gut. So gerne Baldemar dem Kerl den Schädel bis zum Bersten zertrümmern wollte, er hatte nicht die Zeit. Noch ein Schlag. Ein Tritt. Sein Plan war aufgegangen. Der Gegner war ohne nennenswertes Bewusstsein. Der Germane sah sich um. Er hörte Rufe der Meute aus etwas Entfernung. Entfernung die er vergrößern wollte.
Einer der Männer brachte den Römer zu den Frauen. Baldemar rannte zu Septima. Dabei pfiff er. Einige Zeichen. Die Männer zogen ihre Dolche. Die Situation schien schlimmer zu werden. Die Schutzorgane der Stadt schienen zu versagen. Nun mussten die Männer unter allen Umständen für den Schutz der 'Herrschaften' sorgen.Der Sklave, der Aculeo begleitete schwieg. Er nickte ab und zu. Ob es ihm egal war? Baldemar färbte auf ihn ab. So dass er nur mit den Schultern zuckte. Das war in der Tat ansteckend. Ein Pfiff. Er sah sich hektisch um. Ein nicken. Und er zog, wie die anderen seinen Dolch. So war es schwerer dem Taumeln des Römers entgegen zu wirken. Kaum das sie bei den Frauen waren, ließ er den Mann los. Aber er blieb in dessen Nähe. Um gegebenenfalls erneut Hilfe zu leisten.
Für Baldemar gab es nur eine Lösung. Da der Mob eine Hauptstraße nutze. Wollte er lieber den versprengten Gruppen in kleinen Gassen begegnen. Rasch hier weg. Am besten seitlich. Nicht die gleiche Richtung wählen. Die ja offensichtlich war. Jede Anrede war unwichtig geworden. Es ging um Leben. Oder den Tot. Er war eindeutig für ersteres.
Septima. Schnell. Folgt uns. Sagte er zuerst zu seiner ‚Herrin’ und dann zu den anderen. Der Marser ging davon aus, das die Leibwächter der anderen Frauen ihm folgen würden. Besser wäre es. Und los ging es. Die Männer kannten keine Gnade. Keine Spielchen mehr. Angreifer würden bezahlen. Wenn es sein musste mit ihrem Leben. Später würde es niemand mehr bezeugen können, wer was getan hat. Nicht in diesem Chaos. Zuerst zog er an ihrem Arm. Dann wies er in die Richtung, die sie nehmen sollten. Die Männer verständigten sich durch kurzes Pfeifen. Zurufen knapper Wörter. Sowie ziehen an Armen oder drücken in den Rücken. Baldemar war zufrieden mit ihnen. Sie schienen auf ihn zu hören. Gut. Würden die feinen ‚Herrschaften’ auf sie hören. So würden sie diese in Sicherheit bringen können.