Beiträge von Sextus Aurelius Lupus
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Auch Sextus gefiel der Wortvorschlag von Scato sehr gut und er gab mit einer anerkennenden Geste dergleichen auch zu verstehen, während im Hintergrund fleißig weiter Notizen erstellt wurden.
Die Sklaven mühten sich, möglichst unsichtbar die Vorspeisen nach und nach gegen den Hauptgang auszutauschen. Es gab in Wein gekochten Hahn und in Milch gekochtes Kalbfleisch, daneben zahlreiche Gewürze, um das Fleisch in den bevorzugte Geschmacksrichtung zu bekommen. Dazu gab es gebeizte Forellen, mit Oliven und Zwiebeln gebackenes Brot, noch mehr eingelegtes Gemüse, Erbsen mit Ingwer und knusprig gebratene Siebenschläfer.
Sextus widmete sich unterdessen aufmerksam den Anmerkungen von Gracchus.
“Bezüglich des Vertrages aber bist du der Vertragspartner. Sollte etwas zu deiner Unzufriedenheit ausfallen, musst du Klage einreichen. Der Sklave ist nur ein Bote, ein Überbringer deiner Willenserklärung, ähnlich einem lebendig gewordenen Brief. Für sich selbst kann er keinen Vertrag abschließen, da er nicht frei ist. Für sich selbst kann er auch kein Eigentum erwerben, sondern nur für dich. Aber vielleicht wäre ein ergänzender Satz hier hilfreich, dass die Willenserklärung durch Dritte zugestellt werden kann.Bezüglich der Zeugen habe ich mich am alten Rechtsakt der Mancipatio orientiert, welches eben fünf römische Bürger als Zeugen fordert. Allerdings bin ich hier mitnichten dogmatisch, und drei Zeugen sind vor Gericht wohl auch nicht weniger überzeugend als fünf. Einer diesbezüglichen Änderung steht also nichts im Wege, ebenso einer Ergänzung, dass es römische Bürger sein sollen.“
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Irgend etwas war hier faul. Auch wenn Sextus den Claudius für dumm hielt, einen Keil in die Flavier treiben zu wollen passte einfach nicht zu ihm. Er würde seinen Schwieger....enkel oder wie auch immer anders unter Druck setzen können, als durch so eine öffentliche Rede. Es hätte genügt, Scato da zur Seite zu nehmen und eindringlich mit ihm zu reden, oder bereits vor der Eheschließung die Aufgabe des Patronats über Duccius zu einer Bedingung für die Eheschließung machen können. Ein derartig plumpes Vorgehen allerdings war nicht zielführend, in keine Richtung. Nein, Sextus hatte das Gefühl, dass er von irgendjemanden als Instrument benutzt werden sollte, nur erkannte er weder den Spielmann, noch die Melodie.
“Nun, das herauszufinden, bedürften wir der Hilfe der Cohortes. Und diese einzubinden ist, wie du schon festgestellt hast, zweischneidig.“ Alles Rätselraten nützte in dieser Sache nichts, solange sie keine Beweise hätten. Selbige zu beschaffen allerdings wäre nicht so einfach und hatte in jedem Fall den Beigeschmack einer versuchten Manipulation.Sextus atmete einmal tief durch. “In einer Eskalation der Situation sehe ich keinen Nutzen. Es wird sicher Wege geben, den Consul 'nicht vom Haken zu lassen', wie du es nanntest. Aber elegante.“
Dass man auf eine Situation nicht reagierte, hieß ja noch lange nicht, dass man sie vergaß. -
Sim-Off: Ende nächster Woche wollte ich alles soweit fertig haben, es in den Senat zu bringen, damit es vor Amtsende zum Gesetz werden kann.
Wenn ihr also ganz, ganz viel habt, dürft ihr mir, wenn ihr wollt, auch gerne eine PN o.ä. schreiben und wir schreiben das hier parallel/nachträglich und ohne Zeitdruck aus. Ich bin euch für eure Hilfe in jedem Fall schon sehr dankbar!“Würde in der Öffentlichkeit nicht implizieren, dass dies nicht gilt, sobald der Spender sich in einem Haus befindet?“ fragte Sextus einmal laut überlegend nach. Vermutlich würde er den ganzen Satz noch einmal gänzlich überarbeiten, so dass klar würde, dass eben Spenden an zufällige Spendenempfänger gemeint waren im Gegensatz zu Geschenken an vertraute Personen.
Als weiteren Punkt brachte Gracchus aber eine Tatsache hervor, die Sextus, nachdem er sie hörte, regelrecht peinlich war. Das war in der Tat ein ziemlich grober Patzer, der ihm da unterlaufen war. Und das als Haruspex Primus!
“Oh. Gracchus, du glaubst nicht, wie dankbar ich dir gerade für diesen Einwand bin“, konstatierte er nach der ersten Schrecksekunde. “Das ist in der Tat ein grober Fehler, den ich da wohl vor lauter Reformeifer begangen war. Ich denke, eine klärende Präambel, wie sie auch das Gesetz zum Ulpianum beispielsweise vorweist, wäre hier in der Tat ein geeignetes Mittel, um klar darauf hinzuweisen, dass mit der Lex Mercatus selbstverständlich nicht in Kultrechte eingegriffen werden soll und darf und sich ihr Geltungsbereich nur auf menschliche Eigentumsverhältnisse erstreckt. Ich werde hierzu gerne deinen Vorschlag übernehmen und vielleicht noch ein wenig mehr ausbauen, wenn du erlaubst.“
Sextus brauchte seinem Sklaven mit der Wachstafel kein Zeichen geben, dieser verstand auch so und kritzelte fleißig mit. -
Oh, da hatte sich Sextus wohl unklar ausgedrückt. Er hatte nicht angenommen, dass er und Iulius Dives hier auf den Stufen zum Senat die komplette Lex fertig stellen würden. Das wäre doch etwas übertrieben. “Oh, ich meinte nicht jetzt. Das wäre in der Tat doch eine mehr als beachtliche Leistung, stichhaltige Gesetzestexte aus dem Stegreif zu erfinden und diese dann später auch noch im genauen Wortlaut wieder aufschreiben zu können“, schmunzelte Sextus. Dem Iulius war das zwar mitunter doch zuzutrauen, aber Sextus hatte nicht damit gerechnet.
“Eine schriftliche oder auch an geeigneterem Ort und mit mehr Zeit mündliche Korrespondenz hierzu in den nächsten Tagen und Wochen wäre für mich schon eine mehr als großzügige Hilfe deinerseits.“ Sextus nahm da die Offerte nur allzu gerne an.Und so würden wohl nicht nur persönliche Nachrichtenboten geschickt werden, nein, mit der ein oder anderen Abschrift würde Sextus den berühmt-berüchtigten Electronus Mailus höchstselbst zum Transport beauftragen. Der war manchmal so schnell im Ausliefern, dass man den mitzuliefernden Anhang mitunter fast vergaß.
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“Ja, hat er“, bestätigte Sextus. Er war selbst bei der Hochzeit Gast gewesen und hatte in seiner Funktion als Haruspex Primus die Zeichen gelesen. “Und er ist der Patron von Duccius, weshalb er jetzt vermutlich ziemlich zwischen den Stühlen sitzen wird.“ Flavius Scato hatte den Duccius ja als seinen Gast damals mit auf das kleine Fest gebracht, das Sextus gegeben hatte. Und auf der Hochzeit war der große Germane auch als Gast gewesen.
“Irgend etwas an der Sache ergibt einfach keinen Sinn. Claudius oder ein naher Vertrauter würde doch um diese Verbindung wissen und damit ebenso wissen, in welche Zwickmühle das Flavius Scato bringen würde. Nicht zuletzt, da dieser den jungen Mann bei seiner Wahl auch durch öffentliche Reden unterstützt hat. Das tut man nicht bei einem Klienten, den man abzustoßen gedenkt.“
An der Sache war irgend etwas ganz gewaltig faul. Es ergab einfach in dieser Konstellation verdammt wenig Sinn. Und Dinge, die keinen Sinn ergaben, waren für gewöhnlich auch nicht wahr, denn die Natur strebte stets nach Sinn. Doch Sextus konnte einfach nicht benennen, was genau das sein mochte, was ihn an dieser ganzen Sache so störte. -
Der Einwand des Valerius war nicht ganz von der Hand zu weisen. Es war durchaus nicht gänzlich ungefährlich, die Urbaner mit einzubeziehen, zumindest, solange Claudius noch Consul war. Nur, wenn er noch bis nach Ende von dessen Amtszeit wartete, war wohl jegliche Spur kalt und auch sein eigener Einfluss wieder etwas geringer. Vielleicht hätte er insgesamt ein engeres Verhältnis zu den Schutzcohorten Roms pflegen sollen, um jetzt einen persönlichen Gefallen einfordern zu können. Doch lamentieren über Dinge, die nicht waren, nützte nichts.
“Selbst zu ermitteln, könnte die Urbaner allerdings noch mehr verärgern und hätte den faden Beigeschmack eines Manipulationsversuches. Aber du hast recht, die Urbaner mit einzubeziehen birgt ebenfalls Risiken. Ich werde es noch abwägen müssen.“ Aus dem Bauch heraus eine übereilte Entscheidung zu treffen, wäre wohl die schlechteste Wahl.Und auch die zweite Bemerkung war – in weiten Teilen zumindest – überaus hilfreich. In der Tat würde es einiges erklären, wenn dieser Ausrufer nicht auf die Anweisung des Claudiers, sondern auf die eines übereifrigen Untergebenen hin tätig geworden wäre. Nur ohne Beweise würden sie es wohl nicht herausfinden, was die Wahrheit war.
“In der Tat ist die Art des Vorwurfes ein Indiz für einen etwas einfacheren Geist. Ein Klient des Claudiers erschiene hier plausibel. Aber sollte das zutreffen, läge der Ball nun in seinem Feld und es wäre an ihm, sich hiervon laut und deutlich zu distanzieren.“ Sextus glaubte nicht, dass dies in tausend kalten Wintern passieren würde. Selbst wenn Claudius Menecrates nichts damit zu tun hätte, würde der Mann sich darüber freuen und es noch als Beweis ansehen für irgendwelche abstrusen Weltverschwörungstheorien, die er bisweilen von sich gab. Aber Claudius Menecrates war nicht einmal ansatzweise rechtschaffen genug, um ein vermeintliches Lob von sich zu weisen um der Wahrheit willen.
Nichts desto trotz würde sich Sextus nicht auf dieses Niveau herabbegeben. “Die Flavii sind vor allen Dingen schon sehr lange die Freunde der Aurelii, weil wir sie nicht zu irgendwelchen Positionierungen zwingen. Claudia Antonia war die Mutter von Flavius Gracchus Minor, aber meine Cousine Prisca ist die jetzige Frau an der Seite von Flavius Gracchus. Ich werde die Flavii sicher nicht brüskieren, indem ich sie zu Entscheidungen zwinge.“ ‘Truppe zusammen halten‘ klang immer schön militärisch schmissig. In der Politik kam man aber häufiger auf Umwegen an sein Ziel. Und Sextus war sich sicher, in so einem Konflikt würde derjenige verlieren, der auf Entscheidungen pochte. Neutrales Wohlwollen war ihm Freundschaft genug. Er brauchte keine offene Isolierung des Claudiers.Die Sache mit dem Duccius war in der Tat ominös. Er selbst hatte keinerlei Interesse an einer Unterredung mit einem germanischen Halbwilden – denn nichts anderes waren die Duccii in seinen Augen. Allerdings konnte es durchaus erhellend sein. Denn die einzige Verbindung, die ihn und Duccius Callistus bislang verband, bestand darin, dass sie beide Flavius Scato kannten.
“Aber eine Unterredung mit dem Duccius kann vielleicht nicht ganz schaden. Ein diskretes Treffen, um herauszufinden, was Claudius gegen ihn haben könnte, könnte vielleicht erhellend in diesem ominösen Fall sein.“ -
Mit einem etwas fragenden Gesichtsausdruck nahm Sextus die Tafel entgegen und las die hastig mitgeschriebenen Worte seines Tiros. So wirklich wusste er nicht, was er davon halten sollte.
“Ich hätte nicht gedacht, dass Claudius so dumm ist“, schloss er schließlich und gab Valerius Flaccus die Tafel zurück. Um einer Frage vorzubeugen, dozierte der Aedil auch gleich ein wenig. “Mein Lehrer in Logik und Rhetorik hat mir einen Satz mit auf den Weg gegeben, den ich immer zu beherzigen versuche, wenn jemand beleidigend zu sein versucht. Er sagte: Wenn dein Gesprächspartner nicht mehr in der Sache argumentiert, sondern sich aufs Persönliche verlagert, wenn er nicht deine Argumente und Ideen angreift, sondern deine Person, dann werde nicht wütend und versuche nicht, es ihm gleich zurückzugeben. Sei nicht einmal gekränkt, sondern freue dich. Denn das ist der Zeitpunkt, zu dem du dir sicher sein kannst, gewonnen zu haben. Weil du dir sicher sein kannst, dass er keine Argumente mehr hat und nur noch wild um sich schlägt, in der Hoffnung, irgendetwas zu treffen.“Sextus also lehnte sich zurück und beherzigte den alten Ratschlag: Er war nicht wütend oder rasend und plante gleich Vergeltungsmaßnahmen. Nein, jetzt groß zu lamentieren und sich auf das Niveau des Claudiers herabzulassen würde ja ohnehin nur mehr Aufmerksamkeit auf das alles richten, als nötig. Und solange Claudius im Amt war, konnte Sextus ohnehin nicht gegen ihn tätig werden, selbst wenn er gewollt hätte. Da er niemanden bestochen hatte, konnten diese Verleumdungen ihm auch nicht gefährlich werden, da jede Untersuchung ja ohnehin nur seine Unschuld zutage fördern würde.
Warum also war der Claudius so dumm? Sextus hielt den Mann zwar wirklich nicht für besonders clever, und durch diverse Reden im Senat hatte der Mann auch schon mehr als deutlich herausgestellt, dass er an allem Unglück der Welt nur Sextus allein die Schuld gab, weil die eigene Unfähigkeit als Alternative natürlich nicht in Betracht gezogen werden konnte. Aber für einen solch plump provokanten Aussetzer den Orator zu benutzen, das war doch ein neues Ausmaß, welches Sextus so nicht hatte kommen sehen. Sticheleien im Senat, ja, persönliche Frotzeleien und Schuldzuweisungen, ja, unbedingt. Aber das? Und was hatte der Duccius damit zu tun? Sextus kannte nur Duccius Vala, und den konnte er bekanntermaßen nicht besonders gut leiden. War dies ein Anzeichen von Altersdemenz beim Claudier?“Ich danke dir, dass du mich gleich informiert hast. Aber ich denke, dass es falsch wäre, der Sache mehr Aufmerksamkeit zu geben, als irgendwie nötig ist. Eine öffentliche Faktenschlacht nützt niemandem etwas und ist obendrein schlechter Stil. Noch kann ich dies alles als gekränkte Eitelkeit des Claudiers einfach abtun.
Allerdings sollten wir vielleicht die Cohortes Urbanae diskret um offizielle Ermittlungen in der Sache bitten.“ -
Und erledigt
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Und da waren sie dann auch schon mitten in den Details der Lex. Sextus hörte aufmerksam zu, denn je sorgfältiger er jetzt vorging, umso weniger Lücken würde die spätere Lex aufweisen und umso mehr Aspekte konnten gegebenenfalls berücksichtigt werden. Wie bereits erwähnt: Wer Berater einlud, sollte ab und zu auch auf diese hören.
Dass sie gleich mit dem Paragraphen 15 begannen, wollte Sextus da als gutes Zeichen werten. Immerhin hieß das, dass er nicht gleich zu Beginn solch gewaltigen Murks fabriziert hatte, dass man schon bei den Grundlagen Einwände hatte. Wenn es nur um Details ging, war der Großteil der Arbeit bereits getan und Sextus konnte dann schon stolz auf sich sein. Allerdings erlaubte er sich noch nicht ganz, sich zu freuen. Am Ende rächte sich das bloß.
“Wie Gracchus bereits ausführte, antwortete Sextus daher erst einmal Scato auf seine Frage, “wird im Zweifelsfall die Aktenlage entscheiden. Aber generell bin ich der Ansicht, dass den allermeisten Aediles wohl eine kurze Nachricht reichen wird. Manche werden derlei wahrscheinlich ganz und gar an die Helfer in der Basilica Iulia delegieren und einpflegen lassen, solange es sich um die Kleinspenden handelt, die ohnehin genehmigungsfrei sind. Der ein oder andere Aedil mag vielleicht auf persönliche Meldung bestehen, dennoch denke ich, dass es auch dem Großteil dieser nur recht sein wird, ihre begrenzte Zeit durch kurze Meldungen effizienter zu gestalten.Was die Höhe der einzelnen Summen betrifft, ab wann welche Genehmigung erforderlich ist, habe ich mich dazu an der durch dich initiierten Senatsdebatte orientiert, da mir erschien, dass bezüglich der Summen bereits ein Consensus gefunden war. Lediglich Consular Purgitius hatte seinerzeit noch erhebliche Bedenken bezüglich der Terminierung der Anmeldung der Spende, was ich allerdings durch die Möglichkeit der nachträglichen Meldung und der einzigen Angabe, dass es taggleich, allerdings nicht zwingend vor Ausführung der Spende zu einer Anmeldung kommen muss, ausräumen konnte.“ Zumindest hoffte Sextus, dass somit auch die letzten Bedenken ausgeräumt waren. Warum dieser Paragraph in der von Sextus nun vorgeschlagenen Form nicht schon damals zum Gesetz erhoben worden war, war ihm allerdings immer noch ein Rätsel.
Danach wandte er sich seinem Freund Gracchus zu, der einen wichtigen Punkt aufbrachte, der von Sextus so auch definitiv nicht vorgesehen war. “Bezüglich der Geschenke an die Götter muss ich dir recht geben, Gracchus. Da wurde von mir wohl nicht sorgfältig genug definiert, dass es bei diesem Paragraphen lediglich um ungerichtete Spenden an Menschen gehen soll, also vor allen Dingen Wahlkampfspenden und dergleichen. Opfer sollen von diesem Paragraphen ganz explizit ausgenommen sein, und ich möchte auch sagen, in beliebiger Höhe. Niemand sollte für besondere Frömmigkeit bestraft werden.
In diesem Falle sollte ich wohl den Satz fünfzehn – Zwei etwas umformulieren. Also ‘Alle Sach- und Lebensmittelspenden von Privatpersonen an die Öffentlichkeit‘, vielleicht? Oder, falls dir noch eine bessere Formulierung einfällt, oder einem anderen in dieser Runde, nehme ich auch diese gerne an.“
Meistens war es ja so, dass wenn man einen Fehler in einer Formulierung gefunden hatte, auch gleich eine Vorstellung davon hatte, wie es besser gemacht werden könnte. -
“Ach, wir sind bislang kaum mit der Begrüßung fertig, Flavius Scato“, begrüßte Sextus auch den wenige Augenblicke später ankommenden, weiteren Flavier und bot auch ihm einen Platz an.
“Dein Interesse an der Lex Mercatus ist, ehrlich gesagt, ja auch der Grund, weshalb ich auch auf deine Meinung zu meinem Entwurf sehr gespannt bin.“ Zwar hatte Sextus abgesehen von dem ein oder anderen, kleineren Vorstoß des Flaviers von einem gesteigerten Interesse des Mannes an der Lex Mercatus nichts mitbekommen. Da aber zumindest ein Paragraph durchaus einer Senatsdebatte entnommen war, die Flavius Scato angestoßen hatte, wäre es grob unhöflich gewesen, ihn nicht dazu zu laden, zumal die Flavii und die Aurelii seit Jahrzehnten befreundet waren. Und Sextus konnte jede Stimme brauchen, wenn er dieses Gesetz durchbringen wollte.Als die Flavii nun eingetroffen waren, nutzte Sextus auch den Augenblick, um sienen Tiro vorzustellen, der wohl nicht so ganz recht wusste, wohin mit sich. “Dies ist übrigens, wie bereits erwähnt, Valerius Flaccus, der sein tirocinium fori gerade bei mir absolviert und bei diversen Formulierungen und Ideen sich als sehr hilfreich erwiesen hat“, stellte er den jungen Mann also vor und holte ihn damit aus seiner sprichwörtlichen Ecke heraus.
Danach widmete er sich wieder ganz den Flavii, während die Sklaven Wein und Posca ausschenkten und beinahe unsichtbar schon die ersten, kleinen Vorspeisen herbeiräumten: getrocknete Datteln und Feigen mit Speck und Honig, ein scharfer Ziegenkäse, frisches Brot, hartgekochte Eier und eingelegte Gemüse. Immerhin war Winterende und frisches Gemüse und Obst noch lange nicht zu bekommen.
“Nun, ich hoffe, dass es nicht viele strittige Punkte gibt und etwaige Unklarheiten noch zur Zufriedenheit aller geklärt werden können“, griff Sextus daher die Bemerkung von Gracchus senior auf, wenngleich diese seinem Junior gegolten hatte, und bot so für etwaige Kritik gleich den perfekten Anknüpfungspunkt.
In der Tat kannte Sextus zwar das Spiel der Senatoren, möglichst auf Umwegen zum Ziel zu gelangen. Er selbst war aber durchaus eher ein Freund klarer Worte und direkten Vorgehens. Das ersparte meist viel Zeit, Frust und Zweifel, ob man verstand, was man zu verstehen glaubte. -
So, erstmal alles umgetragen. Falls Tisander noch eine Namensänderung wünscht, einfach melden. (Nächste Woche bin ich aber unterwegs, als kleine Vorwarnung. Könnte also eventuell auch mal 2 Tage länger dauern)
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Sollen die dann weiterhin Borkan's irgendwas heißen, oder, wenn ich eh schon dabei bin, auch gleich einen neuen Namen kriegen?
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Das war wirklich ärgerlich. Wie sollte man als Aedil seine Arbeit vernünftig machen, wenn die zuständigen Curatoren die ihre nicht vernünftig machten? Er konnte ja wohl kaum selbst alle Aquaedukte abgehen, um nach Fehlern zu suchen. Hierfür hatten die Curatoren schließlich ihre Helfer! Er selbst hatte da höchstens die Cohortes Urbani, und die würden sich wohl bedanken, wenn sie statt nach Verbrechern nach verstopften Brunnen suchen sollten.
“Ja, vermutlich wäre es das beste, wenn du das noch einmal tust. Ich danke dir.“ -
Die Sänfte hinter sich lassend, schritt der Aedilis Curulis mit seinem Tiro 'im Gepäck' zur Palastwache. In einer Hand hielt er die Einladung der kaiserlichen Kanzlei, die er dem nächstbesten Prätorianer entgegenstreckte. “Der Kaiser erwartet mich. Dies ist mein Tiro, Valerius Flaccus“, sagte er schlicht. Vermutlich interessierte sich die Torwache ohnehin nicht für mehr. Wer wollte schon gleich die ganze Lebensgeschichte jedes Vorbeikommenden hören?
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Freigeschaltet
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“Salve, Gracchus“, grüßte auch der Hausherr seinen Gast freundlich zurück und bot ihm mit einladender Geste auch sogleich den Ehrenplatz der Klinen an – wenngleich bei der überaus überschaubaren Anzahl an Gästen die eigentliche Platzwahl nicht wirklich entscheidend war. Im Grunde konnte sich auch jeder hinsetzen, wo er wollte, weil man ohnehin miteinander im Gespräch bleiben konnte ohne größere Schwierigkeiten.
Das Lob nahm Sextus leicht schmunzelnd zur Kenntnis. In der Tat konnte man ihm sehr viele Dinge nachsagen. Er war weder der geselligste, noch der freundlichste und erst recht nicht der friedvollste aller Senatoren. Aber Eitelkeit gehörte nicht zu seinen Schwächen.
“Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Die Texte sind ja nicht sämtlich von mir. Ein Teil ist, wie du sicher bemerkt hast, der jetzigen Lex entnommen. Bei einem anderen Teil hat mir Valerius Flaccus geholfen. Der junge Mann macht sein tirocinium fori bei mir. Einige der Ideen stammen aus früheren Senatsdebatten, die damals nie umgesetzt wurden, die ich aber sinnvoll hielt. Bei einigen Ideen hat Senator Iulius Dives seinen Anteil. Ebenso wird diese Cena hier noch das ein oder andere vielleicht präzisieren. Und zuletzt habe ich auch mit Consular Purgitius bereits vor einiger Zeit über eine mögliche Lex-Änderung gesprochen und erhoffe mir auch noch seine Expertise. Wenn man also alles zusammen nimmt, wäre es ja keine Lex Aureliana, sondern eine Lex Mercatus Aureliana Flaviana Valeriana Purgitiana Iuliana et altera... Das wäre für die Juristen doch ein ziemlicher Zungenbrecher“, witzelte Sextus ein wenig. In der Tat hatte er nie vorgehabt, die Lex nach irgendwem zu benennen, erst recht nicht nach sich selber. Selbst wenn er alles allein gemacht hätte. -
Kind ist - ja, schon wieder - krank und obendrein bin ich ab Samstag - sofern das Kind bis dahin wieder einigermaßen fit ist - unterwegs.
Ich bemühe mich redlich darum, allen zeitnah zu antworten und mich um alles zu kümmern. Aber ich kann nichts versprechen.
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Sim-Off: Flavier und eventuell mitgebrachte Gäste können direkt hier herkommen. Geht nicht über die Porta, zieht keine 2000 Sesterzen ein. Es sei denn, ihr seid bestechlich und stimmt so mit “ja“
Dann können wir über die 2000 Sesterzen nochmal reden
Nachdem Boten zwischen den Villen hin und hergeflitzt waren, war hier und heute also nun der Abend der vereinbarten Cena, um über Sextus' momentane Fassung seiner Idee zu einer neuerlichen Lex Mercatus mit seinen Verbündeten, den Flavii zu sprechen. Nun, gänzlich war es nicht mehr seine Idee, hatte doch bereits Senator Iulius einiges an Ideen und Formulierungen eingebracht. Und nicht zuletzt hatte sein Tiro, der ebenfalls eingeladen war, auch einen nicht ganz unerheblichen Anteil daran. Aber jeder kluge Mann würde bisweilen auf seine Ratgeber auch einmal hören und ihren Rat annehmen, so wie Sextus sicherlich auch heute genau zuhören würde, was die Flavier sagten – wenngleich er hoffte, dass der jetzige Text sie durchaus schon zumindest weitestgehend zu überzeugen vermochte.
So war also alles bereitet, die Klinen waren mit bequemen Kissen ausstaffiert, Speisen und Getränke bereit und ein des Schreibens fähiger Sklave mit Stylus und Wachstafeln bewaffnet. Auch der Hausherr war zugegen und erwartete die Ankunft seiner Gäste.
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Zitat
Original von Caius Flavius Scato
[Blockierte Grafik: http://www.niome.de/netstuff/IR/nsc/Acanthus.png] | AcanthusBoten hier, Boten da, und alle wollten was von den Flaviern. Acanthus ahnte schon, dass dies wieder einer dieser Tage werden würde...
"Gib her." murrte Acanthus und griff nach den Schriftstücken bevor er sich zur Cena äußerte "Die Herren sind immer sehr beschäftigt. Sie werden sich vorab besprechen und anschließend einen Boten schicken müssen. War's das?" fragte Acanthus, während er im Begriff war die Tür bereits wieder zufallen zu lassen.
IANITOR - VILLA FLAVIASim-Off: Ich bin für PDF
Der Bote übergab die Schriftrolle dem unwirschen Ianitor und schüttelte fröhlich lächelnd den Kopf. "Sonst hab ich nichts mehr. Schönen Tag noch!" winkte er fröhlich. Wenn er nicht warten musste, hatte er jetzt nämlich ein ganz klein wenig Freizeit.
Sim-Off: Wenn ich mich nicht verklickt habe, hängt die PDF nun an (für alle neugierigen
). Thread für die Cena mach ich heut abend auf. Kommt einfach vorbei, sobald ihr dann Zeit dafür habt, ich schick auch nochmal einen Link