Beiträge von Azizos

    Nein, es ging Azizos nicht gut: Aus der Flotte, in die er ja bereits als Tiro aufgenommen worden war, hatte er ausscheiden müssen, weil er den dortigen Anforderungen nicht hatte gerecht werden können. Das war für ihn mit unglaublicher Schmach und Entehrung verbunden gewesen, denn er hatte ja all die Hoffnungen, die man daheim in Palmyra auf ihn gesetzt hatte, nicht erfüllen können. Und er war natürlich total enttäuscht von sich selbst.


    Ganz gegen seine Erziehung war Azizos seit seinem Ausscheiden aus der Classis auch keiner geregelten Arbeit mehr nachgegangen, war durch halb Italia geirrt und hatte sich mehr schlecht als recht durchgeschlagen. Schließlich war er wie so mancher vor ihm in Rom gelandet. Und in der Hauptstadt des Imperiums traf dann tatsächlich auch wieder ein kleiner Lichtstrahl das umwölkte Gemüt des Peregrinus, als er nämlich von der Möglichkeit hörte, bei den Vigiles der Urbs noch einmal sein Glück zu versuchen. Azizos erkundigte sich noch da und dort über diese Truppe, und dann fackelte er aber auch nicht mehr lange, sondern trat seinen Gang zur Castra Vigilum an. Mehr als dass man ihn ablehnte, konnte ihm dort ja auch gar nicht passieren, schließlich war er aus der Flotte ja nicht unehrenhaft ausgeschieden.


    Am Tor der Castra angekommen, fasste Azizos sich kurz, wie es seine Art war: "Salve! Mein Name ist Azizos. Ich möchte Vigil werden."

    Zitat

    Original von Azizos
    Diese ID bitte wieder freischalten, danke! =)


    Nachtrag: Vielleicht könnte man den Wohnort auch gleich auf "Roma" ändern?

    Zitat

    Original von Iunia Axilla
    Da hast du recht. Als Tiro kannst du ohne Probleme einfach wieder ausscheiden, ohne dass das irgendwas macht. Zumal du ja nicht ausscheidest, weil dir das Militär an sich keinen Spaß macht.


    Danke für die Klarstellung. Dann wende ich mich jetzt einmal, wie schon angekündigt, vertrauensvoll an Titus Pompeius Atticus.


    Zitat

    Original von Iunia Axilla
    (Bei deiner Musterung bei den Vigiles solltest du das aber wohl trotzdem nicht erwähnen :D )


    Werd ich beherzigen. 8)

    Erst einmal Danke Titus Pompeius Atticus für deine Antwort! Ich werde dir eine PN schreiben, möchte aber erst noch einmal eine allgemeine Frage stellen:


    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    [...] Stattdessen im Militär weiter zu machen sollte auch möglich sein, auch wenn eine Erklärung für eine Versetzung (ohne Alterung und wieder als Tiro) sicher etwas mehr Kreativität erfordert. Aber das soll in einem Rollenspiel ja kein Hinderungsgrund sein. ;)


    Ich habe mir das gerade noch einmal durchgelesen. Muss es denn zwingend eine Versetzung sein? Azizos war bei der Flotte ja nur Tiro, nicht etwa schon Soldat. Könnte er dort dann nicht einfach ausgeschieden sein, weil z.B. wasserscheu, Nicht-Schwimmer, was weiß ich - und jetzt einfach bei den Vigiles noch einmal neu anfangen? So jedenfalls habe ich den "Tiro"-Passus in den Spielregeln immer verstanden. Oder gilt hier: "Als Tiro bei der einen Einheit ausgeschieden - dann nie wieder Tiro, auch nicht bei einer anderen Einheit"?


    Am Alter von Azizos soll es übrigens nicht scheitern, ich kann ihn gerne älter machen.

    Danke für die schnelle Antwort.


    Ehrlich gesagt, wäre mir Militär schon lieber, denn das passt besser zur Hintergrund-Geschichte der ID. Was die dafür erforderliche Kreativität angeht: Da müsste ich dann wohl auf Tuchfühlung mit den entsprechenden Vorgesetzten gehen.


    Allerdings sehe ich natürlich auch, dass weder die Vigiles (die wären mein Favorit) noch die Ala im Moment sonderlich bespielt werden. Das war halt auch ein Grund für meine Anfrage hier im Forum "Allgemeines" und nicht irgendwie per PN, was ja jetzt zum Glück auch exilierten IDs möglich ist: Ich hätte gar nicht gewusst, wen ich da im Moment anschreiben sollte.

    Hallo!


    Schon seit einiger Zeit bin ich damit zugange, diese ID wieder ins Spiel zu bringen, denn ich hänge immer noch an der Hintergrund-Geschichte, die ich mir damals mal für "Azizos" ausgedacht hatte. Allerdings gibt es da ja ein Problem: Als ich "Azizos" seinerzeit ins Exil geschubst habe, war er gerade mal Tiro bei der Classis, und diese Einheit wird ja nun gar nicht mehr bespielt.


    Gibt es trotzdem noch irgendwelche Möglichkeiten, "Azizos" ins Spiel zurückzubringen? Kann er vielleicht zu den Vigiles nach Rom oder zur Ala nach Germanien? Oder gäbe es zivil irgendwelche Chancen?


    Einen ähnlichen Fall habe ich hier gefunden, allerdings existierte die militärische Einheit, aus der heraus die betreffende ID zum Desideratus geworden war, nach ihrer Rückkehr noch.


    Und jetzt? ?(

    Nein, es geht einfach nicht. :(


    Weil das Ende meiner im Moment hohen Arbeitsbelastung sich einfach nicht eindeutiger beziffern lässt als mit "irgendwann im Herbst", muss ich leider darum bitten, diese ID ins Exil zu versetzen.

    Viel zu spät entschuldige ich mich hiermit für meine lange Abwesenheit.


    Leider ist mein Netzwerk komplett zusammengebrochen, und außerdem habe ich seit einigen Wochen auch beruflich wieder enorm viel um die Ohren.


    Ich bin aber zuversichtlich, dass ich Ende nächster Woche wieder einsteigen kann.



    Sorry noch einmal an alle, die (hoffentlich nicht) auf mich gewartet haben.

    Azizos wusste nicht recht, was er von der Reaktion des Manius Iavolenus halten sollte. Ihn irritierte besonders der schnelle Umschwung von der direkten Antwort auf seine provokative Frage, die Manius ebenfalls in einem ziemlich scharfen Ton herausgebracht hatte, und der so freundlichen Erklärung, die er dann noch nachgeschoben hatte.


    Der syrische Probatus wusste zwar, dass er sich in diesen zwischenmenschlichen Dingen recht häufig verschätzte, aber er konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass irgendetwas Künstliches im Verhalten seines Gegenübers war, und er nahm sich vor, seinen Kameraden weiter zu beobachten. Ebensowenig brachte Azizos es jetzt über sich, das Thema ruhen zu lassen; er hakte wiederum nach: "Na ja, zum Erwerb des Bürgerrechts gibt es ja noch andere Möglichkeiten - auch in der Armee, meine ich. Die Ala Numidia in Germanien genießt doch auch einen hervorragenden Ruf; jedenfalls ist deren Ruf mir auf meiner Reise von Palmyra hierher entgegengekommen. Nur für mich sind Pferde nichts." Eher Kamele, aber dieses Wüstensohn-Klischee wollte Azizos seinem Gesprächspartner jetzt nicht auftischen.

    Azizos fühlte sich fast ein bisschen ertappt, als er Echion in denjenigen passenden Worten über das erhebende Gefühl bei der Mitarbeit an einer großen Sache reden hörte, die er selber vergebens gesucht hatte. Dieses Gefühl des Ertappt-Seins war ihm aber keineswegs unangenehm; der syrische Probatus hatte schnell bemerkt, dass er mit Echion intellektuell nicht unbedingt mithalten konnte, doch es war ihm sehr sympathisch, dass sein Gegenüber ihn dies nicht spüren ließ.


    So konnte Azizos über dieses Ertappt-Sein fast ein bisschen lächeln, und dieses Lächeln verbreiterte sich zu einem echten Lachen, als Echion nun noch anmerkte, dass Azizos' Vater sicherlich sehr stolz auf seinen Sohn wäre, weil dieser - also Azizos - doch so ein guter Kämpfer sei: "Ach Echion! Ich glaube, jetzt übertreibst du ein bisschen! Ein guter Kämpfer bin ich jetzt ganz bestimmt noch nicht, sondern ich muss wie jeder andere Probatus hier alles von der Pike auf lernen. Warte doch erst mal ab, bis du mir auf dem Exerzierplatz zum ersten Mal Keile angedeihen lässt!" Wenn Echion auch nur ein halb so guter Kämpfer wie Denker war, dann - das wusste Azizos - würde er sich da auf einiges gefasst machen können. "Allerdings, ich möchte natürlich ein guter Kämpfer werden, darum bin ich ja hier. - Was führt dich eigentlich hierher nach Misenum, wenn ich fragen darf?"


    Auch Azizos wollte seinem Gegenüber auf keinen Fall zu nahe treten, hoffte aber, dass das bisherige Gespräch das Eis doch schon ein bisschen gebrochen hätte. Was ihn, Azizos, anging, jedenfalls war es so.

    Azizos bekam gar nicht mehr richtig mit, was der Centurio nach dem Ende dieser Angriffsübung noch alles zu den Probati sagte. Ihm dröhnte der Schädel, denn seine eigenen Angriffsbemühungen waren trotz eines vielversprechenden Anfangs dann doch so unglücklich ausgegangen, wie erwartet.


    Und das kam so: Azizos' erster Einfall, sein Gegenüber in der Verteidigungslinie im Gesicht anzugreifen, hatte sich als gar nicht mal so falsch herausgestellt; darauf nämlich war der Verteidiger, der ja im Kampf mit Gladius und Scutum ebenso unerfahren war wie Azizos selbst, offenbar nicht gefasst gewesen.


    Azizos war es also gelungen, seinem Gegenüber erst einmal eins zu verpassen; dann aber war alles verdammt schnell gegangen: Von irgendwoher traf den Syrer dann doch, wie schon befürchtet, ein Scutum mit voller Wucht. Azizos spürte einen stechenden Schmerz in seinem Kiefer, blieb aber zunächst noch stehen. Darauf aber folgte sogleich der nächste Stoß, und der haute den Syrer dann um, so dass die Verteidiger, wie vom Centurio gewünscht, tatsächlich frohgemut über ihn hinweg vorrücken konnten.


    Als der Centurio diese Übung dann abbrach, rappelte auch Azizos sich wieder auf, und nachdem der Vorgesetzte seine abschließenden Ausführungen, denen Azizos gar nicht mehr richtig folgen konnte, beendet und die Probati entlassen hatte, schlich auch Azizos in Richtung Mannschaftsunterkunft, einzig und allein geleitet von dem Gedanken, so schnell wie möglich irgendetwas zum Kühlen seines Kiefers aufzutreiben.


    Innerlich aber sagte er den Göttern Dank, dass diese seine Zählne so fest in seinem Zahnfleisch verankert hatten, dass er nicht schon an diesem Tag als Probatus seinen ersten Zahn verloren hatte.

    Azizos zog seine Augenbrauen zusammen. Er konnte den ersten Satz, den Manius Iavolenus auf seine, Azizos', Antwort hin gesagt hatte, nicht richtig einordnen. Deshalb hakte er nach: "Ich könnte mir schon vorstellen, hier alt zu werden. Ich denke mir, dass ich mich auf einem Schiff genauso sicher und wohl fühlen könnte wie in der Wüste; deshalb bin ich auch schon so auf die Schiffsübungen während unserer Ausbildung gespannt. Die Flotte erscheint mir ein guter Ort mit einer abwechslungsreichen Arbeit. - Oder findest du die Classis etwa auch so lächerlich, wie viele das tun?"


    Diese letzte Frage hatte Azizos in einem scharfen Ton gestellt. Er wollte Gewissheit.

    Azizos hatte Echion aufmerksam zugehört und ließ seine Worte eine Weile in sich nachklingen. Sie hatten etwas in ihm angerührt, worüber er sich noch gar keine großen Gedanken gemacht hatte und was er darum auch nur schwer in Worte fassen konnte.


    "Hm, ich danke dir für deine Worte, Echion. Aber 'edel'? Ich weiß nicht. Ich habe meinem Vater auf seinem Sterbebett versprochen, mich um das römische Bürgerrecht zu bemühen, das ist auch schon alles. Meine Familie lebt im römischen Imperium in gesicherten Verhältnissen, und wenn ich das Bürgerrecht habe, kann ich noch besser darin mitarbeiten."


    Wieder horchte der Syrer einen Moment lang in sich hinein. Dann fügte er hinzu: "Und außerdem ist es doch auch sehr motivierend, bei einer so großen Sache mitarbeiten zu können wie in diesem riesigen Imperium." Da er merkte, wie unvollkommen er sich ausgedrückt hatte, verstummte er nach diesem Satz.

    Sehr geschickt war Echion Azizos' Angriff ausgewichen, so dass der Schwertstich des Syrers ins Leere ging. Gerade hatte Azizos sich wieder blitzschnell in die Ausgangsstellung zurückbegeben, als der Centurio schon wieder neue Befehle über den Exerzierplatz brüllte; der Kampf zwischen Echion und Azizos endete damit remis.


    Der Centurio hieß nun jeden zweiten der Probati vortreten und seinen Schild ablegen, während die übrigen Probati eine enge Verteidigungslinie bilden mussten; sie behielten auch ihre Schilde. Aufgabe der Probati ohne Schild sollte es sein, die Linie anzugreifen, Aufgabe der Probati in der Verteidigungslinie hingegen, den Angriff abzuwehren und dann ihrerseits gegen die Angreifer vorzurücken.


    Azizos hatte zu den zweiten der Probati gehört und somit dem Befehl des Centurios folgend sein Scutum abgelegt. Jetzt sollte er, nur mit einem Gladius bewaffnet, die Verteidigungslinie angreifen und damit wohl einen Barbarenansturm simulieren. Azizos war völlig klar, dass der Centurio ihm und den übrigen Angreifern damit eine mehr als undankbare Aufgabe gegeben hatte, den ohne Schild hatten sie gegen die vollständig bewaffneten Verteidiger ja nicht den Hauch einer Chance. Und obwohl er sich schon ausmalen konnte, wie schmerzhaft diese Übung für ihn wie für die anderen Angreifer sein würde, rückte er auf das entsprechende Kommando des Vorgesetzten hin entschlossen vor.


    Wieder machte er mit seinem linken Bein einen Ausfallschritt, achtete aber diesmal besonders darauf, mit seinem rechten Bein einen möglichst stabilen Stand gegen den zu erwartenden Stoß der Verteidiger mit ihren Schilden zu haben. Blitzschnell erhob Azizos seinen Gladius und versuchte, ihn seinem Gegner in der Verteidigungslinie ins Gesicht zu stoßen.

    Azizos brauchte weder lange zu warten, was seinen Gegner für den Schwertkampf betraf, noch in die Ferne zu schweifen, denn sofort nachdem sich alle Probati mit Schilden ausgerüstet hatten, meldete der neben Azizos stehende Soldat sein Interesse daran an, diesen Probekampf mit dem Syrer auszufechten.


    Auf seine diesbezügliche Frage antwortete Azizos umso erfreuter, als er feststellte, dass es sich bei seinem Gegner um Echion handelte: "Aber gerne! Es ist mir eine Ehre!" Ohne weiteres Geplänkel nahmen die beiden Probati daraufhin ihre Grundstellung mit erhobenem Scutum ein.


    Obwohl sich die "Erfahrungen" des Syrers im Kampf mit dem Gladius auf das vorhin beendete Einhauen auf Übungspfähle beschränkte, ahnte er irgendwie, dass bei einem Schwertkampf zwischen zwei Männern derjenige, der zuerst angriff, im Nachteil sein würde. So war es ja immerhin auch bei der Vorführung des Centurio gewesen, der den Probatus, gegen den er angetreten war, ja nicht nur aufgrund seines erfahreneren Umgangs mit Scutum und Gladius besiegt hatte, sondern auch, weil er seinen Gegner hatte auskontern können.


    Trotz dieser unklaren Einsicht, zu der Azizos gelangt war, wollte er sich, ähnlich wie bei dem Ringkampf gegen Manius Iavolenus zuvor, nicht einen Feigling schimpfen lassen, und so startete er seinen ersten Angriff mit dem bekannten Ausfallschritt mit dem linken Bein. Zeitgleich riss er sein Scutum hoch und stieß es mit der ganzen Wucht seines Körpers, die hinter seinem Ausfallschritt steckte, gegen Echion. Dieser Bewegung folgte unmittelbar darauf sein rechter Arm mit dem Schwert in der Hand, das er von unten gegen den Bauch Echions führte.

    Die nächste Waffe, in deren Benutzung die Probati eingeführt wurden, war das Schwert. Azizos hörte hier besonders aufmerksam zu, denn mit dieser Waffe hatte er wirklich noch keinerlei Erfahrungen machen können, auch nicht als Kind.


    Was der Centurio zur Verwendung dieser Waffe ausführte, hörte sich für den Syrer in groben Zügen plausibel an. Allerdings fragte er sich, ob es in einer echten Schlacht nicht vielleicht sinnvoller sein könnte, nicht zuerst den Oberkörper der Gegner anzuvisieren, sondern vielleicht doch eher das Gesicht oder auch den Unterleib. Denn selbst viele Barbaren trugen doch am Oberkörper einen Schutz, der einen Schwerthieb, wenn er denn nicht wirklich mit voller Wucht traf, abprallen lassen konnte. Und außerdem leuchtete es Azizos nicht ein, warum nicht ein Hieb mitten ins Gesicht auch tödlich sein sollte.


    Diese Fragen etwa zu stellen, blieb aber keine Gelegenheit, denn schon ging es zum Trainieren der vom Centurio empfohlenen und auch vorgeführten Stöße zu den Übungspfählen. Azizos hatte dabei mit der grundsätzlichen Handhabung und Führung des Gladius zu seiner eigenen Überraschung gar keine Schwierigkeiten, und auch der Ausfallschritt mit dem linken Bein war ja eigentlich eine ganz natürliche Bewegung, wenn man mit rechts zustoßen wollte. So kam der Syrer bald in einen Rhythmus, der es ihm erlaubte, alle Stiche, welche der Centurio geboten hatte, rasch auszuführen. Allerdings begann dabei sein rechtes Handgelenk immer stärker zu schmerzen, und die Haut an der Innenseite seiner rechten Hand wurde wund.


    Azizos war darum froh über die Pause, die der Centurio nach dieser ersten Übungseinheit mit dem Gladius anordnete. Er nutzte die Zeit dazu, sein rechtes Handgelenk zu massieren und die Innenseite seiner rechten Hand mit Wasser zu kühlen; schöne Schwielen würde das geben, doch die würden ihn ja schließlich auch gegen die Schmerzen und neuerliche Wunden immun machen.


    Nach dieser hochwillkommenen Erfrischung blickte Azizos ganz zuversichtlich auf die neue Übungsform, in der die Probati zum Fechtkampf gegeneinander antreten sollten. Wie alle anderen schnappte er sich ein Scutum, das er eben beim Einstechen auf den Pfahl sogar ein wenig vermisst hatte, weil es ihm als wirklich willkommene Ergänzung zum Kampf mit dem Gladius erschien.


    Er war gespannt, mit welchem Gegner er es zu tun bekommen würde.

    Azizos hatte nun nicht wenige Schwierigkeiten, den Gedankengängen Echions über die Philosophen und die Ewigkeit zu folgen. So war er froh darüber, dass Echion ihm schließlich eine konkrete Frage stellte. Diese suchte er allerdings so zu beantworten, dass er noch einen Gedanken über die Philosophen, der ihm eben gekommen war, damit verknüpfen konnte: "Sagen wir mal so: Ich möchte etwas dafür tun, dass es erst gar nicht so weit kommt, dass ein Soldat mit gezogenem Schwert einen Philosophen bedroht. Ich möchte also als Soldat für die Sicherheit des Reiches und seiner Bewohner sorgen. Ja, und dabei will ich auch das römische Bürgerrecht erwerben."


    Wobei das soldatische Leben die Liebe zur Weisheit ja auch nicht unbedingt ausschloss; dafür waren er und Echion ja ein beredtes Beispiel zu dieser späten Stunde.