Beiträge von Publius Decimus Lucidus

    Salve Praefectus Urbi,


    Wieder einmal sehe ich mich gezwungen dich um Hilfe zu bitten. Diesmal ist die Lage aber weitaus prekärer als das letzte Mal.
    Mein Cousin Vibullius ist auf dem Weg nach Rom, zusammen mit meiner Sklavin Disrun. Ich bitte dich nun, lass sie von deinen besten Männern ausfindig machen und schicke die beiden zurück. Aber behandle das diskret, großes Aufsehen wäre mir verständlicherweise zuwider.


    In tiefer Dankbarkeit,
    Publius Tiberius Lucidus

    Betrübt wandte ich mich von Vibullius ab und dachte nach. Ich stand lange so da, den Kopf im Nacken und mit dem Rücken zu ihm. Es war mir ungeheuerlich was er da erzählte. Nun, eigentlich erzählte er sehr wenig, aber gerade das erzürnte mich. Schon wieder hatte ich das Gefühl mir wurden Informationen vorenthalten. Als ich mich endlich wieder gefangen hatte und mit ihm weitersprechen wollte drehte ich mich um. Sie waren weg..


    Nach einem Moment der Fassungslosigkeit schrie ich nach meinen Wachen.


    "Wachen!!"


    Ich hieß sie die beiden abzufangen und sofort zu mir zu bringen. Doch es war zu spät, die Wachen konnten die beiden nicht mehr auffinden.
    Ich tobte vor Wut, eine solche Respektlosigkeit vor seinem Pater Familias hätte ich dem Jungen nicht zugetraut. Ich konnte aber nichts mehr machen was angemessen gewesen wäre. Eine Flotille auf sie ansetzen war wohl etwas übertrieben und erzeugte viel zuviel Aufmerksamkeit. Ich wollte keinen Krieg innerhalb der Familie, zumindest noch nicht.
    Er wollte nach Rom sagte er.. Ich entschloß mich einen Brief an den Praefectus Urbi aufzusetzen, damit dieser seine besten Männer auf Vibullius ansetzte. Ohne viel Aufhebens natürlich..

    "Was daran schlimm ist, fragst du? Daß ich von alledem nichts wußte, das ist daran schlimm.
    Warum wurde mir das nie von meinem Vater erzählt, frage ich dich? War die Schmach zu groß? War sie so groß, daß ein Mann seinen Bruder verleugnete?
    Ich weiß nicht was ich sagen soll... Ich bin wütend.. auf meinen Vater der mich belogen hat.. auf die ganze Sippschaft die mir nie davon erzählte..
    Und andererseits will ich wissen was denn nun wahr ist. Was ist wirklich geschehen?"

    Ich konnte meine Aufregung nicht verbergen, schon wollte ich ihn anbrüllen, als er erwähnte, daß mein Onkel ein Sklave gewesen sein soll.


    "Ich.. ich glaube nicht was ich da höre. Du wagst es Tiberius Catullus einen Sklaven zu nennen? Junge, wo hast du das her?"


    ein schrecklicher Gedanke schoß mir durch den Kopf..


    ".. du bist doch ein leiblicher Sohn von Catullus, oder?"

    Vasen.. wen interessieren schon Vasen.. Ich ärgerte mich jetzt schon für diese sinnlose Unterbrechung..


    Zitat

    da sie mich morgen nach Rom begleiten wird.


    "Was? Bei Iuppiter, bist du verrückt? Wie kommst du auf die Idee sie einfach mitnehmen zu können?"

    Ein Ansuchen auf die Schriftstücke die den Ablauf der Legionärswettkämpfe, die ich einst zusammen mit Praefect Hungaricus austragen ließ, festhielten.. Die waren verbrannt.. Ich mußte das nun frei nach Gedächtnis rekonstruieren, eine ärgerliche und aufwendige Arbeit.


    Gerade in dem Moment kam ein Sklave angelaufen..


    "Was?" fragte ich ihn ungehalten.

    Hoch favorisiert wurden Marsyas, Dareios und Magister Rotarum. Nach einer kurzen Verzögerung (es befanden sich immer noch einige Wrackteile auf der Rennbahn) sprangen die Starttore auf und gaben somit das Rennen frei.
    Dareios gelang der beste Start, dicht hinter ihm die Fahrer der Russata sowie Marsyas. Dem jungen Lenker der Niger mißlingt der Start völlig, seine Pferde scheuen, nur mit Mühe bringt er seine Quadriga endlich ins Rollen. Unbeeindruckt von den Schwierigkeiten des Neulings liefern sich die Favoriten des Rennens schon in der ersten Kurve einen harten Kampf. Marsyas schaffte das Kunststück, gleich beide Wagen der Russata zu überholen und heftete sich nun an die Fersen des Führenden. Dahinter stritten sich Rothar und Helios um die Plätze, was auch lange Zeit als ausgeglichenes Duell angesehen werden konnte. Beide fuhren in dieser Phase des Rennens mit Abstand am schnellsten, sie näherten sich schnell Vir fortis Orci, dem vor ihnen Liegenden. Als sie auf diesen aufgeschlossen hatten, wagte Helios alles. Er fuhr nah an die Spina, wollte offensichtlich beide Konkurrenten auf der Innenseite der nächsten Kurve übertölpeln. Dies schien ihm auch zu gelingen, zu dritt nebeneinander lenkten die Opponenten ein, Helios auf der innersten und somit kürzesten Linie. Die Gespanne kamen sich immer näher, die Leiber der Pferde berührten sich schon beinahe. Der Raum für den Lenker der Gilvus verengte sich so stark, daß sein Leitpferd mit der Vorhand die Spina streifte. Es strauchelte leicht, Helios riß an den Zügeln um sein Gespann einzubremsen und vor Schlimmeren zu bewahren.. Was ihm auch gelang. Allerdings hatte er durch diese Aktion viel Zeit verloren, Rothar und Vir fortis Orci eilten ihm davon.
    Rothar, scheinbar beflügelt durch das aussichtslose Zurückfallen seines schärfsten Gegners heute, verschaffte sich in kürzester Zeit einen beträchtlichen Vorsprung zum Lenker der Russata und schloß bald auf den 2. Lenker des gleichen Rennstalles auf.
    An der Spitze eroberte sich Dareios die Führung zurück und gab sie bis zum Ziel nicht mehr ab. Marsyas folgte ihm mit einigem Abstand, Magister Rotarum verlor den Anschluß komplett, vielmehr mußte er nun um seinen 3. Platz zittern, Rothar näherte sich ihm unaufhaltsam. In der vorletzten Kurve war es denn auch soweit, der germanische Wagenlenker passierte ihn.
    So fuhren sie auch durch die Ziellinie, Dareios vor Marsyas, Rothar und Magister Rotarum.





    Für das Finale qualifizierten sich folgerichtig:


    Phillipus Trax für Niger
    Patroklos für Gilvus
    Lupus für Prasina
    Marsyas für Prasina
    Dareios für Veneta
    Rothar für Veneta
    Dominator für Russata
    Magister Rotarum für Russata

    "Ich danke dem Senator Octavius Anton, daß er eine Änderung dieses Erlasses zur Diskussion stellt, ohne aber auszuführen, was denn die Änderungen in seinem Entwurf zum bestehenden Erlass sein sollen. Das zeugt von großer Selbstsicherheit ob seines Vorhabens.


    Nun gut, nachdem ich mir nun also die entsprechenden Schriftstücke angesehen und verglichen habe, fällt mir zum einen die seltsam anmutende Beschneidung der Subpars Prima auf. Erstmal dazu: Ablehnung meinerseits, ich sehe keinen Grund und keine Notwendigkeit zu dieser Beschneidung.


    Dann zu der wohl eklatantesten Änderung. Nun.. was soll ich sagen? Will sich der Senat hier lächerlich machen? Eine Gefährdung für Leib und Leben die der Senat erkennen will? Wir sollen bevor der Imperator - erinnern wir uns, er lebt im selben bescheidenen Palast wie die Augusta - solche Absichten bemerkt unsererseits in Erfahrung bringen, daß er in Gefahr ist?


    Meine Herren, bei aller Liebe, aber ist das nicht Sache der Prätorianer? Was um alles in der Welt hat da der Senat verloren?"

    "Ich muß sagen, ich bin überrascht. Ein Wagen der Gilvier auf Platz 2, das die sogar durchkommen können.:D
    Und der Rennstall der Niger hat sich sehr stark verbessert. Dazu noch der weitere Verfall der Veneta.. Ich bin schon sehr auf das nächste Rennen gespannt, was das alles für Überraschungen bringen wird."

    Im Circus Tarraconensis drängten sich die Schaulustigen auf den Reihen, einige von ihnen versuchten etwas von der Brotspende zu ergattern, andere feilschten mit dem Buchmacher, wieder andere lagen einfach nur trunken in der Sonne. Die Stimmung kam einem Volksfest gleich, die Hochzeit der Cousine des Proconsuls konnte man aber ruhig als solches bezeichnen. Die Hochzeitsgemeinschaft fand sich in der Ehrenloge über den Starttoren wieder. Von hier aus hatte sie die beste Sicht auf die Rennbahn.


    Im ersten Vorlauf starteten folgende Wagen:


    Lupus für Prasina
    Plinius für Prasina
    Dominator spectatorum für Russata
    Diokles für Veneta
    Patroklos für Gilvus
    Quintus Arius der Jüngere für Gilvus
    Brinno für Niger
    Phillipus Thrax für Niger


    Die Einzelfahrer der Russata und Veneta würden es nicht leicht gegen die anderen Rennställe haben..


    Endlich sprangen die Starttore auf, die Pferde preschten nach vorn, die Wagenlenker versuchten sie verzweifelt auf den ersten Metern in den eingezeichneten Bahnen zu halten. Diokles, der erfahrenste Lenker im Feld, gelang dies am Besten und übernahm die Führung, dicht gefolgt von Brinno, dessen Mannschaftskollege Phillipus Trax hielt ihm erfolgreich den Rücken frei. Dahinter folgten Patroklos, Dominator, der Liebling Hispanias Lupus, Quintus Arius sowie Plinius.
    So fuhren sie auf die zweite Kurve zu, Diokles schon mit leichtem Vorsprung. Hinter ihm tobte ein harter Kampf zwischen Phillipus Trax und Patroklos. Am Ausgang der Kurve setzte sich schließlich Patroklos durch. Währenddessen spielte sich an der Spitze wieder einmal Ungeheuerliches ab. Diokles' Leitpferd Victor strauchelte auf der Geraden jämmerlich und riß die anderen Pferde mit zu Boden, Diokles selbst wurde aus seinem Wagen geschleudert und landete auf den Rücken seiner Pferde. Zum Glück fuhr Diokles dicht an der Mauer, so blieb den anderen Fahrern genügend Platz zum Ausweichen. Brinno allerdings touchierte den havarierten Wagen leicht, fuhr aber ungebremst weiter. In aller Eile griff Diokles nach seinem Messer in der Brusttasche und durchtrennte die Zügel. Es gelang ihm sich nahezu unverletzt zu retten. Als das Feld vorbeizog liefen auch schon Helfer zu der Unglücksstelle und schafften den Wagen samt Pferden und Fahrer in Sicherheit.
    Brinno lag also in Führung, vor Patroklos und Phillipus Trax, der nur darauf bedacht war den besten Fahrer der Niger aus allen Schwierigkeiten herauszuhalten. Dahinter fand sich schon Lupus, dem Nutznießer des Unfalls von Diokles. Er konnte 2 Plätze gutmachen, liegt nun auf einer Position die ihm das Weiterkommen ins Finale verhieß.
    Brinno bekam Schwierigkeiten.. Die Berührung mit dem Wagenwrack hatte doch Spuren hinterlassen, sein rechtes Rad lief nunmehr alles andere als rund, als ob eine Speiche beschädigt wäre. Die Konsequenzen zeigten sich wenig später: Brinno gab auf und verließ die Rennbahn.
    Inzwischen entbrannte ein harter Kampf um die Führung. Vier Fahrer waren dicht aufeinander und wechselten Schlag auf Schlag die Positionen. Patroklos Führung währte nicht lange, da gelang es schon Lupus, der sich beständig nach vorne gearbeitet hatte, sich an die Spitze zu setzen. Ein großer Teil der Zuschauermenge jubelte auf und stimmte Prasina Chöre an. Tatsächlich konnte sich Lupus lange behaupten, bis hin in die letzte Runde.
    In dieser allerdings unterlief dem sonst so sicheren Lupus ein grober Fahrfehler, er bremste sein Leitpferd vor der Kurve nicht genügend ein, so daß es ihn nach aussen trug. Seine Verfolger zogen geschlossen an ihm vorbei, während er sich noch den 4. Platz und somit die Qualifikation fürs Finale sichern konnte.


    Der Sieg aber ging überraschenderweise an Phillipus Trax, vor Patroklos, Dominator und Lupus.

    .. Gaius Flavius Catus und Flavia Messalina Oryxa.



    Wie üblich werden 2 Vorläufe gefahren, die Startliste sieht folgendermaßen aus:



    Vorlauf 1:


    Lupus
    Plinius
    Dominator spectatorum
    Diokles
    Patroklos
    Quintus Arius der Jüngere
    Brinno
    Phillipus Thrax




    Vorlauf 2:


    Marsyas
    Magister Rotarum
    Vir fortis Orci
    Dareios
    Rothar
    Helios
    Maximus Didius Metellus

    Sorry, hab ich übersehen wegen unterschiedlicher CSS Interpretation von Firefox und IE (verdammter IE, hab ich schon mal erwähnt, daß ich den nicht mag? ;) )


    /edit: Ok, ausgebessert. Wenn schon Tabellen existieren, dann bitte die editieren und neu speichern (man muß nix ändern, einfach nur neu abspeichern)